neues kosmologisches Modell

Hier werden andere Standardmodelle der Physik kritisiert oder verteidigt

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Re: neues kosmologisches Modell

Beitragvon Uli » Dienstag 20. März 2012, 18:49

Yukterez hat geschrieben:Durch ein Drahtgitter zu kommen ist aber auch keine Kunst, solange die Maschen weit genug gesponnen sind (: Gravitation kommt auch durch einen Käfig ohne Löcher. Und: wenn Photonen erzeugt werden sollen, geht immer Materie verloren [e=mc²=hf] während das bei Gravitation nicht der Fall ist ! ...



Naja, wenn es Gravitonen denn geben sollte (sie sind ja noch pure Spekulation), dann werden sie sich in dieser Hinsicht sicher nicht von Photonen unterscheiden: sie werden ebenso Energie und Impuls transportieren.
Der Unterrschied ist eben, dass es bei der Gravitation nur "Quellen" und keine "Senken" gibt: Gravitationsfeldlinien können nicht wie elektrostatische Feldlinien in einer Ladung entgegengesetzter Polarität enden. D.h., sie können nicht abgeschirmt werden.
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Re: neues kosmologisches Modell

Beitragvon Yukterez » Dienstag 20. März 2012, 19:06

@ Uli
Ob es sie gibt ist freilich eine andere Frage, aber wenn es sie gibt (und man benötigt ja noch entsprechende Austauschteilchen in der QM) und sie sich auch mit der ART vertragen dann geht dass Graviton ja schon am Haaransatz der Raumzeit IN dieselbe ein, eben als Krümmungstensor, und somit liesse es sich eben schwer abschirmen, da es sich aus der Sicht der Abschirmung ja nicht mehr um ein Austauschteilchen handelt das von aussen auf dich zukommt sondern die Raumzeit in der du selbst dich befindest wird als solche von innen gekrümmt, gegen so eine Art der Infiltrierung hilft keine Abschirmung die ich mir vorstellen könnte, das geht durch wie durch nix es sei denn dein Faradayscher Käfig hat ein ganz ganz feines Gitter aus Wurmlöchern statt aus Draht (:

@ René
In der Zwischenzeit habe ich mir auch die Theorie, dass jeder Weltkörper im Inneren seine Antimaterie tragen soll, angesehen. Auch da fällt mir eine Ungereimtheit auf: Nehmen wir als Grundzustand weder Materie (+1) noch Antimaterie (-1), also (0). Wenn dann also plötzlich eine Yacht da ist, dann kann, wenn alles mit rechten Dingen zugehen soll, nicht die das Geld, das diese Yacht gekostet hat, in dieser Yacht drinnen sein. Das glaubt der Richter nicht dem Angeklagten, der Wähler nicht dem Politiker, und einem Kosmologen würde das auch keiner abnehmen sondern stattdessen von Korruption ausgehen. Der Preis für diese (+1) ist nämlich, (-1) zu geben, und wie bei Geld entschwindet diese Antimaterie dann auch deinem Einflussbereich. Nur bei einem schwarzen Loch kriegst du mit Hawking's Vermittlung einen Kredit: Gehst du wie dich Gott geschaffen hat, ohne Yacht und ohne Geld, vor dessen Tore, und bittest um eine milde Gabe, dann passiert es regelmässig, dass die Bank dein virtuelles Geld akzeptiert und du in einer realen Yacht davonsegeln kannst. Dadurch wird das schwarze Loch dann auch tatsächlich leichter, das heisst es verliert an Gravitation. Grund dafür ist, dass irgendwer am Ende doch real für deine dann ja ebenso reale Yacht bezahlen muss. Die grossen Banken (Supernova-SL) fallen auf den Trick zwar selten herein, die kleinen aber (mikroskopische SL) aufgrund ihrer stärkeren Krümmung schon. Das heisst aber auch, dass man mit dem Schmäh nicht wirklich reich wird, sondern im Gegenteil, wem anderen die Existenz raubt (das SL verdampft bei diesem Geschäft früher oder später). Nach der Energieerhaltung haben die Antiteilchen tatsächlich negative Energie = Minus-Joule = -kg*m²/sek² - da die Einheiten m und sek hier quadriert sind und somit positiv sein müssen blieben in der Tat nur negative kg. Dennoch werden diese Antiteilchen mit negativer Energie vom SL ja angezogen und nicht abgestossen; würden sie aber abstossend auf Gravitation gepolt sein, müssen sie vor dem SL fliehen anstatt hineinzufallen, zumindest solange das SL wie üblich auch normale Materie gravitativ anzieht (was es soweit wir wissen immer tut, weisse Löcher gibt es soweit wir beobachten nicht) !
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Re: neues kosmologisches Modell

Beitragvon René Eichler » Dienstag 20. März 2012, 20:11

Genau die Hälfte aller SL im Universum sind Anti-SL (Milchstraße hat in ihrem Zentrum zum Beispiel eins)
Der Staub um die Galaxien wird immer angezogen, weil die SL s und Anti-SLs sher stark elektrisch geladen sind.
Der Staub wird elektrostatisch angezogen, wie bei einem Swiffer Staubtuch.
Ein SL ist elektrisch positiv geladen und ein Anti-SL elektrisch negativ.
Ein Staubteilchen ist egal ob die Ladung positiv oder negativ ist, es wird immer angezogen

Deshalb gibt es auch keine Weißen Löcher

Uli hat geschrieben:Der Unterrschied ist eben, dass es bei der Gravitation nur "Quellen" und keine "Senken" gibt: Gravitationsfeldlinien können nicht wie elektrostatische Feldlinien in einer Ladung entgegengesetzter Polarität enden. D.h., sie können nicht abgeschirmt werden.Uli

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Re: neues kosmologisches Modell

Beitragvon Yukterez » Dienstag 20. März 2012, 20:22

Mit elektrisch geladenem Staub meinst du wohl ionisierte Hadronen- und Molekülwolken ? Dann sind diese sowohl elektrisch als auch gravitativ positiv geladen.
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Re: neues kosmologisches Modell

Beitragvon René Eichler » Dienstag 20. März 2012, 20:58

nein ich meine Keine Ionisierten Wolken.
Ich meine Wolken aus neutralen Molekühlen.
Kannst du dir wie Hausstaub vorstellen. Der ist nicht ionisiert und elektrisch neutral.
Du kannst den Staub aber mit einem elektrisch geladnenen Objekt anziehen, es ist egal ob das Objekt positiv oder negativ geladen ist.
Der Staub wird immer angezogen, weil sich die Bestandteile im Staub nach dem elektrischen Feld ausrichten.
Du könntest z.B. mal nen Plastestab nehmen und ihn mit nem Wolltuch reiben, dabei läd sich der Stab negativ auf und das Wolltuch Positiv.
Dann kannst du den Plastestab nehmen und in die Nähe von Staub oder Papierschnipsel halten. die werden angezogen.
Das gleiche kannst du auch mit dem Wolltuch machen. Der Staub wird auch angtezogen, obwohl es entgegengestezt geladen ist.

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Re: neues kosmologisches Modell

Beitragvon Yukterez » Dienstag 20. März 2012, 21:40

Gravitativ abgestossen und gleichzeitig elektrostatisch angezogen mag mit Staub fuktionieren (siehe Staubschicht auf alten Röhrenbildschirmen, auch wenn diese kopfüber hängen) aber mit Planeten und Sternen kaum. Hier eine Visualisierung der elektischen und magnetischen Feldströme:

Bild

Auf jeden Fall müssten sich positiv und negativ geladene SL ja anziehen und dann mit der Kraft von mehreren 1000 Supernovas annihilieren.
Ich habe es mir rein spasseshalber mal durchkalkuliert, technisch wird die ganze Sache wohl kaum hinhaun aber für Science Fiction wäre es nicht schlecht Antimateriesterne herumfliegen zu haben.

Nehmen wir also einen Stern wie die Sonne, und einen Antimateriestern, die sich irgendwann im Weltraum begegnen:

>> syms kg m sek;
m_sol = 1.9884e+30*kg;
c = 299792458*m/sek;
Supernova = 1e+44*kg*m^2/sek^2;

>> 2*m_sol*c^2/Supernova = 3574

Diese würden mit der Energie von 3574 Supernovas zerstrahlen ツ
Und dabei gibt es noch massivere Sterne oder SL als unsere Sonne...
Solche Annihilationen wurden noch nie beobachtet, müssten dann aber statistisch oft vorkommen.

In etwa 1200 ✲ Supernovas hell würde unsere Sonne leuchten, wenn sie in ihrer Mitte einen ◉ Antimateriekern hätte im Verhältnis ⁺⁵⁰/₋₅₀ da hilft auch keine Leidenfrostschicht (die zwischen Materie und Antimaterie sowieso nicht vorkommt, aber das lassen wir mal dahingestellt weil sich das auch statistisch ad absurdum führen lässt: auf Dauer würden wir da zu viele von diesen ☀ Explosionen im Ausmass einer noch nie gesehenen Hypernova am Himmel haben wenn mal doch der Gummi platzt, und bei der Anzahl an Sonnen würde das zuhauf passieren. Jedesmal wenn ein +Planet auf einen -Planeten träfe [oder die Leidensfrostschicht, die es sowieso nicht gibt, reissen würde] hätten wir entsetzliche Energieentladungen !) Dass Antimaterie Materie abstösst glaube ich kaum, sonst wäre es nicht so ein Problem die Antimaterie zu lagern - sie würde von selbst im Vakuum schweben, und bräuchte keine Magnetfelder um sie umständlich von allen Seiten kreisförmig einzuschliessen !
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Re: neues kosmologisches Modell

Beitragvon Uli » Mittwoch 21. März 2012, 11:41

René Eichler hat geschrieben:...
Uli hat geschrieben:Der Unterrschied ist eben, dass es bei der Gravitation nur "Quellen" und keine "Senken" gibt: Gravitationsfeldlinien können nicht wie elektrostatische Feldlinien in einer Ladung entgegengesetzter Polarität enden. D.h., sie können nicht abgeschirmt werden.Uli

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Mag sein. Ich dachte, es ginge uns um Standardphysik.
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Re: neues kosmologisches Modell

Beitragvon Uli » Mittwoch 21. März 2012, 11:58

Yukterez hat geschrieben:@ Uli
Ob es sie gibt ist freilich eine andere Frage, aber wenn es sie gibt (und man benötigt ja noch entsprechende Austauschteilchen in der QM) und sie sich auch mit der ART vertragen dann geht dass Graviton ja schon am Haaransatz der Raumzeit IN dieselbe ein, eben als Krümmungstensor, und somit liesse es sich eben schwer abschirmen, ...


Naja, an diesem Punkt prallen eben 2 Theorie-Welten aufeinander, deren Harmonisierung noch aussteht: die quantisierten Wechselwirkungen der relativistischen Quantenfeldtheorien (mit Eichbosonen als Vermittler der Wechselwirkungen) und im Gegensatz dazu der Ansatz der ART, welche die Gravitation gar nicht mehr als Wechselwirkung sondern geometrisch (als "Scheinkraft") versteht.

Wenn man die geometrische Erklärung der Gravitation (statt der als Wechselwirkung) auch in einer Quantentheorie beibehalten will, braucht man dann überhaupt eine Quantenfeldtheorie, in der Gravitonen eine Wechselwirkung vermitteln?

Das ist eine mehr rhetorische Frage, die größere Geister als wir es sind (zumindest ich es bin), beantworten müssen. Aber wir kommen vom Thema ab: wir 2 zumindest sind uns anscheinend einig, dass in der Standardphysik (ART oder auch schon bei Newton) die Gravitation nicht abschirmbar ist.

In irgendwelchen alternativen und hoch-spekulativen Modellen der Gravitation mag man das ja durchaus auch anders konzipieren können.

Gruß ..
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Re: neues kosmologisches Modell

Beitragvon René Eichler » Mittwoch 21. März 2012, 12:06

Sterne und Antisterne können nicht miteinander kollidieren.
Zum einen weil die Abstände im Universum zwischen den einzelnen Sternen riesig ist und deshalb die wahrscheinlichkeit gering.
Und außerdem stoßen sich Sterne und Antisterne gravitativ ab.

SL s und Anti SL verschmelzen sehr häufig miteinander.
Das kleinere der beiden Partner wird aber durch die Gezeitenkräfte zerrissen und bildet einen Ring um das größere SL
Die komplette Materie und Antimaterie annihilieert nicht sofort, sondern das geschiht über einen sehr langen Zeitraum.
Die dabei entstehende Strahlung kann man bei Quasaren beobachten.
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Re: neues kosmologisches Modell

Beitragvon Uli » Mittwoch 21. März 2012, 12:55

Ja, Modelle mit Antigravitation können meines Wissens empirisch derzeit nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden.
Besonders seit den Beobachtungen zu dunkler Materie und dunkler Energie sind sie sogar etwas im Aufwind und man findet Artikel darüber.

Vor Jahren gab es übrigens bei quanten.de eine Teilnehmerin, die in Frankfurt studiert und promoviert hatte und an genau diesen Themen nun in Santa Barabara, Kalifornien weiterforscht.
Hier ist eine ihrer Arbeiten, die vielleicht in deine Richtung geht,

...
A scenario with negative gravitational masses is commonly believed to lead
to inconsistencies. When neglecting an appropriate covariant derivative, a particle
with negative gravitational mass must move on a geodesic in the field of a positively
gravitating mass, since the curve is independent on the particle’s mass. On the
other hand, a particle with positive gravitational mass in the field of a negatively
gravitating body is repelled, as one most easily concludes using the Newtonian
limit. Taken together, the positive mass will attract the negative one, whereas the
negative mass will repel the positive one. ...


aus
Cosmological Consequences of Anti-gravitation
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