Was können wir wissen?

Hier soll es um die Grundlagen der menschlichen Erkenntnis gehen. Wie gelangen wir zu unserem Wissen. Wie könnnen wir uns dessen sicher sein, was wir zu wissen glauben.

Moderator: aleph1

Re: Was können wir wissen?

Beitragvon Xedion » Donnerstag 19. Mai 2011, 13:14

@Le.Mar.

Über solche Dinge werde ich mir auch sicher nicht den Kopf zerbrechen :).
Aber worum geht es uns? Geht es uns um WISSEN, oder um praktisches Wissen, welches man awenden kann. Da allein fängt es ja schon an. Bestimmte grundlegende Fragen sind ja für unser alltägliches Leben völlig bedeutungslos.
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Re: Was können wir wissen?

Beitragvon Le.Mar. » Freitag 20. Mai 2011, 09:38

dazu hätte ich vllt eine idee. wenn es nur um wissen geht, das wir zum überleben brauchen, dann sind wir sicher auf einem niveau das sehr urban ist.
wissen, das darüber hinaus geht, hat das potenzial, zu manipulative zwecke entfremdet zu werden. man kann es auch nutzen um persönliche vorteile zu sichern.

nur mal ein beispiel:

die Sommersonnenwende ist ein messbares ereignis. dies zu erkennen zeugt schon mal von der fähigkeit zusammenhänge zu verstehen. logisch, das dadurch die anderen sonnenstände und damit auch jahreszeiten, gemessen werden können.
nun wurde die SSW vor allem von völkern der nördlichen halbkugel als "Fruchtbarkeitsfest" gesehen. warum? weil die schwangerschaft der frau nun mal neun Monate (10 Monde) dauert.
Juni + 9 Monate = März und somit eine geburt zu einer jahreszeit, die es ermöglicht dem nachwuchs eine sichere nahrung zu kommen zu lassen. also eine art familienplanug auf der basis, die die wahrscheinlichkeit des überlebens erhöht.

ist dieses wissen nun überlebensnotwendig oder verschafft es uns einen vorteil gegenüber anderen die, bedingt durch geburten im winter, eine höhere kindersterblichkeit zu verzeichnen haben? hier entsteht eine grenze, die sehr fließend ist. einerseits zeichnet sich unser verstand dadurch aus, zusammenhänge zu erkennen und daraus einen vorteil zu ziehen und andererseits können wir durch gezielte anwendung dieser vorteile in unsere eigene entwiklung zum vorteil eingreifen.

es zeigt uns aber auch, das unsere fähigkeiten für weit aus mehr ausgelegt sind, als zum bloßen überleben.
wie sollen wir also eine klare trennung machen? :?: :?

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Re: Was können wir wissen?

Beitragvon Xedion » Freitag 20. Mai 2011, 11:25

@Le.Mar.

Das ist vielleicht nichteinmal so falsch. Um nur zu überleben muss man im Regelfall nicht so viel wissen. Aber Wissen, was sich praktisch einsetzen lässt, verschafft einen Vorteil, auch wenn wir daran heute evtl. nicht mehr denken. Dies ist z.B. bei einer Waschmaschine der Fall (Zeitersparnis).

Aber was ist mit Wissen, was eben keinen praktischen Nutzen hat? Sollte man solche Dinge wissen wollen, nur um des Wissens willen? Ein reiner Selbstzweck also?
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Re: Was können wir wissen?

Beitragvon Le.Mar. » Freitag 20. Mai 2011, 11:58

hmm.... das ist die Crux!

sicherlich würde es das selbstwetgefühl steigern, wenn letztlich daraus auch wieder ein vorteil entstehen würde.
klar braucht niemand die Heisenbergsche Unschärferelation zum überleben. aber ich bin der überzeugung das es für ein verständnis des Ganzen und für eine erkenntnis unseres daseins, einen dienlichen beitrag liefert.
denn es erklärt zumindest (wenn auch für einige nicht unbedingt verständlich) wo unsere grenzen der auffassung liegen. von diesen erkenntnissen gibt es einige, denn es ist wichtig für uns, genau diese grenzen zu kennen. gut, ums überleben geht es dabei nicht aber wir werden uns eben dieser grenzen bewußt und können unseren platz im spiel des lebes etwas besser definieren.
da dieses wissen nun aber nicht zum feuermachen geinet ist.... :mrgreen:

die eigenschaft des menschen, ereignisse berechnen zu können dient also nur der vorteilsgewinnung andern gegenüber!

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Re: Was können wir wissen?

Beitragvon Xedion » Freitag 20. Mai 2011, 22:14

@Le.Mar.
Nun, auf der Quantenphysik basiert ja ein ziemlich großer Anteil unserer Wirtschaft - Laser und was auch immer. Es ist also sicher nicht schlecht, sich damit auszukennen. Aber was ist mit Dingen, die überhaupt keinen Einfluss auf unser alltägliches Leben haben würden? Angenommen wir wüssten, dass ein intelligentes Wesen das Universum erschaffen hat. Hätte das irgendeine praktische Relevanz?
klar braucht niemand die Heisenbergsche Unschärferelation zum überleben. aber ich bin der überzeugung das es für ein verständnis des Ganzen und für eine erkenntnis unseres daseins, einen dienlichen beitrag liefert.

Le.Mar. hat geschrieben:von diesen erkenntnissen gibt es einige, denn es ist wichtig für uns, genau diese grenzen zu kennen. gut, ums überleben geht es dabei nicht aber wir werden uns eben dieser grenzen bewußt und können unseren platz im spiel des lebes etwas besser definieren.
da dieses wissen nun aber nicht zum feuermachen geinet ist....


Genau darum geht es ja in diesem Thread. Die wenigsten solcher Grenzen sind irgendwie praktisch relevant :)
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Re: Was können wir wissen?

Beitragvon Le.Mar. » Freitag 27. Mai 2011, 15:37

@Xedion

ja klar, braucht kein mensch. außerdem, wenn ich nicht beides haben kann, will ich gar nichts! :?

das einzige was man dem abgewinnen kann, ist die tatsache, das wir unsere grenzen aufgezeigt bekommen. was an erfassbaren möglich ist, wenn du weist was ich meine. gut bei dem einen ist es das einmaleins und bei anderen ebend die unschärfe! :twisted:

man könnte ja behaupten das all das "unnütze" wissen nur zum füllen der leerräume unserer existens sind. so ähnlich wie malen nach zahlen. das gerüst wird uns von natur aus mitgegeben und ausmalen müssen wir. die einen malen nur s/w, die anderen nur das objekt in der mitte und andere geben sich mühe und malen das gesammte bild aus. meißt sind es dann auch die letzteren, die fragen stellen wie: Was können wir wissen? ;)

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Re: Was können wir wissen?

Beitragvon Xedion » Freitag 27. Mai 2011, 17:22

@Le.Mar.

Ich denke der einfachere Weg ist sicher, diese Fragen nicht zu stellen :)
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