Abschlußklasse: naiver Gutmensch als nützlicher Idiot

Moderator: enegh

Abschlußklasse: naiver Gutmensch als nützlicher Idiot

Beitragvon Der Neandertaler » Donnerstag 2. Juni 2011, 17:02

In Goslar sollte bei einer Brötchentütenaktion auf den Tüten der Satz gedruckt werden:
"Gewalt gegen Kinder und Frauen kommt nicht in die Tüte"
Monika Ebeling, die dortige Gleichstellungsbeauftragte, war dagegen, weil das pauschal alle Männer zu Tätern macht. Dies galt einigen Frauen von den Frauennetzwerken in Goslar als Beleg dafür, daß Frau Ebeling sich überhaupt nicht für Frauen eingesetzt habe, daraufhin wurde sie sogleich entlassen. Gut, arbeitslos ist Monika Ebeling nun nicht direkt; es war ja nur eine Halbtagsstelle - im Hauptberuf ist sie Kindergartenleiterin.
    "Man ist doch nicht gleich Antifeministin, wenn man Kritik am ideologisierenden Feminismus übt."
    sagt Monika Ebeling ... und weiter erklärt sie:
Das Ruhigstellungsmittel Ritalin?:
    "Bekommen fast nur Jungs, da wird eine ganze Generation gedopt."
Schlechte Schulabschlüsse?:
    "Auch fast nur Jungs, da geht unsere Zukunft verloren."
Beratungsgespräche?:
    "Da kommen immer nur Frauen. Was ist mit den Männern? Wie kommt man an die ran?"
Daß es einer sozialen Gruppe so schlecht gehe, sagt sie:
    "da muß man doch mal hinschauen"
In ihrem Blog fragt Monika Ebeling:
    "Wie wäre es, nicht über mich zu reden, sondern mit mir?"
Nun soll aber von einer weiteren Spezies unserer Gesellschaft die Rede sein. Nein, nicht schon wieder Politiker, das wäre langweilig.
    In London hat kürzlich ein Kanalarbeiter in einem Haufen Bauschutt einen Ring eines Highschool-Abschlußjahrgangs gefunden. Der Ring erschien ihm nicht billig, daher forschte er nach. Er laß die Gravur:
    JTM – Abschlußklasse: 1938
    Er besorgte sich ein Jahrbuch der Schule. So konnte er letztlich Jesse Taylor Mattos den Ring wieder übergeben.
    Wahrlich ein guter Mensch
    !der Kanalarbeiter
Nicht, daß nicht auch unter Politikern einige gute Menschen wären, nicht alle sind durch die Bank weg schlecht. Einige, besonders in den unteren Rängen, besitzen schon diese Reinkarnation.
Auch sind einige schon glücklich, wenn sie etwas (wieder) finden … ihr (gutes) Gewissen, ihre Moral.
Merkel beim Atomausstieg. Oder Otto Schily, ein Gründungsmitglied der GRÜNEN … ein neues zu Hause in der SPD.
Einige sind aber weniger glücklich darüber, wenn andere etwas (wieder)finden, was ihnen (vermeintlich) abhanden kam.
Flugmeilen oder geheime Dokumente, die belegen, daß die Asse schon damals als nicht sicher erschien oder ... Dienstwagen

Nein, von Gutmenschen soll die Rede sein ... von Moralapostel. Der brutalere Ausdruck: nützliche Idioten.
Laut Duden sind dies Menschen, die sich als unkritisch, übertrieben und nervtötend erweisen. Mithin wird ihnen Naivität attestiert ... wenig Entschlußfreudigkeit. Ein Mensch, der sich in einer Weise verhält, die als "Political Correctness" bezeichnet wird - als politically correct. Als jemand, der sagt, was (politisch) geht und was nicht.
Nun stellt sich aber die Frage, ob sich jemand, der, so wie oben genannte Frau Ebeling, ausgewogen argumentiert - also nicht ideologisch gefärbt, jemand der alles von mehreren Seiten betrachtet, ob derjenige nicht zwangweise zum Gutmenschen wird? Zwar wurde dies Gutmenschentum Frau Ebeling nicht konkret unterstellt, oder ausdrücklich genannt, aber alleine durch die Definition des Duden - unkritisch, übertrieben, nervtötend und geringe Entschlußfreudigkeit - alleine dadurch ergibt sich diese Situation doch.
    ? oder ist die Explikation schon falsch ?
weitere Frage:
    ? gibt es auch Schlechtmenschen ?
    ? gute Gutmenschen ?
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Re: Abschlußklasse: naiver Gutmensch als nützlicher Idiot

Beitragvon elfenpfad » Donnerstag 2. Juni 2011, 21:48

DerNeandertaler hat geschrieben:Nein, von Gutmenschen soll die Rede sein ... von Moralapostel. Der brutalere Ausdruck: nützliche Idioten.
Laut Duden sind dies Menschen, die sich als unkritisch, übertrieben und nervtötend erweisen. Mithin wird ihnen Naivität attestiert ... wenig Entschlußfreudigkeit. Ein Mensch, der sich in einer Weise verhält, die als "Political Correctness" bezeichnet wird - als politically correct. Als jemand, der sagt, was (politisch) geht und was nicht.
Nun stellt sich aber die Frage, ob sich jemand, der, so wie oben genannte Frau Ebeling, ausgewogen argumentiert - also nicht ideologisch gefärbt, jemand der alles von mehreren Seiten betrachtet, ob derjenige nicht zwangweise zum Gutmenschen wird? Zwar wurde dies Gutmenschentum Frau Ebeling nicht konkret unterstellt, oder ausdrücklich genannt, aber alleine durch die Definition des Duden - unkritisch, übertrieben, nervtötend und geringe Entschlußfreudigkeit - alleine dadurch ergibt sich diese Situation doch.

? oder ist die Explikation schon falsch ?

weitere Frage:

? gibt es auch Schlechtmenschen ?
? gute Gutmenschen ?


Ich bin dafür, dieses Wort "Gutmensch" als Unwort des Jahres zu deklarieren ! :evil:
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Re: Abschlußklasse: naiver Gutmensch als nützlicher Idiot

Beitragvon Der Neandertaler » Freitag 3. Juni 2011, 00:42

Hallo Elfenpfad.
Elfi, ich bin sofort bei Dir.
Dies fiel mir nur immer wieder ein, nachdem ich die Begründung für einen "Gutmenschen" las. Nachdem mir ein Jemand eines anderen Forums Unentschloßenheit und kleinliche Denkweise vorwarf.
Dieser Jemand behauptete daraufhin, er könne bereits nach der ersten Unterhaltung, nach den ersten paar Sätzen einen Gutmenschen erkennen. Besonders an der unideologischen Argumentation, an dessen Ausdrucksweise.
Der Anlaß meines Berichtes war besonders groß, nachdem ich den Bericht aus Goslar las.
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Re: Abschlußklasse: naiver Gutmensch als nützlicher Idiot

Beitragvon Daak » Sonntag 30. Oktober 2011, 22:50

Na, was habt ihr denn gegen das Wort "Gutmensch", und wieso als Unwort deklarieren?

Ich dachte, "Gutmensch" sei eine glasklare Beleidigung, und als solche auch allgemein angenommen.

Mal so einwerf ...
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Re: Abschlußklasse: naiver Gutmensch als nützlicher Idiot

Beitragvon elfenpfad » Montag 31. Oktober 2011, 14:00

Daak hat geschrieben:Na, was habt ihr denn gegen das Wort "Gutmensch", und wieso als Unwort deklarieren?

Ich dachte, "Gutmensch" sei eine glasklare Beleidigung, und als solche auch allgemein angenommen.

Mal so einwerf ...

Hallo Daak

Diese Bezeichnung "Gutmensch" wird vielseitig verwendet, und hält inzwischen eigentlich keiner eindeutigen Definition mehr Stand.
Aber er wird nach wir vor sehr schubladisierend/katalogisierend verwendet, und damit habe ich grosse Probleme.

Interessant ist, was wikipedia dazu schreibt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch

Grüssli
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Re: Abschlußklasse: naiver Gutmensch als nützlicher Idiot

Beitragvon Der Neandertaler » Montag 31. Oktober 2011, 17:01

Hallo Daak.
Daak hat geschrieben:Na, was habt ihr denn gegen das Wort "Gutmensch", und wieso als Unwort deklarieren?

Ich dachte, "Gutmensch" sei eine glasklare Beleidigung, und als solche auch allgemein angenommen.

Mal so einwerf ...

Nein gegen das Wort ansich, ... garnicht's. Nur wie es heutzutage gebraucht wird ... in welchem Zusammenhang.
Wie schon zuvor bedeutet:
Nicht selten wird er aber etwas unreflektiert benutzt ... einfach inflationär.
    dies kann man auch auf eine Sache beziehen
Schau nach allen besonderen Themen ... Standorten!
    Ob es Stuttgart 21 ist, der Großflughafen Berlin-Brandenburg oder das Schulprojekt in Hamburg, etc. -
    ich will nicht die einzelnen Vorhaben beurteilen , aber überall ging es nach dem Motto:
    Wer nicht für mich ist, ist gegen mich.
Jeder, der eine Sache kritisch betrachtete, der anders als die (vermeintliche) Mehrheit argumentierte, wurde niedergemacht ... diskriminiert.
Wie haben sich in Stuttgart Kritiker des Projektes und dessen Befürworter beschimpft, regelrecht bekämpft ... nicht nur verbal. Jeder, der gemäßigter an die Sache heranging, der zwar auch gegen das Projekt war, aber ausgewogener argumentierte ... differenzierter, nicht ganz so ideologisch wurde als Gegner betrachte, wurde als "Gutmensch" bezeichnet. Wobei es weniger auf das Wort ansich ankommt - daß es ausgesprochen wird, sondern die Allusion, die Andeutung reicht schon ... tut vielleicht mehr weh, weil man sich dagegen weniger wehren kann.
Somit hast Du schon Recht:
    Das Wort "Gutmensch" ist allgemein als Affront, als Herabsetzung gestraft,
    "eine glasklare Beleidigung, und als solche auch allgemein angenommen"
Gestraft sind aber auch diejenigen, die damit betitelt werden - ob zurecht oder nicht. Aber - wie auch elfenpfad schon sagte:
    "Diese Bezeichnung 'Gutmensch' wird vielseitig verwendet, und ... er wird nach wir vor sehr schubladisierend/katalogisierend verwendet, und damit habe ich grosse Probleme."
... ich auch.
Das war auch der Anlaß meines Beitrags.
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Re: Abschlußklasse: naiver Gutmensch als nützlicher Idiot

Beitragvon Elfer » Dienstag 1. November 2011, 12:06

Aber wie nennen wir „Gutmenschen“ dann? Denn es gibt sie. Frau Ebeling ist keiner, denn sie hat nicht die „Gutmenschen“ eigene Einseitigkeit der Betrachtung. Daneben hat sie nur ihren Job gemacht, sie war Gleichstellungsbeauftragte. Früher hieß es einmal Frauenbeauftragte, aber endlich hatte jemand erkannt, dass dies nichts mit Emanzipation zu tun hat und machte aus der Frauen- eine Gleichstellungsbeauftragte (wie viele Männer gibt es eigentlich in dem Job?). Leider hat mit dem Namenswechsel das Bewusstsein nicht gewechselt. Wir sind also immer noch in der emanzipatorischen Steinzeit, weil vor allem Frauen, die Emanzipation nicht verstanden haben und Männern da von Gleichgültigkeit oder totaler Ablehnung blockiert werden.

Der „Gutmensch“, wie nennen wir ihn nun? Er ist so gefährlich wieder andere Extremisten. Nur ist er später noch schwerer zur Verantwortung zu ziehen.

Ich versuche mal an einem Beispiel zu verdeutlichen, was der „Gutmensch“ für mich im negativen Sinne bedeutet.

Vor vielen Jahren reiste Mahmud U. unter falschen Personalien nach Deutschland ein. Unter diesen Fantasiepersonalien lebten zu dieser Zeit schon viele, heute Tausende in Deutschland. Mittlerweile kann man von der zweiten Generation reden.

Dieser Mahmud U. hatte sich zum Ziel gesetzt ein ganz Großer zu werden, was ihm in gewisser Weise auf gelang. Um das Ziel zu erreichen wurde er schnell straffällig und sollt ausgewiesen werden, weil man mittlerweile seine tatsächliche Identität ermittelt hatte und er für seinen Lebensunterhalt nicht selber sorgen konnte.

So fanden sich einige „Intellektuelle“ zusammen, die Mahmud U. und seine mittlerweile große Familie gar nicht kannten. Dazu lebte man schon viel zu weit von einander entfernt.

Sie garantierten für seinen Lebensunterhalt aufzukommen. Mahmud U. konnte nicht mehr abgeschoben werden. Seine mittlerweile 10 Kinder kosteten den Staat mittlerweile weit über 3.000,- € pro Monat. Mahmud U. verdiente sein Geld ausschließlich durch illegale Aktivitäten. Eine Abschiebung kam nicht mehr in Betracht, weil sein Heimatland ihn vorsorglich ausgebürgert hatte, um ihn nicht zurück nehmen zu müssen.

Mahmud U. protzte, dass er die staatliche Unterstützung gar nicht brauche, da er unbeschreiblich mehr Geld im Monat verdiene. Die Zahlungen wurden eingestellt und mussten nach Klage von Mahmud U. wieder aufgenommen werden.

Nun sind die meisten Kinder in seine Fußstapfen getreten, nur musste man ihnen mittlerweile auch die gewünschte deutsche Staatsangehörigkeit zubilligen.

Der Weg war damals schon deutlich absehbar, wurde aber durch „Gutmenschen“ ignoriert. Sie ermöglichtem einen erklärten Verbrecher (er hatte angekündigt, dass er die Vormachtstellung unter den Kriminellen erlangen wollte) das Bleiberecht und seiner Familie nun die deutsche Staatsangehörigkeit.

Keiner der Gutmenschen steht nun zur eigenen Verantwortung.

Ihr könntet sagen, es sei nur ein Einzelbeispiel. Nein, es ist eines von vielen und noch nicht einmal das Heftigste. Nur ist es eines, das komplett durch die Medien gegangen ist, daher kann man offen darüber reden. Daher musste aber auch jeder was los war und ist.
Es ging aber so weit, dass die groß angelegte Identifizierungsmaßnahme dieser Retortensippe als Menschenhatz und Verfolgung gegeißelt wurde. Das ist und war der Geist dahinter.

Mittlerweile sind diese Retortensippen in aller Munde und haben in vielen Bereichen einen kaum zu durchdringende Machtstruktur aufgebaut. Sie sind bereits dazu übergangen, sich mit angeblichen Vorträgen in die Schulen und Kindergärten zu schleichen.

Sie sind ob ihrer Maße in kommunalen Beiräten vertreten.

Nein, die Gutmenschen sind nicht allein dafür verantwortlich, aber sie haben eine sehr große Verantwortung. Diese geht mit einer provozierten Stimmungsmache über den eigenen konkreten Beitrag hinaus.

Das sind die negativen Gutmenschen, nicht die im Sinne der Bezeichnung und es sind die, die in der Kritik stehen und es sind nicht wenige.

Nett ist in diesem Zusammenhang auch das Thema PC. Als ich letztens mit einem Türken sprach und der sich (wörtlich) über die Kanacken aufregte, musste ich schmunzeln. Wie ich jeden Tag schmunzele, weil dies keine Seltenheit sondern eher die Regel ist. Ausländerfeindlichkeit ist ein Privileg der Ausländer. PC interessiert sie dabei nicht.

Zigeuner. Wow, ich kenne einen Teil dieser „Minderheit“ und die Gerüchte sind keine.

Warum sind es die Sinti und Roma, die sich gegen die Bezeichnung verwehrten und ständig mit dem ewig gestrigen Gejammer daher kommen? Weil in ihren Reihen die Leben, die eine erhebliche gesellschaftliche Belastung darstellen? Egal, ob sie aus Rumänien, Bugarien oder einem anderen Land kommen oder direkt aus Deutschland.

Es gibt Zigeuner, die eben dazu stehen und wert darauf legen, als solche bezeichnet zu werden. Es ist so, als würde ich mich dagegen wehren, als Deutscher bezeichnet zu werden.
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Re: Abschlußklasse: naiver Gutmensch als nützlicher Idiot

Beitragvon Der Neandertaler » Dienstag 1. November 2011, 20:32

Hallo Elfer.
Es ist vollkommen richtig:
    es ist schwer einen anderen Begriff für "Gutmenschen" zu finden.
Eine Abgrenzung ist aber auch nicht unbedingt recht einfach.
Laut Duden ist ein "Gutmensch" ein:
    [naiver] Mensch, der sich in einer als unkritisch, übertrieben, nervtötend o. ä. empfundenen Weise im Sinne der Political Correctness verhält, sich für die Political Correctness einsetzt
Und genau da fängt es doch schon an:
    Sind die "Gutmenschen" Deines Beispiels, "Gutmenschen" im eigentlichen Sinne, oder sind es einfach nur gute Menschen, welche in vielleicht guter Absicht eine eventuelle Abschiebung einer vielleicht (gut) integrierten Familie verhindern wollten?
    Kommt also vielleicht auf den Standpunkt und die Sichtweise an:
    Wie man den Fall betrachtet!
Da ja, wie schon zuvor bedeutet, der Begriff recht inflationär benutzt wird ... unkritisch ... demaskierend ... polemisierend, einfach nur um Recht zu behalten und den Anderen mundtot zu machen.
Eine Abgrenzug:
    Wer seinen Müll trennt, für Amnesty International spendet und für Gleichberechtigung ist, wird von vielen als "Gutmensch" verspottet.
    Wer gegen alles kämpft, gegen alles was Spaß macht, wird ebenso betitelt.
    man kann nichts gegen solche Leute vorbringen, weil sie in jedem einzelnen Punkt recht haben ...
    diese Rechthaber par excellence.

    Der Gutmensch stellt sich in den Dienst der Menschheit und läßt sich feiern.
    Der gute Mensch stellt sich ebenso in den Dienst des Nächsten ... hilft aber selbstlos.

    Sollte die Definition, eine Abgrenzung so einfach sein ?
Meines Wissens stand das Wort "Gutmensch" 2000 erstmals im Rechtschreibduden ... 1994 im sprachkritische Wörterbuch, herausgegeben von Klaus Bittermann. Das Wort kommt aber wohl von den Nazis.
Diese verwendeten es wohl gegen die Anhänger des Grafen Galen, die gegen die Tötung körperlich und geistig Behinderter gekämpft haben.
anzunehmen ist also eine Bösmenschen-Schöpfung.
Im Laufe der Zeit hat die Bezeichnung "Gutmensch" also mutmaßlich eine Umdeutung erhalten.
wie im Übrigen viele Worten, welche wir heute benutzen.
Sollte man also künftig die Bezeichnung "Gutmensch" quasi als Ehrentitel und Adelsprädikat führen?
a priori - Quid pro quo ?
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Re: Abschlußklasse: naiver Gutmensch als nützlicher Idiot

Beitragvon Elfer » Dienstag 1. November 2011, 20:56

Ich denke, dass Gutmenschen die sind, die auf einer gemeinsamen Grundlage glauben immer das Richtige zu tun. Es sind die, die gegen S21 marschieren, ohne sich eigene Gedanken zu machen, weil es gut ist, die gegen rechte Demos marschieren, ohne sihc Gedanken zu machen, weil es eben gut ist....

Dabei vergessen sie, dass sie ihre eingenen Möglichkeiten verpasst haben (S21) und dass jeder das REcht zur Meinungsäußerung hat, wenn er damit nicht gegen den Bestand des Landes kämpft oder Straftaten begeht oder dazu aufruft (Demos)...

Der Gutmensch nimmt für sich, als guter Mensch Diunge in Anspruch, die er anderen nicht gewährt. Er glaubt, weil er gut ist, alle Lebensbereiche bestimmen zu können.

Der Gutmensch hinterfragt nur andere, nie sich selber.
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Re: Abschlußklasse: naiver Gutmensch als nützlicher Idiot

Beitragvon Der Neandertaler » Dienstag 1. November 2011, 21:17

Hallo Elfer.
Gute Definition, aber ... kann man dies nicht auf fast jeden und überall benutzen.
Naivität wird doch auch denen unterstellt, welche nicht ihren Argumenten anschließt!
der Gegner, der Demonstranten

Bei Demonstrationen in und um S21 wurde doch auch Befürwortern dieses Projektes Gutmenschentum unterstellt.
Es muß also noch etwas mehr sein, was diesen Menschenschlag auszeichnet. Wenn es diese Menschen denn überhaupt gibt. Gibt:
    daß sie dieser Bezeichnung wert sind.
Klar, diese Mehrheit/Minderheit gibt es, aber ich würde für derartige Menschen eine andere Definition benutzen.
wie ich auch sonst etwas länger, etwas umständlicher definiere ... erkläre
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