Goldpreis

Moderator: enegh

Goldpreis

Beitragvon Britta » Freitag 1. Oktober 2010, 11:58

Wer die Entwicklung der Wirtschaft und der Währungen in den letzten Jahrzehnten beobachtet hat, hat schon lange das erwartet, was im Moment stattfindet. Der Gold- und Silberpreis bricht dieser Tage mal wieder alle Rekorde und hat mit 1.300,-- Dollar die nächste Mauer durchbrochen - trotz Preismanipulation.

Was wir zur Zeit erleben ist etwas, dass nur alle 300, 500 oder 2000 Jahre mal vorkommt, wenn die Schulden ins unbezahlbare steigen und ein wirtschaften unmöglich wird. Schon die Bibel erzählt diese Geschichte.

Die Griechenlandkrise hat den Fall des Dollar nur kurzfristig aufgehalten, indem das Vertrauen in den Euro kurz erschüttert wurde. Jetzt ist der Dollar bald wieder auf den Stand wie kurz vor der Krise gefallen.

Die USA haben erneut die Menge des Dollar erhöht, um ihre Wirtschaft vor dem Zusammenbruch zu retten. Das wertet den Dollar wiederum ab. Andere ausländische Zentralbanken werten nun ihre Währungen ebenfalls durch Geldmengenerhöhung ab, weil der Dollar so drastisch im Wert sinkt. Mit der ebenfalls erhöhten Geldmenge kaufen die anderen Länder Dollars oder US-Staatsanleihen, um den Kurs zu stützen. Sowas nennt man Intervention. Das einzige Land, dass seine Währung derzeit nicht abwertet ist Russland.

US-Dollar und US-Staatsschulden zu kaufen ist wie wenn man das Geld zum Fenster rauswirft. Weder Dollar noch Staatsschulden sind eigentlich etwas wert. Deswegen kaufen die anderen Länder mit dem mehr gedruckten Geld auch noch andere Commodities und unter anderem auch Gold und Silber. Gold nicht so sehr, denn das sieht die US-Regierung nicht gerne und übt Druck auf die anderen Länder aus.

Immer wenn der IWF versucht, den Goldpreis nach unten zu drücken, kauft Russland Gold und drückt den Preis wieder nach oben, was den Europäern und den Amerikanern gar nicht gefällt. Die Goldvorräte der Russen werden inzwischen auf 24 Millionen Unzen geschätzt. So können die Russen auch ihre Dollarreserven günstig loswerden.

http://www.wirtschaftsblatt.at/home/int ... 9/index.do

Die Zentralbanken erklären immer wieder, was sie so alles getan haben um ihre Währungen zu schützen um Exporte wettbewerbsfähig zu halten. Das hat aber im Umkehrschluß zu einem Handelsbilanzdefizit der USA geführt, die deswegen auf Kredit leben - und zur Wertlosigkeit des Dollar. Freier Markt, Globalisierung und Auslagerung der Produktion in Billiglohnländer tat das übrige und jetzt, wollen die Zentralbanken den Dollar stützen, damit die US-Wirtschaft nicht zusammenbricht? Das dreht sich alles irgendwie im Kreis. Keiner will tun was getan werden muß und solange es nicht getan wird, wird es auch nicht besser.

Was getan werden sollte wäre eine Abwertung und Neubewertung aller Währungen. Davor fürchten sich aber die Börsianer. Früher oder später wird ihnen aber nichts anderes übrig bleiben.

So wie das im Moment gemacht wird, trifft es erst mal nur die Verbraucher mit höheren Preisen und wenn es gar nicht mehr geht, dann auch die Börsianer. Dann wird es aber viel schlimmer.

Die Struktur des Finanzsystems ist bereits zerstört, ohne das wir etwas davon bemerken. Bei einer Vervierfachung der Geldmenge ist der Euro nur noch 25 Cent wert. Die Löhne und Gehälter werden der Geldmenge und somit dem Wert des Geldes nicht angepasst. Die Preise werden bald spürbar steigen. Die Inflation wird einsetzen, wenn die ganzen Rettungspakete für die Banken oder die PIIGS-Staaten abgerufen werden. Dieser Tag ist bereits in Sichtweite. Aus der Geschichte der Menschen ist bekannt, dass es dann zu sozialen, politischen und auch militärischen Konflikten gekommen ist.

Es scheint auf ewig das gleiche Spiel zu sein.

Wenn es wirklich kein Wirtschaftssystem gibt, dass ohne Profit auskommt und davon scheinen die Experten überzeugt - dann sind die Auswirkungen auf die Menschheit ein ganz schöner Horror. Denn wenn es kein unbegrenztes Wachstum gibt, müssen die Menschen ihre Welt immer wieder durch Krieg zerstören um erneut zu Wirtschaftswachstum zu kommen.
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Re: Goldpreis

Beitragvon elfenpfad » Freitag 1. Oktober 2010, 13:04

Britta hat geschrieben
Wenn es wirklich kein Wirtschaftssystem gibt, dass ohne Profit auskommt und davon scheinen die Experten überzeugt - dann sind die Auswirkungen auf die Menschheit ein ganz schöner Horror. Denn wenn es kein unbegrenztes Wachstum gibt, müssen die Menschen ihre Welt immer wieder durch Krieg zerstören um erneut zu Wirtschaftswachstum zu kommen.

Jo, das ist wohl leider die traurige Wahrheit ! Hab ein passendes Zitat dazu gefunden :

Wachstum um des Wachstums willen ist die Ideologie der Krebszelle.
Edward Abbey (*29.01.1927-†14.03.1989), amerik. Schriftsteller
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Hermann Hesse, Demian, Gesammelte Werke Bd. 5"
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Re: Goldpreis

Beitragvon Leisat » Dienstag 18. Januar 2011, 17:08

Naja ist schon krass wenn man sich überlegt, dass der Goldpreis in den letzten Jahren um 400% gestiegen ist und das betrifft uns mehr als wir evtl glauben mögen, Gold ist in vielen Gegenständen die wir nutzen, besitzen oder mit denen wir arbeiten, dazu kommt noch die neulich wieder ins Gespräch gekommene Goldpreismainpulation, da steht hier noch was zu http://www.finanznachrichten.de/nachric ... rt-015.htm in jedem Fall ein höchst interessantes Thema

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Re: Goldpreis

Beitragvon Britta » Samstag 6. August 2011, 17:49

Gold hat nun schon die Marke von 1665 Dollar pro Feinunze erreicht, wird aber immer noch zu niedrig bewertet.

Als ich vor 2 Jahren Silber kaufte, war der Preis 17 Dollar/Feinunze. Jetzt liegt er bei fast 40 Dollar und ist somit noch stärker gestiegen, wie Gold.

Die Ratingagentur Standard&Poor's hat nun die Kreditwürdigkeit der USA von AAA auf AA+ abgestuft - immer noch zu hoch. Eigentlich ist das am höchsten verschuldete Land der Welt noch nicht mal mehr Junk.

Die Heraufsetzung der Schuldengrenze um 2 Billionen bedeutet, dass 20 Billionen neue Dollars einfach aus purer Luft erzeugt werden. Noch mehr Dollars, die Anlagemöglichkeiten suchen, wo es fast nichts mehr von Wert gibt, dass sich damit kaufen läßt.

http://www.mmnews.de/index.php/wirtscha ... tingmafia-
USA: Junk-Bond-Staat mit Ratingmafia

... Ich erlaube mir deshalb, die amerikanischen Anleihen auf Junk Bond-Niveau herabzustufen, da sich scheinbar Rating-Agenturen wie Standard & Poors nicht zu diesem Entschluss durchringen können, weil sie fürchten müssen, zukünftig keine lukrativen Aufträge aus der amerikanischen Wirtschaft mehr zu erhalten.

Die mafiaähnliche Struktur der Ratingagenturen, die nur noch als amerikanische Hofberichterstatter dienen, stinkt zum Himmel.

Wenn Griechenland als pleite gilt, dann ist es die USA schon seit langem.


http://www.gegenfrage.com/ratingagentur ... fast-junk/
Die Ratingagentur Weiss Ratings hat die Bonität der USA am Freitag auf “C-” herabgestuft, was nur noch eine Stufe von einem Junk-Rating entfernt ist. Weiss begründet seine Bewertung mit den extrem hohen Staatsschulden und der daraus entstehenden Gefahr, dass die Vereinigten Staaten möglicherweise bald nicht mehr fähig seien, sich auf den globalen Märkten Geld zu leihen. Zudem sei die wirtschaftliche Stabilität des Landes gefährdet. Das neue “C-”-Rating kommt etwa einem “BBB” bei Standard & Poors oder “Baa3″ bei Moody’s gleich.


http://www.cnbc.com/id/43748858/US_Rati ... Strategist
But one independent rating agency is going even further.

"The Weiss ratings is very close to downgrading the sovereign debt of the United States one more notch to a 'C-', which will put it just one notch above junk," Martin Weiss, President of Weiss Ratings told CNBC on Thursday.

...Weiss believes a downgrade by the ratings agencies is long overdue, noting that the top-notch standard assigned to the U.S. is unfair to investors and savers as they are not compensated for the level of risks they were taking.

"(The United States) has a huge debt load compared to most other countries," he said."(It) has a very unstable economy over the last 10 years compared to most other countries." The U.S. debt-to-GDP (gross domestic product) ratio currently stands at over 90 percent.
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