Wie real ist die Längenkontraktion?

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Moderator: nocheinPoet

Wie real ist die Längenkontraktion?

Beitragvon nocheinPoet » Montag 5. Juli 2010, 09:15

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Es geht ja bei der „Kritik“ sehr oft um die Frage, kann etwas „real“ kürzer werden, wenn es sich zu einem in Bewegung befindet. Kann ein Auto real kürzer werden, wenn es von mir betrachtet wird und vorbei fährt. Ich möchte das mal an einem anderen Beispiel aufgreifen, um die Basis dahinter erst einmal genauer zu beleuchten.

Betrachten wir ein Feuerwehrauto das eine Sirene mit einem konstanten Ton besitzt und dieser hat auch eine konstante Frequenz. Der Feuerwehrmann der den Wagen fährt, wird diese die ganze Zeit über messen.

Nun haben wir an der Straße auf dem der Wagen fährt auch ein Messgerät stehen und messen die Frequenz während der Wagen an uns vorbei fährt. Damit es klarer wird, haben wir nun auch am Messpunkt an der Straße eine Sirene die auch einen konstanten Ton erzeugt, und das mit derselben Frequenz.

Die Messung zeigt nun das der Ton höher ist, solange der Wagen auf uns zukommt, und tiefer ist, wenn sich dieser von uns entfernt. Auch der Fahrer misst die Frequenz des Tones den er von außen hört.

Soweit ist das ja nun nichts wirklich neues, alles kalter Kaffee und hier und an anderen Orten zig mal durchgekaut.

Die Frage ist nun aber, was ist real?

Der Feuerwehrmann kann behaupten, der Ton seiner Sirene habe sich die ganze Zeit nicht verändert, aber die Frequenz der Sirene an der Messstation habe sich verändert. Das gleicht wird der Beobachter behaupten, nur das er mit 'nicht verändert' den Ton seiner Sirene meint.

Setzen wir uns mal zu dem Beobachter, stellen wir uns vor, wir wissen nicht, das ein Auto an uns vorbei fährt, wir haben nur die Messung der Frequenz über die Zeit und die zeigt ohne Frage eine Veränderung.

Der Beobachter kann also mit Sicherheit sagen, er habe einen Ton gemessen, der seine Frequenz real verändert hat und kann das mit dem Messprotokoll auch eindeutig belegen. Der Ton hat real eine andere Frequenz, ohne wenn und aber.

Nun legt der Feuerwehrmann das Messprotokoll seiner Sirene daneben und kann auch eindeutig belegen, das der Ton sich die ganze Zeit nicht um auch nur 1Hz verändert hat.

Und das sollte doch so erstmal dem „gesunden“ Menschverstand widersprechen, das ist doch nicht wirklich logisch, oder doch? Dazu kommt noch, das der Feuerwehrmann nun genau dasselbe von der Sirene an dem Messpunkt behauptet, und sogar auch dafür ein Protokoll vorweisen kann.

Wir gehen natürlich erstmal davon aus, das weder der Beobachter noch der Fahrer irgendeine Ahnung von Physik haben, und somit auch nichts über die Ausbreitung von Schall in der Luft wissen. Sie haben also so nur ihren „gesunden“ Menschenverstand und ihre Logik als Mittel zur Hand sich das nun zu erklären.

Und so scheitern sie erstmal, sie können es sich nicht nur nicht erklären, sie sehen hier etwas, das für sie unmöglich ist, etwas das absolut widersprüchlich ist, etwas das einfach überhaupt nicht sein kann.

Und es gibt auch keinen der Recht hat, jeder kann mit seiner Messung klar belegen, das sich der Ton des anderen real verändert hat. Da könnte man schon gaga werden.


Das Problem kann man aber dennoch lösen. Betrachtet man die reale Frequenz nicht als etwas das absolut immer fest mit dem Objekt verbunden ist, das diese erzeugt, sondern eben etwas ist, das immer auch direkt mit dem der misst, dann klappt das auch wieder mit dem gesunden Menschenverstand.

Real ist das was gemessen wird, der gemessene Ton ist die eigentliche Entität, es gibt eben nicht einfach nur einen Ton, der aus der Sirene kommt, sondern nur gemessene Töne.


Ich denke bis hier ist das wieder jedem klar, und das ist auch nur eine Analogie.

Denn nun übertragen wir das mal auf die ganz schreckliche Längenkontraktion. Länge ist auch nur eine Eigenschaft, die ein Objekt eben haben kann. Es gibt nun hin und wieder mal einen „Feuerwehrmann“ der einfach nicht erkennen kann, das es sich hierbei um nichts anderes handelt.

Das Argument ist dann, ein und dasselbe Objekt kann doch real für unterschiedliche Betrachter nicht eine unterschiedliche Länge haben, ein Objekt kann immer nur eine Länge haben, alles andere ist doch unlogisch und widerspricht dem gesunden Menschenverstand.

Nun betrachten wir mal wieder unser Feuerwehrauto, und während das nun so fröhlich mit 100km/h relativ zur Straße durch die Gegend braust, haben wir noch ein paar andere Fahrzeuge auf der Straße, welche mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs sind, und alle die Frequenz der Sirene messen. Und alle werden da unterschiedliche Ergebnisse vorzuweisen haben, und könnte darauf pochen, das eben genau sie die richtige Frequenz gemessen haben.

Nun könnte ein Laie daherkommen und sagen, also egal was ihr da gemessen haben wollt, das kann einfach nicht sein, das ist unlogisch, das widerspricht dem gesunden Menschenverstand. Das müssen Messfehler sein. Was nicht logisch ist, das kann nicht sein. Punkt. Und woher soll den die Sirene wissen, welche Frequenz sie haben soll, wer sie grade wie misst. Das ist einfach nur falsch. Geht nicht.

Aber es geht doch, mit der Sirene kann man das nun ganz leicht überprüfen, und wenn man erst einmal die Dinge dahinter begriffen hat, ist es auch wieder wunderbar logisch. Nur ist es für viele sehr schwer, diese Analogie auch für Längen anzunehmen. Da ist einfach ein innerer Widerstand, es will eben nicht so wirklich in den Kopf. Aber das ist nicht eine Frage der Physik, die ist deswegen nicht unlogisch oder falsch, das Problem ist eben die Gabe Dinge begreifen zu können.

Natürlich werden wir nun einen Leugner in einem der ganzen Wagen finden können, und egal was man diesem nun auch zeigt und erklärt, er wird es nicht nur nicht begreifen können, er will es einfach auch nicht. Aber das ist dann alleine sein Problem.

Nun gibt es aber ein wirklich konkretes „reales“ Problem, denn die ganzen Jungs auf der Straße können sich nun so erstmal nicht einigen, welche Frequenz denn nun die Sirene wirklich hat. Einer kann seinen Wert nennen, aber er hat so erstmal keine Ahnung was ein anderer nun messen wird. Und hier kommen dann Koordinatentransformationen ins Spiel. Ohne Frage gibt es also eine Abhängigkeit der real gemessenen Frequenz zu der relativen Geschwindigkeit zwischen Messpunkt und Sirene.

Es lässt sich nun ein Formalismus entwickeln, mit dem man wenn man die Geschwindigkeit weiß, die real gemessene Frequenz in jedem anderen Wagen berechnen kann. Und diesen Formalismus kann man auch finden, ohne wirklich nun ganz genau zu wissen, wie sich Schall ausbreitet, und ob es nun Luft gibt oder nicht.

Die LT ist hier bei Licht eben genau diese Transformation.

In unserem Alltag kennen wir natürlich Objekte die einen Ton erzeugen und sich an uns vorbei bewegen, und nur wenige würden hier wirklich etwas unlogisches sehen, nachdem sie wissen warum sich der Ton real ändert. Nur bewegen wir uns selten so schnell, das man Dinge real verkürzt sehen kann. Und deswegen steigen hier ganz viele einfach aus, und schalten auf stur.

Die Messungen werden einfach ignoriert oder konsequent geleugnet, als manipuliert abgetan oder als Messfehler.

Ich kann Dir auch hier ein klares Bild aufbauen, nur wirst Du dann sehr wahrscheinlich sagen, das sei nur konstruiert, das wäre nicht real physikalisch so. Das aber eben auch nur deswegen, weil Du solche Dinge nicht im täglichen Leben siehst. Es ist hier nichts anderes, genau Deine Aussage zeigt eben einen Feuerwehrmann, der nicht begreifen will oder kann, das es nur gemessene Töne gibt, und das die Frequenz eben keine konstante und unabhängige Eigenschaft der Sirene selber ist.

Wir nehmen nun anstelle der Sirene eine Stimmgabel. Die Frequenz der Schallwelle die diese erzeugt ist eine ganz reale und physikalische Eigenschaft, die zweifelsfrei eindeutig von ganz verschiedenen Personen mit ganz verschiedenen Messgeräten eindeutig bestimmt und gemessen werden kann. Will dem wer widersprechen?

Machen wir dem „Beobachter“ die Sache noch schwieriger, setzen wir ihn in ein kleines Häuschen, so das er nicht sehen kann, das da ein Objekt an ihm vorüber zieht. Er kann nun auch nichts mehr hören, sondern nur noch die Frequenz der Schallwelle messen, obwohl das nun wirklich keine Rolle spielt ob er sie auch hört oder nicht. Aber ich will hier ja einige nicht überfordern.

Nun ist es einfach Fakt, der Beobachter wird ganz real eine Veränderung der Frequenz messen, wenn die Stimmgabel an ihm vorüberzieht, auch wenn er davon gar nichts weiß. Die beiden Frequenzen, nämlich Stimmgabel kommt auf den Beobachter zu, und Stimmgabel entfernt sich vom Beobachter sind nicht irgendwelche Schatten oder unreale individuelle Illusionen, sondern ganz reale physikalische Eigenschaften eines Objektes.

Also die Frequenzen, die Schwingungen existieren real, sie sind wirklich so da, das ist keine „akustische“ Täuschung.

Schauen wir noch mal zurück und betrachten das, was ich mit der Analogie hier aufzeigen möchte. Ist die Längenkontraktion nun etwas wirklich reales physikalisches, oder nur etwas wie eine Illusion. Die Erklärung von Herrn Pössel dazu (kurzer Auszug):

Markus Pössel hat geschrieben:
Zur Realität der Längenkontraktion: Das Ergebnis einer Längenmessung ist in der Speziellen Relativitätstheorie keine intrinsische Eigenschaft eines Körpers, sondern vom Bezugssystem abhängig (denn, wie gesagt: Länge ist relativ).

Die Längenkontraktion geht nicht mit materiellen Veränderungen des Körpers einher;

die Verschiedenheit der Werte ergibt sich allein daraus, dass von unterschiedlichen Bezugssystemen aus gemessen wird – ganz analog dazu, wie sich die verschiedenen Werte für Relativgeschwindigkeiten ergeben. Die gemessenen Längenwerte sind selbstverständlich real – so real wie die Messungen von Relativgeschwindigkeiten. Es handelt sich nicht um optische Täuschungen oder dergleichen, sondern um die Ergebnisse konkreter Messungen.

Bei der von mir hier beschriebenen Analogie haben wir es mit genau so einem Sachverhalt zu tun. Wir haben ganz konkrete und physikalisch reale unterschiedliche Frequenzen ein und derselben Stimmgabel, und das ohne das diese nun selber irgendeine reale materielle Veränderung erfährt.


Machen wir es noch interessanter, wir stellen unseren Beobachter mit seinem Messpunkt und dem Häuschen auf einen LKW, und nun fährt dieser nachdem die Stimmgabel vorbeigezogen ist, dem anderen Fahrzeug hinterher. Natürlich bekommt der Beobachter davon nichts mit. Er hat nur sein Messgerät und kann nur die Frequenz ganz real messen.

Betrachten wir mal das „Messgerät“ es gibt hier etwas ganz tolles, nennt sich Resonanz. Hat man zwei Stimmgabeln und diese haben dieselbe Frequenz, dann kann man eine anschlagen, und die andere beginnt dann mitzuschwingen. Wir können uns nun also ein „Messgerät“ bauen, das aus vielen Stimmgabeln unterschiedlicher Frequenzen besteht, und die Frequenz der Stimmgabel des Messobjektes eben durch die Resonanz bestimmen. Wir schauen also einfach, welche von unseren Stimmgabeln nun beginnt mitzuschwingen, und kennen somit auch die Frequenz der Schwingung die wir messen.

Und nun haben wir noch einen weiteren Messwagen, der auch dem Objekt hinterher fährt.

Also wir haben den Wagen mit der Stimmgabel, die den „Ton“ erzeugt, in diesem Wagen ist auch eines unserer Messgeräte, dann einen Wagen der dem ersten mit einer Geschwindigkeit hinter fährt die größer ist als die des Wagen und sich diesem so annähert, und einen Wagen der etwas langsamer hinterher fährt und somit der Abstand immer größer wird.

Wir haben also drei reale unterschiedliche Frequenzen, jeder Messpunkt wird eine andere Stimmgabel haben, die in Resonanz kommt und so schwingt.

Auch wenn es nun für einige große Schwierigkeiten bereitet, mit seinem gesunden Menschenverstand und seiner Logik das zu begreifen, es ändert nichts daran, dass das wirklich so physikalische Realität ist.

Die real gemessene Frequenz ist also allein von der Relativgeschwindigkeit abhängig, und ein Objekt kann so je nach Bezugssystem wirklich ganz real unterschiedliche Frequenzen zeigen. Wir können nicht sagen, das Objekt hat wirklich nur diese eine reale Frequenz das es erzeugt. Man wird zwar dazu geneigt sein, und sagen, die „wirkliche“ Frequenz ist nur die, die man messen kann, wenn man sich nicht relativ zu dem Objekt bewegt, aber das ist nur eine Frage der Definition.

Ohne Frage gibt es Menschen, die können die Längenkontraktion einfach nicht begreifen, soweit reicht dann einfach nicht der Verstand, einige von diesen können aber noch diese hier beschrieben Analogie begreifen, und unter Umständen dann Rückschlüsse auf die Längenkontraktion ziehen. Und es gibt auch Menschen, die können auch diese Analogie nicht begreifen, und dann gibt es noch die Menschen, die überhaupt nichts begreifen wollen. Leider sind die Letzteren oft auch jene, die dann ganz laut tönen, das ist einfach falsch, das kann so nicht sein, weil ich es nicht begreifen kann. Wer nicht will, der will halt nicht, das ändert aber nichts an den physikalischen Gegebenheiten unseres Universums.


So und nun will ich noch einen Schritt weiter gehen. In der Analogie haben wir es mit Geschwindigkeiten zu tun, die eben für die Ergebnisse der Messung entscheidend sind. Wenn nun aber unsere Beobachter keine Informationen darüber erhalten können, das sie sich bewegen, das sie sich dem Messobjekt einmal annähern können, und auch von diesem entfernen, wenn sie also immer nur das Ergebnis der Messung in Händen halten und dieses auf „mystische“ Weise mal so und mal so ist, dann kann man schon verstehen, das diese sich mehr als Wundern, und sagen, das ist einfach nicht logisch, das widerspricht dem gesunden Menschenverstand. Wie kann ein Objekt unterschiedliche Frequenzen haben?

Sie werden dann das Messgerät infrage stellen, die Messumgebung, alles mögliche, weil es einfach so seltsam ist. Nun eben genau das passiert auch bei der Längenkontraktion, wir haben solche Messungen, und es gibt viele Menschen, die können das nicht begreifen, es kann einfach nicht sein.

Die Analogie ist deswegen so schön, weil man sie wirklich gut übertragen kann, wie ich im Weiteren nun zeigen werde.

Stellen wir uns einfach mal vor, wir könnten auch nicht sehen, das wir uns bewegen, so wie der Beobachter in dem Messwagen, wir würden wie er nur ein Messergebnis bekommen. Nur weil wir aber eben mit unseren Sinnen diese Bewegung nicht wahrnehmen können, bedeutet das nicht, das es diese nicht gibt.

Die Bewegung die ich hier meine ist die Bewegung durch die Raumzeit. Um das deutlicher zu machen, müssen wir nun die Analogie einwenig modifizieren. Wir haben nun mehrere Messfahrzeuge die alle die gleiche Stimmgabel mit sich führen und sie haben auch alle ein Messgerät, das aus vielen unterschiedlichen Stimmgabeln besteht. Alle Fenster sind geschwärzt, man kann nicht raussehen. Dann können alle Fahrzeuge nur mit 100km/h fahren, es geht nicht schneller oder langsamer. Wir haben einen ganz großen Salzsee und alle Fahrzeuge fahren nun erst einmal parallel nebeneinander her und „messen“ so die Frequenz der Stimmgabeln der anderen Fahrzeuge. Ohne Frage wird hier Einigkeit herrschen.

Nun können aber die Fahrzeuge noch lenken und nun dreht das Fahrzeug am linken Rand eben mal zur Seite weg. Ein außenstehender Beobachter könnte nun erkennen, das sich dieses Fahrzeug von der Gruppe entfernt, die Beobachter in den Fahrzeugen haben diese Möglichkeit jedoch nicht. Aber sie stellen fest, das die Frequenz des Fahrzeuges sich verändert hat.

Alle Objekte im Universum können wir nun als solche Fahrzeuge betrachten, und der Salzsee soll unsere Raumzeit sein. Die Richtung in die wir alle erstmal fahren nennen wir Zeit, die andere Raum. Wir bewegen uns also alle mit einer konstanten Geschwindigkeit durch die Raumzeit und in der Regel erstmal in Richtung der Zeit.

Wenn wir uns nun durch den Raum bewegen wollen, dann ändern wir unsere Richtung in der Raumzeit, wie wir eben auch in der Analogie die Richtung auf dem Salzsee ändern. Stellen wir uns vor, das wir in den Fahrzeugen nicht in Richtung Zeit sehen können, aber in gewisser Weise in den Raum. Der Beobachter im Fahrzeug neben dem das nun zur Seite abgedreht ist, würde also wenn er aus dem Fenster blickt sagen, das Fahrzeug da hat angefangen sich von mir zu entfernen, es hat eine Geschwindigkeit, während das Fahrzeug an meiner anderen Seite wie ich unbeweglich ruht. Das sich alle Fahrzeuge mit einer konstanten Geschwindigkeit nach vorne bewegen, bleibt ihm aber weiter verschlossen.

Da wir keinen Sinn haben um eine Entfernung in der Zeitrichtung in irgendeiner Weise direkt zu erkennen, kann der Beobachter nun nicht „sehen“ dass sich das entfernende Fahrzeug nicht mehr auf gleicher Höhe befindet, er „sieht“ es immer auf gleicher Höhe neben sich, und er beobachtet dieses auch durch ein Teleskop, das die Vergrößerung automatisch der Entfernung so anpasst, das es auf einem „Bildschirm“ immer gleich groß erscheint, also die perspektivische „Verkleinerung“ wird so vollständig kompensiert.

Dadurch das die Richtung des sich entfernenden Fahrzeuges sich nun geändert hat, sieht man es einwenig aus einem anderen Winkel. Stellen wir uns vor, das Fahrzeug hat eine ganz geringe Breite im Verhältnis zur Länge. Betrachten wir die Breite als verschwindend gering. Hier können nun Einwände kommen, aber diese sind leicht zu entkräften, ich will nur nicht das Bild hier unnötig kompliziert machen, einige haben sicher so schon ihre Problemchen.

Wenn unsere Fahrzeuge eine Länge von 10m haben und wir dieses nun in einem anderen Winkel sehen, also eben „verdreht“ dann wird es für uns kürzer sein.


Das Problem bei dem Begreifen der SRT ist unter Anderem, das wir nicht die Möglichkeit haben, unsere Bewegung in der Raumzeit zu erkennen. Wir glauben einfach, wir würden ständig ruhen, und es gäbe eben nur die Möglichkeit sich seitlich zu bewegen.

Alleine aus dieser Analogie lässt sich ohne Probleme der Lorentzfaktor ableiten, und man kann dann damit viele „Messungen“ die für viele so einfach nicht begreiflich sind, weil sie „unlogisch“ wirken erklären und berechnen.

Wer ein „Verständnisproblem“ hat, der sollte aber auch bestrebt sein, Verstehen zu wollen, und der gesunde Menschenverstand ist nun mal eben keine konstante Größe, ohne Frage scheint diese auch „relativ“ zu sein. Es ist auch immer eine Frage der wahren Motivation, will ich etwas verstehen, will ich wirklich erstmal begreifen, was die SRT nun aussagt, was sie wirklich beschreibt, oder habe ich mich schon festgelegt, mich entschieden, das diese einfach falsch sein muss, und bin ich dann nur noch auf der Suche, eben genau diese Meinung zu belegen. Wenn es aber an dem ist, dann habe ich nicht wirklich ein „Verständnisproblem“ denn dann will ich gar nicht mehr verstehen.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Lorentzkontraktion


Machen wir es noch mal:

1. Wir haben ein Objekt das eine Schwingung erzeugt und messen diese mit einem Stimmgabelmessgerät und ermitteln x Hz.

2. Wir messen noch einmal dieses Objekt mit dem Messgerät und ermitteln eine Frequenz die kleiner als x ist.

Kann man dann nun sagen, die Frequenz des Objektes hat sich real verkleinert?

Gibt es nun eine andere Antwort, die zulässig in der Physik ist?


Hier ist eben das Verständnisproblem bei Einigen, hier wird einfach analog behauptet: „In der Physik ist aber diese Situation sofort entscheidbar: Die Frequenz eines Gegenstandes hat sich real verändert, wenn mehrere Messungen verschiedene Werte liefern (oder aber auch, die Messungen sind falsch oder ungenau).“

Es ist bei einigen wohl leider einfach nicht möglich zu erkennen das es Eigenschaften von Objekten gibt die eben nicht intrinsisch sind, sondern sich erst durch die Messung selber ergeben. Das es eben entscheidend ist, welche Geschwindigkeit man zu dem Objekt hat, wenn man dessen Frequenz oder dessen Länge messen will. Warum es bei einigen nun dieses Problem gibt, ist mir auch nicht wirklich klar, bei Kindern entwickelt sich auch erst ab einen bestimmten Alter die Gabe, sich selber im Spiegel erkennen zu können, ein gewisses abstraktes Denken oder eben die Gabe dafür ist nicht in die Wiege gelegt, und es gibt Tiere, die überhaupt nicht dazu in der Lage sind. Es kann ja auch sein, das es hier einfach wirklich Grenzen des Verstandes gibt, das es einfach nicht möglich ist, eben so etwas zu begreifen.

Das warum sollte hier aber keine Rolle spielen, ich will einfach darauf hinweisen, das es unterschiedliche Vorstellungen gibt, von dem was real ist, und real sein muss, und das diese eben zu dem Unverständnis von Dingen wie Längenkontraktion führen können.
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Re: Wie real ist die Längenkontraktion?

Beitragvon Uli » Dienstag 1. Februar 2011, 17:04

Zustimmung - der Realitätsbegriff der Physik muss sich an Messungen orientieren: alles Messbare ist real.
Aber es ist auch eine Frage von Interpretation und Definitionen: wie definiere ich die exakte Vorschrift für diese und jene Messung ?

Ein anderes Beispiel ist die relativistische Massenzunahme: ist sie real ?
Tatsächlich gibt es hier seit einiger Zeit ein Umdenken und man möchte aus gutem Grund den Begriff "Masse" nun für die Ruhemasse reservieren.

Ähnlich könnte man erwägen, den Begriff "Länge" für die Ruhelänge zu reservieren, obwohl die Argumente dafür nicht so überzeugend sind.

Jedenfalls sind historisch bedingte Änderungen von Interpetationen und Defintionen natürlich nicht geeignet, eine Theorie zu Fall zu bringen.
Dazu bedarf es experimenteller Falsifizierungen ihrer quantitativen Vorhersagen für Messungen, und die Vorhersagen der Relativitätstheorie haben sich seit ihrer Entstehung kein Deut verändert.
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Re: Wie real ist die Längenkontraktion?

Beitragvon Zarathustra. » Dienstag 8. Februar 2011, 16:18

„Ein anderes Beispiel ist die relativistische Massenzunahme: ist sie real ?“

Selbstverständlich ist Massenzunahme real,sie ist genau so real ,wie die Masse selbst real ist.
Die Frage ist aber ,was die Masse ist und wie sie gemessen wird .

Die erste Frage (was ist Wesen der Masse?)ist bis heute unbeantwortet geblieben und wird Milliarden € ausgegeben ,um eine Antwort herauszufinden.(Teilchenbeschleuniger –Higgsmechanismus b.z.w.Higgsteilchen).

Ich will hier nicht erläutern ,daß der Halbzahlige Spin für die Masse verantwortlich ist,weil diese noch nicht der etablierten Lehrmeinung gehört.

Aber was mit Sicherheit feststeht ,ist die Tatsache ,daß in QM dem Teilchen keine (Ruhe)Masse,sondern demtsprechende Wellenlänge(Comptonwellenlänge) zugeschriben werden MUSS ,denn sonst kann die Wirklichkeit nicht richtig beschrieben werden.

Wie ersichtlich wird in QM sowohl die Ruhemasse als auch die relativistische Masse mit der Wellenlänge (Frequenz) angeben und auch so gemessen.

In diesem Sinne ist es selbsverständlich und steht außer jeglichen Zweifel ,daß Massenzunahme ,die Zunahme der Frequenz (Abnahme der Wellenlänge) bedeutet und somit natürlich real ist.Die Frequenz ist das,was gemessen wird und nicht die Masse.
Wie ich schon an anderer Stelle bemerkte,ist es höchst merkwürdig ,daß man immer noch diesen Sachverhalt nicht im Vordergrund stellt ,und den Begriff „Ruhe oder relativistische Masse „in Physikbücher durch Compton b.z.w.De.Broglie Wellenlänge ersetzt.

PS:Mehrere Gründe haben mich davon abgehalten ,zu schreiben ,worauf ich wahrscheinlich im Thread „Trollhausen“ zurückkomme.
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Re: Wie real ist die Längenkontraktion?

Beitragvon nocheinPoet » Dienstag 8. Februar 2011, 22:15

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Hallo Zarathustra,

ohne mal auf das Fachliche jetzt näher einzugehen, finde ich Deinen Beitrag vom Stil her sehr gut. Sachlich und vernünftig geschrieben. Behalte das ruhig mal weiter so bei. ;)
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Re: Wie real ist die Längenkontraktion?

Beitragvon Zarathustra. » Mittwoch 9. Februar 2011, 14:39

Guten Tag Manuel

Das Kompliment muss ich genau so aufrichtig wie doppeldeutig zurückgeben,denn Sie (Du) sind der einzige(in Foren und anderen Ort), mit dem ich vernünftig sprechen kann (könnte).

PS:Ich bin bis Anfang nächster Woche behindert (nicht zuhause) und werde wahrscheinlich bis dahin nicht schreiben können. Das kommt mir auch gelegen ,denn ich bin jetzt so froh ,daß ich nicht weiß ,von wo ich anfangen soll.(Wie ein Vulkan vor Explosion) und möchte ich ihnen noch mal wegen ihrer Gastfreundschaft und ihrem Mut herzlich danken.
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Re: Wie real ist die Längenkontraktion?

Beitragvon Zarathustra. » Montag 14. Februar 2011, 13:42

Ruhemaase,relativistische Masse

Es ist tatsächlich merkwürdig ,daß immer noch die Ruhemasse in QM als Naturkonstante im Vordergrund steht und nicht die Comptonwellelänge .

Im nächsten Beitrag werde ich näher auf diesen Umstand eingehen und zeigen ,daß damit (Einführung der Comptonwellenlänge anstatt Ruhemasse oder Ruheenergie) deutlich wird ,daß

1-Die Unschärferelation im vollem Widerspruch zu QM steht und an Sinnlosigkeit und Widersprüchlichkeit nicht zu übertreffen ist.

2-Die Renormierung in QEDvöllig unnötig ist ,weil letztendlich wird die Comptonwellenlänge als Norm (die Mitte zwischen minus und plus Unendlichkeiten)durch die Hintertür eingeführt ,was am Anfang verschwiegen wird (Ruhemasse=Comptonwellenlänge).
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Re: Wie real ist die Längenkontraktion?

Beitragvon nocheinPoet » Dienstag 15. Februar 2011, 09:12

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Hallo Zarathustra

Mach Dir bitte für Ruhemasse einen eigenen Thread auf, hier geht es um die LK.


Lieben Gruß

Manuel
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Re: Wie real ist die Längenkontraktion?

Beitragvon Zarathustra. » Dienstag 15. Februar 2011, 09:56

Guten Morgen Manuel

"Ein anderes Beispiel ist die relativistische Massenzunahme: ist sie real ?“
Ich habe diese Frage von Herrn Türke beantwortet.Meine zweite posting ist als latente (höffliche)Aufforderung anzusehen,auf meine Antwort einzugehen.Es ist aber in Ordnung.Hier werde ich nicht über die Masse schreiben.
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