Buchtipp: Einsteins Gegner

Hier soll es um die Grundlagen der menschlichen Erkenntnis gehen. Wie gelangen wir zu unserem Wissen. Wie könnnen wir uns dessen sicher sein, was wir zu wissen glauben.

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Buchtipp: Einsteins Gegner

Beitragvon Tachyon » Mittwoch 5. Februar 2014, 10:40

Hallo alle,

ich habe mir übrigens mal das Buch Einsteins Gegner von Milena Wazeck gekauft und mit dem Lesen begonnen. Ich bin zwar erst im ersten Kapitel, aber es liest sich recht spannend an und verspricht interessant zu werden. Ich werde es, wenn ich es durchhabe, in meinem Blog besprechen.

Gruß,
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Re: Buchtipp: Einsteins Gegner

Beitragvon Herr Senf » Mittwoch 5. Februar 2014, 11:14

Hallo lustiger link,
neu gekauft für 39,90 oder gebraucht für 50,28 :D
Die "Neuzeitkritiker" sind ja sauer, daß keiner Bücher über sie schreibt.
ich will auch mal was dazu sagen
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Re: Buchtipp: Einsteins Gegner

Beitragvon Tachyon » Mittwoch 5. Februar 2014, 15:47

Es ist ja kein ZUfall, dass ich diesen Hinweis unter "Erkenntnistheorie" gepostet habe. Wazeck ordnet die "Welträtsellöser" in das geistige Klima das ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts ein. Kein Wunder, dass die heute eher antiquiert wirken.
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Re: Buchtipp: Einsteins Gegner

Beitragvon Herr Senf » Donnerstag 6. Februar 2014, 22:05

Heute gibt's was zu "Einstein und Kosmologie" ab 1917 nicht unpassend zum Thema und zur Vertiefung
http://de.arxiv.org/ftp/arxiv/papers/1311/1311.2763.pdf
ich will auch mal was dazu sagen
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Re: Buchtipp: Einsteins Gegner

Beitragvon Tachyon » Mittwoch 12. Februar 2014, 09:40

Sehr Spannend, meine Lektüre. Milena Wazeck beschreibt die "Welträtsellöser" um die 19./20. Jahrhundertwende. Diese Welträtsellöser sahen sich als die richtigen Wissenschaftler in klarer Abgrenzung von der modernen, durch Theorie geprägten Physik. Es ist offensichtlich, dass sich unsere Freunde im MAHAG, aber auch der bei AC aktive Adolf Tscherner in dieser Tradition befinden.
Im MAHAG lesen wir von Mc-Daniel-77:
Mc-Daniel-77 11.Feb. 23:10 hat geschrieben:Das ist der gravierende Unterschied, der von den sog. Wissenschaftlern, auch theoretische Physiker genannt, keine echten Physiker, immer wieder ignoriert wird.


Herr Tscherner stellt gar seine Theorie als den großen vereinheitlichten Wurf dar, der alle Wissenschaften vereinigen soll:
Adolf Tscherner 10.Feb. 23:00 hat geschrieben:Sollte sich meine Theorie allerdings als im Grundsatz richtig erweisen, würde sie der Gesellschaft unerhörte Perspektiven öffnen. Denn sie schafft als erste philosophisch-physikalische Theorie ein vollständiges Erklärungssystem, welches die drängendsten Fragen der Physik und der Philosophie beantwortet und welches vor allem den Menschen eine Ethik liefert, die den Materialismus als Fehlentwicklung entlarvt.

Ein echter Welträtsellöser.

Gruß,
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Re: Buchtipp: Einsteins Gegner

Beitragvon Uli » Mittwoch 12. Februar 2014, 11:18

Tachyon hat geschrieben:Sehr Spannend, meine Lektüre. Milena Wazeck beschreibt die "Welträtsellöser" um die 19./20. Jahrhundertwende. Diese Welträtsellöser sahen sich als die richtigen Wissenschaftler in klarer Abgrenzung von der modernen, durch Theorie geprägten Physik. Es ist offensichtlich, dass sich unsere Freunde im MAHAG, aber auch der bei AC aktive Adolf Tscherner in dieser Tradition befinden.
Im MAHAG lesen wir von Mc-Daniel-77:
Mc-Daniel-77 11.Feb. 23:10 hat geschrieben:Das ist der gravierende Unterschied, der von den sog. Wissenschaftlern, auch theoretische Physiker genannt, keine echten Physiker, immer wieder ignoriert wird.



Sowas kommt in der Tat oft aus den "Kritikerkreisen". Das hat vielleicht mit dem Ingenieur-Background der meisten Leute zu tun: denen sind halt Labore vertrauter als Grupentheorie etc..
EInsteins Kritiker waren ja auch damals schon großteils (bis auf wenige Ausnahmen) Nicht-Physiker.
Und was man nicht versteht, das lehnt man eben als unwissenschaftlichen Quatsch ab: "Wat de Buer nich kennt, dat frett he nich".
Naivität gepaart mit Arroganz: eine Kombination, die keine Lust auf Gespräche aufkommen lässt.

Tachyon hat geschrieben:Herr Tscherner stellt gar seine Theorie als den großen vereinheitlichten Wurf dar, der alle Wissenschaften vereinigen soll:
Adolf Tscherner 10.Feb. 23:00 hat geschrieben:Sollte sich meine Theorie allerdings als im Grundsatz richtig erweisen, würde sie der Gesellschaft unerhörte Perspektiven öffnen. Denn sie schafft als erste philosophisch-physikalische Theorie ein vollständiges Erklärungssystem, welches die drängendsten Fragen der Physik und der Philosophie beantwortet und welches vor allem den Menschen eine Ethik liefert, die den Materialismus als Fehlentwicklung entlarvt.



Erinnert mich ein wenig an einen "Herrn Zarathustra", den wir auch schonmal hier hatten. Der hatte mit seiner Theorie aber gleich alle Probleme der Menschheit lösen wollen:
zarathustra hat geschrieben:Wie Sie sehen ,habe ich auf verschiedene Wege (zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte) unbestreitbar bewiesen ,was die Energie,Masse und Zeit in Physik bedeuten und diese Entdeckung (Feststellungen) macht den Weg frei um QM vollständig, logisch und mechanisch zu verstehen ,was eine neue Epoche in der Geschichte bedeutet.


Hier wie da maßlose Selbstüberschätzung - die Kommunikation mit diesen Leuten lohnt nicht wirklich.

Mir ging es genau umgekehrt: ich habe mich in einem früheren Leben viele Jahre intensiv mit Physik beschäftigt und je länger ich dabei war, desto mehr habe ich im Grunde meine Grenzen gesehen.
Wenn ich alles abgelehnt hätte, was ich nicht auf Anhieb verstanden hätte, wäre nicht so viel geblieben. Man muss sich eben manchmal ganz bescheiden einfach Zeit zugestehen, etwas zu verstehen.
So eine Bescheidenheit ist den Kritikern aber anscheinend völlig fremd. Wenn Einstein mal Unsicherheit über seine Ideen geäußert oder eine selbst-ironische Bemerkung von sich gegeben hatte, dann werden ihm diese, mir sehr sympathischen, Zitate auch gleich zum Nachteil ausgelegt.

Gruß,
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Re: Buchtipp: Einsteins Gegner

Beitragvon Tachyon » Mittwoch 12. Februar 2014, 13:56

Wir müssen uns die Kritik an der Relativitätstheorie als ein Rondo vorstellen, in dem sich dieselben Motive endlos immer wiederholen. Und das nicht seit es Foren geht, oder seit dem Usenet. Es begann schon in den 1910ern.
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Re: Buchtipp: Einsteins Gegner

Beitragvon Uli » Donnerstag 13. Februar 2014, 14:41

Tachyon hat geschrieben:Wir müssen uns die Kritik an der Relativitätstheorie als ein Rondo vorstellen, in dem sich dieselben Motive endlos immer wiederholen. Und das nicht seit es Foren geht, oder seit dem Usenet. Es begann schon in den 1910ern.


Allerdings werden Ernsts Argumente doch immer überzeugender:

Ernst hat geschrieben:..
Und wenn nun ein Zwilling aus dem Weltall kommt und behauptet, er wäre nur 5 Tage weggewesen und sich während seiner Abwesenheit die Erde aber 40 mal gedreht hat, dann war seine Uhr kaputt oder er lügt.

Du hast 'ne Macke


Warum "DerDicke" sich das immer noch antut da drüben?
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Re: Buchtipp: Einsteins Gegner

Beitragvon Tachyon » Freitag 14. Februar 2014, 10:51

Tach,

Ja, spannend. Der zitierte Satz von Ernst ist auf so vielen Ebenen falsch, dass ich gar nicht wüsste, wo ich anfangen sollte. Die meisten Fehler, die ich sehe, reihen sich aber nahtlos in die Widerlegungsversuche der frühen Einsteingegner ein.

Yon
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Re: Buchtipp: Einsteins Gegner

Beitragvon Herr Senf » Donnerstag 27. Februar 2014, 12:31

Zum Buchtipp müßte aber vorm 14.03. (135J) was kommen, sonst ist Thilo schneller:
http://scienceblogs.de/mathlog/2009/06/ ... ment-15278
Grüße Senf
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