Mir graut es jetzt schon vor dem Fernsehprogramm der nächsten Tage: Hochzeit auf fast allen Kanälen.
Inzwischen hat die Hochzeit auch schon ihren ersten Skandal. Man hatte als Hochzeitsgast auch den Kronprinz von Bahrain geladen, Saman bin Hamad Al Khalifa, obwohl man auf der Insel weiß, dass er ein brutaler Diktator ist, der von seiner Armee, der Polizei und den saudischen Truppen auf sein Volk schiessen läßt. Der hat jetzt aber freiwillig auf die Teilnahme verzichtet, weil er die Hochzeitsfeierlichkeiten nicht mit seiner Anwesenheit beflecken will.
Er hat ja auch andere Dinge zu tun derzeit. Es sind viele Menschen in Bahrain verschwunden, über deren Verbleib es keine Angaben gibt. Darunter sind viele Ärzte, Krankenschwestern, Anwälte, Menschenrechtsaktivisten und Blogger. Von vier Menschen ist bekannt, dass sie während ihrer Haft starben, wie der bahrainische Journalist Karim Fakhrawi, dessen toter Körper Anzeichen von Folter aufweist.
Offiziell hat der bahrainische Prinz sich selbst ausgeladen. Er soll gesagt haben:
was hoping that the Kingdom of Bahrain would have a high-profile representation at this glamorous event, thus reflecting the friendship bonding our countries. However, the current situation reigning in Bahrain prevents me from attending.
Die Wetten stehen aber eher dafür, dass das britische Aussenministerium durch die Medienberichte über diese Einladung alarmiert wurde und den Monarchen darum bat, sich selbst auszuladen. Wenn die britische Regierung an die Rechtmäßigkeit der Unterdrückung der Demokratiebewegung in Bahrain glauben würde, hätten sie das nicht getan.
Aber der Prinz ist nicht der einzige, der auf sein Volk schiessen läßt und zur Hochzeit eingeladen war. Ebenfalls eingeladen sind die Prinzen von Saudi-Arabien. Mal sehen ob die auch noch besseres zu tun haben und sich ausladen.
Und nein, ich schalte den TV nicht ein.