Syrien - nächster Schritt

Moderator: enegh

Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Britta » Freitag 14. Oktober 2011, 09:28

Der Neandertaler hat geschrieben:Hallo Zarathustra.
Entweder man glaubt dieses oder man läßt es ... kontrollieren kann man es nicht.
Ob Teheran dahintersteckt? Möglich ist alles. Wie wir wissen, ist auch die US-Regierung in der Lage und Willens, manchmal "Beweise" zu fälschen, wenn es ihnen in den Kram paßt.

Die Meldung ist so durchsichtig wie lächerlich.

Sie dient dazu, es den Saudis zu ermöglichen, Iran anzugreifen. Die USA können sich nicht noch einen Krieg leisten, für die sie die Verantwortung zu übernehmen haben. Wenn die Saudis zusammen mit Israel den Iran-Krieg starten, wird die USA nur Unterstützung liefern und nach ein paar Wochen muß wieder die NATO ran. Russland und China werden nicht zusehen und hier liegt die Möglichkeit für den Weltkrieg.

Der Neandertaler hat geschrieben:Allerdings ist es sehr wohl vorstellbar, daß an dieser Posse etwas dran ist ... zumindest im Ansatz.

Der weitverbreitete "Ansatz" ist: Die iranische Regierung steckt direkt dahinter - und der ist falsch. Wenn, dann steckt da allerhöchstens eine kleine Gruppe dahinter, die auf eigene Faust handelt. Die iranische Regierung würde sowas professioneller machen und sich noch dazu nicht ein so minderwertiges Ziel wie den saudischen Botschafter aussuchen. Der ist so einen Aufwand und das Risiko nicht wert.

Der Neandertaler hat geschrieben:So wie seinerzeit Libyen hinter verschiedenen Anschlägen steckte - was es ja weniger direkt ... aber indirekt zugegeben hat - durch Entschädigung etc. - genauso ist es Vorstellbar, daß der Iran wirklich einen Anschlag plante - zumindest einzelne Regierungsmitglieder.
Denn auch die Iran-Regierung ist nicht immer kongruent.

Indirekt zugegeben? Du meinst, die Entschädigungszahlung für die Lockerbie-Opfer, damit die Sanktionen gelockert werden? Das sehe ich nicht als Schuldeingeständnis.

Der Neandertaler hat geschrieben:Welchen Vorteil sollte Washington haben, dies in die Welt zu setzen, wenn es nicht stimmen würde?

Wenn man Verschwörungstheorien anhängt ... bitte.

Der Dollar ist im freien Fall, die Geldmenge wurde verdoppelt und verdreifacht und sucht Anlagemöglichkeiten, will Rendite und findet keine. Die USA haben nur 2 Möglichkeiten ihr System länger über Wasser zu halten: Entweder in einem Weltkrieg die ganze Welt zerstören, damit wieder Platz für ein Wirtschaftswunder da ist oder aber der Euro geht um und der 1. Platz für den Dollar als Weltwährung ist wieder sicher.

Wenn auch dieses angeblich geplante Attentat nicht direkt zum Krieg führt, so ist die Medienhetze gegen Iran in diesem Fall nur ein weiteres Glied in einer langen Kette, von der weitere Gleider des kürzeren Endes noch kommen werden.
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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon elfenpfad » Freitag 14. Oktober 2011, 17:14

Zarathustra. hat geschrieben:Guten Tag
Was meint ihr dazu.(s.Link)
Ist was daran?was?

http://bazonline.ch/ausland/amerika/Nac ... y/10778760


Hallo Zarathustra

Ob da was dran ist oder nicht: Eigentlich kann man sich des Kopfschüttelns nicht erwehren, wenn man diesen Satz in dem link allein nur mal aufmerksam liest: ^^
Zwei iranische Staatsbürger planten offenbar einen Bombenanschlag auf den saudiarabischen Botschafter. Die USA machen den Iran für das Komplott verantwortlich. Die EU fordert von Teheran Aufklärung.

Den Bezug von zwei "iranischen Staatsbürgern" zu "dem Iran" muss man sich mal in Bezug auf den Vorwurf auf der Zunge zergehen lassen, und es bleibt ein bitterer Nachgeschmack.
Wie würden wir eine Meldung interpretieren, die so lauten würde: " Zwei deutsche Staatsbürger planten offenbar einen Bombenanschlag auf die xxx Botschaft. Die USA machen Deutschland für das Komplott verantwortlich." :?
Gegen die Forderung, dass man diesen Anschlag aufklären muss, ist ja nichts einzuwenden. Es impliziert aber, dass der Iran überhaupt nicht an einer Aufklärung interessiert ist, so dass man ihn quasi dazu auffordern müsste ^^

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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Britta » Freitag 28. Oktober 2011, 15:52

Am 4. Oktober stimmte der UN-Sicherheitsrat über den europäischen Resolutionsvorschlag gegen Syrien ab. Ein anderer Vorschlag von Russland und China, sieht vor den Konflikt friedlich zu lösen und der syrischen Regierung dabei zu helfen, die vorgeschlagenen Reformen durchzuführen, was bei der Gewalt die Extremisten in Syrien ausüben, schwierig ist.

Der EU-Vorschlag, eingebracht von Frankreich, England, Deutschland und Portugal, verurteilte die Aktionen der syrischen Regierung und hätte auch einen Eingriff von außen in die Angelegenheiten des syrischen Staates erlaubt. Ein zweites Libyen wäre damit vorprogrammiert.

Die europäische Version sah auch nur einseitig vor, keine Waffen mehr an die syrische Regierung zu liefern, Waffenlieferungen an die bewaffnete syrische Opposition wurden nicht erwähnt. Der europäische Vorschlag beschränkte das Problem auch nur auf die syrische Regierung, so wie UN-Resolution 1973 das Problem nur auf Gaddafis Seite sah.

Zu der Abstimmung über die europäische Resolution wurde diesmal der Botschafter des betroffenen Landes eingeladen, wie es gemäß Charta der Vereinten Nationen Vorschrift ist. Dies hatte man damals Libyen nicht möglich gemacht.

Vor der Abstimmung wurde nicht über die Resolution gesprochen.

9 Länder stimmten mit JA: Bosnien-Herzegowina, Kolumbien, Frankreich, Gabun, Deutschland, Nigeria, Portugal, England und die USA. Dagegen stimmten China und Russland. Der Stimme enthielten sich Brasilien, Indien, Libanon und Südafrika. Durch das Nein von Russland und China gab es ein doppeltes Veto gegen den europäischen Vorschlag

Nach der Abstimmung erklärten die Mitglieder des Sicherheitsrates ihre Entscheidung. Der russische UN-Botschafter sagte, dass Russland mit China zusammen an einer eigenen Resolution gearbeitet hat und diese von Brasilien, Indien und Südafrika unterstützt würde. Dem Vorschlag zugrunde läge die nationale Souveränität und die territoriale Integrität Syriens und das Prinzip der Nichteinmischung in die internen Angelegenheiten des Landes. Dies entspräche den Prinzipien der UN-Charta.

Die Angelegenheit erfordere es, Abstand von Konfrontationen zu nehmen. E s sollten keine Drohungen, Ultimaten oder Sanktionen gegen die syrische Regierung ausgesprochen werden.
Man dürfe die Situation in Syrien nicht separat von der Libyen-Erfahrung sehen. Er sei alarmiert darüber, wie die internationale Gemeinschaft durch die Resolution gegen Libyen den dortigen NATO-Einsatz ermöglichte. Speziell nannte er die Resolutionen 1970 und 1973, die so formuliert waren, dass man sie ins Gegenteil verkehren konnte und dies plötzlich zum Bürgerkrieg und zum Sturz der Regierung führte. Der Sprache nach sollte ein Waffenstillstand durch die Errichtung einer Flugverbotszone erreicht werden und es endete im Bombardement der libyschen Ölraffinerien, Fernsehsender und vieler anderer ziviler Ziele. Das Waffenembargo wurde zur Seeblockade benutzt, die humanitäre Güter blockierte. Der Aufruf eine Tragödie in Benghazi zu verhindern führte zu Tragödien in Sirte und Bani Walid.

Der russische Botschafter beschrieb keine Einzelheiten der Bombenkampagne in Sirte und Bani Walid, die gerade zu dem Zeitpunkt stattfand, als der Sicherheitsrat wegen der Syrienresolution abstimmte. Er forderte, dass diese Art des Vorgehens gegen andere Länder ein für alle Mal ausgeschlossen/verhindert werden müsse.

Ein weiterer Grund, den der Botschafter für seine Nein-Stimme gegen den europäischen Vorschlag gab war, dass in dem Vorschlag das Verbot der Möglichkeit der Intervention nicht ausdrücklich erwähnt wurde, obwohl Russland zuvor schon Bedenken geäußert hätte und die neuesten Ereignisse in Nordafrika jeden alarmieren mussten.

Russland verurteilt die Unterdrückung der friedlichen Proteste in Syrien durch die Regierung, erwähnt aber ebenfalls die Notwendigkeit der Verurteilung von gewaltsamen Aktionen gegen die syrische Regierung, die aus dem Ausland unterstützt werden. Der Botschafter bot an, weiter an einer friedlichen Lösung des internen Konfliktes in Syrien zu arbeiten.

Chinas UN-Botschafter sagte Nein zur Resolution und forderte alle Parteien In Syrien zum Gewaltverzicht auf. Er sagte, wenn der UN-Sicherheitsrat weitere Maßnahmen ergreifen sollte, dann sollten diese davon abhängen, ob sich dadurch die Spannungen in Syrien abbauen lassen und ob sie dabei helfen, die Streitigkeiten durch politischen Dialog beizulegen und zum gemeinsamen Miteinander, Frieden und Stabilität im Mittleren Osten beitragen
Wichtig für China war dabei auch, dass die Maßnahmen des Sicherheitsrates nicht gegen die UN-Charta verstoßen und somit gegen das Prinzip der Nichteinmischung in die internen Angelegenheiten von Staaten.
Der chinesische Botschafter erinnerte den Sicherheitsrat daran, dass es 2 Vorschläge gibt, wovon China einen unterstützt, weil er das Recht auf die Souveränität Syriens respektiert und vorsieht, die Krise durch politischen Dialog zu lösen. Der andere Vorschlag, der abgelehnt wurde, fokussiere einzig und allein auf der Steigerung des Drucks auf Syrien und der Androhung von Sanktionen.

Die 4 Nationen, die sich enthielten trugen ihre Gründe dafür ebenfalls vor dem Sicherheitsrat vor. Der indische Botschafter erklärte, dass Staaten dazu verpflichtet sind, die grundlegenden Bemühungen ihrer Bürger zu respektieren und auf die Beschwerden zu antworten, zugleich hätten Staaten aber auch die Pflicht, ihre Bürger vor bewaffneten und militanten Gruppen zu schützen. Um deutlicher zu machen, was er damit meinte, fügte er hinzu: „Während das Recht der Menschen friedlich zu protestieren geachtet werden muss, können Staaten nicht zusehen wenn militante Gruppen – schwer bewaffnete Gruppen – Gewalt gegen staatliche Behörden und die Infrastruktur anwenden.

(Meldungen aus Syrien, wo die friedlichen Demonstranten auf Polizei und Militär schießen und Brandstiftungen an staatlichen Gebäuden verübten, werden in unseren Medien immer als Propaganda der Assad-Regierung abgetan.)

Der chinesische Botschafter sieht die international Gemeinschaft in der Pflicht, der syrischen Regierung Zeit für die Einführung der angekündigten Reformen zu geben. Damit dies geschehen kann, müssten aber die Oppositionskräfte in Syrien ihre Waffen niederlegen, also den bewaffneten Widerstand aufgeben und sich konstruktiv mit der Regierung auseinandersetzen.

Der indische Botschafter warnte davor, dass die Androhung von Sanktionen, Sturz der Regierung etc., die Situation nur verkomplizieren würde.

Der südafrikanische Botschafter erklärte die Enthaltung seines Landes damit, dass man gesehen habe, wie die Resolution 1973 des Sicherheitsrates missbraucht wurde und das ihre Umsetzung weit über das Mandat hinausgegangen wäre. Er hinterfragte, ob der Plan der europäischen Sponsoren des Vorschlages nicht Teil eines versteckten Planes wäre und wieder mal der Sturz einer Regierung das Ziel sei, wie es einige Staaten ja schon erklärt hätten. Die Formulierung des Vorschlages gefiel ihm auch nicht, weil damit das militärische Eingreifen nicht ausdrücklich ausgeschlossen werde. Er empfahl, dass der Sicherheitsrat umsichtiger handeln solle.

Der libanesische Botschafter sagte, sein Land habe sich enthalten um Syriens Recht auf Souveränität und die Integrität der Bevölkerung zu wahren, sowie die Einheit und Stabilität Syriens zu bewahren.

Der brasilianische Botschafter erklärte die Enthaltung Brasiliens damit, dass der europäische Vorschlag viel zu schnell zur Entscheidung gebracht worden sei. Man habe es zu eilig, statt sich die notwendige Zeit zu nehmen und die berechtigten Einwände zu diskutieren, die einige Mitglieder vorgebracht haben.

Die Erklärung der mit Ja stimmenden Länder, Frankreich, Großbritanien, Deutschland und Portugal zeigt, dass man dort die Ereignisse in Syrien nur als Freiheits- und Demokratiebewegung ansieht und leugnet, dass es gewalttätige Angriffe gegen die syrische Regierung gegeben hat oder gar das es eine Einmischung von Außen gibt, die diese Gewalttaten unterstützt.

Die Antwort auf die Einwände von Russland, China und anderen Mitgliedern war einfach nur Nichtbeachtung. Die vier europäischen Mitglieder brachten ihren Resolutionsvorschlag zur Abstimmung ohne das die Unstimmigkeiten vorher beseitigt wurden. Sie haben mit dem Veto gerechnet und behaupteten dann, vom Ausgang der Abstimmung überrascht gewesen zu sein.

Der britische Botschafter, Sir Mark Lyall Grant meinte, dass der Text nichts enthalten würde, was irgendein Mitglied des Sicherheitsrates beanstanden könne.

Die amerikanische Botschafterin Susan Rice sagte, dass die USA empört sei über die Abstimmung. Auch sie äußerte sich nicht zu den Vorbehalten der anderen Länder wegen der Resolution, wie etwa denen von Botschafter Churkin, wie die Worte der libyschen Resolution in das Gegenteil verkehrt worden wären, oder die südafrikanische Befürchtung, dass die Resolution dazu benutzt werden könnte, militärisch in Syrien einzugreifen.

Kolumbien und Bosnien erklärten ihre Unterstützung für die Resolution und verurteilten die syrische Regierung. Gabun und Nigeria wollten keine Erklärung für ihre Ja-Stimmen abgeben.

Nachdem alle Sicherheitsrats-Mitglieder nach ihrer Begründung gefragt wurden, erhielt der syrische Botschafter das Wort, wie es die Charta der Vereinten Nationen vorsieht.

Er ging davon aus der wahre Grund warum die NATO-Länder Syrien feindlich gegenüberstehen sei die unabhängige politische Position seines Landes, die nicht mit den Plänen dieser Länder konform gehe.

Er erwähnte die Massaker und Menschenrechtsverletzungen, die die USA und andere westliche Nationen in Vietnam, Laos, Kambodscha, Algerien, vielen anderen afrikanischen Ländern, Irak, Afghanistan und Libyen begangen haben und unterstellte den Ländern, die die Resolution in den Sicherheitsrat eingebracht haben, Doppelmoral. Er fragte, ob sie diese Menschenrechtsverletzungen auch vor den Sicherheitsrat bringen würden und darum bitten würden, eine Resolution gegen sich selbst einzubringen.

Er erkannte das Recht des syrischen Volkes und ihren Wunsch nach politischen, wirtschaftlichen und sozialen Reformen an, prangerte aber an, dass diese Forderungen von ausländischen Mächten dazu missbraucht würden um den Weg für eine Intervention von Außen zu ebnen.

Er sagte, dass die Ermunterung der Opposition zu radikalen Forderungen in Syrien, wie etwa mit Waffengewalt die Regierung zu stürzen, Gewalt und Terrorismus unterstütze. Das führe zu nichts Anderem wie dem Sturz der Regierung mit Hilfe ausländischer Mächte. Das Eingreifen des Sicherheitsrates in Syriens interne Angelegenheiten verschlimmere die Situation und signalisiere den Extremisten und Terroristen, dass ihre Taten unkontrollierter Sabotage und Gewalt vom Sicherheitsrat unterstützt würden.

Am Ende seines Kommentars drückte er seine Dankbarkeit gegenüber den Ländern aus, die wie er es nannte, den „Missbrauch des Sicherheitsrates“ abgelehnt haben. „Wenn wir optimistisch wegen des Sicherheitsrates sind, so ist das weil wir weiter das Echo der Stimme der Weisheit in dieser Kammer hören“, sagte er.

Wenn die USA nun doch Syrien angreifen wollen, so müssen sie das ohne Segen der UN tun.

Es war grotesk zu sehen, wie die NATO eine UN-Resolution als Erlaubnisschein dafür benutzt hat, ein Land zu zerstören und eine Regierung zu stürzen, obwohl das in dieser Resolution ausdrücklich verboten war und dass das keine Konsequenzen für die Verantwortlichen hat.

In den Medien waren zum größten Teil nur die Stimmen und Meinungen derer zu hören, die für die Resolution stimmten, als gäbe es keine Gründe dagegen. Russland und China erhielten viel Zustimmung für ihr Veto - von der normalen Weltbevölkerung. Hätten Sie dieses nur schon bei der Libyenresolution eingelegt, dann hätte die NATO das Land nicht zerstören und so viele Menschen töten können.

Gemäß der Charta der Vereinten Nationen ist der Sicherheitsrat dazu verpflichtet, an friedlichen Lösungen von Konflikten zu arbeiten, die den Frieden und die Sicherheit der internationalen Gemeinschaft bedrohen. Die Situation in Syrien, wie auch die in Libyen, ist eine interne Angelegenheit, die dadurch verkompliziert wird, dass der Konflikt durch das Eingreifen von Außen angeheizt wurde. Der bewaffnete Aufstand war nur dadurch möglich, dass ausländische Geheimdienste den Aufständischen Waffen lieferten und finanzielle sowie logistische Hilfe gaben. Der Sicherheitsrat und die UN dürfen sich nicht dafür missbrauchen lassen, dass die NATO andere Länder überfallen darf.


http://daccess-dds-ny.un.org/doc/UNDOC/ ... penElement
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Iran-Irael

Beitragvon Zarathustra. » Sonntag 6. November 2011, 01:20

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Re: Iran-Irael

Beitragvon elfenpfad » Sonntag 6. November 2011, 21:02

Zarathustra. hat geschrieben:Guten Morgen

Wer Droht wen?

http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/3/0 ... 99,00.html

Hallo Zarathustra
Sagen wir es mal mit den Worten Jesus ;) "An ihren Taten werdet Ihr sie erkennen"

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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Britta » Sonntag 20. November 2011, 17:00

Russland schickt Kriegsschiffe nach Syrien: http://www.haaretz.com/news/middle-east ... n-1.396359

Russian warships are due to arrive at Syrian territorial waters, a Syrian news agency said on Thursday, indicating that the move represented a clear message to the West that Moscow would resist any foreign intervention in the country's civil unrest.


Das ist ja schon eine Warnung, sollte die NATO oder eine Koalition der Willigen - für die es ja dank Veto kein UN-Mandat geben wird - trotzdem versuchen, einen Krieg mit Syrien anzufangen.
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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Britta » Mittwoch 18. Januar 2012, 22:20

Im Guardian ist ein Artikel erschienen, der die Situation in Syrien beschreibt.
http://www.guardian.co.uk/commentisfree ... propaganda
Most Syrians back President Assad, but you'd never know from western media


Wobei ich denke, dass mehr wie 55% der syrischen Bevölkerung Assad unterstützen und der Artikel auch nur die halbe Wahrheit ist, obwohl er einiges deutlich macht.

Qatar's royal family has taken one of the most hawkish lines against Assad – the emir has just called for Arab troops to intervene – so it was good that The Doha Debates published the poll on its website. The pity is that it was ignored by almost all media outlets in every western country whose government has called for Assad to go.


Der Emir von Qatar ist einer der übelsten Hetzer gegen Assad. Er war ja auch in Libyen ganz vorne mit dabei, wobei er selbst kein demokratisch gewählter Herrscher ist. Aber dieser deutlichen Heuchelei begegnet man in den letzten Monaten ja immer öfter.

Also, selbst in Qatars Medien berichtet man von der großen Unterstützung der Syrer für Assad. Demokratisch gesehen müßten die "vorbildlichen" westlichen Demokratien dann nicht die Mehrheit in Syrien unterstützen oder sich wenigstens dem Mehrheitswillen beugen und die militärische und finanzielle Unterstützung für die Minderheit sein lassen, genauso wie ihre Kriegsdrohungen und Sanktionen?

What is less good news for the Assad regime is that the poll also found that half the Syrians who accept him staying in power believe he must usher in free elections in the near future. Assad claims he is about to do that, a point he has repeated in his latest speeches. But it is vital that he publishes the election law as soon as possible, permits political parties and makes a commitment to allow independent monitors to watch the poll.


Er hat der Opposition Reformen versprochen und schon oft Gespräche angeboten - nur die Opposition hat bisher immer abgelehnt und wurde, Dank westlicher Waffenlieferungen, immer gewalttätiger. Nur das will man in westlichen Medien nicht berichten, dass die vom Westen unterstützten Kräfte die Bösen sind.

Die von der arabischen Liga entsandte Untersuchungskommision bestätigte zum Leidwesen westlicher Kriegstreiber die Assad-Version der Lage in Syrien, was prompt zur Folge hatte, dass man versuchte den Leiter der Untersuchungskommission in den westlichen Medien zu diskreditieren und die Art der Ausführung der Mission kritisiert wurde. Wie, das haben wir in unseren eigenen Medien sehen können.

http://www.telegraph.co.uk/news/worldne ... ioned.html
Syria: credibility of Arab League's General Mohammed Ahmed al-Dabi questioned
The Arab League has risked the "credibility" of its observers in Syria by choosing a Sudanese general with a record of presiding over human rights abuses to lead the mission, Amnesty International said on Thursday.


http://www.guardian.co.uk/world/2012/ja ... sion-farce
Arab League official attacks Syria mission as 'farce'

Anwar Malek, an Algerian member of the mission, says it is not acting independently and is 'serving the regime's interests'


As for foreign military intervention, it has already started.... The model is an older one, going back to the era of the cold war, before "humanitarian intervention" and the "responsibility to protect" were developed and often misused. Remember Ronald Reagan's support for the Contras, whom he armed and trained to try to topple Nicaragua's Sandinistas from bases in Honduras? For Honduras read Turkey, the safe haven where the so-called Free Syrian Army has set up.

Man greift diesesmal auf altbewährte Methoden zurück, wie damals in der Iran-Contra Affäre.

http://de.wikipedia.org/wiki/Iran-Contra-Aff%C3%A4re
Die USA wurden vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen militärischer und paramilitärischer Aktivitäten in und gegen Nicaragua schuldig gesprochen. In einer Resolution forderte die UN-Generalversammlung die USA auf, das Gerichtsurteil anzuerkennen. Nur die USA, Israel und El Salvador stimmten gegen die Resolution. Nachdem die Regierung Nicaraguas 1990 abgewählt worden war und die USA drohten, Hilfszahlungen an das Land einzustellen, gab die Nachfolgeregierung alle Ansprüche aus dem Urteil auf....

... „Es existiert eine Schattenregierung mit ihrer eigenen Luftwaffe, ihrer eigenen Marine, ihren eigenen Geldbeschaffungsmechanismen sowie der Möglichkeit, ihre eigene Vorstellung nationaler Interessen durchzusetzen, frei von allen Kontrollen und frei vom Gesetz selbst.“

– US-Senator Daniel Inouye während der Senatsanhörungen zur Iran-Contra-Affäre


"Bei Gott, die Geheimdienste dieses Landes sollten in dem Krieg [gegen die Drogenhändler] mithelfen, anstatt mit diesem Abschaum der Erde auch noch zusammenzuarbeiten – denn das haben sie getan.“

– US-Senator Al D'Amato

Geschichte wiederholt sich...

Ehemalige CIA-Leute berichten über das Ausmaß der Intervention des Westens in Syrien:
Giraldi states that Turkey, a Nato member, has become Washington's proxy and that unmarked Nato warplanes have been arriving at Iskenderum, near the Syrian border, delivering Libyan volunteers and weapons seized from the late Muammar Gaddafi's arsenal. "French and British special forces trainers are on the ground," he writes, "assisting the Syrian rebels, while the CIA and US Spec Ops are providing communications equipment and intelligence to assist the rebel cause, enabling the fighters to avoid concentrations of Syrian soldiers …"


Da haben wir also mal wieder den Fall, dass gegen die Charta der Vereinten Nationen verstoßen wird und man sich auf der Seite der Minderheit in einen Bürgerkrieg einmischt, den man selbst provoziert hat. Man macht sich sogar die Mühe, die NATO-Flugzeuge zu tarnen, was irgendwie schon darauf hin deutet, dass ihnen bewußt ist, das sie gegen internationales Recht verstoßen.

Hat sich eigentlich niemand bisher darüber gewundert, dass in unseren Medien nichts zu hören ist, von Vermittlungsversuchen?
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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Britta » Dienstag 28. Februar 2012, 10:14

Ein Interview mit Hillary Clinton:

http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-17170775

Sie gibt darin zu, die syrische Opposition, bestehend aus Organisationen die eigentlich auf der Terrorliste der USA stehen, zu unterstützen. :shock:

We have a very dangerous set of actors in the region, al-Qaida, Hamas, and those who are on our terrorist list, to be sure, supporting – claiming to support the opposition


Sie sagt auch, dass die Mehrheit der Syrer gegen eine Einmischung von Aussen ist.
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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Britta » Montag 5. März 2012, 13:31

PressTV berichtet, dass Regierungsstreitkräfte in Syren eine große Anzahl Bewaffneter mit den unterschiedlichsten Nationalitäten in Baba Amr und in der Nähe von Homs verhaftet haben. Baba Amr war für die "freie syrische Armee" sowas wie Benghazi für die libyschen Rebellen.

Dabei handelt es sich um Araber, unter anderem katarische Geheimdienstleute, aber auch Afghanen, Türken und einige Europäer, z.B. Franzosen.

Es wurden auch Waffen, Raketen und Kommunikationsausrüstung israelischen, amerikanischen und europäischen Ursprungs sichergestellt.

Die Regierungstruppen haben die Kontrolle über den Baba Amr-Distrikt zurückgewonnen und fanden dabei Tunnels, durch die bewaffnete Terrorgruppen Waffen schmuggelten und von einem Platz zum Anderen gelangen konnten.

Es heißt immer so schön, die syrische Regierung solle ihre Angriffe auf die Zivilbevölkerung einstellen und alle toten Zivilisten werden der Regierung zugeschrieben.

Davon, dass die vom Westen bewaffneten Terrorgruppen für viele Tote verantwortlich sind, hört man so gut wie nichts. Wenn von Greueltaten die Rede ist, bezieht man sich immer nur auf irgendwelche "Beobachter" und die sehen immer nur die Taten der Regierung.

Die syrische Regierung hat dem Menschenrechtsbeauftragten Zahlen zur Verfügung gestellt, wonach 2.493 Zivilisten und 1.345 Soldaten und Polizisten getötet wurden. Diese Zahlen enthalten die Opfer bis 18.01.2012.

Die Beobachter Mission der arabischen Liga wurde Zeuge von verschiedenen Gewalttaten, die von den "friedlichen Demonstranten" begangen wurden. Z.B. das in die Luft sprengen eines Busses mit Zivilisten, bei dem 8 Menschen starben und viele weitere verletzt wurden, unter ihnen Frauen und Kinder. Auch ein Zug wurde bombardiert. In Homs wurden die Beobachter Zeuge wie ein Polizeibus in die Luft gesprengt wurde und sie sahen auch wie eine Pipeline und kleine Brücken in die Luft gesprengt wurden. Was die Beobachter der arabischen Liga zu berichten hatten, gefiel ihren Auftraggebern nicht besonders. Der Bericht findet kaum Beachtung.

Um dem Schutz der Bevölkerung gerecht zu werden, muß die syrische Regierung gegen diese Terroristen vorgehen. Die Vereinten Nationen fordern bisher immer nur einseitig von der Regierung, die Gewalttätigkeiten einzustellen. Von der von ihnen mit Waffen und Logistik unterstützten "freien syrischen Armee" fordert die UN dies aber nicht. Genau das ist es, warum Russland und China bisher alle Resolutionen gegen Syrien abgelehnt haben - wegen der Einseitigkeit.
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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Britta » Samstag 10. März 2012, 18:42

Wikileaks hat jetzt Stratfor-Dokumente veröffentlicht: http://www.tagesspiegel.de/politik/vero ... 76596.html

Die Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlicht interne E-Mails der US-Firma Stratfor – dabei treten immer mehr sensible Details ans Tageslicht. Die Texaner liefern Analysen zur geopolitischen Lage an weltweit operierende Konzerne sowie an Behörden, beispielsweise das US-Heimatschutzministerium und den Militärgeheimdienst DIA. Chef des 1996 gegründeten Unternehmens ist der in Ungarn geborene George Friedman.


Es finden sich einige E-Mails zum Thema Syrien, die zeigen wie sich die NATO auf diesen Krieg vorbereitet und was da so alles geplant wird.

http://wikileaks.org/gifiles/docs/19110 ... s-for.html

Da hat z.B. die Türkey 2000 Mann einer Spezialeinheit nach Zypern geflogen, die später dann 20 km der syrischen Küste besetzen sollen. Zu den 2000 Mann kommen noch 36.000 Mann, die eh schon in Zypern sind. Ausserdem haben sie 500 Panzer.

500 tanks is about two divisions. They would normally be supported by
about 20,000 troops. Assume that the 2000 is 20000 and what he is saying
is a multidivisional invasion of syria. Mobilizing a deploying a force
that big can't be hidden. It is certainly enough to take northern syria.
But as I said, it would be a new chapter in turkish history and if they do
it, it won't be because they want democracy in turkey.


Ausserdem kommt dadurch raus, dass schon lange NATO-Truppen in Syrien aktiv sind.

http://wikileaks.org/gifiles/docs/20462 ... rawal.html
They wanted to grill me on the strategic picture on Syria, so after that I
got to grill them on the military picture. There is still a very low level
of understanding of what is actually at stake in Syria, what's the
strategic interest there, the Turkish role, the Iranian role, etc. After a
couple hours of talking, they said without saying that SOF teams
(presumably from US, UK, France, Jordan, Turkey) are already on the ground
focused on recce missions and training opposition forces.
One Air Force
intel guy (US) said very carefully that there isn't much of a Free Syrian
Army to train right now anyway,
but all the operations being done now are
being done out of 'prudence.' The way it was put to me was, 'look at this
way - the level of information known on Syrian OrBat this month is the
best it's been since 2001.' They have been told to prepare contingencies
and be ready to act within 2-3 months, but they still stress that this is
all being done as contingency planning, not as a move toward escalation.

I kept pressing on the question of what these SOF teams would be working
toward,
and whether this would lead to an eventual air camapign to give a
Syrian rebel group cover. They pretty quickly distanced themselves from
that idea, saying that the idea 'hypothetically' is to commit guerrilla
attacks, assassination campaigns, try to break the back of the Alawite
forces, elicit collapse from within. There wouldn't be a need for air
cover, and they wouldn't expect these Syrian rebels to be marching in
columns anyway.


Würde der Westen nicht ständig die Situation in Syrien anheizen, gäbe es keinen Bürgerkrieg. Es ist wie in Libyen eine Minderheit, die man zum Vorwand nimmt, ein Land mit Krieg zu überziehen.

Die syrische Regierung muss gegen diese Rebellen vorgehen, um die Ordnung im Land wieder herzustellen. Das ist gemäß der Charta der Vereinten Nationen ihr gutes Recht. Es aber ist ziemlich aussichtslos, wenn der Westen die Terroristen die dort für Unruhe sorgen mit Waffen, Ausbildung und Söldnern weiter unterstützt.

Diese Mails machen deutlich, wie heuchlerisch die Forderung der UN ist, Assad solle sein gewalttätiges Vorgehen gegen die Bevölkerung einstellen.

Von Russland und China wurde immer beklagt, wie einseitig die Resolutionsvorschläge seien und das man den Resolutionen nicht zustimmen könne, weil die Gegenseite darin nicht ebenfalls zur Einstellung der Gewalt aufgefordert werden würde. Ist ja klar, wenn die Gegenseite von denen massiv mit Waffen und Logistik unterstützt wird, die eine Resolution gegen Syrien wollen.

http://wikileaks.org/gifiles/docs/88778 ... gan-s.html
On Syria - the conversation centered on how far Turkey is actually going
to go. TR325 explained that the Turkish plan is centered on civil war in
Syria. Officially, it's Turkey providing the main training,a rms and
support to FSA. Unofficially, US and TUrkey are doing this together in
deploying SOF for this mission. Notice all the talk in the press now
about civil war breaking out in Syria.This is the narrative Turkey and US
want to build.
I pointed out that creating the conditions for civil war -
actual neighborhood to neighborhood fighting - is still pretty difficult
considering that the Alawite forces are still holding together, but he
seemed to think that this can escalate within 2 months time. He also said
without saying that they're working on making that happen. He acknowledges
it'll be messy and it will take a lot of blood and time for a Sunni power
to emerge in syria, but that this is the Turkish obligation.

The Turkish plan to preempt the instability that would result from civil
war conditions is to implement the buffer zone 5-40km into Syrian
territory and set up refugee camps. I asked what levers Iran and Syria
have to get Turkey to back off in relation to PKK. He said
(half-jokingly) that Karilan is Turkey's man (ie. turkey can actually
negotiate with him.) But he said PKK third-in-command (still need to get
this guy's name) answers to Syria and Iran. Turkey knows this very well
and he says Syria and Iran are already making moves to threaten attacks
via this faction.

I'm left with a lot of questions --
People who lie to others have merely hidden away the truth, but people who lie to themselves have forgotten where they put it.
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Britta
 
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Registriert: Samstag 3. Juli 2010, 14:09

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