Fachkräftemangel nicht falsch, bei all unseren Problemen?

Moderator: enegh

Re: Fachkräftemangel nicht falsch, bei all unseren Problemen

Beitragvon Der Neandertaler » Samstag 18. September 2010, 13:03

Liebst, herzlichste Britta.
Immer im Hinterkopf behalten:
    Wir sind der Staat.
Nicht nur Teil dieser Gesellschaft, sondern wir haben diese Politiker gewählt, die nun, stellvertretend für uns, Aufgaben erledigen. Aufgaben, die erledigt werden müssen und die nunmal Geld kosten, somit werden Steuern erhöht werden müssen. Oder wir sollten nunmal langsam anfangen unsere Anforderungen, unsere Ansprüche gegen "den Staat" zu reduzieren.
Klar, Schulen, KiTas etc. müssen gebaut werden, Kultur, Schwimmbäder etc. sollten erhalten werden, aber dies alles muß ja bezahlt werden, also müssen nunmal Steuern erhöht werden. Ebenfalls müssen Politiker (vernünftig) bezahlt werden. Bevor jetzt wieder die reflexartige Reaktion kommt, in denen verlangt wird, die Politiker-Gehälter zu kürzen ... zugunsten von Sozialleistungen:
Ich will hier nicht die Höhe der Zahlungen bewerten! Aber dies alles kostet nunmal. Kosten, die erstmal geleistet werden müssen, in Form von Steuern.
Britta hat geschrieben:Diese Wirtschaftskrise ist künstlich gemacht. Die Großen wollen noch größer werden, können so ihre Konkurrenten oder deren Marktanteile günstig bis kostenlos übernehmen, weil die kleineren und mittleren Unternehmen nicht diesen langen Atem haben wie die Konzerne, die zu großen Teilen den Banken gehören. Die spielen Monopoly auf unsere Kosten und die Politik unterstützt sie dabei.
Sei mir nicht böse, aber dies halte ich doch sehr in Richtung Verschwörungstheorien.
Verschwörungstheorie:
    Als wenn einige Kozerne eine gesammte Weltwirtschaft opfern würden, nur um einen Vorteil zu ergattern, ohne große Aussicht auf den Verlauf und Ausgang dieser Krise.
Britta hat geschrieben:Bankenrettung in Deutschland - 500 Milliarden (gesamter Euro-Raum?)
EU-Rettungspaket für PIIGS - 750 Milliarden

Keine Ahnung, wie viele Euros inzwischen gedruckt wurden. (muß ich auch nicht genau wissen, ich kenne die Richtung) ;)
Es scheint ein beliebter Sport zu sein:
hierbei handelt es sich zum Teil lediglich um Kreditzusagen. Geld, welches noch nicht fließt- also heute gezahlt wird, aber zukünftig durchaus, klar. Dies steht aber noch nicht fest, besonders nicht die Höhe ... nicht zu Hundert-Prozent.
Britta hat geschrieben:Früher waren auch die Leistungen aus Lebensversicherungen mal steuerfrei. Seit dem diese Erträge besteuert werden, lohnt sich so eine Lebensversicherung auch nicht mehr. Da den Versicherungen da einiges an Einnahmen abhanden gekommen ist, muß man sich wohl sowas wie die Riester-Rente einfallen lassen.

Ich denke, Du meinst:
    Kapital-Lebensversicherung?
Dies war schon immer die erdenklichst unwirtschaftliche Ansparmöglichkeit ... für Kapitalbildung.
Vielleicht solltest Du es mal mit einer Risiko-Lebensversicherung versuchen ... dazu einen Sparplan.
Auf jeden Fall solltest Du mal einen Finanzberater aufsuchen, der Dir speziell etwas zur Riester-Rente erzählt.
Der Exkurs Versicherungen sei damit beendet!

Den Zustand der Wirtschaft, der Gesellschaft als solches, ist auch mir nicht unbekannt. Daß etwas in Politik nicht, gerlinde gesagt: zu Hundert-Prozent funktioniert, Klar! Da gebe ich Dir recht! Daß andere Wege beschritten werden sollten, könnten, daß zumindest darüber nachgedacht werden sollte, auch dafür bin ich ... genau wie Du. Aber nur den eigenen Standpunkt zu beklagen, das hilft wenig. Dies scheint mir aber, besonders hierzulande, Volkssport zu sein.
Mit Verlaub, denke mal über den Sinn des zweiten Teil Deiner Bemerkung nach ... im Umkehrschluß:
was Du Anderen damit unterstellst.
Britta hat geschrieben:Ich habe auch nicht die ultimative Lösung für Alles. Ich denke nur drüber nach, was sie sein könnte.
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

Die Welt ist so geräumig und der Kopf ist so beschränkt.

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Re: Fachkräftemangel nicht falsch, bei all unseren Problemen

Beitragvon Britta » Samstag 18. September 2010, 14:33

Liebst herzlichster Neandertaler, :)
Der Neandertaler hat geschrieben:Immer im Hinterkopf behalten:
    Wir sind der Staat.
Nicht nur Teil dieser Gesellschaft, sondern wir haben diese Politiker gewählt, die nun, stellvertretend für uns, Aufgaben erledigen.

Klar haben wir diese Politiker gewählt, zumindest etwas mehr wie die Hälfte der Wahlberechtigten. Die Regierungspartei kann sich dabei auf etwas mehr wie 20% der Wählerstimmen berufen - das nennt man dann Demokratie.

Wobei ich glaube, dass die meisten Wähler ein falsches Bild derer haben, die sie da gewählt haben. Viele haben gewählt und sehen in ihrer Stimmgabe auch nicht das Optimale. Ich wähle auch immer das kleiner Übel. Überzeugt bin ich von denen, denen ich meine Stimme gegeben habe, nicht unbedingt.
Liebst herzlichster Neandertaler, :)
Der Neandertaler hat geschrieben:Aufgaben, die erledigt werden müssen und die nunmal Geld kosten, somit werden Steuern erhöht werden müssen. Oder wir sollten nunmal langsam anfangen unsere Anforderungen, unsere Ansprüche gegen "den Staat" zu reduzieren.
Klar, Schulen, KiTas etc. müssen gebaut werden, Kultur, Schwimmbäder etc. sollten erhalten werden, aber dies alles muß ja bezahlt werden, also müssen nunmal Steuern erhöht werden.

Natürlich. Ich habe nichts dagegen einzuwenden, wenn unsere Steuergelder für solche Dinge verwendet werden. Über Steuergelder-Verschendung brauchen wir uns auch nicht streiten - die veröffentlicht der Bund der Steuerzahler jedes Jahr.

Was mich aber aufregt ist, dass mit unseren Steuergeldern die Wirtschaft subventioniert wird. Auch staatlichen Großaufträgen gegenüber, bin ich da skeptisch was die Abzockerei betrifft. Betrug und Korruption. Auch das Bankenrettungspaket finde ich unnötig. 500 Milliarden an die Basis zu geben würde die Wirtschaft ankurbeln. Die in Schieflage geratenen Banken können ruhig pleite gehen, weil selbst schuld - es gibt genug andere Banken.

Der Neandertaler hat geschrieben:Ebenfalls müssen Politiker (vernünftig) bezahlt werden. Bevor jetzt wieder die reflexartige Reaktion kommt, in denen verlangt wird, die Politiker-Gehälter zu kürzen ... zugunsten von Sozialleistungen:
Ich will hier nicht die Höhe der Zahlungen bewerten! Aber dies alles kostet nunmal. Kosten, die erstmal geleistet werden müssen, in Form von Steuern.

Ich habe auch nichts dagegen, dass Politiker viel verdienen. Ich wäre sogar für die Verdoppelung ihrer Diäten, wenn es dafür ein Verbot jeglicher Nebentätigkeiten gäbe. Also, so Nebentätigkeiten wie Aufsichtsrats- und Vorstandsposten.

Der Verdacht des Missbrauches ist da immer gegeben, ebenso wie der Vorwurf, dass sie vor lauter Nebentätigkeiten gar keine Zeit für ihr politisches Amt haben.
Der Neandertaler hat geschrieben:Sei mir nicht böse, aber dies halte ich doch sehr in Richtung Verschwörungstheorien.
Verschwörungstheorie:
    Als wenn einige Kozerne eine gesammte Weltwirtschaft opfern würden, nur um einen Vorteil zu ergattern, ohne große Aussicht auf den Verlauf und Ausgang dieser Krise.

Dann sei mir mal nicht böse, aber ich arbeite in so einem Konzern, kenne die Verflechtungen und weiß, wo die Entscheidungen getroffen werden.

Sie opfern ja nicht die gesamte Weltwirtschaft und können jederzeit die Richtung ändern.

Es ist keinesfalls eine Verschwörungstheorie, sondern hat was mit Berechnung zu tun. Möglicherweise auch mit etwas Zufall. Ein gewisses Risiko ist da immer mit dabei.

Der Neandertaler hat geschrieben:Es scheint ein beliebter Sport zu sein:
hierbei handelt es sich zum Teil lediglich um Kreditzusagen. Geld, welches noch nicht fließt- also heute gezahlt wird, aber zukünftig durchaus, klar. Dies steht aber noch nicht fest, besonders nicht die Höhe ... nicht zu Hundert-Prozent.

Und, was passiert mit diesen Kreditzusagen? Sie werden in Anspruch genommen. Die Hypo Real Estate hat schon einige Milliarden bekommen und der Rest wird bestimmt auch noch fällig, ebenso wie bei den EU-Ländern, die pleite sind. Ich könnte mir vorstellen, dass bis Ende nächsten Jahres das nächste Rettungspaket fällig wird, weil die 750 Milliarden nicht ausreichen. Kommt ja immer drauf an, wann die nächsten Staatsschulden fällig werden.

Wenn die 500 Milliarden nicht benötigt werden oder keine 500 Milliarden kosten, warum brauchen die jetzt dann schon wieder 40 Milliarden mehr?
http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-09/hre-garantien
Die marode Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) muss mit weiteren Staatsgarantien gestützt werden. Bis zum Jahresende werde das bereits gewährte Garantievolumen um bis zu 40 Milliarden Euro erhöht, teilte der Bankenrettungsfonds Soffin in Frankfurt am Main mit. Der Beschluss sei am Abend auf einer Telefonkonferenz gefasst worden, um "jegliche Liquiditätsengpässe" auszuschließen.

Willst du sagen, die 500 Milliarden wären dann nicht weg, wenn sie genutzt werden? Dann mußt du mir das mal erklären.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Früher waren auch die Leistungen aus Lebensversicherungen mal steuerfrei. Seit dem diese Erträge besteuert werden, lohnt sich so eine Lebensversicherung auch nicht mehr. Da den Versicherungen da einiges an Einnahmen abhanden gekommen ist, muß man sich wohl sowas wie die Riester-Rente einfallen lassen.

Ich denke, Du meinst:
    Kapital-Lebensversicherung?
Dies war schon immer die erdenklichst unwirtschaftliche Ansparmöglichkeit ... für Kapitalbildung.

??? wer sagt das???
Der Neandertaler hat geschrieben:Vielleicht solltest Du es mal mit einer Risiko-Lebensversicherung versuchen ... dazu einen Sparplan.

Das ist Quatsch. Eine Risikolebensversicherung ist zwar günstig von den Beiträgen her, aber da sparst du gar nichts an. Das Geld ist futsch wenn die Versicherung ausläuft und du noch lebst.

Der Sparplan wäre wieder identisch mit einer Kapitallebensversicherung. Da haben sich früher die eingezahlten Beiträge verdoppelt und bei Auszahlung war das Geld steuerfrei. Ich habe das früher genutzt und bereits 3 solcher Lebensversicherungen ausgezahlt bekommen - glaube mir, es hat sich damals noch richtig rentiert. Eine habe ich noch laufen und 2 Stück habe ich vor Kurzem vorzeitig aufgelöst.

Der Neandertaler hat geschrieben:Auf jeden Fall solltest Du mal einen Finanzberater aufsuchen, der Dir speziell etwas zur Riester-Rente erzählt.
Der Exkurs Versicherungen sei damit beendet!

Ich will keine Riester-Rente. Die ist für mich sinnlos. Ich halte das für Betrug an den Menschen. Und einen Finanzberater brauche ich nicht - ich kann selber rechnen und solche Leute wollen nur verkaufen - hab ich auch mal gemacht.

Der Neandertaler hat geschrieben:Den Zustand der Wirtschaft, der Gesellschaft als solches, ist auch mir nicht unbekannt. Daß etwas in Politik nicht, gerlinde gesagt: zu Hundert-Prozent funktioniert, Klar! Da gebe ich Dir recht! Daß andere Wege beschritten werden sollten, könnten, daß zumindest darüber nachgedacht werden sollte, auch dafür bin ich ... genau wie Du. Aber nur den eigenen Standpunkt zu beklagen, das hilft wenig. Dies scheint mir aber, besonders hierzulande, Volkssport zu sein.

Ich beklage nichts. Mir geht es doch gut. Ich denke da mehr an das große Ganze. Ich sehe in dem Weg, den Politik und Wirtschaft gehen keinen großartigen Sinn, denn er führt direkt in die Zerstörung. Ich beklage, dass da kein Bewußtsein dafür vorhanden ist, nicht weitergedacht und endlich gehandelt wird. Nur sehr wenige Menschen haben ein solches Bewußtsein - den anderen geht es nur um ihren Geldbeutel oder sie nehmen es gar nicht wahr.

Einer der wenigen Menschen, die wenigstens ein bischen was tun, versuchen ein Bewußtsein dafür zu schaffen ist der hier:

http://www.amazon.de/Wut-allein-reicht- ... 3579076337
Hannes Jaenicke weiß, dass Wut allein nicht reicht, um die Welt zu verbessern, aber sie ist ein Anfang. Sie ist der Beginn eines Umwelt- und Klimaschutzprogramms, das hilft, die Erde vor uns Menschen und unserer Ausbeutung und Zerstörung zu schützen.

In diesem Buch deckt Hannes Jaenicke auf, welcher Umweltkrimi tagtäglich auf dieser Welt gedreht wird: Das Aussterben von unzähligen Tierarten, die Zerstörung des Klimas und damit das Ende der Erde, wie wir sie kennen.

und so eine Wut habe ich auch. ich überlege eben, wie man das vorhersehbare Ende verhindern kann. Ich beklage also nicht meinen eigenen Standpunkt, sondern den Zustand der Welt, die Profitgier, das gegen alles andere Vorrang habende Wirtschaftswachstum und die Politik, die das unterstützt.

Der Neandertaler hat geschrieben:Mit Verlaub, denke mal über den Sinn des zweiten Teil Deiner Bemerkung nach ... im Umkehrschluß:
was Du Anderen damit unterstellst.

Was unterstelle ich denn? Korruption, das auf Kosten Anderer in die eigene Tasche wirtschaften und jeder ist sich selbst der Nächste? Das gibt es inzwischen überall. Fast jeder der kann macht. Brauchst du Beispiele? Sehe ich da was falsch?

Oder meinst du, die Verantwortlichen wissen es auch nicht besser und verhalten sich deswegen so? Oder sind sie der Meinung, wirklich in bestem Wissen und Gewissen zum Wohle des Volkes zu handeln, wenn sie durch ihre Zustimmung oder Ablehnung von Gesetzen den Konzernen noch mehr Profitmöglichkeiten geben und dann in den Aufsichtsrat wechseln, nur weil sie denken da noch mehr zum Wohle des Volkes tun zu können und das Volk wird aus irgendeinem unbekannten Grund immer ärmer?

Ein bischen mehr mußt du da schon bringen, wenn du mir nahelegst ich würde da im Umkehrschluß anderen was unterstellen, was ich auch bewußt tue. Ja, ich unterstelle Absicht und ich kann es auch begründen.
People who lie to others have merely hidden away the truth, but people who lie to themselves have forgotten where they put it.
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Re: Fachkräftemangel nicht falsch, bei all unseren Problemen

Beitragvon Der Neandertaler » Sonntag 19. September 2010, 11:41

Liebe Britta.
Britta hat geschrieben:Wobei ich glaube, dass die meisten Wähler ein falsches Bild derer haben, die sie da gewählt haben. Viele haben gewählt und sehen in ihrer Stimmgabe auch nicht das Optimale.
Vollkommen richtig!
Zu sehen am aktuellen Atom-Kompromiss:
Vor der Wahl haben CDU/CSU/FDP ganz klar die Absicht geäußert: die Laufzeiten der AKW werden verlängert ... ich möchte nicht wissen, wieviele derjenigen, die nun gegen diesen Kompromiss demonstrieren, wieviel davon vorher diese Parteien gewählt haben.

Britta hat geschrieben:Was mich aber aufregt ist, dass mit unseren Steuergeldern die Wirtschaft subventioniert wird.
Wirst Du erstens nie vollkommen verhindern können, und zweitens ist es selten erwünscht. Glaubst Du etwa, die alternative Energiegewinnung, wie Solar- oder Windkraft - ich will nicht die Effektivität dieser Gewinnung bewerten, sondern die Art der Gewinnung: weg von der Atomkraft - diese wäre mit Sicherheit nicht so maßiv voran gekommen, wäre sie nicht seitens Politik subventioniert worden. Die vier großen Energie-Riesen haben doch freiwillig wenig bis kein Interesse an einer Investition zum Ausbau dieser Alternativen; sie haben doch eine Einnahmequelle für ihren Gewinn ... die Atomkraft. Und diese Quelle ist recht üppig; um den Abfall dürfen sich andere kümmern ... wir Steuerzahler.
(S. ASSE-II)

Britta hat geschrieben:Dann sei mir mal nicht böse, aber ich arbeite in so einem Konzern, kenne die Verflechtungen und weiß, wo die Entscheidungen getroffen werden.

Sie opfern ja nicht die gesamte Weltwirtschaft und können jederzeit die Richtung ändern.

Es ist keinesfalls eine Verschwörungstheorie, sondern hat was mit Berechnung zu tun. Möglicherweise auch mit etwas Zufall. Ein gewisses Risiko ist da immer mit dabei.
Liebste Britta, dieses, was Du zitierst - die Verschwörungstheoie - bezog sich auf Deinen Einwand, der sich auf die Weltwirtschaftskrise bezog. Daß also Unternehmen, um zu ihrem Vorteil zu gelangen, die Krise mutwillig herbeiführten.
Der Neandertaler hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Diese Wirtschaftskrise ist künstlich gemacht. Die Großen wollen noch größer werden, können so ihre Konkurrenten oder deren Marktanteile günstig bis kostenlos übernehmen, weil die kleineren und mittleren Unternehmen nicht diesen langen Atem haben wie die Konzerne, die zu großen Teilen den Banken gehören. Die spielen Monopoly auf unsere Kosten und die Politik unterstützt sie dabei.
Sei mir nicht böse, aber dies halte ich doch sehr in Richtung Verschwörungstheorien.
Verschwörungstheorie:
    Als wenn einige Kozerne eine gesammte Weltwirtschaft opfern würden, nur um einen Vorteil zu ergattern, ohne große Aussicht auf den Verlauf und Ausgang dieser Krise.
Desweiteren halte ich dieses Verhalten, was Du in Deinem aktuellen Beitrag anprangerst, dies halte ich für reine Marktwirtschaft.
Ich arbeite nun schon 12 Jahre bei einem Konzern, dessen Name sich in dieser Zeit schon vier Mal änderte; er wurde schon mehrmals verkauft, bzw. der Name mußte geändert werden, weil dieser Konzern (kleinere) Firmen aufkaufte. Mittlerweile sind wir wieder dort angeschloßen, wo wir herkamen ... bei der Bahn.

Britta hat geschrieben:Und, was passiert mit diesen Kreditzusagen? Sie werden in Anspruch genommen. Die Hypo Real Estate hat schon einige Milliarden bekommen und der Rest wird bestimmt auch noch fällig, ebenso wie bei den EU-Ländern, die pleite sind. Ich könnte mir vorstellen, dass bis Ende nächsten Jahres das nächste Rettungspaket fällig wird, weil die 750 Milliarden nicht ausreichen. Kommt ja immer drauf an, wann die nächsten Staatsschulden fällig werden.

Wenn die 500 Milliarden nicht benötigt werden oder keine 500 Milliarden kosten, warum brauchen die jetzt dann schon wieder 40 Milliarden mehr?
Ich bin ja auch der Meinung, daß diese Geld über kurz oder lang verschwunden ist, zumindest habe ich die Befürchtung. Aber erstens ist es vorerst lediglich eine Befürchtung - ist also noch nicht aktuell bewiesen - und zweitens: ich weiß nicht, ob es nicht andersherum teurer geworden wäre?
Wenn wir als die HRE nicht verstaatlicht hätten, sondern diese Bank hätten pleite gehen lassen, welcher Domino-Effekt dadurch entstanden wäre. Wieviel Banken dadurch noch in Schieflage geraten wären.
Negatives Beispiel ist für mich die USA, wo man dieses praktiziert hat. Man hat eine Bank pleite gehen lassen, dadurch ist ein solcher Domino-Effekt entstanden. Da knabbert die USA heute noch dran.
Grundsätzlich bin ich zwar auch der Meinung:
    lieber ein “Ende mit Schrecken” anstatt ein “Schrecken ohne Ende”! Aber ...
Süddeutsche hat geschrieben:Die Aufsichtsbehörden schloss die größte Bank im Bundesstaat Florida. Die Bank United verfügte über Vermögenswerten von 13 Milliarden Dollar. Schwere Verluste hatten ihre Kapitalreserven aufgezehrt. Die Einlagensicherung FDIC fädelte den raschen Verkauf des Instituts an ein Konsortium von Finanzinvestoren ein, der jedoch weniger als eine Milliarden Dollar einbringt.Die größte Bankenpleite des Jahres wird die FDIC somit fast fünf Milliarden Dollar kosten. Nur im vergangenen Jahr, als die Sparkasse Indymac zusammenbrach, musste die FDIC mehr Geld ausgeben. Seit Beginn der Finanzmarktkrise 2007 haben die Aufsichtsbehörden bereits 62 beim FDIC abgesicherte Geldinstitute geschlossen.

Der bei weitem größte Bankzusammenbruch in den USA war im September 2008 die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers, die Vermögenswerte von 640 Milliarden Dollar in den Büchern hatte.

Die Zahlungsschwierigkeiten vieler Bürger treffen Sparkassen besonders hart. Weil auch Kredite für Gewerbeimmobilien faul werden, könnten sich die Verluste bei kleinen und mittleren Kreditinstituten auf 200 Milliarden Dollar belaufen. Die US-Regierung ist beunruhigt, zumal langsam die Reserven der FDIC zur Neige gehen. Schon Ende 2008 war ihr Vermögen auf weniger als 19 Milliarden Dollar geschrumpft, verglichen mit mehr als 52 Milliarden Dollar Ende 2007.

Nein, nein, Britta. Das was Du dort beschreibst - bezüglich
Britta hat geschrieben:Ein bischen mehr mußt du da schon bringen, wenn du mir nahelegst ich würde da im Umkehrschluß anderen was unterstellen, was ich auch bewußt tue.
- Korruption, Profitmöglichkeiten, etc. - dies ist nicht das, was ich meinte. Es wäre mir lieber gewesen, Du wärest selber daraufgekommen - Du kannst dies auch gerne einer meiner viele Paranoia zuschreiben - ich lese daraus, daß Du derartige Überlegungen anstellst ... bezüglich der Zukunft und wie sie aussehen kann, sollte und wird, aber - im Umkehrschluß - Anderen unterstellst dies nicht zu tun.

Da ich landläufig als rechthaberischer verschrien bin:
    'Mußt Du immer das letzte Wort haben?'
    'Ich kann ja nicht wissen, daß Du nichts mehr sagen willst!'
aus diesem Grund nochmal - Lebensversicherung:
Wie ich die Änderung 2008 bezüglich dieser Versicherung verstanden habe, gibt es verschiedene Berücksichtigungen der Lebensversicherung:
    Auszahlung bei Kapital-Lebensversicherungen und die Auszahlung derer - nach Ausübung des Kapitalwahlrechtes, für Verträge die vor dem 1.1.2005 abgeschloßen wurden, diese sind steuerfrei, sofern:
      Der Vertrag mindestens 12 Jahre lief, die Beitragszahlung mindestens 5 Jahre betrug und ein Mindesttodesfallschutz von 60% besteht.
      Rentenzahlungen müssen - nach altem Recht - nur zum Ertragsanteil versteuert werden. (Bestandsschutz)
    Verträge, die nach 2005 abgeschloßen wurden:
      Der Kapitalertrag (der Unterschiedsbetrag zwischen der Versicherungsleistung und den eingezahlten Beiträgen) dieser wird bei Vertragsablauf zur Hälfte mit dem persönlichen Steuersatz versteuert, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
        Die Laufzeit des Vertrages muß mindestens 12 Jahre betragen und Ablauf des Vertrages muß nach Vollendung des 60. Lebensjahres liegen.
      Die Steuerlast würde demnach ca. 22,5% betragen. Bei Auszahlung erfolgt ein Abzug von 25% Kapitalertragsteuer, der auf die individuell zu zahlende Steuer angerechnet werden kann.
    Die vorgenannten Regelungen haben sich durch Einführung der Abgeltungssteuer im Rahmen der Unternehmensteuerreform 2008 nicht verändert.
Insofern war eine vorzeitige Aufösung vielleicht doch nicht unbedingt von Vorteil.
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Re: Fachkräftemangel nicht falsch, bei all unseren Problemen

Beitragvon Britta » Sonntag 19. September 2010, 13:14

Hallo Neandertaler,
Der Neandertaler hat geschrieben:Vollkommen richtig!
Zu sehen am aktuellen Atom-Kompromiss:
Vor der Wahl haben CDU/CSU/FDP ganz klar die Absicht geäußert: die Laufzeiten der AKW werden verlängert ... ich möchte nicht wissen, wieviele derjenigen, die nun gegen diesen Kompromiss demonstrieren, wieviel davon vorher diese Parteien gewählt haben.

Wenn eine frühere Regierung den Ausstieg beschlossen hat und den durch die Laufzeitverlängerung soweit in die Zukunft schiebt, dass sie dann nicht mehr an der Regierung ist, und eine nachfolgende Regierung wieder die Verlängerung beschließt, dann werden wir niemal einen Ausstieg aus der Atomkraft bekommen. Was hat sich rot/grün damals dafür feiern lassen. Und, was haben die denn tatsächlich gekonnt?

Betrogen ist der Bürger.
Der Neandertaler hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Was mich aber aufregt ist, dass mit unseren Steuergeldern die Wirtschaft subventioniert wird.
Wirst Du erstens nie vollkommen verhindern können, und zweitens ist es selten erwünscht.

Oftmals bekommen aber diejenigen Subventionen, die sie gar nicht brauchen, weil sie so schon genug Gewinn erwirtschaften. Und es werden auch Dinge subventioniert, die großen Schaden anrichten.
Der Neandertaler hat geschrieben:Glaubst Du etwa, die alternative Energiegewinnung, wie Solar- oder Windkraft - ich will nicht die Effektivität dieser Gewinnung bewerten, sondern die Art der Gewinnung: weg von der Atomkraft - diese wäre mit Sicherheit nicht so maßiv voran gekommen, wäre sie nicht seitens Politik subventioniert worden.

Hm, okay, es gibt auch sinnvolle Subventionen. Aber wenn man sich die Stromrechnung betrachtet, so wurden die alternativen Energien nicht von staatlicher Seite her subventioniert, sondern von jedem Verbraucher. Da steht ein schöner Zuschlag für alternative Energien auf der Rechnung.
Der Neandertaler hat geschrieben:Die vier großen Energie-Riesen haben doch freiwillig wenig bis kein Interesse an einer Investition zum Ausbau dieser Alternativen; sie haben doch eine Einnahmequelle für ihren Gewinn ... die Atomkraft. Und diese Quelle ist recht üppig; um den Abfall dürfen sich andere kümmern ... wir Steuerzahler.
(S. ASSE-II)

Ja, und die Politik, die eigentlich dazu da wäre das zu regeln, regelt für die Stromkonzerne und wenn die Regierung dann abgewählt ist, dann sitzen die vorherigen Regierungsmitglieder bei den Stromkonzernen in der Chefetage - als Dank für treue Dienste.
Der Neandertaler hat geschrieben: Liebste Britta, dieses, was Du zitierst - die Verschwörungstheoie - bezog sich auf Deinen Einwand, der sich auf die Weltwirtschaftskrise bezog. Daß also Unternehmen, um zu ihrem Vorteil zu gelangen, die Krise mutwillig herbeiführten.

Ich meine damit nicht 'die Unternehmer'. Ich meine damit die großen US-Banken, wie etwa Goldman Sachs, JP Morgan, Bank of America - etc., die die Aktienmehrheit an vielen Großkonzernen besitzen (nur mal als Beispiel: 28% von BP gehören JP Morgan), und die damit durchaus die Macht besitzen, künstlich eine Weltwirtschaftskrise hervorzurufen und das auch getan haben, mit einem ordentlichen Schuß Betrug.

Diese Banken sind auch die Gewinner der Krise. Sie haben andere Banken aufgekauft und die Konzerne, an denen sie die Aktienmehrheit besitzen, haben ebenfalls kleinere Konkurrenten aufgekauft oder Marktanteile durch die Krise gewonnen.

Ich hab da im PSW ein paar Posts zu geschrieben und ein paar Themen eröffnet, z.B. über CDS.
Der Neandertaler hat geschrieben:Sei mir nicht böse, aber dies halte ich doch sehr in Richtung Verschwörungstheorien.

Nein, ausnahmsweise handelt es sich um eine tatsächliche Verschwörung. Und wer da mit wem was gemacht hat, ist offen sichtlich.
Der Neandertaler hat geschrieben:
Der Neandertaler hat geschrieben:Verschwörungstheorie:
    Als wenn einige Kozerne eine gesammte Weltwirtschaft opfern würden, nur um einen Vorteil zu ergattern, ohne große Aussicht auf den Verlauf und Ausgang dieser Krise.
Desweiteren halte ich dieses Verhalten, was Du in Deinem aktuellen Beitrag anprangerst, dies halte ich für reine Marktwirtschaft.
Ich arbeite nun schon 12 Jahre bei einem Konzern, dessen Name sich in dieser Zeit schon vier Mal änderte; er wurde schon mehrmals verkauft, bzw. der Name mußte geändert werden, weil dieser Konzern (kleinere) Firmen aufkaufte. Mittlerweile sind wir wieder dort angeschloßen, wo wir herkamen ... bei der Bahn.

Ja, ich kann mich erinnern, dass man die Bahn unbedingt privatisieren wollte und das der errechnete, erzielbare Preis durch den Börsengang nur einen Bruchteil dessen betragen hätte, was per Steuergelder in den 10 Jahren davor zusammengerechnet, in die Bahn investiert wurde.

Um gut dazustehen wurde auf Reparaturen und Wartung verzichtet. Diese Geschichte ist ein einziger Skandal, bei dem man den Steuerzahler wieder mal kräftig betrügen wollte, Tafelsilber billig an 'Freunde' verscherbeln wollte.
Der Neandertaler hat geschrieben:]Ich bin ja auch der Meinung, daß diese Geld über kurz oder lang verschwunden ist, zumindest habe ich die Befürchtung. Aber erstens ist es vorerst lediglich eine Befürchtung - ist also noch nicht aktuell bewiesen - und zweitens: ich weiß nicht, ob es nicht andersherum teurer geworden wäre?
Wenn wir als die HRE nicht verstaatlicht hätten, sondern diese Bank hätten pleite gehen lassen, welcher Domino-Effekt dadurch entstanden wäre. Wieviel Banken dadurch noch in Schieflage geraten wären.

Man hat das reinigende Gewitter verhindert und macht so weiter wie zuvor.

Gerade heute mal wieder in den Nachrichten: 25 Millionen Boni-Zahlungen bei der HRE - auch unsere Steuergelder...
Der Neandertaler hat geschrieben:Negatives Beispiel ist für mich die USA, wo man dieses praktiziert hat. Man hat eine Bank pleite gehen lassen, dadurch ist ein solcher Domino-Effekt entstanden. Da knabbert die USA heute noch dran.

Lehman ging nicht pleite, man lies die Bank pleite gehen, redete sie pleite - mit Absicht. Die Lehman-Zertifikate gehörten zum kalkulierten Betrug. Mit Hilfe des guten Rufes von Lehman und Deutsche Bank hat man sämtlichen Banken der Welt die toxischen Papiere angedreht. Dafür waren die Verantwortlichen auch angeklagt. Man hat sich auf die Zahlung von 500 Millionen geeinigt, wo alleine der beteiligte, damalige US-Finanzminister schon 700 Millionen daran verdient hat. Die Strafe für diesen Betrug entspricht also der Portokasse.
Der Neandertaler hat geschrieben:Grundsätzlich bin ich zwar auch der Meinung:
    lieber ein “Ende mit Schrecken” anstatt ein “Schrecken ohne Ende”! Aber ...
Süddeutsche hat geschrieben:Die Aufsichtsbehörden schloss die größte Bank im Bundesstaat Florida. Die Bank United verfügte über Vermögenswerten von 13 Milliarden Dollar. Schwere Verluste hatten ihre Kapitalreserven aufgezehrt. Die Einlagensicherung FDIC fädelte den raschen Verkauf des Instituts an ein Konsortium von Finanzinvestoren ein, der jedoch weniger als eine Milliarden Dollar einbringt.Die größte Bankenpleite des Jahres wird die FDIC somit fast fünf Milliarden Dollar kosten. Nur im vergangenen Jahr, als die Sparkasse Indymac zusammenbrach, musste die FDIC mehr Geld ausgeben. Seit Beginn der Finanzmarktkrise 2007 haben die Aufsichtsbehörden bereits 62 beim FDIC abgesicherte Geldinstitute geschlossen.

Der bei weitem größte Bankzusammenbruch in den USA war im September 2008 die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers, die Vermögenswerte von 640 Milliarden Dollar in den Büchern hatte.

Die Zahlungsschwierigkeiten vieler Bürger treffen Sparkassen besonders hart. Weil auch Kredite für Gewerbeimmobilien faul werden, könnten sich die Verluste bei kleinen und mittleren Kreditinstituten auf 200 Milliarden Dollar belaufen. Die US-Regierung ist beunruhigt, zumal langsam die Reserven der FDIC zur Neige gehen. Schon Ende 2008 war ihr Vermögen auf weniger als 19 Milliarden Dollar geschrumpft, verglichen mit mehr als 52 Milliarden Dollar Ende 2007.

Wer ist denn schon die United? Ein kleiner Leckerbissen für die 5 Großen, die sich deren Geschäft auch noch einverleiben - genau das ist von denen gewollt.
Der Neandertaler hat geschrieben:Nein, nein, Britta. Das was Du dort beschreibst - bezüglich
Britta hat geschrieben:Ein bischen mehr mußt du da schon bringen, wenn du mir nahelegst ich würde da im Umkehrschluß anderen was unterstellen, was ich auch bewußt tue.
- Korruption, Profitmöglichkeiten, etc. - dies ist nicht das, was ich meinte. Es wäre mir lieber gewesen, Du wärest selber daraufgekommen - Du kannst dies auch gerne einer meiner viele Paranoia zuschreiben - ich lese daraus, daß Du derartige Überlegungen anstellst ... bezüglich der Zukunft und wie sie aussehen kann, sollte und wird, aber - im Umkehrschluß - Anderen unterstellst dies nicht zu tun.

Ich sehe ja, wie die 'Anderen' sich diese Zukunft vorstellen und die Weichen stellen. Was ich sehe, gefällt mir nicht besonders.
Der Neandertaler hat geschrieben:Da ich landläufig als rechthaberischer verschrien bin:
    'Mußt Du immer das letzte Wort haben?'
    'Ich kann ja nicht wissen, daß Du nichts mehr sagen willst!'
aus diesem Grund nochmal - Lebensversicherung:

:mrgreen:

Der is gut...
Der Neandertaler hat geschrieben:Wie ich die Änderung 2008 bezüglich dieser Versicherung verstanden habe, gibt es verschiedene Berücksichtigungen der Lebensversicherung:
    Auszahlung bei Kapital-Lebensversicherungen und die Auszahlung derer - nach Ausübung des Kapitalwahlrechtes, für Verträge die vor dem 1.1.2005 abgeschloßen wurden, diese sind steuerfrei, sofern:
      Der Vertrag mindestens 12 Jahre lief, die Beitragszahlung mindestens 5 Jahre betrug und ein Mindesttodesfallschutz von 60% besteht.
      Rentenzahlungen müssen - nach altem Recht - nur zum Ertragsanteil versteuert werden. (Bestandsschutz)
    Verträge, die nach 2005 abgeschloßen wurden:
      Der Kapitalertrag (der Unterschiedsbetrag zwischen der Versicherungsleistung und den eingezahlten Beiträgen) dieser wird bei Vertragsablauf zur Hälfte mit dem persönlichen Steuersatz versteuert, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
        Die Laufzeit des Vertrages muß mindestens 12 Jahre betragen und Ablauf des Vertrages muß nach Vollendung des 60. Lebensjahres liegen.
      Die Steuerlast würde demnach ca. 22,5% betragen. Bei Auszahlung erfolgt ein Abzug von 25% Kapitalertragsteuer, der auf die individuell zu zahlende Steuer angerechnet werden kann.
    Die vorgenannten Regelungen haben sich durch Einführung der Abgeltungssteuer im Rahmen der Unternehmensteuerreform 2008 nicht verändert.
Insofern war eine vorzeitige Aufösung vielleicht doch nicht unbedingt von Vorteil.

Hm, ich hatte meine Gründe, die Versicherungen aufzulösen. Da die Verzinsung auch nicht mehr so besonders war, hab ich sie mir auszahlen lassen und damit eine Hypothek abgelöst. Kam so billiger. Mit diesen Versicherungen konnte ich das noch machen, mit den neuen geht das nicht mehr, wegen der Gesetzesänderung.

Mein Nachbar hatte auch eine Versicherung, von der Firma aus. Die bekommt er als Rente ausbezahlt und muß sogar, neben Steuern, Krankenversicherung dafür zahlen.

Ich bleibe dabei, dass früher Kapitallebensversicherungen attraktiver waren wie heute. Man hat sie einfach unattraktiv gemacht. Sie waren eine Möglichkeit, sich eine größere Summe anzusparen und je nach Laufzeit innerhalb von 10-12 Jahren diese Summe zur Verfügung zu haben. Ich hatte auch welche mit Teilauszahlung, wo ich dann alle 3-4 Jahre einen größeren Betrag erhielt, mit dem sich immer was anfangen lies.
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Re: Fachkräftemangel nicht falsch, bei all unseren Problemen

Beitragvon Der Neandertaler » Montag 20. September 2010, 00:25

Liebe Britta.
Alle Vorwürfe, bezüglich Subventionen und Politik, bezogen auf deren Klientel-Politik:
    Vollkommen richtig! Darin stimme ich vollkommen mit Dir überein!
Es geht mir, besonders in Sachen Subventionen, lediglich um die Pauschalierung, daß es etwa, wie Du ja auch selber anerkennst, daß es "gute" und "schlechte" Subventionen gibt. Diese Unterscheidung ist vorher allerdings nicht unbedingt erkennbar, und wenn doch, wird sie auf die anfallenden Kosten heruntergerechnet, weniger auf deren Innovation.
(s. Strom, Alternativen)

Daß Subventionen letztlich aus Steuergeldern geleistet werden, egal ob "gute" oder "schlechte" Subventionen, daß diese also letztendlich der Steuerzahler zahlt, ist "normal". Dies gilt aber für jede Zahlung, egal ob Ausgaben durch den Staat - der ja bekanntlich in unserem Namen und Auftrag handelt, oder auch Steuern, die - staatlicherseits - von Unternehmen verlangt werden; diese werden dann durch (neue) Kalkulation über den Kaufpreis hereingeholt. Also letztlich bezahlt dies auch der Verbraucher ... wie im Falle der Stromkosten ... über deren Erhöhung bzw. Zusatzkosten die Einspeisung von Strom, der aus alternativen Energiequellen stammt, subventioniert wird.
    Vollkommen klar! ... aber: "normal".
Nur, wir müssen uns langsam nunmal entscheiden:
    wollen wir vom Atom-Strom weg? JA oder NEIN?
      Teurer wird's izukünftig so oder so. Entweder sofort, also durch den Strompreis, oder durch die Entsorgung, deren Frage noch nicht geklärt ist.
Also warum nicht dafür eine innovative, saubere und gefahrlose Energiegewinnung subventionieren? Auch wenn's (kurzfristig) teurer ist? Warum nicht dafür eine höhere Abrechnung in Kauf nehmen?

Ich glaube nicht, daß wir uns über die, aus meiner Sicht, unnötige, weil gefährliche, Privatisierung unterhalten müssen, daß wir darüber kein Wort verlieren müssen. Es ist, nicht nur bei der Bahn-Privatisierung, einiges schief gelaufen, gelinde gesagt. Privatisierung zum Teil auf Kosten der Sicherheit.
D'accord!
Britta hat geschrieben:Hm, ich hatte meine Gründe, die Versicherungen aufzulösen. Da die Verzinsung auch nicht mehr so besonders war, hab ich sie mir auszahlen lassen und damit eine Hypothek abgelöst. Kam so billiger.
Ich kann Deine Gründe, die Dich zu diesem Schritt bewogen, diese kann ich nicht beurteilen, es sei denn Du nennst sie mir; ich will und darf sie auch nicht bewerten. Deine Gründe sind nun voll nachvollziehbar; ich wolllte diese aber auch nicht in Frage stellen, sondern ich wollte Dir lediglich etwas erklären.

Freundschaft!
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

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Re: Fachkräftemangel nicht falsch, bei all unseren Problemen

Beitragvon Britta » Montag 20. September 2010, 09:47

Hallo Neandertaler,

Der Neandertaler hat geschrieben:Es geht mir, besonders in Sachen Subventionen, lediglich um die Pauschalierung, daß es etwa, wie Du ja auch selber anerkennst, daß es "gute" und "schlechte" Subventionen gibt. Diese Unterscheidung ist vorher allerdings nicht unbedingt erkennbar, und wenn doch, wird sie auf die anfallenden Kosten heruntergerechnet, weniger auf deren Innovation.
(s. Strom, Alternativen)

Naja, ich finde schon irgendwie, dass die meisten Subventionen schlecht sind, was nicht heißt, dass Subventionen prinzipiell/pauschal schlecht sind. Nur, rein gefühlt werden Subventionen in meinen Augen dahin gegeben, wo sie nicht gebraucht werden.

Man kann mit Subventionen vieles steuern, nur wie sinnvoll ist das, was damit gemacht wird? Etwa beim Zucker.

Der Neandertaler hat geschrieben:Daß Subventionen letztlich aus Steuergeldern geleistet werden, egal ob "gute" oder "schlechte" Subventionen, daß diese also letztendlich der Steuerzahler zahlt, ist "normal". Dies gilt aber für jede Zahlung, egal ob Ausgaben durch den Staat - der ja bekanntlich in unserem Namen und Auftrag handelt, oder auch Steuern, die - staatlicherseits - von Unternehmen verlangt werden; diese werden dann durch (neue) Kalkulation über den Kaufpreis hereingeholt. Also letztlich bezahlt dies auch der Verbraucher ... wie im Falle der Stromkosten ... über deren Erhöhung bzw. Zusatzkosten die Einspeisung von Strom, der aus alternativen Energiequellen stammt, subventioniert wird.
    Vollkommen klar! ... aber: "normal".

Wir haben dieses System schon so verkompliziert, dass keiner mehr durchblickt.

Der Neandertaler hat geschrieben:Nur, wir müssen uns langsam nunmal entscheiden:
    wollen wir vom Atom-Strom weg? JA oder NEIN?
      Teurer wird's izukünftig so oder so. Entweder sofort, also durch den Strompreis, oder durch die Entsorgung, deren Frage noch nicht geklärt ist.
Also warum nicht dafür eine innovative, saubere und gefahrlose Energiegewinnung subventionieren? Auch wenn's (kurzfristig) teurer ist? Warum nicht dafür eine höhere Abrechnung in Kauf nehmen?

Die Stromrechnung ist ja dann nur deswegen höher, weil die Energieriesen um Anreize zu bieten, dann die Preise senken um zu zeigen: Unser Strom ist billiger. Ich würde jedenfalls dann lieber den teureren Preis zahlen, solange bis es keine Energieriesen mehr gibt.


Der Neandertaler hat geschrieben:Ich glaube nicht, daß wir uns über die, aus meiner Sicht, unnötige, weil gefährliche, Privatisierung unterhalten müssen, daß wir darüber kein Wort verlieren müssen. Es ist, nicht nur bei der Bahn-Privatisierung, einiges schief gelaufen, gelinde gesagt. Privatisierung zum Teil auf Kosten der Sicherheit.
D'accord!

Nicht nur zum Teil. Die Sicherheit ist genau genommen überall da gefährdet, wo es nur um die Kohle geht.

Da gibts dann Pfusch am Bau, da werden notwendige Wartungen nicht durchgeführt, Reparaturen verschoben. Da ist die Bahn nur ein Beispiel. Andere Beispiele wären Flugzeuge. Ich glaube es war eine US-Fluggesellschaft, die die Kabelbäume nicht austauschte und wo nach einigen Vorfällen dann 2.500 Flüge am Boden bleiben mußten, weil ein Mitarbeiter es mit seinem Gewissen nicht mehr vereinbaren konnte und an die Öffentlichkeit ging. Dann wäre da noch BP, die sich die 500.000 Dollar für ein Sicherheitsventil an der DeepWater Horizon sparten, was uns einen vollgetankten Golf bescherte und es gibt auch noch Shell in Nigeria, die ihre verrosteten Pipelines nicht erneuern, ebenso BP in Alaska. Es gibt zu viele Beispiele.

Sicherheit kostet Geld und Kosten schmälern den Profit. Private Unternehmen wollen soviel Profit wie möglich - auf Kosten der Sicherheit und Umwelt. Wann begreifen die Politiker das endlich?

Der Neandertaler hat geschrieben:Ich kann Deine Gründe, die Dich zu diesem Schritt bewogen, diese kann ich nicht beurteilen, es sei denn Du nennst sie mir; ich will und darf sie auch nicht bewerten. Deine Gründe sind nun voll nachvollziehbar; ich wolllte diese aber auch nicht in Frage stellen, sondern ich wollte Dir lediglich etwas erklären.

Passt schon.

Ich wollte eigentlich damit nur sagen, dass man früher wollte, das die Menschen sich Vermögen schaffen und die Möglichkeiten dazu waren dementsprechend. Heute will man das Gegenteil davon. Man will die Menschen ärmer machen. Dieser Trend ist eindeutig und deutlich zu erkennen. Ausserdem geht alles nur noch um die Börse. Für mich sind Aktien keine Alternative.

In den USA hat man sogar versucht, die Bürger dazu zu zwingen ihre Altersvorsorge nur über die Börse abzusichern. Damit ist Bush aber gescheitert. Das war vor der Finanzkrise, wo die alle schon wußten was kommen wird. Trotzdem haben genug Menschen dort ihre Altersvorsorge verloren.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Freundschaft!


Klar :)
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Re: Fachkräftemangel nicht falsch, bei all unseren Problemen

Beitragvon Der Neandertaler » Montag 20. September 2010, 15:33

Liebe Britta.
Britta hat geschrieben:Nur, rein gefühlt werden Subventionen in meinen Augen dahin gegeben, wo sie nicht gebraucht werden.
Man kann mit Subventionen vieles steuern, nur wie sinnvoll ist das, was damit gemacht wird?
Klar!
Zu den größten "Abnehmer" von landwirtschaftlichen Zahlungen - nennen wir dies gerne Subventionen - zu den größten Empfängern zählen ... na, was meinst Du? ...
  • Lufthansa erhält Agrar-Exportsubventionen der EU über LSG Sky (2001=782.929€)
      Flugzeuge und Schiffe, die europäische Binnengewässer, bzw. den Luftraum, verlassen, können nach derzeitigem Recht sogenannte Exportbeihilfe für subventionierte Lebensmittel wie Kaffeesahne, Zucker, Eier und Fleisch beziehen.
  • RWE Power AG/Erftstadt 589.933€ für aufgekaufte Ackerflächen.
      Nach Beendigung der Braunkohleförderung werden die verwüsteten Flächen rekultiviert und beackert.
  • Bayer Industries 130.538€
    Der EU und Brüssel sei Dank!
Dies muß nun alles veröffentlicht werden. Darüber gab es, wegen bayrischer Bedenken, einen Streit zwischen Brüssel und Berlin, der wohl zu einer Strafzahlung Deutschlands geführt hätte, darum hat Bayern in letzter Minute eingelenkt.
Insofern bleibt zu hoffen, daß diese Praxis - die Veröffentlichung - letztendlich Druck erzeugt, damit dies geändert wird. Denn der Agrarhaushalt ist der größte Ausgabe-Posten des EU-Haushaltes.
Britta hat geschrieben:In den USA hat man sogar versucht, die Bürger dazu zu zwingen ihre Altersvorsorge nur über die Börse abzusichern.
Kannst Du Dir nun in etwa vorstellen, warum ich froh bin, daß wir kein kapital-gedecktes Rentensystem haben? Wobei ich nicht der Meinung bin, daß dieses nicht reformbehaftet ist. Auch in unserem jetzigen System ist nicht alles Gold was glänzt, auch dieses kann, nein muß punktuell verbessert werden.
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

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Re: Fachkräftemangel nicht falsch, bei all unseren Problemen

Beitragvon Britta » Montag 20. September 2010, 17:00

Der Neandertaler hat geschrieben:Liebe Britta.
Klar!
Zu den größten "Abnehmer" von landwirtschaftlichen Zahlungen - nennen wir dies gerne Subventionen - zu den größten Empfängern zählen ... na, was meinst Du? ...
  • Lufthansa erhält Agrar-Exportsubventionen der EU über LSG Sky (2001=782.929€)
      Flugzeuge und Schiffe, die europäische Binnengewässer, bzw. den Luftraum, verlassen, können nach derzeitigem Recht sogenannte Exportbeihilfe für subventionierte Lebensmittel wie Kaffeesahne, Zucker, Eier und Fleisch beziehen.
  • RWE Power AG/Erftstadt 589.933€ für aufgekaufte Ackerflächen.
      Nach Beendigung der Braunkohleförderung werden die verwüsteten Flächen rekultiviert und beackert.
  • Bayer Industries 130.538€
    Der EU und Brüssel sei Dank!
Dies muß nun alles veröffentlicht werden. Darüber gab es, wegen bayrischer Bedenken, einen Streit zwischen Brüssel und Berlin, der wohl zu einer Strafzahlung Deutschlands geführt hätte, darum hat Bayern in letzter Minute eingelenkt.
Insofern bleibt zu hoffen, daß diese Praxis - die Veröffentlichung - letztendlich Druck erzeugt, damit dies geändert wird. Denn der Agrarhaushalt ist der größte Ausgabe-Posten des EU-Haushaltes.

Es gibt da wohl noch viel mehr Negativbeispiele. Unsere Politiker kennen die mit Sicherheit auch, aber die haben gar kein Interesse daran, etwas zu ändern. Auch bei den genannten Unternehmen gibt es lukrative Pöstchen für nach der Beendigung des Ministeramtes.

Leider sind die meisten Wähler zu sehr auf andere Themen fixiert und lassen sich von der Presse leichter gegen HartzIV-Empfänger aufhetzen, wie gegen Politiker die gegen solche Zustände nichts unternehmen. Die Presse hat da einen großen Teil mit Schuld.

Der Neandertaler hat geschrieben:Kannst Du Dir nun in etwa vorstellen, warum ich froh bin, daß wir kein kapital-gedecktes Rentensystem haben? Wobei ich nicht der Meinung bin, daß dieses nicht reformbehaftet ist. Auch in unserem jetzigen System ist nicht alles Gold was glänzt, auch dieses kann, nein muß punktuell verbessert werden.

Meine Worte: Man kann immer alles regeln. Es fragt sich nur, für wessen Vorteil da die letzten Jahrzehnte geregelt wurde und warum.

Wer 500 Milliarden und mehr für die Bankenrettung übrig hat, kann genauso Geld für soziales locker machen.
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