Hallo Oneiro.
Klar! Tierparks, wie Du sie beschreibst -
kleine Käfige, appathische Tiere, und und und - die gab es früher, die gibt es mit Sicherheit auch heute noch. Diese sollten auch keine Existenzberechtigung haben ... haben sie auch nicht wirklich ... langfristig gesehen werden diese auch aussterben ... in Anbetracht der großen "Erlebniswelten".
Ein Tierpark, wie ihn etwa Hagenbeck
1874 in Hamburg bauen ließ, dieser würde heutzutage keine Besucher mehr hinter dem TV hervorlocken ... geschweige denn: er würde auch keine Genehmigung bekommen ... insofern gebe ich
Elfi recht.
Elfi hat geschrieben:"Grossraubtiere, Elefanten und Eisbären, Gorillas ect ... Diese Tiergattung sollte man meiner Meinung nach nicht in Zoos beherbergen."
Warum verbieten, bzw. warum nicht halten?
Man kann nur das schützen, was man kennt
! Denk an unser Wappentier: Knut! Gut, er kam zur rechten Zeit, die Vermarktung war groß; er wurde zum Medienstar heraufbeschworen. Aber glaubst Du nicht auch, daß seine Popularität - ein Enthusiasmus, der auch mir manchmal etwas
zu euphorisch erschien, daß sein Schicksal und sein Leben zu sehr vermarktet werden sollte - daß dies aber eventuell dazu beigetragen hat, daß über das Schicksal der Eisbären - insgesamt - nun viel gesprochen wird? ... über Umweltschutz generell?
Klar, alles sollte natürlich nur unter dem Aspekt der artgerechten Haltung gschehen. Nur, Du sagst es selber:
Was ist artgerecht?
Kann ein Zoo - egal, wie groß er auch sei - kann er dies bewerkstelligen, dies leisten?
Kein noch so großzügiges Gehege, keine noch so reichhaltige und regelmäßige Fütterung, oder was sonst noch alles zum Überleben dieses Tieres beiträgt, dies kann ein Leben in Freiheit nicht ersetzen.
Alles richtig!
Und dennoch bin ich der Meinung, daß wir diese Tierparks und Zoos brauchen. Schon alleine aus dem Bewußstsein heraus, das manches "Städterkind" Tiere - Haustiere, wohlgemerkt - daß es diese Tiere fast nur noch aus Büchern oder aus der TV-Werbung kennt.
Wo kommt das Schnitzel her? Von Aldi!
Wie sieht die Kuh aus? Lila!
Auch wäre mit Sicherheit so manche Tierart vollkommen vom Globus verschwunden, bevor diese erforscht wäre. Es gibt heutzutage ein großes Zuchtprogramm, worin (fast) jede Tierart und ebenso (fast) jeder Zoo protokolliert wird, Tiere die dort geboren und gezüchten werden und die letztlich dort "überzählig" sind. Trodzdem gibt es einige Zoos, die sich die "Empfänger-Zoos" gründlich anschauen, ob dort eine "artgerechte Haltung" möglich wäre.
Letztlich kann ich auch an den "Streichelzoos" wenig bis nichts Anrüchiges erkennen. Auch dort lernen Kinder einen (
art)gerechten Umgang mit Tieren. Sie erleben, daß auch Tiere "Persönlichkeiten" sind. Tiere, die zwar
einiges für Futter tun, aber auch nur
fast.
Allein mit Shows habe ich meine Bedenken. Ich beobachte zwar immer wieder, daß das Tun der verschiedenen Tierarten letztlich doch nur Verhalten der Tiere in der Natur widergeben - künstl(
er)isch aufbereitet, damit es für die Besucher ansprechender aussieht, aber Zweifel bleiben. Zweifel an den Methoden ... und dem Nutzen ... für die Tiere.
Ohne Frage:
Der Zoo braucht Geld, und je mehr Besucher, umsomehr Geld, umsomehr Futter und Betreuung für die Tiere.
Dies ist ein Kreislauf, der einiges befürwortet. Allerdings sollte man abwägen. Abwägen zwischen dem Nutzen für den Zoo, dem für die Besucher und dem der Tiere.
Ich würde sagen:
bei sorgsamer und vernünftiger und anspruchsvoller Haltung ist gegen Zoos wenig einzuwenden!
Elfi:ausgewildert werden heutzutage nur noch die wenigsten Tierarten. Tiere, die in Handaufzucht augepäppelt und betreut wurden, die kannst du selten bis gar nicht (wieder) auswildern; sie würden in der Natur kaum zurechtkommen ... sie würden entweder zum Opfer anderer Feinde, oder sie würden schlichtweg elendig zu Grunde gehen. Eisbären - etwa - im Gegensatz zu manch anderer Tierart - etwa dem mithin sozialsten Tier: dem Elephanten - der Eisbär ist ein Einzelgänger. Insofern kann ich die Meinung des Autors Deines verlinkten Artikels nicht ganz nachvollziehen. Die Folgen der Aufzucht von Knut mögen richtig sein, daß ihm "das Schicksal eines handgepäppelten Neurotikers" drohte, aber Eniges kann ich so nicht unterschreiben ... nicht ohne Einschränkungen.
Etwa:... zählen Eisbären zu den problematischsten Arten für eine Zoohaltung.
[...]
Ein Eisbär gehört nicht in den Zoo.
Die Analyse ist durchaus richtig, allerdings weniger das Ergebnis seines Artikels ... seine Meinung.
Aber dafür sind wir ja hier ... für's (
Aus)diskutieren.