Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon Ilja » Dienstag 13. Dezember 2011, 00:38

ralfkannenberg hat geschrieben:ich habe hier noch ein Verständnis-Problem:

The time of the big bounce depends on the cosmological constant Υ.

If the sign of Einstein's cosmological constant Λ is the reverse


Sind Y und Λ dasselbe ?


Nein. Xi und Y sind Parameter vor den zusätzlichen Termen in meiner Theorie, /\ ist hingegen dasselbe wie in der ART, welches als Teil des allgemeinsten ART-Lagrangians auch in meiner Theorie seinen Platz hat.
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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon ralfkannenberg » Dienstag 13. Dezember 2011, 11:16

Ilja hat geschrieben:Ja, deshalb schrieb ich ja "ohne experimentelle Grundlage" statt "ohne Grundlage". Und auch elementare GUT hat eben noch keine experimentelle Grundlage.

Hallo Ilja,

danke für die Klarstellung, so bin ich einverstanden.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon Uli » Dienstag 13. Dezember 2011, 11:36

Ilja hat geschrieben:
Uli hat geschrieben:
Ilja hat geschrieben:Nein, natürlich nicht. Nochmal, ich habe kein FTL-Telefon. Nur, wenn es eins gäbe, würdest du dann akzeptieren, dass es ein bevorzugtes Bezugssystem gibt?


Dann müsste ich akzeptieren, dass die Relativitätstheorie widerlegt wäre.
Wieso die Existenz so eines Telefons ein bestimmtes Koordinatensystem auszeichnen sollte, sehe ich aber beim besten Willen nicht.


Gut, dann fangen wir da an. Ich spreche was rein, sagen wir die aktuelle Uhrzeit hier. Du empfängst auf dem Mars also meine aktuelle Uhrzeit und schickst deine aktuelle Uhrzeit zurück. Kommt sofort bei mir an. Und schon definiert uns das FTL-Telefon eine bevorzugte Zeitkoordinate, nämlich die, in der unsere beiden Uhrzeiten synchronisiert sind.


Sorry für meine Bloedheit, aber ich habe keine Idee, worauf du hinaus willst.
Wenn dein superluminales Telefon nun funktionieren würde (was es aber nicht tut), welches System wäre denn nun ausgezeichnet: das in dem die Erde ruht oder das in dem der Mars ruht oder keins von beiden?
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Re: Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon Ilja » Dienstag 13. Dezember 2011, 12:19

Uli hat geschrieben:Wenn dein superluminales Telefon nun funktionieren würde (was es aber nicht tut), welches System wäre denn nun ausgezeichnet: das in dem die Erde ruht oder das in dem der Mars ruht oder keins von beiden?


Das FTL-Telefons zeichnet zugegebenermaßen nur eine absolute Zeitkoordinate aus, nicht ein absolutes Bezugssystem. Es bliebe die Freiheit der Auswahl der Koordinaten im Raum, und dies unabhängig für verschiedene Zeiten.

Also, als Fachbegriff, es wird nur eine "preferred foliation" festgelegt.

Allerdings definiert dies lokal (also in Abhängigkeit vom Ort) auch ein bevorzugtes Ruhesystem, gewissermaßen das lokale Ruhesystem des Äthers. Im Rahmen der SRT wäre das allerdings auch global.

Welches nun die vom FTL-Telefon ausgezeichnete Zeitkoordinate ist, ist natürlich genauso spekulativ wie dieses Telefon selbst, aber wenn es die Zeitkoordinate des CMBR-Frames ist, dürfte das ausgezeichnete System wohl auch am ehesten das CMBR Frame sein. Allerdings könnte ein lokales Frame-Dragging schon dazu führen, dass es etwas in Richtung des Ruhesystems der Milchstraße bzw. der Sonne hin verschoben wäre. Aber ohne nachzurechnen würde ich tippen das dieser Effekt zu vernachlässigen ist.
Zuletzt geändert von Ilja am Dienstag 13. Dezember 2011, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon Uli » Dienstag 13. Dezember 2011, 12:38

Du unterstellst instantane Signal-Übertragung deines Telefons, dann könnte man also mittels so eines Signals perfekt Uhren synchronisieren.
Aber ich sehe immer noch nicht, was das mit der Bevorzugung eines Systems zu tun haben soll.

Du meinst vielleicht, die Übertragung wäre dann nur in diesem einen absoluten System instantan, weil ansonsten die Lorentz-Transformationen immer noch gelten sollen und es wegen Relativität der Gleichzeitigkeit in anderen Systemen Zeitverschiebungen gäbe????

In einigen anderen Systemen käme dann ja sogar die Antwort vor der Frage, wenn die Lorentz-Transformationen trotz allem weiterhin korrekt sein sollen :)

So eine Vermischung von instantaner Signalübertragung (Konflikt mit der SRT) mit einer Physik, in der Lorentz-Transformationen trotz allem gelten sollen, erscheint mir einigermaßen absurd. :)

Aber vielleicht willst du ja was ganz anderes.
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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon ralfkannenberg » Dienstag 13. Dezember 2011, 13:13

Hallo Ilja,

hier ist noch ein Punkt, über den ich gestolpert bin:

Das flache Universum ist das einzige homogene Modell für das globale Universum (im Gegensatz zur ART).

Das mag schon sein, aber das Flachheitsproblem hat doch nichts mit der Relativitätstheorie zu tun, sondern hängt sehr salopp formuliert nur von der "Urmasse" und von der "Knallenergie" ab. Dass wir ein flaches Universum sehen ist zweifelsohne sehr beachtlich und die Einstellung der Urmasse und der Knallenergie auf 12 Kommastellen genau erscheint sehr zufällig, andererseits sind alle Universen, bei denen das nicht so genau eingestellt war, innerhalb kürzester Zeit wieder kollabiert ("Urmasse" > "Knallenergie") oder haben sich so schnell ausgedünnt, dass keine komplexeren Strukturen entstehen konnten ("Urmasse" < "Knallenergie") und konnten also kein Universum bilden, in denen Lebewesen entstehen konnten, die sich diese Frage gestellt haben.


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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon Ilja » Dienstag 13. Dezember 2011, 13:15

Uli hat geschrieben:Du unterstellst instantane Signal-Übertragung deines Telefons, dann könnte man also mittels so eines Signals perfekt Uhren synchronisieren.
Aber ich sehe immer noch nicht, was das mit der Bevorzugung eines Systems zu tun haben soll.


Na die Zeitkoordinate, die durch die Synchronisierung entsteht, wäre bevorzugt.

Sie wäre die einzige Zeitkoordinate, in der eine kausale Beeinflussung der Vergangenheit unmöglich wäre.

(Und genau die Existenz einer einzigen Zeitkoordinate, die dadurch bevorzugt wird, dass in ihr keine Ursache-Wirkungs-Beziehungen in Richtung Vergangenheit existieren, will ich beweisen. Der Unterschied zum FTL-Telefon besteht darin, dass diese Ursache-Wirkungs-Beziehungen leider nicht zur Informationsübertragung genutzt werden können.)

[Satzanfang korrigiert (früher "Im Rahmen der SRT")] Bei Vorhandensein einer Minkowski-Metrik wäre damit dann auch genau ein Inertialsystem ausgezeichnet - das, in dem die Zeitkoordinate mit der FTL-synchronisierten Zeit übereinstimmt. [Satzanfang korrigiert (früher "Im Rahmen der ART")] Bei einer nicht konstanten Metrik gäbe es lediglich in jedem Punkt ein solches lokales Ruhesystem.

Du meinst vielleicht, die Übertragung wäre dann nur in diesem einen absoluten System instantan, weil ansonsten die Lorentz-Transformationen immer noch gelten sollen und es wegen Relativität der Gleichzeitigkeit in anderen Systemen Zeitverschiebungen gäbe????


Nein. Die Lorentz-Symmetrie gilt natürlich nicht mehr wenn ein FTL-Telefon existiert. Dann könnte man nämlich problemlos Nachrichten in die Vergangenheit senden. Man müsste nur den Sender dazu etwas bewegen.

Es ist ein ganz normales Telefon, ohne Möglichkeiten, deinem vergangenen Ich Tipps zu geben, wie es sich besser verhalten solle.

In einigen anderen Systemen käme dann ja sogar die Antwort vor der Frage, wenn die Lorentz-Transformationen trotz allem weiterhin korrekt sein sollen :)


Ja eben.
Zuletzt geändert von Ilja am Dienstag 13. Dezember 2011, 14:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon Uli » Dienstag 13. Dezember 2011, 13:37

Ilja hat geschrieben:
Uli hat geschrieben:Du unterstellst instantane Signal-Übertragung deines Telefons, dann könnte man also mittels so eines Signals perfekt Uhren synchronisieren.
Aber ich sehe immer noch nicht, was das mit der Bevorzugung eines Systems zu tun haben soll.


Na die Zeitkoordinate, die durch die Synchronisierung entsteht, wäre bevorzugt.

Sie wäre die einzige Zeitkoordinate, in der eine kausale Beeinflussung der Vergangenheit unmöglich wäre.

(Und genau die Existenz einer einzigen Zeitkoordinate, die dadurch bevorzugt wird, dass in ihr keine Ursache-Wirkungs-Beziehungen in Richtung Vergangenheit existieren, will ich beweisen. Der Unterschied zum FTL-Telefon besteht darin, dass diese Ursache-Wirkungs-Beziehungen leider nicht zur Informationsübertragung genutzt werden können.)

Im Rahmen der SRT wäre damit dann auch genau ein Inertialsystem ausgezeichnet - das, in dem die Zeitkoordinate mit der FTL-synchronisierten Zeit übereinstimmt.


"Im Rahmen der SRT" ???
Wir scheinen uns einig zu sein, dass instantane Signalübertragung der Killer der SRT ist. Warum erwähnst du sie dann überhaupt noch in deinem Gedankenexperiment?
Wenn wir für einen Moment man dein FTL-telefon erwägen, dann ist in diesem Moment die SRT gestorben und wir brauchen Ersatz. Dass dein Gedankenexperiment die SRT widerlegen würde, das brauchst du mir nicht zu beweisen, das glaube ich dir unbesehen.
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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon Ilja » Dienstag 13. Dezember 2011, 13:38

ralfkannenberg hat geschrieben:
Das flache Universum ist das einzige homogene Modell für das globale Universum (im Gegensatz zur ART).

Das mag schon sein, aber das Flachheitsproblem hat doch nichts mit der Relativitätstheorie zu tun, sondern hängt sehr salopp formuliert nur von der "Urmasse" und von der "Knallenergie" ab. Dass wir ein flaches Universum sehen ist zweifelsohne sehr beachtlich und die Einstellung der Urmasse und der Knallenergie auf 12 Kommastellen genau erscheint sehr zufällig, andererseits sind alle Universen, bei denen das nicht so genau eingestellt war, innerhalb kürzester Zeit wieder kollabiert ("Urmasse" > "Knallenergie") oder haben sich so schnell ausgedünnt, dass keine komplexeren Strukturen entstehen konnten ("Urmasse" < "Knallenergie") und konnten also kein Universum bilden, in denen Lebewesen entstehen konnten, die sich diese Frage gestellt haben.


Nunja, es bleibt ja trotzdem noch ein Schwankungsbereich, in dem auch das antropic principle nicht weiterhilft, nämlich der, in der wir zwar entstehen aber die heutige Krümmung schon deutlich erkennbar feststellen könnten.

Insofern ist es schon noch ein Vorteil an Voraussagekraft, wenn das flache Weltall schon von der Theorie her als das einzig homogene Modell bevorzugt ist.

Ganz abgesehen davon, dass das antropic principle von zweifelhaftem erkenntnistheoretischen Wert ist. Ich habe ja emotional Verständnis dafür, dass sich die Stringtheoretiker dafür begeistern, weil es ihr letzter Notanker ist, aber das war es auch schon. ;)
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Re: Eine kleine Herausforderung an die RT-Verteidiger

Beitragvon Ilja » Dienstag 13. Dezember 2011, 13:42

Uli hat geschrieben:"Im Rahmen der SRT" ???
Wir scheinen uns einig zu sein, dass instantane Signalübertragung der Killer der SRT ist. Warum erwähnst du sie dann überhaupt noch in deinem Gedankenexperiment?


Entschuldigung, ich hätte sagen sollen "im Rahmen einer Minkowski-Metrik", im Gegensatz zu einer allgemeineren, ortsabhängigen Metrik wie sie in der ART oder meiner Äthertheorie verwendet wird.

Die Metrik bliebe ja physikalisch wichtig, sie wird auch im Falle eines auf neuer Physik beruhenden FTL-Telefons weiter die Ausbreitung des Lichts und üblicher Materie zumindest angenähert beschreiben.
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