Elfer hat geschrieben:Doch. Dazu muss man wissen, wie dieser Kernbereichsschutz sich entwickelt, hat, welche Erfordernisse gegeben sind und wie die Verfahren sind.
Okay, sowas weiß man als Laie nicht unbedingt.
Elfer hat geschrieben:Grundsätzlich gebe ich zu bedenken, dass es dabei immer um Straftäter geht, nicht um irgendwen oder Unverdächtige.
Also, wir reden immer davon, dass dem Straftäter in diesem Land ein umfassender Schutz zugesichert wird.
Ist nicht erstmal jeder verdächtig?
Elfer hat geschrieben:Nein. Es geht nicht um die Globalität der Kriminalität, es geht darum, dass wir das Vorgehen der Behörden in den USA nicht mit denen in Deutschland vergleichen kann.
Erst einmal dürften die USA hier nicht einfach wildern, dann wäre es doch fatal, wenn man glaubt, man könne die deutschen Behörden beschränken, weil die USA in Übersee Missbrauch treiben.
Würden die USA hier wildern, ändern wir nicht damit, wenn wir die deutschen Behörden an die Kette legen.
Also, der Vergleich ist unzulässig, auch als Beispiel.
Das ist mir irgendwie nicht genug, denn die USA 'wildern' hier schon. Firmen wie Google oder Facebook sind auch in Deutschland tätig und ermöglichen so auch das Ausspionieren unserer Computer.
http://www.nytimes.com/2010/11/17/techn ... .html?_r=1
Under the proposal, firms would have to design systems to intercept and unscramble encrypted messages. Services based overseas would have to route communications through a server on United States soil where they could be wiretapped.
Damit ermöglichen die USA auch Wirtschaftsspionage bei deutschen Firmen.
http://www.nytimes.com/2010/09/27/us/27wiretap.html
Essentially, officials want Congress to require all services that enable communications — including encrypted e-mail transmitters like BlackBerry, social networking Web sites like Facebook and software that allows direct “peer to peer” messaging like Skype — to be technically capable of complying if served with a wiretap order. The mandate would include being able to intercept and unscramble encrypted messages.
Wenn man sich mit Datenschutz beschäftigt, sollte man sich auch Gedanken darüber machen, wie man die Daten der Bevölkerung vor sowas schützt.
Es braucht sich wirklich keiner über den Bundestrojaner aufregen. Dass, was unsere Polizei nicht wissen darf, wissen die amerikanische Regierung und amerikanische Konzerne sowieso schon und die halten sich bestimmt nicht an deutsche Gesetze.
Wenn schon ein Gesetz, dann müßte es zumindest EU-weit gelten und die EU müßte auch ein Wörtchen mitreden was denn die Amis dürfen und was nicht. Der Bereich Internet entwickelt sich so schnell, die Möglichkeiten ebenso - und keiner scheint den Durchblick zu haben.
Elfer hat geschrieben:Der Durchblick ist eigentlich ganz einfach zu behalten. Wir reden bei Maßnahmen immer vom Staat.
Der Staat will mehr Möglichkeiten gegen Kriminalität und der Staat würde sich an die Gesetze halten. Soviel ist klar. Nur muß der Staat nicht auch seine Bürger vor Staaten schützen, die entgegen diesen Gesetzen handeln?
Elfer hat geschrieben:Ich würde gegen die Gesetze verstoßen. Wäre nicht nötig, wenn die Leute, die dies von mir erwarten, das Notwendige zuließen.
Erinnerst Du Dich an den Entführungsfall eines kleinen Jungen und der Androhung von Gewalt an den Täter, wenn er nicht sagt, wo der Junge zu finden ist, bevor er stirbt?
Ja, das passierte hier in Hessen. Sehr wahrscheinlich mit Genehmigung des Ministerpräsidenten Koch und dann wollte es keiner gewesen sein.
Elfer hat geschrieben:Das frag ich Dich. Die Leute haben mehr eingebildete Angst vor dem Staat, als vor Serienmördern.
Das muß ja irgendwo eine Ursache haben. Viel Vertrauen scheint da nicht vorhanden zu sein.
Elfer hat geschrieben:Das können auch 2 -4 Jahre sein.
Irgendwo muß ja Schluß sein und 1 1/2 - 2 Jahre würden ausreichen.
Elfer hat geschrieben:Ist so. Die Auswertung für Marktanalysen ist da schon gelaufen. Das nehmen die Leute eher in Kauf, als den berechtigten und geprüften Zugriff der Ermittler auf die Daten von Straftätern.
Es wäre wünschenswert, dass es ein Gesetz gäbe, dass vorschreibt dass die Daten nach Ablauf einer bestimmten Frist gelöscht werden müssen und dass man das auch nachkontrolliert. Der Staat sucht doch immer nach Einnahmequellen - wie wäre es mit einer Strafe fürs nicht löschen?
Datenhandel ist zu einem guten Geschäft geworden. Fängt bei Preisausschreiben an, wo die Leute freiwillig ihre Adressen und Telefon-Nummern rausgeben. Da denkt keiner an den Datenschutz.
Elfer hat geschrieben:Ja, denn den § 100g StPO gab es da schon und der ist die Grundlage, nicht die Vorratsdatenspeicherung gem. § 113a TKG (die regelt nur die Art und Dauer der Speicherung).
Aber bestimmt nicht die Löschung...
Elfer hat geschrieben:Aber es leuchtet doch ein, dass ein Verfahren, das gesetzlich geregelt ist, mehr Rechtssicherheit schafft, als eine ungeregelte Vorgehensweise.
Auf jeden Fall. Nur würden wir eine bessere und transparentere Regelung benötigen.
Elfer hat geschrieben:...und beklagen uns dann über Unfähigkeit und Untätigkeit.
so ist es.
Elfer hat geschrieben:Das ist kein Argument, weil es einen Trend unterstützen würde.
Sollte kein Argument sein.
Elfer hat geschrieben:
Es geht nicht ums können, es geht ums dürfen!!
Die dürfen leider - weltweit, worin ich eine große Gefahr sehe, die auch geregelt werden müßte.