@Britta
Ich denke kaum, dass man in diesem Bereich neutrale Berichterstattungen findet. Dafür ist er ideologisch viel zu vorbelastet. Das einzige was übrig bleibt ist daher sich nicht auf Interpretationen zu verlassen, sondern selbst Statistiken zu begutachten, wenn man ein Interesse daran hat. Das Problem bei...die Statistik ist wie man ja allgemein weiß recht flexibel, was die Wahrheit angeht. Dabei kann soviel getrickst werden, dass man schon hier nach ideologischen Motiven sollte. Im Prinzip kann man also nur Studien nennen, die ein bestimmtes Ergebnis haben. Ob man diesen dann traut ist wieder eine andere Sache. Aber welche Alternative hat man denn? Nur Studien trauen, deren Ergebnis einem passt? Mir geht es übrigens nicht anders. Da kommen psychologische Effekte wie Confirmation Bias und Kognitive Dissonanz zum Tragen.
Britta hat geschrieben:Arbeitsunfälle hängen auch mit dem Job zusammen und wie das mit Frauen in Männerberufen ausschaut, das Thema hatten wir ja schon.
Ich denke dies ist zum Großteil dafür verantwortlich. Hier kommen die Rollenbilder zum Tragen, dass Männer solche Berufe eher wählen und noch dazu evtl. höhere Risiken eingehen.
Britta hat geschrieben:Bei der Arbeitslosigkeit wird gemogelt. Viele arbeitslose Frauen deren Mann zuviel verdient, sind nicht als arbeitslos in der Statistik geführt.
Kann ich nicht viel dazu sagen. Man muss sich wohl arbeitslos melden, wenn man in der Statistik geführt werden will (hier müsste man nachprüfen, wie die Statistik genau erstellt wurde). Gerade Jugendarbeitslosigkeit ist aber ziemlich hoch - da sollte ja das mit dem reichen Mann noch nicht so ausgeprägt sein. Genau weiß ich es nicht. Interessant wäre ja mal eine Studie unter Leuten, die arbeiten wollen, aber keinen Job bekommen. Wie sieht es wohl da aus, sofern man realistische Konditionen als Bedingung angibt?
Du schreibst weiter:
Britta hat geschrieben:Und wenn man sich das Gesamtbild betrachtet, so sieht das für die Männer jedenfalls nicht so schlecht aus. Da gibt es lediglich im Osten überdurchschnittliche Nachteile, der größte Teil der Männer des Landes ist 'unterdurchschnittlich benachteiligt'
Möglicherweise ist das so. Das gilt jedoch in meinen Augen auch für den größten Teil der Frauen in Deutschland. Man sieht sich zwar selbst gern als Opfer von allem möglichen, in Wirklichkeit ist man jedoch oft auch selbst zu einem guten Teil dafür verantwortlich. Im Buch "Unter Linken" von Jan Fleischhauer gibt es dazu im Übrigen ein sehr gutes Kapitel über die "Opfergesellschaft" Deutschland. Die Frage ist aber auch, ab welchem "Ungerechtigkeitsgrad" etwas "nicht mehr so schlecht" ist? Wer definiert das? Also wenn ich nun sage, Frauen verdienen für die selbe Arbeit 5% weniger, wäre das "nicht so schlecht"? Oder wäre es erst bei 0% wirklich gerecht?
Das Problem, was ich bei Männern sehe ist, dass rein juristische Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen schon lange abgeschafft wurden. Was bleibt sind soziale Ungleichgewichte. Bei Männern sieht dies leider anders aus. Die hat man im Zuge der Emanzipation etwas vergessen, was an verschiedenen Gesetzen deutlich wird.