elfenpfad hat geschrieben:
Dass es der russischen Bevölkerung jetzt vergleichsweise besser geht, das wird sogar in diesem Bericht angesprochen, ich habe entsprechende Textstelle rot markiert.
Ansonsten auch interessant zu lesen, der Rest.
Ich habe die Geschichte Russlands seit Gorbatschow verfolgt. Jelzin war für mich ein Betrüger und ein Säufer, eine Marionette, die für ein klein wenig Reichtum für sich und seine Clique die gesamten russischen Werte an den Westen verkaufte. Gut für den Westen - besser gesagt, für die westlichen Konzerne.
Als Putin dann an die Macht kam, hat er aufgeräumt. Dazu gehörte Chodorkowski und der war sogar der wichtigste Punkt, wegen der Ölreserven. Putin schmiss auch die US-Ölkonzerne raus, die sich nicht an die Umweltauflagen hielten. Mag sein, dass das mit den Umweltauflagen nur ein Vorwand war, aber egal, er wollte sie loswerden. Putin zahlte auch innerhalb kürzester Zeit die russischen Staatsschulden zurück. Auch Deutschland bekam die 10 Milliarden wieder, die Kohl dem Jelzin geliehen hatte, während unsere Politiker immer mehr neue Schulden machten und immer noch machen. Er änderte auch vieles im Land selbst. So z.B. machte er viel für Familienförderung und versucht, den Alkoholismus zu bekämpfen.
An diese Geschichte hier kann ich mich auch noch erinnern: http://www.focus.de/politik/ausland/mos ... 15536.html
Russischer Top-Banker ermordet
Donnerstag 14.09.2006, 13:10
Der Vize-Vorsitzende der russischen Zentralbank, Andrej Koslow, hat seinen Kampf gegen Wirtschaftskriminalität mit dem Leben bezahlt. Er erlag nach einem Attentat seinen Verletzungen.
...Unter der Leitung Koslows hatte die russische Zentralbank die Lizenzen zahlreicher Banken eingezogen, die der Beteiligung an Geldwäsche verdächtigt wurden.
Für Putin ein schwerer Verlust. Koslow beendete in vielen Fällen die Geldwäsche über Russland.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/meldungen ... 08033.html
Seit Präsident Wladimir Putin vor sechs Jahren angetreten ist, das organisierte Verbrechen in Russland zu bekämpfen, ist Koslow der höchstrangige Vertreter des Staates, der einem solchen Anschlag zum Opfer fiel. In der Wendezeit nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion waren unter Putins Vorgänger Boris Jelzin politische Morde an der Tagesordnung. Viele Russen fühlen sich mit dem Anschlag auf Koslow in diese Zeit zurückversetzt....
...Finanzminister Alexej Kudrin sagte, Koslow habe im Kampf gegen die Wirtschaftskriminalität an vorderster Front gestanden und dabei wiederholt die Interessen prinzipienloser Vertreter der Finanzbranche verletzt.
Naja, die prinzipienlosen Vertreter der Finanzbranche - da hat Putin so seine Feinde.
Und ich kann mich erinnern, wie unsere Medien damals über Jelzin berichteten - besser wie über Putin. Verkehrte Welt halt.
Im Prozess des ehemaligen Yokos-Chef Michail Chodorkowski geht es nicht nur um das Schicksal eines Oligarchen. Für Wladimir Putin ist es ein ideologischer Kampf.
Als Wladimir Putin vor wenigen Tagen in einer Bürgerfragestunde im russischen Fernsehen Michail Chodorkowski vorverurteilte bezog sich der russische Premier zwar auf das angeblich gestohlene Öl durch Chodorkowskis Öl-Konzern Yukos. Genauso gut aber könnte Putin ein Geschäft Chodorkowskis gemeint haben, das 15 Jahre zurück liegt. Denn die Geschichte des Konflikts zwischen dem Ex-Spion Putin und Chodorkowski ist alt und ohne die ideologische Ausbildung beider Männer nicht zu verstehen.
1995 wickelten der russische Staat und die damalige Chodorkowsi-Bank „Menatep“ ein Geschäft ab, das von vornherein einen sicheren Sieger kannte: Michail Chodorkwoski. Beim Deal „Aktien für Kredite“ bekamen Privatbanken Aktien von Staatsunternehmen aus der Erdöl-, Nickel- und anderen Rohstoffindustrien, wenn sie diesen Kredite gaben. Chodorkowskis Bank war eine von mehreren privaten Instituten, die in wenigen Monaten die industriellen Besitztümer der Gesellschaft zu eigenen Gunsten umverteilten.
Das sind nur Halbwahrheiten.
Hier hat jemand Informationen zusammengetragen, die fast unglaublich klingen. Wenn nur die Hälfte davon stimmt, reicht es schon. Die Originalquelle soll das Saar-Echo sein - danach muß ich nochmal suchen. Allerdings habe ich vieles was da drin steht noch so in Erinnerung: http://www.wallstreet-online.de/diskuss ... bredouille
Teil 0: Auch Deutschland gehört zu den engeren Kombattanten Spuren von Saarbrücken über Berlin nach Moskau
Teil I: WLADIMIR PUTIN, GERHARD SCHRÖDER, ERNEST BACKES – UND WELCHE ROLLE SPIELTE DABEI DER BND?
Teil II: CHODORKOVSKY VERLOR GEGEN US-AMERIKA - UND DIE US-PROFIS GEGEN WLADIMIR PUTIN
Teil III: WAR YUKOS WIRKLICH HEISSE UND KALTE KRIEGE WERT? – DAS US-GROSSKAPITAL MACHT RECHNUNG OHNE WIRT
Teil IV: TOTALBLAMAGE FÜR DIE GROSSMEISTER DES KAPITALS: RUSSLAND UND CHINA GEWINNEN GLOBALE ZOCKERPARTIE
Teil V: GERÄT DAS KAPITALISTISCHE ABENTEUER YUKOS ZUM AUSGANGSPUNKT EINER GEOPOLITISCHEN KORREKTUR?
Teil VI: AUCH OBEN AUF DEN SCHULTERN EINES GEHEIMDIENSTES KANN EINER MANCHMAL DEUTLICHE SPUREN HINTERLASSEN
Teil VII: WESTLICHE WELT LEIDET AN GEDÄCHTNISVERLUST – GEOPOLITISCHE ZIELE DER USA MASSIV GEFÄHRDET
Teil VIII: WAR DEUTSCHLAND DER SCHWACHPUNKT IM BIG DEAL? MIT SICHEREM GESPÜR ZWISCHEN ALLEN STÜHLEN
Teil IX: AUF DIE SCHWEIZ KANN SICH JEDER VERLASSEN, DER DIE RICHTIGEN, DIE KAPITALEN ARGUMENTE VORBRINGT
Saarbrücken. (SE) Der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) soll am Sturz des ehemaligen Multimilliardärs und Vorstandsvorsitzenden des größten russischen Ölkonzerns, Mikhail Chodorkovsky, beteiligt gewesen sein und Chodorkovsky belastendes Material nach Moskau geliefert haben. Das ist Inhalt einer heute begonnenen Serie des SAAR-ECHO. Ihre Brisanz erhält diese Nachricht in Verbindung mit den Statuten der Finanzgruppe Menatep, in der die Yukos-Eigner ihren Besitz organisiert haben.
Danach hatte Chodorkovsky im Falle seines Todes, einer Entführung, Haftstrafe oder beim Verlust eines wichtigen Yukos-Teilbetriebs seine Rechte an Yukos abzugeben, wie die Moskauer Wirtschaftszeitung „Wedomosti“ berichtet hat.
Da das Yukos-Management weitgehend von Amerikanern kontrolliert wurde und sich ein Yukos-Großaktionär und Vertrauter Chodorkovskys, der Russe Leonid Newslin, bereits nach Israel abgesetzt hatte, wo ein russischer Haftbefehl gegen ihn nicht vollstreckt werden kann, wäre Yukos bei Verurteilung Chodorkovskys zu einer Haftstrafe sofort und vollständig an Newslin übergegangen und Yukos damit unter totale Kontrolle der USA und Israels geraten, während der eher bodenständige und mit Russland verbundene Chodorkovsky lediglich 20 bis 40 Prozent von Yukos an die US-Konzerne Exxon-Mobil und Texaco verkaufen wollte.
Da dem amerikanischen Management die Abtretungsklausel in den Menatep-Statuten bekannt war, brauchte lediglich Chodorkovsky belastendes Material nach Moskau lanciert zu werden, das zu seiner Verurteilung zu einer Haftstrafe Chodorkovskys führen würde, um sich die totale Kontrolle über den russischen Ölgiganten zu sichern und ihn der Kontrolle Russlands vollständig zu entziehen. Diesen Part hat offensichtlich der BND übernommen.
Der Plan ging nicht auf, nachdem Präsident Putin im Herbst 2004 die Strategie der USA im amerikanisch-russischen Ölkrieg durchschaute, die schon seit langem den russischen Ölreichtum im Visier hatten und unter ihre Kontrolle zu bringen versuchten. Putin unterlief die amerikanische Strategie, indem er die Verurteilung Chodorkovskys zu einer Haftstrafe hinauszögerte, weil ansonsten die Menatep-Statuten sofort gegriffen hätten und Yukos für Russland damit vollständig verloren gegangen wäre. Der ehemalige KGB-Offizier Putin entwickelte eine Verteidigungsstrategie.
(ist ziemlich lang, aber nach dem Lesen ist klar, warum Gerhard Schröder eine Karriere bei Gazprom macht...)
elfenpfad hat geschrieben:Putin und die Jungkapitalisten
Fast zur gleichen Zeit beschäftigt sich in St. Petersburg der Mann, der betont, dass ein Geheimdienstler nie ein ehemaliger Geheimdienstler werden könne, sondern stets einer bleibe, mit dem Thema Rohstoffe als strategische Ressource des Staates. Wladimir Putin weiß, dass Russlands Stärke seine Bodenschätzen sind. Und gleichzeitig muss er zusehen, wie Privatleute diese Schätze unter sich aufteilen.
Um für Russland überhaupt noch was zu retten, war es wohl höchste Zeit einzugreifen.
elfenpfad hat geschrieben:Mit seinen politischen Kontakten und seinem Netzwerk Gleichgesinnter trieb Chodorkowsi die Entwicklung der Bank voran. Als die Bank im Jahr 1995 schließlich beim Geschäft „Kredite gegen Aktien“ für 350 Millionen Dollar Aktien von Yukos als Sicherheit erwarb, befand sich der junge russische Staate am Rande des Ruins.
Wohin ihn Jelzin gebracht hatte...
elfenpfad hat geschrieben:Die Finanzkrisen von 1997 und 1998 in Russland führen zu erheblichem Kapitalabfluss. Neben den verantwortlichen Beamten, die das Geld außer Landes schafften, sorgten vor allem die jungen Kapitalisten, dass der im Land verdiente Rubel schnell in Dollar und Schweizer Franken umgewandelt wurde und das Land verließ.
So kann man ohne einen Schuß einen Krieg gewinnen, wenn die 'richtigen' Leute an der Regierung sitzen.
elfenpfad hat geschrieben:Zehntausende einfache Beamten und Hunderttausende Rentner erhielten monatelang kein Geld, viele Arbeiter wurden mit den Gütern bezahlt, die sie selbst herstellten. Menschen hungerten.[/b]
Er wollte nicht gehorchen
Die Oligarchen waren wohl nicht die Schuldigen dieser Misere, deren Wurzeln eher in der sowjetischen Planwirtschaft zu suchen sind. Aber sie wussten, wie sie aus der Not Gewinn ziehen. Chodorkowski war einer von ihnen.
Im Gegensatz zu anderen drängte es ihn auch in die Politik. Schon fast vergessen ist sein Projekt „Open Russia“ zur Förderung von Bibliotheken, Internet und einer liberal gesinnten Jugendorganisation. In seinem Denken gab es die Grenzlinie nicht, die Putin als Präsident ihm und anderen Oligarchen vorgegeben hatte: „Haltet Euch aus der Politik“ heraus.
Quasi parallel zur Konzentration der politischen Macht im Land – Abschaffung der Gouverneurswahlen – forcierte Putin und die unter ihm aufgestiegenen Geheimdienstler und Militärangehörige die Konzentration wichtiger Industrien in der Staatshand, allem voran Gas und Erdöl. Chodorkowskis Aufmüpfigkeit war dem Kreml geradezu willkommen. Die Zerschlagung seines Konzerns Yukos, angeblich wegen Steuerhinterziehung, sorgte für genug Abschreckung: Die Oligarchen Wladimir Gussinski (Medien) und Boris Beresowski (Autos, Medien) flohen ins Ausland. Andere, Roman Abramowitsch und Oleg Deripaska, folgen der Kremllinie.
Putin hat das Problem des Geldabflusses nicht vollständig gelöst. Durch die Aneignung wichtiger Industrien sorgte er aber dafür, dass der Staat Geld einnahm und die – niedrigen – Renten und Löhne wieder regelmäßig fließen.
Mit den neuen monopolartigen Wirtschaftsstrukturen garantiert das Regime zwar eine gewisse Stabilität. Zugleich verhindert es aber Konkurrenz, bremst so Effizienzstreben aus und nährt einen aufgeblähten Beamtenapparat.
Nicht zufällig hat der jetzige Präsident Dmitri Medwedew Anfang Juni 2010 gesagt, dass Russlands Öl nicht nur sein Segen sei. Es sei auch sein Problem. „Wenn der Preis hoch ist, fließen keine Investitionen mehr in andere Sektoren.“
Die Herrscher im Kreml haben die alten Oligarchen gebändigt. Doch eine sinnvolle Perspektive für die Entwicklung des eigenen Landes haben sie nicht gefunden.
Kommt mir irgendwie wie billige Propaganda vor.