Iran: Israelisches Spionagenetzwerk aufgeflogen

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Iran: Israelisches Spionagenetzwerk aufgeflogen

Beitragvon Britta » Donnerstag 13. Januar 2011, 23:42

Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, dass im Iran ein israelisches Spionagenetzwerk aufgeflogen ist, dass unter anderem für die Ermordung des iranischen Atomphysikers Dr. Massoud Ali-Mohammadi verantwortlich gemacht wird. Das berichtete auch der iranische TV-Sender IRINN TV.

Die Spione sollen die Ermordung von Ali-Mohammadi in Europa und benachbarten Staaten geplant haben.Ali-Mohammadi wurde im Januar 2010 von einer ferngezündeten Bombe getötet, die auf einem Motorrad befestigt war, dass neben seinem Haus parkte. Die Haupttäter seien nun verhaftet worden. Genauere Informationen über das Spionage-Netzwerk sollen in den nächsten Tagen bekannt gegeben werden. Die Verhafteten hätten zugegeben, für den Mossad zu arbeiten und dass sie die Ausrüstung für die Ermordung Ali-Mohammadis ebenfalls vom Mossad erhalten hätten, gab Esmail Kowsari, Mitglied der iranischen Regierung bekannt.

Im November 2010 war ein weiterer Atomphysiker, Majid Shahriar, von einer Bombe auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz getötet worden.

http://www.xinhuanet.com/
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Re: Iran: Israelisches Spionagenetzwerk aufgeflogen

Beitragvon Elfer » Freitag 14. Januar 2011, 00:17

Nun, chinesische Nachrichtenagenturen sind nicht meine bevorzugten Quellen (hab da gewisse Vorbehalte)

Die Alleingänge der ISraelis sind aber bekannt, werden gerne geleugnet oder als legitim abgetan.

Mich kotzt es ebenso an, wie andere Terroranschläge.
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Re: Iran: Israelisches Spionagenetzwerk aufgeflogen

Beitragvon Britta » Freitag 14. Januar 2011, 09:51

Elfer hat geschrieben:Nun, chinesische Nachrichtenagenturen sind nicht meine bevorzugten Quellen (hab da gewisse Vorbehalte)

:mrgreen:

Elfer hat geschrieben:Die Alleingänge der ISraelis sind aber bekannt, werden gerne geleugnet oder als legitim abgetan.


Im iranischen Fernsehen und in den Medien wurde ganz groß betont, dass man die 'Haupttäter' habe. Ich denke, man hat die Helfershelfer, die die Bomben platziert haben.

Elfer hat geschrieben:Mich kotzt es ebenso an, wie andere Terroranschläge.

Mord ist Mord - auch wenn er im Auftrag einer Regierung oder eines Geheimdienstes erfolgt.
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Re: Iran: Israelisches Spionagenetzwerk aufgeflogen

Beitragvon elfenpfad » Freitag 14. Januar 2011, 15:13

Elfer hat geschrieben
Nun, chinesische Nachrichtenagenturen sind nicht meine bevorzugten Quellen (hab da gewisse Vorbehalte)

Meine auch nicht, chinesische Sprache schwere Sprache :mrgreen:

Britta hat geschrieben
Mord ist Mord - auch wenn er im Auftrag einer Regierung oder eines Geheimdienstes erfolgt.

So ist es !!!


Ich hab auch noch einen link gefunden dazu:




Israelischer Spionagering gesprengt


Spione sollen im Jänner 2010 Atomwissenschaftler getötet haben


Teheran - Im Iran sind nach Berichten der staatlichen Medien Spione des israelischen Geheimdienstes Mossad festgenommen worden, die an der Ermordung eines iranischen Atomwissenschaftlers beteiligt gewesen sein sollen. "Das Netzwerk von Spionen und Terroristen mit Verbindungen zum Mossad wurde zerstört", berichtete das iranische Fernsehen am Montag. Sie seien für die Tötung von Massoud Ali-Mohammadi verantwortlich. Der Wissenschaftler war am 12. Jänner 2010 in Teheran durch eine ferngezündete Bombe umgekommen.

Bei einem ähnlichen Attentat im November 2010 war ein weiterer Nuklearwissenschaftler ums Leben gekommen und anderer verletzt worden. Die iranische Führung um Staatspräsident Mahmoud Ahmadinejad hatte bereits unmittelbar nach den Anschlägen die USA, Israel "und deren Agenten" verantwortlich gemacht.

Auf Spionage steht im Iran die Todesstrafe. Im Dezember wurde ein Iraner hingerichtet, der wegen Spionage für Israel zum Tode verurteilt worden war.

In einer Erklärung des iranischen Geheimdienstes hieß es am Montag, iranische Agenten hätten wichtige Informationen über Pläne des israelischen Geheimdienstes gegen den Iran gewonnen. Einzelheiten sollten zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.


http://derstandard.at/1293370330246/Isr ... -gesprengt
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Re: Iran: Israelisches Spionagenetzwerk aufgeflogen

Beitragvon Britta » Freitag 14. Januar 2011, 15:17

Nur haben sie wirklich nur die Dümmsten erwischt. Die Drahtzieher sind im Iran nicht zu finden. Die haben die nur ausgebildet und das Material für die Bomben geliefert.
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Re: Iran: Israelisches Spionagenetzwerk aufgeflogen

Beitragvon elfenpfad » Freitag 14. Januar 2011, 15:41

Britta hat geschrieben:Nur haben sie wirklich nur die Dümmsten erwischt. Die Drahtzieher sind im Iran nicht zu finden. Die haben die nur ausgebildet und das Material für die Bomben geliefert.

Da stellt man unwillkürlich sich immer wieder diese Frage:
Wer ist schuldiger - die Drahtzieher, oder die willigen :? Vollstrecker: welche Hände sind "schmutziger" ???
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Re: Iran: Israelisches Spionagenetzwerk aufgeflogen

Beitragvon Britta » Freitag 14. Januar 2011, 16:25

elfenpfad hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Nur haben sie wirklich nur die Dümmsten erwischt. Die Drahtzieher sind im Iran nicht zu finden. Die haben die nur ausgebildet und das Material für die Bomben geliefert.

Da stellt man unwillkürlich sich immer wieder diese Frage:
Wer ist schuldiger - die Drahtzieher, oder die willigen :? Vollstrecker: welche Hände sind "schmutziger" ???


Ich würde sagen, die Intelligenz dahinter hat die schmutzigeren Hände. Dumme Leute lassen sich leicht manipulieren.

Für die Welt sind die iranischen (noch nicht vorhandenen) Atomwaffen eine Bedrohung und es werden sich viele finden, die die Ermordung der iranischen Wissenschaftler in Ordnung finden. Es ist schon armseelig, wenn Regierungen keine diplomatische Lösung finden können/wollen, und solche Verbrechen begehen.

Der Iran kann - laut den Wikileaks-Cables, in den nächsten Jahren keinesfalls eine Atombombe bauen. Das Argument, warum sie lieber selbst daran arbeiten, Uran anzureichern, statt angereichertes Uran von anderen Ländern zu kaufen ist, dass sie dann jederzeit erpressbar wären und man ihnen die Lieferung verweigern würde. Da wurden in den Cables extra Gegenargumente für die Verhandlungen an die Botschaft in Brasilia geschickt.

Ist auch eine schöne, informative Zusammenfassung, was sich da so in den Jahren hinter den Kulissen getan hat. Hab's mal ein bischen umformatiert, damit es leichter zu lesen ist. Englisch ist es halt trotzdem noch.

http://wikileaks.ulalala.net/cable/2009 ... 18094.html

1. (U) This is an action request for Embassy Brasilia. Please see paragraphs 5-6.

¶2. (C) Summary. The Department requests Embassy Brasilia persuade Brazilian officials to use the expected November 23 visit of Iranian President Mahmoud Ahmadinejad to Brazil to urge Iran's constructive engagement with the five permanent members of the Security Council and Germany (P5+1) on its nuclear program, its full compliance with UN Security Council resolutions and its assistance in freeing unjustly imprisoned American citizens. End Summary.


Mit 'Post' ist der Botschafter gemeint...
7. (U) Post may draw on following guidance in responding to any counter-arguments or questions from the Brazilian government.

-- In the TRR proposal, why must Iran surrender all of its LEU in one batch, and why must it be before the end of the year?
o The TRR proposal was developed both to supply Iran with the fuel required for the continued operation of the reactor and also as a measure to build confidence in Iran's peaceful intentions and its seriousness to negotiate.
o By agreeing to the transfer of 1200 kilograms of LEU (enough to equal the last fuel supply agreement Iran signed for the reactor with Argentina in the early 1990s), we aimed to lessen international concerns that Iran was attempting to create a stockpile of uranium to contribute to an eventual breakout from the NPT. This would consequently allow more time for negotiations on the broader nuclear file.
o The transfer by the end of the year is needed to ensure that Iran receives the fuel required for the reactor before December 2010, when the reactor will run out and be forced to shut down.

-- What risk does the LEU stored in Iran pose to the international community? Isn't it under full IAEA monitoring?

o Yes, this LEU is currently under IAEA safeguards.
o However, given Iran's long history of IAEA safeguards violations and NPT noncompliance, the international community cannot trust that Iran will not interfere with IAEA monitoring or withdraw from IAEA safeguards or the NPT altogether.
o This project will remove an immediate source of concern and establish some confidence in Iran's peaceful intent and willingness to comply with its obligations. -

- How can Iran be sure it will ever receive the fuel assemblies for the TRR in the current international environment, in which many openly seek to diminish Iran's nuclear capacity?

o We and our partners have each made political commitments at the highest levels to the fulfillment of this project. Should Iran agree to it, Iran will receive the fuel required.
o All participants in this project are taking risks. Iran stands in violation of the NPT, its IAEA safeguards agreement, and three Chapter VII UNSC resolutions. This project offers Iran an opportunity to establish confidence in its peaceful intentions, a confidence that has eroded due to Iran's continued non-compliance.

-- Iran suspended enrichment once before in response to international demands, and received no benefit. Why should Iran trust the international community now?

o Iran's suspension of uranium enrichment and other activities in the past was intended to support a diplomatic process. Unfortunately, Iran terminated that diplomatic process in August 2005 by abandoning suspension.
o However, prior to that point, Iran's temporary suspension avoided its being reported to the UN Security Council and the sanctions that would have likely come along with that report.
o The requirement of suspension imposed by the UNSC in resolution 1737 is intended to restore that diplomatic process and to lead to a final resolution of international concerns with Iran's nuclear program.
o This was codified in UNSCR 1737 when the UNSC stated its intention to suspend implementation of the measures adopted by the UNSC if Iran returned to negotiations through suspension of its nuclear and related activities.
o Trust is in short supply on both sides. It is for that reason that we have offered Iran several opportunities for reciprocal, confidence-building steps (e.g., "freeze for freeze" and the TRR proposal).

-- Why is there not equal attention to Israel's nuclear status? Does it not also destabilize the region?

o The United States has long pressed for universal adherence to the NPT treaty and will continue to urge all states that have not done so to join the Treaty and accept the full-scope IAEA safeguards on all of their nuclear activities.
o It is extremely difficult, however, to persuade a state that NPT adherence is in its security interest when its neighbors are in violation of their own NPT obligations, and when the international community has not demonstrated the political will necessary to enforce compliance.
o Iran's failure to comply with its NPT and IAEA obligations bears out these concerns and undermines attempts to secure universal adherence to the NPT. It became a party to the treaty and proceeded to violate its obligations for over twenty years, presenting a fundamental threat to the entire nonproliferation regime.
o Returning regional states to full compliance with their NPT obligations would remove a serious obstacle to NPT adherence by all states in the region.
o An Iranian nuclear weapons capability also serves as a destabilizer in the region, possibly triggering proliferation across the Gulf in response to a mounting threat posed by Iran. Not only does this undermine the entire nuclear nonproliferation regime, but risks further instability in the region.

-- How can you say that the Qom facility was secret, when it was Iran that announced its existence and invited IAEA inspectors to visit?

o Iran was required to declare the existence of this facility to the IAEA the moment the decision was made to construct it, not several years into its construction. This is a requirement of Iran's IAEA Safeguards Agreement (contained in Code 3.1 of the Subsidiary Arrangement to Iran's Safeguards Agreement).
o This code was modified after revelations surrounding Iraq's nuclear program were made in the early 1990s.
o Iran was the last state to agree to the revised code, but it did so in March 2003. Iran attempted to revert to the early form of the code (which requires notification only 180 days prior to the introduction of nuclear to the facility) in March 2007. The IAEA consistently has denied that Iran has the legal ability to make such a change.
o We also believe that Iran made the decision to declare the facility not to conform to its legal obligations, but because it had become aware that the secrecy of the facility had been compromised.

-- Why should Iran discuss its nuclear program with the self-appointed E3+3? Isn't the IAEA the proper place for Iran to engage on its nuclear program with the international community?

o We welcome Iran's engagement with the IAEA. But despite its rhetoric, Iran has not engaged with the IAEA. Iran has refused for several years to answer the IAEA's questions (even before the IAEA reported Iran to the UNSC for its myriad violations of its international obligations).
o The E3+3 mechanism evolved as a means to negotiate a solution precisely because Iran was refusing to engage with the IAEA on the concerns regarding Iran's nuclear program. -- Iran claims it needs such a hardened facility as the Qom Enrichment Facility because for years both the United States and Israel have threatened to bomb its nuclear sites. Is it not surprising Iran would try to keep its location a secret to have an emergency back-up facility?
o Iran's own failure to meet its obligations for transparency and IAEA monitoring of sensitive nuclear installations is the cause for the international community's concerns that surrounding its nuclear program.
o Iran's decision to construct yet another clandestine site only deepens these concerns.

-- Can Iran simply purchase the fuel from an international supplier, as some have advocated in Iran?

o Legally, Iran can purchase fuel from an international supplier if it wishes.
o However, we are confident Iran would not find a willing supplier given the concerns surrounding its nuclear program and its continued defiance of the international community.
o Outside of the context of the IAEA proposal before Iran, we would oppose such a deal.

-- How would the E3+3 respond if Iran announced it had "no choice" but to make its own fuel for the TRR?

o Under three UN Security Council resolutions, Iran is required to suspend all uranium enrichment- related activities. We have offered Iran a way to secure the necessary TRR fuel without further violating these obligations. Enrichment activities to produce its own fuel for the TRR would be a violation of current UNSCRs.
o Further, Iran is not currently able to produce the fuel. Reconfiguration of Iranian centrifuges to produce the required enrichment level (19.75 percent) would cause serious international concern and could permit Iran to produce a stockpile of even greater enriched uranium than it has currently (Iran's current enrichment level is 3.5 percent). This would increase the risk of a near-term Iranian breakout from the NPT and sprint to producing nuclear weapons.

-- What about recent reports indicating the Iranian enrichment program has not grown. What is the significance of this stagnation?

o Iran has slowed or scaled back the enrichment program several times since the project became public in 2002.
o There are many possible explanations for the stagnation of the Iranian enrichment program, including technical issues with the centrifuges and general system maintenance.
o Regardless of Iran's lack of progress in its enrichment program, it continues to enrich and stockpile LEU. This activity in violation of three United Nations Security Council resolutions calling for full suspension of its nuclear and enrichment related activities, and increases the risk of a near-term Iranian breakout from the NPT and sprint to producing nuclear weapons.



Ob der Botschafter alle Punkte so im Gespräch gebracht hat?

Für mich ist bei dem Punkt:
-- Why is there not equal attention to Israel's nuclear status? Does it not also destabilize the region?

sehr schön zu erkennen, wie vom Thema abgelenkt werden soll...
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Re: Iran: Israelisches Spionagenetzwerk aufgeflogen

Beitragvon elfenpfad » Freitag 14. Januar 2011, 21:38

elfenpfad hat geschrieben:

Britta hat geschrieben:Nur haben sie wirklich nur die Dümmsten erwischt. Die Drahtzieher sind im Iran nicht zu finden. Die haben die nur ausgebildet und das Material für die Bomben geliefert.


Da stellt man unwillkürlich sich immer wieder diese Frage:
Wer ist schuldiger - die Drahtzieher, oder die willigen :? Vollstrecker: welche Hände sind "schmutziger" ???



Ich würde sagen, die Intelligenz dahinter hat die schmutzigeren Hände. Dumme Leute lassen sich leicht manipulieren.

Das wäre ein richtig interessantes Thema für ne neue Diskussion, oder ?



Britta hat geschrieben
Der Iran kann - laut den Wikileaks-Cables, in den nächsten Jahren keinesfalls eine Atombombe bauen. Das Argument, warum sie lieber selbst daran arbeiten, Uran anzureichern, statt angereichertes Uran von anderen Ländern zu kaufen ist, dass sie dann jederzeit erpressbar wären und man ihnen die Lieferung verweigern würde. Da wurden in den Cables extra Gegenargumente für die Verhandlungen an die Botschaft in Brasilia geschickt.


Der Iran kann sich verhalten, wie er will, es werden sofort immer unlautere Absichten unterstellt, und alle Vorschläge diesbezüglich nur negativ bewertet, hat man das Gefühl. Wie auch hier im wieder :

Einladung
Iran bietet Besichtigung seiner Atomanlagen an
04. Jänner 2011, 14:47

15. und 16. Jänner als Termin vorgeschlagen - USA sind nicht willkommen

Teheran/Washington/Brüssel - Vor Beginn einer neuen Verhandlungsrunde über sein umstrittenes Atomprogramm hat der Iran ausgewählten Staaten eine Besichtigung seiner Nuklearanlagen angeboten. Eingeladen seien Vertreter der EU, der Bewegung der blockfreien Staaten (NAM) sowie der fünf UNO-Vetomächte und Deutschlands, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Ramin Mehmanparast, am Dienstag. Die Besichtigung solle im Vorfeld der für Ende Jänner geplanten neuen Verhandlungsrunde zwischen dem Iran und der sogenannten 5+1-Gruppe stattfinden. Die Einladung zeige den "guten Willen" seines Landes bezüglich seines Atomprogramms, erklärte Mehmanparast.

Wie aus einer Einladung hervorgeht, die der Nachrichtenagentur AP vorliegt, schlug Teheran für den Besuch das Wochenende vom 15. und 16. Jänner vor. In dem auf den 27. Dezember datierten Schreiben, das der AP am Montag zugänglich gemacht wurde, ist von einem "Besuch der iranischen Atomanlagen" die Rede, für den sämtliche Kosten übernommen würden.

Die EU bestätigte am Dienstag die Einladung. "Wir werden in angemessener Zeit nach Beratungen mit unseren internationalen Partnern antworten", sagte ein Sprecher der EU-Kommission in Brüssel. Der Brief aus Teheran sei an den EU-Botschafter bei der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO/IAEA) gegangen. Die EU äußerte sich nicht dazu, wer noch eingeladen wurde. Auch China bestätigte offiziell das iranische Besichtigungsangebot.

"Bei uns ist keine Einladung eingegangen", erklärte hingegen ein Sprecher des deutschen Auswärtigen Amtes. Ein Gewährsmann in Wien sagte, das Schreiben sei an Russland, China, Ägypten, Kuba, die Gruppe der Blockfreien und die Mitglieder der Arabischen Liga bei der IAEO sowie an Ungarn als derzeitige EU-Ratspräsidentschaft gerichtet.

Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad rief die westlichen Staaten auf, einen anderen Weg im Umgang mit dem Iran einzuschlagen. Der Westen müsse "seine Fehler eingestehen" und das "Recht anderer Nationen anerkennen", sagte Ahmadinejad in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache.


Anfang Dezember waren iranische Beamte mit Vertretern aus Deutschland, den USA, China, Russland, Frankreich, Großbritannien und der EU in Genf zusammengetroffen, um über das Teheraner Atomprogramm zu verhandeln. Die Gespräche gingen ohne konkrete Ergebnisse zu Ende, vereinbart wurde lediglich ein weiteres Treffen zu Beginn dieses Jahres in der Türkei. Vorläufig ist ein Termin Ende Jänner in Istanbul vorgesehen.

http://derstandard.at/1293369939641/Sel ... anlagen-an

Die EU hat sich inzwischen mit den internationalen Partnern beraten und abgesagt. Wen wundert`s :?


EU lehnt Angebot zu Besichtigung von Atomanlagen ab
07. Jänner 2011, 14:51

*Ashton: Kontrolle der Atomanlagen ist Sache der IAEA

Budapest - Die Europäische Union schlägt eine Einladung des Irans zum Besuch seiner Atomanlagen aus. Es sei die Aufgabe der Atomenergiebehörde IAEA und nicht einzelner Länder, die Anlagen zu inspizieren, sagte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.

"Ich hoffe, dass der Iran sicherstellen wird, dass die IAEA ihre Arbeit fortsetzen und ihre Aufgabe erfüllen kann", sagte sie nach Beratungen mit Ungarns Außenminister Janos Martonyi in Budapest. Ungarn hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne und war vom Iran zusammen mit anderen Ländern, darunter China und Russland, eingeladen worden, die Urananreicherungsanlage Natanz und den Schwerwasserkomplex Arak zu besichtigen.

Ashton sagte, sie habe Russland und China konsultiert, bevor die Entscheidung gegen die Einladung gefallen sei. Sie bewerte die Einladung des Irans nicht negativ und dass sie nur an bestimmte Länder gegangen sei, werde die für 20. Jänner geplanten Atomgespräche nicht beeinträchtigen, fügte sie hinzu.

Einladung als Zeichen des guten Willens

Der amtierende iranische Außenminister Ali Akbar Salehi sagte der Nachrichtenagentur ISNA, die Einladung sei ein Zeichen des guten Willens gewesen.
Der Iran hatte auch Diplomaten unter anderem aus Ägypten, Kuba, Brasilien und der Türkei den Besuch der Anlagen in den kommenden Wochen angeboten, nicht aber Vertretern der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands.

Westliche Diplomaten hatten die Einladung als Versuch des Iran gewertet, die sechs an den Atomgesprächen mit dem Iran beteiligten Staaten zu spalten.
Noch in diesem Monat sollen die Beratungen zwischen dem Iran und Großbritannien, Frankreich, Deutschland, China, Russland sowie den USA in Istanbul fortgesetzt werden. Der Iran hatte nach mehr als einem Jahr Unterbrechung im Dezember in Genf wieder mit den fünf Veto-Mächten im UN-Sicherheitsrat und Deutschland über sein Atomprogramm beraten. Vor allem der Westen verdächtigt die Islamische Republik, unter dem Deckmantel der Energiegewinnung Atomwaffen zu entwickeln.
Die Regierung in Teheran weist das zurück und hat mehrfach erklärt, das Atomprogramm diene nur der Stromerzeugung.
(APA)

http://derstandard.at/1293370190599/EU- ... anlagen-ab
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Re: Iran: Israelisches Spionagenetzwerk aufgeflogen

Beitragvon Britta » Freitag 14. Januar 2011, 23:34

elfenpfad hat geschrieben:Das wäre ein richtig interessantes Thema für ne neue Diskussion, oder ?

Nur fällt mir dazu im Moment nicht wirklich was ein. Aber wenn du eine Idee hast.

elfenpfad hat geschrieben:Der Iran kann sich verhalten, wie er will, es werden sofort immer unlautere Absichten unterstellt, und alle Vorschläge diesbezüglich nur negativ bewertet, hat man das Gefühl. Wie auch hier im wieder :


Ja und nein. Ganz unschuldig ist der Iran auch nicht. Aus diversen Cables geht hervor, dass der Iran gewisse technische Geräte, die man auch für den Bau von Atombomben benötigt, erworben hat. Es gab unter anderem einige 'verdächtige' Lieferungen, die Nordkorea an den Iran über China versandt hat. Diese wurden in normalen Passagierflugzeugen befördert und die US-Botschaft hat die Chinesen darauf aufmerksam gemacht und darum gebeten, diese Lieferungen zu überprüfen. Was natürlich wirklich drin war, weiß man nicht.

Ich würde es, unter den gegebenen Umständen und nach lesen vieler Cables zum Thema, tatsächlich nicht ausschließen, dass der Iran Atomwaffen haben will - zur Abschreckung. Die USA sind für Länder wie Iran schon eine Bedrohung und möglicherweise denken sie, Atomwaffen zu haben würde abschrecken (sagte Putin auch in seiner Rede vom 10.02.2007). Die Drohungen der USA gegen Iran gehen ja nun schon seit Jahren.

Putin: Und natürlich ist dieses extrem gefährlich. Es resultiert in der Tatsache, dass keiner sich sicher fühlt. Ich möchte das betonen - niemand fühlt sich sicher! Weil niemand fühlen kann, dass internationales Recht wie eine steinerne Wand ist, dass sie beschützen wird. Natürlich stimuliert so eine Politik ein Wettrüsten.

Diese vorherrschende Gewalt ermuntert unvermeidlich eine Anzahl von Ländern dazu, sich Massenvernichtungswaffen anzueignen,...

viewtopic.php?f=41&t=255&p=4090#p4090

elfenpfad hat geschrieben:Die EU hat sich inzwischen mit den internationalen Partnern beraten und abgesagt. Wen wundert`s :?

Niemanden wahrscheinlich. Das war zu erwarten. Es lohnt auch nicht, hier gegen die Amis zu arbeiten, es sei denn es gäbe definitive Angriffsdrohungen - von Seiten der USA.

elfenpfad hat geschrieben:
EU lehnt Angebot zu Besichtigung von Atomanlagen ab
07. Jänner 2011, 14:51

*Ashton: Kontrolle der Atomanlagen ist Sache der IAEA

Womit sie ja auch wieder Recht hat.

Ausserdem, was sollte die Besichtigung dieser Anreicherungsanlagen bringen? Da läßt sich nicht daran unterscheiden, ob das für friedliche Nutzung oder für eine Bombe ist. Aus den Cables geht aber auch hervor, dass sie wissen das es noch Jahre dauert, bevor Iran genug angereichertes Uran für eine Bombe hat. Dafür wird aber seit zu vielen Jahren zuviel Wind drum gemacht, als dass man ihnen ihre Angst vor der Bombe abnehmen würde. Ganz sicher nur ein vorgeschobener Grund.
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Re: Iran: Israelisches Spionagenetzwerk aufgeflogen

Beitragvon elfenpfad » Dienstag 18. Januar 2011, 16:52

elfenpfad hat geschrieben:

EU lehnt Angebot zu Besichtigung von Atomanlagen ab
07. Jänner 2011, 14:51

*Ashton: Kontrolle der Atomanlagen ist Sache der IAEA

Britta hat geschrieben

Womit sie ja auch wieder Recht hat.
Ausserdem, was sollte die Besichtigung dieser Anreicherungsanlagen bringen? Da läßt sich nicht daran unterscheiden, ob das für friedliche Nutzung oder für eine Bombe ist.

Recht hat sie in Bezug auf Kontrollen. Aber es handelte sich anscheinend ja nur um eine Einladung für eine Besichtigung, jedenfalls stand es so in den Medien
Besichtigung ist nicht gleich Kontrolle. Vielleicht wurde diese Differenzierung absichtlich nicht getroffen :?

Ich fand es sonderbar, dass sich die EU erst mit ihren Partnern beraten musste deshalb. Diese Antwort, dass Kontrollen Sache der IAEA ist, hätte ja man auch ohne grosse Beratung geben können ^^
Aus den Cables geht aber auch hervor, dass sie wissen das es noch Jahre dauert, bevor Iran genug angereichertes Uran für eine Bombe hat. Dafür wird aber seit zu vielen Jahren zuviel Wind drum gemacht, als dass man ihnen ihre Angst vor der Bombe abnehmen würde. Ganz sicher nur ein vorgeschobener Grund.

Ich seh es auch so, dass es ein vorgeschobener Grund ist vor allem.
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