Ihr Versuch Synästhesie als Krankheit hinzustellen, indem sie nur den Text aus Artikeln zitiert, der in das Bild passt welches sie erzeugen will, ist hoffentlich schief gegangen.
Britta hat geschrieben:Jocelyne Lopez hat geschrieben:Und zweitens wegen Deinem Ausdruck "erweiterte Wahrnehmung zu der von normalen Menschen": Die Synästhesie kann wohl auch als Störung der normalen Wahrnehmung angesehen bzw. empfunden werden, und nicht als Erweiterung.
Weißt du Jocelyne, auf was du hinaus willst, wußte ich schon wo du das Wort zum ersten Mal erwähnt hast. Du möchtest das gerne als Krankheit darstellen, nicht wahr?Synästhesien können auch krankheitsbedingt (z.B. Schizophrenie) oder drogeninduziert (z.B. durch Halluzinogene) auftreten.
Und somit zitierst du natürlich auch nur, was für dich ins Bild passt.
Mal was anderes aus deinem Link:Mehr Nervenzellen zu haben, die Impulse senden - das ist wie einen stärkeren Sender zu haben, der Funksprüche über größere Entfernungen senden kann. Ob das letztlich die Synästhesie verursacht ist noch nicht klar. Weiss-Blankenhorn:
Das bedeutet halt, dass scheinbar dort eben mehr Nervenzellen sind, das heißt da kann eben auch mehr Information vom Gehirn verarbeitet werden. Ob das jetzt aber eine Folge ist der Synästhesie, das heißt wir haben ja Menschen untersucht, die zwischen 20 und 30 Jahre alt waren, ob das jetzt eine Folge der Synästhesie ist, das heißt, die Menschen haben von Geburt an Synästhesie oder ob, der parietale Kortex von Geburt an schon umfangreicher vorhanden ist und deswegen Synästhesie resultiert, das kann unsere Studie leider nicht beantworten.
Was auch immer die Synästhesie hervorruft - die meisten Synästheten haben eher Vorteile durch ihre Eigenart. Ihr Gedächtnis profitiert nämlich von dem zusätzlichen "Farbcode". Namen und Telefonnummern lassen sich so viel besser behalten.Jocelyne Lopez hat geschrieben:Ich schrieb auch „Töne schmecken, Farben hören oder Musik sehen“, und zwar nicht aus persönlicher Erfahrung (ich bin keine Synästhetikerin und habe solche Wahrnehmungen nie empfunden), das sagen aber Hirnforscher über Synästhetiker:
Vielleicht hättest du dich vorher mal besser informieren sollen. Es gibt auch Foren, wo sich Betroffene austauschen. Da kannst du nachlesen, dass es eben umgekehrt ist: Töne sehen und Farben schmecken. Ist bei jedem unterschiedlich und auch unterschiedlich stark. Meist fällt das auf, wenn ein Kind sagt: "Die Suppe schmeckt grün." Da hat das Kind dann der Suppe genau zugehört.Jocelyne Lopez hat geschrieben:Also nicht so schnell mit „korrigieren“ meiner Aussagen, Stalkerin Britta.
Klar, du weißt ja immer alles besser, und zwar wie immer wieder nicht aus persönlicher Erfahrung, sondern durch abschreiben und nachplappern.Leider haben viele Synästhetiker schlechte Erfahrungen. So wurde im Forum von Journalisten berichtet, die nach einem Interview die Aussagen sachlich verdreht haben.
Die Quelle werde ich mal nicht nennen...
Aber klar, wenn du Quellen findest die dir passen, dann werden die mit Sicherheit verlinkt.
Versuche es mal hiermit: http://www.synaesthesie.ch/daten/sjfarbeit.zipSynästhesie ist eine Form von verknüpfter Wahrnehmung und spielt sich demnach im Gehirn ab. Es ist die Verknüpfung von verschiedenen Sinneswahrnehmungen. Dieses neurologische Phänomen rührt von einer erweiterten Sinnesverknüpfung im limbischen System her. Das Phänomen der Synästhesie äussert sich, indem zum Beispiel akustische Signale im Gehirn mit visueller Wahrnehmung gekoppelt werden können. Ein Synästhetiker ist demnach imstande, Geräusche oder Musik nicht nur akustisch wahrzunehmen, sondern sie auch bildlich dargestellt erleben zu können. Da sich diese Verknüpfung im Gehirn abspielt, ist die ganze Wahrnehmung auch auf den psychischen Teil zu begrenzen. Die zusätzlich visuelle Wahrnehmung eines Tons wird im Kopf erfahren, eine Art drittes Auge nimmt visuelle Aspekte wie Farben und Formen wahr. Eine solche synästhetische Wahrnehmungsverknüpfung kann auf verschiedenen Ebenen geschehen, so können zum Beispiel Gefühle oder Gerüche mit Farben und Musik mit Formen verbunden wahrgenommen werden. Im Zentrum steht eine Visualisierung von Sinneseindrücken.
Dieses Phänomen der Synästhesie ist in der heutigen Wissenschaft nur vage erforscht, doch bekommt sie mit der fortschreitenden Gehirnforschung und modernen Neurologie einen neuartigen Stellenwert zugesprochen. Es wird vermutet, dass die Fähigkeit einer solchen Sinnesverknüpfung genetisch vererbt werden kann. Auch sind Frauen häufiger davon betroffen als Männer. Auch über genaue Zahlen können bis jetzt nur erste Spekulationen angestellt werden, Forschungen haben ergeben, dass ungefähr eine von dreihundert Personen diese Fähigkeiten besitzt. Die vermuteten Verhältniszahlen sind zwischen 1:300 bis zu 1:3000 angesetzt. Doch unsere Untersuchungen zeigen, dass die Quote der Synästhetiker weit über diesen Zahlen liegt, d.h. dass es mehr Synästhetiker gibt, als man angenommen hat. Im Gymnasium Friedberg hat es eine Synästhesiequote von ca. 1:5 (siehe Schulhaustest). Nicht jeder Mensch, der Synästhesie hat, merkt auch, dass er ein Synästhetiker ist. Denn es kommt sehr oft vor, dass man die Synästhesie nur unbewusst wahrnimmt und deswegen fast ignoriert, oder sie für allgemein üblich hält. Erst bei einem aktiven Erleben der Synästhesie wird einem die ganze Farbenpracht klar. Es könnte also durchaus sein, dass auch Sie ein Synästhetiker sind, dies aber selber noch nicht gemerkt haben.
Die Synästhesie kann sich in verschiedenen Formen präsentieren, auch wird sie von den Personen verschieden wahrgenommen. Das Grundprinzip bleibt jedoch gleich. So können sich manche Synästhetiker, zum Teil auch unbewusst, grosse Zahlenkombinationen einfach einprägen, da sie die verschiedenen Zahlen mit einer entsprechenden Farbe in Verbindung bringen, was ein Auswendiglernen vereinfacht. Andere können einer Musik die entsprechende Tonart spielend leicht zuordnen, da sie die Musik in Farben und Formen wahrnehmen können und so eine gewisse Stimmung in der Musik, welche der Tonart entspricht, sofort erkennen können.
Man sieht also, dass das Feld der Synästhesie und besonders deren Wahrnehmung sehr breit gestreut ist und dennoch kann man in allen Bereichen Parallelen erkennen.
Die Synästhesie ist ein Wahrnehmungserleben der besonderen Art. Ein Synästhetiker darf sich glücklich schätzen, einen Wahrnehmungsbonus zu haben. Auch wenn die Synästhesie unter den Bereich „neurologische Wissenschaft“ gestellt wurde, ist sie im Wesentlichen ein intensiviertes Wahrnehmen der Umwelt und des Lebens. Synästhesie muss man bewusst wahrnehmen und geniessen. Nur so offenbart sie einem ihre wahre Bedeutung.
Text written by Florian Hälg & Marc Jacques Mächler (2003)
Begriffen? Nochmal zum Einprägen: Die zusätzliche visuelle Wahrnehmung eines Tones - keiner will die Töne essen.
Das mit der Krankheit wird wohl nix...
Sie wollte mich dann noch mehrmals dazu nötigen, im MAHAG zuzugeben dass ich Synästhesistin bin, um mich als psychisch krank hinzustellen.
Drauf gebracht hat mich Sebastian, indem er mir im PSW die Wiki-Seite dazu verlinkt hat, was Jocelyne Lopez damals mitbekommen hat. Die Wiki-Seite ist auch so ziemlich am informativsten, neben einigen Foren die es für Betroffene im Web so gibt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Syn%C3%A4sthesie
Das war vor ca. 1 Jahr und ich hab mich zwischenzeitlich schon informiert. Die Wissenschaftler konzentrieren sich dabei im Wesentlichen auf das Farbempfinden und tappen da etwas im Dunkeln. Möglicherweise weil sich das Farbempfinden im Gehirn noch am einfachsten nachmessen läßt.
Die Betroffenen scheuen etwas die Öffentlichkeit und kaum einer will offen darüber reden. Dabei ist das nichts Schlimmes. Leider wird allzugerne versucht, so wie Jocelyne Lopez das gerade bei mir versucht hat, Synästhesisten als psychisch krank darzustellen. Man ist ja nicht 'normal', sondern eher sowas wie ein Alien.
Synästhesie ist nicht bei jedem gleich oder gleich stark. Ich sehe zum Beispiel keine farbigen Buchstaben und habe auch kein Farbempfinden beim Essen. Bei mir ist es mehr das Töne sehen und das auch nur im Entspannungszustand. Das ist zumindest dass, was mir auffällt. Ob sich meine Wahrnehmung sonst noch unterscheidet kann ich so nicht sagen, weil ich es ja für normal halte, so wie ich die Dinge sehe.
So zum Beispiel kurz vorm Einschlafen, wenn ich meine Bettdecke nochmal schüttele und die Daunen darin knistern und rascheln, so entsteht vor meinem inneren Auge ein kleines Feuerwerk von blauen und weissen Lichtpunkten - sieht wirklich schön aus. Natürlich nicht vorm ganzen Auge sondern nur aus der Richtung, wo ich die Daunen auch rascheln höre.
Was anderes sind unangenehme, plötzliche Geräusche - wie etwa das Knacken im Holzfußboden aus dem Zimmer nebenan. Das sieht dann so aus, als wäre es eine weisse Lichtkugel, die sich vom Ort des Geräusches durch die Wand ausbreitet und das ist manchmal so heftig, dass ich fast aus dem Bett falle wenn sie mich trifft. So heftig kommt es aber selten vor.
Beim Musikhören gibt es manche Töne, die mich erschrecken. Songs von Madonna im Radio lösen da auch schonmal einen kleinen Andrenalinschub aus. Ist mir heute passiert bei 'Girls just wanna have fun'. Das sind aber nur bestimmte Töne. Musik kann ich schon hören, nur nicht jede Art und die meiste Musik nicht so laut. Musik die ich mag, kann ich auch laut hören. Die Champagnerpolker z.B. ist da lustig.
Dieses Töne sehen hat mich dann auch durch den Kontakt mit Physik dazu gebracht, das Elektromagnetische Spektrum mal genauer zu betrachten und mir damals die Frage zu stellen, ob denn nicht ein Ereignis beides erzeugen kann, Licht und Ton und ob es nicht zu jedem Ton auch die entsprechende Wellenlänge im Bereich des Lichtes gibt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektromag ... s_Spektrum
Damals hab ich mich fast nicht getraut, das im Forum anzusprechen, dass ich Töne sehen kann und, was aber seltener vorkommt, Licht auch hören kann. (Kommt vielleicht daher, dass es Nachts im Entspannungszustand am Ehesten wahrnehmbar ist, und da ist es meistens dunkel - ich weiß auch nicht). Man kommt sich schon komisch vor, weil sowas niemand schreibt und wenn ich dann schreibe, ich kann Töne sehen, dann halten die mich ja für verrückt oder fragen, welche Drogen ich denn genommen hätte.
Um mal einen anderen Aspekt zu beschreiben: Es entstehen beim Lesen von Beschreibungen echt tolle Bilder, wie z.B. bei dem von Artie verlinkten Beitrag über die Hill-Sphäre:
Artie hat geschrieben:Ein Problem des mitgeführten Äther ist die "Hill-Sphäre" http://de.wikipedia.org/wiki/Hill-Sph%C3%A4re.
In der Hill Sphäre der Erde überwiegt die Gravitation der Erde der Gravitation der Sonne, so das der Mond um die Erde kreist. Die Planeten umkreisen die Sonne in der solaren Hillsphäre und die Jupitermonde sind in der jovianischen Hillsphäre und umkreisen somit eben Jupiter.
Sowas kann ich mir vor meinem geistigen Auge richtig gut vorstellen - wenn ich auch mit dem Rechnen da nicht so fit bin.
Ganz besonders gut erklären kann da der Poet. Seine Beschreibungen ergeben für mich echt zauberhafte Bilder.
Jedenfalls ist es keine Krankheit, die Welt so sehen zu können.