Die deutsche Geschichte

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Re: Die deutsche Geschichte

Beitragvon Le.Mar. » Dienstag 26. Oktober 2010, 11:11

bei spiegel.de ist grad auch so etwas wie "Vergangenheitsbewältigung" ein thema. ich habe mir mal das forum zu diesem thema angeschaut und mußte feststellen das es durchaus lesbar und informativ ist.
http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=22863
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Re: Die deutsche Geschichte

Beitragvon Le.Mar. » Dienstag 9. November 2010, 00:03

will hier nur der vollständigkeithalber mal ein paar beispiele aufzeigen wie die "braune Masse" verwertet wurde. denn meiner meinung nach war die sogenannte "Entnazifizierung" eine schöne show fürs einfache volk.
hier eine seite in der sehr viele infos gut nachvollziehbar aufgelistet werden:
http://www.braunbuch.de/2-03.shtml

ein beachtlicher teil der Herren stellte sich also unserem Polizeiapparat zur verfügung und sorgte (wieder einmal?) für ordnung.
...und das nicht nur bei der polizei! auch der vorläufer unseres BNDs, die Organisation Gehlen, schöpfte die nun arbeitslosen altnazis ab. speziell die, die sich mit dem östlichen europa gut auskannten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Organisation_Gehlen

nur noch als kleine ergänzung, und jeder der sich mit Terror beschäftig sollte von dieser truppe kenntnis nehmen, egal ob sie wiklich aufgelöst wurde oder nicht.
http://www.mein-parteibuch.com/wiki/Gladio

ich kann euch nur raten: macht euch schlau! und schaut euch an wer in Deutschland anfang der 50er bis weit in die 80er politik gemacht und wer für unsere sicherheit gesorgt hat.

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Re: Die deutsche Geschichte

Beitragvon elfenpfad » Donnerstag 11. November 2010, 17:07

Le.Mar. hat geschrieben
ich kann euch nur raten: macht euch schlau! und schaut euch an wer in Deutschland anfang der 50er bis weit in die 80er politik gemacht und wer für unsere sicherheit gesorgt hat.

Also, mir ist das schon eine zeitlang bekannt.
Ich hab mal diese Erkärung gehört, dass man nach dem Krieg wegen Mangel an ausgebildeten Kräften für dies und jene Ämter aus diesem Grunde auch auf solche von Dir genannten Herren sozusagen angewiesen war. :?

Dieser Artikel von 2008 spricht eine Behörde an, die sich mit diesem Thema befasst.

Seit genau 50 Jahren gibt es in Ludwigsburg eine Behörde, die sich mit der Aufklärung von Kriegsverbrechen befasst. Und es gibt immer noch genügend NS-Schergen, die sich bisher nicht verantworten mussten.

Wach wurden nun auch Justiz und Politik. "Wir dürfen nicht zulassen, daß Mörder und ihre Gehilfen, die wir mit systematischem und planvollem Vorgehen erreichen können, straflos ausgehen und zum Teil als Beamte und Angestellte des Staates, sogar der Polizei, tätig sind", forderte der Stuttgarter Generalstaatsanwalt Erich Nellmann.



Viele dieser Besagten sind inzwischen allerdings schon in einem bald Greisenalter. Da frag ich mich, ob das noch Sinn macht. Kommt mir vor, wie eine Farce. :?
Die Taten, die Schrimm aufklären will, liegen mehr als 60 Jahre zurück. Die Beschuldigten sind heute über 80, manchmal über 90 Jahre alt


http://www.stern.de/politik/geschichte/ ... 41058.html
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Re: Die deutsche Geschichte

Beitragvon Le.Mar. » Freitag 19. November 2010, 20:37

hi Elfe!

du magst recht haben, das es den eindruck einer farce erweckt, aber es stimmt mich verdrießlich das solche menschen einfluß auf nachkommende haben. F. J. Strauß war so einer. sein geistiger ziehvater kam aus diesem sumpf und wenn ein lehrer stolz auf seinen schüler ist, dann hat er alles richtig gemacht.

das ganze ist für mich eine frage der ideologie. wer sie heuchelt hat in der politik nichts zu suchen und wer sie hat wird es gar nicht in die politk schaffen!
ich hab es einfach satt das mir menschen erzählen ich müßte irgendetwas im sinne der freiheitlich demokratischen gesinnung machen, aber selbst verfolgen sie nur ihren alten braunen ansichten. das spiegelt sich in äußerungen und benehmen wieder.

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Re: Die deutsche Geschichte

Beitragvon Elfer » Sonntag 21. November 2010, 04:32

Es ist immer leicht das zu glauben, was man glauben will. Das verhindert oft den kritischen Umgang mit den Quellen.

Angeblich bis in die 80er Jahre hinein?! Das ist mittlerweile 20-30 Jahre her. Eine lange Zeit. Wie sollen wir nun mit unserer beendeten braunen Nachkriegsvergangeheit umgehen? Wir haben uns Ende der 80er noch die Schuld der Antidemokratie und Menschenverachtung DDR (Unrechtstaat darf man ja nicht sagen) auf uns geladen.

Es wird langsam schwer auf unseren Schultern.

Nun frage ich, macht es einen UNterschied, ob es die deutschen Nazis sind, die evtl. nach dem Krieg übrig geblieben sind oder die Nazis, die niemand jemals erkannte?

Ich stelle mal die Frage, ob nicht jeder Staat latent von Nazis mitregiert wird!?

Die Belgier, die Polen, die Niederländer, die Schweden, die Briten....wir können endlos so weiter machen. Nur sind wir die einzigen, die sich mit ihrer Vergangenheit auseinander gesetzt haben. Damit haben wir fast 100% mehr geleistet, als der Rest, der die rechtsradikale Gegenwart am liebsten als einen deutschen Exportartikel darstellen würde.

Ich denke, langsam sollten wir aufhören uns dadurch selber frei zu sprechen, indem wir alle anderen verantwortlich machen und den moralsichen Zeigefinger einpacken. Man kann die Dinge auch so sehen wie sie sind, ohne eine neue oder andauernde braune Gefahr herbei zu phantasieren.
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Re: Die deutsche Geschichte

Beitragvon elfenpfad » Sonntag 21. November 2010, 16:43

Mir kommt bei diesem Thema immer dieses Zitat in den Sinn: "Der Zweck heiligt die Mittel" ^^

So wird einerseits mit erhobenen Zeigefinger agiert, um selbst von eigenem unheiligem Tun abzulenken.
Unheiliger geht`s garnicht ^^
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Re: Die deutsche Geschichte

Beitragvon Le.Mar. » Sonntag 5. Dezember 2010, 21:56

elfenpfad hat geschrieben:Mir kommt bei diesem Thema immer dieses Zitat in den Sinn: "Der Zweck heiligt die Mittel" ^^

So wird einerseits mit erhobenen Zeigefinger agiert, um selbst von eigenem unheiligem Tun abzulenken.
Unheiliger geht`s garnicht ^^


heilig? was ist das heute schon noch. selbst das was genaugenommen die geschichte sein soll ist nicht weiter als die projektion derer, die sie nicht wahr haben wollen.
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Re: Die deutsche Geschichte

Beitragvon elfenpfad » Dienstag 7. Dezember 2010, 13:21

Le.Mar. hat geschrieben:
elfenpfad hat geschrieben:Mir kommt bei diesem Thema immer dieses Zitat in den Sinn: "Der Zweck heiligt die Mittel" ^^

So wird einerseits mit erhobenen Zeigefinger agiert, um selbst von eigenem unheiligem Tun abzulenken.
Unheiliger geht`s garnicht ^^


heilig? was ist das heute schon noch. selbst das was genaugenommen die geschichte sein soll ist nicht weiter als die projektion derer, die sie nicht wahr haben wollen.


Deshalb ist es ja so von ausserordentlicher Wichtigkeit, dass jeder Einzelne im kleinen Kreis mit aller Anstrengung immer wieder die "Heiligtümer" aufspührt und zu erhalten sucht, auf dass nicht alles verlorengeht, was der Menschheit ehres Ziel in Hinblick auf eine Bewusstseinswandlung weiterbringt.

Wir leben im Hier und Jetzt, was vergangen ist, können wir nicht mehr rückgängig machen. Richten wir unsere Energie darauf aus :)
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Re: Die deutsche Geschichte

Beitragvon Klartexter » Freitag 7. Januar 2011, 16:20

Le.Mar. hat geschrieben:...
Diese Taktik ist ein Beispiel für die verlogene Politik unserer Regirungen seit Gründung der BRD. Die Worte stehen im krassen Widerspruch zu den Taten.
Dies ist das Bild, das sich mir darstellt. Wie seht ihr das? Was sind eure Perspktiven? Habt ihr das Gefühl, daß unsere Legislative und unsere Exekutive sich der breiten Meinung beugen oder vertreten sie den Standpunkt einiger Wenige, die heute immernoch das Zepter in der Hand halten.
Gern könnt ihr eigene Beispiele und Erfahrungen anbringen. Ist rechts immernoch IN?


Ich denke, es geht bei dem eigentlichen Problem gar nicht um links oder rechts, ob rot oder braun; es geht um einen großen Betrug an dem Volk. Es geht darum ob wir frei und selbstbestimmt in einer Demokratie leben oder nicht und es geht darum wer der wirkliche Souverän des Staates ist.
Legislative, Exekutive...also die Gewaltenteilung. Doch gibt es wirklich die Gewaltenteilung? Ich bin der Meinung dass es sie nämlich nicht gibt. Diese bleibt dem Volk verwehrt, ebenso wie die eigene Gestaltung eines GG. Auch wenn im GG steht
"Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben."
so ist dies nur eine blendende Lüge. Das Volk hat sich nämlich niemals dieses GG gegeben und auch nicht die Vertreter des Volkes. Die Leute, die darüber zu bestimmen hatten, wurden niemals vom Volke gewählt und nachfolgende Regierungen waren in ihrer Souveranität beschränkt und mussten wesentliche Teile stets absegnen lassen...

Das Problem sitzt also viel tiefer
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Re: Die deutsche Geschichte

Beitragvon Le.Mar. » Freitag 18. März 2011, 12:13

Klartexter hat geschrieben:
Ich denke, es geht bei dem eigentlichen Problem gar nicht um links oder rechts, ob rot oder braun; es geht um einen großen Betrug an dem Volk. Es geht darum ob wir frei und selbstbestimmt in einer Demokratie leben oder nicht und es geht darum wer der wirkliche Souverän des Staates ist.
Legislative, Exekutive...also die Gewaltenteilung. Doch gibt es wirklich die Gewaltenteilung? Ich bin der Meinung dass es sie nämlich nicht gibt. Diese bleibt dem Volk verwehrt, ebenso wie die eigene Gestaltung eines GG. Auch wenn im GG steht
"Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben."
so ist dies nur eine blendende Lüge. Das Volk hat sich nämlich niemals dieses GG gegeben und auch nicht die Vertreter des Volkes. Die Leute, die darüber zu bestimmen hatten, wurden niemals vom Volke gewählt und nachfolgende Regierungen waren in ihrer Souveranität beschränkt und mussten wesentliche Teile stets absegnen lassen...

Das Problem sitzt also viel tiefer


Tief ist der richtige ausdruck. wenn man es ganz genau nimmt kann man den boden dieses problems schon gar nicht mehr erkennen. ;)
mir geht es auch im grunde nicht um diese titulierungen wie links und rechts. es ist nur diese verdammte doppelmoral und dies heuchelei mit der wir uns tagtäglich abspeisen lassen. wirklich etwas unternehmen kann man nicht und wenn man versucht etwas licht ins dunkle zu bringen dann ist da immer einer der die schon spärlich brennende kerze immer wieder ausbläst.
mir stößt nur immer diese diskrepanz zwischen gesprochenem populismus und dem wirlich realem demokratischen gedanken dahinter auf. das wir in einer sehr seltsamen form von demokratie leben sei mal dahin gestellt. wer bis heut nicht kapiert hat das "das Volk" schon lange aus der verantwortung genommen wurde (war es je bestandteil dieser?) dem ist eigentlich nicht mehr zu helfen. und meist sind es auch genau DIE, die dann solch hohle sprüche verwenden wie: wenn du etwas ändern willst mußt du dich angagieren!!

GELÄCHTER! im selben atemzug werden wir dann von unser führungsriege in die verantwortung genommen. das heißt aber übersetzt nichts anderes als: du darfst jetzt etwas mehr an den staat abdrücken un leistest damit deinen beitrag für das wohlbefinden.

nur für wessen?

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