Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Moderator: nocheinPoet

Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon Ilja » Donnerstag 15. Dezember 2011, 15:48

ralfkannenberg hat geschrieben:Zwei Dinge ("not_RT = Galileo ?" und "trotzdem Zeitdilatation ?") sind mir da spontan in den Sinn gekommen und die will ich nun also anfragen:

Frage 1:
Du bezeichnest uns als "RT-Verteidiger". Wogegen verteidigen wir eigentlich die RT ? Die Internet-RT-Antis befürworten in der Regel die klassische Theorie, also Galileo-Transformation, also letztlich eine Zeitinvarianz anstelle der Lichtinvarianz. Sie wollen also "zurück in die Vergangenheit".


Gegen Theorien mit bevorzugtem Bezugssystem, also, grob gesagt, Theorien mit absoluter Zeit. Zurück in die Vergangenheit? Ja, ich nenne mein Herangehen ja auch ganz demonstrativ paleoklassisch.

Ich habe Dich zumindest teilweise so verstanden, dass Du eine Vereinheitlichung von RT (meinetwegen modifiziert) und der QM erarbeitet hast;


Ja. Allerdings gibt es da immer eine bevorzugte absolute Zeitkoordinate. Die aber natürlich nicht mit Uhren messbar ist. Also RT von den Formeln und den Voraussagen für Uhrzeiten her ja. Aber von der metaphysischen Interpretation her nein. Das ist der klassische Unterschied zwischen dem Lorentzäther und der SRT.

Was ist mit der SRT ? Da geht es nicht um Gravitation, sondern nur um konstant bewegte Bezugssysteme. Auch hier haben wir schon Phänomene der Zeitdilatation, der Längenkontraktion und der relativistischen Geschwindigkeitsaddition.


Für die SRT gibt es, neben der Raumzeitinterpretation von Minkowski, ja auch noch die ältere Interpretation - den Lorentz-Äther. Es gibt eine absolute Zeit, aber bewegte Uhren gehen langsamer, und bewegte Lineale schrumpfen.

Die Formeln sind dieselben, und auch schon im Lorentzäther gilt für alle beobachtbaren Größen die Lorentzsymmetrie - die kommt ja von ihm.

Ich finde es übrigens sehr gut, dass Du oben rechs eine Warnung "warning: non-orthodox position" angebracht hast; diese könnte aber in normaler Grösse geschrieben werden, und ich finde durchaus angereichert mit dem Link auf Deine Haupt-Publikation in dieser Angelegenheit.


Ist schon. Klick die Warnung mal an.
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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon ralfkannenberg » Donnerstag 15. Dezember 2011, 17:45

Ilja hat geschrieben:
ralfkannenberg hat geschrieben:ich weiss, ich nerve, aber nur um Missverständnisse auszuschliessen: Was genau verstehst Du unter einem homogenen Modell ?


Ein Modell, bei dem die fundamentalen Objekte der jeweiligen Theorie eine Ortsinvarianz besitzen. Also es für beliebige zwei Orte eine Symmetrieabbildung gibt, die den einen Ort in den anderen überführt.

In der ART ist das fundamentale Objekt die Metrik, in meiner Theorie die Metrik in in den bevorzugten Koordinaten.

Hallo Ilja,

ich habe für astronomische Folgerungen aus Deinen Thesen ebenfalls einen eigenen Thread eröffnet. Momentan offen ist nur meine Frage nach Quasaren/Gravasternen sowie eine neu formulierte Frage.


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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon ralfkannenberg » Donnerstag 15. Dezember 2011, 18:29

Ilja hat geschrieben:Gegen Theorien mit bevorzugtem Bezugssystem, also, grob gesagt, Theorien mit absoluter Zeit. Zurück in die Vergangenheit? Ja, ich nenne mein Herangehen ja auch ganz demonstrativ paleoklassisch.

Hallo Ilja,

danke schön, ein mögliches Missverständnis weniger. :)

Ilja hat geschrieben:Ja. Allerdings gibt es da immer eine bevorzugte absolute Zeitkoordinate. Die aber natürlich nicht mit Uhren messbar ist. Also RT von den Formeln und den Voraussagen für Uhrzeiten her ja. Aber von der metaphysischen Interpretation her nein. Das ist der klassische Unterschied zwischen dem Lorentzäther und der SRT.

Das ist aber nur eine metaphysische Interpretation; physikalisch gibt es diesbezüglich keinen Unterschied.

Ilja hat geschrieben:Für die SRT gibt es, neben der Raumzeitinterpretation von Minkowski, ja auch noch die ältere Interpretation - den Lorentz-Äther. Es gibt eine absolute Zeit, aber bewegte Uhren gehen langsamer, und bewegte Lineale schrumpfen.

gleich wie eben

Ilja hat geschrieben:Die Formeln sind dieselben, und auch schon im Lorentzäther gilt für alle beobachtbaren Größen die Lorentzsymmetrie - die kommt ja von ihm.

Und hiermit bestätigst das ja auch Du. :)

Ilja hat geschrieben:Ist schon. Klick die Warnung mal an.

Ich weiss, aber es ist unübersichtlich. Mein Vorschlag: gleiche Schriftgrösse und ohne Klick kurzer Hinweis auf Deine Publikation - Du weisst schon, so wie Wissenschaftler zitieren, also abgekürzter Journal-Name, Ausgabe, Seitenzahl und Jahreszahl; Du brauchst hier nichts zu verstecken. Und wer ja will kann dann durch Anklicken die Details erhalten.


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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon Ilja » Donnerstag 15. Dezember 2011, 18:52

Zarathustra. hat geschrieben:Deshalb nehme ich an, daß Sie bereit sind mit mir über die unbestreitbare endgültige Antworten zu diskutieren, die seit Jahrtausenden offen geblieben sind z.B.

Was bedeuten physikalisch die fundamentalsten Begriffe in Physik wie

Masse,(eigen)Zeit,und Energie.


Ich halte solche Fragen für nicht allzu interessant. Unbestreitbar endgültige Antworten gibt es darauf sowieso nicht.

Ich bin kritischer Rationalist, also in diesen Fragen Anhänger von Popper (siehe seine Werke "Logik der Forschung" und "Conjectures and Refutations"). Nach dieser Philosophie sind unsere physikalischen Theorien immer nur Hypothesen, die sich irgendwann einmal als falsch herausstellen können, und niemals unbestreitbare endgültige Wahrheiten.

Dies betrifft auch die Begriffe, die in diesen Theorien verwendet werden, einschließlich Masse, Zeit oder Energie. Was in der klassischen Mechanik mal Definition der kinetischen Energie war, ist in der relativistischen Mechanik einfach nur falsch, sie ist dort anders definiert. Meine Theorie hat auch eine ganz andere Definition der Energie als beispielsweise die ART.

Denn es ist selbstverständlich unmöglich die Physik richtig und vollständig zu verstehen,ohne zu wissen,was diese überhaupt bedeuten. Ich bin der erste Mensch ,der unbestreitbar bewiesen hat,was die Begriffe physikalisch bedeuten.


Es tut mir leid, aber von solchen Ansprüchen halte ich überhaupt nichts.

Wenn Sie sich aber nicht für Atom und Teilchenphysik nicht zu sehr interessieren


Für fundamentale Teilchenphysik interessiere ich mich sogar sehr, siehe http://ilja-schmelzer.de/matter-de für mein Äthermodell der Teilchenphysik.

Zunächst möchte ich aber wissen, ob Sie sich auch genau so verhalten, wie die Menschen ,die von ihnen als Ignoranten bezeichnet werden.


In vieler Hinsicht natürlich. Beispielsweise esse, trinke, und schlafe ich auch. Außerdem kann ich mir auch nicht alle Theorien auf der Welt ansehen und muss eine Auswahl treffen, einfach weil es viel zu viele sind. Daher muss ich natürlich eine Vorauswahl treffen, und was durch die Vorauswahl fällt, das ignoriere ich selbstverständlich.

Jemand, der behauptet, unbestreitbare Wahrheiten zu besitzen, hat bei mir schon kräftig Minuspunkte gesammelt, und die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass ich ihn einfach ignorieren werde.

Und da ich an theorieunabhängige Bedeutungen von Begriffen wie Masse oder Energie nicht glaube, ignoriere ich solche auch.

Allerdings könnte es natürlich sein, dass Popper Unrecht hat, und dass es solche theorieunabhängigen Bedeutungen geben könnte. Wenn du Poppers Anschauungen widerlegen willst, darfst du das gerne versuchen.

Wenn Sie aber nur an ihre Gravitationstheorien interessiert sind, dann werde ich mir ihre Theoriein ausfürliche Form studieren (zumindest in ihre Hauptaussagen) und einige Fragen stellen.


Das steht Ihnen natürlich auch frei.
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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon ralfkannenberg » Donnerstag 15. Dezember 2011, 18:53

Ilja hat geschrieben:Und wenn ich nicht all meine Postings mit "Hallo" beginne und mit "Freundliche Grüße" beende, ist das nur Schreibfaulheit. Du darfst es dir im Geiste immer hinzudenken.

Hallo Ilja,

das mache ich sowieso schon lange so. :)

Im Übrigen möchte ich an dieser Stelle allen Beteiligten herzlich danken, dass eine interessante Diskussion in Gang gekommen ist.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon Ilja » Donnerstag 15. Dezember 2011, 19:10

ralfkannenberg hat geschrieben:Ist das noch aktuell ? Meines Wissens wurde im Jahre 2002 nachgewiesen, dass es sich bei Quasaren tatsächlich um weit entfernte Objekte handelt.


Wie das so ist mit "nachgewiesen" - http://uk.arxiv.org/abs/astro-ph/0501090 - so schnell müssen die ja nicht aufgeben.

Abgesehen davon war es eher andersrum - ein Test, der nachweisen sollte, dass zumindest eine ganze Menge von Quasaren keine weit entfernten Objekte sein können ist fehlgeschlagen. Dagegen, dass einige Quasare weit entfernte Objekte sind, hat ja eigentlich keiner was.

Allerdings ist das keine Richtung, über die ich augenblicklich ernsthaft nachdenke. Trotzdem, wenn sich diese Richtung als erfolgreich erweisen würde, hätte das schon was. Ich denke, dass ich da mit meiner Theorie irgendwas draus machen könnte. Je größer der Gravastar, desto eher ist er trotz Rotverschiebung sichtbar, daher könnten Riesengravastare (gegen die die Dinger im Zentrum von Galaxien Kleinkram sind) durchaus in Frage kommen.
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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon ralfkannenberg » Donnerstag 15. Dezember 2011, 19:59

Ilja hat geschrieben:Wie das so ist mit "nachgewiesen" - http://uk.arxiv.org/abs/astro-ph/0501090 - so schnell müssen die ja nicht aufgeben.

Hallo Ilja,

ich habe Dir hier geantwortet.


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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon Solkar » Donnerstag 15. Dezember 2011, 20:09

offtopic
ralfkannenberg hat geschrieben:
Solkar hat geschrieben:
Ilja hat geschrieben:Wer bereit ist, auf eine gut bezahlte Stelle als Stringtheoretiker zu verzichten, aber etwas wirklich Neues entdecken will, für den sollte diese Theorie ein gefundenes Fressen sein. Ich denke, solche Leute wird es unter den Physikern schon noch geben.

Trifft ein Theoretiker seinen Dekan und sagt "Meine letzte Hypothese ist neulich falsifiziert worden."
Der Dekan daraufhin entsetzt: "Wie bitte? Wie konnte das denn passieren? Ich dachte immer, Sie betrieben Stringtheorie..."

Selber schuld: er hätte das mNT (myonisches Neutrino-Telefon) benutzen sollen, dann hätte er das schon vor der Falsifizierung gewusst.


Klar, das hat er versucht, der Mann ist ja vom Fach.
ABER - ein Higgs aus der Zukunft hat die Neutrinos weggetunnelt, um so seine eigene spätere Entdeckung zu verhindern!

Wie?
Mit einem umgekehrten Tachyon-Impuls aus dem Hauptdeflektor - wie denn wohl sonst? :D
"Was macht die Bratze da auf dem Sofa?"
Aus einem "Jungen Deutschen Film" - Ausspruch einer aufgeräumt wirkenden Nackten, die am Spätvormittag in ein WG-Zimmer voller bekleideter, aber derangiert wirkender Männer tritt.
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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon ralfkannenberg » Donnerstag 15. Dezember 2011, 21:20

Solkar hat geschrieben:ABER - ein Higgs aus der Zukunft hat die Neutrinos weggetunnelt, um so seine eigene spätere Entdeckung zu verhindern!

Wie?
Mit einem umgekehrten Tachyon-Impuls aus dem Hauptdeflektor - wie denn wohl sonst? :D

Hallo Holger,

wie wäre es mit dem hier:
Search for Effect of Influence from Future in Large Hadron Collider; Holger B. Nielsen and Masao Ninomiya

Für die stillen Mitlessr die lesbare Variante.


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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon Solkar » Donnerstag 15. Dezember 2011, 21:38

ralfkannenberg hat geschrieben:Hallo Holger,

wie wäre es mit dem hier:
Search for Effect of Influence from Future in Large Hadron Collider; Holger B. Nielsen and Masao Ninomiya
Eben. Das ist der Beweis.

Btw - ich war's aber diesmal wirklich nicht; ich heisse nicht "Nielsen". :shock:
Ausserdem war ich eh grad auf Vulkan, als das passierte... :D
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