Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Moderator: nocheinPoet

Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon Ilja » Mittwoch 14. Dezember 2011, 20:02

ralfkannenberg hat geschrieben:auch dann, wenn sich nur Neutrinos da durchzwängen können und um Bruchteile von Promille schneller ankommen ?


Ja sicher. Natürlich muss man erstmal abwarten, ob sie es auch wirklich können.

Einverstanden. Dann müsste man die ganzen Theorien halt versionieren; ein Bürokrat hätte sicherlich Freude daran. Die armen Schüler und Studenten, die das dann lernen müssen wohl eher weniger. Aber auch bei Versionierungen gibt es Minor-Releases und Major-Releases. ;)


Ja. Wobei es hier allerdings schon um ein Major-Release geht.

Vielleicht habe ich mich zu ungenau ausgedrückt: Bist Du der Meinung, dass verschränkte Teilchen die RT widerlegen ?


Ich gebe es zu - daraus läuft es dann hinaus.

Ilja hat geschrieben:Für die hier diskutierte Frage würde ich mich dabei auf die Einstein-Kausalität beschränken.

Das sieht mir stark nach Privat-Notation aus. Ich hätte hier doch lieber eine "offizielle" Abgrenzung, ab wann die RT als widerlegt gilt. Vielleicht können wir da ein Agreement finden.


Mal sehen. Sollte von der Idee her ja das FTL-Telefon bewirken. Wir starten mit der Idee, dass die RT eine Theorie ist, die durch ein FTL-Telefon widerlegt wird. Damit wollte ich sicherstellen, dass die RT so definiert wird, dass sie zumindest im Prinzip widerlegbar ist.

es scheint also sinnvoll, zu untersuchen, was die RT überhaupt ist. Ich persönlich tendiere irgendwie, dies anhand der Relativitätsprinzipes und des Äquivalenzprinzipes festzulegen.


Mein Vorschlag s.o. Allerdings sollte Relativitätsprinzip auch reichen, dann bräuchte ich aber wenigstens noch einen Begriff von Einstein-Kausalität der keine kausalen Schleifen zulässt.

Denn ein FTL-Telefon welches Lorentzinvariant ist erlaubt kausale Schleifen.

Ilja hat geschrieben:Gut, es kann sein, dass einige Grundprinzipien der RT auch in der neuen Theorie mit Zusatzdimension überleben, sagen wir mal, die Einstein-Kausalität. Aber das ja wohl doch nur wenn man mit dieser Zusatzdimension kein FTL-Telefon bauen kann.

Könntest Du diesen Punkt bitte etwas ausführlicher darlegen ?


Es ist natürlich extrem schwer, etwas präzises über unbekannte Theorien auszusagen. Aber da man bei den Zusatzdimensionen ja normalerweise Strings im Hinterkopf hat, und Strings ja irgendeine Minkowski-Metrik in ihrem hochdimensionalen Raum haben, und soweit ich weiß auf ihrem String selbst ja auch, sollten kausale Schleifen dort doch eigentlich nicht vorkommen. Wenn dann noch ein Äquivalenzprinzip hinzukommt, sollten wir ja wieder in der oberen Situation sein: FTL-Telefon + Lorentzsymmetrie = kausale Schleifen. Aber natürlich großer Vorbehalt, ich habe wirklich keine Ahnung von Stringtheorie.

Ilja hat geschrieben:
Gar nicht, man muss sich lediglich Gedanken machen, ob man sich noch im Scope der RT oder bereits ausserhalb befindet.

Ok, dann wäre wohl die flache-Erde-Theorie auch nicht widerlegt. Ich muss mir lediglich Gedanken machen, ob ich in ihrem Scope bleibe. Aber solange ich in Berlin bleibe, dürfte das der Fall sein.

Soviel ich weiss ist die Gestalt der Erde unabhängig von meinem Aufenthaltsort, der Einfachheit halber eine ideale Masse von 0 für meine Person voraussetzend. Ein entsprechendes Kriterium müsste also anders formuliert sein.


Soweit ich vermute, ist die Frage, ob es eine bevorzugte Zeitkoordinate gibt, auch unabhängig von unserem Aufenthaltsort, und auch von der Frage, ob man diese am aktuellen Aufenthaltsort auch messen kann.

Ilja hat geschrieben:Tut mir leid, aber dass die RT ist mit universellem Anspruch angetreten, und wenn sie den aufgibt, weil sie einen Scope erreicht hat, ja, fein, dann ist sie widerlegt.

Mit welchem universellen Anspruch denn? Insbesondere in sehr kleinen Skalen erhebt die RT keinerlei Anspruch, gute Resultate vorherzusagen.


Na hör dir doch mal an, was die Leute darüber denken, wie groß der Gültigkeitsbereich des Äquivalenzprinzips ist. Das wird normalerweise als tiefe Einsicht in die fundamentale Natur der Raumzeit selbst verkauft. Die Ansicht, dass das nur eine angenäherte Symmetrie ist, die kaum eine Chance hat, in der Quantengravitation zu überleben, ist nicht gerade verbreitet.

Ilja hat geschrieben:Trotzdem ist da ein Unterschied: Die Existenz von Phlogiston war eine Hypothese über die reale Welt. Die Existenz der Menge aller Mengen war das niemals.

Da bin ich mir nicht sicher: Der Mengenbegriff ist in der Mathematik doch sehr wesentlich


Das ist doch nicht der Punkt. Es geht um reale Existenz vs. mathematische Existenz. Existiert die Zahl 1? Wenn ja, wo lebt sie denn? Ich denke mal, ohne hier den alten Platon zu diskutieren, kann man sich drauf einigen, dass, was auch immer mathematische Existenz bedeuten mag, sie etwas anderes ist als die Existenz von realen Objekten.
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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon ralfkannenberg » Mittwoch 14. Dezember 2011, 20:20

Hallo Ilja,

ich habe mir gerade mal Deine durchaus beeindruckende Liste an Publikationen (zumindest auf arXiv) und auch Deine Auseinandersetzung mit Benjamin Schulz angeschaut, und da stellt sich für mich die Frage, wieso sich jemand mit einem solchen Background in die Niederungen eines Diskussionsforums herablässt, in dem sich mit Ausnahme von Solkar niemand mit Deiner Kompetenz auch nur annnähernd messen kann.

@Uli, @Manuel - ich hoffe, Ihr nehmt mir diese Einschätzung nicht übel, und ich bin auch gerne bereit, diese Einschätzung von mir zu korrigieren.

Was ich sagen will: Kompetente Diskussionspartner findest Du woanders. Nicht dass ich Dich irgendwie loswerden will, ganz im Gegenteil, aber für jemanden mit Deinem Know-How muss es hier doch sehr langweilig sein, zumal wir - auch wenn Du uns überzeugen solltest - letztlich auch nichts unternehmen können, um Dein Anliegen irgendwie zu promoten. Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich bin als Mathematiker kein Physiker und habe auch keinen Doktortitel, d.h. alle Publikationswege sind mir von vornherein verschlossen (ok, meine Ehefrau hat eine Promotion und könnte mir evtl. ein Endorsement "besorgen", was ich so aber gar nicht will).

Wie auch immer: Warum versuchst Du, die Leute in diesem Forum zu überzeugen ?


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon ralfkannenberg » Mittwoch 14. Dezember 2011, 20:22

Ilja hat geschrieben:Es geht um reale Existenz vs. mathematische Existenz. Existiert die Zahl 1? Wenn ja, wo lebt sie denn? Ich denke mal, ohne hier den alten Platon zu diskutieren, kann man sich drauf einigen, dass, was auch immer mathematische Existenz bedeuten mag, sie etwas anderes ist als die Existenz von realen Objekten.

Hallo Ilja,

ofenbar gab es hier ein Missverständnis - zumindest war es nicht meine Absicht, in dieser Fragestellung eine andere Ansicht als Du zu vertreten.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Review der GLET nach Schmelzer

Beitragvon Ilja » Mittwoch 14. Dezember 2011, 20:23

Solkar hat geschrieben:ein "presupposing" von bevorzugten Koordinaten ist da also nicht gegeben, im Widerspruch zur Hypothese des Autors von [Sch02] auf [Sch02]/S.3:
Ilja Schmelzer hat geschrieben:[...] thus, a preferred system of coordinates \(X^\alpha\) and in particular a preferred time \(T=X^0\) are presupposed.



Was du (ganz korrekt) gezeigt hast, ist, dass der Lagrangian der GLET eine Art Lorentz-Symmetrie aufweist.

Dies hat allerdings wenig damit zu tun, dass ein bevorzugtes Bezugssystem vorausgesetzt wird.

Wir haben hier konzeptionell dieselbe Situation wie beim Lorentzäther, um dessen Generalisierung es ja geht, bei dem ja auch ein bevorzugtes Bezugssystem vorausgesetzt wird, welches dann aufgrund der Lorentzsymmetrie der beobachtbaren Größen nicht mehr beobachtbar ist.

Wenn ich schreibe "presupposed" (vorausgesetzt) heißt das ja eben nicht "observable" (beobachtbar).

Allerdings gibt es hierbei noch eine Feinheit, denn die GLET kennt, außer ihren Gleichungen, ja auch noch die Zusatzbedingung, dass die Ätherdichte positiv sein muss. Dort, wo die Ätherdichte zu Null wird, verlieren die Gleichungen ihre Gültigkeit und die Theorie muss durch eine fundamentalere Theorie ersetzt werden.

Nun kann allerdings eine Lösung der Gleichungen, in der die Ätherdichte immer > 0 ist, durch eine entsprechende Transformation, die den Lagrangian invariant lässt, und damit eine Lösung in eine Lösung überführt, eine Lösung produziert werden, in der in gewissen Bereichen die Ätherdichte negativ wäre, also physikalisch sinnlos ist.

Die Transformation, die den Lagrangian invariant lässt, ist daher keine wirkliche Symmetrie der Theorie und hat keine fundamentale Bedeutung.
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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon Ilja » Mittwoch 14. Dezember 2011, 20:37

ralfkannenberg hat geschrieben:ich habe mir gerade mal Deine durchaus beeindruckende Liste an Publikationen (zumindest auf arXiv) und auch Deine Auseinandersetzung mit Benjamin Schulz angeschaut, und da stellt sich für mich die Frage, wieso sich jemand mit einem solchen Background in die Niederungen eines Diskussionsforums herablässt, in dem sich mit Ausnahme von Solkar niemand mit Deiner Kompetenz auch nur annnähernd messen kann.

Was ich sagen will: Kompetente Diskussionspartner findest Du woanders.


Ich weiß doch vorher nicht, wer sich in welchem Forum rumtreibt.

Außerdem gibt es nun einmal einfach ein Bekanntheitsproblem. Meine Theorien sind publiziert, aber bekannt sind sie deswegen ja noch lange nicht. Zum Bekanntmachen taugen solche Foren aber durchaus. Hoffe ich zumindest.

Ein zweites Problem könnte man Ignoranzproblem nennen. Die Stringtheoretiker machen einfach weiter Stringtheorie, ohne was dabei rauszukriegen, aber ihre Professorenstellen haben sie nun mal. Warum sollten sie sich mit solchen Außenseitertheorien abgeben? Sie ignorieren sie einfach.

Wenn die Theorie aber irgendwann, auch über solche Foren wie hier, bekannt genug wird, wird das Ignorieren mit der Zeit dann doch schwerer. Hoffe ich jedenfalls.

Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich bin als Mathematiker kein Physiker und habe auch keinen Doktortitel, d.h. alle Publikationswege sind mir von vornherein verschlossen (ok, meine Ehefrau hat eine Promotion und könnte mir evtl. ein Endorsement "besorgen", was ich so aber gar nicht will).


Ja und? Beim Bekanntmachen meiner Theorien könntest du ja trotzdem helfen. Es reicht ja, wenn du irgendwo auf einer Party mit einem Physiker quatschst, darauf zu sprechen zu kommen.
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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon ralfkannenberg » Mittwoch 14. Dezember 2011, 21:48

Ilja hat geschrieben:Beim Bekanntmachen meiner Theorien könntest du ja trotzdem helfen. Es reicht ja, wenn du irgendwo auf einer Party mit einem Physiker quatschst, darauf zu sprechen zu kommen.

Hallo Ilja,

also geht es Dir weniger darum, widerlegt zu werden, als vielmehr darum, Werbung in eigener Sache zu machen. Sehe ich das richtig ?


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon ralfkannenberg » Mittwoch 14. Dezember 2011, 22:26

Ilja hat geschrieben:Warum sollten sie sich mit solchen Außenseitertheorien abgeben? Sie ignorieren sie einfach.

Hallo Ilja,

nur eine Frage: ich habe gesehen, dass einige Deiner Publikationen sehr lang sind. Wie wäre es, wenn Du nur einen Aspekt Deiner Ideen publizieren würdest, der von Relevanz ist und in dem Worte wie Äther, bevorzugtes Bezugssystem, FTL-Telefon usw. nicht vorkommen ?

Das könnte ja z.B. eine Erweiterung bezüglich verschränkter Teilchen sein, natürlich ohne das FTL-Telefon, oder eine Arbeit über stabile Gravasterne, aber natürlich ohne gleich die Schwarzen Löcher in Abrede zu stellen; also Publikationen über Teil-Themen von Relevanz und vor allem eben auch Akzeptanz. Vor allem würde ich auch vermeiden, den Eindruck einer ToE (theory of everything) zu erwecken. Ich denke, ein paar gute Publikationen über auch für RT-Befürworter interessante Themen, diese prägnant formuliert bringt viel mehr als ein Wust an Alternativen, der zwar in schöne Formeln eingepackt ist und der alles auch anders erklären kann, der aber wie Du es geschrieben hast niemanden interessiert.

Insbesondere muss das natürlich neutral gehalten sein, d.h. es darf nicht an allen Ecken und Enden sofort sichtbar sein, dass Du auf ein klassisches Modell hinaus möchtest, sondern das ganze sollte so gestaltet sein, dass es eben auch für RT-Befürworter interessant ist.

Von der Psychologie her musst Du also über Deinen Schatten, also Deine Überzeugung, dass Dein Modell das einzig Wahre ist, springen und etwas formulieren, dass auch bei anderen Akzeptanz findet. Du musst Dich dafür also in die Situation der RT-Befürworter hineinversetzen und aus ihrer Warte dann Deine Arbeit(en) formulieren. Inhaltlich natürlich ändert sich nichts, aber zwischen den Zeilen wird es anders aussehen, und es wird auch keine Wortwahlen wie "Ausrede", "Bedingung", "fanatisch" usw. geben.


Freundliche Grüsse, Ralf


EDIT 21:47 Uhr
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Re: Review der GLET nach Schmelzer

Beitragvon Solkar » Donnerstag 15. Dezember 2011, 00:48

Ilja hat geschrieben:Die Transformation, die den Lagrangian invariant lässt, ist daher keine wirkliche Symmetrie der Theorie und hat keine fundamentale Bedeutung.
Es treten ähnliche Konstrukte aber an recht zentralen Stellen von [Sch02] auf; man beachte z.B. [Sch02]/eq(16)

Ilja Schmelzer hat geschrieben:(16) \(\qquad L_{0} = -(8\pi G)^{-1}\gamma_{\alpha\beta}X^\alpha_{,\mu}X^\beta_{,\nu} g^{\mu\nu}\sqrt{-g} \)
Der Term \( X^\alpha_{,\mu}X^\beta_{,\nu} g^{\mu\nu}\) ist nicht anderes als die ausgeschriebene rechte Seite der Transformationsformel für (2,0)-Tensoren; es gilt nämlich \( g^{\alpha\beta} = X^\alpha_{,\mu}X^\beta_{,\nu} g^{\mu\nu}\) und somit zeigt sich durch
\[-(8\pi G)^{-1}\gamma_{\alpha\beta}X^\alpha_{,\mu}X^\beta_{,\nu} g^{\mu\nu} = -(8\pi G)^{-1} \gamma_{\alpha\beta} g^{\alpha\beta}\qquad (S2.1)\]
letztlich dieselbe Invariante; insbesondere entfällt also die unterhalb von [Sch02]/eq(16) beschriebene
Ilja Schmelzer hat geschrieben:Together with L and L0 it’s dependence on the preferred coordinates is explicit.
explizite Abhängigkeit des vollständigen Lagrangians von hypothetischen preferred coordinates.


[Sch02] Ilja Schmelzer. A generalization of the Lorentz ether to gravity with general-relativistic limit. 2002.
Available from World Wide Web: http://arxiv.org/abs/gr-qc/0205035v3.
"Was macht die Bratze da auf dem Sofa?"
Aus einem "Jungen Deutschen Film" - Ausspruch einer aufgeräumt wirkenden Nackten, die am Spätvormittag in ein WG-Zimmer voller bekleideter, aber derangiert wirkender Männer tritt.
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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon ralfkannenberg » Donnerstag 15. Dezember 2011, 10:52

Guten Morgen Ijla,

ich habe heute nacht nochmal über alles geschlafen und dabei ist mir aufgefallen, dass ich zu sehr im Detail gelandet bin und den Überblick aus dem Auge verloren habe.

Zwei Dinge ("not_RT = Galileo ?" und "trotzdem Zeitdilatation ?") sind mir da spontan in den Sinn gekommen und die will ich nun also anfragen:

Frage 1:
Du bezeichnest uns als "RT-Verteidiger". Wogegen verteidigen wir eigentlich die RT ? Die Internet-RT-Antis befürworten in der Regel die klassische Theorie, also Galileo-Transformation, also letztlich eine Zeitinvarianz anstelle der Lichtinvarianz. Sie wollen also "zurück in die Vergangenheit".

Ich habe Dich zumindest teilweise so verstanden, dass Du eine Vereinheitlichung von RT (meinetwegen modifiziert) und der QM erarbeitet hast; dafür spricht auch, dass Deine Grenzfälle die RT ergeben, so wie die Grenzfälle v->0 und m->0 die klassische Theorie ergeben.

Könntest Du dazu bitte noch etwas schreiben ?


Frage 2:
Hier schreibst Du:
Die GLET beschreibt die Welt auf höchst klassische Art: Es gibt einen absoluten Euklidischen Raum, und eine absolute Zeit. Diese sind allerdings, wie schon in der Lorentzschen Äthertheorie, nicht messbar. Was wir mit unseren Uhren und Linealen messen sind nicht die absoluten Abstände in Raum und Zeit, weil unsere Messgeräte durch die Gravitation beeinflusst sind.

Was ist mit der SRT ? Da geht es nicht um Gravitation, sondern nur um konstant bewegte Bezugssysteme. Auch hier haben wir schon Phänomene der Zeitdilatation, der Längenkontraktion und der relativistischen Geschwindigkeitsaddition.

Akzeptiert Du diese analog zur SRT oder hast Du diesbezüglich auch eine andere Erklärung ?


Ich finde es übrigens sehr gut, dass Du oben rechs eine Warnung "warning: non-orthodox position" angebracht hast; diese könnte aber in normaler Grösse geschrieben werden, und ich finde durchaus angereichert mit dem Link auf Deine Haupt-Publikation in dieser Angelegenheit. Letzteres nicht mit der Absicht, irgendwie angeben zu wollen, sondern um den stillen Mitleser zu informieren, dass Deine unorthodoxen Ideen von einem Peer Review akzeptiert wurden; schliesslich ist der durchschnittliche stille Mitleser nicht in der Lage, alles im Detail nachzuvollziehen; somit ist er in der Regel froh über die Information, ob eine These "privat-publiziert" oder "per Peer Review überprüft publiziert" wurde. Und überdies würde das auch eine m.E. jederzeit sinnvolle Werbung in Deiner Sache darstellen.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon ralfkannenberg » Donnerstag 15. Dezember 2011, 12:45

ralfkannenberg hat geschrieben:ich habe mir gerade mal Deine durchaus beeindruckende Liste an Publikationen (zumindest auf arXiv) und auch Deine Auseinandersetzung mit Benjamin Schulz angeschaut, und da stellt sich für mich die Frage, wieso sich jemand mit einem solchen Background in die Niederungen eines Diskussionsforums herablässt, in dem sich mit Ausnahme von Solkar niemand mit Deiner Kompetenz auch nur annnähernd messen kann.

@Uli, @Manuel - ich hoffe, Ihr nehmt mir diese Einschätzung nicht übel, und ich bin auch gerne bereit, diese Einschätzung von mir zu korrigieren.

Hallo Uli,

das habe ich leider überlesen:

es gibt immerhin ein Dutzend Publikationen von mir - "verdamp lang her" und natürlich nichts geniales, halt die übliche Physiker-Fleissarbeit von Phänomenolgen der Teilchenphysik, z.B.:
Phys.Rept.178:145,1989.
Phys.Lett.B194:302,1987
Nucl.Phys.B258:313,1985,
...

Ich entschuldige mich für meine frühere "Einschätzung", bitte aber auch um etwas Nachsicht, da ich mit Dir fachlich bislang eigentlich nicht zu tun hatte; kommt hinzu, dass es ist nicht mein Stil ist, meinen Gesprächspartnern hinterherzugooglen.


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