Afghanistan-Fonds: US-Armee erhob Gebühr für dt. Großspende

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Afghanistan-Fonds: US-Armee erhob Gebühr für dt. Großspende

Beitragvon elfenpfad » Freitag 3. Dezember 2010, 13:24

Eine Großspende aus Deutschland hat Verwerfungen mit dem Nato-Partner USA ausgelöst. 50 Millionen Euro kamen aus Berlin für die afghanische Armee. Doch davon wollte die US-Bürokratie eine Gebühr in Millionenhöhe abziehen - zum Unmut der Deutschen, wie aus den US-Depeschen hervorgeht.

In der Hochglanzbroschüre "Unsere Bundeswehr in Afghanistan" ist noch alles eitel Sonnenschein: Unter der Überschrift "Stand unseres Engagements" ist von einer Riesenspende die Rede, die von Deutschland an den Hindukusch geflossen sei. 50 Millionen Euro habe die Bundesregierung 2009 an einen Stiftungsfonds für die nationale afghanische Armee (Afghan National Army, ANA) überwiesen, den ANA Trust Fund. Das Geld sei "zur Verbesserung der Einsatzfähigkeit und für den Aufbau der ANA" gedacht, heißt es in der Werbeschrift der Bundeswehr. Gut angelegte Euros, das ist die Botschaft: Immerhin soll die Afghanen-Armee nach einem Abzug der Isaf-Truppen selbst für Sicherheit sorgen.


Tatsächlich passierte in den Monaten nach der Überweisung Ende Oktober offenbar nicht viel - vor allem nicht das, was Deutschland mit der Millionengabe erreichen wollte. Dafür gab es Ärger: Denn die Amerikaner wollen selbst einen erheblichen Teil der Spende einkassieren.


Das geht aus einer geharnischten Demarche ( mehr dazu auf Wikipedia...) des damaligen deutschen Nato-Botschafters in Brüssel, Ulrich Brandenburg, an seinen US-Gegenpart Ivo Daalder hervor. Das deutsche "Non-Paper" ( mehr dazu auf Wikipedia...) vom 3. Februar diesen Jahres leitete die US-Mission bei der Nato noch am selben Tag mit Kommentierungen und der dringenden "Bitte um Anweisungen ("Guidance")" nach Washington weiter. Denn Brandenburg war sauer, dass die Mittel noch nicht an die gewünschten Projekte geflossen seien.

Man habe das Geld "ausschließlich" für bestimmte Projekte geschickt, schrieb er, insbesondere für ein Vorhaben in Kabul (zwei Millionen Euro), eins in Faizabad (eine Million Euro) und eins in Masar-i-Scharif (vier Millionen). Aber: "Bis heute hat keine Projektfinanzierung stattgefunden." Dass die deutschen Mittel nicht ankamen, habe schon zu Verzögerungen bei den Bauarbeiten der ANA-Logistikschule in Kabul geführt. Das sei jetzt "finanziell der dringlichste Fall". Deutschland erwarte, dass die insgesamt sieben Millionen für die drei Leuchtturmprojekte nun "ohne jede weitere Verzögerung" angewiesen würden, heißt es weiter in dem Brandbrief.

"Unvermeidlich heftige Kritik"

Und das war nicht die einzige Beschwerde von deutscher Seite. Im Widerspruch zu den getroffenen Vereinbarungen werde das Geld von amerikanischen Spendenmanagern verwaltet. Das führe nun dazu, dass das dafür zuständige "U.S. Army Corps of Engineers" eine "Verwaltungsgebühr" in Höhe von 15 Prozent kassieren wolle. So etwas sei dem deutschen Parlament nur schwer zu vermitteln.

Das Thema sei bereits im Bundestag "angesprochen worden und hat zu Fragen geführt, warum die von der Bundesregierung gespendeten Gelder bei den priorisierten Projekten bislang keine spürbaren Fortschritte gebracht hätten", schrieb Brandenburg. Zudem werde die amerikanische Verwaltungsgebühr "unvermeidlich für heftige Kritik" vom Bundesrechnungshof und im Parlament sorgen. Die Mittel "müssen deshalb in Kabul an die deutsche Einsatzverwaltungsstelle Isaf überwiesen werden, um eine zügige Verwendung" für die Projekte zu sichern.

Die Demarche schließt mit einer Drohung: Jede weitere Verzögerung würde die Aussichten auf "deutsche Zuwendungen an den ANA-Stiftungsfonds" verschlechtern.

Der amerikanische Nato-Botschafter Daalder hatte für die Beschwerde des Deutschen offenbar Verständnis. Es gebe in Brandenburgs Darstellung zwar "Ungenauigkeiten". Es sei aber "wichtig, dass wir die politischen Bedenken, die in der Demarche zum Ausdruck kommen, ernst nehmen", heißt es in seiner Depesche nach Washington. So möge es gute Gründe für die 15 Prozent geben, aber: "Den Anschein, dass die USA von ihren Alliierten exzessive Gebühren für die Verwendung von Geldern verlangt, welche diese zuvor gespendet haben, würde man in einer parlamentarischen Debatte nur schwer wegdiskutieren können." Brandenburg habe "wahrscheinlich recht, wenn er sagt, das könne es schwieriger machen, andere Nationen zu Beiträgen für den Stiftungsfonds zu ermuntern".

Die Reaktion aus Washington auf den Brandenburg-Brief sei zwar von großem Verständnis für den Ärger der Deutschen geprägt gewesen, heißt es jetzt im Auswärtigen Amt. Allerdings hätten die Amerikaner inzwischen mitgeteilt, es gebe bei der Gebührenfrage nur begrenzten Spielraum: Die Verwaltung des Stiftungsfonds' erfolge nach amerikanischem Haushaltsrecht, sorry, da könne man wenig machen.

:? :shock:

Zumindest ein Zeichen des guten Willens gab es: Die Amerikaner überwiesen drei Millionen Euro einfach wieder zurück an die Bundeswehr.

Ob es damit nun getan ist von ihrer Seite aus ??? :?


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 83,00.html
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Re: Afghanistan-Fonds: US-Armee erhob Gebühr für dt. Großspe

Beitragvon Britta » Donnerstag 23. Dezember 2010, 00:34

Hab gerade dran gedacht, dass du einen Thread dazu eröffnet hast, als ich das Cable dazu gefunden habe:

http://wikileaks.ulalala.net/cable/2010 ... ATO52.html

1. (SBU) This is a request for guidance. Please see para 8.

¶2. (C) SUMMARY: On February 3, German PermRep Brandenburg demarched Ambassador Daalder regarding concerns Berlin has over the disbursement of 50 million Euros it donated in October 2009 to the Afghan National Army Trust Fund. He said that money for earmarked projects had not been disbursed, resulting in delayed projects. He also said that the U.S. Army Corps of Engineers was charging a 15 percent administrative fee. He said that German parliamentarians were beginning to ask questions about how this money has been handled, adding that this could make it difficult for Berlin to provide additional contributions in the future. Ambassador Daalder said that he believed there were some factual inaccuracies in the German demarche, but promised to forward it to Washington for a formal response. We request Washington guidance NLT Monday, February 8, on how to respond to Brandenburg. We ask that in drafting this guidance Washington take into consideration appropriate political factors, as well as technical budget and project management ones. END SUMMARY

Germany: Why Has Our Money Not Been Used on Our Projects?
--------------------------------------------- ------------

¶2. (C/REL GERMANY) On February 3, German PermRep Brandenburg demarched Ambassador Daalder regarding 50 million euros that Berlin had donated to the Afghan National Army (ANA) Trust Fund in October 2009, handing over a non-paper reported in para 10 below. According to Brandenburg, this money had been earmarked for use in several specific projects -- the ANS Logistics School in Kabul, an engineering school in Mazar-e-Sharif, and an ANA Barracks in Feyzabad -- but so far no money had been disbursed for these projects. He argued, for example that construction of the logistics school had come to a halt.

And Why Are You Charging Us an Administrative Fee?
--------------------------------------------- -----

¶3. (C/REL GERMANY) Brandenburg said that he had been instructed to raise this with us because of the unique role of the U.S., particularly the U.S. Army Corps of Engineers, in this process. He said that there was a particular concern in Berlin about a 15 percent administrative fee allegedly being charged by the U.S. Army Corps of Engineers. At the same time, he acknowledged that Berlin also had issues with how SHAPE and the NATO Office of Resources was handling the issue, adding that Germany would also be raising this issue with NATO officials.

Creates Problems for Future Donations to the ANA Trust Fund
--------------------------------------------- --------------

¶4. (C/REL GERMANY) Brandenburg said that this was more than a technical budget and project management issue He said that several German parliamentarians were asking questions about these funds. He said that the German Government was in the process of preparing its 2010 budget and would like to be able to make an additional contribution to the ANA Trust Fund, but that parliamentary questions and concerns about how the initial 50 million euro contribution was being handled could make this increasingly difficult. He added that -- since this was becoming “the talk of the town” in Kabul -- it might also create difficulties in our ability to get other countries to contribute to the ANA Trust Fund.

¶5. (C/REL Germany) Brandenburg said that this demarche would be delivered in Washington, as well as other places. (Note: We understand it was also delivered to the Embassy Berlin.)

German FM to Raise with SecGen
------------------------------

¶6. (C/REL GERMANY) Brandenburg said that since this money came from the MFA, German FM Westerwelle had taken an interest in the issue and would likely raise this with NATO
USNATO 00000052 002 OF 003
Secretary General Rasmussen when he sees him at the Munich Security Conference.

Daalder: Inaccuracies, but Will Seek Washington Guidance
--------------------------------------------- -----------

¶7. (C/REL GERMANY) The Ambassador said that there appeared to be some factual inaccuracies in the German demarche, but promised to forward it to Washington with a request for a formal response.

REQUEST FOR GUIDANCE
--------------------

¶8. (C) RFG: We request Washington guidance NLT Monday, February 8, on how to respond to the German demarche.

¶9. (C/NF) COMMENT: As the Ambassador said to Brandenburg, there do seem to be some inaccuracies in the German demarche. At the same time, it is important we also recognize the serious political concerns the demarche raises. For example, while there may be good reasons for the 15 percent fee -- we understand it is a contingency fee not an administrative one -- the appearance that the U.S. is charging Allies an excessive fee for the use of monies they have donated to the ANA Trust Fund may be difficult to explain away during a parliamentary debate. Brandenburg is probably correct in arguing that issues such as this could make it more difficult to encourage nations to donate to the Trust Fund. Indeed, it took us months to even work out the agreements we needed to get the original German donation to the Trust Fund. We therefore urge Washington to look into this issue from a political, as well as technical/financial, dimension and with as much transparency as possible. END COMMENT

The Demarche Text
-----------------

¶10. (C/REL Germany) The text of the German non-paper is reproduced in full below:
BEGIN TEXT
3 February 2010
-- Refer to GER Agreement dated October 1st with NATO acting through its Office of Resources by which GER has committed to a voluntary contribution of Euros 50 mio to the ANA Trust Fund. Funds had been transferred to a SHAPE account in late October 2009.
-- Note the agreement that the GER contribution should be used exclusively for the aims set out in the ANA TF Project Document dated September 15th 2009, among them three prioritised projects mentioned in Annex 10 of the Project Document (1. ANS Logistic School Kabul, to the amount of Euro 2 mio in 2009; 2. Engineering School in Mazar-e-Sharif, to the amount of Euros 4 mio in 2009, 3. ANA Barracks in Feyzabad, to the amount of Euro 1 mio. in 2009). As of today, no project financing has occurred.
-- Note that, at variance with the GER/IS agreement and the overarching MoU between the US, NATO and SHAPE on the “Management and Administration of Trust Fund Donations for support and sustainment of the ANA”, transfer of the German ANA TF contribution to an US treasury account (resulting in the prevalence of US procurement procedures, including assignment of the US Army Corps of Engineers and an administrative fee of 15 percent) would be made without due consideration of the German donation caveat, thereby hindering the early funding of the prioritised projects and thus the application of the German/IS Agreement.
-- Note that the issue has been raised already in the German Parliament leading to questions why the Federal Government had donated money without any tangible effect on the prioritised projects yet. Likewise, charging a 15 percent fee for managing and executing ANA TF, especially when
USNATO 00000052 003 OF 003
applied to the funding of projects pursued by Germany, will inevitably attract heavy criticism by German audit bodies and parliamentary commissions.
-- Request partners, given construction delays that have already occurred and the urgency of respective funding requirements, to revert to the letter and spirit of the GER/IS Agreement and make sure that funds earmarked for the prioritised projects totalling Euro 7 mio will be transferred without any further delay. As laid down in the GER/IS agreement the earmarked funds (with regard to the prioritised projects to the amount of Euro 7 mio, in particular with regard to the ANA Logistic School, Kabul, to the amount of Euro 2 mio., as the financially most pressing case, since construction is already under way) need to be re-allocated at the Kabul level to the GER Einsatzverwaltungsstelle ISAF in order to allow for a swift implementation of the prioritised projects.
-- Urge partners to expedite the execution of funds donated by GER to the ANA TF aside from the prioritised projects and submit proofs of employment of funds in accordance with the US/NATO/SHAPE MoU as soon as possible.
-- Express concern about the fact that any further delay in allocating funds to the prioritised GER projects and executing the remainder of funds donated by GER must substantially impair prospects for any further German contributions to the ANA TF.
END TEXT HEFFERN
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Re: Afghanistan-Fonds: US-Armee erhob Gebühr für dt. Großspe

Beitragvon Britta » Donnerstag 23. Dezember 2010, 14:54

Das Cable bestätigt den Artikel im Spiegel. Nur hat der Spiegel ein kleines aber feines Detail nicht erwähnt:

Indeed, it took us months to even work out the agreements we needed to get the original German donation to the Trust Fund.


D.h., dass die Amis auf diese Spende gedrängt haben und Deutschland diese nicht von sich aus geben wollte und an gewisse Auflagen gebunden hat. Da wollen die Geld haben und wenn man es ihnen gibt, wollen die auch noch Gebühren berechnen. :shock:
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Re: Afghanistan-Fonds: US-Armee erhob Gebühr für dt. Großspe

Beitragvon elfenpfad » Donnerstag 23. Dezember 2010, 21:25

Britta hat geschrieben
D.h., dass die Amis auf diese Spende gedrängt haben und Deutschland diese nicht von sich aus geben wollte und an gewisse Auflagen gebunden hat. Da wollen die Geld haben und wenn man es ihnen gibt, wollen die auch noch Gebühren berechnen. :shock:

Danke für`s Reinstellen, Britta - Tja, so läuft das -- ^^

Bild ^^

:ugeek:


Komm, wir vergessen mal über diese Weinachtstage die Politik, und wenden uns freudigen Themen zu Britta, "DIE" können uns mal ..... ;)

liebe Grüsse und fröhliche WEinachten Dir :)
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Re: Afghanistan-Fonds: US-Armee erhob Gebühr für dt. Großspe

Beitragvon Britta » Freitag 24. Dezember 2010, 11:30

elfenpfad hat geschrieben:Danke für`s Reinstellen, Britta - Tja, so läuft das -- ^^

Komm, wir vergessen mal über diese Weinachtstage die Politik, und wenden uns freudigen Themen zu Britta, "DIE" können uns mal ..... ;)

liebe Grüsse und fröhliche WEinachten Dir :)


naja, mit diesen 50 Millionen (unsere Steuergelder) hätte man jede Menge Weihnachtsgeschenke kaufen können. Möchte nicht wissen, in wessen Taschen die gelandet sind.

Von Südkorea bekommen die Amis 5 Jahre lang 100 Millionen imperiale Steuer für ihre Kriege und von anderen Ländern bestimmt ähnliche Summen. Mal sehen, vielleicht rechne ich das, was ich in den Dokumenten finde, am Ende mal zusammen.

fröhliche Weihnachten. Bild
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Re: Afghanistan-Fonds: US-Armee erhob Gebühr für dt. Großspe

Beitragvon Britta » Mittwoch 23. Februar 2011, 23:46

Die USA möchten ja immer mehr Beteiligung anderer Länder in Afghanistan, nicht nur in finanzieller Form. So geht es in den cables auch ständig darum, zu berichten welches Land zur Aufstockung seiner Truppen bereit ist. Wir sind da gut dabei, auch was die Aufstockung von Trainern betrifft, die die Afghanen zu Polizisten und Soldaten ausbilden sollen, was natürlich auch wieder fremde Truppen spart.

In dem folgenden cable berichtet Botschafter Murphy von einer Reise zu den Deutschen Truppen in Afghanistan. Er ist ganz begeistert von dem, was er da vorgefunden hat. Ich zitiere mal nur Auszüge.

http://wikileaks.ch/cable/2010/02/10BERLIN138.html


first and foremost, I came away deeply impressed with the
dedication, professionalism and competence of the German
soldiers I met in Afghanistan. Without exception, all of
them strongly believe in GEN McChrystal's counterinsurgency
strategy and see its emphasis on protection of the population
and partnering with Afghan security forces as absolutely
the right way ahead.


Er ist also tief beeindruckt, wie kompetent und professionell die deutschen Soldaten sind und dass sie ohne Ausnahme an die Strategie von McChristal (inzwischen gefeuert :mrgreen: ) glauben.


The current Bundeswehr is a far cry
from the static, defensively oriented territorial army of 20
years ago.

Also, die Bundeswehr ist nach Murphys Ansicht nicht mehr die verteidigungsorientierte Armee, die sie noch vor 20 Jahren war - ich finde das bedenklich.


Chancellor Merkel's January 26 announcement that she
would seek only a 500-troop increase in the German contingent
(along with an additional 350-troop reserve) was
disappointing. The decision to go with a much lower number
(Defense Minster zu Guttenberg had recommended an increase of
1,500 troops) was driven by the Chancellor's desire to
maintain broad parliamentary support for the ISAF mandate in
the face of overwhelming public opposition to the deployment.


Kanzlerin Merkel muß wohl erklärt haben, dass die deutschen Truppen nur um 500 Mann aufgestockt werden, während Herr zu Guttenberg 1.500 mehr versprochen hatte.


We will hold
them to their commitment to restructure their forces so that
the number of Bundeswehr soldiers training and operating with
the ANA in the field will increase from the current 280 to
1,400. The Afghanistan deployment has been a
transformational process for the Bundeswehr and we should
encourage the continuation of this positive trend.

Die Amis werden die Einhaltung des Versprechens weiter fordern und so sollen wenigstens die deutschen Trainer von 280 auf 1400 aufgestockt werden. Der Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr wäre ein transformierender Prozess und man müsse diesen 'positiven Trend' weiter bestärken....


During my talks to German soldiers of all ranks, I was
struck by their frustration about the unwillingness of German
politicians to be honest about the nature of the German
military engagement in northern Afghanistan -- i.e., that it
does not involve just guarding aid workers and digging wells,
but also combat against hard-core insurgents.

Überrascht hat wohl die Frustration der Soldaten über die Politiker, die nicht ehrlich über die wahre Natur des Bundeswehreinsatzes sind, d.h. immer noch dem Volk erzählen, die Soldaten würden da nur Helfer beschützen und Wälle bauen, anstatt Hard-Core Aufständische zu bekämpfen.


They
thought that support for the mission would actually increase
if the German government were more open and honest about what
was really going on and what was at stake.

Mich würde ja auch mal eine Erklärung unserer Politiker interessieren, so ganz ehrlich, warum deutsche Truppen überhaupt in Afghanistan kämpfen müssen und was denn da auf dem Spiel steht und so wichtig ist. Aber das haben unsere Politiker bisher nicht geschafft.


They pointed out
that while German public opposition to the deployment is high
(60-70% favor immediate withdrawal)

Dass 60-70% der Bevölkerung gegen diesen Einsatz sind, ist allgemein bekannt. Aber schön, dass die Amis das auch wissen. Ist denen aber bestimmt genauso egal, wie deutschen Politikern.


I was equally impressed with the German civilian police
trainers that I met at the German police training facility in
Mazar-e Sharif, which is being expanded to train up to 600
police at a time. They are extremely competent and
committed. The good news is that the old debate between
Germany and the United States about how to train police is
over. Germany has embraced the U.S. Focused District
Development (FDD) police training program and has plans to
implement it in 50 districts throughout the north by 2012.
Part of Merkel's January 26 announcement included a planned
increase in civilian police trainers from 123 to 200 for FDD
and other bilateral training programs. Unlike military
deployments, sending police trainers requires no
parliamentary mandate and is not politically controversial.
(C) The less good news is that while German police mentoring
teams (PMTs) also include military police, Germany views
police training overall as a purely civilian government
activity that can only be done by active-duty police
officers. As a result, German PMTs cannot include
contractors, operate in conflict areas or partner with Afghan
police in doing operations beyond normal law enforcement.


Die Polizeiausbildung der Deutschen scheint also auch richtig Eindruck gemacht zu haben und man scheint da die US-Trainigsmethoden übernommen zu haben, wo man sich vorher nicht einig war, was besser ist. Die Polizei-Trainer sollen von 123 auf 200 aufgestockt werden. Für diese Aufstockung benötigt Frau Merkel auch kein Mandat, weil es eine zivile Angelegenheit ist.


Germany's ability to
send significantly more police officers is limited because
there is no excess capacity within either the Federal Police
or the 16 state police forces to draw from. The program
depends on volunteers who agree to serve even though in most
cases it is not career-enhancing. We continue to push here
in Berlin for the government to find some way to deploy more
police trainers, but this is likely to be a lengthy process.


Dieses Training kann aber nur von Polizeibeamten durchgeführt werden, die sich freiwillig dafür melden. Das tun aber nicht viele, weil es für die Karriere nicht hilfreich ist und ausserdem haben wir in Deutschland selbst Mangel durch Personalabbau. Die USA wollen trotzdem weiter darauf drängen.


The fact that the U.S. forces will
come under the tactical control of the German regional
commander has reassured the Germans that the U.S. has no
intention of taking over the north. As we go forward, we
will want to make sure that all of our actions in the north
are fully coordinated so that we do not inadvertently
undermine Germany's sense of ownership of the region.
This
is essential for keeping Germany fully engaged in Afghanistan
and the Bundeswehr on its positive trajectory to becoming a
fully capable, expeditionary force.


Man möchte die Deutschen in dem Glauben lassen, der Norden 'gehöre' ihnen, und das ist wichtig dafür, dass wir volles Engagement zeigen??? :?

Das mit dem 'feel ownership' bringt Murphy auch in einem weiteren cable: http://wikileaks.ch/cable/2009/09/09BERLIN1108.html
It is our interest for the Germans to
continue to feel "ownership" of this part of the country.

Für mich drückt das aber irgendwie aus, dass man den Deutschen da nur was vormachen will.

In demselben cable steht auch noch was, was mir zu denken gibt:
The Kunduz incident ironically also comes at a time
when the views of the United States and Germany regarding the
approach to Afghanistan have never been closer.

D.h., der Vorfall mit den beiden Tankfahrzeugen kam zu einer Zeit, wo die Ansichen der USA und Deutschlands sich näher waren, wie jemals zuvor...

aber zurück zum ursprünglichen cable:


Afghanistan, there is a compelling case for the U.S. strategy
and approach and I am confident that, in the end, we will be
able to get a strong and meaningful increase in Germany's
contribution to our common mission.


Es wäre wirklich mal an der Zeit, dass unsere Regierung die Bevölkerung darüber aufklärt, was denn diese 'gemeinsame Mission' tatsächlich ist.
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Re: Afghanistan-Fonds: US-Armee erhob Gebühr für dt. Großspe

Beitragvon Uli » Donnerstag 24. Februar 2011, 00:17

Britta hat geschrieben:Mich würde ja auch mal eine Erklärung unserer Politiker interessieren, so ganz ehrlich, warum deutsche Truppen überhaupt in Afghanistan kämpfen müssen und was denn da auf dem Spiel steht und so wichtig ist. Aber das haben unsere Politiker bisher nicht geschafft.


Aber das ist doch kein Geheimnis: Afghanistan hat zur Zeit des Taliban-Regimes massiv Terroristen gegen die westliche Welt ausgebildet, war mit seinen vielen Camps eine effektive Brutstätte des Terrorismus. Und es lässt sich an den 5 Fingern abzählen, was dort abgeht, wenn die Taliban wieder dran kommen.

Neben der Bedrohung der westlichen Welt, also unserer Welt, würde dann dort auch noch ein anderer Wind für die einheimische Bevölkerung - im besonderen für die weibliche - wehen. Schon jetzt schießen die Taliban scharf auf Mädchen, die auf dem Weg zur Schule sind.

Es ist leider so, dass es Menschen gibt, denen du mit schönen Worten nicht beikommen kannst; der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan ist kein Eroberungskrieg sondern Selbstverteidigung pur; ich seh da derzeit keine Alternative. Es ist doch auch sehr verständlich, dass die Amis nicht einsehen, dass nur immer sie ihre Köpfe hinhalten müssen, wenn es gegen den Terror geht.

Grüße,
Uli
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Re: Afghanistan-Fonds: US-Armee erhob Gebühr für dt. Großspe

Beitragvon Britta » Donnerstag 24. Februar 2011, 00:30

Uli hat geschrieben:
Aber das ist doch kein Geheimnis: Afghanistan hat zur Zeit des Taliban-Regimes massiv Terroristen gegen die westliche Welt ausgebildet, war mit seinen vielen Camps eine effektive Brutstätte des Terrorismus. Und es lässt sich an den 5 Fingern abzählen, was dort abgeht, wenn die Taliban wieder dran kommen.

Da wäre aber der Widerspruch, dass die Taliban in Afghanistan nur an die Macht kamen, weil die USA es so wollten.

Dazu kommt noch, dass der Opiumanbau seitdem die Taliban nicht mehr an der Macht sind, rapide angestiegen ist. Eine Bedrohung, die auch nicht zu unterschätzen ist. Und, waren es wirklich so viele 'Terrorcamps' und warum? Entstanden die nicht erst durch die US-Politik? Sie würden in jedem anderen Land auch entstehen können, wenn die dortigen Verhältnisse es zulassen. Terrorcamps ist nichts, was spezifisch für Afghanistan gilt.

Uli hat geschrieben:
Neben der Bedrohung der westlichen Welt, also unserer Welt, würde dann dort auch noch ein anderer Wind für die einheimische Bevölkerung - im besonderen für die weibliche - wehen. Schon jetzt schießen die Taliban scharf auf Mädchen, die auf dem Weg zur Schule sind.


Da gäbe es andere Länder, wo es noch viel schlimmer zugeht, wie z.B. in Saudi Arabien. Die Taliban sind Wahabiten - wie die Saudis. Die Zustände in Saudi-Arabien interessieren die westliche Welt nicht, weil man ja mit den Saudischen Diktatoren genauso verbündet ist, wie man es mit Mubarak war.

Und das die Taliban wirklich auf Mädchen schiessen, weil die auf dem Weg zur Schule sind, weiß ich nicht. Sie schiessen da auch auf Deutsche Soldaten, die 'Aufbauhilfe' leisten.

Uli hat geschrieben:Es ist leider so, dass es Menschen gibt, denen du mit schönen Worten nicht beikommen kannst; der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan ist kein Eroberungskrieg sondern Selbstverteidigung pur; ich seh da derzeit keine Alternative. Es ist doch auch sehr verständlich, dass die Amis nicht einsehen, dass nur immer sie ihre Köpfe hinhalten müssen, wenn es gegen den Terror geht.

Die Köpfe hinhalten tun die Soldaten, die Gewinne einstreifen tun die Konzerne. Die Rohstoffe in Afghanistan sind hunderte von Milliarden wert und Afghanistan ist wichtig als Pipelineroute. Die strategischen Interessen sind nicht von der Hand zu weisen. Der US-Regierung sind die Köpfe der eigenen Soldaten genauso egal, wie die der Soldaten der anderen Länder. Das ist keine Selbstverteidigung, dass ist Räubermentalität - so wie im Irak und in Afrika auch. So schafft man sich seine Terroristen selbst.

http://www.scienceblogs.de/2011/02/tali ... lqaida.php
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Re: Afghanistan-Fonds: US-Armee erhob Gebühr für dt. Großspe

Beitragvon Uli » Donnerstag 24. Februar 2011, 18:22

Britta hat geschrieben:
Uli hat geschrieben:
Aber das ist doch kein Geheimnis: Afghanistan hat zur Zeit des Taliban-Regimes massiv Terroristen gegen die westliche Welt ausgebildet, war mit seinen vielen Camps eine effektive Brutstätte des Terrorismus. Und es lässt sich an den 5 Fingern abzählen, was dort abgeht, wenn die Taliban wieder dran kommen.

Da wäre aber der Widerspruch, dass die Taliban in Afghanistan nur an die Macht kamen, weil die USA es so wollten.


Du denkst vermutlich bei diesem Satz daran, dass die USA zur Zeit der Sowjetbesatzung auch Islamisten wie Taliban und Bin Laden im Kampf gegen die Okkupanten unterstützt hatten ?
Das mag aus heutiger Sicht widersprüchlich anmuten, wurde aber aus der "Realpolitik" des kalten Krieges heraus geboren: der Feind meines Feindes ist mein Freund. Das ändert nichts daran, dass sich der terroristische Islamismus zur derzeit stärksten Bedrohung des Westens und seiner eigenen Landsleute entwickelt hat.

Britta hat geschrieben:Dazu kommt noch, dass der Opiumanbau seitdem die Taliban nicht mehr an der Macht sind, rapide angestiegen ist. Eine Bedrohung, die auch nicht zu unterschätzen ist.


Mag sein.

Britta hat geschrieben:Und, waren es wirklich so viele 'Terrorcamps' und warum? Entstanden die nicht erst durch die US-Politik? Sie würden in jedem anderen Land auch entstehen können, wenn die dortigen Verhältnisse es zulassen. Terrorcamps ist nichts, was spezifisch für Afghanistan gilt.


Mir kommt vor, du neigst hier ein wenig zum typischen Antiamerikanismus vieler Linker. Dafür dass diese Leute den Islam mit Feuer und Schwert verbreiten wollen, können die Amerikaner nun gar nichts. Nichts gegen den Islam, wenn er denn einigermaßen liberal interpretiert wird wie etwa unter Atatürk in der Türkei. Aber dem Islamismus, der mittelalterliche Gottesstaaten in aller Welt installieren will, muss Einhalt geboten werden; Toleranz muss da enden, wo Intoleranz sich ausbreitet. Heiliger Krieg und Antisemitismus gegen Israel sind keine Erfindungen der Amerikaner.
Ich denke, da ist auch speziell ein Thema für Frauen:
Von Taliban verstümmelte Afghanin

Einfach widerlich ... .


Britta hat geschrieben:
Uli hat geschrieben:
Neben der Bedrohung der westlichen Welt, also unserer Welt, würde dann dort auch noch ein anderer Wind für die einheimische Bevölkerung - im besonderen für die weibliche - wehen. Schon jetzt schießen die Taliban scharf auf Mädchen, die auf dem Weg zur Schule sind.


Da gäbe es andere Länder, wo es noch viel schlimmer zugeht, wie z.B. in Saudi Arabien. Die Taliban sind Wahabiten - wie die Saudis. Die Zustände in Saudi-Arabien interessieren die westliche Welt nicht, weil man ja mit den Saudischen Diktatoren genauso verbündet ist, wie man es mit Mubarak war.

Und das die Taliban wirklich auf Mädchen schiessen, weil die auf dem Weg zur Schule sind, weiß ich nicht. Sie schiessen da auch auf Deutsche Soldaten, die 'Aufbauhilfe' leisten.


siehe
Wundert euch nicht, wenn wir jetzt Schulmädchen töten

Britta hat geschrieben:
Uli hat geschrieben:Es ist leider so, dass es Menschen gibt, denen du mit schönen Worten nicht beikommen kannst; der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan ist kein Eroberungskrieg sondern Selbstverteidigung pur; ich seh da derzeit keine Alternative. Es ist doch auch sehr verständlich, dass die Amis nicht einsehen, dass nur immer sie ihre Köpfe hinhalten müssen, wenn es gegen den Terror geht.

Die Köpfe hinhalten tun die Soldaten, die Gewinne einstreifen tun die Konzerne. Die Rohstoffe in Afghanistan sind hunderte von Milliarden wert und Afghanistan ist wichtig als Pipelineroute. Die strategischen Interessen sind nicht von der Hand zu weisen. Der US-Regierung sind die Köpfe der eigenen Soldaten genauso egal, wie die der Soldaten der anderen Länder. Das ist keine Selbstverteidigung, dass ist Räubermentalität - so wie im Irak und in Afrika auch. So schafft man sich seine Terroristen selbst.

http://www.scienceblogs.de/2011/02/tali ... lqaida.php


Ich bezweifel, dass Profite beim Einsatz in Afghanistan im Vordergrund stehen. Du siehst das durch die typisch linke Brille.
Dass der US-Regierung "die Köpfe der eigenen Soldaten egal" sind, ist nichts als eine Unterstellung. Ich denke, Obama wäre lieber heute als morgen draußen.

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Uli
 
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Re: Afghanistan-Fonds: US-Armee erhob Gebühr für dt. Großspe

Beitragvon Britta » Freitag 25. Februar 2011, 08:26

Uli hat geschrieben:
Du denkst vermutlich bei diesem Satz daran, dass die USA zur Zeit der Sowjetbesatzung auch Islamisten wie Taliban und Bin Laden im Kampf gegen die Okkupanten unterstützt hatten ?

Unter Anderem.

Uli hat geschrieben:
Das mag aus heutiger Sicht widersprüchlich anmuten, wurde aber aus der "Realpolitik" des kalten Krieges heraus geboren: der Feind meines Feindes ist mein Freund. Das ändert nichts daran, dass sich der terroristische Islamismus zur derzeit stärksten Bedrohung des Westens und seiner eigenen Landsleute entwickelt hat.

Es wurden viele Fehler gemacht und nun kommt die Quittung für diese Fehler. Der 'islamische Terrorismus' als Bedrohung wird auch gerne hochgespielt. Die große Mehrheit der Moslems ist friedlich. Wenn man Menschen alles nimmt, braucht man sich nicht wundern, wenn sie nichts mehr zu verlieren haben und zu Terroristen werden oder eben nichts anderes mehr haben, wie nur ihren Glauben.

Wir hatten auch Zeiten, in denen Moslems als Freunde angesehen wurden und der Umgang miteinander ein ganz anderer war.

Uli hat geschrieben:
Mir kommt vor, du neigst hier ein wenig zum typischen Antiamerikanismus vieler Linker. Dafür dass diese Leute den Islam mit Feuer und Schwert verbreiten wollen, können die Amerikaner nun gar nichts.

Ich mag US-amerikanische Politik nicht. Und die USA können sehr wohl was für die Zustände in der Welt. Und wer will denn eigentlich den Islam mit Feuer und Schwert verbeiten? Eine kleine Minderheit, deren Bedeutung in den Medien tagtäglich hochgespielt wird, damit die Menschen glauben an jeder Ecke stehe ein böser, muslemischer Terrorist.

Uli hat geschrieben:
Nichts gegen den Islam, wenn er denn einigermaßen liberal interpretiert wird wie etwa unter Atatürk in der Türkei. Aber dem Islamismus, der mittelalterliche Gottesstaaten in aller Welt installieren will, muss Einhalt geboten werden; Toleranz muss da enden, wo Intoleranz sich ausbreitet. Heiliger Krieg und Antisemitismus gegen Israel sind keine Erfindungen der Amerikaner.

Nein, die ersten heiligen Kriege wurden in Form von Kreuzzügen von Christen geführt.

Die Chancen derer, mittelalterliche Gottesstaaten in aller Welt zu installieren, sind wohl sehr gering bis aussichtslos. Diese Bedrohung so hochzuspielen, finde ich irritierend.

Uli hat geschrieben:
Ich denke, da ist auch speziell ein Thema für Frauen:
Von Taliban verstümmelte Afghanin

Bei all dem Elend in der Welt, muß ich das nicht auch noch lesen. Ich werde auch keine Artikel über die Drohnenangriffe der USA verlinken...


Uli hat geschrieben:
Ich bezweifel, dass Profite beim Einsatz in Afghanistan im Vordergrund stehen. Du siehst das durch die typisch linke Brille.


Natürlich stehen Profite im Vordergrund. Das tun sie immer. Auch bei Religionskriegen wie den Kreuzzügen ging es um Profite. Welcher Krieg den es jemals gab, wurde nicht wegen Profiten geführt? Troja?

Uli hat geschrieben:Dass der US-Regierung "die Köpfe der eigenen Soldaten egal" sind, ist nichts als eine Unterstellung. Ich denke, Obama wäre lieber heute als morgen draußen.

Ja, natürlich - und auch Guantanamo hat er schon geschlossen. :lol:

Nicht egal sind ihnen die Leben der Soldaten allerhöchstens aus dem Grund, dass der Druck auf die Regierung wächst, wenn die Verluste zu groß sind, und sie durch die Bevölkerung dazu gezwungen sein könnten, ihren Krieg zu beenden.

Wie viel die US-Regierung für ihre Soldaten übrig hat, kann man an den Veteranen sehen oder an denjenigen, die sich im Kampfeinsatz bleibende Schäden zugezogen haben und eine angemessene Entschädigung oder Rente haben wollen.
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