Wir machen uns Welt und Leben zu Untertanen. Wir halten uns Tiere so zum Spaß. Manchmal setzen wir sie aus, weil uns dieser Spaß zu viel Mühe macht oder er uns zu sehr einschränkt. Selbst ein Haustier funktioniert nicht auf Knopfdruck.
Ist es richtig, dass wir uns Tiere zum Spaß halten? Mancher lässt sein Tier für sich arbeiten. Gut, das hat sich natürlich sehr stark reduziert, mit Ausnahme der Tierhaltung zur Nahrungsmittelerzeugung.
Ich habe einen Hund und mich oft gefragt, ob es ok ist, in seinem Sinne, dass ich ihn mir zum Spaß halte, zu meiner persönlichen Freude.
Ich glaube, es hat ihm nicht viel ausgemacht, dass es keinen tieferen Sinn hatte, außer dem miteinander zu leben. Ich glaube, er genießt die Zeit mit uns, auch wenn der alte Sturbock uns das Leben manchmal schon schwer macht.
Schwer war das Leben in den letzten zwei Wochen mit ihm. Besonders schwer, seit Freitag, wo wir erfahren haben, dass seine Niere vermutlich total zerstört ist und seine Herzerkrankung einer sinnvollen Behandlung im Wege steht, selbst wenn noch ein Rest Nierenfunktion übrig bliebe.
Wir haben es - egoistisch wie wir sind - noch einmal versucht, mit allen MItteln und Zwangsernährung. Aber seit gestern will er nicht mehr schlucken und wir haben aufgehört ihn weiter zu quälen. Wir haben begonnen, uns von ihm zu verabschieden.
Gleich wird irgendwann die Tierärztin kommen und sein Leid beenden. Ich hoffe sein Leben war für ihn so gut und erfüllt, dass es sich für diesen Scheißmoment gelohnt hat.