Integration im Kaffee

Moderator: enegh

Re: Integration im Kaffee

Beitragvon Der Neandertaler » Mittwoch 8. September 2010, 14:50

Hallo Oneiro.
Oneiro hat geschrieben:Schade, ich dachte, es geht um Fairtrade-Kaffee, als ich den Titel las :D

Worum genau geht es jetzt in dem Thread, ich finde die Überschrift ein wenig zu abstrakt, verwirrend :?
Geht es allgemein um die Integrierung von Ausländern, oder um die Integrierung von Fremdsprachen wie
zum Beispiel Anglizismen sogenanntes Denglisch?

Dumm, wenn man nur den Titel liest; manchmal wird erst zum Schluß der Sinn deutlich.
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Re: Integration im Kaffee

Beitragvon Der Neandertaler » Mittwoch 8. September 2010, 16:00

Hallo Elfer.
Schön auch mal wieder etwas von Dir zu hören.
Elfer hat geschrieben:Wie weit kann oder muss die Ausübung der Religionsfreiheit gehen?

In einem anderen Forum wurden die Probleme hauptsächlich auf Muslime, vor allem Türken fokusiert.

Insgesamt ist das Thema so differenziert, dass man sich wohl kleine Bröckchen heraussuchen muss.

Der Titel des Themas passt aber hervorragend zur These, die dort aufgestellt wurde. Sie lautete, wenn es Protugiesen gewesen wären, die in den Massen, wie die Türken als Gastarbeiter ins Land gekommen wären, hätten wir weniger Probleme mit der Integration, aber auch mit der Kriminaltität von Ausländern.

Ich habe dem widersprochen. Wie seht ihr es? Es geht im Kern darum, dass uns die Portugiesen (oder Spanier, Italiener oder oder oder) näher stehen und sie sich daher aus eigenen Stücken und Interesse integriert hätten.

Ich habe auch dem widersprochen.

Wie seht ihr das? Seht mir meine Zurückhaltung nach, es ist nur Neugier.

    "In der Türkei dürfen keine Kirchen neben Moscheen gebaut werden, auch sind dort Kopftücher verboten."
Dies kann man alle naselang hören. Ist aber meiner Meinung nach kein Maßstab, er darf es nicht sein.
Wir wollen doch anders sein, als zum Beispiel die Islamisten, also sollten wir uns auch anders verhalten, anders mit diesen Dingen, wie etwa Religionsfreiheit, umgehen. Einerseits müssen wir Religionsfreiheit garantiern, aber Verfehlungen, getarnt unter der Religionsfreiheit bekämpfen, verständlich. Dies ist bestimmt nicht immer ganz einfach, klar. Besonders nicht, wenn man dies verbal nicht versteht, was dort gepredigt wird. Also doch wieder die Sprache? Warum nicht Islamuntericht an deutschen Schulen, in deutscher Sprache?
Nebenbei:
Sinngemäß würde dieser zitiert Ausspruch mal wieder Türke mit Moslem, letztlich sogar mit Islamist gleichsetzen.

Wir haben seinerzeit mit recht vielen Staaten Abkommen abgeschloßen.
    Italien - Spanien - Griechenland - Türkei - Portugal - Jugoslawien
sogar mit Marokko und Tunesien.
Warum gerade alles auf Türken fokussiert wird? Schwer zu sagen.

    "Täter waren ein Deutscher und ein Türke!"
Dies ist, zum Beispiel in Medien, immer der Tenor. Daß eventuell der "Türke" genauso Deutscher ist wie der Deutsche, weil beide hier geboren, wird nicht zur Kenntnis genommen, darüber wird nicht weiter nachgedacht. Insofern natürlich auch einen Vorwurf an unsere Medien.
Integrationswille oder -verweigerung hat bestimmt auch viel Perspektivlosigkeit zu tun. Die erste Generation hatte ja einen guten Grund: sie wollten arbeiten, wollte Geld verdienen, dafür mußten sie den Meister verstehen, also zwangsläufig mußten sie die Sprache lernen.
Ob man dies aber mit Integration gleichsetzen kann? Oder eher mit Assimilation?
Die jetzige Generation hat weniger, zum Teil schlechtere Aussichten. Von daher finde ich zum Beispiel die "Namenlose Bewerbung" einen, wenn auch nur kleinen Fortschritt, weil dadurch eventuelle Behinderungen, die seitens des Namen etc. entstehen können, die werden dadurch zum Teil verhindert werden.
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Re: Integration im Kaffee

Beitragvon elfenpfad » Mittwoch 8. September 2010, 17:10

Oneiro hat geschrieben
Schade, ich dachte, es geht um Fairtrade-Kaffee, als ich den Titel las :D

Worum genau geht es jetzt in dem Thread, ich finde die Überschrift ein wenig zu abstrakt, verwirrend :?
Geht es allgemein um die Integrierung von Ausländern, oder um die Integrierung von Fremdsprachen wie
zum Beispiel Anglizismen sogenanntes Denglisch?Schade, ich dachte, es geht um Fairtrade-Kaffee, als ich den Titel las :D

Im Zweifelsfall antworte man einfach auf beide Varianten :idea: :mrgreen:



DerNeandertaler hat geschrieben

Fazit:

* Ist Sprache Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration?

oder

* Hat Integration ein Geschlecht, funtioniert sie in erster Linie über die Frauen?

* Sind Frauen kommunikativer?

Eine Studie des Versicherers „Sheilas Wheels“ unter 1009 britische Autofahrer, ergab nun, daß jeder vierte Mann (26 %) demnach mindestens eine halbe Stunde herumfährt, bevor er nach dem Weg fragt. So fahren sie pro Jahr 442 Kilometer Umweg; Frauen kommen auf 409 km ... immerhin.
Meine Enkeltochter meinte dazu:

Die Ergebnisse sind nicht neu, denk an Mose ... er irrte 40 Jahre durch die Wüste.

Zu Punkt 1:
Auf jeden Fall, ein Minimum an Beherrschung der Sprache ist in meinen Augen sehr wichtig ! In dem Umfang, dass man sich im täglichen Leben sprachlich durchschlagen kann, bei Besuchen von Ämtern, Arztbesuchen ect.
Ich habe eine gute Bekannte, deren Eltern aus Italien in die Schweiz kamen, um hier zu arbeiten und das Geld für ein Häuschen in Italien zu sparen. Schlussendlich lief es auf das hinaus, das meine Bekannte ihre Eltern zu allen Behördengängen/Arztbesuchen ect. begleiten musste, um zu dolmetschen. Und das schon im Kindesalter.
Die Eltern leben jetzt schon jahrzehntelang in der Schweiz, und können beide nur ein paar Worte hochdeutsch, bezw. Mundart, sprechen. In der italienischsprechenden Schweiz wären sie besser aufgehoben diesbezüglich. Eigentlich haben sie sozusagen nur italienische Freunde und Bekannte.

Aus meiner eigenen Erfahrung hier in der Schweiz - ( ich bin gebürtige Deutsche und dort aufgewachsen, bin im Erwachsenenalter ins Heidiland gezogen ) - habe gemerkt, dass ich mich zwar auf hochdeutsch gut verständigen konnte mit den Menschen - ( deutschsprachige Schweiz ) - aber so richtig warm wurde ich mit ihnen, als ich die hochkomplizierte schweizer Mundart beherrschte, einschliesslich des schwierigsten Wortes : "Chuchichäschtli" , bei dem man nach Herzenslust krächzende Rachenlaute von sich geben darf :D

Zum Punkt 2 und 3:
ich schliesse das mal zusammen :
Frauen sind nicht unbedingt kommunikativer, jedenfalls in Bezug auf Dein Beispiel "nach dem Weg fragen" seh ich das eher so, dass Frauen sich halt keine Zacke aus der Krone brechen, wenn sie mal nicht allwissend sind und über kein Navigerät verfügen, wozu sie dann auch durchaus stehen. Oder halt der Blick auf die Karte nicht weiterhilft, weil evtl. zu Hause vergessen oder sowas in der Richtung :mrgreen: ;)
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Re: Integration im Kaffee

Beitragvon Elfer » Mittwoch 8. September 2010, 20:04

Ja, die Türken machen die meisten Probleme. Weil sie auch die größte Zahl der Ausländer und auch der eingebürgerten stellen.

Da wundert es nicht, dass sie auch die Kriminalstatistiken anführen. Eben dort sollte man immer auch die Zahlen gegenüber stellen. Ich habe sie hier nicht parat, aber sie sind im Netz recherchierbar.

Es ist etwas anderes, wenn 20.000 von 500.000 straffällig werden und 50 von 100. Klar belasten die 20.000 Täter die Gesellschaft stärker als die 50, aber für eine sinnvolle Aussage über die Belastung durch verschiedene Bevölkerungsgruppen, muss man diese Verhältnisse und andere mit berücksichtigen.

Aber eben diese Verhältnisse lassen sich auch auf andere Lebensbereiche übertragen. Die Aussage war, Portugiesen, Spanier, Italiener....sind alle leichter zu integrieren, weil ihre Kultur und kulturelle Prägung der unserer näher ist.

Dabei vergessen wir aber, dass viele Türken in er dritten Generation hier im Land ind mehr durch "unsere" als die Kultur ihrer Väter und Mütter geprägt wurden.

Es gibt ebenso portugisische (spanische, italienische...) Cafes und Vereine, wo sich die Menschen unter ihren Landsleuten aufhalten und ebenso separieren, wie es die Türken in ihren Teestuben tun.

Es wird gefährlich, wenn wir die Probleme auf bestimmte abstammungen herunter brechen. Man muss die Probleme unabhängig davon beschreiben und dagegen vorgehen....
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Re: Integration im Kaffee

Beitragvon Oneiro » Freitag 17. September 2010, 00:37

@Neandertaler

Dumm auch, wenn der Neandertaler zu primitiv ist einfache Fragen zu beantworten ;)

Den Einleitungspost hab ich schon gelesen, fand ihn nur ein wenig umständlich.
"Einen Traum kann man nicht bauen, ein Traum baut sich. Er entzieht sich unserem Willen. Er kommt uns, oder er kommt uns eben nicht.
Der Traum hat sein eigenes Reich, und dieses Reich herrscht, wo die Möglichkeit einer Willenskraft ausgeschaltet ist.
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