Hallo Uli,
Uli hat geschrieben:Meine Meinung: es scheint klar, dass in Damaskus Chemiewaffen eingesetzt wurden und es verdichten sich auch die Indizien, dass der Einsatz von Syriens Armee ausging, aber vielleicht gar nicht mal im Auftrag von Assad selbst.
auch in letzterem Fall, der nach den vorliegenden öffentlichen Informationen eine gewisse Wahrscheinlichkeit besitzt, verletzt dass Assad-regime seine
"Responsibility to Protect" (R2P). Und bevor Britta nun gleich wieder loswütet
, sehen wir uns das doch einfach mal unvoreingenommen an:
wikipedia: R2P hat geschrieben:Die Schutzverantwortung trifft zunächst den Einzelstaat und beschreibt seine Pflicht, das Wohlergehen der ihm kraft seiner Personal- oder Gebietshoheit unterstellten Bürger zu gewährleisten. Bei der Wahrnehmung dieser Verantwortung wird er von der internationalen Staatengemeinschaft unterstützt, der eine subsidiäre Schutzverantwortung zukommt.
Erst in einem weiteren Schritt kommt das Element hinzu, dass mit dem "Prinzip der Nichteinmischung" der UNO-Charta in Konkurrenz zu stehen scheint:
wikipedia: R2P hat geschrieben:Ist jedoch die politische Führung des jeweiligen Staates nicht fähig oder willens, die Bürger vor schweren Menschenrechtsverletzungen zu schützen, darf die internationale Staatengemeinschaft, vornehmlich die Vereinten Nationen, zum Schutz der bedrohten Bevölkerung eingreifen. Dazu stehen ihr nach Maßgabe der Charta der Vereinten Nationen zivile und militärische Mittel zur Verfügung, über deren Einsatz der Sicherheitsrat entscheidet.
Nun ist es (nicht nur) im Falle Syrien so, dass zwei der Vetomächte des Sicherheitsrats das vorgeschobene "Prinzip der Nichteinmischung" seit Jahren (ausser im Fall Libyen) vor allem dazu benutzen, ihr eigenes innenpolitisches Handeln und das ihrer Verbündeten (Syrien, Norkorea) wieder durch ein "Prinzip der absoluten Souveränität" zu legitimieren und abzuschotten. Für dieses Ziel blockiert man das höchste Gremium der Weltgemeinschaft und lässt eben nebenbei einfach Menschen verrecken. Die zählen in Russland und China auf dem Altar der Macht ja ebenso wenig.
Grüsse galileo2609