Wie groß wäre das Geschrei?

Moderator: enegh

Re: Wie groß wäre das Geschrei?

Beitragvon Le.Mar. » Mittwoch 3. August 2011, 15:01

wenn wir schon dabei sind....
es sollte mMn bitte schön unterschieden werden, welches land kolonialmacht war. wenn man sich das vorgehen der einzelnen staaten mal genauer anschaut, muß man konstatieren, dass in den ländern, die sich Deutschland zu eigen gemacht hat wesentlich bessere bedingungen für die Urbevölkerung herrschten als in den ausbeuterkolonien der Engländer und Franzosen.

Namibia hat bis in die 90er von der infrastruktur und der aufgebauten industrie profitiert. nur weil ein paar "nationalisten" sich von den "ausbeutern" trennen wollten und sie alle aus dem land geschmissen haben die nicht schwarz waren, sind sie jetzt natürlich endlich frei und ungebunden....leider aber völlig im eimer!

soll jetzt keine referenz für alles sein, sondern nur ein beispiel wie man es anders machen kann. den dort ist aus einer kolonialmacht, ein partner geworden, der anerkennung und achtung erntete. (es mag natürlich auch hier schwarze schafe gegeben haben)

aber kommen wir wieder nach hause.
warum wird Ausbildung und Lehre in Deutschland so stark klassifiziert? warum ist es für unsere Elite so einfach, ihre sprösslinge an den besten schulen zu platzieren? weil sie keine rücksicht nehmen müssen!! kein student aus diesen kreisen muß nebenbei Jobben um sich die gebühr für das nächste semester zusammen zu kratzen.
also kopf frei für die ausbildung zum superkapitalisten.

mfg
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Re: Wie groß wäre das Geschrei?

Beitragvon JGC » Mittwoch 3. August 2011, 18:19

Der Neandertaler hat geschrieben:Hallo JGC.
Vollkommen richtig! Kolonien wurden ja in erster Linie eingerichtet um der dortigen Ländern Demokratie und Wohlstand zu bringen. Die Bodenschätze, deren Ausbeutung zu Ungunsten des Landes und deren Bewohnern war dabei eher ein lustiger Nebeneffekt. Es konnte ja auch niemand damit rechnen, daß die dortige Bevölkerung einfach nur leben wollte - besonders sekundär:
    ihr vorheriges fades Dasein, ein Dahinvegetieren.
Deswegen war es auch wenig verständlich, daß sich Mahatma Gandhi gegen die britische Kolonialherrschaft wehrte - diese versprach doch alles, was sich die Bevölkerung wünschte.
    etwa:
      Beseitigigung des Einflußes der europäischen Kolonialmächte Portugal, Niederlande und Frankreich,
      begrenzte Souveränität für loyale Fürsten in Staaten wie Hyderabad, Bhopal, Mysore oder Kaschmir.
      Niederwerfung des Aufstandes gegen die Herrschaft der Ostindien-Kompanie. (Sepoy-Aufstand)
      ....
Warum nur ?

Die englischen Kolonien, welche England in Amerika besaß - Nord-Amerika (USA), hätten auch nicht so ohne Weiteres aufgegeben werden dürfen, nicht bevor die dortige Bevölkerung in der Lage ist, mit dieser gewonnen Freiheit und Demokratie umzugehen gelernt hat und Präsidenten wählen, die nicht so übermütig sind, anderen Ländern bombenmäßige Freiheit, Demokratie und Wohlstand versprechen und dies auch durchsetzen.
s.: Iraq

Menschenrechtsverletzungen:
    Das geht in anderen Ländern nun garnicht!
Unmenschlich!!!
Welch ein Vorbildcharakter:
    Menschenrechte anderswo einfordern, während im eigenen Land die Todesstrafe vollzogen wird und Folter an der Tagesordnung ist.




Tja, tut mir leid, wenn ich deinen Sarkasmusnerv nicht richtig treffe, aber sieh doch selbst würdest du Heute in Somalia leben wollen, oder in Angola oder sonst wo..(oder hab ich dich missverstanden?)

Ich meine, am besten wäre es meiner Ansicht gewesen, wenn wir nie Dort gewesen wären!!

Aber jetzt waren unsere Vorväter eben dort und WIR müssen heute "als Erbe" die Konsequenzen auch annehmen.

Entweder wir lassen sie dort sich gegenseitig vollends umbringen oder verhungern oder sonst was und sehen einfach nur dabei zu, oder wir haben den Mut, einen generellen "Auf die Schnauze-Rundumschlag" auszuteilen, damit endlich mal ein paar Dinge wirklich ins Lot kommen. Schließlich werden die Waffenhändler SO oder SO daran ihr Geld verdienen..

Alles andere ist MEINER bescheidenen Meinung nach einfach nur sich selber was in die Tasche lügen.

Aber wie auch immer, das ist NICHT mein Problem, sondern nur MEINE MEINUNG und zuerst das Problem unserer Regierungen, denn die werden schließlich auch dafür bezahlt, vernünftige Lösungen zu finden, die auch wirklich was taugen.

Auch wenn das unter Umständen heissen würde, ganz Afrika "neu" zu kolonisieren und wenn es sein muss mit Gewalt.. Aber wie gesagt, meine Asicht dazu werde ich ja wohl noch sagen dürfen und ich schäme mich auch nicht dafür!


PS:

Letztlich geht es einfach darum, Entscheidungen zu treffen, gleich welcher Art..

Nur müssen dann die Pläne halt eben auch konsequent verfolgt werden und nicht noch mal 50erlei Diskussionen darüber geführt werden..
Zuletzt geändert von JGC am Mittwoch 3. August 2011, 19:22, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wie groß wäre das Geschrei?

Beitragvon Delon » Mittwoch 3. August 2011, 18:49

Bald Burkaverbot in Italien: 30.000 Euro Strafe

http://www.merkur-online.de/nachrichten ... 46344.html

Wann wird Deutschland endlich nachziehen? :?
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Re: Wie groß wäre das Geschrei?

Beitragvon Elfer » Mittwoch 3. August 2011, 21:01

Le.Mar. hat geschrieben:Moin!

Da du keine direkte Frage gestellt hast, gehe ich ( und du kannst mich da ruhig verbessern) davon aus, das es um die allg. Behandlung in der Ausländerfrage geht.
Es ist sicher ein sensibles Thema und jeder, der sich dahingehend äußert, dass Einwanderung schlecht ist, sollte sich bewußt sein das er in 99% der Länder der Erde auch ein Ausländer ist, es deshalb als durchweg gut zu betiteln ist allerdings auch nicht unbedingt erstrebenswert.
Sicher ist, manche Länder sollten ihre Methodik eindeutig überarbeiten. Die Schweiz als schlechtes Beispiel ist mMn nur bedingt tauglich. Man findet in jedem Land Bestimmungen die einem die Haare zu Berge stehen lassen.

Was mich an solchen Diskussionen stört, ist der Umstand, das es niemanden zu interessieren scheint, wie man diese Menschen dazu bewegt, in ihren Ländern zu bleiben und dort ihre Kraft für IHRE Gesellschaft zur Verfügung zu stellen.
Die andere Seite dieser Münze ist die Tatsache, dass eigentlich die Industrienationen an dieser Misere schuld sind aber sich permanent aus der Verantwortung ziehen oder sie sich aus der Verantwortung frei kaufen.

mfg


Nein, es geht eigentlich gar nicht um die Ausländerfrage, ich wollte nur nicht zu viele Dinge miteinander vermengen, auch wenn ich die Finger nicht ganz von einem wirtschaftlichen Aspekt lassen konnte.

Ich möchte es auch nicht als Abrechnung mit der Schweiz verstehen. Sie hat einen Sonderstatus, auf dem sie gerne herum reitet und bietet sich einfach als Aufhänger an.

Es geht vielmehr um bestimmte Formen von Selbstverständnis und Wahrnehmung.

Ich hätte ebenso gut bestimmte wirtschaftliche Eigenarten zum Thema machen können, aber das wäre nicht annähernd so provokant gewesen, wie die Ausländerfrage.

Allerdings lässt sich daran auch sehr anschaulich demonstrieren, wie widersprüchlich sich die Wahrnehmung der Anderen zu unserem Selbstverständnis verhält.

Daher geht es nicht um einzelne Bestimmungen


Ich bin bei dem Thema Ausländer sehr gespalten.

Der Neandertaler hat geschrieben:Die von Dir angesprochenen dänischen Grenzkontrollen, oder auch das Verbot der Burka in verschiedenen Länder, sind allenfalls Symbolpolitik. Symbole, welche der Eruierung dienen sollen. Es soll gegenüber der eigenen Bevölkerung Wachsamkeit demonstrieren - nach dem Motto:
    "Wir erkennen eure Situation, eure Bedenken, eure Ängste, nehmen diese Ernst und tun was dagegen"

Andererseits soll dies abschreckend wirken, abschreckend gegenüber den Anderen, den Fremden.


Ja, diese Symbolpolitik hat zu entsprechenden Protesten geführt. Nur, was wäre gewesen, wen wir Deutschen….?

In Dortmund gab und gibt es ein erhebliches Problem mit kriminellen Ausländern. Dies äußerte sich in der jüngeren Vergangenheit sehr stark in der Kriminalität ethnischer Bulgaren und Rumänen.

Alle haben bis aufs Messer geflucht, zuletzt sogar die Medien. Der Druck war groß, die Probleme übergroß und unübersehbar. Härte wurde gefordert….

Man ging daraufhin tatsächlich mit angemessener Konsequenz vor, was dazu führte, dass sich die Verhältnisse merklich verbesserten, wenn sie auch nicht wirklich gut wurden.

Unter dem Eindruck der nur erträglicheren Allgemeinsituation wurden aber bereits wieder die ersten Mahner wahrnehmbar. Es waren auch die, die vorher große Klage führten.
Ich meine eben dieses Phänomen.

Le.Mar. hat geschrieben:
"nicht nur in der Schweiz stöhnt man über Deutsche Arbeiter und Studenten, Österreich ist ebenso betroffen. Und wir reden über Facharbeitermangel !?!"



Warum betroffen? Verstehst Du, was ich meine? Wie groß wäre die Klage in Wien oder Zürich wenn DIE DEUTSCHEN sich betroffen über die Schweizer oder Österreicher gezeigt hätten, die in Deutschland lange gearbeitet oder studiert haben?

elfenpfad hat geschrieben:

Grundsätzlich sollte doch jedes Land bestrebt sein, seine Studenten zu beherbergen und ihnen optimale Bedingungen anzubieten!

Es kann doch nicht das Ziel sein, das nun die Schweiz ( oder halt andere Länder, wie ja auch Österreich) - schlussendlich dann gezwungen sind, für ihre eigene Leute einen Numerus Clausus einführen zu müssen. Die Universitäten sind schliesslich von den Steuergeldern der Schweizer bezahlt worden. Schon jetzt sind die Hörsääle der Unis so überfüllt, dass man teilweise Vorlesungen in Nebenräumen mit Bildschirmen übertragen muss. Der Bau von neuen Universitäten kostet Geld, und wer soll das zahlen???


Das seh ich auch genauso.


Das kostet aber auch in Deutschland Geld, nicht nur in Österreich oder der Schweiz. Ich weiß auch gar nicht, ob die Belastung der Studienmärkte so stark ist.
Ich weiß, dass wir sehr internationale Hörsäle haben. Die Studiengebühren gelten für alle. Was wäre los, wenn wir sie nur für Ausländer erheben würden?

Die Situationen sind also vergleichbar, die Reaktionen machen den Unterschied.
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Re: Wie groß wäre das Geschrei?

Beitragvon elfenpfad » Mittwoch 3. August 2011, 22:12

Elfer hat geschrieben:
Das kostet aber auch in Deutschland Geld, nicht nur in Österreich oder der Schweiz. Ich weiß auch gar nicht, ob die Belastung der Studienmärkte so stark ist.
Ich weiß, dass wir sehr internationale Hörsäle haben. Die Studiengebühren gelten für alle. Was wäre los, wenn wir sie nur für Ausländer erheben würden?
Die Situationen sind also vergleichbar, die Reaktionen machen den Unterschied.

Selbstverständlich sollten die selben Vorgaben für alle Länder gelten, auch für Deutschland dann, ganz klar. Wenn die Situation es verlangt, wie jetzt z.B. in der Schweiz.

Also, in Deinem reingestellten link bezglich der Schweiz war übrigens nur die Rede von Extra - Studien - Gebühren, und nicht Gebühren nur für Ausländer allgemein. Das mal als Klarstellung vorneweg ; ) Hier nochmal der link von Dir, wo es erörtert wird.

Elfer hat geschrieben: Schweizer Unis genehmigen sich Ausländer-Quote

Numerus clausus, Extra-Gebühren, Quote - aber alles nur für Ausländer.

http://www.spiegel.de/unispiegel/studiu ... ml#ref=rss
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Hermann Hesse, Demian, Gesammelte Werke Bd. 5"
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Re: Wie groß wäre das Geschrei?

Beitragvon Der Neandertaler » Donnerstag 4. August 2011, 14:03

Hallo Le.Mar.
In wieweit einzelne Länder von ihren Kolonialmächten profitierten oder nicht, sei dahingestellt, aber die Herrschaft eines Menschen, eines Landes oder einer Macht über Andere ist grundsätzlich abzulehnen.
Die Tatsache, daß Deutschland etwas besser angesehen war - innerhalb der Kolonien, seiner Kolonien -, fußt auf zwei Begründungen:
Erstens aus der Tatsache heraus, daß Deutschland erst im 19. Jahrhundert mit der Kolonialisierung begann - andere europäische Mächte begannen dagegen bereits ab dem 15. Jahrhundert,
    Reichskanzler Bismarck sah nach der Reichsgründung (1871) die Kolonialpolitik - ausgehend deutscher Interessen - zunächst nur als eine untergeordnete Rolle an, ja er lehnte territoriale Erwerbungen in Übersee ab ... vorerst, da er im Zusammenhang mit Kolonialerwerb nur geringe wirtschaftliche Vorteile, jedoch erhebliche politische Störungen erwartete.
    Erst
    1884 markiert den eigentlichen Beginn des "kolonialen Experiments". Allerdings wollte man damit weitgehend von hiesigen Problemen ablenken ... innenpolitischer wie außenpolitischer Art.
    Ab
    1885 ließ Bismarck wieder vom Kolonialgedanken ab - die Kolonien dienten ihm lediglich als Verhandlungsmasse mit den Großmächten England und Frankreich. Weitere Stationen waren:
    1884/85 (Kongokonferenz): Afrika wurde unter den Großmächten aufgeteilt,
    1885: Deutschland gab Ansprüche auf Kapitaï und Koba zugunsten Frankreichs auf.
    1886: Deutschland und England einigten sich auf die Abgrenzung ihrer Interessenssphären in Ostafrika und
    1890 verzichtete das Deutsche Reich im Helgoland-Sansibar-Vertrag auf Deutsch-Witu und Buganda.
    In diese Zeit fiel aber z.B. auch der Aufstand der Herero und Nama (
    1904), bei dem Generalleutnant Lothar von Trotha die in die Wüste geflohenen Hereros mitsamt ihrer Familien dort verdursten ließ - er trieb sogar Überlebende zurück in die Wüste.
    Menschlich
    ?
    1905/06
    kam es zum Maji-Maji-Aufstand, bei dem geschätzte 100.000 Einheimische umkamen.
und der zweite Grund war, daß diese Kolonialisierung aber auch nur von kurzer Dauer war - sie endete mit dem Ende des Ersten Weltkrieges.
    Deutschland hatte verloren und gemäß dem Vertrag von Versailles mußten sämtliche "Schutzgebiete" an die Siegermächte abgegeben werden.
Le.Mar. hat geschrieben:aber kommen wir wieder nach hause.
Sehr richtig, wir haben hier, in der Gegenwart genug und dringendere Probleme, allerdings:
    wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart schlecht meistern, weil sein Vorhaben und die sich daraus eventuell ergebenen Gefahren schlecht einschätzen kann und wird sein Tun eher falsch einordnen ... unter falscher Prämisse.
      s.:
      Iraq-Krieg
    Von der Zukunft wollen wir erst garnicht reden ... unter den genannten Voraussetzungen.
Deine Fragen sind wohl richtig und angebracht, allerdings werden wohl eher falsche Lösungen unter falschen Vorgaben angeboten ... und leider auch umgesetzt ... was wiederum zum genannten "Problem" anderer Länder wird.
    s.:
    Studiengebühren oder Arbeitslosenpolitik und deren Auswirkungen auf Schweiz und Österreich
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

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Re: Wie groß wäre das Geschrei?

Beitragvon Der Neandertaler » Freitag 5. August 2011, 07:54

Hallo JGC.
Ja, Du hast etwas getroffen. Grundsätzlich rede ich lieber mit den jeweiligen Leuten, als über sie - deswegen ist meine Antwort auch recht moderat ausgefallen ... finde ich.
Wenn auch meine Beiträge im Allgemeinen als etwas überheblich daherkommen, diese etwas Oberlehrerhaft ausfallen ... zumindest den Anschein danach erwecken, dies soll aber nicht sein. Ich möchte grundsätzlich eher Informationen vermitteln. Ich möchte mit ihnen und durch sie aufzeigen, daß es noch eine andere Sichtweise und Beurteilung gibt. So auch in diesem Fall.
Das Dumme daran ist nämlich, ich gebe Dir in Deiner Analyse teilweise Recht! Einzig in den Schlußfolgerungen sind wir konträr!

Wir zahlen heute für die Fehler unserer Väter und Ur-Ur-Ur-Großväter, dies ist aber fast immer so und in fast allen Lebenslagen.
Klar! Unsere Vorfahren hätten dieses Experiment nie beginnen dürfen. Wir hätten aber auch nie in Afganistan mitmachen dürfen ... oder Lybien ... oder ... ??? Rückwirkend betrachtend und beurteilt ... mit heutiger Vernunft.
Auch ist dies "Problem" nicht einfach zu lösen ... mit Gewalt schon garnicht, dies bringt lediglich Frust ... und neue Gewalt.

Möchtest Du die selben Fehler unserer Vorfahren machen? Fehler, die wir als falsch erkannt haben und die wir kritisieren! Fehler, die uns die heutige fatale Lage gebracht haben.
Nein, nein, (neue) Kolonisation - oder wie Du dies auch immer nennen möchtest - dies kann nicht die Lösung sein. Wohlstand! Wohlstand in diesen Ländern ... finanziert und organisiert durch den Westen, durch die "zivilisierte" Welt, JA!, aber nicht kolonisieren. Hilfe zur Selbsthilfe!
ein Schlagwort aus den 70er Jahren ... immer noch aktuell!
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Re: Wie groß wäre das Geschrei?

Beitragvon Der Neandertaler » Freitag 5. August 2011, 08:05

Hallo Delon.
Ich zitiere:
    "Frauen sollen demnach keine Kleidungsstücke tragen dürfen, die ihr Gesicht verhüllen. Wer sie in der Öffentlichkeit zum Bedecken ihres Gesichts zwingt, muss dem Entwurf zufolge mit einer Geldstrafe von 30.000 Euro oder bis zu zwölf Monaten Haft rechnen, wie die Nachrichtenagentur ANSA berichtete. ..."
Dem Artikel zufolge, warte ich auf die erste Meldung, wonach eine junge Frau - im Winter, weil der Wind bläßt - einen Schal um's Gesicht gewickelt hat, wenn sie deswegen 30.000 Strafe zahlen muß.
Delon hat geschrieben:Wann wird Deutschland endlich nachziehen? :?
... vielleicht mit Sockenverbot in Sandalen?!?
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Re: Wie groß wäre das Geschrei?

Beitragvon JGC » Freitag 5. August 2011, 08:37

Hallo "Der Neandertaler"...

Ich denke halt , das es letztlich darum geht, zu erkennen, daß das Heute in Wahrheit von der jeweilig entsprechenden Vergangenheit bestimmt wird!

Und zwar IMMER, auch in der Welt der Physik!!

Es kommt nur drauf an, das jeweils "Beste" daraus zu machen.(die HEUTIGEN Voraussetzungen entsprechend zu gestalten)

WIE wir das machen, bleibt uns selber überlassen, das ist einfach nur eine ENTSCHEIDUNGS-Frage, zu der man sich eben durchringen muss, wenn man will, das sich an einem bestehenden Umstand tatsächlich was verändert.

Und diese Entscheidung fragt nicht danach, ob diese auf "sanften" Sohlen daher schleicht, oder mit brachialer Gewalt umgesetzt wird. Der Zweck heiligt doch die Mittel sagt man immer so schön. Oder?



Eine Welt ohne Not??

Das versprechen die religiösen "Heilsbringer" auch seit Jahrtausenden..

Theoretisch wäre das möglich, aber eben nur in der Theorie, so, wie es in der Theorie möglich ist, mit Unendlich und "Nichts"(Null) zu rechnen.

Deshalb lese ich meist gar nicht mehr Zeitung, weil mir schon die Überschriften sagen, das wieder mit Sensation hausiert wird statt mit echter Problematik.

Ich seh grade häufig einen alten Bekannten der mich öfters besuchen kommt, der war lange Zeit in Portuigal und krebste jahrelang am Existenzminnimum rum und kam dabei irgendwie zu den sieben Tags Adventisten..

Jetzt ist er Hochgradig "gläubig" und merkt gar nicht mehr, das ER seine eigene Verantwortung nicht mehr gebacken kriegt, weil er nun alles auf den "Herrn" da über mir schieben kann....

Und jetzt weiss ich auch nicht..

Einerseits ist er harmlos und immer freundlich(keine Ahnung ob er das als "Programm" drauf hat) und andererseits denke ich immer wieder darüber nach, ob ich ihm lebensanges Hauisverbot erteilen soll, weil er durch seine stetigen "Erinnerungen" (in Form all seines Redens)in mir Zweifel auslösen, ob er wirklich so "harmlos" ist.

Ich wollte zu der Zeit, als ich meine LSD-Reisen und meine Nahtod-Erfahrung machte auch auf einen "Missions-Trip" und bin manchem auf den Kecks gegangen, doch hat sich das nach einer gewissen Zeit zum Glück wieder gelegt, weil ich eben irgendwann für mich erkennen konnte, das es jeder für sich herausfinden muss, WAS nun wirklich an Gott, der göttlichen Kraft und dem Leben selbst und den Verantwortlichkeiten, die das Leben so mitbringt, dran ist.


Das also unser wahres Problem SO gestaltet ist, das wir uns selbst meist nicht richtig reflektieren und uns soher oft auf falsche Färten locken und uns diese "Fährten" (die jeweils daraus gezogenen Erkenntnisse/Flöhe im Ohr) auch noch gegenseitig aufzuhalsen versuchen..

Daher ist es meiner Ansicht nach egal, zu WAS wir uns entscheiden, wichtig erscheint mir nur, DAS wir uns zu etwas entscheiden, WENN wir uns dazu entschlossen haben ETWAS zu entscheiden und dieses dann aber auch konsequent verfolgen.

Nur, das man das DANN wiederum nicht zu sehr überbewerten darf, falls das Ergebnis NICHT so wird, wie gehofft, denn dann hat man einfach die Realitäten nicht richtig erfasst und muss die ganze Sache einfach nochmals überprüfen, und zwar so lange BIS es wirklich passt..

Aber wie auch immer.. Ich finde, die Menschheit hatte bisher verdammtes Glück gehabt, das sie überhaupt sich so weit entwickeln konnte, wie sie heute steht.. Doch auf Grund unserer heutigen Möglichkeiten und der wahnsinnig schnellen Kommunikation kann sich das heute in wenigen Sekunden drastisch verändern!!

Und dann werden wir sehr schnell herausfinden, wie gut unser heutiges System und unser heutiges Weltbild wirklich taugen, und zwar auf der ganzen Welt, selbst die Talibans in den Bergen Afganistans werden diesen Moment erleben..


In diesem Sinne..................JGC
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Re: Wie groß wäre das Geschrei?

Beitragvon Der Neandertaler » Freitag 5. August 2011, 09:05

Hallo Elfer.
Ich bin zwar erst im zweiten Teil Deines Beitrages angesprochen, aber ich möchte schon auf den oberen antworten:
Elfer hat geschrieben:Nein, es geht eigentlich gar nicht um die Ausländerfrage, ...
Es geht mir manchmal genauso! Ich eröffne mit einem Beitrag, habe etwas bestimmtes im Sinn, aber die Diskussion geht in eine andere Richtung. Nicht so tragisch ... läßt sich alles ändern!
Elfer hat geschrieben:Ich möchte es auch nicht als Abrechnung mit der Schweiz verstehen. Sie hat einen Sonderstatus, auf dem sie gerne herum reitet und bietet sich einfach als Aufhänger an.
Niemand möchte eine "Abrechnung" - Großbritannien hat ebenfalls einen Sonderstatus respektive, nimmt diesen für sich in Anspruch.
Elfer hat geschrieben:Nur, was wäre gewesen, wen wir Deutschen….?
Es gibt ein geflügeltes Wort, das lautet wiefolgt:
"Jeder kann machen was er will, nur bei Deutschland und Österreich wird etwas genauer hingeschaut!"
Elfer hat geschrieben:Unter dem Eindruck der nur erträglicheren Allgemeinsituation wurden aber bereits wieder die ersten Mahner wahrnehmbar. Es waren auch die, die vorher große Klage führten.
Dieses ist alltägliche (Partei-) Politik.
Etwas wird eingefordert - von wem auch immer, und was auch immer, und wenn dies dann erfüllt wird, werden die selben Leute, die vorher die Forderungen aufstellten, diese Forderer werden dann zu Mahnern und negativ-Beurteiler ... nur weil dies nicht in ihren Kram paßt.

Herr Bosbach und andere Politiker z.B. - und nicht nur sie, sondern ebenfalls die Öffentlichkeit - fordern, - mit Recht - eine unabhängige Justiz. Eine Justiz, die ihr Urteil fällt, unabhängig vom Ansehen der Person - ausschließlich nach den Buchstaben des Gesetzes soll sie urteilen. Urteile und Gesetze, die für alle gelten, und die für alle das Gleiche festschreiben.
Nimm das gestern ergangene Urteil:
    Land Hessen vs. Magnus Gäfgen. Wonach das Frankfurter Landgericht dem 36-Jährigen 3000 zugesprochen hat , weil ihm ein Polizist nach seiner Festnahme Gewalt angedroht hatte.
Im ersten Moment schwer nachvollziehbar und für jeden Rechtsgläubigen ein Unding ... aber nur im ersten Moment.
wohlgemerkt: Entschädigung - kein Schmerzensgeld; seine Klage auf Schmerzensgeld wiesen die Richter ab

Wenn nun Herr Bosbach als Kommentar die Entscheidung der Richter sehr bedauert und das Urteil als "ein Schlag ins Gesicht der Eltern und Angehörigen des Opfers Jakob von Metzler" deutet - was es ja durchaus ist - und weiter sagt:
"Daß hier ein Mörder eine Entschädigung bekommt, ist für mich völlig unverständlich."
????
    Herr Unverstanden:
      Wie bitte? Hallo? Geht's noch?
Das Gesetz soll doch für alle gelten, unabhängig vom Ansehen der Person, ... daher finde ich diese Reaktion einiger aber als Hohn ... und zutiefst populistisch.
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

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