Harald Mauer und das Zugparadoxon

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Harald Mauer und das Zugparadoxon

Beitragvon nocheinPoet » Sonntag 8. April 2012, 11:10

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Harald Mauer » Do 5. Apr 2012, 14:26 hat geschrieben:
Bild

Mit der Unterbrechung in der Oberleitung hat die Straßenbahn kein Problem, wenn der Abstand der Oberleitung kontrahiert ist. Ist hingegen die Straßenbahn kontrahiert, müsste es zu einer Stromunterbrechung kommen, wobei in der Straßenbahn ein Relais abfällt und eine Notbremsung einleitet. Hat die Straßenbahn immer Strom, oder nicht?


Der relativistische Elektriker » nocheinPoet » Di 14. Dez 2010, 15:01 hat geschrieben:
Um das mal mit der Information die durch die Stange läuft für andere Leser hier deutlicher zu machen, mal ein paar Worte. Wenn man ein Kabel von der Erde zum Mond hat, und dort eine Lampe, und auf der Erde den Stecker zieht, dann dauert es eben etwas über eine Sekunde bist die Lampe auf dem Mond ausgeht. In der Zeit kann man die ruhig noch bewegen.


Aber mal weiter, ich habe nun eine einfachere Variante gefunden, die ohne Transistor auskommt.

Bild
Abb.3

Wir haben einen Zug der elektrisch über eine Oberleitung mit Strom versorgt wird. Die Schienen sind der Minuspol. Der Stromabnehmer ist mit 5m ausgesprochen lang. Der Zug fährt so schnell, das γ = 2 ist. Ich habe die Zeichnung nun ganz einfach gehalten, der Zug wird durch die „Lampe“ zwischen beiden Stromleitern in der Mitte symbolisiert.

Nun gab es in der Hochleitung eine Unterbrechung auf 8m. Der Zug ist nun aber so schnell, dass diese Unterbrechung in seinem System nur 4m beträgt, und er somit immer im Kontakt mit einem Teil der Hochleitung bleibt. Somit bleibt das Licht immer an. Abb.3 zeigt also das Zugsystem.

Im Schienensystem ist der Zug verkürzt, und somit ist dort der Stromabnehmer nun nur noch 2.5m lang. Die Unterbrechung der Oberleitung beträgt weiter 8m. Somit gibt es einen Zeitraum, in dem der Stromabnehmer keinen Kontakt zu einem Teil der Oberleitung hat, und somit auch das Licht im Zug ausgehen soll. Wie nun Abb.4 zeigt:

Bild
Abb.4

Das Ganze ist nun wirklich so einfach wie möglich gehalten und sollte rein kinematisch im Rahmen der SRT zu lösen sein. Der Widerspruch ist auch klar, es kann nicht sein, das die Lampe in einem System durchgehend leuchtet und im anderen System kurz ausgeht. Auch hier wäre die erste Frage, was hält man nun für richtig, leuchtet die Lampe in beiden Systemen oder flackert sie in beiden einmal kurz.


Hintergrund für neue Leser:

Um es noch mal deutlich zu sagen, es gibt hier wohl seit langem zwei konträre Positionen zwischen Physikern und Kritikern. Ich bin mir da immer nicht ganz sicher, ob es diese nur gibt, weil es sprachlich ein Missverständnis gibt, oder ob hier wirklich zwei unterschiedliche Aussagen gegeben sind.

Ich versuche das darum noch mal auf den Punkt zu bringen.

Die Kritiker sagen, eine Längenkontraktion kann keine physikalische Auswirkung haben. Sie ist nur „virtuell“ etwas wie eine optische Täuschung. Die Kritiker verstehen nun die Physiker so, das die Längenkontraktion sehr wohl physikalisch „real“ ist und somit auch entsprechend wirken kann.

Für das Beispiel mit dem Zug bedeutet das, die Kritiker sagen, die Lampe im Zug muss immer einmal kurz flackern, die Ruhelänge des Stromabnehmers ist mit 5m kürzer als die Ruhelänge der Unterbrechung der Oberleitung mit 8m. Egal wie schnell der Zug nun fährt, egal was ein Beobachter da an Verkürzung der Unterbrechung auch misst, physikalisch kann sich das nicht auswirken.

Die Kritiker verstehen nun die Physiker so, das die sagen, doch das geht, wenn der Zug nur schnell genug fährt, dann verkürzt sich die Unterbrechung auf 4m und der Stromabnehmer des Zuges kann nun mit seinen 5m immer im Kontakt mit einem Teil der Oberleitung bleiben. Fährt der Zug somit nur richtig schnell, wird die Lampe dauerhaft leuchten.

Hier könnten nun die Physiker sagen, nein so meinen wir das ja gar nicht, die Lampe wird einfach kurz ausgehen, wenn die Ruhelänge des Stromabnehmers eben kürzer als die Lücke in der Oberleitung ist. Und da ist es egal, wie schnell der Zug auch immer fährt.

Wenn die Physiker das nun so sagen, denke ich, der „Disput“ über die Frage wie „real“ die Längenkontraktion nun ist, wäre von Seiten der Kritiker dann zufriedenstellend beendet. Sagen nun die Physiker aber das nicht, bleibt die Frage zur Längenkontraktion wohl weiter Thema.

So neu war die Idee von Harald offenbar nicht. ;)
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Scherzartikel-Stromabnehmer für die RT

Beitragvon Yukterez » Dienstag 10. April 2012, 02:59

Die leichten Sachen haben wir ja alle schon gerechnet, jetzt könnten wir uns mal einen Spass machen:

Bild
die Pausen sind abgemessene 160 px, die bewegte Länge des Abnehmers 50 px. Soll er in Ruhe Kontakt haben, so muss die Ruhelänge des Abnehmers 161 px betragen, also ist die Geschwindigkeit des Zuges nach der Formel

pixelRT.PNG
pixelRT.PNG (4.62 KiB) 5683-mal betrachtet

0.95 c → symbolischer Wert genau √(23421)/(161) c; die Signalgeschwindigkeit des Stromes sei also c, sonst sieht jeder gleich auf den ersten Blick dass nie Strom fliessen kann egal aus wessen Perspektive ツ Der Umweg beim Abnehmer ist an der langen Stelle 156 px und an den beiden kurzen Umwegen 78 px (in Bewegung; in Ruhe sind es 161/50_stel davon). Die vertikale Strecken zwischen Lampe und Kontakt ist sowohl in Ruhe als auch in Bewegung 36 px (da sie normal zur Fahrtrichtung sind werden sie nicht kontrahiert). Wer wettet für Licht, und wer dagegen ? Ein Pixel kann der Einfachheit halber als 1 Meter gerechnet werden.☺

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Re: Harald Mauer und das Zugparadoxon

Beitragvon nocheinPoet » Dienstag 10. April 2012, 07:39

Danke für die Animation. Ich hatte dass damals mit Joachim schon recht lange besprochen. Ich habe ja selber eine Weile nach "Paradoxen" zur RT gesucht. Im AC hab ich noch eins liegen, da wollten die dann auch nicht mehr rann. Wenn Du auf solche Dinge stehst, such ich Dir es mal raus.

Aber zur Sache, Du wirst im Mahag da nicht weiter kommen, wie dicht die Leute dort sind, hat man ja bei den Scheinkräften gesehen.
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