Atomausstieg

Moderator: enegh

Atomausstieg

Beitragvon Britta » Mittwoch 1. Juni 2011, 07:19

Jetzt will EON klagen: http://nachrichten.rp-online.de/wirtsch ... -1.1288378
Der Atomausstieg kostet RWE und vor allem Eon Milliarden, zumal die Bundesregierung an der Brennelemente-Steuer festhält. Nun geht auch der Düsseldorfer Konzern auf Konfrontationskurs zur Regierung: Er will gegen die Steuer klagen und pocht auf Milliarden-Entschädigung...

...Zu verlieren haben die Konzerne ohnehin nichts mehr. Während die rot-grüne Bundesregierung einst ihren Atomausstieg mit der Branche verhandelte, lässt die Kanzlerin die Top-Manager außen vor. Regelmäßig erfahren sie aus dem Fernsehen die neuesten Beschlüsse zur Energiepolitik. Gestern beschied Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) den Konzernen kühl über die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", dass er die Steuer für sinnvoll und die Klage für aussichtslos halte. Schließlich sei die Brennelemente-Steuer nicht als Ausgleich für die 2010 zunächst geplante Laufzeit-Verlängerung eingeführt worden. Statt dessen soll sie der Finanzierung des Endlagers Asse dienen.


Derweil hat man in Fukushima ganz andere Probleme, wie nur das Geld.

Ca, 7 Tonnen Brennstäbe, davon viele geschmolzen, und auch hochgifitges Plutonium suchen ihr Endlager. Bevor dieses nicht gefunden ist, kann man keinen Sarkophag errichten.

Unter dem NPT (Non-Proliferation Treaty), wurde 1970 ein Vertrag unterzeichnet, dass die abgebrannten Brennstäbe in den USA endgelagert werden, auch weil dort die Erde immer in Bewegung ist. Nun aber will den strahlenden Müll keiner mehr haben. Die Anwohner in der Nähe des Enlagers von Yucca Mountain in der Gegend von Las Vegas protestieren dagegen.

Die Amerikaner haben selbst ca. 60.000 Tonnen Atommüll, der endgelagert werden muß. Dabei ist der Müll nicht mitgezählt, der aus militärischen oder Forschungsgründen anfällt und damit wäre das Endlager in Nevada schon voll, wenn es jemals eröffnet wird.

Nun haben die Japaner in China angefragt, weil sie sich sicher waren dass die chinesische Atomlobby das vor ihrer Bevölkerung geheimhalten könnte. Die Chinesen achten aber nach vielen Lebensmittelskandalen in den letzten Jahren sehr auf ihre Gesundheit. Ein Transport nach China würde viele LKW-Ladungen bedeuten, die in belebten chinesischen Häfen entladen und durch das ganze Land transportiert werden müssten. Sowas liesse sich nicht geheimhalten und mit Sicherheit gäbe es genug Aktivisten, die mit Handys Fotos machen würden, was eine Massenflucht aus den betreffenden Städten zur Folge haben könnte. Also lies man diesen Plan wieder fallen.

Nun gab es Gespräche, dass die Länder die das Uran verkauft haben, auch für die Entsorgung des Abfalls zuständig sein müssten und so dachte man an Kanada und Australien. In vielen Bereichen hat sich ja das Recycling-Prinzip durchgesetzt, wie z.B. bei Batterien und Haushaltsgeräten, aber auf Atommüll trifft das nicht zu. Es würde auch den Preis für Uranerz drastisch erhöhen und würde den Betrieb von Atomkraftwerken zu teuer machen. Aber auch Kanada und Australien wollen den Müll nicht und fühlen sich nicht verantwortlich.

Die IAEA hat auch nie ernsthaft über die Unterbringung all des radioaktiven Abfalls nachgedacht. Das Thema wurde immer vermieden. Inzwischen gibt es wohl so an die 200.000 Tonnen radioaktiven Mülls weltweit, der sein Endlager sucht.

So wie es aussieht, ist die Mongolei die einzige Möglichkeit, den Müll aus Fukushima zu entsorgen. Ulan Bator hat alte Kohle und Kupferminen und braucht Geld. Die Unterbringung dort soll die Japaner 12 Milliarden kosten. Der Transport soll über Russland und den Fernen Osten gehen. Die mongolischen Bürger werden erst gar nicht gefragt, denn kurzsichtige Gier regiert wie fast überall.
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Re: Atomausstieg

Beitragvon Der Neandertaler » Donnerstag 2. Juni 2011, 11:11

Dies, liebe Britta, ist die logische Folge des Plans. Ein Plan, der niemals aufgehen konnte.
Von Anfang an hatte man die Entscheidung, was mit dem Atommüll geschehen soll, wenn er ab- und ausgenutzt worden ist, was damit geschehen soll, diese Frage wurde auf den St. Nimmerleinstag verschoben. Weltweit gibt es noch kein fertiges Endlager ... auch weil niemand diesen Müll vor der eigenen Haustüre haben will.
Geldgier, kurzfristigen Gewinn, ist immer sehr begehrlich.
    Siehe:
      Elektroschrott aus Europa, der in Afrika landet ... oder chemische Abfälle.
Jeder Unternehmer, der ein Produkt auf den Markt bringt, muß letztlich über seine Entsorgung nachdenken (mittlerweile muß der Handel Batterien, PC, oder ... zurücknehmen), nur die Atomkonzerne brauchen keine derartigen Überlegungen anstellen?
Ist aber letztlich auch eine politische Entscheidung! Nur wohin?
Ooh, da haben wir noch lange was von. Wir werden strahlen!

Ich hab mich sowieso immer gefragt:
    wie ein Land - wie Japan, welches wie kein anderes Land unter der Atombombe gelitten hat, wie solch ein Land auf Akw, auf Atomstrom setzen kann?
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

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Re: Atomausstieg

Beitragvon Britta » Samstag 4. Juni 2011, 16:15

Der Neandertaler hat geschrieben:Dies, liebe Britta, ist die logische Folge des Plans. Ein Plan, der niemals aufgehen konnte.
Von Anfang an hatte man die Entscheidung, was mit dem Atommüll geschehen soll, wenn er ab- und ausgenutzt worden ist, was damit geschehen soll, diese Frage wurde auf den St. Nimmerleinstag verschoben. Weltweit gibt es noch kein fertiges Endlager ... auch weil niemand diesen Müll vor der eigenen Haustüre haben will.

Diese Frage hat die IAEA bei ihren Treffen immer vermieden.

Zu billig war die Atomkraft und zu hoch die Rendite, sodass man da gar nicht daran denken wollte. Alle wollen immer nur reich werden - ohne Verantwortung zu übernehmen.

Der Neandertaler hat geschrieben:Geldgier, kurzfristigen Gewinn, ist immer sehr begehrlich.
    Siehe:
      Elektroschrott aus Europa, der in Afrika landet ... oder chemische Abfälle.
Jeder Unternehmer, der ein Produkt auf den Markt bringt, muß letztlich über seine Entsorgung nachdenken (mittlerweile muß der Handel Batterien, PC, oder ... zurücknehmen), nur die Atomkonzerne brauchen keine derartigen Überlegungen anstellen?

Das war ja die Frage, die die Japaner aufgeworfen haben und warum sie Kanada und Australien danach fragten, ob diese die 7 Tonnen nehmen würden. Deren Regierungen werden aber einen Teufel tun.

Der Neandertaler hat geschrieben:Ist aber letztlich auch eine politische Entscheidung! Nur wohin?
Ooh, da haben wir noch lange was von. Wir werden strahlen!

Zunächst einmal wird der Müll wohl tatsächlich in der Mongolei landen.

http://news.orf.at/stories/2057387/2057389/
Japan und die USA planen laut einem japanischen Zeitungsbericht die Errichtung eines unterirdischen Atommüllendlagers in der Mongolei. Verhandlungen zwischen den drei Ländern, so die japanische Tageszeitung „Mainichi Shimbun“, seien schon im September, also rund ein halbes Jahr vor der Strahlenkatastrophe im japanischen AKW Fukushima I, aufgenommen worden.


und in 200-300 Jahren weiß da keiner mehr was davon...

Der Neandertaler hat geschrieben:Ich hab mich sowieso immer gefragt:
    wie ein Land - wie Japan, welches wie kein anderes Land unter der Atombombe gelitten hat, wie solch ein Land auf Akw, auf Atomstrom setzen kann?

Zumal dort die Erde immer in Bewegung ist und das Risiko viel größer, wie auf dem Festland. Die Japaner erfreuten sich wohl an ihrem Wohlstand und der wurde auch immer mit der billigen Energie in Verbindung gebracht.

Man muß den Menschen nur lange genug einreden, etwas sei gut und von Vorteil für sie, die glauben das dann schon.
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Re: Atomausstieg

Beitragvon Der Neandertaler » Sonntag 5. Juni 2011, 12:47

Liebe Britta.
Britta hat geschrieben:Zu billig war die Atomkraft und zu hoch die Rendite, sodass man da gar nicht daran denken wollte. Alle wollen immer nur reich werden - ohne Verantwortung zu übernehmen.
Es ist und war eine Mär ... dies mit dem billigem Strom! Besonders, wenn man alle, aber wirklich alle Kosten einberechnet hätte ... von der (Anfangs-) Subvention bishin zur Entsorgung, was ja bekanntlicher Weise aus unser aller Steuergelder beglichen, ausgeglichen wird.
Das von Dir zuletzt genannte - die Rendite und das Reich-werden-wollen - dies wird aber auch dazu führen, daß die Konzerne - namentlich: E.On, RWE, EnBW, Vattenfall -, daß diese in ihren Energie-Strategien umschwenken und in diese regenerativen Energie-Bereiche massiv investieren werden ... da sie ja Wirtschaftsunternehmen sind und ihren Aktionären verpflichtet sind. Letzteres ist auch der Grund, der zu den jetzigen Kagen geführt hat ... nur Aktionärs-Verpflichtung, mehr nicht.
Britta hat geschrieben:und in 200-300 Jahren weiß da keiner mehr was davon...
Die Verwunderung wird um so größer sein, wenn die Natur, wenn sie denn noch bestehen sollte, wenn nichts mehr normal ist.
Von Letzterem bin ich schon heute weitgehend überzeugt ... von der Kontamination. Einige strahlen schon jetzt Unglaubliches aus. Unfaßbar!

P.S.:
    Die Überwachung, ob ein Endlager eingerichtet wird, wie und wo dies umgesetzt wird, dies ist wohl weniger Sache der IAEA. IAEO/IAEA soll laut Satzung, wie der Name schon sagt (International Atomic Energy Agency), "den Beitrag der Kernenergie zu Frieden, Gesundheit und Wohlstand weltweit beschleunigen und vergrößern". Sie soll also die Anwendung radioaktiver Stoffe überwachen. Weiterhin ist sie zur Überwachung der eventuellen militärischen Nutzung dieser Technologie (z. B. Proliferation von Kernwaffen) verpflichtet - diese soll sie durch gewiße Maßnahmen ("Safeguards") verhindern.
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Re: Atomausstieg

Beitragvon Britta » Sonntag 5. Juni 2011, 14:21

Hallo Neandertaler,

Der Neandertaler hat geschrieben:
Es ist und war eine Mär ... dies mit dem billigem Strom! Besonders, wenn man alle, aber wirklich alle Kosten einberechnet hätte ... von der (Anfangs-) Subvention bishin zur Entsorgung, was ja bekanntlicher Weise aus unser aller Steuergelder beglichen, ausgeglichen wird.

Das dürfen ja erst die nachfolgenden Generationen ausbaden.

Der Neandertaler hat geschrieben:Das von Dir zuletzt genannte - die Rendite und das Reich-werden-wollen - dies wird aber auch dazu führen, daß die Konzerne - namentlich: E.On, RWE, EnBW, Vattenfall -, daß diese in ihren Energie-Strategien umschwenken und in diese regenerativen Energie-Bereiche massiv investieren werden ... da sie ja Wirtschaftsunternehmen sind und ihren Aktionären verpflichtet sind. Letzteres ist auch der Grund, der zu den jetzigen Klagen geführt hat ... nur Aktionärs-Verpflichtung, mehr nicht.

Ich bin mir da noch nicht so ganz sicher. Gewinne sind ja meist privat und die Kosten wird man schon irgendwie sozialisieren können.

Der Neandertaler hat geschrieben:Die Verwunderung wird um so größer sein, wenn die Natur, wenn sie denn noch bestehen sollte, wenn nichts mehr normal ist.
Von Letzterem bin ich schon heute weitgehend überzeugt ... von der Kontamination. Einige strahlen schon jetzt Unglaubliches aus. Unfaßbar!

Mit ein Grund warum ich froh bin, keine Kinder zu haben.

Der Neandertaler hat geschrieben:P.S.:
    Die Überwachung, ob ein Endlager eingerichtet wird, wie und wo dies umgesetzt wird, dies ist wohl weniger Sache der IAEA. IAEO/IAEA soll laut Satzung, wie der Name schon sagt (International Atomic Energy Agency), "den Beitrag der Kernenergie zu Frieden, Gesundheit und Wohlstand weltweit beschleunigen und vergrößern". Sie soll also die Anwendung radioaktiver Stoffe überwachen. Weiterhin ist sie zur Überwachung der eventuellen militärischen Nutzung dieser Technologie (z. B. Proliferation von Kernwaffen) verpflichtet - diese soll sie durch gewiße Maßnahmen ("Safeguards") verhindern.

Ich denke schon, dass das Sache der IAEA ist. Nur weil die Endlager nie ein Thema waren, so ist es doch die IAEA die bei Allem was mit dem Atomthema zu tun hat, die Verantwortung hat. Die IAEA engagiert sich zum Thema rund um den Globus, wohl eher um Werbung für Atomkraft zu machen.

Wenn man mit dem Thema punkten kann, sind sie immer vorne mit dabei.

http://www.th-mittelhessen.de/imps/aktu ... ng-in-wien

Auch in der Kriegspolitik sind sie involviert: http://www.n-tv.de/politik/Iran-koennte ... 58050.html

Wer sonst sollte über die Endlager mitbestimmen, wenn nicht die IAEA und wer sollte diese Endlager dann kontrollieren? Für schmutzige Bomben reicht das Material mit Sicherheit.
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Re: Atomausstieg

Beitragvon Der Neandertaler » Sonntag 5. Juni 2011, 15:41

Liebe Britta.
Britta hat geschrieben:Ich bin mir da noch nicht so ganz sicher. Gewinne sind ja meist privat und die Kosten wird man schon irgendwie sozialisieren können.
Inwiefern nicht sicher?
Deine Aussage stimmt doch ... kann man an der Asse sehen!
Anfangs wurde dieser Salzstock, der nachweislich nie als sicher galt, dieser wurde zu Forschungszwecken freigegeben, in diesem Forschungs-Lager konnte die Firmen aus ihren Forschungsreaktoren schwach- und mittelradioaktives Material einlagern ... alles gefördert mit Steuergeldern. Und weil dieser Gewinn, der daraus entstand, den Firmen nicht reichte, wurde mal eben etwas mehr eingelagert ... merkt ja niemand. Auch nicht, daß dieser teilweise hochradioaktiv war. Nun, da dieser Schrott rostet und zutage fördert, was und mit welchen Mitteln verbudelt wurde, muß alles neu umgelagert werden.
Alles mit Steuergeldern bezahlt und gefördert - also sozialisiert! Also nix mit billigem Strom, wenn man auch die Subvention zur Errichtung eines AKW hinzurechnet.
Britta hat geschrieben:Mit ein Grund warum ich froh bin, keine Kinder zu haben.
Warum? ... meinst Du nicht, sie würden strahlen ... bei den Aussichten?
Aber ernsthaft:
    Ich bin mir fast sicher, dieses Argument - keine Kinder, wegen düsterer Aussichten - hat es uns in gesellschaftlichen Fragen - Rentenpolitik, Pflegeversicherung, usw. - also alle Zukunftsinvestitionen für künftige, ältere Mitbürger, die der Staat gegenüber diesen leisten muß, dieser aber nicht leisten kann - mangels Masse (Geld) - daß uns diese Haltung so nicht gerade einfacher gemacht hat.
    Bitte jetzt nicht falsch verstehen:
      Ich möchte niemanden, der sich gegen Kinder entschieden hat, verurteilen!
      Ich habe mich, entgegen anderslautendem Zuspruch, für Kinder entschieden, obwohl schon damals die Aussichten für nachfolgende Generationen nicht gerade rosig waren ... vielleicht werden meine Kinder dies auch eines Tages mal mißbilligen, es mir zum Vorwurf machen ... wer weiß. Ich möchte aber auch nicht verurteilen, weil ich nicht im Detail die Gegenargumente kenne, die Gründe ... zum keine-Kinder-wollen.
        vielleicht waren es ja auch medizinische Gründe.
        Wenn etwa mit hoher Wahrscheinlichkeit der Partner - meist die Frau - eine Geburt nicht überlebt hätte.
    Ich bin mir aber auch weiterhin sicher, daß, obwohl ich Kinder in die Welt gesetzt habe, ich schon heute für meine Pflege sparen muß, denn meine Kinder können (oder wollen?) dies nicht leisten ... alleine schon zeitlich nicht.
Britta hat geschrieben:Ich denke schon, dass das Sache der IAEA ist. Nur weil die Endlager nie ein Thema waren, so ist es doch die IAEA die bei Allem was mit dem Atomthema zu tun hat, die Verantwortung hat. Die IAEA engagiert sich zum Thema rund um den Globus, wohl eher um Werbung für Atomkraft zu machen.

Wenn man mit dem Thema punkten kann, sind sie immer vorne mit dabei.

http://www.th-mittelhessen.de/imps/aktu ... ng-in-wien

Auch in der Kriegspolitik sind sie involviert: http://www.n-tv.de/politik/Iran-koennte ... 58050.html

Wer sonst sollte über die Endlager mitbestimmen, wenn nicht die IAEA und wer sollte diese Endlager dann kontrollieren? Für schmutzige Bomben reicht das Material mit Sicherheit.
Theoretisch würde ich dem zustimmen! Daß also die IAEA dazu verpflichtet sein sollte ... zur Einrichtung und Überwachung eines Endlagers ... was mit dem Müll geschieht, geschehen soll. Aber es ist nicht ihre Aufgabe, auch nicht den Staaten die Energieart vorzuschreiben, was sich ja konsequenter Weise daraus ergeben würde ... eine Vorschrift, letztlich eine Verpflichtung zur Kernenergie.
Kannst Du ja an den bilateralen Vereinbarungen sehen, welche Du zitierst hast:
Japan, USA, Australien, Mongolei
Liebe Britta:
    Überwachung und Mitbestimmung, wie Du im letzten Teil Deiner Aussage ausführst, dies sind zwei Paar Schuhe.
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Re: Atomausstieg

Beitragvon lesslow » Sonntag 5. Juni 2011, 17:03



das ist ne gute doku zum thema... wer sagt es geht nicht vollständig(!) mit regenerativen energien, der kennt sich leider gottes nicht aus.
„Ich habe an vielen Dingen keine Freude und glaube an viele Dinge nicht, die der Stolz der heutigen Menschheit sind; ich glaube nicht an die Technik, ich glaube nicht an die Idee des Fortschritts, ja nicht einmal an die Demokratie, ich glaube weder an die Herrlichkeit und Unübertrefflichkeit unserer Zeit, noch an irgendeinen ihrer hochbezahlten Führer, während ich vor dem, was man so ‚Natur‘ nennt, eine unbegrenzte Hochachtung habe.“ - Hermann Hesse
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Re: Atomausstieg

Beitragvon Der Neandertaler » Dienstag 7. Juni 2011, 12:37

Hallo lesslow.
Egal um welche Diskussion es sich handelt oder handelte, es wurde immer so getan, olsob dies sofort geschehe oder geschehen müsse. Erinnere Dich an die Diskussion über die Rente mit 67, an die über den EU-Beitritt der Türkei, ... über den Klimawandel - immer wird der Faktor Zeit vergeßen ... bewußt? ... um mehr Aufmerksakeit zu erlangen!
Nun, nachdem wir nur noch vier AKW waren am Netz haben ...
    die sieben ältesten deutschen Atomkraftwerke sowie der Pannen-Reaktor Krümmel sind nach Fukushima vorsorglich abgeschaltet worden, z.B. wurde ebenfalls ab 21.5. der Reaktor Emsland wegen Wartungsarbeiten heruntergefahren.
... und gingen die Lichter aus?
Experten warnen vor Panik!
Nun wird das nächste Horrorszenarium an die Wand gemalt:
    "Die stabile deutsche Stromversorgung steht auf dem Spiel"
    warnte ein besorgter RWE-Manager.
    "Derzeit ist der Strombedarf in Deutschland noch nicht am Anschlag. Im Herbst und Winter wird die Situation kritischer."
    letztere Aussage kam von Bundesnetzagentur-Präsident Kurth.
Gut, dann wird eben Strom importiert. Dem Strom ist es egal woher er kommt und wer ihn verbraucht .
Stichwort: Leipziger Strom-Börse
Niemand behauptet, der Ausstieg oder Umstieg würde ohne Blessuren abgehen und wäre von Heute auf Morgen zu schaffen. Es behaupten nur Einige ... Andere hätten dies behauptet.

Von daher ist Deine Aussage schon zutreffend:
Viele verlassen sich auf Meinungen von Experten - sogenannte Experten. Wenn allerdings der "Experte" schon keine Ahnung haben darf - auf Veranlassung seines Auftraggebers - ...
Ich halte auch den Rahmen von bis zu 2022 für etwas zu großzügig, obwohl:
    drei Jahre, wie es die LINKE fordert ...? Das halte ich ebenfalls für unrealistisch ... wie ein trotziges Kind, nur weil sie bei der Unterredung aller Parteien nicht eingeladen waren.
Aber immerhin hat sich auch Merkel dafür entschieden ... für den Einstieg zum Ausstieg.
Intelligenz erlaubt eben doch Veränderung ?!?
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Re: Atomausstieg

Beitragvon Britta » Dienstag 7. Juni 2011, 22:57

Der Neandertaler hat geschrieben:Ich halte auch den Rahmen von bis zu 2022 für etwas zu großzügig, obwohl:[/indent]
    drei Jahre, wie es die LINKE fordert ...? Das halte ich ebenfalls für unrealistisch ... wie ein trotziges Kind, nur weil sie bei der Unterredung aller Parteien nicht eingeladen waren.
Aber immerhin hat sich auch Merkel dafür entschieden ... für den Einstieg zum Ausstieg.
Intelligenz erlaubt eben doch Veränderung ?!?

Mit einer massiven Förderung alternativer Energien wäre das zu schaffen. Innerhalb kürzester Zeit hätte jeder Hausbesitzer seine Solaranlage auf dem Dach.

Ich wollte mir auch mal eine zulegen, hielt aber die damalige Förderung für Verarsche. Wenn es eine "wirkliche" Förderung gäbe, würde ich das auch noch nachholen.

Aber wer in der Politik will das denn wirklich? Zur Zeit arbeiten sie alle noch eher für die Stromkonzerne und wollen, dass es bei einer zentralen Stromversorgung bleibt.
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Re: Atomausstieg

Beitragvon Der Neandertaler » Mittwoch 8. Juni 2011, 07:50

Liebe Britta.
Jeder der regenerativen Strom erzeugt, ist berechtigt diesen in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen; die Stromkonzerne sind per Gesetz verpflichtet diesen vorrangig abzunehmen ... für einen garantierten Preis. Und genau dies ist das Problem:
Es ist für diesen Stromproduzenten allemal günstiger, diesen Strom an die Konzerne zu verkaufen, als ihn selber zu verbrauchen und gleichzeitig die benötigte Strommenge von den Strom-Konzernen im Nachhinein zu kaufen.
Dadurch ergibt sich für den Produzenten ein höherer Gewinn.

Eine andere Möglichkeit bestünde allerdings noch:
Wir könnten jeden Besitzer einer solchen Anlage verpflichten, den so erzeugten Strom selbst zu verbrauchen.
Gut, aber wie soll dies aussehen? Wie groß muß diese Solaranlage für ein Einfamilienhaus sein? ... und wie soll diese bei einem Hochhaus aussehen?
Zumal die Sonne nicht überall, immer und regelmäßig scheint - somit würde eine derartige Anlage nur unregelmäßig Strom erbringen.

Nein, nein, liebste Britta, wir brauchen einen Mix an Stromerzeugungen aus regenerativen Rohstoffen:
Windkraft wie Sonnenenergie, vielleicht sogar wieder verstärkt Wasserkraft oder auch Kraft-Wärme-Kopplung. Was wir aber zuerst brauchen, sind neue, bessere, leistungsstärkere Netze. Windkraft wird vorrangig im Norden erzeugt; Sonnenenergie eher im Süden - kann sich zukünftig ändern.

    Strom kann man zwar speichern, aber was das Elektroauto recht teuer und unrentabel macht, ist die Batterie;
    es gibt (noch) keine leistungsfähige Batterien die gleichzeitig preiswert sind.
Insofern wird dieser Strom in's öffentliche Netz eingespeist werden müssen.
Fazit:
    Eine Selbstversorgung kannst Du einstweilen getrost vergessen.
Andererseits:
mit einer derartigen "wiklichen" und massiven Förderung, wie Du sie Dir vorstellst, mit dementsprechenden Auswirkungen, damit könntest Du den Blackout, die Überbeanspruchung unserer Netze, wirklich heraufbeschwören, ihn verstärken.
Es ist relativ unerheblich, was Politik will ... dies ist zweitrangig. Diese Stromkonzerne sind erstmal Wirtschaftsunternehmen und wenn diesen Unternehmen eine dezentrale Stromversorgung höheren Gewinn verspricht, werden sie es tun. Andersherum:
Große Versicherungsunternehmen investiern in einige derartige Systeme.
etwa die Münchener-Rückversicherung in Desertec - Photovoltaik-Anlage in Tunesien
Also werden sich diese bisherigen Stromkonzerne ihren Gewinn nicht schmälern lassen und dementsprechend investieren ... auch in Förderung zugunsten dezentraler Sromerzeuger.
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