Yukterez hat geschrieben:
Freilich wurde gelogen bis sich die Balken bogen, das ist im Krieg genauso unvermeidbar wie vor Gericht. Der Richter (in dem Fall sind es Geschworene, nämlich das Volk) muss freilich beide Seiten anhören um sich ein abgerundetes Bild zu machen.
Im Fall von Gaddafi war es aber doch so, dass die Ausführungen des Muammar oder seines Sohnes noch unglaubwürdiger waren als die des Westens, dem man allerdings auch nicht trauen darf. Genau so sieht es auch im Iran aus; die Schilderugen des Ahmadinedjad sind nicht nur unglaubwürdig, sondern zeugen unverhohlen von dessen Wahn, dazu braucht man keine CNN, BBC oder FOX Berichte sondern da reichen die Interviews die sie selber geben um zu sehen wessen Geistes Kind sie sind. Bei Assad ist es nicht anders, auf seinem Facebook Profil klopft er genau so nichtssagende Plattitüden wie auf den Webseiten der syrischen Botschaften.
Wenn doch westliche Medien nachweislich lügen, um Kriege zu rechtfertigen, was kann man ihnen dann glauben? Wann fing die Lüge an? Manchmal lügen sie Jahre oder Jahrzehnte vorher schon.
Der Westen hat in Libyen und Syrien Söldner hingeschickt, diese als libysches und syrisches Volk ausgegeben und die gestiftete Unruhe als Aufstand des Volkes bezeichnet. Aber selbst wenn es tatsächlich ein Volksaufstand gewesen wäre, so wäre dies kein Grund in einem souveränen Staat zu intervenieren. Die "humanitäre Intervention" hat Libyen in Schutt und Asche gelegt. Sie war ein Angriffskrieg des Westens.
Yukterez hat geschrieben:
Ich kenne selber mehrere Perser denen ich vertrauen kann, und was die mir aus dem Iran zu berichten wussten kann nur einen Schluss zulassen, und der ist nicht im Sinne Ahmadinedjads. Möglicherweise wird es auch diesmal keinen anderen Weg geben als einen "Zwischenfall" zu provozieren, denn ein UN Mandat wird es mit den chinesischen und russischen Mafiosi nicht geben - lässt man es aber so aussehen als hätte Syrien/Iran zuerst angegriffen, können deren Hintermänner nicht so leicht ein Veto einlegen !
Ich bin daher dafür, auch Bahrain & Co in die Schranken zu weisen, anstatt Ahmadinedjad und Assad zu verschonen.
Ich kenne jemanden, der seit einigen Jahren mit einer Perserin verheiratet ist und der jedes Jahr mehrere Male mit ihr ihre Familie besucht - und der berichtet mir wiederum andere Dinge, wie deine Bekannten.
Das es nicht darum geht, ob es in Iran demokratisch zugeht und was etwa das Volk denkt oder gar um Atomwaffen, ist klar. Wir haben nicht das Recht, uns in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates einzumischen. Der Westen versucht sein Einflussgebiet um das Einflussgebiete der Russen und Chinesen zu erweitern. Russland und China wissen, dass sie nach Iran als Nächste auf der Eroberungsliste stehen. Dazu kommt die Krise des westlichen Finanzsystems, die schlimmer ist wie die vor dem 2. WK. Daher wird Iran entscheidend sein, ob es einen Krieg der Großmächte gibt oder ob er nochmal vermieden werden kann.
Bahrain interessiert nicht, denn es gehört "unserem Schurken". Der Emir läßt die Saudis auf sein Volk schiessen und die UN und die Presse schauen weg. Deutlicher kann man nicht zeigen, dass es nicht um Menschenrechte, Demokratie und Freiheit geht.
David Grossman hat zum bevorstehenden Krieg ein Interview gegeben:
http://www.thenation.com/article/166686 ... t-war-iranEr ist gegen einen Angriff Israels oder der USA gegen Iran, weil die Konsequenzen viel schlimmer wären wie ein Iran mit Atomwaffen je sein könnte.
” Grossman said, warning that bombing Iran would set in motion “a nightmare that’s hard to describe.” Nonetheless, he said he had “a very bad feeling” that Prime Minister Benjamin Netanyahu and Defense Minister Ehud Barak were going to order an attack, even against America’s wishes. “There is a dynamic to all these warlike declarations,” he said.
Er denkt also, dass Netanyahu und Barak auch einen Alleingang wagen würden. (Anm.: wissend dass die USA danach gezwungen sind, mitzumachen.)
He said he feared that Netanyahu and Barak would bomb Iran partly out of a perceived strategic need to back up their threats with action, but also because of what he sees as Netanyahu’s sense of historic responsibility to save the “people of eternity.”
“He has this idea that we are the people of eternity, am ha’netzach from the Bible, and our negotiations, as he sees it, are with eternity, with the primal currents of history and mankind, while the United States, with all due respect, is just another superpower like Rome or Athens or Babylon, and we’ve survived them all,” said Grossman. “I’m afraid that this way of thinking might encourage Netanyahu to take the step” of attacking Iran.
Netanyahu scheint ein streng gläubiger Mensch zu sein.
“We are dealing here with the most crucial existential problem that the State of Israel may ever have faced in all its history,” he said, “and most people are reluctant to express their opinions because they feel they just don’t have all the necessary information.
...he feared that an Israeli attack would prove “so destructive that it might itself create an existential danger for us. I think we shall find ourselves, Israel and Iran, in a nightmare that’s hard to describe.
“True, it would have been created in order to prevent a worse nightmare in the future, but does everyone have the right,” he asked, “to make so many people die in the name of this anxiety over an outcome—an Iranian nuclear attack on Israel—that might never take place?”
The author said that while it may be possible to destroy Iran’s nuclear infrastructure, it was impossible to destroy the knowledge of how to recreate it. “And the people who have that knowledge will rise from the rubble after we attack,” he said, “and they will start to create a new nuclear infrastructure, only this time they will be heavily loaded with humiliation, hatred and desire for revenge, and this time they will have the support of the entire Iranian people.”
Citing the large presence of “more secular, educated, realistic” people in Iran, masses of whom protested bravely in 2009 against the regime, Grossman said this face of Iran held out the hope of a future leadership that might be less hostile to Israel. But he warned that this hope would be destroyed, too, in an Israeli attack.
“If Israel bombs Iran,” he said, “I think it will be seen as an arrogant, megalomaniacal, violent nation even by the most sober, moderate Iranians.” Israel’s hope for peace, or even just quiet, with a future, better Iranian government “would be eradicated for generations.”
Dass niemand diese Aspekte in Betracht zieht, die gegen einen Krieg sprechen, verwundert nicht, denn es geht eben nur darum, den Einflussbereich des Westens zu erweitern. Wieviele Menschenleben das kosten könnte, ist dabei wohl egal.
People who lie to others have merely hidden away the truth, but people who lie to themselves have forgotten where they put it.