Umweltschutz

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Re: Umweltschutz

Beitragvon Xedion » Mittwoch 10. November 2010, 01:31

@Britta

Ich schreibe dir nochmal ganz kurz, dann muss ich erstmal pausieren.
Das mit den Aborigines ist uns auch gerade im Nordern, bzw. Darwin aufgefallen.

Insgesamt halte ich einen Nichtraucherschutz für wichtig und richtig. Ob die Umsetzung nun gelungen ist sei mal dahingestellt. Hier wird aber auch gern mit dem Markt argumentiert, dass Wirte so etwas schon einrichten würden, wenn es sich denn für sie lohnt. In meinen Augen liegt hier ein Beispiel von Marktversagen vor, aber das nur am Rande ;)

Zur Planungssicherheit kann ich dir nur zustimmen. Die nächste Regierung wird dann den Ausstieg aus dem Ausstieg wieder rückgängig machen. Paradox ;)

Britta hat geschrieben:Wir hätten jede Menge Platz auf dem Dach der Firma dafür.


Auf kurz oder lang wird so etwas wohl auch kommen. Man fährt mit dem Elektroauto zur Arbeit und stöpselt es da ein. Eigentlich ein toller, dezentraler Gedanke, wo die Speicherung gleich inklusive ist. Solche Ideen werden sogar diskutiert.

Britta hat geschrieben:Afrika beliefert die nördliche Welt mit jeder Menge Nahrungsmittel. Die werden aber dort von westlichen Agrarkonzernen angebaut. Jean Ziegler schreibt in seinem Buch 'Das Imperium der Schande', dass es nicht darum geht den Armen der dritten Welt mehr zu geben, sondern ihnen weniger zu stehlen.


Gut, die genauen Zahlen kenne ich nicht. Aber soweit ich weiß hat Europa eine Überproduktion und die USA haben traditionell sowieso eine "starke" Landwirtschaft.

Britta hat geschrieben:Ja, Sydney ist ein Horror mit dem Auto. Wir hatten einen Stadtplan so dick wie ein Telefonbuch und haben uns total verfahren.


Schonmal in Brisbane versucht? Eine Stadt, die nur aus Einbahnstraßen besteht. Wir sind irgendwann aus unserer Karte rausgefahren, weil wir eine Ausfahrt verpasst haben..dann haben wir eine Stunde gebraucht um unseren Zielort zu finden ;)

Britta hat geschrieben:Die Gentechnik braucht einen bestimmten Pilz dazu, um die Erbgutinformation in die Pflanze einzuschleusen. Das soll gar nicht so gut sein. Man kann erst nach Jahren sagen, was das anrichtet. Jedenfalls gibt es den Verdacht, dass eine Krankheit die sich Morgellons nennt, durch diesen Pilz ausgelöst wird. Ich hab schon länger nichts mehr darüber gelesen.


Ich kann dazu nichts sagen. Prinzipiell ist die Gentechnik ja nicht schlecht, kommt natürlich auf die Anwendung und Umsetzung an.

Britta hat geschrieben:Diese Motivationsprobleme hast du inzwischen überall - auch in der freien Wirtschaft. Schau dir die Rückrufaktionen in der Automobilindustrie an. Derzeit wieder mal Toyota. Sowas kommt von unzufriedenen Mitarbeitern und unterbezahlten Leiharbeitern - auch in der Zulieferindustrie.


Ok, wer genau für den Fehler verantwortlich war weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass er einen riesen Imageschaden anrichtet.

Britta hat geschrieben:Wenn es darum geht, ein Medikament oder eine Creme zu entwickeln, die das Altern weniger sichtbar macht, da wird investiert und geforscht, weil sich da richtig Geld verdienen läßt. Ein wirksames Mittel gegen Krebs will aber niemand, weil es geschäftsschädigend wäre.


Möglich, wobei ich der Auffassung bin, dass ein Mittel gegen Krebs dem "ersten" wahnsinnige Gewinne versprechen würde, sofern es sich nicht um Vitamin C oder ähnliches handelt...Aber um solche Dinge ranken sich ja auch viele Mythen.

Britta hat geschrieben:In den USA macht man das.


Ja (soll das nicht geändert werden mit der Pflichtversicherung?), aber ist es "richtig"?

Britta hat geschrieben:Früher konnte ich egal zu welchem Arzt gehen und mußte nichts dazubezahlen. Heute kostet fast alles extra, plus 10 Euro Eintrittsgeld und was die Krankenkasse an mir verdient, dafür könnte man ein Einfamilienhaus mieten. Früher gab es keine Probleme eine Kur zu bekommen, heute können viele Kurkliniken schliessen, das Personal ist arbeitslos, die Gebäude sanierungsbedürftig. Das ist der Unterschied zu vor 30 Jahren.


An dieser Stelle könnte man auch die Umstände vor 30 Jahren betrachten. Wie sah die Wirtschaft aus, haben wir da nur auf Pump gelebt usw. Die Lage verbessert sich ja nicht - dies hat aber auch mit Umständen zu tun, die man seitens der Politik nicht so einfach beeinflussen kann. Die Menschen werden immer älter, es gibt immer mehr Rentner usw. Alle meckern über Rente bis 67 usw. aber wie sehen die Alternativen aus?

Britta hat geschrieben:Dazu müßte man erstmal wissen, wer 'uns' ist.


Nehmen wir mal die Menschen, die in Deutschland leben.

Britta hat geschrieben:Kannst du eine Milliarde ausgeben?


Wenn du mir eine gibtst investiere ich ;)

Britta hat geschrieben:Das war im Falle von BP nicht die Frage. Das Ventil war Vorschrift. Erst mit der Bush-Regierung und nachdem Cheney das Personal im Mineral Management Service, eine Abteilung des Innenministeriums, ausgetauscht hatte, wurde diese Vorschrift auf Wunsch von BP abgeschafft. Fast die ganze Abteilung wurde wegen Korruption verurteilt.


Nun, die Frage könnte man ja trotzdem stellen. Was darf Risikominimierung kosten. In diesem Fall war sie offensichtlich nicht besonders viel wert.

Britta hat geschrieben:Ich könnte dir da jede Menge Storys zu erzählen. Alles aus der Arbeitswelt...


Ich habe auch schon unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

Britta hat geschrieben:Ich kann mich daran erinnern, dass es vor ca. 10-13 Jahren damit anfing und mit der Wahl von Bush 2.0 richtig schlimm wurde. So ist zumindest mein Eindruck.


Dazu müsste man konkrete Zahlen haben um das zu bewerten. Aber dann stellt sich auch die Frage welche Zahlen man nimmt. "Schammige" Begriffe lassen sich auch nicht so einfach in Zahlen packen. Also war es früher "besser", wie würde man das überhaupt beurteilen?

Britta hat geschrieben:Es wäre dann auch in der Bildung eine 2-Klassen Gesellschaft.


Sind wir ja heute auch schon.

Britta hat geschrieben:Es ist nicht paradox, da auch hier deutlich die Korruption der Politik zu bemerken ist. Da liegt das wahre Problem. Das Wort Lobbyist, kommt da zu harmlos rüber.


Entsprechende Lobbyarbeit habe ich auch schonmal selbst miterlebt. Aber nun ja, um irgendwelche endgültigen Urteile zu fällen würde ich mich erst ganz genau einlesen in so ein Thema. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es immer Pro und Contra Argumente gibt.

Britta hat geschrieben:Die Ziele werden im Management festgelegt und dann runter gebrochen. Es kommt nie was von unten nach oben. Die entwickeln ein Produkt, mit dem sie die Welt übers Ohr hauen wie passiert und die Angestellten müssen es unter die Leute bringen. Die bekommen ihre Argumente eingetrichtert und verstehen oftmals selber nicht, was sie da für Anlagen verkaufen. So lief das bei den Derivaten, die die Finanzkrise auslösten.


Ganz so einfach ist das nunmal auch nicht. Das Management kann, gerade was das Unternehmen betrifft, nicht ohne weiteres Dinge beschließen, die Auswirkungen auf die Arbeitnehmer haben. Dies fällt insbesondere dann auf, wenn man versucht Prozessverbesserungen oder Reifegradmodelle einzuführen.

Britta hat geschrieben:Wir sollten uns die Frage stellen, was das Ziel ist und dann darauf hinarbeiten, so eine Welt zu bekommen.
Mir gefällt da die Welt von Star Trek. Da gibt es kein Geld.


Ich wollte dieses Beispiel nicht nennen, weil ich Bedenken hatte als Nerd abgestempelt zu werden *g*. Aber nun ist die Tür ja geöffnet. Ja, so ein System macht wirklich einen guten Eindruck. Aber ist es umsetzbar? Wenn ich wüsste, dass all meine Bedürfnisse befriedigt werden, dann wäre mir Geld recht egal.

Britta hat geschrieben:Wenn es nicht genügend Jobs gibt, brauchst du auch nicht suchen. Die Motivation sinkt jedenfalls nach der 100. oder 200. Bewerbung.
Und zu niedrige HartzIV Sätze führten zu niedrigeren Löhnen. Die Löhne müßten also auch wieder steigen, wenn HartzIV höher wäre. Also deinen Umkehrschluß. Es war auch in den letzten Jahren schwierig, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Selbst wer einen hatte war nach der Ausbildung oft arbeitslos. Ich kann es auch den jungen Leuten nicht verdenken, wenn sie sich fragen wozu. Die Welt sieht nicht gerade nach einer rosigen Zukunft aus.


Hier kommen aber mehrere Probleme zusammen. Für "höher" gebildete ist es im Vergleich recht einfach einen Job zu finden. Bildung schützt zu einem guten Teil vor Arbeitslosigkeit. Abiturienten finden auch in der Regel einen Ausbildungsplatz. Ok, ich komme auch aus BW, bei uns ist die Situation nicht so kritisch. Da ist man dann auch schnell wieder bei der Immigrationsdebatte usw.

Britta hat geschrieben:Von HartzIV kann man sich kaum mehr wie Essen und Trinken leisten.


Man bekommt aber auch so manches bezahlt, wobei ich mich da nicht so gut auskenne. Wenn jedoch ein Arbeitnehmer mit 2 Kindern für knapp 800 Euro Netto (vor Abzug von Miete und Verpflegung) im Monat 40h die Woche arbeiten muss, so kann er sich schonmal die Frage stellen, wieso er das tut.

Britta hat geschrieben:Die Nachteile sind offensichtlich. Wie man regulieren kann, ist bekannt. Die Finanzbranche hat kontinuierlich über Jahrzehnte durch Korruption an der Deregulierung gearbeitet - noch Fragen oder Beispiele? ;)


Richtig. Aber man kann sich ja auch mal die Nachteile von Regulierung anschauen. Das ist auch eine interessante Liste, die mit den einzelnen Varianten der Regulierung zusammenhängt.
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Re: Umweltschutz

Beitragvon Britta » Mittwoch 10. November 2010, 18:29

Hallo Xedion,
Xedion hat geschrieben:@Britta

Ich schreibe dir nochmal ganz kurz, dann muss ich erstmal pausieren.
Das mit den Aborigines ist uns auch gerade im Nordern, bzw. Darwin aufgefallen.

In Melbourne trafen wir Straßenmusikanten.
Xedion hat geschrieben:Insgesamt halte ich einen Nichtraucherschutz für wichtig und richtig. Ob die Umsetzung nun gelungen ist sei mal dahingestellt. Hier wird aber auch gern mit dem Markt argumentiert, dass Wirte so etwas schon einrichten würden, wenn es sich denn für sie lohnt. In meinen Augen liegt hier ein Beispiel von Marktversagen vor, aber das nur am Rande ;)

Wir hatten im Ort mal einen Nichtraucher-Wirt, der schon lange vor diesem Gesetz meinte, bei ihm dürfe nicht geraucht werden. Er konnte dann schon nach einigen Wochen schliessen.

Nichtraucher haben nunmal andere Hobbys, wie ihre Freizeit in Gaststätten zu verbringen. Nichtrauchen in Restaurants - okay, aber Rauchen gehört schon aus Tradition zur Kneipe.
Xedion hat geschrieben:Auf kurz oder lang wird so etwas wohl auch kommen. Man fährt mit dem Elektroauto zur Arbeit und stöpselt es da ein. Eigentlich ein toller, dezentraler Gedanke, wo die Speicherung gleich inklusive ist. Solche Ideen werden sogar diskutiert.

In der Technik gab es da viele Fortschritte und Hybrid- oder Elektroautos wird es bald serienmäßig geben.
Xedion hat geschrieben:Gut, die genauen Zahlen kenne ich nicht. Aber soweit ich weiß hat Europa eine Überproduktion und die USA haben traditionell sowieso eine "starke" Landwirtschaft.

Letztes Jahr gab es eine Hungersnot in der 3. Welt und die erste Welt produzierte Biodiesel...
Xedion hat geschrieben:Schonmal in Brisbane versucht? Eine Stadt, die nur aus Einbahnstraßen besteht. Wir sind irgendwann aus unserer Karte rausgefahren, weil wir eine Ausfahrt verpasst haben..dann haben wir eine Stunde gebraucht um unseren Zielort zu finden ;)

Brisbane ist angenehm gegenüber von Sydney. Normal fahren wir aber vom Anfang der Goldcoast bis zum Ende der Sunshine-Coast nur durch - bloss nicht anhalten. Ist sowas wie das Llorett von Australien. Vor der Goldcoast ist Port Stevens oder die Gegend von Newcastle bis zu den Great Lakes sehr schön. Nach der Sunshine-Coast gefällt uns Tin Can Bay und Fraser Island besser. Sonst waren wir auch gerne in Rockhampton/Yeppoon. Aber da veranstaltet die US-Navy gerne Manöver und beim letzten Mal wurde dort am Strand eine Phosporbombe angeschwemmt. Die zerstören dort das Riff und den Lebensraum der Schildkröten, schiessen von See aus aufs Land mit DU-Munition. Dafür müssen die Aborigines sogar ihre Reservate zeitweise räumen. Ich hab dort ein paar Umweltaktivisten kennengelernt. Die wehren sich gegen die jährlich stattfindenden Manöver und gegen die Helicopter, die da ziemlich tief über ihre Häuser fliegen.

Die US-Militärpräsenz in Australien wird jetzt auch noch ausgebaut, weil einige Verträge in Asien auslaufen und die Amis dort räumen müssen.

Xedion hat geschrieben:Ich kann dazu nichts sagen. Prinzipiell ist die Gentechnik ja nicht schlecht, kommt natürlich auf die Anwendung und Umsetzung an.

Es gibt Gefahren, die erst nach Jahren deutlich werden. Monsanto hat ein Interesse daran, dass das nicht bekannt wird. Wenn du dich informieren willst ist Greenpeace eine gute Adresse.
Xedion hat geschrieben:Ok, wer genau für den Fehler verantwortlich war weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass er einen riesen Imageschaden anrichtet.

'den' Fehler ist stark untertrieben. Es ist auch verwunderlich, dass nur Toyota durch die Presse ging - die anderen Hersteller waren/sind ähnlich betroffen.
Xedion hat geschrieben:Möglich, wobei ich der Auffassung bin, dass ein Mittel gegen Krebs dem "ersten" wahnsinnige Gewinne versprechen würde, sofern es sich nicht um Vitamin C oder ähnliches handelt...Aber um solche Dinge ranken sich ja auch viele Mythen.

Wenn es um soviel Geld geht - ich glaube jeder Krebspatient bringt der Pharmaindustrie 300.000,00 Umsatz im Jahr (hab ich mal gelesen) - da würde die Konkurrenz alles tun um den "ersten" auszuschalten oder in Misskredit zu bringen.

Xedion hat geschrieben:Ja (soll das nicht geändert werden mit der Pflichtversicherung?), aber ist es "richtig"?

Natürlich ist das nicht richtig. Und es wird wohl mit Obamas Pflichtversicherung geändert werden. In den USA hat man erkannt, dass man mit dieser Pflichtversicherung die Einnahmen der privaten Krankenkassen erhöhen kann. Anfangs niedrige Beiträge werden dann genau wie bei uns immer weiter steigen.
Xedion hat geschrieben:An dieser Stelle könnte man auch die Umstände vor 30 Jahren betrachten. Wie sah die Wirtschaft aus, haben wir da nur auf Pump gelebt usw.

Vor 30 Jahren hatten die Menschen noch Geld. Die Staatsverschuldung war noch niedrig. Man hat zwar auf Pump gelebt, so wie heute und hat so wie heute schon rumgejammert, man brauche mehr Steuereinnahmen und weniger Ausgaben, aber den Menschen ging es gut. Es gab jede Menge Arbeit und man konnte gestern kündigen und hatte heute einen neuen Job. Vom Weihnachtsgeld mußten die ersten 600 DM nicht versteuert werden, es gab dicke Zuschläge für Schicht-, Wochenen- und Feiertagsarbeit und netto blieb mehr davon übrig.

Xedion hat geschrieben:Die Lage verbessert sich ja nicht - dies hat aber auch mit Umständen zu tun, die man seitens der Politik nicht so einfach beeinflussen kann.

Für mich ist die Lage hauptsächlich von der Politik beeinflusst, unsere Misere also fast nur durch die gemachte Politik entstanden. Man kann durch vielerlei Maßnahmen Geld aus dem Umlauf ziehen und eine Wirtschaftskrise künstlich verursachen und man kann Geld in den Umlauf geben und so die Wirtschaft ankurbeln.

Die Politik hat das Geld aus dem Umlauf gezogen, indem sie Steuern erhöht, Beamte abgebaut und HartzIV eingeführt hat, kapitalbildende Lebensversicherungen besteuert hat, die vermögensbildenden Leistungen durch Riester-Rente ersetzt hat, die Zeitarbeit nicht reguliert hat, etc. Die Folgen waren weniger Steuereinnahmen durch viele Arbeitslose und sinkende Einkommen sowie Mehrkosten durch viele Arbeitslose, was dann wieder zur Begründung weiterer Steuererhöhungen und Sparmaßnahmen führte, die dann wiederum genau das Gegenteil, nämlich weniger Steuereinnahmen und Mehrkosten, bewirkten. Dies geschah meiner Meinung nach absichtlich.

Xedion hat geschrieben:Die Menschen werden immer älter, es gibt immer mehr Rentner usw. Alle meckern über Rente bis 67 usw. aber wie sehen die Alternativen aus?

Es geht ja nicht darum, dass die Menschen länger arbeiten werden, sondern nur darum, für jedes Jahr dass sie weniger arbeiten 3% weniger Rente zu zahlen. Niemand wird bis 67 arbeiten, die Rentner werden nur alle weniger Geld haben. Andere Länder haben das gleiche Problem mit den älter werdenden Menschen und weniger Jungen, die nachkommen. Da geht es aber bei den Italienern mit 55 in Rente und die Franzosen wehren sich gerade gegen die Rente mit 62. Die Alternative wäre, alles so zu lassen wie es vorher war. Die Verlängerung löst das Problem nicht, denn das sitzt ganz woanders. Finanzierbar wäre es jedenfalls.
Xedion hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Dazu müßte man erstmal wissen, wer 'uns' ist.


Nehmen wir mal die Menschen, die in Deutschland leben.

Schon da gibt es gewaltige Unterschiede, die größer werden statt kleiner.
Xedion hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Kannst du eine Milliarde ausgeben?


Wenn du mir eine gibtst investiere ich ;)

Mir ging es weniger ums investieren wie darum, bis an dein Lebensende damit ohne Mangel leben zu können. Da würdest du es bei einem nicht verschwenderischen Lebenswandel nicht schaffen, die Milliarde auszugeben. Trotzdem gibt es Leute, die damit nicht zufrieden sind.
Xedion hat geschrieben:Nun, die Frage könnte man ja trotzdem stellen. Was darf Risikominimierung kosten. In diesem Fall war sie offensichtlich nicht besonders viel wert.

Die Einsparung betrug 4 Milliarden, dass war es denen Wert das Risiko einzugehen. Bisher wurden glaube ich 20 Milliarden von BP in einen Hilfsfond eingezahlt. Das wird aber nicht reichen.
Xedion hat geschrieben:Dazu müsste man konkrete Zahlen haben um das zu bewerten. Aber dann stellt sich auch die Frage welche Zahlen man nimmt. "Schammige" Begriffe lassen sich auch nicht so einfach in Zahlen packen. Also war es früher "besser", wie würde man das überhaupt beurteilen?

Man braucht nicht wirklich konkrete Zahlen, sondern man muß sich die Entwicklung anschauen und was zu welchem Termin passierte.

US-Politik ist oft langfristig ausgelegt, auf mehrere Jahrzehnte. Hier ging es um die Möglichkeiten, die durch die Bush-Regierung geschaffen wurden, um das US-Finanzsystem weiter am Laufen zu halten. Dazu muß man auch Vorentwicklungen wie die Abschaffung von Glass Steagall 1999 durch Bill Clinton sehen, weitere Lockerungen und Genehmigungen durch die Regierung Bush, die es ermöglichten diese Derivate-Pakete um die ganze Welt zu verteilen und auch die Kriege der Bush-Regierung, die das marode System am Laufen hielten. In den USA konnte gerade noch verhindert werden, dass Bush die Bevölkerung dazu zwingen konnte, ihre ganze Altersversorgung nur über die Börse abzusichern. Da gäbe es dann nämlich jetzt nur noch mittellose Rentner, die ihr Vermögen beim Börsencrash verloren hätten. Einigen, die nur auf die Börse gesetzt hatten, geht es ja jetzt so. Da sind 90-Jährige dabei, die jetzt wieder arbeiten müssen.

Dieses Jahr sind bereits 143 US-Banken pleite gegangen. Im gesamten letzten Jahr waren es 140.

Ich hab mir auch mal ausgerechnet, was der Wert der Derivate - also die 600 Billionen - verteilt auf die Erdbevölkerung ausmacht. Vom Kind bis zum Greis wären das 75.000,00 pro Kopf. Für mich hier schon eine Menge Geld, für Menschen in der 3. Welt kaum vorstellbar.
Xedion hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Es wäre dann auch in der Bildung eine 2-Klassen Gesellschaft.


Sind wir ja heute auch schon.

Ja, aber nicht so krass und heute ist da noch jeder selber schuld.
Xedion hat geschrieben:Entsprechende Lobbyarbeit habe ich auch schonmal selbst miterlebt. Aber nun ja, um irgendwelche endgültigen Urteile zu fällen würde ich mich erst ganz genau einlesen in so ein Thema. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es immer Pro und Contra Argumente gibt.

Ja, ein paar sind auch unschuldig...
Xedion hat geschrieben:Ganz so einfach ist das nunmal auch nicht. Das Management kann, gerade was das Unternehmen betrifft, nicht ohne weiteres Dinge beschließen, die Auswirkungen auf die Arbeitnehmer haben. Dies fällt insbesondere dann auf, wenn man versucht Prozessverbesserungen oder Reifegradmodelle einzuführen.

Ich verstehe jetzt nicht, was Prozessverbesserungen oder Reifegradmodelle mit der Unternehmenspolitik zu tun haben sollen.
Xedion hat geschrieben:Ich wollte dieses Beispiel nicht nennen, weil ich Bedenken hatte als Nerd abgestempelt zu werden *g*. Aber nun ist die Tür ja geöffnet. Ja, so ein System macht wirklich einen guten Eindruck. Aber ist es umsetzbar? Wenn ich wüsste, dass all meine Bedürfnisse befriedigt werden, dann wäre mir Geld recht egal.

Ich denke, es wäre umsetzbar, allerdings nicht ohne den Widerstand derer, denen es im derzeitigen System besser geht wie den Anderen. Und mir wäre Geld genauso wie dir recht egal. Es ist nur eine Rechnungseinheit und ein Mittel zum Zweck. Leider ist es zum Zweck entartet.

Wie früher die Religionen steht heute der Entwicklung des Menschen der Glaube an das Geldsystem im Weg. Solange wir Geld brauchen damit unsere Welt funktioniert, sind die Menschen weit davon entfernt, erwachsen zu sein.
Xedion hat geschrieben:Hier kommen aber mehrere Probleme zusammen. Für "höher" gebildete ist es im Vergleich recht einfach einen Job zu finden. Bildung schützt zu einem guten Teil vor Arbeitslosigkeit. Abiturienten finden auch in der Regel einen Ausbildungsplatz. Ok, ich komme auch aus BW, bei uns ist die Situation nicht so kritisch. Da ist man dann auch schnell wieder bei der Immigrationsdebatte usw.

Es kommen so viele Probleme zusammen, dass man den Überblick verliert.

Ich kenne jetzt auch genug höher Gebildete, die arbeitslos wurden. Teilweise sind sie es noch und teilweise haben sie jetzt einen Job, bei dem sie drastisch weniger verdienen wie vorher.
Xedion hat geschrieben:Man bekommt aber auch so manches bezahlt, wobei ich mich da nicht so gut auskenne. Wenn jedoch ein Arbeitnehmer mit 2 Kindern für knapp 800 Euro Netto (vor Abzug von Miete und Verpflegung) im Monat 40h die Woche arbeiten muss, so kann er sich schonmal die Frage stellen, wieso er das tut.

Das heißt ja nicht dass HartzIV zu hoch ist, sondern dass die gezahlten Löhne zu niedrig sind.
Xedion hat geschrieben:Richtig. Aber man kann sich ja auch mal die Nachteile von Regulierung anschauen. Das ist auch eine interessante Liste, die mit den einzelnen Varianten der Regulierung zusammenhängt.

Klar gibt es auch Regulierungen, die wieder der falschen Seite Vorteile bringen. Man sollte aber so regulieren, dass wenigstmöglich Missbrauch betrieben werden kann. Wenn man die Banken bei der Regulierung mitreden läßt, ist klar was dabei rauskommt.
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Re: Umweltschutz

Beitragvon Xedion » Mittwoch 10. November 2010, 20:45

@Britta

Ich kanns nicht lassen, daher nur mal kurz ;)
Habe ein paar Sachen weggelassen und bin nun mal wirklich weg (hoffe ich) für ein paar Tage ;)

Raucher

Das ist ja wieder ein eigenes Thema. In meinen Augen ist Tradition aber ein sehr schlechtes Argument, um durchzuboxen, dass man in Kneipen rauchen darf. Insgesamt gibt es hier, wie überall, natürlich Interessenverbünde bzw. eine starke Lobby, die solche Gesetze verhindern wollen, auch wenn sie nachweislich die Gesundheit schützen.

Britta hat geschrieben:Letztes Jahr gab es eine Hungersnot in der 3. Welt und die erste Welt produzierte Biodiesel...


Ich habe ja weiter oben schonmal geschrieben, dass es nicht damit getan wäre, hier etwas zu produzieren und dann nach Afrika zu verschiffen.

Australien

In Port Stephens waren wir auch - tolle Region. Rockhampton hingegen war schrecklich. Gerade im Vergleich zu Cairns oder Darwin viel zu industriell.

Gentechnik

Naja, es geht ja nicht nur um Genmais. Hier eröffnen sich noch viel mehr Möglichkeiten, die in Zukunft eine immer größere Rolle spielen werden.

Krebsmedikamente

Das ist ja alles ein hypothetischer Fall. Kommt ja auch noch darauf an wie es zu einem solchen Ergebnis kommt. Letztendlich arbeiten in Pharmaunternehmen ja auch Leute, die selbst Angehörige mit Krebs haben. Ich kann mir kaum vorstellen, dass so etwas unter Verschluss bleiben würde.

Wohlstand

Du sagst es ja selbst, die Schulden und Umstände waren vor 30 Jahren unterschiedlich. Da hatten wir auch noch keine Wiedervereinigung (und die ist in der Tat sehr sehr teuer) usw. Nun kann man eine schlechte Politik unterstellen, das wäre aber nicht die Schuld einer Marktwirtschaft.

Politik ist auch nicht so einfach wie mancher sich das vorstellt. Wenn man die Leute "auf der Straße" fragt, so könnte wohl jeder die Rolle des Finanzministers, eines Wirtschaftsexperten usw. einnehmen. Letztendlich ist das alles viel komplexer. Wenn es einfach wäre, würde es funktionieren.

Und zur Frage wie gut es "uns" Deutschen geht, so gibt es hier zwar logischerweise Unterschiede, aber im Allgemeinen geht es uns wie gesagt recht gut.

Rente

Die Rente hat sehr viel mit den Problemen zu tun. Wenn man sich die Lebenserwartung der Menschen ansieht, so bekommen sie viel länger Rente als früher. Natürlich mag keiner bis 67 oder 70 oder 80 arbeiten. Aber wie bitte soll es anders gehen, wenn die Menschen im Schnitt mal 85, 90 oder 100 Jahre alt werden und immer weniger junge Leute da sind, die es bezahlen? Man muss hier auch noch differenzieren zwischen "Verschleißjobs" und dem ganzen Rest, das ist klar. Wenn man den demografischen Wandel aber nicht über einen späteren Renteneintrittszeitpunkt regeln will, dann muss man eben wo anders was wegnehmen. Nur wo?

Verschwenderischer Lebenswandel

Eine Milliarde würde ich wohl nicht so einfach ausgeben können. Es lässt sich aber ein interessantes Phänomen bei Lottogewinnern beobachten. Mit einem Gewinn steigt der Lebensstandard schlagartig an. Die Leute leben über ihre Verhältnisse hinaus und landen später sehr oft in den Schulden :)
Was die Milliarde ansich angeht, so bin ich mir nicht sicher, warum Leute damit nicht zufrieden wären. Ich denke die meisten sind es. Letztendlich führen sie aber weiter das Unternehmen, was sie groß gemacht hat, oder sie spenden eben ihr Geld.

Britta hat geschrieben:Die Einsparung betrug 4 Milliarden, dass war es denen Wert das Risiko einzugehen. Bisher wurden glaube ich 20 Milliarden von BP in einen Hilfsfond eingezahlt. Das wird aber nicht reichen.


Zumindest eine erfreuliche Sache. Wie bereits festgestellt, wenn es finanziell weh tut..

Britta hat geschrieben:Man braucht nicht wirklich konkrete Zahlen, sondern man muß sich die Entwicklung anschauen und was zu welchem Termin passierte.

US-Politik ist oft langfristig ausgelegt, auf mehrere Jahrzehnte. Hier ging es um die Möglichkeiten, die durch die Bush-Regierung geschaffen wurden, um das US-Finanzsystem weiter am Laufen zu halten. Dazu muß man auch Vorentwicklungen wie die Abschaffung von Glass Steagall 1999 durch Bill Clinton sehen, weitere Lockerungen und Genehmigungen durch die Regierung Bush, die es ermöglichten diese Derivate-Pakete um die ganze Welt zu verteilen und auch die Kriege der Bush-Regierung, die das marode System am Laufen hielten. In den USA konnte gerade noch verhindert werden, dass Bush die Bevölkerung dazu zwingen konnte, ihre ganze Altersversorgung nur über die Börse abzusichern. Da gäbe es dann nämlich jetzt nur noch mittellose Rentner, die ihr Vermögen beim Börsencrash verloren hätten. Einigen, die nur auf die Börse gesetzt hatten, geht es ja jetzt so. Da sind 90-Jährige dabei, die jetzt wieder arbeiten müssen.

Dieses Jahr sind bereits 143 US-Banken pleite gegangen. Im gesamten letzten Jahr waren es 140.

Ich hab mir auch mal ausgerechnet, was der Wert der Derivate - also die 600 Billionen - verteilt auf die Erdbevölkerung ausmacht. Vom Kind bis zum Greis wären das 75.000,00 pro Kopf. Für mich hier schon eine Menge Geld, für Menschen in der 3. Welt kaum vorstellbar.


75.000,00 fiktive Dollar, wie du ja bereits weiter vorne mal festgestellt hast - bezogen auf die USA, nicht auf Deutschland. Aber nochmal die Aussage, man muss konkrete Zahlen haben um solche Dinge wirklich bewerten zu können, subjektiv kommt man da nicht weiter. Gerade auch weil es um Einflüsse geht, die evtl. garnicht direkt mit der Politik zusammenhängen. Vor 50 Jahren hat sich keiner Gedanken über die Umweltverschmutzung gemacht, genauso wenig gab es so viele Menschen wie heute. Alles Bedingungen/Kosten, die einen Einfluss haben. "Schlechter" und "besser" sollte man in diesem Kontext sehen. Geht es uns unter EInbeziehung der Rahmenbedingungen wirklich schlechter, oder ist das nur ein Eindruck? Hier könnte man auch mal auf psychologische Effekte zu sprechen kommen.

Bildung

Ich bin mir nicht sicher, ob heute jeder selbst schuld ist. Wenn man nachweisen kann, dass Geschlecht, Herkunft usw. nicht nur mit schulischem Erfolg korreliert sind, sondern scheinbar sogar dafür verantwortlich sind, dass man auf eine weiterführende Schule kommt ("der Sohn eines Doktors kann ja nicht doof sein, den schick ich mal aufs Gymnasium"), dann kommt man da ein wenig ins Zweifeln.

Britta hat geschrieben:Ich verstehe jetzt nicht, was Prozessverbesserungen oder Reifegradmodelle mit der Unternehmenspolitik zu tun haben sollen.


Es ging darum, dass Arbeitnehmer einen Einfluss auf die Unternehmenspolitik haben. Nun kommt es oft vor, dass das Management einen seiner Ansicht nach ineffizienten Prozess verbessern oder Reifegradmodelle einführen will. Dies stößt nicht selten auf Widerstand unter den Arbeitnehmern und scheitert deshalb, eben weil diese sich nicht umstellen wollen.

Britta hat geschrieben:Ich denke, es wäre umsetzbar, allerdings nicht ohne den Widerstand derer, denen es im derzeitigen System besser geht wie den Anderen. Und mir wäre Geld genauso wie dir recht egal. Es ist nur eine Rechnungseinheit und ein Mittel zum Zweck. Leider ist es zum Zweck entartet.

Wie früher die Religionen steht heute der Entwicklung des Menschen der Glaube an das Geldsystem im Weg. Solange wir Geld brauchen damit unsere Welt funktioniert, sind die Menschen weit davon entfernt, erwachsen zu sein.


Ich denke wir werden erst dann kein Geld mehr brauchen, wenn jeder genug von allem hat., was er benötigt..und genau das ist heute noch Utopie, in Star Trek aber Realität.

Britta hat geschrieben:Klar gibt es auch Regulierungen, die wieder der falschen Seite Vorteile bringen. Man sollte aber so regulieren, dass wenigstmöglich Missbrauch betrieben werden kann. Wenn man die Banken bei der Regulierung mitreden läßt, ist klar was dabei rauskommt.


Schon klar. Das Problem bei Regulierung ist aber auch, dass bei falscher Anwendung die falschen Anreize gesetzt werden. Da gibt es verschiedene Varianten, die z.B. Unternehmen dazu bringen, ihr Geld unnötigerweise in ihre Immobilien zu investieren usw.
Auf solche Dinge muss man natürlich achten. Einen "perfekten" Ansatz hat noch keiner gefunden.
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Re: Umweltschutz

Beitragvon Britta » Mittwoch 10. November 2010, 22:57

Xedion hat geschrieben:@Britta

Ich kanns nicht lassen, daher nur mal kurz ;)
Habe ein paar Sachen weggelassen und bin nun mal wirklich weg (hoffe ich) für ein paar Tage ;)

Dann wünsche ich dir viel Spaß. Ich kann ja schonmal antworten. ;)
Ist etwas länger geworden... :mrgreen:
Xedion hat geschrieben:Raucher

Das ist ja wieder ein eigenes Thema. In meinen Augen ist Tradition aber ein sehr schlechtes Argument, um durchzuboxen, dass man in Kneipen rauchen darf. Insgesamt gibt es hier, wie überall, natürlich Interessenverbünde bzw. eine starke Lobby, die solche Gesetze verhindern wollen, auch wenn sie nachweislich die Gesundheit schützen.

Keine Ahnung wie lange die Menschheit schon raucht, aber das Rauchen findet sich in vielen Kulturen. Die Nichtraucher-Debatte geht schon lange genug, da braucht man die Pro und Contra Argumente nicht nochmal endlos wiederholen. Wäre vielleicht noch anzumerken, dass Loki Schmidt trotz rauchen über 90 geworden ist und auch bei mir in der Familie gibt es Fälle, wo man mit 2 Päckchen Zigaretten am Tag sehr alt wurde.

Mir geht dieser Vorschriftenwahn zu weit.
Xedion hat geschrieben:Ich habe ja weiter oben schonmal geschrieben, dass es nicht damit getan wäre, hier etwas zu produzieren und dann nach Afrika zu verschiffen.


Mal was zu Afrika: http://www.bpb.de/themen/RQMPAL,0,0,Roh ... xport.html
Die koloniale "Inwertsetzung" Afrikas ging seit Ende des 19. Jahrhunderts in fast allen Teilen des Kontinents mit einem Ausbau des Bergbaus und der Agrarexport-Produktion einher....

...or allem im südlichen und östlichen Afrika wurden große Plantagen für den Anbau von Monokulturen angelegt. Kleinbauern wurden durch die Erhebung einer Kopfsteuer vom Kolonialstaat dazu gezwungen, Exportprodukte wie Kakao oder Baumwolle für den europäischen Markt herzustellen....

...Die aus dieser Zeit übernommene Infrastruktur vieler afrikanischer Staaten orientiert sich primär an den Bedürfnissen der Exportwirtschaft,


Sagt eigentlich genug aus. Die erste Welt beutet Afrika aus.

Xedion hat geschrieben:Australien

In Port Stephens waren wir auch - tolle Region. Rockhampton hingegen war schrecklich. Gerade im Vergleich zu Cairns oder Darwin viel zu industriell.

Ich meinte nicht Rockhampton direkt sondern: http://en.wikipedia.org/wiki/Yeppoon,_Queensland

Da steht, dass Yeppoon eine der am schnellsten wachsenden Gegenden ist. Wir hatten vor Jahren dort jemanden kennengelernt, der sich einen Berg und eine Planierraupe gekauft hat. Wir haben ihn zuhause besucht und er hatte, weil wir keinen 4WD hatten, extra eine Straße für uns planiert. Er hat dann die vom Busch geräumten Grundstücke als Baugrundstücke verkauft. Heute steht da eine große Siedlung.

Wir waren in jedem Urlaub 1-2 Wochen dort. Ist, äh war, wirklich eine schöne Gegend.

Gibt jede Menge seltener Vögel und Meerestiere da. Leider passiert sowas: http://www.peaceconvergence.com/environment-2/
A eyewitness account by a local fisherman who has worked in the Shoalwater Bay area of over 20 years indicates that he has seen extensive damage to mangroves as a result of the use of white phosphorus, used for signaling, screening, and incendiary purposes . He was told, upon inquiry, by Senator Robert Hill that it was due to drought. This he judged to be a very inadequate assessment not based on the evidence, in his experience. In addition, local residents are concerned about potential groundwater pollution from explosives in the water catchment for Waterpark Creek, part of the water source for the town of Yeppoon.
Perchlorate commonly used in rocket fuel has been detected in many groundwater sites where the U.S. forces have practices bombing in both the U.S. and worldwide.

...The people of Byfield and Yeppoon are concerned that perchlorate may be leaking into their water supply because the live firing area in the Dismal sector at SWBTA is part of the catchment for the Yeppoon water supply though Waterpark Creek. They have not be successful in getting local authorities to test the water. It is incumbent on the military to take action on their concerns.


Xedion hat geschrieben:Gentechnik

Naja, es geht ja nicht nur um Genmais. Hier eröffnen sich noch viel mehr Möglichkeiten, die in Zukunft eine immer größere Rolle spielen werden.

Ja, Soja und Getreide und alles, was sich patentiert zu Geld machen läßt.

Das hier ist die Krankheit, die im Verdacht steht durch Gentechnik ausgelöst zu werden. Vieles spricht jedenfalls dafür:

http://www.morgellons-research.org/morg ... agnose.htm
Bis dato, konnten von diesen Morgellons-Organismen (Bioinsektizide?), die höchstwahrscheinlich noch genetisch manipuliert wurden, noch keine Antigene, Antikörper oder eine DNA isoliert werden. Serologische Befunde und Agarkulturen fallen auch negativ aus, und eine normale Hefepilzkultur bringt rein garnichts in diesem Fall.

Ausser ein Comparative 16s rDNA Sequencing Test oder Immunofluerenszenztest, der selbst bei einer vorangegangen, negativen Pilzkultur, solch seltene Pilze besser detektieren kann. Oder man sucht gezielt nach erhöhten Chitin, Zellulose, Beta-Glucan Werten, usw., die in den Zellwänden von Pilzen vorhanden sind. Mit Mykotoxinen wäre dies noch schwieriger, da jeder Pilz seine eigenen, individuellen Toxine produziert...

...Zusätzlich zu der Pathogenität solcher vermutlichen GMO`s, werden auch ständig neue Ektosporen oder Pseudohyphen und eine wachsende Bio-Masse aus Chitin- oder Biopolymeren im Wirtskörper produziert.

Bei Betroffenen wird dann der Körper mit Nano- oder Mikrofasern/Mykosporen zunehmend überschwemmmt, die später auch Entzündungen, Thrombosen, Ödeme, Bluthochdruck und Krankheitssymptome wie bei Feinstaub, Silikose, Aspest, oder Pollen und andere Allergene usw. verursachen können (Lunge, Herz, Leber, hormoneller Einfluss usw.).


Ganz besonders eklig:
Aber auch tatsächliche Insekteninfestationen können später am Patienten auftreten, da dieser Pilz (Predator), bedingt durch seine Biologie, allerlei Insekten per Pheromone absichtlich anzieht. Womöglich auch mehr Lockpheromone als üblich produziert, aufgrund einer höheren Genexpression, die durch eine genetische Manipulation erfolgte.


hier nochmal was anderes: http://www.naturkost.de/genfood/texte/n ... 0414a.html
Morgellons Disease heißt ein Krankheitsbild, das in den USA erstmals 2002 beschrieben wurde und an dem nach Angaben der Morgellons Research Foundation mindestens 12.000 Menschen leiden. Die wichtigsten Symptome sind stark juckende kleine Hautwunden, durch die der Körper auffällige Zellulosefasern ausscheidet.

Es gibt bisher keine befriedigende Erklärung für diese Krankheit und für das Auftauchen der Fasern. Die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC nimmt nach Jahren des Abwiegelns das Krankheitsbild inzwischen ernst und hat Anfang des Jahres ein umfangreiches Untersuchungsprogramm gestartet. Außen vor bleibt dabei die Frage, ob womöglich genmanipulierte Nahrungsmittel eine Rolle spielen.

Dieser Verdacht tauchte auf, weil der israelische Mikrobiologieprofessor Vitaly Citovsky Proben aus den Wunden vom Morgellon-Patienten untersucht hatte und dabei auf einen Erreger namens „Agrobacterium“ stieß, den er seit Jahren intensiv erforscht. Das Bodenbakterium kommt ansonsten im Menschen nicht vor. Aber es wird standardmäßig bei der Produktion genmanipulierter Pflanzen eingesetzt, um fremdes Erbgut in Pflanzen einzuschleusen.

Die Natur ist perfekt. Warum muß der Mensch da rumpfuschen? Wir können noch gar nicht sagen, welche Auswirkungen das in 20 Jahren hat.


Xedion hat geschrieben:Krebsmedikamente

Das ist ja alles ein hypothetischer Fall. Kommt ja auch noch darauf an wie es zu einem solchen Ergebnis kommt. Letztendlich arbeiten in Pharmaunternehmen ja auch Leute, die selbst Angehörige mit Krebs haben. Ich kann mir kaum vorstellen, dass so etwas unter Verschluss bleiben würde.

Werden wir sehen, wenn mal ein Krebsmedikament auf den Markt kommt, dass die Patienten heilt.

Xedion hat geschrieben:Wohlstand

Du sagst es ja selbst, die Schulden und Umstände waren vor 30 Jahren unterschiedlich. Da hatten wir auch noch keine Wiedervereinigung (und die ist in der Tat sehr sehr teuer) usw. Nun kann man eine schlechte Politik unterstellen, das wäre aber nicht die Schuld einer Marktwirtschaft.

Natürlich ist die Politik schuld und nicht die Marktwirtschaft. Wie Kohl das mit der Wiedervereinigung gemacht hat, ist wirklich kein rühmliches Kapitel der Geschichte. Es war ein Ausverkauf und den Parteifreunden hat man die besten Stückchen für eine Mark gegeben. Wir wurden alle betrogen.

Vor 30 Jahren war es anders. Das heißt aber nicht, dass das heute nicht auch so sein könnte. Vor 30 Jahren als man schon von zu hohen Staatsschulden sprach, wußte ich noch nicht dass es im gleichen Wert auch ein Staatsguthaben gibt. Deutschland hat vielen Ländern der Welt Geld geliehen und bekommt seine monatlichen Raten dafür - mit Zinsen. Irgendwie muß man den Bürgern ja was vormachen und begründen, warum man die Steuern erhöhen muß. Das schöne Wort "Neuverschuldung"... Da denke ich an Griechenland. Deutschland hat einen Kredit aufgenommen und schlägt ein bischen was drauf und leiht dieses Geld den Griechen. Ist auch wieder eine "Neuverschuldung". Die Spekulanten wetten dann drauf, ob Griechenland zahlt oder nicht.

All den Staatsschulden stehen also Forderungen an andere Länder entgegen. Bis vor der Finanzkrise standen wir noch gut da, die Staatsschulden zahlten sich praktisch durch die Staatsguthaben bei anderen Ländern selbst. Was ist an der deutschen Finanzsituation also anders wie vor 30 Jahren?

Die Politik hat absichtlich das Volk ärmer gemacht. Dafür wurden die Arbeitgeber reicher - manche zumindest. Deren Profite stiegen jedes Jahr, die Arbeitnehmer aber bekamen nicht mehr Geld. Die Binnennachfrage wurde absichtlich abgewürgt. Das Herausnehmen des Geldes aus dem Umlauf war Absicht. Jetzt fangen die langsam wieder an, Geld in Umlauf zu bringen. Das ist eine Vorgabe der G20 aus einem Schriftverkehr, der dem Journalisten Greg Palace zugespielt wurde.

Ich hatte mir damals die Mühe gemacht, das zu übersetzen:
Liebe Kollegen,

Nach unserem Treffen in Washington schreibe ich, um euch unsere Ansichten bezüglich der Agenda des Pittsburgh-Gipfels mitzuteilen.

Beim G-20 Führerungstreffen im April beschlossen unsere Länder alles was nötig ist zu tun, um die Erholung und Stärkung der Finanzaufsicht und die Regulation zu stärken, sodass eine Krise in diesem Ausmaß sich nicht wiederholen kann. In Washington sollten wir uns über den Progress klarwerden, diese Anforderungen zu erfüllen und diskutieren, was wir in Pittsburg erreichen wollen. In Pittsburgh hoffen wir, dass die G20 die Gelegenheit nutzt, die globale Wirtschaft und das Finanzsystem zu gestalten, die sich durch die Krise ergibt. Wir sollten versuchen:

- einen politischen Rahmen festzulegen um nachhaltiges und ausgeglichenes Wachstum zu schaffen;
- versprechen dass Arbeitsplätze Priorität haben und eine Beschäftigungspolitik für unser Volk für die Wirtschaft des 21. Jahrhunders zu betreiben;
- uns verpflichten weitere Aktionen zu unternehmen um das Globale Finanzsystem zu stärken;
- Übereinstimmung erzielen um Regeln und Missionen der internationalen Institutionen in Übereinstimmung mit Schlüsselprioritäten für nach der Krise zu bringen;
- Initiativen zur Nahrungsmittelsicherheit unterstützen (anm.: Monsanto Genfood...);
- Finanzzugang und Energie für die ärmsten Länder der Welt;
- Wiederholung unserer Übereinkunft zum Stand der wirtschaftlichen Offenheit,
- Konturen eines finanziellen Rahmens setzen in Bezug auf den Klimawandel und Zustimmung unsere Energiesicherheit dadurch zu stärken, dass wir den Energiemarkt tranparenter machen und
- Festlegung zur Eliminierung nicht benötigerter Subventionen basierend auf fossilen Brennstoffen und Subventionen für Elektrizität.

Seit April wurden klare Fortschritte erzielt. Die Produktion der G-20 steigerte sich, wenn auch bescheiden, und im 2. Halbjahr wird erwartet, dass sich das Wachstum beschleunigt, gefolgt von einer scharfen Schrumpfung im ersten Quartal. Der internationale Währungsfond (IWF) strebt an, dass das kollektive Wachstum der G-20 3,2 Prozent betragen soll, verglichen mit einer allgemeinen Schrumpfung von 1,1 Prozent in 2009. Zusätzlich hat die Beanspruchung der Finanzmärkte deutlich nachgelassen; globale Anteilsmärkte sind seit Ende März um 35 Prozent gestiegen; der Kreditmarkt hat global die 1 Billionenmarke überschritten dieses Jahr; und die Indikatoren des Kreditrisikos sind seit 31. März beträchtlich gefallen. Unsere finanziellen Institutionen sind unverwüstlicher und erfolgreicher im beschaffen von Kapital geworden. Dieser Fortschritt reflektiert die noch nie dagewesenen politischen Aktionen der G-20 Länder makroökonomische Politikunterstützung zu leisten und aussergewöhnliches Eingreifen in unser Finanzsystem. (anm.: wen meint der eigentlich dauernd mit 'unser'?).

Trotz der positiven Signale in den letzten Monaten verbleiben Risiken: Die Nachfrage im privaten Sektor wird schwach bleiben solange die steigende Arbeitslosigkeit in den meisten Wirtschaften auf dem Einkommenswachstum lastet und einige Kreditmärkte bleiben unnatürlich. Wie der IWF bereits bemerkte, das überspannte Risiko ist die stillstehende Erholung. Durch voreilig eingestellte Unterstützung riskieren wir eine Rückkehr zu Rezessionsbedingungen und eine Instabilität in den Finanzmärkten.

Im der kommenden Periode müssen die G-20 Länder sich darauf vorbereiten die aussergewöhnlichen Unterstützungsmaßnahmen abzuwickeln, die zum Überstehen der Krise getroffen wurden, jedes Land gemäß den Umständen seiner Wirtschaft. Es gibt bereits beträchtliche Unterschiede zwischen unseren Wirtschaften in der Stärke der Nachfrage, der Gesundheit und des Finanzsystems. Für alle G-20 Länder sollte die Geschwindigkeit des Rückzuges von den Steuer- und geldpolitischen Anreizen und der Finanssektor-Hilfe in der Art abgestimmt werden, dass nicht ein Land individuell oder der Finanzbereich sich erholt oder die Erholung der globalen Wirtschaft und des Finanzssystems gefährdet wird.

Rahmenarbeit für anhaltendes und ausgeglichenes Wachstum

Wenn die Erholung in die Wege geleitet ist, müssen wir einen Rahmen installiert haben, der eine gesunde und pulsierende Wirtschaft unterstützt. Die Vereinigten Staaten haben dafür einen Entwurf in Umlauf gebracht, über den wir in Pittsburgh eine Vereinbarung erreichen möchten. Dieser Rahmen ist ein Versprechen an die Führer der G-20 das individuell und kollektiv Taktiken bietet, die zu einem stärkeren, besser ausbalancierten globalen Wachstum führen. Das könnte konkret unsere Übereinkunft demonstrieren, zu den Werten im Entwurf für die Charta 'Anhaltende wirtschaftliche Aktivitäten'.

Die G20 Länder sollten versprechen, sich für eine veramtwortliche Steuerpolitik, starke Finanzkontrolle, ausgeglichenen Handel, Unterstützung des offenen Handels und Investments, stabile Geldpolitik mit niedriger und stabiler Inflation, und für strukturelle Reformen ihrer Arbeits-, Produkt- und Kapitalmärkte, einzusetzen um ihre potentiellen Wachstumsraten zu erhöhen und das Ansteigen der Binnennachfrage zu erleichtern. Wenn private und öffentliche Einsparungen in den G-20 Ländern mit Aussenhandelsbiland-Defizit steigen - ein notwendiger Prozess der bereits läuft - erwartet die Welt ein niedrigeres Wachstum bis andere G-20 Länder Maßnahmen ergreifen, die den Wechsel hin zu größerem, Inlands-Nachfrage gesteuertem Wachstum. Das Erreichen einer anhaltenden Ausbalancierung der Nachfrage erfordert strukturelle Reformen die die Einkommen privater, inländischer Nachfrage steigen lassen und auf lange Sicht das Wachstumspotenzial stärken.

Das Rahmenwerk schlägt die Gründung eines vorausschauenden G-20 Peer-Review Prozesses vor, um die Maßnahmen der Mitglieder zu beurteilen und ihre Auswirkungen auf das globale Wachstum. Der IWF (anm.: schon wieder...) wäre im Zentrum dieses Prozesses durch seine Analysen, beauftragt mit der Bereitstellung von halbjährlichen Einschätzung aud der Basis von aufrichtigen, unabhängigen und transparenten Überwachung ob Nachfragerichtung, Reserve, Schulden, Kredit und Balance der Zahlungen ausgeglichen und anhaltend sind.

Vorrangigkeit von Arbeitsplätzen und Ausrüstung unserer Leute für die Wirtschaft des 21. Jahrhunderts

Die Auswirkungen der Krise auf die Arbeiter war teilweise unterschiedlich. Wenn das Wachstum zurückkehrt, müssen wir alles tun damit wir sicherstellen, dass die Beschäftigung auch zurückkehrt. Die G-20 sollten übereinstimmen dass, zusammen mit den Plänen für die Erholung, das Beschäftigungswachstum und Einkommensunterstützung für die Arbeitslosen, Priorität hat und schnell die Beschäftigung zurückgewonnen wird.

Jedes unserer Länder wird dafür seine eigenen nationalen Maßnahmen treffen um die Arbeiterschaft bereitzumachen sich erfolgreich in die globale Wirtschaft zu integrieren. Wir alle müssen die Fähigkeit der Arbeiter stärken, sich den geänderten Marktverhältnissen anzupassen und sich darauf vorzubereiten von den neuen Investitionen in den Bereichen Saubere Energie, Gesundheit und Infrastruktur zu profitieren. Wir sollten versprechen robuste Trainingsmethoden in unseren Wachstumsstrategien und Investitionen zu unterstützen, den bereits angenommenen ILO's Global Jobs Pact begrüßen und darüber übereinkommen, das erste G-20 Arbeitsminister-Teffen in 2010 abzuhalten.

Die Stärkung des internationalen Finanzsystems

Unterstützender Fortschritt wurde aufgrund der Vereinbarungen von Washington und London zur Verbesserung der Übersicht und Regulierung erreicht. In London erarbeiteten wir einen Konsens auf einem globalen Rahmenwerk von Reformen. Wir können auf viele Übereinkünfte verweisen, einschließlich:

- einen erweiterten Regulierungs-Spielraum der früher unterregulierten Institutionen, Märkte und Produkte
- verstärkte kluge Übersicht und erhöhte Regulation durch höhere Kapitalanforderungen bei risikoreichen Vermögenswerten und unausgeglichenen Papieren
- verbessertes Risikomanagement mit Richtlinien bei Liquiditätsrisiko-Management
- Gestärkte finanzielle Integrität bei übertragenen internationalen Standards in den Bereichen Steuerinformations-Austausch, Anti-Geld-Waschen/Kampf der Finanzierung des Terrorismus und kluge Übersicht durch den vermehrten Einsatz des Peer-Review Mechanismus um die Befolgung der Standards zum Messung und Förderung
- und die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit durch die Expansion der Mitgliedschaft und des Mandates des Financial Stability Boards.

Unsere Herausforderung ist jetzt, das Rahmenwerk durchzusetzen. Jeder von uns muß nun diese Reformen auf nationaler Ebene durchsetzen, in konsequenter Weise die auf internationaler Ebene ein Spielfeld sicherstellt und wir sollten uns verpflichten, dies bis Ende 2010 zu tun. Als Teil davon sollten die G20 Führer sich verpflichten, eine Vereinbarung über einen internationalen Reformrahmen zu treffen, der folgende kritische Bereiche umfasst.

1. Die Schaffung hochqualitativer Kapital- und mildernder pro-zyklischer Kapitalanforderungen, ein einfaches ansteigendes Verhältnis, gegenzyklische Kapitalpuffer und vorausschauende Bereitstellung. Wir sollten auch spezifische Liquiditätsrisiko-Anforderungen einführen. Unsere Standards für systematisch wichtige Finanzinstitutionen sollten ebenfalls höher gesetzt werden.

2. Ausgleichsreform: Wir alle brauchen fairere und transparentere Ausgleichs-Strukturen für die Geschäftsführenden unserer größten Finanzunternehmen mit Sound Risk Management und Langzeit-Wert-Schaffung. Wir sollten Reformen installieren die die Darlegung und Verantwortlichkeit gegenüber den Anteilseignern und größere Unabhängigkeit des Vorstandes im Bereich des pay-setting (?) Prozesses.

3. Verbesserung des Over-The-Counter Derivatemarktes: Alle standardisierten OTC Derivateverträge sollten an Tauschbörsen gehandelt oder über elektronische Handeslplattformen erfasst werden und durch zentrale Stellen geklärt (aufgelöst?) werden. Nicht standardisierte Derivateverträge sollten an Handesldepots gemeldet werden und wenn nicht zentral geklärt, sollten höhere Kapitalanforderungen gelten.

4. Cross-Border Bank Beschluss: Wir sollten Beschlußmöglichkeiten und Rahmenwerke für die effektive Entschlossenheit der Finanzgruppen entwickeln, um die Fehler der Finanzinstitutionen in Zukunft zu verhindern/abzumildern.

Modernisierung der globalen Finanzinstitutionen um die Wirtschaft des 21. Jahrhunderts zu reflektieren

Die Herausforderungen die sich durch die Krise stellen wurden herausgestellt und die Notwendigkeit unsere multilaterale Zusammenarbeit im Hinblick auf weiteres Vorantreiben der globalen finanziellen Stabilität zu Verbessern erfordert nachhaltige Entwicklung, um das Leben der Ärmsten von der Armut zu erleichtern. Die Modernisierung der internationalen Finanzinstitutionen und die Entwicklung derer globalen Architektur wird wesentlich/unentbehrlich sein.

Internationaler Währungs Fond

In London waren wir uns darüber einig, dass wir die möglichen Resourcen des IMF beträchtlich aufstocken werden, so dass er die Auswirkungen der Krise in den entstehenden Märkten und den Entwicklungsländern bekämpfen kann. Diese Bemühungen, verbunden mit Innovationen in den IWF-Einrichtungen, trugen wesentlich dazu bei, die globalen Risiken zu mindern. Kapital fließt wieder in die sich entwickelnden Märkte. Insbesondere wurde unsere Londoner Übereinkunft über die Anweisung von 250 Milliarden in Sonderziehungsrechten erfüllt. Wir waren uns ebenfalls einig, die Anordnung des IWF's New Arrangement to Borrow (NAB) auf bis zu 500 Milliarden zu erweitern und zu vergrößern; während wesentliche bilaterale Finanzierung mobilisiert wurde, wurden diese Resourcen bisher noch nicht in das NAB integriert. In Pittsburgh müssen die G-20 dieses Versprechen wahrmachen.

Nebenbei, in seiner zentralen Rolle im Kampf gegen die Krise, muss der IWF modernisiert und seine Führungsstruktur reformiert werden, damit die zentrale Rolle der Institution die Förderung der Finanzstabilität und das ausgeglichene Wachstum bleibt. Es gibt da diverse Schlüsselprioritäten die addressiert werden müssen, damit das passiert.

- es ist kritisch die Überwachung des IWF weiter zu verstärken. Die G-20 sollten die Rolle des IWF in unterstützender Funktion bei der Erreichung ausgeglichenen Wachstums und bei der Bereitstellung aufrichtiger, unabhängiger und transparenter Überwachung der Länderpolitik akzeptieren.

- die G20 sollten die essentielle Rolle des IMF bei der Bereitstellung vorbeugender Resourcen unterstützen, sodass privates Kapital weiterhin zu seinen Mitgliedern fließt und damit die Anpassungsbürden der einzelnen Länder vermindert werden und beim dringenden Bedarf an übermäßigen Reserve-Ansammlungen und bei der Unterstützung des Weltwachstums.

- Die G-20 sollten die Maßnahmen des IMF begrüßen, die zur Stärkung seiner Verleiheinrichtungen, um Länder gegen die Zahlungsunfähigkeit abzusichern, führen.

- Damit der IWF legal bleibt und effizienter sein Mandat erfüllen kann, ist es vorrangig seine Führungsstruktur zu ändern. In Pittsburgh sollten die G-20 einen Shift im Bereich von 5% pro Anteil für dynamische aufstrebende Märkte und Entwicklungsländer als Teil des nächsten Quota Review, das im Januar 2011 abgeschlossen sein wird, verlangen. Die G-20 sollten ebenso für ein schmaleres IWF Executive Board stimmen um die Sitze für die aufstrebenden Märkte und Entwicklungsländer freizuhalten.

Multilateral Development Banks

Die multilateralen Entwicklungsbanken (MDB's) spielten eine wichtige Rolle beim Abschwächen des Einflusses der Krise auf die Ärmsten der Welt. Die G20 sollten unsere Vereinbarung, adäquate Resourcen für die MDBs bereitzustellen, erneuern - teilweise indem sie Schritte unternehmen, eine Unterbrechung der konzessionellen Finanzierung der meistgefährdetsten Länder zu verhindern.

Vorausschauend sollten die MDB's eine zentrale Rolle bei der Bereitstellung kritischer öffentlicher Güter des 21. Jahrhunderts spielen und ihre Missionen an vier kritischen Prioritäten orientieren:
1) den Übergang zur abgasarmen Wirtschaft erleichtern;
2) Nahrungsmittelsicherheit durch erhöhte Produktivität im Agrarbereich sicherstellen;
3) Unterstützung für den privaten-geführten Bereich Wachstum und Infrastruktur; und
4) Stärkung der menschlichen Entwicklung und Sicherheit in den herausfordernsten Milieus.

Die G-20 sollten die Kapital Erforderniss festlegen auf Basis der nachgewiesenen Fähigkeit, diese 4 Prioritäten zu erfüllen und die fünf Prinzipien der Reform:
1) eine klare Aufteilung der Arbeit die die relative Stärke jeder Institution reflektiert;
2) ein steigendes Engagement bei Transparenz, Verantwortlichkeit und good Governance;
3) die Fähigkeit zu beidem: innovative und expandierende Kapazität demonstrierbare Ergebnisse zu erreichen;
4) Strenge Analyse zukünftigen Bedarfs; und
5) größere Aufmerksamkeit auf die Bedarfe der ärmsten Länder.

Stärkere Erholung in den ärmsten Ländern der Welt

Die G-20 sollten, bei Anerkennung der speziellen Herausforderungen der Ärmsten der Welt, ihre Unterstützung signalisieren, indem sie in die Langzeit-Nahrungsmittelsicherheit investieren, die Energiearmut reduzieren und den finanziellen Zugriff verbessern, für beides: kleine Unternehmen und arme Haushalte die sich im Moment ausserhalb des Finanzsystems befinden.

Nahrungsmittel-Sicherheit: Um Fortschritte in der landwirtschaftlichen Produktion und der Nahrungsmittel-Sicherheit für zu erzielen sollten die G20 Führer für die Einrichtung einer Mehrfachspende in einen Nahrungssicherungs-Fond bei der Weltbank stimmen, der helfen würde die Spenden stärker zu koordinieren um landeseigene Landwirtschafts-Entwicklungspläne zu unterstützen.

Energie-Armut: Um die Energiearmut zu reduzieren während gleichzeitig die Energiesicherheit steigt und beides geschützt wird, die lokale und die globale Umwelt, hätten wir gerne eine steigende, bilaterale Finanzierung und Verteilung der Erhöhung des Erneuerbare-Energien-Programs bei der Weltbank.

Finanzieller Zugang: Um den finanziellen Zugang auszuweiten, sollten die G20 zusammenarbeiten um erfolgreich die Annäherungspolitik voranzubringen um neue Modelle der Finanzdienstleistung an die Armen heranzubringen und die besten Modelle für keine und mittelständige Unternehmen zu fördern.

Während wir diese Schritte unternehmen um den Fluß von Kapital in die Entwicklungsländer zu erhöhen, müssen wir gleichfalls den illegalen Abfluß verhindern. Wir sollten mit der Weltbank und anderen zusammenarbeiten, um den Ursprung dieser Flüsse auszumachen und die Rückgabe der gestohlenen Werte an die Entwicklungsländer sicherstellen.

Eine Offene globale Wirtschaft

Die G20 sollten ständig wiederholen, dass sie gegen Protektionismus stehen und fortwährend auf Handelsliberalisierung bestehen, inklusive im Hinblick auf die Doha-Verhandlungen. Wir werden die Ergebnisse der Treffen in Indien diese Woche abwarten um unsere weiteren Schritte in diesem Fall zu beschließen.

Klimawandel

Als die größten globalen Wirtschaften, wird es kritisch sein für die G20 Länder, ein Engagement zu demonstrieren um den Klimawandel anzusprechen und energisch auf die Herausforderungen die er bedeutet, zu antworten. Wir haben eine bezeichnende Rolle darin zu spielen, dabei zu helfen ein praktizierbares und effektives internationales finanzielles Rahmenwerk für die Klima-Zusammenarbeit zu entwickeln das Verhandlungen unterstützt und zu einem Zustandekommen einer Vereinbarung in Kopenhagen führt. Wir erkennen an, dass Klimafinanzen signifikant erhöht werden müssen, aber das muß Hand in Hand laufen mit der Entwicklung von Unterstützung und Anreizen für den privaten Sektor um effektiv und effizient zu sein. Das setzt eine kritische Rolle für die MDBs voraus. Dafür müssen wir zusammenarbeiten um die öffentliche Finanzierung aufzustocken über viele Kanäle, um Klimafinanzierung mit Entwicklungsunterstützung zu koordinieren und um den privaten Sektor durch Verbesserung, Expansion und Übersicht über die Karbon-Märkte in Schwung zu bringen.

Energie Sicherheit

Beide, Hersteller und Konsumenten, können negativ beeinflusst werden wenn die Energiemärkte uneffizient arbeiten. Die G20 Führer sollten sich verpflichten, die Energiesicherheit durch Ölmarkttransparenz zu verbessern, einschließlich der Berichterstattung umfassender Daten über die heimischen Ölmärkte und Schritte unternehmen um die OTC-Märkte übersichtlich zu machen, sodass die Regulierer eine komplette Übersicht in die Unternehmungen der Marktteilnehmer bekommen.

Die Eliminierung der Subventionen für fossile Treibstoffe und Elektrizität würde dazu beitragen, das die Energiemärkte besser arbeiten und es würde unsere Energiesicherheit verbessern. Es ist auch ein logischer Schritt im Kampf gegen den globalen Klimawandel und würde die Energiekonservierung fördern und neue Technologien erleichtern. Die Abwendung von den Subventionen sollte gemanaged werden um die zu beschützen, die am ehesten von Preissteigerungen gefährdet wären. Die G-20 sollten beschliessen die Führung bei der Eliminierung von nicht benötigten fossilen Kraftstoff- und Elektizitätssubentionen zu übernehmen und technische Assistenz für die nicht G-20 Länder anbieten, damit diese Schritte zur Reduktion der Subventionen für fossilen Kraftstoff und Elektrizität unternehmen.

Ich sehe eurem Feedback in diesen Dingen in Washington entgegen um den Pittsburg-Gipfel zu einem wichtigen Erfolg zu verhelfen.

Hochachtungsvoll
Michael Froman


Auch die europäische Antwort auf das Schreiben der Amerikaner:

Herr Präsident,

Die Oberhäupter der Staaten und Regierungen werden sich in Pittsburgh am 24. und 25. September 2009 treffen. Eine starke und einheitliche Botschaft der europäischen Staaten der G20 wird ausschlaggebend für den einleitenden Erfolg dieses Treffens sein. Es ist unentbehrlich dass die Oberhäupter des Staates und der Regierung, bei diesem Gipfel, mit den wirtschaftlichen, politischen Richtlinien fortfahren die sie übernommen haben und das sie nochmals ihre Übereinstimmung versichern, ein neues Modell des nachhaltigen Wachstums und eine bessere Organisation der Finanzmärkte zu entwickeln, damit die Krise die wir erlebt haben sich nicht wiederholen kann. In Vorbereitung auf den G20-Gipfel in Pittsburgh möchten wir die Aufmerksamkeit unserer Parter der Europäischen Union auf folgende Themen lenken:

Während die Wirtschaftsindikatoren auf eine Stabilisation der Wirtschaft deuten, ist die Krise nicht beendet und der Arbeitsmarkt wird weiterhin in den kommenden Monaten unter den Konsequenzen der schwachen Auslastung der Kapazitäten und der Produktion leiden. Zusammen müssen wir in Pittsburgh die Botschaft verbreiten, dass wir uns verpflichten unsere Pläne für die Erholung resolut umzusetzen. Wenn es heute keine Alternative zu den Aktionen, die wir unternommen haben um die Krise zu bekämpfen gibt, dann müssen wir vorsichtig sein um nicht auf lange Sicht gesehen neue Gegebenheiten globaler Unausgeglichenheit zu schaffen. Wir müssen an Auswegsstrategien arbeiten die koordiniert umgesetzt werden, sobald die Krise vorüber ist.

Einer der Schlüsselpunkte des Gipfels in Pittsburgh wird die Entwicklung einer Architektur für die internationale Regulierung des Finanzsektors sein, damit sie den Investitionen und dem Wachstum dient. Die Entschärfung der finanziellen Anspannung hat einige Finanzinstitutionen zu der Annahme geführt, dass sie nach denselben Prinzipien weitermachten können wie sie es bisher auch vor der Krise getan haben. Wir können das nicht akzeptieren.

M. Fredrick Reinfeldt
Präsident des Europäischen Rates

Es war damals schon absehbar, dass die sich in die Haare bekommen. Beim derzeitigen Finanzgipfel in Seoul ist es jetzt soweit.

Wenn du magst, hier ist das Original: http://www.gregpalast.com/PDF/europeanc ... letter.pdf

Xedion hat geschrieben:Politik ist auch nicht so einfach wie mancher sich das vorstellt. Wenn man die Leute "auf der Straße" fragt, so könnte wohl jeder die Rolle des Finanzministers, eines Wirtschaftsexperten usw. einnehmen. Letztendlich ist das alles viel komplexer. Wenn es einfach wäre, würde es funktionieren.

Ich versuche wenigstens, es zu verstehen. Finanzminister möchte ich trotzdem nicht werden. ;)
Xedion hat geschrieben:Und zur Frage wie gut es "uns" Deutschen geht, so gibt es hier zwar logischerweise Unterschiede, aber im Allgemeinen geht es uns wie gesagt recht gut.

Ändert nichts daran, dass es uns besser gehen könnte.
Xedion hat geschrieben:Rente

Die Rente hat sehr viel mit den Problemen zu tun. Wenn man sich die Lebenserwartung der Menschen ansieht, so bekommen sie viel länger Rente als früher. Natürlich mag keiner bis 67 oder 70 oder 80 arbeiten. Aber wie bitte soll es anders gehen, wenn die Menschen im Schnitt mal 85, 90 oder 100 Jahre alt werden und immer weniger junge Leute da sind, die es bezahlen? Man muss hier auch noch differenzieren zwischen "Verschleißjobs" und dem ganzen Rest, das ist klar. Wenn man den demografischen Wandel aber nicht über einen späteren Renteneintrittszeitpunkt regeln will, dann muss man eben wo anders was wegnehmen. Nur wo?

Egal wie du es drehst, auch die Rente mit 67 wird nicht helfen. Auch die Rente mit 100 wäre nicht genug. Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit bringt überhaupt nichts, wenn es nicht genug Arbeitsplätze gibt. Die ganze Diskussion ist nichts weiter, wie ein Ablenkungsmanöver - so wie das mit den Staatsschulden.

Xedion hat geschrieben:Verschwenderischer Lebenswandel

Eine Milliarde würde ich wohl nicht so einfach ausgeben können. Es lässt sich aber ein interessantes Phänomen bei Lottogewinnern beobachten. Mit einem Gewinn steigt der Lebensstandard schlagartig an. Die Leute leben über ihre Verhältnisse hinaus und landen später sehr oft in den Schulden :)

könnte mir nicht passieren.
Xedion hat geschrieben:Was die Milliarde ansich angeht, so bin ich mir nicht sicher, warum Leute damit nicht zufrieden wären. Ich denke die meisten sind es. Letztendlich führen sie aber weiter das Unternehmen, was sie groß gemacht hat, oder sie spenden eben ihr Geld.

Es gibt viele mehrfach-Milliardäre und ein paar Billionäre. Muß doch langweilig sein, wenn man sich alles kaufen kann.
Xedion hat geschrieben:Zumindest eine erfreuliche Sache. Wie bereits festgestellt, wenn es finanziell weh tut..

Das tut nicht weh - es ist die Portokasse.
Xedion hat geschrieben:75.000,00 fiktive Dollar, wie du ja bereits weiter vorne mal festgestellt hast - bezogen auf die USA, nicht auf Deutschland.

Nein, eigentlich bezogen auf eine Weltbevölkerung von 8 Milliarden. Und das sind 'nur' die Derivate. Also sowas wie die Lehmann-Papiere.
Xedion hat geschrieben:Aber nochmal die Aussage, man muss konkrete Zahlen haben um solche Dinge wirklich bewerten zu können, subjektiv kommt man da nicht weiter. Gerade auch weil es um Einflüsse geht, die evtl. garnicht direkt mit der Politik zusammenhängen.

Natürlich hängt das mit der Politik zusammen - die haben die Gesetze, die uns vor so einer Blase wie den 600 Billion geschützt haben, einfach abgeschafft.

Xedion hat geschrieben:Vor 50 Jahren hat sich keiner Gedanken über die Umweltverschmutzung gemacht, genauso wenig gab es so viele Menschen wie heute. Alles Bedingungen/Kosten, die einen Einfluss haben. "Schlechter" und "besser" sollte man in diesem Kontext sehen. Geht es uns unter EInbeziehung der Rahmenbedingungen wirklich schlechter, oder ist das nur ein Eindruck? Hier könnte man auch mal auf psychologische Effekte zu sprechen kommen.

Es gab auch vor 50 Jahren schon Leute, die sich Gedanken über die Überbevölkerung gemacht haben und da einiges auf dem Gewissen haben. Was denkst du warum Genmais mit Terminatorgen gerne kostenlos an Entwicklungsländer gegeben wird? Man sagt, er macht unfruchtbar.

http://oilgeopolitics.net/Auf_Deutsch/Z ... _saat.html
«Terminator» und damit verwandte Gen-Technologien in den Händen von Monsanto und von weniger als einem halben Dutzend Firmen weltweit, unterstützt durch das US -Landwirtschaftsministerium, das Verteidigungsministerium und das Aussenministerium, könnten die Tür öffnen für potentielle Formen biologischer Kriegsführung gegen ganze Bevölkerungen, wie sie bisher unvorstellbar waren. Eine neue Studie der US-Luftwaffe stellt fest, dass «biologische Waffen grössere Einsatzmöglichkeiten bieten als Atomwaffen».

In den letzten Monaten wurde die US-AID - Lebensmittelhilfe Washingtons für Afrika an die Bereitschaft des jeweiligen Landes gebunden, genetisch verändertes US-Getreide anzunehmen. US -Unterstützung zu Bekämpfung von Aids in Afrika beinhaltet ähnliche Anbindungen. Gentechnik ist für Washington offenbar zum strategischen, geopolitischen Werkzeug geworden.

Xedion hat geschrieben:Bildung

Ich bin mir nicht sicher, ob heute jeder selbst schuld ist. Wenn man nachweisen kann, dass Geschlecht, Herkunft usw. nicht nur mit schulischem Erfolg korreliert sind, sondern scheinbar sogar dafür verantwortlich sind, dass man auf eine weiterführende Schule kommt ("der Sohn eines Doktors kann ja nicht doof sein, den schick ich mal aufs Gymnasium"), dann kommt man da ein wenig ins Zweifeln.

Noch sind die Studiengebühren bei uns nicht unerschwinglich hoch. Wenn Schulen privatisiert werden, sieht es anders aus.
Xedion hat geschrieben:Es ging darum, dass Arbeitnehmer einen Einfluss auf die Unternehmenspolitik haben. Nun kommt es oft vor, dass das Management einen seiner Ansicht nach ineffizienten Prozess verbessern oder Reifegradmodelle einführen will. Dies stößt nicht selten auf Widerstand unter den Arbeitnehmern und scheitert deshalb, eben weil diese sich nicht umstellen wollen.

Dazu kann ich sagen, dass bei uns gerade massiv umstrukturiert wird. Wir als Mitarbeiter können gar nichts dagegen tun. Auch der Betriebsrat unternimmt nichts.
Xedion hat geschrieben:Ich denke wir werden erst dann kein Geld mehr brauchen, wenn jeder genug von allem hat., was er benötigt..und genau das ist heute noch Utopie, in Star Trek aber Realität.

dann warten wir halt noch bis zum Jahre 2400 ;)
Xedion hat geschrieben:Schon klar. Das Problem bei Regulierung ist aber auch, dass bei falscher Anwendung die falschen Anreize gesetzt werden. Da gibt es verschiedene Varianten, die z.B. Unternehmen dazu bringen, ihr Geld unnötigerweise in ihre Immobilien zu investieren usw.
Auf solche Dinge muss man natürlich achten. Einen "perfekten" Ansatz hat noch keiner gefunden.

Es ist in den letzten Jahren so viel schief gelaufen, weil man dereguliert hat. Hinterher ist man immer schlauer.
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Re: Umweltschutz

Beitragvon Xedion » Donnerstag 11. November 2010, 12:49

@Britta

Habe ich schon erwähnt, dass ich forumssüchtig bin? ;) Hab grad doch ein wenig Zeit, daher mal ne ziemlich kompakte Antwort.

Rauchen

Dies ist kein Thema, was direkt mit dem Umweltschutz zu tun hat und es geht viel um Statistik. Einzelne Beispiele für langlebige Raucher sagen nunmal nichts aus. Auch ein Nichtraucher kann früh an Lungenkrebs sterben. Es ist nur sehr selten.

Afrika

Muss ich mir bei Gelegenheit nochmal genauer anschauen. Prinzipiell sagt ja auch der Artikel aus, dass das Problem in der Exportorientiertheit Afrikas liegt. Dies kann man mit der Einfuhr von Lebensmitteln aber auch nicht beheben, das Problem liegt hier in der ganzen Infrastruktur, die sich in der Vergangenheit entwickelten.

Australien

Ich glaube wir sind da recht schnell durchgefahren durch die Gegend. Insgesamt hatten wir wenig Interesse an Partymeilen, uns lag eher die Landschaft und Tierwelt am Herzen. In sofern war Fraser Island z.B. wirklich toll.

Gentechnik

Ich kann mir schon vorstellen, dass Gentechnik auch Probleme mit sich bringt. Das liegt aber nicht an der Gentechnik sondern an der Umsetzung. Die Natur ist ja eben gerade nicht perfekt. Sie ist einfach. Und wir sind hier um mit ihr zu leben. Gerade das mit den Auswirkungen ist ein wichtiger Punkt, aber das muss man eben abwägen. Wir betreiben so gesehen ja schon seit tausenden Jahren "Gentechnik", indem wir züchten. Kaum eine heutige Nutzpflanze ist noch "orginal".

Politik und Wohlstand

Ich wage mal zu bezweifeln, dass Steuererhöhungen eine reine Willkür sind und ein entsprechendes Staatsguthaben das auch decken könnte, was wir an Schulden haben. Genauso wenig glaube ich, dass die Politik die Bürger absichtlich ärmer gemacht hat, denn letztendlich betrifft es ja auch die Poltiker selbst, genauso wie Freunde und Verwandte. Ich denke hier liegt eher eine Fehleinschätzung vor, was bei derart komplexen Systemen eben vorkommt. Aber darüber kann man sicher auch ewig diskutieren - mit Umweltschutz hat das dann jedoch wenig zu tun :)

Ich teile übrigens deine Ansicht (so wie ich dich verstanden habe), dass man gerade im Finanzsektor eine stärkere Aufsicht bzw. Regulierung benötigt. Ich sehe aber auch das Problem, dass dies alles nicht so einfach ist. Nicht nur rein rechtlich, sondern auch die praktische Umsetzung. Wo so viel Geld fließt, lässt Korruption nicht lange auf sich warten. Wer überwacht dann die Überwacher?

Und es ist klar, dass es uns besser gehen KÖNNTE. Letztendlich ist es aber immer eine Frage der Umsetzung. Es gibt praktisch immer eine noch bessere Lösung, aber derart viele Interessen unter einen Hut zu bekommen ist nicht einfach.

Rente

Die Verlängerung der Arbeitszeit allein mag das Problem nicht lösen - sie wird aber ein Teil der Lösung sein müssen. Hier kommt es natürlich auf die Modelle an, man kann das ja alles berechnen. Dass sie ÜBERHAUPT NICHTS bringt ist jedoch nicht haltbar. Deutlich wird das, wenn man sich eine Lebensdauer von 200 Jahren vorstellt. Irgendwann ist halt der Punkt erreicht, wo man länger arbeiten muss, um so ein System am Laufen zu halten, auch wenn alles andere stimmt.

BP

Nun ja, wenn der Gewinn im jahr etwa 14 Milliarden ausmacht, dann sind 20 Milliarden für einen Hilfsfond schon viel Geld. Erfreulich ist es sicher nicht für den Konzern.

Britta hat geschrieben:Nein, eigentlich bezogen auf eine Weltbevölkerung von 8 Milliarden. Und das sind 'nur' die Derivate. Also sowas wie die Lehmann-Papiere..Natürlich hängt das mit der Politik zusammen - die haben die Gesetze, die uns vor so einer Blase wie den 600 Billion geschützt haben, einfach abgeschafft.


Es ging ja darum, dass man mit einer Umverteilung die Weltbevölkerung gut ernähren könnte. Ich schrieb dir daraufhin, dass es sich um "fiktive" Dollar handelt, die sicher keinen satt machen. Das war ja auch deine Kritik an der Finanzwelt. Eine Umverteilung würde aber trotzdem reichen, keine Frage. Aber ist halt auch wieder die komplexe Frage, wieviel man wem wegnehmen darf usw. Anderes Thema.

Zudem gibt es nunmal auch Dinge, die wenig mit der Politik zu tun haben und eher mit den äußeren Umständen zusammenhängen. Wenn die Bevölkerung steigt, dann steigt sie eben. Das kommt, wenn man den Menschen den Spaß an der Freude nicht verbietet. Und das sind eben Dinge, mit denen man umgehen muss. Das meinte ich mit: "Gerade auch weil es um Einflüsse geht, die evtl. garnicht direkt mit der Politik zusammenhängen." Ist ja auch eine ganz einfache Rechnung. Wenn ich einen Kuchen habe und ihn unter 4 Leuten fair aufteile, dann hat jeder mehr, als wenn ich ihn unter 8 Leuten fair aufteilen soll. Man kann immer schön sagen, früher war alles besser. Vor 10000 Jahren gab es so gut wie kein C02 Ausstoß. Sinnvoller Vergleich?

Dass manche Leute nun in deinen Augen die Entwicklungsländer unfruchtbar machen wollen bzw. es bereits versucht haben, das halte ich in diesem Zusammenhang eben für sehr weit hergeholt. Möglich, aber den Zusammenhang müsste man beweisen. Genmais macht im Optimalfall viel mehr Leute satt. Muss da jeder einen Hintergedanken haben?
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Re: Umweltschutz

Beitragvon Britta » Donnerstag 11. November 2010, 23:18

Xedion hat geschrieben:@Britta

Habe ich schon erwähnt, dass ich forumssüchtig bin? ;) Hab grad doch ein wenig Zeit, daher mal ne ziemlich kompakte Antwort.

Nein, hast du nicht. Aber das geht vielen so. :mrgreen:

Xedion hat geschrieben:Rauchen

Dies ist kein Thema, was direkt mit dem Umweltschutz zu tun hat und es geht viel um Statistik. Einzelne Beispiele für langlebige Raucher sagen nunmal nichts aus. Auch ein Nichtraucher kann früh an Lungenkrebs sterben. Es ist nur sehr selten.

Wer will denn ewig leben? :?
Xedion hat geschrieben:Afrika

Muss ich mir bei Gelegenheit nochmal genauer anschauen. Prinzipiell sagt ja auch der Artikel aus, dass das Problem in der Exportorientiertheit Afrikas liegt. Dies kann man mit der Einfuhr von Lebensmitteln aber auch nicht beheben, das Problem liegt hier in der ganzen Infrastruktur, die sich in der Vergangenheit entwickelten.

Ja, wer exportiert? Es sind europäische Minen- und Agrargesellschaften. Bestimmt nicht viele Afrikaner.
Xedion hat geschrieben:Australien

Ich glaube wir sind da recht schnell durchgefahren durch die Gegend. Insgesamt hatten wir wenig Interesse an Partymeilen, uns lag eher die Landschaft und Tierwelt am Herzen. In sofern war Fraser Island z.B. wirklich toll.

Wir sind einmal da lang gefahren und haben uns alles angeschaut. Ein andermal haben wir einen Anhalter mitgenommen, der nach Noosa wollte. In Byron Bay sind wir im dichten Verkehr steckengeblieben. Nein danke.

Fraser Island hatten wir uns für eine Woche ein Hausboot gemietet. Ist da kein Problem, denn die erklären einem die Verkehrszeichen und bringen einem schnell bei, wie man damit fährt. Wir haben uns dann eine kleine Bucht gesucht und hatten täglich Besuch von einer riesigen Schildkröte - die hat ganz schön Krach gemacht. Doogongs gabs da auch und Wasserschlangen. Es war über Sylvester und wir hatten es noch nie so ruhig.
Xedion hat geschrieben:Gentechnik

Ich kann mir schon vorstellen, dass Gentechnik auch Probleme mit sich bringt. Das liegt aber nicht an der Gentechnik sondern an der Umsetzung. Die Natur ist ja eben gerade nicht perfekt. Sie ist einfach. Und wir sind hier um mit ihr zu leben. Gerade das mit den Auswirkungen ist ein wichtiger Punkt, aber das muss man eben abwägen. Wir betreiben so gesehen ja schon seit tausenden Jahren "Gentechnik", indem wir züchten. Kaum eine heutige Nutzpflanze ist noch "orginal".


Die Natur ist perfekt.

Züchtung ist was anderes, wie wenn man artfremde Gene mit Hilfe eines Pilzes in die Pflanze einschmuggelt.

Xedion hat geschrieben:Politik und Wohlstand

Ich wage mal zu bezweifeln, dass Steuererhöhungen eine reine Willkür sind und ein entsprechendes Staatsguthaben das auch decken könnte, was wir an Schulden haben. Genauso wenig glaube ich, dass die Politik die Bürger absichtlich ärmer gemacht hat, denn letztendlich betrifft es ja auch die Poltiker selbst, genauso wie Freunde und Verwandte. Ich denke hier liegt eher eine Fehleinschätzung vor, was bei derart komplexen Systemen eben vorkommt. Aber darüber kann man sicher auch ewig diskutieren - mit Umweltschutz hat das dann jedoch wenig zu tun :)

Ich habe nichts von Willkür gesagt, sondern von Absicht. Steuern sind ja da um was zu steuern und man kann damit sehr wohl den Wohlstand oder die Armut der Bevölkerung 'steuern'. Da die Politik für die ganz Großen in der Wirtschaft gemacht wird und die mehr so ein Monopoly spielen, ist es durchaus denkbar dass die Wirtschaftskrise künstlich verursacht ist. Die andere Möglichkeit wäre Blödheit - kannst du dir aussuchen.

Xedion hat geschrieben:Ich teile übrigens deine Ansicht (so wie ich dich verstanden habe), dass man gerade im Finanzsektor eine stärkere Aufsicht bzw. Regulierung benötigt. Ich sehe aber auch das Problem, dass dies alles nicht so einfach ist. Nicht nur rein rechtlich, sondern auch die praktische Umsetzung. Wo so viel Geld fließt, lässt Korruption nicht lange auf sich warten. Wer überwacht dann die Überwacher?

Eben. Die wollen ihr Casino nicht regulieren lassen. Das führt dann aber dazu, dass sie es übertreiben und das System am Ende zusammenbricht und das erleben wir gerade eben.

Xedion hat geschrieben:Und es ist klar, dass es uns besser gehen KÖNNTE. Letztendlich ist es aber immer eine Frage der Umsetzung. Es gibt praktisch immer eine noch bessere Lösung, aber derart viele Interessen unter einen Hut zu bekommen ist nicht einfach.

Wenn es uns besser gehen könnte aber trotzdem immer schlechter geht, dann ist das ein Zeichen für schlechte Führungsqualitäten an der Spitze, für Ideenlosigkeit und für Missmanagement.

Xedion hat geschrieben:Rente

Die Verlängerung der Arbeitszeit allein mag das Problem nicht lösen - sie wird aber ein Teil der Lösung sein müssen. Hier kommt es natürlich auf die Modelle an, man kann das ja alles berechnen. Dass sie ÜBERHAUPT NICHTS bringt ist jedoch nicht haltbar. Deutlich wird das, wenn man sich eine Lebensdauer von 200 Jahren vorstellt. Irgendwann ist halt der Punkt erreicht, wo man länger arbeiten muss, um so ein System am Laufen zu halten, auch wenn alles andere stimmt.

Wenn die Verlängerung der Lebensarbeitszeit nur ein Teil der Lösung ist, wie sieht dann der Rest aus? :?

Wenn es nicht genug Arbeit gibt, gibt es auch nicht genug Einzahler und immer mehr Empfänger. Ob das Krankenversicherung, Arbeitslosengeld oder Rente ist - mit zuwenig Einzahlern funktioniert gar nichts, die Kosten laufen weg. Da ist es egal, ob die Leute mit 67 in Rente gehen oder mit 100 - es ist nicht genug für alle da. Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit heißt ausserdem, dass die Alten länger arbeiten müssen und die Jungen keinen Job finden, wenn zuwenig Arbeitsplätze da sind. Es wird einfach durch Computer und Maschinen nicht mehr soviel Personal gebraucht. Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit ist nicht die Lösung.

Xedion hat geschrieben:BP

Nun ja, wenn der Gewinn im jahr etwa 14 Milliarden ausmacht, dann sind 20 Milliarden für einen Hilfsfond schon viel Geld. Erfreulich ist es sicher nicht für den Konzern.

BP hatInsgesamt hat 39,9 Milliarden Dollar für die Ölkatastrophe einkalkuliert, tatsächlich bezahlt wurden bisher 11,6 Milliarden Euro.

http://www.deraktionaer.de/xist4c/web/B ... 93839_.htm
Der europäische Ölriese BP hat seinen Gewinn im ersten Quartal dank steigender Ölpreise mehr als verdoppelt. Von Januar bis März 2010 verdiente der britische Konzern 6,08 Milliarden Dollar netto. Zu Wiederbeschaffungskosten belief sich der Gewinn auf 5,65 Milliarden Dollar, was 135 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert liegt. Analysten hatten mit lediglich 5,1 Milliarden Dollar gerechnet. Der Umsatz kletterte ebenfalls um 54,8 Prozent auf 74,41 Milliarden Dollar. Die Ölförderung war hingegen im ersten Quartal um 0,1 Prozent leicht rückläufig auf 4,01 Millionen Barrel pro Tag. Sie lag aber dennoch über den Erwartungen der Analysten, die sogar einen Rückgang von 0,9 Prozent erwartet hatten.

Das war das erste Quartal vor der Krise (Quartal, nicht Jahr).

Xedion hat geschrieben:Es ging ja darum, dass man mit einer Umverteilung die Weltbevölkerung gut ernähren könnte. Ich schrieb dir daraufhin, dass es sich um "fiktive" Dollar handelt, die sicher keinen satt machen. Das war ja auch deine Kritik an der Finanzwelt. Eine Umverteilung würde aber trotzdem reichen, keine Frage. Aber ist halt auch wieder die komplexe Frage, wieviel man wem wegnehmen darf usw. Anderes Thema.

Das Geld wird aus der Luft erzeugt. Es spielt sich nur 'oben' ab, also bei Banken und Börsen. Da erhöht sich die Geldmenge so enorm und unten bleibt alles gleich. Dass da was nicht stimmt, ist offensichtlich.

Xedion hat geschrieben:Zudem gibt es nunmal auch Dinge, die wenig mit der Politik zu tun haben und eher mit den äußeren Umständen zusammenhängen. Wenn die Bevölkerung steigt, dann steigt sie eben. Das kommt, wenn man den Menschen den Spaß an der Freude nicht verbietet. Und das sind eben Dinge, mit denen man umgehen muss. Das meinte ich mit: "Gerade auch weil es um Einflüsse geht, die evtl. garnicht direkt mit der Politik zusammenhängen." Ist ja auch eine ganz einfache Rechnung. Wenn ich einen Kuchen habe und ihn unter 4 Leuten fair aufteile, dann hat jeder mehr, als wenn ich ihn unter 8 Leuten fair aufteilen soll. Man kann immer schön sagen, früher war alles besser. Vor 10000 Jahren gab es so gut wie kein C02 Ausstoß. Sinnvoller Vergleich?

Die Bevölkerung steigt in den Ländern der dritten Welt und der zweiten Welt. Warum nicht in der ersten Welt? Könnte daran liegen dass da den Menschen Beruf und Karriere wichtiger sind wie Kinder und in der zweiten und dritten Welt solche Chancen nicht bestehen. Hängt also schon mit der Politik zusammen.

Das mit vor 10.000 Jahren und kein CO2 stimmt auch nicht. Vulkanausbrüche gab es immer.

Xedion hat geschrieben:Dass manche Leute nun in deinen Augen die Entwicklungsländer unfruchtbar machen wollen bzw. es bereits versucht haben, das halte ich in diesem Zusammenhang eben für sehr weit hergeholt. Möglich, aber den Zusammenhang müsste man beweisen. Genmais macht im Optimalfall viel mehr Leute satt. Muss da jeder einen Hintergedanken haben?

Du bist was du ißt und wenn ich Nahrung zu mir nehme, die sich nicht selbst reproduzieren kann, könnte das schon solche Folgen haben. Ich würde es jedenfalls nicht ausschließen. Und dann gibt es ja noch die NSSM200.

http://en.wikipedia.org/wiki/National_S ... randum_200
The basic thesis of the memorandum was that population growth in the least developed countries (LDCs) is a concern to U.S. national security, because it would tend to risk civil unrest and political instability in countries that had a high potential for economic development.

...other population control measures


http://www.jahrbuch2001.studien-von-zei ... m_200.html
Das „National Security Study Memorandum 200“ trug den Titel „Auswirkungen des weltweiten Bevölkerungswachstums auf die Sicherheit der Vereinigten Staaten und ihre Interessen in Übersee“.


Bevölkerungswachstum und Kontrolle ist also schon seit Jahrzehnten ein Thema der US-Sicherheitspolitik. Auch gibt es genug belegte Fälle von Zwangssterilisation in der jüngeren Geschichte, besonders in Entwicklungsländern. Ich will dich jetzt nicht mit den ganzen unschönen Geschichten belasten. Aber wahre Menschenfreunde sind da nicht am Werk. :(

Indonesien, dass sich im Wiki-Artikel zur NSSM200 findet:
http://www.watchindonesia.org/II_1_96/FetoRai.htm
Andere Formen des Mißbrauchs an Frauen sind die Zwangssterilisation und die erzwungene Teilnahme am Familienplanungsprogramm der indonesischen Regierung.


Indien: http://www.livenet.ch/magazin/internati ... zwang.html
Bevölkerungspolitik in Indien: Sterilisations-Camps und Quotenzwang

...Und die misst mit Zahlen: Hinter der harmlosen Bezeichnung "Familienplanungsschema" muss jede Krankenschwester pro Jahr 30 "abschliessende Eingriffe" - also Sterilisationen - nachweisen, um in den Genuss einer Gehaltserhöhung zu kommen. Wer potenzielle Sterilisations-Kandidaten vermittelt, dem winkt eine Prämie von umgerechnet drei bis 15 Franken.


reicht glaube ich fürs erste...
People who lie to others have merely hidden away the truth, but people who lie to themselves have forgotten where they put it.
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Re: Umweltschutz

Beitragvon Xedion » Freitag 12. November 2010, 12:04

@Britta

Na ewig leben muss nicht unbedingt sein, aber ein bisschen länger als 70 oder 80, damit könnte ich gut umgehen ;)

Afrika

Wer da exportiert ist ja prinzipiell erstmal egal. Sinngemäß gilt das ja auch für China, wenn z.B. deutsche Autozulieferer dort ihre Fabriken haben und dann ins Ausland exportieren.

Australien

Byron Bay hat mich auch nicht begeistert. Klar es ist ein schöner Strand, aber die gibts haufenweise an der Küste. Ich habs dann gern etwas ruhiger. Nach Fraser Island will ich auf jeden Fall wieder, wir hatten da eine Tour, weil nicht genug Zeit und kein 4W, aber das kann man ja beim nächsten mal ändern.

Britta hat geschrieben:Die Natur ist perfekt.
Züchtung ist was anderes, wie wenn man artfremde Gene mit Hilfe eines Pilzes in die Pflanze einschmuggelt.


Da scheiden sich wohl die Geister. Die Natur kennt den Begriff "perfekt" überhaupt nicht. Sie ist einfach. Es gibt haufenweise Beispiele für nicht perfekte Vorgänge in der Natur, die so sind wie sie sind, weil sie in einem gewissen Kontext von Vorteil sind.
Züchtung unterliegt zwar einem anderen Prinzip und die Möglichkeiten sind begrenzt, aber auch da werden Arten gekreuzt, was letztendlich ähnliche Effekte hat. In sofern ist beides ein Eingriff in die natürlichen Abläufe.

Britta hat geschrieben:Ich habe nichts von Willkür gesagt, sondern von Absicht. Steuern sind ja da um was zu steuern und man kann damit sehr wohl den Wohlstand oder die Armut der Bevölkerung 'steuern'. Da die Politik für die ganz Großen in der Wirtschaft gemacht wird und die mehr so ein Monopoly spielen, ist es durchaus denkbar dass die Wirtschaftskrise künstlich verursacht ist. Die andere Möglichkeit wäre Blödheit - kannst du dir aussuchen.


Politik

Mein Problem, was ich mit solchen Aussagen habe ist eben, dass ich generell kein Freund von Verschwörungen bin - und genau so etwas wird ja hier unterstellt. Ein anderes Beispiel für Verschwörungen: Die Bachelor/Master Umstellung der Studiengänge sorgt für die höhere Verschultheit zu einem geringeren eigenen Meinungsbildung und daher zum "Kleinhalten" der Studenten. Diese kann man damit besser beeinflussten. Wenn ich solche Dinge und vergleichbares lese, frage ich mich schon manchmal, welch geistes Kind solche Ideen sind.

Eher linksgerichtete Menschen sehen in der Poltik ja eine ständige Bedrohung. Konservative haben da wieder einen anderen Blick darauf. Politik wird aber in erster Linie für Menschen gemacht, es ist ein menschliches Konstrukt. Nun rotten sich viele Menschen zu einem Konzern zusammen, dann ist die Politik immer noch für Menschen. Man kann nun unterstellen, dass Politiker allgemein (oder ein guter Teil) von Lobbyarbeit usw. beeinflusst wird. Sicher vertretbar. Jedoch den Schritt weiter zu gehen, dass Steuern absichtlich so gestaltet werden, dass das Volk ärmer wird, dass die Wirtschaftskrise künstlich erzeugt wurde um Gelder umzuverteilen oder was auch immer...das ist für mich so ein Beispiel, was wirklich sehr gut mit Belegen untermauert werden müsste, um es ernst zu nehmen.

Britta hat geschrieben:Wenn es uns besser gehen könnte aber trotzdem immer schlechter geht, dann ist das ein Zeichen für schlechte Führungsqualitäten an der Spitze, für Ideenlosigkeit und für Missmanagement.


Nun, ob es uns wirklich immer schlechter geht, das sollte man diskutieren, das sehe ich nicht als so eindeutig an wie du es tust. Abgesehen davon gilt wie bereits erwähnt, dass es sehr schwer ist "bessere" Lösungen zu finden. Man kann solche Dinge mathematisch formulieren und stößt schon bei einigen Variablen an die Grenzen des berechenbaren. Wie sollen da einige Politiker (auch nur Menschen) optimale Entscheidungen treffen können? Was außer Frage steht ist, dass manche offensichtlichen Dinge sicher verbesserungswürdig sind.

Britta hat geschrieben:Wenn die Verlängerung der Lebensarbeitszeit nur ein Teil der Lösung ist, wie sieht dann der Rest aus? :?
Wenn es nicht genug Arbeit gibt, gibt es auch nicht genug Einzahler und immer mehr Empfänger. Ob das Krankenversicherung, Arbeitslosengeld oder Rente ist - mit zuwenig Einzahlern funktioniert gar nichts, die Kosten laufen weg. Da ist es egal, ob die Leute mit 67 in Rente gehen oder mit 100 - es ist nicht genug für alle da. Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit heißt ausserdem, dass die Alten länger arbeiten müssen und die Jungen keinen Job finden, wenn zuwenig Arbeitsplätze da sind. Es wird einfach durch Computer und Maschinen nicht mehr soviel Personal gebraucht. Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit ist nicht die Lösung.


Wenn ich eine Lösung für derartige Probleme hätte, würde ich vermutlich einen Nobelpreis bekommen. Das ist auch der Grund dafür, wieso einfache Lösungen immer etwas kritisch betrachtet werden sollten. Die machen es sich im Regenfall auch zu einfach. Dass es immer weniger Arbeitsplätze gibt (und ich denke, das verschiebt sich eher in Richtung höherer Bildung, statt dass sie einfach insgesamt verschwinden - wir werden von der Industrie- zur Informations/Wissensgesellschaft) ist ja nochmal ein anderes Problem, welches hier einen Synergieeffekt hat. Wenn ich genug Arbeitsplätze habe, aber alle mit 50 in Rente gehen und dann noch 150 Jahre auf Staatskosten leben, kann es nicht funktionieren. Genauso wenig funktioniert es, wenn alle bis 100 arbeiten müssen und nur jeder 2. eine Job findet. Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit ist eine Notwendigkeit, wenn die Menschen viel älter werden. Das war übrigens früher auch nicht anders, als es so etwas wie Rente noch nicht gab. Dort haben Großväter und Großmütter auch noch so lange wie möglich in der Gruppe mitgearbeitet.

Britta hat geschrieben:BP hatInsgesamt hat 39,9 Milliarden Dollar für die Ölkatastrophe einkalkuliert, tatsächlich bezahlt wurden bisher 11,6 Milliarden Euro.
http://www.deraktionaer.de/xist4c/web/B ... 93839_.htm


Und das heißt? Die Folgekosten sind noch nicht klar. Meine Grundaussage war, sobald es finanziell weh tut, wird selbst ein extrem egoistisches Unternehmen die Sache überdenken. Das bedeutet nicht, dass sie an anderer Stelle keinen Mist bauen können. Aber ein entsprechendes Sicherheitsventil wird es in Zukunft wohl mit Sicherheit geben.
Umsatz und Gewinn muss man hier auch trennen.

Britta hat geschrieben:Das Geld wird aus der Luft erzeugt. Es spielt sich nur 'oben' ab, also bei Banken und Börsen. Da erhöht sich die Geldmenge so enorm und unten bleibt alles gleich. Dass da was nicht stimmt, ist offensichtlich.


Nun ja, einfach so erzeugt wird Geld nicht. Wertsteigerung ist recht einfach zu erreichen, einen echten materiellen Unterschied macht das aber nicht. Genau darum geht es ja. Mit Aktien macht man keinen satt. Stell dir mal vor du hast ein Unternehmen, was rein materiell ungefähr 1000 Euro wert ist. Dazu kommen Image, Know How usw. Nun teilst du die Anteile an 10 Menschen auf. Jeder hat damit 100 Eur, klare Sache. Nun kann es aber passieren, dass dein Image oder Know How für andere wichtig ist und jemand bietet dir für einen Anteil nicht nur 100 Euro, sondern 10000 Euro. Schon ist der Wert gestiegen, obwohl sich ansich nichts verändert hat. Es wurde nicht einfach erzeugt, sondern hat einen sinnvollen Hintergrund. Ernähren kann ich davon aber auch keinen...

Britta hat geschrieben:Die Bevölkerung steigt in den Ländern der dritten Welt und der zweiten Welt. Warum nicht in der ersten Welt? Könnte daran liegen dass da den Menschen Beruf und Karriere wichtiger sind wie Kinder und in der zweiten und dritten Welt solche Chancen nicht bestehen. Hängt also schon mit der Politik zusammen.
Das mit vor 10.000 Jahren und kein CO2 stimmt auch nicht. Vulkanausbrüche gab es immer.


Vulkanausbrüche haben aber nichts mit menschlichem Verhalten zu tun. Es sei denn man unterstellt, dass einige Großkonzerne Vulkane absichtlich zum Ausbrechen bringen, um davon zu profitieren..auf die Idee könnte ja manch einer kommen :)

Bevölkerungswachstum ist ja eine ganz eigene Forschung. Es hängt z.B. ab von Bildung (und damit auch Karriere), Religion usw. Menschen legen eben ihre Prioritäten fest. Es könnte auch daran liegen, dass kein viele Menschen keinen Sinn darin sehen, Kinder zu bekommen. Stattdessen wird das Leben in vollen Zügen genossen, weil man ausreichend Wohlstand und eine "sichere" Rente hat, um nicht darauf angewiesen zu sein. Das sind in meinen Augen nicht alles Faktoren, die die Politik direkt beeinflussen kann. Einen kleinen Einfluss gibt es natürlich, das sieht man ja auch an den Unterschieden zwischen den europäischen Staaten.

Britta hat geschrieben:Du bist was du ißt und wenn ich Nahrung zu mir nehme, die sich nicht selbst reproduzieren kann, könnte das schon solche Folgen haben. Ich würde es jedenfalls nicht ausschließen. Und dann gibt es ja noch die NSSM200.
http://en.wikipedia.org/wiki/National_S ... randum_200
.....


Das ist eben wieder eine von den Verschwörungen, für die man gute Belege anführen müsste. Ausschließen kann man hier nichts, aber soll man davon ausgehen? Es gibt immer tragische Fälle, nur ist das die Basis für die heutige Weltpolitik? Also gehen Politiker wirklich her und sagen "kommt, lasst uns Afrika sterilisieren" - das kann ich nicht glauben.
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Re: Umweltschutz

Beitragvon Britta » Freitag 12. November 2010, 17:16

Xedion hat geschrieben:Afrika

Wer da exportiert ist ja prinzipiell erstmal egal. Sinngemäß gilt das ja auch für China, wenn z.B. deutsche Autozulieferer dort ihre Fabriken haben und dann ins Ausland exportieren.

Warum das egal sein soll, wenn die Schätze des Landes exportiert werden und die Bevölkerung nichts davon hat, ist mir nicht so ganz einleuchtend. Wobei die Chinesen da noch eher was von haben, wie die Afrikaner.
Xedion hat geschrieben:Australien

Byron Bay hat mich auch nicht begeistert. Klar es ist ein schöner Strand, aber die gibts haufenweise an der Küste. Ich habs dann gern etwas ruhiger. Nach Fraser Island will ich auf jeden Fall wieder, wir hatten da eine Tour, weil nicht genug Zeit und kein 4W, aber das kann man ja beim nächsten mal ändern.

In Hawks Nest hab ich mit den Strand nur mit einem kleinen Pinguin geteilt. :-)
Xedion hat geschrieben:Da scheiden sich wohl die Geister. Die Natur kennt den Begriff "perfekt" überhaupt nicht. Sie ist einfach. Es gibt haufenweise Beispiele für nicht perfekte Vorgänge in der Natur, die so sind wie sie sind, weil sie in einem gewissen Kontext von Vorteil sind.
Züchtung unterliegt zwar einem anderen Prinzip und die Möglichkeiten sind begrenzt, aber auch da werden Arten gekreuzt, was letztendlich ähnliche Effekte hat. In sofern ist beides ein Eingriff in die natürlichen Abläufe.

Sie ist einfach, wenn man sie einfach sehen will. Wenn man genau hinschaut, sieht man dass sie nicht einfach ist. Und Züchtung ist harmlos gegenüber Gentechnik. Das was man mit Gentechnik macht, würde mit Züchtung niemals gelingen, weil eben Züchtung nur gelingt, wenn es sich miteinander verträgt.
Xedion hat geschrieben:Politik

Mein Problem, was ich mit solchen Aussagen habe ist eben, dass ich generell kein Freund von Verschwörungen bin - und genau so etwas wird ja hier unterstellt.

Ich bin auch kein VT'ler. Ich kann aber denken. Es gab eine Verschwörung und die Verschwörer wurden zum Teil zu hohen Geldstrafen verurteilt. Leider ging niemand der Täter in den Knast. Dazu aber weiter unten.
Xedion hat geschrieben:Ein anderes Beispiel für Verschwörungen: Die Bachelor/Master Umstellung der Studiengänge sorgt für die höhere Verschultheit zu einem geringeren eigenen Meinungsbildung und daher zum "Kleinhalten" der Studenten. Diese kann man damit besser beeinflussten. Wenn ich solche Dinge und vergleichbares lese, frage ich mich schon manchmal, welch geistes Kind solche Ideen sind.

Von mir stammt diese Idee bestimmt nicht. Hoffentlich bekommt Jocelyne nichts davon mit :-D
Xedion hat geschrieben:Eher linksgerichtete Menschen sehen in der Poltik ja eine ständige Bedrohung. Konservative haben da wieder einen anderen Blick darauf. Politik wird aber in erster Linie für Menschen gemacht, es ist ein menschliches Konstrukt.

Die 'große' Politik wird für diejenigen Menschen gemacht, die reichlich Geld besitzen. Nicht mal für die kleinen Mehrfachmillionäre. Oder wie erklärst du dir Protestaktionen wie die von damals, wo die Leute ein Transparent aufspannten mit der Aufschrift 'der deutschen Wirtschaft' wo es eigentlich heissen sollte 'dem deutschen Volke'? Wie rosarot ist da deine Brille?

Politik an sich ist keine Bedrohung, nur die Politik, die die Wirtschaft an erste Stelle stellt statt die Menschen - die ist inzwischen eine Bedrohung.

Nicht, dass die Wirtschaft zu kurz kommen soll, aber die Politik die betrieben wird, ist zu einseitig wirtschaftsorientiert. Wobei noch nicht mal für kleine und mittelständische Betriebe Politik gemacht wird, sondern für Großkonzerne. Diese Gefahr erkannten übrigens schon Thomas Jefferson und Benjamin Franklin. Waren die auch schon Verschwörungstheoretiker? Du kannst natürlich ignorieren, dass diese beiden Recht behalten haben.

Xedion hat geschrieben:Nun rotten sich viele Menschen zu einem Konzern zusammen, dann ist die Politik immer noch für Menschen.

Menschen rotten sich nicht zu einem Konzern zusammen. Sie arbeiten in Konzernen und das bei immer schlechterer Bezahlung.
Xedion hat geschrieben:Man kann nun unterstellen, dass Politiker allgemein (oder ein guter Teil) von Lobbyarbeit usw. beeinflusst wird. Sicher vertretbar. Jedoch den Schritt weiter zu gehen, dass Steuern absichtlich so gestaltet werden, dass das Volk ärmer wird, dass die Wirtschaftskrise künstlich erzeugt wurde um Gelder umzuverteilen oder was auch immer...das ist für mich so ein Beispiel, was wirklich sehr gut mit Belegen untermauert werden müsste, um es ernst zu nehmen.

Ich kann dir die Belege gerne liefern und untermauern. Nur mal ein Beispiel: Es sind jetzt viele große und kleine Banken pleite gegangen. Die wurden von den ganz Großen übernommen, zum Bruchteil ihres vorhergehenden Wertes. (Einen Thread zur Wachovia, die jetzt der Wells Fargo gehört, hab ich hier mal aufgemacht.)

Die US-Banken haben Kredite an jeden vergeben, auch wenn er nachweislich nicht kreditwürdig war. Die Vergabepraxis dieser Kredite ist anrüchig. Banker, die darauf hinwiesen oder nicht mitmachen wollten wurden ihren Job los. Ich hätte auch so einen Kredit über 1 Mio. genommen - 1. Rückzahlungsrate nach 4 Jahren oder so.

Zeugenaussagen, auch von US-Politikern kann ich dir gerne liefern. Diese Kredite waren von Anfang an faul. Noch bevor die Unterschrift auf dem Kreditvertrag richtig trocken war, wurden die Verträge mit vielen anderen dieser Art zu Derivate-Paketen geschnürt, AAA geratet und um die ganze Welt verkauft. Die deutsche Bank half dabei mit, diese Derivaten den Banken in Deutschland zu verkaufen - besonders gerne den staatlichen Landesbanken.

Wer solche Pakete schnürt, kennt die Fälligkeit der Kredite und weiß ganz genau, wann diese platzen. Es war Betrug, weswegen die Drahtzieher auch durch die Zahlung hoher aber im Verhältniss immer noch zu geringer Strafen, davonkamen. Nun ging das aber nur durch die Zusammenarbeit der Finanzwelt und der Rating-Agenturen mit der Politik. Der (dann ehemalige) Gouvaneur von New York deutete damals etwas zu deutlich mit dem Finger auf die Bush-Regierung. Es waren eine Menge Leute daran beteiligt, die Bescheid wußten - wir haben also alle Voraussetzungen für eine Verschwörung erfüllt - findest du nicht?

Wir haben auch so viel Kapitalansammlung bei einigen Banken und selbst Experten bestätigen, dass es diesen Banken möglich ist, die Börse zu ihrem Gunsten zu manipulieren. Das tun sie auch. So wie sie Gold- und Silberpreise nachweislich manipulieren. Gerade zahlte JP Morgen eine hohe Strafe für die Manipulation des Silberpreises. Auch mit mehrfach verkauften Goldbarren war JP Morgen schon in den Schlagzeilen. Die Liste von verurteilten Banken ist inzwischen sehr lang, die Strafen klein und die Täter werden immer wieder rückfällig.

Dass all das was sich da abspielt nicht allen Menschen zugute kommt, sondern den Banken und denjenigen, die die Aktien diese Banken besitzen, sollte klar sein. Geschädigt sind die Menschen, die keine Bank besitzen (so wie die, die kein Hotel besitzen). Es wäre Sache der Politik, hier einzuschreiten und die Menschen zu schützen. Es wurde aber von Seiten der Politik eher eingeschritten, um den Banken zu helfen den Menschen zu schaden.

Xedion hat geschrieben:Nun, ob es uns wirklich immer schlechter geht, das sollte man diskutieren, das sehe ich nicht als so eindeutig an wie du es tust. Abgesehen davon gilt wie bereits erwähnt, dass es sehr schwer ist "bessere" Lösungen zu finden. Man kann solche Dinge mathematisch formulieren und stößt schon bei einigen Variablen an die Grenzen des berechenbaren. Wie sollen da einige Politiker (auch nur Menschen) optimale Entscheidungen treffen können? Was außer Frage steht ist, dass manche offensichtlichen Dinge sicher verbesserungswürdig sind.

Das ist Quatsch. Jeder kann seine Vorstellung einer besseren Welt haben und seine Vorstellung mit der tatsächlichen Entwicklung abgleichen. Wenn man dann zu dem Schluß kommt, dass es sich in die gegensätzliche Richtung entwickelt, dann ist es so, dass es eben schlechter wird. Jeder kann auch beurteilen, ob es immer so ist oder ob es zwischenzeitlich mal anders war.

Was willst du da mathematisch berechnen?

Ich kann mir ausrechnen, was welche 'Reform' mich kosten wird - wenn du das meinst. Ich kann auch sagen, dass ich bei gleichbleibendem Gehalt immer mehr zahlen muß. Und nächstes Jahr zum mehr zahlen auch noch weniger Gehalt haben werde, weil die Krankenkassenbeiträge steigen.

Aber wenn du schon so sicher bist, dass nicht immer alles schlechter wird, dann poste doch im 'positiven Nachrichten-Thread mal, was besser geworden ist.
Xedion hat geschrieben:Wenn ich eine Lösung für derartige Probleme hätte, würde ich vermutlich einen Nobelpreis bekommen. Das ist auch der Grund dafür, wieso einfache Lösungen immer etwas kritisch betrachtet werden sollten. Die machen es sich im Regenfall auch zu einfach. Dass es immer weniger Arbeitsplätze gibt (und ich denke, das verschiebt sich eher in Richtung höherer Bildung, statt dass sie einfach insgesamt verschwinden - wir werden von der Industrie- zur Informations/Wissensgesellschaft) ist ja nochmal ein anderes Problem, welches hier einen Synergieeffekt hat.

Die Lösung ist ganz einfach: Gib den Leuten an der Basis Geld (statt den Banken), dann entstehen Arbeitsplätze von alleine. Dann lohnt es sich wieder, sich mit einem kleinen Gewerbe selbstständig zu machen. Geld das ausgegeben wird, sorgt für Mehrwert, wird zigmal umgeschlagen bevor es bei den Banken landet.
Xedion hat geschrieben:Wenn ich genug Arbeitsplätze habe, aber alle mit 50 in Rente gehen und dann noch 150 Jahre auf Staatskosten leben, kann es nicht funktionieren. Genauso wenig funktioniert es, wenn alle bis 100 arbeiten müssen und nur jeder 2. eine Job findet. Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit ist eine Notwendigkeit, wenn die Menschen viel älter werden. Das war übrigens früher auch nicht anders, als es so etwas wie Rente noch nicht gab. Dort haben Großväter und Großmütter auch noch so lange wie möglich in der Gruppe mitgearbeitet.

Als Bismarck die Rente einführte, wurde aus dem normalen Volk fast keiner so alt, dass er diese erleben konnte. Zu schwer mußten die Menschen damals arbeiten.

Und wer sagt dir, dass die Menschen tatsächlich immer älter werden? Das kann sich durch gewisse Faktoren schnell ändern. Ausserdem weiß ich nicht, ob die Statistiken da stimmen.

Ich kannte genug, die die Rente niemals erlebt haben. Unsere moderne Medizin mag zwar gut sein, aber bei allem was man inzwischen draufzahlen muß, kann man sich die nicht mehr leisten. Ich gehe auch nicht gerne zum Arzt, weil den seine Patienten nicht mehr groß interessieren. Kommt mir vor, als haben die Patienten da in den Augen des Arztes alle ein Preisschild das aussagt, was sie ihm einbringen. Und was die einem so alles für Zusatzuntersuchungen andrehen wollen - kostet natürlich extra. Ich habe schon lange keinen Arzt mehr kennengelernt, bei dem ich das Gefühl habe dass er seinen Job gerne macht um den Mensch zu helfen, gesund zu werden. Soll ich mal aufzählen was Ärzte mir so in den letzten Jahren alles aufschwätzen wollten? (ich war nicht oft beim Arzt).

Ich bin immer noch gesund, obwohl ich das alles abgelehnt habe und manche Medikamente erst gar nicht in der Apotheke abgeholt habe. Ich will dich aber wirklich nicht damit langweilen.
Xedion hat geschrieben:Und das heißt? Die Folgekosten sind noch nicht klar. Meine Grundaussage war, sobald es finanziell weh tut, wird selbst ein extrem egoistisches Unternehmen die Sache überdenken. Das bedeutet nicht, dass sie an anderer Stelle keinen Mist bauen können. Aber ein entsprechendes Sicherheitsventil wird es in Zukunft wohl mit Sicherheit geben.
Umsatz und Gewinn muss man hier auch trennen.

Ja, toll. Dann ist das Ventil, dass vorher Vorschrift war wieder mal Vorschrift. Das Sicherheitsventil gab es in der Vergangenheit und wird es in der Zukunft wieder geben. Nur war das Unglück halt leider in der Gegenwart. Den ehemalien Vizepräsidenten Cheney wird keiner dafür belangen und hohe Strafen für Ölkonzerne - wann gab es die mal?

Wir haben hier auch einen Thread zum Thema Öl und Umweltverschmutzung. Die lernen nichts daraus, auch nicht aus Folgekosten, die finanziell weh tun.

Das zeigt die Geschichte von BP in Canada. Dort ist seit langer Zeit bekannt, dass die alte Pipeline marode ist. Es kommt immer wieder zu Ölautritt. In der Wildnis merkt es halt keiner und wenn soviel Öl austritt, dass nichts mehr durch die Pipeline kommt, wird halt mal ausgebessert. Da gab es viele Mitarbeiter, die auf die Misstände hinwiesen und deswegen ihren Job verloren. Gibt sogar ein extra Büro für diese Angelegenheiten. Die gesammelten Daten sind erschreckend.

Auch hier denkst du viel zu gut.

Xedion hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Das Geld wird aus der Luft erzeugt. Es spielt sich nur 'oben' ab, also bei Banken und Börsen. Da erhöht sich die Geldmenge so enorm und unten bleibt alles gleich. Dass da was nicht stimmt, ist offensichtlich.


Nun ja, einfach so erzeugt wird Geld nicht.

Doch, genauso geht das. Oder wo kommen jetzt wieder die zusätzlichen 600 Milliarden US-Dollar her? Woher kommen die 750 Milliarden zur Rettung der PIIGS-Staaten? Wo war dieses Geld vorher? Es existierte nicht. Es existiert auch kein Gegenwert. Es wird einfach die Geldmenge erhöht. Das macht das Geld weniger wert.
Xedion hat geschrieben:Wertsteigerung ist recht einfach zu erreichen, einen echten materiellen Unterschied macht das aber nicht. Genau darum geht es ja. Mit Aktien macht man keinen satt. Stell dir mal vor du hast ein Unternehmen, was rein materiell ungefähr 1000 Euro wert ist. Dazu kommen Image, Know How usw. Nun teilst du die Anteile an 10 Menschen auf. Jeder hat damit 100 Eur, klare Sache. Nun kann es aber passieren, dass dein Image oder Know How für andere wichtig ist und jemand bietet dir für einen Anteil nicht nur 100 Euro, sondern 10000 Euro. Schon ist der Wert gestiegen, obwohl sich ansich nichts verändert hat. Es wurde nicht einfach erzeugt, sondern hat einen sinnvollen Hintergrund. Ernähren kann ich davon aber auch keinen...

Bei Aktien ist es was anderes, wie bei Marktkreationen wie Derivate und Versicherungen/Wetten. Bei deinem Unternehmensbeispiel ist zu erwarten, dass was produktives rauskommt. Bei gekauften Schulden, wo die Schuldner arbeitslos sind und kein Einkommen da ist, handelt es sich um wertlose Anteile an wertlosem Papier.
Xedion hat geschrieben:Vulkanausbrüche haben aber nichts mit menschlichem Verhalten zu tun. Es sei denn man unterstellt, dass einige Großkonzerne Vulkane absichtlich zum Ausbrechen bringen, um davon zu profitieren..auf die Idee könnte ja manch einer kommen :)

Vulkanausbrüche haben aber mit CO2 zu tun. Ich hab dich auch nicht hochgenommen, wo du behauptet hast vor 10.000 Jahren hätte es kein CO2 gegeben...
Xedion hat geschrieben:Bevölkerungswachstum ist ja eine ganz eigene Forschung. Es hängt z.B. ab von Bildung (und damit auch Karriere), Religion usw. Menschen legen eben ihre Prioritäten fest. Es könnte auch daran liegen, dass viele Menschen keinen Sinn darin sehen, Kinder zu bekommen. Stattdessen wird das Leben in vollen Zügen genossen, weil man ausreichend Wohlstand und eine "sichere" Rente hat, um nicht darauf angewiesen zu sein. Das sind in meinen Augen nicht alles Faktoren, die die Politik direkt beeinflussen kann. Einen kleinen Einfluss gibt es natürlich, das sieht man ja auch an den Unterschieden zwischen den europäischen Staaten.

Nichts anderes habe ich geschrieben - über die erste Welt.
Xedion hat geschrieben:Das ist eben wieder eine von den Verschwörungen, für die man gute Belege anführen müsste. Ausschließen kann man hier nichts, aber soll man davon ausgehen? Es gibt immer tragische Fälle, nur ist das die Basis für die heutige Weltpolitik? Also gehen Politiker wirklich her und sagen "kommt, lasst uns Afrika sterilisieren" - das kann ich nicht glauben.

Wenn ich Knoblauch esse, rieche ich nach Knoblauch, esse ich Käse kann eine feine Nase das auch noch riechen. Unsere Nahrung wird verarbeitet und hinterlässt ihre Spuren im Körper. Was passiert nun, wenn ich Mais mit Terminatorgen esse? Warum kann ich nicht davon ausgehen, dass natürlicher Mais gesünder ist?

Engdahl ist davon überzeugt, dass die Gentechnik zur Bevölkerungskontrolle eingesetzt wird und was er anführt, klingt für mich überzeugend. Das hier auch:

http://www.absolut-bio.de/gentechnisch- ... fruchtbar/
Die Ergebnisse einer Studie des österreichischen Gesundheitsministeriums beweisen: gentechnisch veränderter Mais beeinflusst Organe und Erbgut und kann zu Unfruchtbarkeit führen!


http://gruppen.greenpeace.de/aachen/gentechnik.html
Schweine und Kühe, die ausschließlich mit Genmais gefüttert wurden, werden unfruchtbar.

Was liegt näher, wenn man ein Überbevölkerungsproblem hat und Gennahrung die unfruchtbar macht, diese auch dafür zu nutzen, zumal es auch Menschen gibt, die die Menschen in der 3. Welt als unnützes Leben ansehen und da keine Skrupel kennen? Monsantos Besitzer haben eine lange zurückreichende Tradition in Eugenik...
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Re: Umweltschutz

Beitragvon Xedion » Samstag 13. November 2010, 12:17

@Britta

Wenn ich nicht so schnell antworte kann es übrigens wirklich sein, dass ich gerade keine Zeit habe und die Sucht besiege :)

Afrika

Es spielt ja für die Angestellten keine Rolle, ob sie in einer europäischen oder afrikanischen Firma beschäftigt sind. Ist ja erstmal egal woher die Industrie kommt, für den "kleinen Mann" machts keinen Unterschied. Es könnte höchstens sein, dass einheimische Unternehmen ein größeres Interesse daran haben, die Bevölkerung NICHT auszubeuten.

Natur

Ich meinte nicht, dass die Natur "einfach" im Sinne von wenig komplex ist. Ich meinte, dass die Natur "einfach" existiert, ohne ein Streben nach Perfektion. Wir alle sind Teil der Natur, wir können garnichts tun, was irgendwie unnatürlich wäre. In diesem Sinne ist Gentechnik auch ein Teil der Natur. Was uns davon abhalten könnte wären die Risiken - nicht die Überlegung, dass die Natur "das nicht so will".

Verschwörungen

Ich kann mir auch viele möglichen Verschwörungen ausdenken und solange es sich in kleinem Rahmen bewegt, mag das durchaus nicht abwegig sein. Wo es für mich aber unglaubwürdig wird, ist wenn plötzlich hunderte beteiligt sein sollen, oder tausende. Wir haben ja schon darüber diskutiert, wie schwer es ist die Interessen von Menschen unter einen Hut zu bekommen. :)

Politik

Für wen Politik gemacht wird ist sicher eine interessante Frage. Ich sehe das eben nicht so einseitig wie du. Ich bin der Überzeugung, dass in der Politik auch Menschen mit Idealen sitzen, die wirklich etwas für die kleinen Bürger tun wollen. Wer behauptet denn, dass große Konzerne nicht auch einen großen Einfluss haben? Das wäre doch naiv - in sofern besteht die Gefahr natürlich.

Versteh mich nicht falsch, ich behaupte garnicht zu wissen, für wen nun im Einzelnen Politik betrieben wird, von den Fällen mal abgesehen, die bekannt werden. Ich frage mich im Zuge der Diskussion aber, ob die Politik sich wirklich nur auf Großkonzerne konzentriert, oder ob es sich hierbei um selektive Wahrnehmung handelt. Das kann ich dir nicht beantworten. Es hängt evtl. auch damit zusammen, dass alles eben nicht so einfach ist, wie es sich manche vorstellen. Die Wirtschaft zu stärken führt ja EIGENTLICH dazu, dass auch alle Bürger besser dastehen am Ende. Wie bereits mehrfach erwähnt, arbeiten in (Groß)konzernen tausende Menschen - oder sind die Mitarbeiter nun keine Menschen mehr? Ein Konzern sorgt dafür, dass viele einzelnen Verträge zu bilateralen Verträgen werden. Indem ich dort arbeite, schließe ich praktisch einen Vertrag mit all den anderen Arbeitnehmern und mit den Geschäftspartnern des Konzerns. Politik für Großkonzerne ist damit durchaus auch Politik für Menschen. Politik ist immer für Menschen, für wen auch sonst. Die Frage ist nur, für welche Menschen und da beginnt es ja interessant zu werden. Denn man kann den Konzernen ja vorwerfen, dass sie Unternehmenspolitik nicht für die Mitarbeiter, sondern für die Aktionäre oder andere Stakeholder betreiben. Die Politik sollte aber die Rahmenbedingungen schaffen, damit Politik für ein Unternehmen auch gleichzeitig Politik für die Mitarbeiter ist. Dann gäbe es ja weniger ein Problem mit "der Wirtschaft". Wenn du Southpark schaust, da gibt es auch eine lustige Folge zum Thema Wirtschaft (und zu BP ;) ) - die Serie finde ich ganz am Rande bemerkt klasse :)

Die Menschen in Deutschland haben auch kein sehr gutes Bild von ihren Politikern, das schließt mich nicht aus, was die meisten betrifft. Ein schönes Beispiel ist folgender Kommentar, der auf den Sachverhalt antwortete, dass niedrige Bildung mit höherer Kriminalität zusammenhängt: "Damit würde es ja Sinn machen, dass die meisten Politiker kriminell sind". Die Leute haben den Eindruck, dass Politik an den Menschen vorbei geht, die nicht gerade in einem Großkonzern arbeiten. Vielleicht ja zurecht.

Was das mit der Verschwörung angeht, dass Politik die Menschen absichtlich ärmer machen will, da bin ich nicht mit einverstanden. Dein Beispiel ist in meinen Augen kein Beleg, sondern eine Folge der Finanzkrise. Man müsste nun unterstellen, dass dies alles so geplant und eingefädelt wurde. Es hat sich eine Blase gebildet, weil sich der Sektor verselbstständigte. Da spielte eine ganz klare Anreizproblematik mit rein. Ich halte es für Unsinn, dass da etwas "gesteuert" wurde von einer ominösen Obrigkeit. Die "Verantwortlichen" wussten zwar evtl., dass/wann so eine Blase platzt, sie haben aber in ihre eigene Tasche gewirtschaftet. Es ging in meinen Augen nicht darum: "so, jetzt machen wir die Menschen mal alle ärmer *diabolisches Lachen*".
Im Endeffekt mag das Ergebnis das selbe sein, ich unterstelle den entsprechenden Personen aber eher, dass sie über Leichen gehen um Profit zu machen - nicht, dass sie einfach aus reiner Bosheit alle Ärmer machen wollen. Und global wird da vermutlich kaum einer denken.

Das ist Quatsch. Jeder kann seine Vorstellung einer besseren Welt haben und seine Vorstellung mit der tatsächlichen Entwicklung abgleichen. Wenn man dann zu dem Schluß kommt, dass es sich in die gegensätzliche Richtung entwickelt, dann ist es so, dass es eben schlechter wird. Jeder kann auch beurteilen, ob es immer so ist oder ob es zwischenzeitlich mal anders war. Was willst du da mathematisch berechnen?


Diese Aussage ist einfach zu kurz gedacht. Klar kann sich jeder eine bessere Welt ausdenken. Wird sie dadurch realistisch? In einer besseren Welt hätte ich eine Million auf dem Konto und könnte mir etwas mehr leisten. In einer besseren Welt würden meine Eltern noch Kindergeld für mich bekommen usw., ich würde meinen Strom über eine Solaranlage selber produzieren usw. Und schon wird das Problem deutlich. "Besser" ist schonmal ein Wort, welches so viel verschiedene Präferenzen unter einen Hut bekommen muss, dass es eben nicht trivial ist. Deine Vorstellung einer besseren Welt ist nicht die meine und sicher auch nicht die eines großen Managers. Wer bestimmt nun, was besser ist? Ich studiere z.B. in Karlsruhe, da gab es vor kurzem einen Zusammenschluss des Forschungszentrum und der Uni zum KIT. In meinen Augen ist die Lehre dadurch besser geworden, das sehen Leute aus anderen Studiengängen aber evtl. auch anders.
Ähnliche Frage, Volksentscheid. Alle wollen einen Volksentscheid für Stuttgart 21. Aber welches "Volk" soll da entscheiden dürfen? Ganz Deutschland? BW? Nur Stuttgart? Oder nur die Bahnkunden?

Die Lösung ist ganz einfach: Gib den Leuten an der Basis Geld (statt den Banken), dann entstehen Arbeitsplätze von alleine. Dann lohnt es sich wieder, sich mit einem kleinen Gewerbe selbstständig zu machen. Geld das ausgegeben wird, sorgt für Mehrwert, wird zigmal umgeschlagen bevor es bei den Banken landet.


Wenn du meinst, dass es so einfach ist, dann geh mit deinem Vorschlag doch mal zu einem volkswirtschaftlichen Institut und lass es dir durchrechnen. Vielleicht stimmt es ja, vielleicht auch nicht. Ich denke jedoch eher nicht - es hört sich immer alles so einfach an, am Ende kommt dann heraus, dass man einige relevante Punkte übersehen hat :) Geht ja schon bei der Frage los, wie hoch das "Grundeinkommen" sein müsste. Oder willst du nur so Geld verteilen?

http://de.wikipedia.org/wiki/Bedingungs ... ine_Kritik
http://de.wikipedia.org/wiki/Ulmer_Modell#Kritik


Rente

Und wie war es vor Bismarck?
Was die Lebenserwartung angeht, so zweifelt in meinen Augen keiner wirklich daran, dass die Menschen immer älter werden. Habe es aber noch nie selbst nachgeprüft. Ich denke übrigens auch, dass viele Medikamente nicht wirklich notwendig sein. Aber das ist ja wieder eine andere Sache. Es gibt jedoch auch große Fortschritte beim Thema Organtransplantation usw. Und da wird man auf Immunsuppressiva nur selten verzichten können - das nur als Beispiel.

Ja, toll. Dann ist das Ventil, dass vorher Vorschrift war wieder mal Vorschrift. Das Sicherheitsventil gab es in der Vergangenheit und wird es in der Zukunft wieder geben. Nur war das Unglück halt leider in der Gegenwart. Den ehemalien Vizepräsidenten Cheney wird keiner dafür belangen und hohe Strafen für Ölkonzerne - wann gab es die mal?


Das man für solche Dinge hohe Strafen haben sollte, das ist klar. Und man darf nicht nur den Konzern dafür verantwortlich machen, sondern auch die Konzernleitung. Persönlich. Ich denke wenn ein Manager weiß, dass ihn so etwas JAHRELANG ins Gefängnis bringen kann, dann sieht er das mit etwas anderen Augen. Ist ja bei Steuersündern ähnlich. Die Strafen sind da relativ milde und die Anreize hoch.


Geld


Als Sicherheit wird jedoch der Staat dabei angegeben. Der Staat kommt für die Schulden auf Ja - und wer ist der Staat? Das sind wir alle. Sprich wenn du schreibst, dass Geld dann weniger Wert ist, ist das ja nicht falsch. Es wird allen weggenommen und damit haben wir ja einen Gegenwert. Die Frage, ob man es lieber den "reichen" weggenommen hätte ist ja wieder eine ganz andere und über die "Lösung" der Finanzkrise kann man sich sicher endlos streiten. Da streiten sich ja selbst die Experten.

Vulkanausbrüche haben aber mit CO2 zu tun. Ich hab dich auch nicht hochgenommen, wo du behauptet hast vor 10.000 Jahren hätte es kein CO2 gegeben...


Ich sprach davon, dass es vor 10.000 Jahren kein CO2 gab, meinte aber, kein von Menschen erzeugtes. Ich dachte eigentlich das wäre klar, zumal man CO2 wohl kaum wegdenken kann.

Genmais

Wenn ich Knoblauch esse, rieche ich nach Knoblauch, esse ich Käse kann eine feine Nase das auch noch riechen. Unsere Nahrung wird verarbeitet und hinterlässt ihre Spuren im Körper. Was passiert nun, wenn ich Mais mit Terminatorgen esse? Warum kann ich nicht davon ausgehen, dass natürlicher Mais gesünder ist?


Ich esse auch lieber "natürlichen" Mais, keine Frage. Nur kann ich nicht sagen, dass Genmais automatisch schädlich sein soll. Ich bin kein Biologe und kenne auch keine Studien zum Thema. Oder anders formuliert, je nach Technik dürften die Risiken hier höher oder niedriger sein. Ich verdamme Genmais nicht pauschal, würde ihn aber auch nicht freiwillig essen, weil ich da eben kein Vertrauen habe. Das ist aber auch eher ein Bauchgefühl. Dies kann ich mir aber auch nur leisten, weil ich genug Geld habe, um wählen zu können zwischen den Angeboten.

Grundsätzlich bin ich immer vorsichtig, was Studien angeht. Da kann man immer Fragen, wer der Urheber ist und was dieser bezwecken könnte. Vielleicht stimmt es und Genmais macht tatsächlich unfruchtbar. Möglich. Ich kann das nicht sagen. Ich denke aber, den weiteren Schritt, dass man Menschen absichtlich unfruchtbar macht, etwas unglaubwürdiger. Vielleicht auch, weil ich der Ansicht bin, dass die meisten Unternehmen zu profitorientiert sind. Da geht man zwar über Leichen (Verkauf davon, obwohl man es evtl. weiß), mehr aber auch nicht. Das reicht ja aber schon..
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Re: Umweltschutz

Beitragvon Britta » Samstag 13. November 2010, 16:20

Xedion hat geschrieben:@Britta

Wenn ich nicht so schnell antworte kann es übrigens wirklich sein, dass ich gerade keine Zeit habe und die Sucht besiege :)

Kein Problem. Ich hab auch nicht immer die Zeit und will auch nicht einfach so antworten und wenn ich mir Mühe gebe, dann dauert eine Antwort länger.
Xedion hat geschrieben:Afrika

Es spielt ja für die Angestellten keine Rolle, ob sie in einer europäischen oder afrikanischen Firma beschäftigt sind. Ist ja erstmal egal woher die Industrie kommt, für den "kleinen Mann" machts keinen Unterschied. Es könnte höchstens sein, dass einheimische Unternehmen ein größeres Interesse daran haben, die Bevölkerung NICHT auszubeuten.

Du scheinst ein anderes Bild von Afrika vor Augen zu haben, wie ich. :?

Für mich schaut sich das eher so an, als ob ausländische Konzerne in Afrika die Schätze aus dem Boden holen, und große Plantagen betreiben um alles in die erste Welt zu schaffen. Dabei sitzen in den afrikanischen Regierungen korrupte Leute, die ihnen das billigst ermöglichen und nur an ihr eigenes Wohl denken. Für die Bevölkerung des Landes wird nichts getan und für Konzerne ist Afrika ein Selbstbedienungsladen.

So wie in Südamerika werden bevölkerungsfreundliche Regierungen als Diktaturen gebrandmarkt und bei Gelegenheit geputscht und durch konzernfreundliche ersetzt, damit die Profite größtmöglich bleiben und man sich um die Einwohner der Länder überhaupt nicht scheren braucht.

Xedion hat geschrieben:Natur

Ich meinte nicht, dass die Natur "einfach" im Sinne von wenig komplex ist. Ich meinte, dass die Natur "einfach" existiert, ohne ein Streben nach Perfektion.

Das sehe ich wieder anders. Die Natur - das ganze Universum - strebt nach Perfektion. Zur Perfektion gehören die Fehler, also die Ausnahmen, als Chance für das Unberechenbare. Für mich expandiert das Universum auch nicht, sondern es wächst. Es gibt da sehr viel, dass sich unserer Wahrnehmung entzieht.

Xedion hat geschrieben:Wir alle sind Teil der Natur, wir können garnichts tun, was irgendwie unnatürlich wäre. In diesem Sinne ist Gentechnik auch ein Teil der Natur. Was uns davon abhalten könnte wären die Risiken - nicht die Überlegung, dass die Natur "das nicht so will".

Wenn du es so siehst, dann ist Gentechnik natürlich. Aber... Würden wir uns durch Gentechnik selber vernichten, wäre das auch natürlich. Wäre halt dumm gelaufen, Experiment Mensch als nicht gut genug beendet.

Xedion hat geschrieben:Verschwörungen

Ich kann mir auch viele möglichen Verschwörungen ausdenken und solange es sich in kleinem Rahmen bewegt, mag das durchaus nicht abwegig sein. Wo es für mich aber unglaubwürdig wird, ist wenn plötzlich hunderte beteiligt sein sollen, oder tausende. Wir haben ja schon darüber diskutiert, wie schwer es ist die Interessen von Menschen unter einen Hut zu bekommen. :)

Wenn es um Geld geht, finden sich jede Menge Leute, die käuflich sind.

Eine aufgedeckte Verschwörung nennt man dann im Nachhinein eben Betrug:

http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 01,00.html
Was die Anleger aber vor allem nicht wussten: Goldman Sachs handelte laut Anklageschrift für den mächtigen Hedgefonds Paulson & Co., der genau auf diesen Absturz wettete und Anleger suchte, gegen die er sich in Stellung bringen konnte.

Nach Erkenntnissen der SEC gewann Paulson am Ende rund eine Milliarde Dollar.

Die Banker wußten Bescheid. Wenn man weiß, dass die Papiere auffliegen und wettet darauf, dass sie auffliegen um sich zu bereichern und das weiß nur ein kleiner Kreis von Insidern, so ist das eine Verschwörung. Wenn's rauskommt, ist es Betrug.

Dazu muß man sagen, dass Paulson früher Finanzminister in der US-Regierung war und die Weichen für so einen Betrug gestellt hat.


Xedion hat geschrieben:Politik

Für wen Politik gemacht wird ist sicher eine interessante Frage. Ich sehe das eben nicht so einseitig wie du. Ich bin der Überzeugung, dass in der Politik auch Menschen mit Idealen sitzen, die wirklich etwas für die kleinen Bürger tun wollen.

Komisch, warum kommen dann solche Politiker nie an die Regierung oder verlieren ihre Ideale, sobald sie an der Regierung sind?

Xedion hat geschrieben:Wer behauptet denn, dass große Konzerne nicht auch einen großen Einfluss haben? Das wäre doch naiv - in sofern besteht die Gefahr natürlich.

Die Gefahr besteht und der Einfluß wird ausgenutzt. So wie eben bei der Senkung der MWST für Hotels.

Xedion hat geschrieben:Versteh mich nicht falsch, ich behaupte garnicht zu wissen, für wen nun im Einzelnen Politik betrieben wird, von den Fällen mal abgesehen, die bekannt werden. Ich frage mich im Zuge der Diskussion aber, ob die Politik sich wirklich nur auf Großkonzerne konzentriert, oder ob es sich hierbei um selektive Wahrnehmung handelt.

Meiner Meinung nach nur für die Großen. Z.B. Energiekonzerne, wo dann die Politiker, die in ihrer Zeit an der Regierung an Gesetze gearbeitet haben, die die Position der Energiekonzerne stärkt und ihnen mehr Gewinn ermöglicht und wo genau diese Politiker dann in Vorstand oder Aufsichtsrat dieser Konzerne sitzen, wenn ihre politische Karriere beendet ist. Ein Beispiel ist Roland Koch, der jetzt zu Bilfinger&Berger gewechselt ist. Die hatten immer Aufträge von der hessischen Landesregierung. Klar kann sowas immer auch andere Gründe haben, aber die Häufigkeit ist schon auffallend.

Oder ein Beispiel aus dem Pharmabereich: Die Schweinegrippe von letzem Jahr, wo weltweit alle Regierungen Milliarden für diesen Impfstoff 'gespendet' haben, den gar keiner wollte. Profitiert haben nur die größten Pharmariesen. Die sind auch die größten Profiteure unserer gesetzlichen Krankenkasse und die neue Regelung ist nicht mehr wie Kosmetik, die uns am Ende noch mehr kosten wird.


Xedion hat geschrieben:Das kann ich dir nicht beantworten. Es hängt evtl. auch damit zusammen, dass alles eben nicht so einfach ist, wie es sich manche vorstellen. Die Wirtschaft zu stärken führt ja EIGENTLICH dazu, dass auch alle Bürger besser dastehen am Ende.

Wenn die Wirtschaft gestärkt wird, indem man Lohnverzicht predigt, Lohndumping durch HartzIV und Zeitarbeit möglich macht (wo unser Ex-Superminister Clement in einem der großen Zeitarbeitskonzerne sitzt), wo stehen da alle Bürger am Ende besser da? Mit weniger Geld in der Tasche, mit gelockertem Kündigungsschutz und weniger Rechten?

Xedion hat geschrieben:Wie bereits mehrfach erwähnt, arbeiten in (Groß)konzernen tausende Menschen - oder sind die Mitarbeiter nun keine Menschen mehr? Ein Konzern sorgt dafür, dass viele einzelnen Verträge zu bilateralen Verträgen werden. Indem ich dort arbeite, schließe ich praktisch einen Vertrag mit all den anderen Arbeitnehmern und mit den Geschäftspartnern des Konzerns. Politik für Großkonzerne ist damit durchaus auch Politik für Menschen.

Nein, ist es nicht. Politik für Großkonzerne heißt, dass der Mensch weniger wert ist, wie der Konzern und dessen Profit. Man könnte ja auch Gesetze machen, durch die die dort arbeitenden Menschen am Gewinn beteiligt werden. Oder die Konzerne dazu bringen, sich in der Gegend wo sie angesiedelt sind, das gesellschaftliche Leben zu fördern.

Als mein Arbeitgeber noch nicht zu einem Großkonzern gehörte, wurde die ortsansässige Fußballmanschaft gefördert. Die jungen Nachwuchsspieler bekamen einen Ausbildungsplatz (da war auch Rudi Völler dabei ;) ). Am ersten Mai gab es für jeden Mitarbeiter 50 DM Maigeld, Urlaubsgeld und tarifliches sowie freiwilliges Weihnachtsgeld nach Betriebszugehörigkeit. Auch ein bis zweimal im Jahr ein Fest für die Mitarbeiter.

hat man sich fast alles eingespart und zurückgeschraubt. Nur noch Profit im Kopf.

Xedion hat geschrieben:Politik ist immer für Menschen, für wen auch sonst. Die Frage ist nur, für welche Menschen und da beginnt es ja interessant zu werden. Denn man kann den Konzernen ja vorwerfen, dass sie Unternehmenspolitik nicht für die Mitarbeiter, sondern für die Aktionäre oder andere Stakeholder betreiben.

Dem ist ganz genau so.

Es mögen sich vereinzelt Beispiele finden, aber die Regel ist, dass für die Aktionäre gearbeitet wird.
Xedion hat geschrieben:Die Politik sollte aber die Rahmenbedingungen schaffen, damit Politik für ein Unternehmen auch gleichzeitig Politik für die Mitarbeiter ist. Dann gäbe es ja weniger ein Problem mit "der Wirtschaft".

Dem ist leider nicht so, bedeutet dass doch weniger Geldgewinn und Geld ist alles was zählt heutzutage.
Xedion hat geschrieben:Wenn du Southpark schaust, da gibt es auch eine lustige Folge zum Thema Wirtschaft (und zu BP ;) ) - die Serie finde ich ganz am Rande bemerkt klasse :)

Hab ich leider nicht die Zeit für, das zu schauen.

Xedion hat geschrieben:Die Menschen in Deutschland haben auch kein sehr gutes Bild von ihren Politikern, das schließt mich nicht aus, was die meisten betrifft. Ein schönes Beispiel ist folgender Kommentar, der auf den Sachverhalt antwortete, dass niedrige Bildung mit höherer Kriminalität zusammenhängt: "Damit würde es ja Sinn machen, dass die meisten Politiker kriminell sind". Die Leute haben den Eindruck, dass Politik an den Menschen vorbei geht, die nicht gerade in einem Großkonzern arbeiten. Vielleicht ja zurecht.

Wo es keine Gesetze für gibt, kann auch nicht dagegen verstossen werden. Unsere Politiker werden sich hüten, solche Gesetze zu beschliessen.

Xedion hat geschrieben:Was das mit der Verschwörung angeht, dass Politik die Menschen absichtlich ärmer machen will, da bin ich nicht mit einverstanden. Dein Beispiel ist in meinen Augen kein Beleg, sondern eine Folge der Finanzkrise.

Die Finanzkrise ist aber die Folge von kriminellen Machenschaften und Korruption in der Politik. Es war abzusehen, dass es dadurch eine Finanzkrise geben würde. Viele Experten haben bereits Jahre zuvor davor gewarnt. Einige Banker wußten schon 1999 was passieren würde. Deren Stimmen kamen aber in der Presse nicht vor. Das was da betrieben wurde hat die Menschen die es verursacht haben reich gemacht. Wenn die Verursacher der Finanzkrise die größten und einzigen Profiteure sind, wie nennt man das dann? Etwa Zufall?

Xedion hat geschrieben:Man müsste nun unterstellen, dass dies alles so geplant und eingefädelt wurde. Es hat sich eine Blase gebildet, weil sich der Sektor verselbstständigte.

Diese Blasenbildung war vorherberechenbar.
Xedion hat geschrieben:Da spielte eine ganz klare Anreizproblematik mit rein.

Wie wenn man Geldbesitzer in eine Falle locken will.
Xedion hat geschrieben:Ich halte es für Unsinn, dass da etwas "gesteuert" wurde von einer ominösen Obrigkeit.


Da gibt es einige, die nicht deiner Meinung sind: http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 79,00.html
Von wegen Fehler. "Diese Krise war kein Unfall", sagt Ferguson. Sondern ein weltweiter, wortwörtlicher Bankraub, der Billionenverluste verursachte und Abermillionen Menschen die Existenz kostete, von Chicago bis China - für den aber, wie "Inside Job" in kühler Wut erinnert, bis heute kein einziger Schuldiger strafrechtlich belangt wurde. Statt dessen ziehen die gleichen Leute wieder die Strippen, an der Wall Street wie in Washington, und kassieren neue Bonusprämien ab.

Summers personifiziert, wie Ferguson aufzeigt, die Drehtür zwischen akademischer Welt, Wall Street und Politik, die auch nach der Krise weiter schnurrt. Obama, der im Wahlkampf noch eine "neue Kultur an der Wall Street" gefordert hatte, berief Summers 2009 zum Chef-Wirtschaftsberater - ausgerechnet diesen Mann, der einer der frühen Mitverursacher der Krise war. Ende des Jahres will Summers nun nach Harvard zurückkehren, um die nächste Generation von Wirtschaftsgurus auszubilden. Ferguson seufzt: "Nichts hat sich geändert."

Eine deprimierende Erkennntis. Die Lumpen kamen ungestraft davon, sackten sogar noch neunstellige "Abfindungen" ein. Allein Stan O'Neal, der als Vorstandsvorsitzender Merrill Lynch verheizte, kassierte 162 Millionen Dollar. Anschließend wechselte er ins Board des größten US-Aluminiumkonzerns Alcoa, dessen damaliger Vorstandschef die "strategische Vision" des Opportunisten lobte.


Ich hab leider im Moment nicht die Zeit, dir noch bessere Erklärungen herauszusuchen, die belegen dass diese Krise volle Absicht war und wie die Politik da mit den Bankern zusammengearbeitet hat. Vielleicht machst du dich mal selber schlau oder aber du mußt ein bischen warten.

Xedion hat geschrieben:Die "Verantwortlichen" wussten zwar evtl., dass/wann so eine Blase platzt, sie haben aber in ihre eigene Tasche gewirtschaftet. Es ging in meinen Augen nicht darum: "so, jetzt machen wir die Menschen mal alle ärmer *diabolisches Lachen*".

Doch, genau darum ging es. Die amerikanisch Schulden um die ganze Welt zu verteilen, denn die USA sind sowas von Pleite und das verzögert ihren Untergang. Es ging um Zeitgewinn auf Kosten aller Länder dieser Erde.

Xedion hat geschrieben:Im Endeffekt mag das Ergebnis das selbe sein, ich unterstelle den entsprechenden Personen aber eher, dass sie über Leichen gehen um Profit zu machen - nicht, dass sie einfach aus reiner Bosheit alle Ärmer machen wollen. Und global wird da vermutlich kaum einer denken.

Sie gingen über Leichen wie Island, Griechenland, Irland, Italien, Spanien und Portugal und wer weiß, was da noch kommt.

Xedion hat geschrieben:Diese Aussage ist einfach zu kurz gedacht. Klar kann sich jeder eine bessere Welt ausdenken. Wird sie dadurch realistisch?

Nein, realistisch kann sie nur werden, wenn dementsprechend gehandelt wird.

Xedion hat geschrieben:In einer besseren Welt hätte ich eine Million auf dem Konto und könnte mir etwas mehr leisten. In einer besseren Welt würden meine Eltern noch Kindergeld für mich bekommen usw., ich würde meinen Strom über eine Solaranlage selber produzieren usw. Und schon wird das Problem deutlich.

ich weiß zwar nicht wie alt du bist, aber aus dem Kindergeld bist du schon draussen. Es gibt auch realistischere Fälle. Was du aufzählst, ist übertrieben und von der falschen Seite her angepackt.
Xedion hat geschrieben:"Besser" ist schonmal ein Wort, welches so viel verschiedene Präferenzen unter einen Hut bekommen muss, dass es eben nicht trivial ist. Deine Vorstellung einer besseren Welt ist nicht die meine und sicher auch nicht die eines großen Managers.

Das ist so, weil mir alle die Dinge, die einem Manager wichtig sind und mit Profit zu tun haben, nicht wichtig sind.

Xedion hat geschrieben:Wer bestimmt nun, was besser ist? Ich studiere z.B. in Karlsruhe, da gab es vor kurzem einen Zusammenschluss des Forschungszentrum und der Uni zum KIT. In meinen Augen ist die Lehre dadurch besser geworden, das sehen Leute aus anderen Studiengängen aber evtl. auch anders.
Ähnliche Frage, Volksentscheid. Alle wollen einen Volksentscheid für Stuttgart 21. Aber welches "Volk" soll da entscheiden dürfen? Ganz Deutschland? BW? Nur Stuttgart? Oder nur die Bahnkunden?

Es sollten eigentlich nur die Menschen entscheiden, die wissen über was sie entscheiden und sich informiert haben. Zumindest wäre das klug
Xedion hat geschrieben:Wenn du meinst, dass es so einfach ist, dann geh mit deinem Vorschlag doch mal zu einem volkswirtschaftlichen Institut und lass es dir durchrechnen. Vielleicht stimmt es ja, vielleicht auch nicht. Ich denke jedoch eher nicht - es hört sich immer alles so einfach an, am Ende kommt dann heraus, dass man einige relevante Punkte übersehen hat :) Geht ja schon bei der Frage los, wie hoch das "Grundeinkommen" sein müsste. Oder willst du nur so Geld verteilen?

http://de.wikipedia.org/wiki/Bedingungs ... ine_Kritik
http://de.wikipedia.org/wiki/Ulmer_Modell#Kritik

Geld gehört in den Umlauf und nicht auf irgendwelche Konten.

Geld im Umlauf kurbelt die Wirtschaft an. Geld auf den Konten und nichts geht mehr.
Xedion hat geschrieben:Rente

Und wie war es vor Bismarck?
Was die Lebenserwartung angeht, so zweifelt in meinen Augen keiner wirklich daran, dass die Menschen immer älter werden. Habe es aber noch nie selbst nachgeprüft. Ich denke übrigens auch, dass viele Medikamente nicht wirklich notwendig sein. Aber das ist ja wieder eine andere Sache. Es gibt jedoch auch große Fortschritte beim Thema Organtransplantation usw. Und da wird man auf Immunsuppressiva nur selten verzichten können - das nur als Beispiel.

Ich werde das mal nachprüfen, wenn ich Zeit habe.

Xedion hat geschrieben:Das man für solche Dinge hohe Strafen haben sollte, das ist klar. Und man darf nicht nur den Konzern dafür verantwortlich machen, sondern auch die Konzernleitung. Persönlich. Ich denke wenn ein Manager weiß, dass ihn so etwas JAHRELANG ins Gefängnis bringen kann, dann sieht er das mit etwas anderen Augen. Ist ja bei Steuersündern ähnlich. Die Strafen sind da relativ milde und die Anreize hoch.

Die wissen doch, dass es keine hohen Strafen für sie gibt, also werden sie es wieder genauso tun.
Xedion hat geschrieben:
Geld


Als Sicherheit wird jedoch der Staat dabei angegeben. Der Staat kommt für die Schulden auf Ja - und wer ist der Staat? Das sind wir alle. Sprich wenn du schreibst, dass Geld dann weniger Wert ist, ist das ja nicht falsch. Es wird allen weggenommen und damit haben wir ja einen Gegenwert. Die Frage, ob man es lieber den "reichen" weggenommen hätte ist ja wieder eine ganz andere und über die "Lösung" der Finanzkrise kann man sich sicher endlos streiten. Da streiten sich ja selbst die Experten.

Es wird allen weggenommen für die Spielsucht und den persönlichen Reichtum einiger weniger. Genauso hätte man diese Banken auch pleite gehen lassen können. Es wären dann neue Banken entstanden. So aber lässt man diejenigen, die bewiesen haben dass sie unfähig sind, weiter machen und wir bezahlen die Dummheit.

Xedion hat geschrieben:
Vulkanausbrüche haben aber mit CO2 zu tun. Ich hab dich auch nicht hochgenommen, wo du behauptet hast vor 10.000 Jahren hätte es kein CO2 gegeben...


Ich sprach davon, dass es vor 10.000 Jahren kein CO2 gab, meinte aber, kein von Menschen erzeugtes. Ich dachte eigentlich das wäre klar, zumal man CO2 wohl kaum wegdenken kann.

:roll:
Xedion hat geschrieben:Genmais

Ich esse auch lieber "natürlichen" Mais, keine Frage. Nur kann ich nicht sagen, dass Genmais automatisch schädlich sein soll. Ich bin kein Biologe und kenne auch keine Studien zum Thema. Oder anders formuliert, je nach Technik dürften die Risiken hier höher oder niedriger sein. Ich verdamme Genmais nicht pauschal, würde ihn aber auch nicht freiwillig essen, weil ich da eben kein Vertrauen habe. Das ist aber auch eher ein Bauchgefühl. Dies kann ich mir aber auch nur leisten, weil ich genug Geld habe, um wählen zu können zwischen den Angeboten.

HartzIV-Empfänger können es sich nicht leisten, zu wählen.
Xedion hat geschrieben:Grundsätzlich bin ich immer vorsichtig, was Studien angeht. Da kann man immer Fragen, wer der Urheber ist und was dieser bezwecken könnte. Vielleicht stimmt es und Genmais macht tatsächlich unfruchtbar. Möglich. Ich kann das nicht sagen. Ich denke aber, den weiteren Schritt, dass man Menschen absichtlich unfruchtbar macht, etwas unglaubwürdiger. Vielleicht auch, weil ich der Ansicht bin, dass die meisten Unternehmen zu profitorientiert sind. Da geht man zwar über Leichen (Verkauf davon, obwohl man es evtl. weiß), mehr aber auch nicht. Das reicht ja aber schon..

Es gibt genug Studien. Die sprechen alle von diesen Gefahren. Klar ist es Gewinnsucht, weil man sich genmanipulierte Nahrungsmittel patentieren lassen kann. Wenn sich aber nun herausstellt, dass man diese genmanipulierte Nahrung auch noch für solche Zwecke verwenden kann, dann werden sich schon Leute finden die das auch tun.
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