Bestrafung bei "lernfähigen Gehilfen" - Wie? Schicksal?

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Bestrafung bei "lernfähigen Gehilfen" - Wie? Schicksal?

Beitragvon Der Neandertaler » Mittwoch 29. Oktober 2014, 18:55

    Computer und Roboter sind aus unserem alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Anfangs waren es lediglich standardisierte Abläufe – mittlerweile erledigen Computer und Roboter aber nicht nur eintönige Arbeiten, wie Geschirr aufräumen, Licht ausmachen, Spülmaschine leeren, etc., sondern sie übernehmen vermehrt Arbeiten, um nun auch den Alltag von Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung zu erleichtern.
    Nun überstellte das deutsche Bundesverfassungsgericht (BverfG) eine Klage an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) zur endgültigen Entscheidung. Dieser Klage liegt die Frage zugrunde, ob auch Roboter ein Recht auf Unversehrtheit haben?


    In den Anfangszeit der Roboterhilfe wurden Roboter, wenn sie nicht so funktioniert haben, wie sie sollten, einfach per Knopfdruck abgeschaltet. Mit der Zeit aber wurden Roboter nicht nur komplexer, sondern auch sensibler in ihrer Feinmotorik. Anfang 2013 arbeiteten Forscher in einer Pilotstudie (BrainGate2) mit Schlaganfallpatienten: die Patienten sollten mittels ihrer Gedankenkraft unterschiedliche Roboterarme steuern und so ein bestimmtes Maß an Alltagsfunktionen zurückerhalten. Mithilfe ihrer Hirnsignale und einem winzigen, in's Hirn implantierten Sensor-Chip, der als Schnittstelle zwischen Hirn und Computer fungiert, sollten sie einen Roboterarm in drei Dimensionen steuern können.

    Kurz darauf vermeldeten internationale Forscher einen Erfolg: eine vollständig gelähmte Frau konnte allein mittels ihrer Gedankenkraft einen Roboterarm bewegen und war so in der Lage, aus einem Becher Kaffee durch einen Strohhalm trinken und den Becher wieder zurückstellen. Für Gesunde eine Routinehandlung – für Schlaganfallpatientin ohne fremde Hilfe nicht möglich.

    Etwa zur gleichen Zeit wurde am Institut für Künstliche Intelligenz der Hochschule Ravensburg-Weingarten ein Roboter Namens 'Marvin' entwickelt. 'Marvin' war lernfähig: Wenn er einen Befehl nicht verstand, sagt er das. Sein Besitzer kann die Arbeit dann vorführen, die der Roboter sich sodann merkt.

    Nachdem solch ein "lernfähiger Gehilfe" einen Patienten mit heißem Kaffee überschüttete und der Patient dadurch Verbrennungen erlitt, wollte der behandelnde Arzt, daß der Roboter abgeschaltet wird.
    "Bis zur endgültigen Klärung der Umstände sollte er abgeschaltet werden. Wir können einen weiteren Betrieb nicht verantworten, weil wir nicht wissen, was noch alles geschieht", sagte ein Befürworter dieser Maßnahme. Er berief sich dabei auf ein Gesetz (
    §1), welches 2025 erlassen wurde. Dies besagt, daß "kein Roboter einen Menschen verletzen darf"". (wir berichteten seinerzeit an dieser Stelle darüber.)

    Daraufhin bildete sich eine Bürgerinitiative, sie billigt derartigen "lernfähigen Gehilfen" ebenfalls ein "uneingeschränktes Existensrecht" zu. Dies führte letztlich zu der oben erwähnten Klage, die nun in letzter Instanz vom EGMR endgültig entschieden werden muß. Ein Urteil wird nicht vor Frühjahr 2032 erwartet.
Wohlgemerkt:
    dieser Artikel ist lediglich eine Fiktion. Die Grund-Fakten stimmen. Die Annahme könnte aber ebenso Wirklichkeit werden.
Viel bedeutender stellt sich in diesem Zusammenhang aber die Frage:
"Wie bestraft man Roboter?"

Bei unbemannten Drohnen sitzt immer noch jemand an einem Steuerknüppel (wo auch immer?), der letztlich die Verantwortung trägt. Wie sieht es aber mit "lernfähigen Gehilfen" aus? Hat der betreffende Herr/die Dame diesem "lernfähigen Gehilfen" das "Falsche" beigebracht? Ist er/sie also selber schuld?

Oder bei Robotern, die allein mittels Gedankenkraft von Schlaganfallpatientin bewegt werden? Haben diese Patienten lediglich die falschen Gedanken übermittelt? Auch selber Schuld? Schicksal?

Roboter werden zunehmend in der Altenhilfe eingesetzt - vorerst nur zur Unterstützung. Kann man Robotern überhaupt so etwas wie Ethik oder Moral beibringen? Progammieren?
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

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Re: Bestrafung bei "lernfähigen Gehilfen" - Wie? Schicksal?

Beitragvon Kurt » Mittwoch 29. Oktober 2014, 22:41

Der Neandertaler hat geschrieben:"Wie bestraft man Roboter?"


Gibt's da überhaupt einen Unterschied zum Menschen?

Ist nicht der Mensch auch nur ein Roboter, das Produkt seiner Programmierung (Wertebei/einbringung in der Jugend) und dem was die Evolution an "ich will überleben" hinterlassen hat.

Kurt
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