Re: Ist Profit schlecht/unmoralisch?
Verfasst: Sonntag 3. Februar 2013, 02:29
JGC hat geschrieben:
BRAUCHEN wir Profit?
Vielleicht ist die Frage einfach "falsch"
Natürlich brauchen wir Profit. Die Frage ist eben, welcher Art und wie viel davon.
JGC hat geschrieben:Ich denke, es geht dabei um Motivation, etwas zu erstreben. Etwas zu WOLLEN.
Ist nicht erst das Wollen der Zündschlüssel, welche unserem eigenen Ego und unserer gesamten motorischen Gesellschaft erst anwirft? ist nicht schon die eigene Motorik, wie Bedürfnis und Nahrungserwerb diesem elementaren Prinzip unterworfen?
Der Zündschlüssel ist oftmals auch die Angst. Angst, nicht genug von etwas zu haben. Existenzangst.
JGC hat geschrieben:Nimmt nicht schon das Leben Selbst im mikrokosmischen Dimensionen solcherlei Verläufe?
Symbiosen, Zweckgemeinschaften und alles in der freiwilligen Art leben nun mal von all den Geschäften die so untereinander ausgehandelt werden..(Das Spiel des Lebens)
In der Steinzeit kam jemand auf die Idee, aus scharfen Steinen Messer und Speerspitzen zu machen. Die anderen machten es ihm nach. Sein Pech: Es gab noch kein Patentamt und so profitierten alle davon, die sich das abschauten.
JGC hat geschrieben:Ich meine, Wenn es in der Natur anscheinend schon normal ist, das alles letztendlich einem jeweiligen "Belohnungs- und Strafe-Prinzip unterworfen ist, so bleibt es eigentlich nur als logische Konsequenz, das wir als bewusste Menschen unbewusst genau die selben Prozedere kopieren/nachmachen, eben weil sie sich als am besten dafür geeignet erwiesen haben.
Haben sich diese "Prozedere" tatsächlich als am besten dafür geeignet erwiesen? Das wird sich erst noch herausstellen müssen. Ich denke, da ist noch erheblicher Verbesserungsbedarf da.
JGC hat geschrieben:Somit müsste die Frage eigentlich eher umformuliert werden in..
Wie groß, wie viel und wie schnell, in welcher Form und wie gerecht soll und darf Profit gemacht werden..?
Hast du eine Antwort?
JGC hat geschrieben:Eigentlich liegt der wahre Knackpunkt doch darin, das man als Einzelner Otto Normalverbraucher sich kaum vorstellen kann, wie Manager zu ihren Millionengehälter kommen, für die ein einfacher Arbeiter 20 Leben lang arbeiten müsste..
Du hast die Fussballprofis und die Schauspieler vergessen.
JGC hat geschrieben:Es geht also im Grunde gar nicht darum, was die Moral dazu sagt, oder wie gut oder wie schlecht das Profit machen ist, (Es liegt noch immer an mir, überteuerten Kram nicht "annehmen" zu müssen und wenn ich wieder mit der Kerze meine Wohnung beleuchten muss) sondern darum, das es ein Gleichgewicht zwischen der Masse (das "dumme" Volk) und dem Einzelnen hochqualifiziert/gebildeten Intellekt, welches zur Not auch ganze Nationen lenken/verantworten können muss.
Die Schere geht inzwischen schon sehr weit auseinander und es sieht nicht danach aus, als würde sich das verbessern.
JGC hat geschrieben:Wenn ich sehen und verstehen kann, das alle diejenigen, die mehr Geld wie Ich in der Tasche haben, ihr Geld auch redlich verdient haben(treu nach dem Gesetzen des Gleichgewichtes) so kann ich auch akzeptieren, das sie entsprechend besser statuiert und besser leben wie ich, Es liegt ja zuerst mal an mir, mir nichts daraus zu machen, wenn andere mehr Knete haben wie ich.
Redlich verdient heißt, dass jemand für sein Geld gearbeitet hat. Daran ist auch nichts unmoralisch.
Wie redlich verdient oder unmoralisch ist aber der Profit der Banken inzwischen? Oder wie redlich verdient sind solche Milliarden?
JGC hat geschrieben:Daher denke ich, das es im Prinzip eher die Maßlosigkeit ist, über diese sich der "dumme" Bürger beschwert, die sich inzwischen auf alle Bereiche hin ausgedehnt hat
Und DAS... das kann ich leider nur ZU gut verstehen.
Ja, es ist inzwischen so maßlos geworden, dass es existenzbedrohend ist und so manche private Profite bringen für die Allgemeinheit unbezahlbare Verluste.
JGC hat geschrieben:Nur...
WAS genau sollte denn nun daran geändert werden? Oder verkennen wir nur den Zweck dieses" Spieles" und denken einfach nur falsch darüber?
Wir haben die falsche Einstellung zu Geld und denken zu kurzfristig - meist auch nur an uns selbst.
Wir kalkulieren vielerlei Kosten nicht mit ein, weil sie sich nur schwer berechnen lassen. Wie berechnet man die Zerstörung unseres Lebensraumes? Man könnte z.B. versuchen, das Aussterben der Fische durch Überfischung und Verschmutzung der Meere zu kalkulieren. Was sollte man da rechnen? Den durchschnittlichen Verkaufserlös aller Fische multipliziert mit der Restlebenserwartung der Menschheit = ?
Solche Kosten werden bei unserer Profitrechnung vergessen. Vielleicht würde es ja schon helfen, bei der Berechnung des Bruttosozialproduktes diese Kosten in einem gewissen Faktor mit aufzunehmen? Dann hätte aber wohl jedes Land der Welt negatives Wachstum.