Shell - Die vergessene Ölpest im Nigerdelta

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Shell - Die vergessene Ölpest im Nigerdelta

Beitragvon nocheinPoet » Donnerstag 29. Juli 2010, 19:57

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Alle reden von BP und der Katastrophe im Golf von Mexiko, aber wer hat schon mal was vom Nigerdelta gehört das seit mehreren Jahrzehnten mit Öl verseucht wird?

Ich stelle hier erstmal ein paar Links und ein paar Filme rein, man muss das nicht alles selber neu formulieren. Weitere Links und Filme sind erwünscht.






http://www.n24.de/news/newsitem_6198664.html
http://www.zeit.de/wissen/2010-07/ausla ... st-nigeria

Es ist doch aber eine Unverschämtheit was dort passiert, und es bekommt im Grunde keiner wirklich mit. Hier sollte die Welt mal global eine Organisation für den Umweltschutz aufbauen, es gibt das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag, wo ist so etwas für Verbrechen an der Umwelt?
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Re: Shell - Die vergessene Ölpest im Nigerdelta

Beitragvon elfenpfad » Donnerstag 29. Juli 2010, 21:51

nocheinPoet hat geschrieben:.
Alle reden von BP und der Katastrophe im Golf von Mexiko, aber wer hat schon mal was vom Nigerdelta gehört das seit mehreren Jahrzehnten mit Öl verseucht wird?


Es ist doch aber eine Unverschämtheit was dort passiert, und es bekommt im Grunde keiner wirklich mit. Hier sollte die Welt mal global eine Organisation für den Umweltschutz aufbauen, es gibt das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag, wo ist so etwas für Verbrechen an der Umwelt?

Doch ja, ich hab davon gelesen -- eine Riesensauerei, man findet schlichtweg keine Worte für so ein Vertuschen/Verschweigen :(

ölpest auch niger delta verseucht
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Re: Shell - Die vergessene Ölpest im Nigerdelta

Beitragvon elfenpfad » Donnerstag 29. Juli 2010, 21:57

aus Deinem reingestellten link das nigerdelta stirbt qualvoll

Der britisch-niederländische Konzern Shell betont jedoch, mehr als 70 Prozent der Lecks entstünden durch Sabotage und illegales Anzapfen der Pipelines. Erste Ergebnisse der UNEP-Studien untermauern dies. Der Umweltbeauftragte Chinda sieht die Schuld bei Industrie, Anwohnern und Behörden. Denn die ausländischen Unternehmen arbeiten in Joint Ventures, die mehrheitlich dem nigerianischen Staat gehören.

Einer schiebt dem anderen die Schuld zu --- armselig sowas !
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Re: Shell - Die vergessene Ölpest im Nigerdelta

Beitragvon Britta » Donnerstag 29. Juli 2010, 22:23

In Kanada sieht es ähnlich aus. Eigentlich wie überall, wo es um's Öl geht ist Umweltschutz oder Menschenrechte nichts wert. Es zählt nur Profit.
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Re: Shell - Die vergessene Ölpest im Nigerdelta

Beitragvon pseudonymous » Freitag 30. Juli 2010, 19:27

Normalerweise benutzt man UV-Licht um Blut an Tatorten zu finden.. doch diesmal hatte ein Geologe Rip Kirby die Idee, Öl mit UV-Licht sichtbar zu machen und somit leichter abzutragen.

Hier der Link dazu, und zudem noch die Bilder dazu, die richtig geil aussehen wie das hier z.B.

Bild

http://news.nationalgeographic.com/news/2010/07/photogalleries/100708-environment-science-gulf-oil-spill-glowing-ultraviolet-pictures/?now=2010-07-08-00:01#gulf-oil-spill-ultraviolet-light-glowing-ghost-crab_23066_600x450.jpg
Wer kann denn hier so gut ´n Blasinstrument bedienen?!
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Re: Shell - Die vergessene Ölpest im Nigerdelta

Beitragvon lesslow » Mittwoch 4. August 2010, 17:48

Die Geschichte des Öls ist nicht nur von Blut, Krieg und politischen Machenschaften geprägt, sondern aktuelle Konflikte sind oftmals nur das Ergebnis von Landaufteilungen der Fremd-Ölmächte durch Landstriche und Sippen.
„Ich habe an vielen Dingen keine Freude und glaube an viele Dinge nicht, die der Stolz der heutigen Menschheit sind; ich glaube nicht an die Technik, ich glaube nicht an die Idee des Fortschritts, ja nicht einmal an die Demokratie, ich glaube weder an die Herrlichkeit und Unübertrefflichkeit unserer Zeit, noch an irgendeinen ihrer hochbezahlten Führer, während ich vor dem, was man so ‚Natur‘ nennt, eine unbegrenzte Hochachtung habe.“ - Hermann Hesse
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Re: Shell - Die vergessene Ölpest im Nigerdelta

Beitragvon Britta » Mittwoch 4. August 2010, 18:36

lesslow hat geschrieben:Die Geschichte des Öls ist nicht nur von Blut, Krieg und politischen Machenschaften geprägt, sondern aktuelle Konflikte sind oftmals nur das Ergebnis von Landaufteilungen der Fremd-Ölmächte durch Landstriche und Sippen.


So ein Thema macht mich immer traurig.

Es ist ja nicht nur das Öl, es werden auch andere 'Bodenschätze' in Massen abgebaut. Uran ist auch ganz schlimm und das muß dazu noch nach Gebrauch irgendwo endgelagert werden.

Ich war viel in Australien in Urlaub. Da kann man am Strand die vielen großen Frachtschiffe beobachten, die im 10-Minutentakt am Horizont auftauchen um Rohstoffe in alle Welt zu transportieren. Im Hafen einer Stadt an der Ostküste konnten wir uns das aus der Nähe anschauen. Unglaublich was auf so ein Schiff draufpasst. Sei es Kohle oder Erz oder sonstwas.

Da fragt man sich dann mal so aus Spaß, wie lange es wohl dauert bis die den ganzen Kontinent abgetragen haben. Aber der besteht ja zum Glück noch aus anderen Dingen, die man noch nicht zu Geld machen kann.

Immer mehr Menschen (ver-)brauchen immer mehr Rohstoffe. In dieser Zeit ist unser ganzes Leben auf Konsum ausgerichtet.

Ich hab eine Freundin, die ist Briefträgerin. Als ich noch klein war, kannte man den Briefträger noch persönlich. Der hatte einen lockeren Job. Das Dorf war klein und er hat im ganzen Dorf die Post ausgetragen. Es waren Briefe und ab und zu auch mal ein Päckchen. Während seiner Tour hat er sich mit jedem unterhalten. Das tat er bis er regulär in Rente ging.

Heute ist das nicht mehr möglich. Die Post braucht Umsatz und natürlich viel Gewinn. Da werden Aufträge angenommen für sinnlose Werbung, die keiner bestellt hat und keiner liest, oder Supermarktangebote, Zeitungen und Zeitschriften, Kataloge. Auch Zeitungen werden inzwischen vom Postboten verteilt. Die Tonnen, die meine Freundin so in der Woche an Post austrägt, sind schwer zu schätzen. Bei den Gewichten wird sie den Job nicht wie Postboten früher bis zur Rente machen können. Sie hat es jetzt schon im Rücken. Auf das Ende der Ferien 'freut' sie sich schon richtig, weil dann die Herbst/Winter-Kataloge wieder dran sind und gleichzeitig auch die Supermärkte wieder verstärkt Werbung verschicken. Aber die Post hat Personal abgebaut und stellt auch keine Briefträger mehr fest ein. Immer nur Jahresverträge...

Wenn man das Papier sieht, was da so in der Woche zusammenkommt und an all die Bäume denkt...

Werbung ist auch ganz schön umweltschädlich. Eigentlich braucht die kein Mensch. Ich kaufe was ich brauche und wenn ich was will, kann ich mich selbst informieren. Im Supermarkt kann ich mir, wenn es mich interessiert, das Prospekt mit den Sonderangeboten auch vor Ort holen, dann wäre wenigstens der Briefträger entlastet. Aber die Arbeitsplätze in der Werbebranche...

Man darf nicht drüber nachdenken. :(
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