Krieg gegen Drogen ist verloren

Moderator: enegh

Krieg gegen Drogen ist verloren

Beitragvon lesslow » Dienstag 7. Juni 2011, 15:29

Hallo liebe Leute,

ich möchte ein Thema anregen, das mit sogenannten "Drogen" und "Drogen"-Konsum zu tun hat.
Eine neugegründete Kommision aus namentlichen Vertretern der Politik, Wirtschaft und Literatur hat einen Bericht herausgebracht, der nahelegt, dass der - wie aktuell noch geführte - "Kampf gegen Drogen" verloren bzw. zum Scheitern verurteilt sei, und fordert ein Umdenken im Umgang mit Drogen.

Ich würde gerne wissen, was Ihr davon haltet und ob ihr ähnlicher Meinung seid, oder ob es eine unmögliche Sache ist, die da gefordert wird - im moralischen, wie sachlichen Sinn.







Die Kommision setzt sich folgendermaßen zusammen:

http://www.globalcommissionondrugs.org/Commission hat geschrieben:
» Asma Jahangir
- human rights activist, former UN Special Rapporteur on Arbitrary, Extrajudicial and Summary Executions, Pakistan

» Carlos Fuentes
- writer and public intellectual, Mexico

» César Gaviria
- former President of Colômbia

» Ernesto Zedillo
- former President of México

» Fernando Henrique Cardoso
- former President of Brazil (chair)

» George Papandreou
- Prime Minister of Greece

» George Shultz
- former Secretary of State, United States (honorary chair)

» Javier Solana
- former European Union High Representative for the Common Foreign and Security Policy, Spain

» John Whitehead
- banker and civil servant, chair of the World Trade Center Memorial, United States

» Kofi Annan
- former Secretary General of the United Nations, Ghana

» Louise Arbour
- former UN High Commissioner for Human Rights, president of the International Crisis Group, Canada

» Maria Cattaui
- Member of the Board, Petroplus Holdings; former Secretary-General of the International Chamber of Commerce, Switzerland

» Marion Caspers-Merk
- former State Secretary at the German Federal Ministry of Health, Germany

» Mario Vargas Llosa
- writer and public intellectual, Peru

» Michel Kazatchkine
- executive director of the Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria, France

» Paul Volcker
- former Chairman of the US Federal Reserve and of the Economic Recovery Board, US

» Richard Branson
- entrepreneur, advocate for social causes, founder of the Virgin Group, cofounder of The Elders, United Kingdom

» Ruth Dreifuss
- former President of Switzerland and Minister of Home Affairs

» Thorvald Stoltenberg
- former Minister of Foreign Affairs and UN High Commissioner for Refugees, Norway


Der Report:
http://www.globalcommissionondrugs.org/Report


Und hier ein interessanter Beitrag des schweizer Fernsehens zum Thema:
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/06/02/International/Krieg-gegen-Drogen-ist-verloren


Eine Aussage hat es mir dabei besonders angetan:

"Sucht ist ein Gesundheitsproblem, kein juristisches"

Viel spaß bei der Unterhaltung =)
„Ich habe an vielen Dingen keine Freude und glaube an viele Dinge nicht, die der Stolz der heutigen Menschheit sind; ich glaube nicht an die Technik, ich glaube nicht an die Idee des Fortschritts, ja nicht einmal an die Demokratie, ich glaube weder an die Herrlichkeit und Unübertrefflichkeit unserer Zeit, noch an irgendeinen ihrer hochbezahlten Führer, während ich vor dem, was man so ‚Natur‘ nennt, eine unbegrenzte Hochachtung habe.“ - Hermann Hesse
lesslow
 
Beiträge: 565
Registriert: Sonntag 4. Juli 2010, 23:20
Wohnort: "Heimat? Ich habe keine Heimat. Der Dschungel ist meine Heimat." Dr. Varnoff (Bela Lugosi)

Re: Krieg gegen Drogen ist verloren

Beitragvon Britta » Dienstag 7. Juni 2011, 22:53

Klar ist der Krieg gegen Drogen verloren, in einer Welt in der viele keine Zukunft sehen, der größte Teil viel zu wenig verdient und es so viele Arbeitslose gibt und noch dazu hinter den größten Drogengeschäften die CIA steckt, die mit Hilfe von Banken in Steuerparadiesen die Drogengelder wäscht und Drogengelder in der Finanzkrise sogar die eine oder andere Bank vor der Pleite retteten.

Erwischt werden immer nur die kleinen Drogenhändler, die nicht für die CIA arbeiten sondern auf eigene Rechnung.
People who lie to others have merely hidden away the truth, but people who lie to themselves have forgotten where they put it.
Benutzeravatar
Britta
 
Beiträge: 2452
Registriert: Samstag 3. Juli 2010, 14:09

Re: Krieg gegen Drogen ist verloren

Beitragvon elfenpfad » Mittwoch 8. Juni 2011, 13:10


«Krieg gegen Drogen ist verloren»

Der "Krieg" hätte sich - (wenn man dieses Wort überhaupt gebrauchen sollte :? ), gegen gewissenslose Dealer und Machenschaften dieser "Maffiabranche" richten sollen, von Anfang an, und zwar im Bereich harter und stark süchtigmachenden Drogen.
Es wurden aber sowohl weiche und harte Drogen in diesen Kampf mit einbezogen, und vor allem auch die Konsumenten derselben. Was ja ansich schon unnsinnig ist, da Abhängigkeit wirklich eher ein gesundheitliches Problem darstellt, bei der die Psyche des Menschen der grösste Faktor darstellt. Was Du, less, ja auch mit dieser Deiner Aussagen :
lesslow hat geschrieben:Eine Aussage hat es mir dabei besonders angetan:

"Sucht ist ein Gesundheitsproblem, kein juristisches"

ansprachst.

Die Global Commission on Drug Policy streibt in ihrem Vorwort des Berichts: Als die UNO-Drogenkonvention vor einem halben Jahrhundert in Kraft getreten ist, glaubten Politiker weltweit, dass scharfe Gesetze gegen Drogenproduzenten, -besitzer und -süchtige den Drogenmarkt für immer eliminieren würden.

Das Ziel war eine drogenfreie Welt. Fünfzig Jahre später aber zeigt sich, dass das Ausmass des illegalen Drogenmarktes – vor allem kontrolliert durch das organisierte Verbrechen – dramatisch angestiegen ist.

Zu diesem Ausschnitt aus der schweizer Tagesschau : http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten ... t-verloren , den Du @lesslow reinstelltest im Eröffnungs - Beitrag, möchte ich bemerken, dass eine drogenfreie Welt eh eine Illusion darstellt, zumal man ja auch immer die legalen Drogen davon ausnimmt ( wie z.B. Alkohol ) ^^
Das Bedürfnis nach Drogen und ihrer verschiedensten Auswirkungen scheint von Anbeginn der Welt im Menschen, ja sogar in der Tierwelt, tief verankert zu sein.
Die Frage ist auch, war dieses Ziel einer drogenfreien Welt wirklich erstrebenswert, oder sollte nicht das Ziel sein: ein verantwortungsvoller Umgang mit Drogen, also eine gute Drogenprävention im Sinne von Aufklärung darüber.
"Nur das Denken, das wir leben, hat einen Wert.
Hermann Hesse, Demian, Gesammelte Werke Bd. 5"
Benutzeravatar
elfenpfad
 
Beiträge: 2313
Registriert: Freitag 16. Juli 2010, 15:54
Wohnort: Heidiländli ;)

Re: Krieg gegen Drogen ist verloren

Beitragvon Der Neandertaler » Mittwoch 8. Juni 2011, 14:14

Hallo lessow.
Wie wäre es mit folgender Theorie:
Durch neue, härtere, schärfere und restriktivere Gesetze ist dem Nicht-Gebrauch von Drogen wohl nicht beizukommen, steht ja fest.
Es war aber schon immer die Denkweise des Gesetzgebers:
über die Nutzer kommen wir an die Hintermänner!
Dies, über Drogenkosumenten an die Verursacher, also an die Drogenkartelle bzw. -Bosse, dies hat sich aber als Irrweg erwiesen. Wenn wir aber feststellen, worin der Vorteil für diese Kartelle besteht? ... das Geld, der Gewinn!
Nun können wir, wie öfter versucht, die Gewinne abschöpfen. Wir können aber auch versuchen, diese zu verhindern, indem wir den Drogengebrauch legalisieren und Drogen unter Beobachtung kostenlos ausgeben.
wird ja zeitweise gemacht.
Vorteil:
    Erstens hätte man so einen größeren, besseren Überblick, könnte bei Mißbrauch schneller eingreifen.
    Zweitens, und das wäre der lustige Nebeneffekt, könnte man so die Beschaffungskriminalität eindämmen.
Elfi sprach es schon an:
was verstehen wir unter Drogen, unter illegalen Drogen?
Alle Drogen? Oder nur die Drogen, an denen der Staat nichts verdient?
Tabak=Tabaksteuer - Alkohol=Alkoholsteuer
In den 50er und 60er Jahren waren viele harte Drogen etwa als Beruhigungsmittel in der Medizin in Gebrauch. Bis man feststellte:
Huch, die machen ja abhängig, süchtig!
Erst danach wurden diese gesetzlich verboten.
Warum also nicht legalisieren?
Dies würde unsere Gefängnisse nicht durch kleine, süchtige Drogenkonsumenten (über-) füllen. Der Kampf gegen Drogen würde nicht unmengen an Geld kosten, Geld und Zeit, welches man sinnoller einsetzen könnte.
Dies würden nicht soviel Tote kosten.
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

Die Welt ist so geräumig und der Kopf ist so beschränkt.

Zpět k budoucnosti ke nejlebší čas.


-----

Viele Grüße
Der Neandertaler
Benutzeravatar
Der Neandertaler
 
Beiträge: 752
Registriert: Mittwoch 1. September 2010, 05:37

Re: Krieg gegen Drogen ist verloren

Beitragvon elfenpfad » Dienstag 26. Juli 2011, 15:35

Ich stell diesen Artikel mal hier in den thread, da er ja auch um Drogen geht. Und zwar um eine, mit verheerenden Auswirkungen. Selbst starke Beruhigungsmittel sind wirkungslos, wenn Konsumenten durchdrehen, so dass einige in Vollnarkose versetzt werden mussten. Selbstverstümmelungen wurden unter dem Einfluss der Droge häufig beobachtet, und die gesundheitlichen Nebenwirkungen verheerend. Teilweise ist diese Droge noch LEGAL erwerblich :shock:

"Badesalz"-Drogen schockieren US-Mediziner

Mediziner und Fahnder in der USA warnen vor einer Horror-Droge: Hochpotente Rauschmittel, die als "Badesalz" verkauft werden, breiten sich mit rasanter Geschwindigkeit aus. Ihre Wirkung erschüttert selbst erfahrene Ärzte, mehrere Bundesstaaten haben die Substanzen jetzt verboten.


Patienten, die völlig außer Kontrolle sind, Selbstverstümmelungen, Gewalttaten im Rausch: Eine neue Droge beunruhigt in den USA Mediziner und Ermittler. Es handelt sich um "Badesalz" - sogenannte Cathinone, die in kristalliner Form verkauft werden. Wie die "New York Times" berichtet, wird die Droge derzeit in 22 der 50 US-Bundesstaaten völlig legal verkauft - meist in 50-Milligramm-Päckchen für 25 bis 50 Dollar.

Über die Wirkung der im "Badesalz" enthaltenen Substanzen wie Mephedron oder Methylendioxypyrovaleron (MDPV) kursieren wahre Horrorgeschichten. Im US-Staat Indiana ist ein Mann laut "New York Times" auf einen Flaggenmast am Straßenrand geklettert und in den Verkehr gesprungen, ein anderer sei im Rausch in ein Kloster eingedrungen und habe einen Priester erstochen. In West Virginia hat eine Frau sich selbst schwerste Schnittverletzungen zugefügt - weil sie offenbar glaubte, etwas sei unter ihrer Haut. "Sie sah aus, als sei sie kilometerweit durch Dornengebüsch geschleift worden", sagte der Notfallmediziner, der die Frau behandelt hatte.

Selbst starke Beruhigungsmittel wirkungslos

Auch ohne Gewalt gegen sich selbst und andere können die "Badesalz"-Konsumenten Opfer dramatischer Effekte werden, wie Berichte von Medizinern ahnen lassen. Ein Arzt aus Florida erzählte von einem Mann, dessen Körpertemperatur auf 42 Grad gestiegen war. "Man hätte auf seiner Stirn Eier braten können", meinte der Mediziner laut "New York Times". Andere Ärzte berichten von Symptomen wie einer starken Erhöhung von Blutdruck und Herzfrequenz sowie heftigen Muskelkrämpfen. Mephedron und MDPV ähneln chemisch der in Arabien und Ostafrika verbreiteten Droge Khat.

Selbst starke Beruhigungsmittel sollen bei Opfern nicht mehr geholfen haben - weshalb manche Mediziner zu potenten Psychopharmaka oder sogar zu Vollnarkosen griffen, um die Patienten ruhigzustellen. "Wenn man die schlimmsten Wirkungen von Meth, Kokain, PCP, LSD und Ecstasy zusammennimmt", sagte Mark Ryan, Direktor des Louisiana Poison Center, "dann hat man eine Vorstellung davon, was wir hier manchmal sehen." Die psychischen Folgen können den Berichten zufolge mehrere Monate andauern.

Die "Badesalze" sind in Europa schon seit einiger Zeit bekannt. In Deutschland sind sie seit mindestens 2008 in Umlauf, in Großbritannien wurden sie 2010 verboten. In Amerika breiten sie sich nun in eine knallharte Drogenszene aus - und das hat Folgen. Von Januar bis Juni gingen in den Giftnotrufzentralen 3470 Anrufe im Zusammenhang mit "Badesalzen" ein, heißt es in der "New York Times" - mehr als zehnmal so viele wie im gleichen Zeitraum 2010. "Ich habe noch nie eine Droge erlebt, die sich so schnell verbreitet hat", sagte David Hayes, Polizeichef in Alton (US-Staat Illinois).

Gesetzesinitiativen in mehreren US-Staaten

Zum Kronzeugen für die Gefährlichkeit der Substanzen, die unter Namen wie "Ivory Wave," "Aura, "Vanilla Sky," oder "Pure Ivory" verkauft werden, wurde vor einigen Monaten der bekennende Süchtige Neil Brown. Gegenüber Polizei und Presse sagte er aus, er habe in seinem Leben schon so ziemlich jede harte Droge von Heroin bis Crack konsumiert. Was er aber im Mephedron-Rausch erlebt habe, hätte ihn so geschockt, dass er den Weg in die Medien suchte: Er rief eine Zeitung an, um andere Leute vor dem Konsum zu warnen.

Brown erzählte von einem "bad trip" mit extrem beängstigenden Halluzinationen. Als der Drogenabhängige wieder bei Sinnen war, stellte er fest, dass er sich mit einem Abhäutmesser für die Jagd im Gesicht und am Bauch geschnitten hatte. Brown überlebte den blutigen Selbstverstümmelungstrip, andere nicht: Es gibt Berichte über tödliche Überdosierungen und einen Mann, der sich im Drogenrausch selbst die Kehle durchschnitt und dann noch die Kraft fand, sich zu erschießen, sowie über einen möglicherweise durch die "Badesalz"-Droge induzierten Amoklauf, der einen Polizisten das Leben kostete.

Das Thema ist inzwischen weit oben auf der politischen Agenda in den USA. Allein in dieser Woche haben mit Louisiana, Missouri und New York gleich drei Bundesstaaten die "Badesalze" für illegal erklärt, Florida ist diesen Schritt bereits vor einem halben Jahr gegangen.

Doch der juristische Feldzug gestaltet sich schwierig - in den USA ebenso wie in Europa, wo zuletzt ebenfalls ein starker Anstieg in der Verbreitung bisher unbekannter Drogen festgestellt wurde. Da die vermeintlichen Badesalze als "nicht für den menschlichen Verzehr" deklariert sind, fallen sie nicht unter den Analog Act - ein Gesetz, das jede Substanz, die einer verbotenen Droge "substantiell ähnlich" ist, verbietet. Experten befürchten deshalb, dass die Verbote in den einzelnen US-Staaten umgangen werden können: Ändern Chemiker nur ein Molekül in den illegalen Salzen, seien sie wieder legal.


http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 05,00.html
"Nur das Denken, das wir leben, hat einen Wert.
Hermann Hesse, Demian, Gesammelte Werke Bd. 5"
Benutzeravatar
elfenpfad
 
Beiträge: 2313
Registriert: Freitag 16. Juli 2010, 15:54
Wohnort: Heidiländli ;)

Re: Krieg gegen Drogen ist verloren

Beitragvon Artie » Dienstag 26. Juli 2011, 19:15

Diese neuen "Billigdrogen" sind ein Ausweg, den sich die Nutzer suchen, egal ob Badesalz oder gekochte Hustenmittel.

Die Drogen nicht für "umme" nein, sondern warum nicht für eine Drogensteuer die diverse Gesundheitszentren finanziert. Nur weil Drogen nicht mehr kriminalisiert werden, werden sie nicht aus der Ächtung heraus kommen bzw eine komplette und breite Akzeptanz in der Bevölkerung erreichen.
Chief: „Die Beschleunigung bleibt vorhanden obwohl die Summe alle Kräfte gleich Null ist. F_magnetanziehung+F_trägheit=0.
F1=-F2=> F1+F2 = 0.“

Highway: „Aus F1=-F2 folgt F1+F2 <> 0 du Amateur.“

Chief: „Du lügst schon wieder Du Arsch!“
Benutzeravatar
Artie
 
Beiträge: 997
Registriert: Sonntag 22. August 2010, 14:37

Re: Krieg gegen Drogen ist verloren

Beitragvon Britta » Dienstag 26. Juli 2011, 21:06

Artie hat geschrieben:
Diese neuen "Billigdrogen" sind ein Ausweg, den sich die Nutzer suchen, egal ob Badesalz oder gekochte Hustenmittel.

Du meinst bestimmt das hier: http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber ... 41387.html

Die chemische Substanz hinter Krokodil ist das Opiat Desomorphin. In Drogenküchen gewinnen Süchtige den Morphium-Abkömmling, indem sie codeinhaltigen Pillen unter anderem Farbverdünner, Feuerzeugbenzin und Phosphorsäure beimischen – alle Zutaten sind in Russland günstig und ohne Rezept zu haben.

Die so entstandene braune Flüssigkeit hat katastrophale Auswirkungen auf den Körper der Süchtigen: Der Name Krokodil rührt wohl daher, dass die Haut sich grünlich-grau verfärbt und schuppig wird. Die Haut um die Einstichstelle stirbt ab, am ganzen Körper entstehen wunde und schorfige Stellen. Der Vergleich mit dem Reptil passt aber auch aus einem anderen Grund: Die Droge frisst ihre Konsumenten von innen her auf. Nach und nach verfaulen nämlich ganze Körperteile, im Endstadium fällt buchstäblich das Fleisch von den Knochen. Nicht selten sind Amputationen die Folge des Drogenmissbrauchs – und praktisch immer der Tod. Er kommt beispielsweise in Form von Leberversagen oder Verbluten durch geplatzte Blutgefäße.


Artie hat geschrieben:
Die Drogen nicht für "umme" nein, sondern warum nicht für eine Drogensteuer die diverse Gesundheitszentren finanziert. Nur weil Drogen nicht mehr kriminalisiert werden, werden sie nicht aus der Ächtung heraus kommen bzw eine komplette und breite Akzeptanz in der Bevölkerung erreichen.

Die Zeiten der klassischen Drogen sind wohl schon längst überholt. Wer wollte so eine Droge mit einer Drogensteuer belegen?
People who lie to others have merely hidden away the truth, but people who lie to themselves have forgotten where they put it.
Benutzeravatar
Britta
 
Beiträge: 2452
Registriert: Samstag 3. Juli 2010, 14:09

Re: Krieg gegen Drogen ist verloren

Beitragvon Artie » Dienstag 26. Juli 2011, 21:52

Britta hat geschrieben:Die Zeiten der klassischen Drogen sind wohl schon längst überholt. Wer wollte so eine Droge mit einer Drogensteuer belegen?


Ja, genau daran habe ich gedacht.
Die Zeit der "klasssischen Drogen" ist IMO nicht vorbei, hier ist das Problem der Erreichbarkeit.
Die Kiddos wären auch mit Hasch zufrieden, aber auch das will gehegt und gepflegt werden. Diese "neuen Drogen" sind einfach noch nicht auf dem Schirm des Gesetzes und der Fahnder. Niemand kann dich verhaften wenn du einen Eimer Pril (wasauchimmer) gurgelst, es kostet nicht viel Geld und ist leicht zu beschaffen. Geduldige Alkoholiker könnten sich preiswert eigene "Weine" gären.

Kein Schwein würde nach dem Krokodil krähen, wenn es andere Sachen leichter zu erreichen gäbe.
Zum Beispiel Hanf macht es einem nicht schwer selber gezogen zu werden.
Zu sehen wie Polizisten Zigaretten rauchen, empfinde ich als gewisse Perversität.
Chief: „Die Beschleunigung bleibt vorhanden obwohl die Summe alle Kräfte gleich Null ist. F_magnetanziehung+F_trägheit=0.
F1=-F2=> F1+F2 = 0.“

Highway: „Aus F1=-F2 folgt F1+F2 <> 0 du Amateur.“

Chief: „Du lügst schon wieder Du Arsch!“
Benutzeravatar
Artie
 
Beiträge: 997
Registriert: Sonntag 22. August 2010, 14:37

Re: Krieg gegen Drogen ist verloren

Beitragvon JGC » Freitag 29. Juli 2011, 22:12

Das ganze Drogengeschwätz ist auch ganz schön verstunken und verlogen!

Nicht die Drogen sind schuld, sondern all die Leute, die nicht wissen, was sie da nehmen/benutzen und WAS sie von der Droge jeweils erwarten..

Dazu hab ich mal vor einiger Zeit mal was geschrieben, da ich selber damit aufgewachsen bin und einfach nicht mehr zusehen kann, wie viele Meschen und vor allem die Jugend sich oft nur noch zerstören, statt es zu genießen und ihr Bewusstsein tatsächlich zu erweitern..

Grenzerfahrungen braucht ein Mensch und diese findet er nicht nur beim Turnen wie ein blöder oder beim Berge rauf und runter rennen, man muss auch geistig und emotional "Berge besteigen" können um zu sehen, wo man in seinem Dasein tatsächlich steht, bevor man sich für sein weiteres leben entscheiden kann, WAS, WO und WIE man sein weiteres restliche Leben gestalten will und kann..

Und ich stehe dazu auch noch heute, das ich all die Jahre damit meine Zeit verbrachte, auch wenn ich selber vor 15 Jahren eine Therapie benötigte, weil ich selber auch keine "Gebrauchsanweisung" wirklich besessen habe und es somit oft auch nur der eigenen Lust und Launbe überlies, WAS WANN WO und WIEVIEL ich mir so rein lies.

Es geht also gar nicht darum, ob man "erfolgreich" im Leben wird, oder stark und mächtig...(das wird uns nur die ganze Zeit von allen Seiten eingeredet!!)

Sondern darum, wie GERNE man seine Rollen lebt und was davon übrig bleibt, wenn man mal dem Tod ins Auge sehen muss..

Selbst die Rockefellers sind nicht glücklicher/unglücklicher wie z.B. ein Penner auf der Straße, der weiss, wo SEIN Glück und SEINE Liebe am Leben liegt.

Weil "Mitnehmen" kann definitiv niemand was, ausser seiner Erinnerung, die ihm dann auf dem Sterbebett zeigt, wie gut oder wie scheisse sein Leben in Wahrheit war, weil im Augenblick des Todes niemand mehr die Kraft hat, sich weiterhin noch etwas vor zu lügen.. DANN erst kommt die Wahrheit auf den Tisch!

Und genau SO stirbt man dann auch!

Entweder mit Angst und Schrecken, oder Entspannt und Zufrieden.


Wen es interessiert...

http://www.clausschekonstanten.de/leben/drugs.htm


JGC
JGC
 
Beiträge: 375
Registriert: Sonntag 16. Januar 2011, 18:55

Re: Krieg gegen Drogen ist verloren

Beitragvon Artie » Samstag 30. Juli 2011, 08:54

Meine Meinung:
Nicht Drogen sind das Problem, sondern eine Krankheit namens SUCHT.
Trotzdem, es ist leichter Drogensüchtig als Adrenalinsüchtig zu werden. Oder die Spielsucht mir Karten, am Computer, World of Warcraft. Das Zigaretten süchtig machen ist offiziell.
Niemand kann feststellen, ob eine Person einmal eine Droge ausprobiert hat, man bemerkt es an denen, die Drogen regelmäßig nehmen.
Chief: „Die Beschleunigung bleibt vorhanden obwohl die Summe alle Kräfte gleich Null ist. F_magnetanziehung+F_trägheit=0.
F1=-F2=> F1+F2 = 0.“

Highway: „Aus F1=-F2 folgt F1+F2 <> 0 du Amateur.“

Chief: „Du lügst schon wieder Du Arsch!“
Benutzeravatar
Artie
 
Beiträge: 997
Registriert: Sonntag 22. August 2010, 14:37

Nächste

Zurück zu Gesellschaft

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste