Entgeldungleichheit bei Männern und Frauen

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Re: Entgeldungleichheit bei Männern und Frauen

Beitragvon Britta » Samstag 16. Oktober 2010, 19:07

Xedion hat geschrieben:Ist halt auch eine eher subjektive Angelegenheit. Eine Statistik wäre wirklich mal interessant, z.B. auch bezüglich der Frage ob es sich unterscheidet, wenn die Mutter berufstätig ist, der Vater die Kinder allein erzieht usw.

Die Zahl der Alleinerziehenden ist in den letzten 20 Jahren stark gestiegen und macht ca. 20% aus, im Osten sollen es sogar 50% sein. Dabei dürften die Frauen mit 90% den größten Anteil ausmachen. Es gibt immer mehr Paare ohne Trauschein, wo bei einer Trennung die Kinder bei der Mutter bleiben. Die Scheidungsrate ist in dieser Zeit auch stark gestiegen. Geschiedene Paare mit Kindern gibt es ca. 31-42%

Xedion hat geschrieben:Die Gründe für die Verschuldung decken sich ja mit meiner Vermutung. Junge Männer, die eine Familie zu versorgen haben, nehmen die Schuld vermutlich auf sich. Oder wie siehst du das?

Sofern die Familie zusammen ist, kann man nicht sagen die Männer würden die Schulden auf sich nehmen. An wem die Schulden dann kleben beleiben, wenn die Eltern sich trennen, kommt drauf an wer unterschrieben hat.

Hier mal eine Statistik über das Einkommen von Alleinerziehenden und Ehepaaren mit Kindern: http://www.vamv.de/fileadmin/user_uploa ... men_01.pdf

ab einem Einkommen von 2000 - 2600 Euro wechselt das Bild. Ämer sind durchschnittlich die Alleinerziehenden auf jeden Fall. Wer monatlich mehr verdient, kann sich wohl einen Babysitter leisten.
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Re: Entgeldungleichheit bei Männern und Frauen

Beitragvon Xedion » Samstag 16. Oktober 2010, 20:51

@Britta

Britta hat geschrieben:Die Zahl der Alleinerziehenden ist in den letzten 20 Jahren stark gestiegen und macht ca. 20% aus, im Osten sollen es sogar 50% sein. Dabei dürften die Frauen mit 90% den größten Anteil ausmachen. Es gibt immer mehr Paare ohne Trauschein, wo bei einer Trennung die Kinder bei der Mutter bleiben. Die Scheidungsrate ist in dieser Zeit auch stark gestiegen. Geschiedene Paare mit Kindern gibt es ca. 31-42%


Ja, diese Entwicklung ist nicht gerade das, was man sich unter einer optimalen Bedingung für Kinder vorstellt...leider. Ich bezog mich aber auf die Privatinsolvenzen, wie diese mit den Lebensumständen zusammenhängen. Alleinerziehende sind von Armut so weit ich weiß öfter betroffen usw.

Britta hat geschrieben:Sofern die Familie zusammen ist, kann man nicht sagen die Männer würden die Schulden auf sich nehmen. An wem die Schulden dann kleben beleiben, wenn die Eltern sich trennen, kommt drauf an wer unterschrieben hat.


Gehen wir mal davon aus, dass sie sich nicht trennen. Ich vermute, dass hier meist der Mann unterschreibt, weil er sich in der Verantwortung sieht. Macht auch Sinn, wenn die Frau bei den Kindern bleibt und er sich um das Geld kümmert. Ok, das mag nur Spekulation sein. Über solche Umstände sagt die obige Statistik ja leider nichts aus.
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Re: Entgeldungleichheit bei Männern und Frauen

Beitragvon Britta » Dienstag 2. November 2010, 22:36

@Xedion

ich hab jetzt den Artikel gelesen: http://manndat.de/wp-content/uploads/20 ... richt1.pdf

So richtig neutral ist er nicht.

Es werden verschiedene Punkte betrachtet. Zum Punkt Gesundheitsförderung weiß ich nicht, ob sich das beeinflussen läßt. Klar liesse sich die Männergesundheit auch mehr fördern. Aber wollen die Männer das?

Arbeitsunfälle hängen auch mit dem Job zusammen und wie das mit Frauen in Männerberufen ausschaut, das Thema hatten wir ja schon.

Bildung: Da scheinen die Frauen kräftig aufgeholt zu haben. 30% weniger Männer ist aber schon krass.

Bei der Arbeitslosigkeit wird gemogelt. Viele arbeitslose Frauen deren Mann zuviel verdient, sind nicht als arbeitslos in der Statistik geführt.

Vaterschaft: Das scheint wirklich ein Problem zu sein

Gewaltopfer: Da ist es logisch, dass Männer überwiegen.

Sozialhilfe: Da traue ich den genannten Zahlen so auch nicht.

Rollenbild: Da würden mich die Zahlen der Lehrkräfte an den höheren Schulen auch mal interessieren und nicht nur der an allgemeinbildenden Schulen.

Und wenn man sich das Gesamtbild betrachtet, so sieht das für die Männer jedenfalls nicht so schlecht aus. Da gibt es lediglich im Osten überdurchschnittliche Nachteile, der größte Teil der Männer des Landes ist 'unterdurchschnittlich benachteiligt'
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Re: Entgeldungleichheit bei Männern und Frauen

Beitragvon Xedion » Donnerstag 4. November 2010, 20:20

@Britta

Ich denke kaum, dass man in diesem Bereich neutrale Berichterstattungen findet. Dafür ist er ideologisch viel zu vorbelastet. Das einzige was übrig bleibt ist daher sich nicht auf Interpretationen zu verlassen, sondern selbst Statistiken zu begutachten, wenn man ein Interesse daran hat. Das Problem bei...die Statistik ist wie man ja allgemein weiß recht flexibel, was die Wahrheit angeht. Dabei kann soviel getrickst werden, dass man schon hier nach ideologischen Motiven sollte. Im Prinzip kann man also nur Studien nennen, die ein bestimmtes Ergebnis haben. Ob man diesen dann traut ist wieder eine andere Sache. Aber welche Alternative hat man denn? Nur Studien trauen, deren Ergebnis einem passt? Mir geht es übrigens nicht anders. Da kommen psychologische Effekte wie Confirmation Bias und Kognitive Dissonanz zum Tragen.

Britta hat geschrieben:Arbeitsunfälle hängen auch mit dem Job zusammen und wie das mit Frauen in Männerberufen ausschaut, das Thema hatten wir ja schon.


Ich denke dies ist zum Großteil dafür verantwortlich. Hier kommen die Rollenbilder zum Tragen, dass Männer solche Berufe eher wählen und noch dazu evtl. höhere Risiken eingehen.

Britta hat geschrieben:Bei der Arbeitslosigkeit wird gemogelt. Viele arbeitslose Frauen deren Mann zuviel verdient, sind nicht als arbeitslos in der Statistik geführt.


Kann ich nicht viel dazu sagen. Man muss sich wohl arbeitslos melden, wenn man in der Statistik geführt werden will (hier müsste man nachprüfen, wie die Statistik genau erstellt wurde). Gerade Jugendarbeitslosigkeit ist aber ziemlich hoch - da sollte ja das mit dem reichen Mann noch nicht so ausgeprägt sein. Genau weiß ich es nicht. Interessant wäre ja mal eine Studie unter Leuten, die arbeiten wollen, aber keinen Job bekommen. Wie sieht es wohl da aus, sofern man realistische Konditionen als Bedingung angibt?

Du schreibst weiter:
Britta hat geschrieben:Und wenn man sich das Gesamtbild betrachtet, so sieht das für die Männer jedenfalls nicht so schlecht aus. Da gibt es lediglich im Osten überdurchschnittliche Nachteile, der größte Teil der Männer des Landes ist 'unterdurchschnittlich benachteiligt'


Möglicherweise ist das so. Das gilt jedoch in meinen Augen auch für den größten Teil der Frauen in Deutschland. Man sieht sich zwar selbst gern als Opfer von allem möglichen, in Wirklichkeit ist man jedoch oft auch selbst zu einem guten Teil dafür verantwortlich. Im Buch "Unter Linken" von Jan Fleischhauer gibt es dazu im Übrigen ein sehr gutes Kapitel über die "Opfergesellschaft" Deutschland. Die Frage ist aber auch, ab welchem "Ungerechtigkeitsgrad" etwas "nicht mehr so schlecht" ist? Wer definiert das? Also wenn ich nun sage, Frauen verdienen für die selbe Arbeit 5% weniger, wäre das "nicht so schlecht"? Oder wäre es erst bei 0% wirklich gerecht?
Das Problem, was ich bei Männern sehe ist, dass rein juristische Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen schon lange abgeschafft wurden. Was bleibt sind soziale Ungleichgewichte. Bei Männern sieht dies leider anders aus. Die hat man im Zuge der Emanzipation etwas vergessen, was an verschiedenen Gesetzen deutlich wird.
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Re: Entgeldungleichheit bei Männern und Frauen

Beitragvon Britta » Donnerstag 4. November 2010, 23:09

Xedion hat geschrieben:@Britta

Ich denke kaum, dass man in diesem Bereich neutrale Berichterstattungen findet. Dafür ist er ideologisch viel zu vorbelastet. Das einzige was übrig bleibt ist daher sich nicht auf Interpretationen zu verlassen, sondern selbst Statistiken zu begutachten, wenn man ein Interesse daran hat. Das Problem bei...die Statistik ist wie man ja allgemein weiß recht flexibel, was die Wahrheit angeht. Dabei kann soviel getrickst werden, dass man schon hier nach ideologischen Motiven sollte. Im Prinzip kann man also nur Studien nennen, die ein bestimmtes Ergebnis haben. Ob man diesen dann traut ist wieder eine andere Sache. Aber welche Alternative hat man denn? Nur Studien trauen, deren Ergebnis einem passt? Mir geht es übrigens nicht anders. Da kommen psychologische Effekte wie Confirmation Bias und Kognitive Dissonanz zum Tragen.

Das tricksen bei Statistiken ist mehr das Weglassen von Informationen. Je mehr man sich zum Thema anschaut, desto besser. Dann muß man auch die Hintergründe ansehen, warum die Werte so sind. Ich denke, dass man dann auf ein neutrales Ergebnis kommen kann.
Xedion hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Arbeitsunfälle hängen auch mit dem Job zusammen und wie das mit Frauen in Männerberufen ausschaut, das Thema hatten wir ja schon.


Ich denke dies ist zum Großteil dafür verantwortlich. Hier kommen die Rollenbilder zum Tragen, dass Männer solche Berufe eher wählen und noch dazu evtl. höhere Risiken eingehen.

Ursache und Wirkung. So kann man aus einem Nicht-Argument ein Argument machen und es für die eigenen Zwecke verwenden.
Xedion hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Bei der Arbeitslosigkeit wird gemogelt. Viele arbeitslose Frauen deren Mann zuviel verdient, sind nicht als arbeitslos in der Statistik geführt.


Kann ich nicht viel dazu sagen. Man muss sich wohl arbeitslos melden, wenn man in der Statistik geführt werden will (hier müsste man nachprüfen, wie die Statistik genau erstellt wurde). Gerade Jugendarbeitslosigkeit ist aber ziemlich hoch - da sollte ja das mit dem reichen Mann noch nicht so ausgeprägt sein. Genau weiß ich es nicht. Interessant wäre ja mal eine Studie unter Leuten, die arbeiten wollen, aber keinen Job bekommen. Wie sieht es wohl da aus, sofern man realistische Konditionen als Bedingung angibt?

Ich kenne jemanden, dessen Frau ist arbeitslos geworden. HartzIV bekommt sie nicht, weil der Mann zuviel verdient. Deswegen ist der Mann nicht reich. Sie taucht jedenfalls nicht in dieser Statistik auf.
Xedion hat geschrieben:Du schreibst weiter:
Britta hat geschrieben:Und wenn man sich das Gesamtbild betrachtet, so sieht das für die Männer jedenfalls nicht so schlecht aus. Da gibt es lediglich im Osten überdurchschnittliche Nachteile, der größte Teil der Männer des Landes ist 'unterdurchschnittlich benachteiligt'


Möglicherweise ist das so. Das gilt jedoch in meinen Augen auch für den größten Teil der Frauen in Deutschland. Man sieht sich zwar selbst gern als Opfer von allem möglichen, in Wirklichkeit ist man jedoch oft auch selbst zu einem guten Teil dafür verantwortlich. Im Buch "Unter Linken" von Jan Fleischhauer gibt es dazu im Übrigen ein sehr gutes Kapitel über die "Opfergesellschaft" Deutschland. Die Frage ist aber auch, ab welchem "Ungerechtigkeitsgrad" etwas "nicht mehr so schlecht" ist? Wer definiert das? Also wenn ich nun sage, Frauen verdienen für die selbe Arbeit 5% weniger, wäre das "nicht so schlecht"? Oder wäre es erst bei 0% wirklich gerecht?

Unterdurchschnittlich benachteiligt ist natürlich ein toller Begriff und bedeutet eigentlich übersetzt 'bevorteilt' - verstehe ich zumindest so.

und klar ist jeder selbst dafür verantwortlich. Es steht ja jedem frei, zu versuchen die Situation zu verändern.

Und ja, gleiches Geld für gleiche Arbeit - da sind nur die 0% Unterschied gerecht.
Xedion hat geschrieben:Das Problem, was ich bei Männern sehe ist, dass rein juristische Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen schon lange abgeschafft wurden. Was bleibt sind soziale Ungleichgewichte. Bei Männern sieht dies leider anders aus. Die hat man im Zuge der Emanzipation etwas vergessen, was an verschiedenen Gesetzen deutlich wird.

Die Emanzipation der Frau ist gleichzeitig ja auch die Emanzipation des Mannes - oder nicht?
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Re: Entgeldungleichheit bei Männern und Frauen

Beitragvon Xedion » Donnerstag 4. November 2010, 23:53

@Britta

Britta hat geschrieben:Das tricksen bei Statistiken ist mehr das Weglassen von Informationen. Je mehr man sich zum Thema anschaut, desto besser. Dann muß man auch die Hintergründe ansehen, warum die Werte so sind. Ich denke, dass man dann auf ein neutrales Ergebnis kommen kann.


Es ist nicht nur das Weglassen von Information. Man kann auch alle Information dabei haben und trotzdem das Ergebnis verfälschen (Stichwort Klassifizierung)

Britta hat geschrieben:Ursache und Wirkung. So kann man aus einem Nicht-Argument ein Argument machen und es für die eigenen Zwecke verwenden.


Nun, die Frage ist für was hier argumentiert wird. Sind es nur die Zustände? Dann kann man es durchaus als Argument sehen. Nur würde ich nie von Diskriminierung reden.

Britta hat geschrieben:Ich kenne jemanden, dessen Frau ist arbeitslos geworden. HartzIV bekommt sie nicht, weil der Mann zuviel verdient. Deswegen ist der Mann nicht reich. Sie taucht jedenfalls nicht in dieser Statistik auf.


Gibt ja auch umgekehrte Fälle, oder nicht? In wiefern kann man davon ausgehen, dass sich das ausgleicht? Ich weiß nicht genau wie die Statistik zustande kam.

Britta hat geschrieben:Unterdurchschnittlich benachteiligt ist natürlich ein toller Begriff und bedeutet eigentlich übersetzt 'bevorteilt' - verstehe ich zumindest so.
und klar ist jeder selbst dafür verantwortlich. Es steht ja jedem frei, zu versuchen die Situation zu verändern.
Und ja, gleiches Geld für gleiche Arbeit - da sind nur die 0% Unterschied gerecht.


Naja, bei "bevorteilt" kann man sich sicher streiten. Aber wieso sind beim Lohn nur 0% gerecht, bei anderen Dingen ist es aber "nicht so schlimm"? Ich meine wenn es Nachteile gibt, dann muss man die auch aktiv beseitigen

Britta hat geschrieben:Die Emanzipation der Frau ist gleichzeitig ja auch die Emanzipation des Mannes - oder nicht?


Richtig. Und genau das wurde irgendwie verpasst. Juristisch aber auch gesellschaftlich.
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Re: Entgeldungleichheit bei Männern und Frauen

Beitragvon Britta » Freitag 5. November 2010, 10:14

Xedion hat geschrieben:@Britta

Britta hat geschrieben:Das tricksen bei Statistiken ist mehr das Weglassen von Informationen. Je mehr man sich zum Thema anschaut, desto besser. Dann muß man auch die Hintergründe ansehen, warum die Werte so sind. Ich denke, dass man dann auf ein neutrales Ergebnis kommen kann.


Es ist nicht nur das Weglassen von Information. Man kann auch alle Information dabei haben und trotzdem das Ergebnis verfälschen (Stichwort Klassifizierung)

Es ist schon hauptsächlich so. Unter Weglassen verstehe ich auch, wenn man die Bewertungskriterien so setzt, dass manches aus den Statistiken rausfällt.
Xedion hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Ursache und Wirkung. So kann man aus einem Nicht-Argument ein Argument machen und es für die eigenen Zwecke verwenden.


Nun, die Frage ist für was hier argumentiert wird. Sind es nur die Zustände? Dann kann man es durchaus als Argument sehen. Nur würde ich nie von Diskriminierung reden.

Nein, Diskriminierung ist es nicht. Ich meinte nur, dass das ein gutes Beispiel dafür ist, wie man sich Contra-Argumente zu Pro-Argumenten hinbiegen kann.
Xedion hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Ich kenne jemanden, dessen Frau ist arbeitslos geworden. HartzIV bekommt sie nicht, weil der Mann zuviel verdient. Deswegen ist der Mann nicht reich. Sie taucht jedenfalls nicht in dieser Statistik auf.


Gibt ja auch umgekehrte Fälle, oder nicht? In wiefern kann man davon ausgehen, dass sich das ausgleicht? Ich weiß nicht genau wie die Statistik zustande kam.

Da das keiner wirklich wissen will, gibt es dazu wohl keine Statistik. Es dürfte aber mehr Frauen betreffen wie Männer - rein gefühlt.
Xedion hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Unterdurchschnittlich benachteiligt ist natürlich ein toller Begriff und bedeutet eigentlich übersetzt 'bevorteilt' - verstehe ich zumindest so.
und klar ist jeder selbst dafür verantwortlich. Es steht ja jedem frei, zu versuchen die Situation zu verändern.
Und ja, gleiches Geld für gleiche Arbeit - da sind nur die 0% Unterschied gerecht.


Naja, bei "bevorteilt" kann man sich sicher streiten. Aber wieso sind beim Lohn nur 0% gerecht, bei anderen Dingen ist es aber "nicht so schlimm"? Ich meine wenn es Nachteile gibt, dann muss man die auch aktiv beseitigen

Ich habe nicht behauptet, dass es bei anderen Dingen nicht so schlimm ist.
Xedion hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Die Emanzipation der Frau ist gleichzeitig ja auch die Emanzipation des Mannes - oder nicht?


Richtig. Und genau das wurde irgendwie verpasst. Juristisch aber auch gesellschaftlich.


Und wer ist schuld?
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Re: Entgeldungleichheit bei Männern und Frauen

Beitragvon Xedion » Freitag 5. November 2010, 17:26

@Britta

Britta hat geschrieben:Es ist schon hauptsächlich so. Unter Weglassen verstehe ich auch, wenn man die Bewertungskriterien so setzt, dass manches aus den Statistiken rausfällt.


Ok, wenn du unter Weglassen das verstehst. Ich würde es aber nicht so nennen. Teilweise passiert dies übrigens auch unabsichtlich.

Britta hat geschrieben:Nein, Diskriminierung ist es nicht. Ich meinte nur, dass das ein gutes Beispiel dafür ist, wie man sich Contra-Argumente zu Pro-Argumenten hinbiegen kann.


Kommt immer auf den Betrachtungswinkel an, das ist schon richtig. Lässt sich aber mit anderen Dingen genauso machen.

Britta hat geschrieben:Da das keiner wirklich wissen will, gibt es dazu wohl keine Statistik. Es dürfte aber mehr Frauen betreffen wie Männer - rein gefühlt.


Gefühlt ist eben immer so eine Sache...

Britta hat geschrieben:Ich habe nicht behauptet, dass es bei anderen Dingen nicht so schlimm ist.


Nun ja, du hast zumindest gesagt, dass Männer insgesamt gesehen nicht benachteiligt sind, was in meinen Augen impluziert, dass der Zustand so in Ordnung ist. Oder hab ich dich da falsch verstanden?

Britta hat geschrieben:Und wer ist schuld?


Ob man dazu einen Schuldigen finden würde? Vermutlich haben diejenigen einen großen Anteil daran, die unter Emanzipation immer nur Emanzipation der Frau verstehen. Genauso wie die, die an alten Rollenbildern festhalten wollen. Aber das hatten wir ja bereits, das Thema ist da sehr komplex :)

Edit: Interessante Aussagen von der Familienministerin. Ich denke, so Unrecht hat sie nicht, wobei man sicher wieder das eine oder andere diskutieren könnte.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 48,00.html
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Re: Entgeldungleichheit bei Männern und Frauen

Beitragvon Britta » Samstag 6. November 2010, 16:43

Xedion hat geschrieben:Ok, wenn du unter Weglassen das verstehst. Ich würde es aber nicht so nennen. Teilweise passiert dies übrigens auch unabsichtlich.

Ja, es ist schwer einen Überblick zu bekommen.
Xedion hat geschrieben:Kommt immer auf den Betrachtungswinkel an, das ist schon richtig. Lässt sich aber mit anderen Dingen genauso machen.

Läßt sich mit Allem so machen.
Xedion hat geschrieben:Gefühlt ist eben immer so eine Sache...

Ich weiß...
Xedion hat geschrieben:Nun ja, du hast zumindest gesagt, dass Männer insgesamt gesehen nicht benachteiligt sind, was in meinen Augen impluziert, dass der Zustand so in Ordnung ist. Oder hab ich dich da falsch verstanden?

Männer haben schon Vorteile in unserer Gesellschaft, die die Frauen so nicht haben. Deswegen möchte ich trotzdem kein Mann sein, denn Frau zu sein hat auch eigene, ganz speziellen Vorteile. Wenn es aber ums Geldverdienen geht, sind noch eindeutig die Männer bevorteilt, besonders in den Chefetagen. Der Zustand an sich ist nicht so in Ordnung, aber was ist schon in Ordnung und braucht nicht verbessert zu werden?

Xedion hat geschrieben:Ob man dazu einen Schuldigen finden würde? Vermutlich haben diejenigen einen großen Anteil daran, die unter Emanzipation immer nur Emanzipation der Frau verstehen. Genauso wie die, die an alten Rollenbildern festhalten wollen. Aber das hatten wir ja bereits, das Thema ist da sehr komplex :)

Die Schuld liegt wohl am Menschen selbst. Man will immer gerne jammern und klagen und dann spielen auch unsere Ängste noch eine große Rolle.

Xedion hat geschrieben:Edit: Interessante Aussagen von der Familienministerin. Ich denke, so Unrecht hat sie nicht, wobei man sicher wieder das eine oder andere diskutieren könnte.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 48,00.html

Ja, da kann ich zustimmen. Alice mochte ich übrigens noch nie und auch die Emanzipationsbewegung erschien mir früher ziemlich übertrieben.

Die Politik habe die Jungen- und Männerpolitik sträflich vernachlässigt. Nötig sei nicht nur, dass künftig mehr Männer als Erzieher und Lehrer in Kitas und Grundschulen arbeiten. Auch die pädagogischen Inhalte müssten sich ändern. "Mal überspitzt ausgedrückt: Schreiben wir genug Diktate mit Fußballgeschichten? Dafür interessieren sich auch die Jungs. Oder geht es immer nur um Schmetterlinge und Ponys?"


Das finde ich i.O. ;)
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Re: Entgeldungleichheit bei Männern und Frauen

Beitragvon Xedion » Samstag 6. November 2010, 17:06

@Britta

Britta hat geschrieben:Männer haben schon Vorteile in unserer Gesellschaft, die die Frauen so nicht haben. Deswegen möchte ich trotzdem kein Mann sein, denn Frau zu sein hat auch eigene, ganz speziellen Vorteile. Wenn es aber ums Geldverdienen geht, sind noch eindeutig die Männer bevorteilt, besonders in den Chefetagen. Der Zustand an sich ist nicht so in Ordnung, aber was ist schon in Ordnung und braucht nicht verbessert zu werden?


Nun, ich stimmte dir zu, dass Männer bestimmte Vorteile haben. Nur sehe ich es eben auch so, dass Frauen auch in manchen Bereichen die Nase vorne haben. Letztendlich sind Männer und Frauen nunmal nicht gleich, man sollte nur dafür sorgen, dass sie die gleichen Chancen haben. Was die dann daraus machen ist ihre Sache. Dies gilt ja speziell auch beim Gehalt, wo wir eher unterschiedliche Auffassungen vertreten ;)

Britta hat geschrieben:Die Schuld liegt wohl am Menschen selbst. Man will immer gerne jammern und klagen und dann spielen auch unsere Ängste noch eine große Rolle.


Jammern ist auch wesentlich einfacher als selbst die Verantwortung zu übernehmen :). Ich denke man kann mit seinem eigenen Leben viel mehr machen, wenn man nicht immer andere Verantwortlich macht. Auch das ist eine Art der Emanzipation. Und das mag ich jetzt garnicht auf Frauen beziehen, sondern auf Menschen allgemein.

Britta hat geschrieben:Das finde ich i.O


Ich auch. ;)
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