Die Plagiatsvorwürfe gegen Karl-Theodor zu Guttenberg

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Die Plagiatsvorwürfe gegen Karl-Theodor zu Guttenberg

Beitragvon nocheinPoet » Samstag 19. Februar 2011, 14:25

.
Ich bin finde, dass bei der Menge der gefunden Textstellen der liebe Herr Guttenberg als Minister nicht mehr lange zu halten sein wird. Hier mal eine gute Übersicht: GuttenPlag Wiki

Das ist unglaublich, wie auch diese Grafik hier zeigt:

Bild

Was sagt ihr dazu, und was meint ihr, wie lange wird er sich noch im Amt halten können?
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Re: Die Plagiatsvorwürfe gegen Karl-Theodor zu Guttenberg

Beitragvon Uli » Samstag 19. Februar 2011, 15:51

Teils werden da "Allerweltssätze" von Politikern annähernd wortwörtlich wiedergegeben. Weil er deren Sicht teilt, wolle er sie ebenfalls formulieren, hat sich aber nicht die Mühe gemacht, völlig neu zu formulieren.

Oder es werden ihm Plagiate wie dieses vorgeworfen:

Original hat geschrieben:"Für den Historiker in der Absicht, die Geschichte Europas als Ganzes in den Blick zu nehmen, ergeben sich zum Abschluß aus dieser tour d'horizon einige Folgerungen", schreibt der Professor.


Guttenberg hat geschrieben:"In der Absicht, abschließend die Geschichte Europas als Ganzes in den Blick zu nehmen, ergeben sich aus dieser (limitierten) tour d'horizon einige Folgerungen, die gleichzeitig einer weitergehenden interdisziplinären Bearbeitung bedürften."


Sind solche Formulierungen wirklich schützenswertes geistiges Eigentum ?
Ich denke nicht.

Aber es scheint wohl auch ernstere Stellen zu geben.

Gruß,
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Re: Die Plagiatsvorwürfe gegen Karl-Theodor zu Guttenberg

Beitragvon nocheinPoet » Samstag 19. Februar 2011, 16:01

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Re: Die Plagiatsvorwürfe gegen Karl-Theodor zu Guttenberg

Beitragvon Britta » Samstag 19. Februar 2011, 16:36

Überall ziehen sie über den Verteidigungsminster her. Im Radio gibt es ständig Witze darüber, wie

Ein Monteur kommt an die Kaserne und wird gefragt, was er denn wolle. "Den Kopierer reparieren". Die Antwort: "Tut mir leid, aber der Herr Minister ist gerade in Afghanistan".

Mir geht das tierisch auf den Keks.

Ist schon verdächtig, was man dem Minister so alles vorwirft und wie tief man in die Trickkiste greift, um ihn schlecht zu machen. Erst wird er auf den undankbaren Posten des Verteidigungsministers gesetzt, dann werden ihm da gleich die Fehler seines Vorgängers in die Schuhe geschoben, noch bevor er sich eingearbeitet hat. Dann finden alles was daran auszusetzen, wie er den Fall der Gorch Fock löst und als das alles noch nichts nutzt, sucht man in seiner Doktorarbeit.

Frau Merkel hat ja einen Doktortitel in Physik. Da möchte ich auch nicht wissen, wie da ihre Leistungen waren. Öffentlich nimmt sie ihn ja in Schutz, genauso wie andere Regierungsmitglieder. Aber das kommt mir geheuchelt vor.

Er hätte halt das Potenzial zum Kanzler und da muß man schon recht früh an seinem Stuhl sägen. Ich bin zwar kein CSU-Wähler, aber das geht einfach rein menschlich gesehen zu weit.

Mich würde interessieren, wer denn hinter all diesen Schmutzkampagnen steckt.
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Re: Die Plagiatsvorwürfe gegen Karl-Theodor zu Guttenberg

Beitragvon Tachyon » Samstag 19. Februar 2011, 17:46

Hi Uli,

Uli hat geschrieben:Sind solche Formulierungen wirklich schützenswertes geistiges Eigentum ?
Ich denke nicht.


Darum geht es hier ja gar nicht. Eine Doktorarbeit muss eine eigenständige Leistung sein. Dafür unterschreibt man bei der Abgabe. Wenn nun herauskommt, dass es fast ausschließlich cut-'n-paste ist, dann hat er einfach nicht die Leitung erbracht, die zur Erlangung eines Doktorgrades erforderlich ist. Und er hat den Promotionsausschuss getäuscht, indem er die Arbeit als deine eigene Leistung ausgegeben hat.

Die Urheberrechtsverletzungen interessieren den Promotionsausschuss nicht. Das ist eine privatrechtliche Sache, die mit dem Doktortitel nichts zu tun hat.

Britta hat geschrieben:Er hätte halt das Potenzial zum Kanzler und da muß man schon recht früh an seinem Stuhl sägen.


Wieso am Stuhl sägen? Wenn jemand sich unrechtmäßig einen Titel erschleicht, dann wird die Uni ihn diesen wieder aberkennen müssen. Den Ministerposten wird man ihm deshalb nicht nehmen. Peinlich ist die Sache schon für den Herrn Baron. Aber vermutlich wird er es mit Untesstützung der BILD einfach durchstehen.

Gruß,
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Re: Die Plagiatsvorwürfe gegen Karl-Theodor zu Guttenberg

Beitragvon Britta » Samstag 19. Februar 2011, 18:10

Tachyon hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:
Er hätte halt das Potenzial zum Kanzler und da muß man schon recht früh an seinem Stuhl sägen.


Wieso am Stuhl sägen? Wenn jemand sich unrechtmäßig einen Titel erschleicht, dann wird die Uni ihn diesen wieder aberkennen müssen. Den Ministerposten wird man ihm deshalb nicht nehmen. Peinlich ist die Sache schon für den Herrn Baron. Aber vermutlich wird er es mit Untesstützung der BILD einfach durchstehen.

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Ja, schon. Aber bisher hat ihm die Uni seinen Titel nicht aberkannt. Es ist noch gar nicht erwiesen, dass er sich den Titel unrechtmäßig erschlichen hat. Für die Medien stand das aber von vorneherein schon fest.

Laut Universitäts-Präsident Rüdiger Bormann gibt es keinerlei Hinweise auf Unregelmäßigkeiten in Herrn zu Guttenbergs Promotionsverfahren.
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Re: Die Plagiatsvorwürfe gegen Karl-Theodor zu Guttenberg

Beitragvon elfenpfad » Samstag 19. Februar 2011, 18:51

nocheinPoet hat geschrieben
Was sagt ihr dazu, und was meint ihr, wie lange wird er sich noch im Amt halten können?

Das kommt wohl darauf an, ob sich diese Vorwürfe als richtig erweisen und in welchem Ausmass. Noch ist diese Untersuchung dazu ja noch nicht abgeschlossen, wie Britta ganz richtig hier erwähnt in ihrem letzten Beitrag :
Britta hat geschrieben
Aber bisher hat ihm die Uni seinen Titel nicht aberkannt. Es ist noch gar nicht erwiesen, dass er sich den Titel unrechtmäßig erschlichen hat. Für die Medien stand das aber von vorneherein schon fest.

Und es kommt darauf an, wie die öffentliche Meinung davon beeinflusst werden wird, falls es sich als wahr herausstellen sollte.

Allerdings denke ich, und das zeigt die politsche Bühne ja immer wieder: Wenn man ihn "absägen" möchte, dann wird dies so oder so einmal gelingen, ob mit dieser Story oder halt dann mit einer neuen. Und sei es, dass er dann halt den Rücktritt gibt, freiwillig oder unfreiwillig


Britta hat geschrieben:Überall ziehen sie über den Verteidigungsminster her. Im Radio gibt es ständig Witze darüber, wie

Ein Monteur kommt an die Kaserne und wird gefragt, was er denn wolle. "Den Kopierer reparieren". Die Antwort: "Tut mir leid, aber der Herr Minister ist gerade in Afghanistan".

Mir geht das tierisch auf den Keks.

Ist schon verdächtig, was man dem Minister so alles vorwirft und wie tief man in die Trickkiste greift, um ihn schlecht zu machen. Erst wird er auf den undankbaren Posten des Verteidigungsministers gesetzt, dann werden ihm da gleich die Fehler seines Vorgängers in die Schuhe geschoben, noch bevor er sich eingearbeitet hat. Dann finden alles was daran auszusetzen, wie er den Fall der Gorch Fock löst und als das alles noch nichts nutzt, sucht man in seiner Doktorarbeit.

Frau Merkel hat ja einen Doktortitel in Physik. Da möchte ich auch nicht wissen, wie da ihre Leistungen waren. Öffentlich nimmt sie ihn ja in Schutz, genauso wie andere Regierungsmitglieder. Aber das kommt mir geheuchelt vor.

Er hätte halt das Potenzial zum Kanzler und da muß man schon recht früh an seinem Stuhl sägen. Ich bin zwar kein CSU-Wähler, aber das geht einfach rein menschlich gesehen zu weit.

Mich würde interessieren, wer denn hinter all diesen Schmutzkampagnen steckt.

Ich seh das ähnlich wie Du, Britta. Mir kam bezw. kommt es vor wie eine gezielte Kampagne, um den Karl Theodor Guttenberg "abzusägen". Das Vorgehen dabei ist echt beschämend und widerlich, aber das kennt man ja zur Genüge in Politik und anderen Bereichen, wenn man jemanden loswerden möchte, warum auch immer .... '
Und selbst, wenn es dann in einigen Bereichen seiner Doktorarbeit zutreffen würde : er hat sich den Titel wenigstens nicht gänzlich einfach erkauft, so wie andere scheinbar ^^
man gebe nur einmal in google oder andere Suchmaschinen folgenden Begriff ein : "erkaufte Doktortitel" und man wird staunen ^^
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Re: Die Plagiatsvorwürfe gegen Karl-Theodor zu Guttenberg

Beitragvon Tachyon » Samstag 19. Februar 2011, 19:03

Britta hat geschrieben:Es ist noch gar nicht erwiesen, dass er sich den Titel unrechtmäßig erschlichen hat. Für die Medien stand das aber von vorneherein schon fest.


Naja, wie wahrscheinlich ist es denn, dass all diese Passagen zufällig mit den älteren Quellen übereinstimmen? Dass hier abgeschrieben wurde, ist so eindeutig, dann man es den Medien kaum verübeln kann, wenn sie von einem Plagiat ausgehen. Wie würdest du denn die Übereinstimmungen erklären? Zufall?

Elfenpfad hat geschrieben:Und selbst, wenn es dann in einigen Bereichen seiner Doktorarbeit zutreffen würde : er hat sich den Titel wenigstens nicht gänzlich einfach erkauft, so wie andere scheinbar ^^


Findest du es wirklich weniger verwerflich, eine angesehene Universität zu betrügen, als einen Titel bei einer Titelmühle zu kaufen?

Ich verstehe überhaupt nicht, warum Herr Gutenberg das überhaupt gemacht hat. Als Politiker braucht er doch keinen Doktortitel und dass da irgendwann mal ein politischer Gegner genauer hinsieht, war doch zu erwarten.

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Re: Die Plagiatsvorwürfe gegen Karl-Theodor zu Guttenberg

Beitragvon Uli » Samstag 19. Februar 2011, 19:06

Tachyon hat geschrieben:Hi Uli,

Uli hat geschrieben:Sind solche Formulierungen wirklich schützenswertes geistiges Eigentum ?
Ich denke nicht.


Darum geht es hier ja gar nicht. Eine Doktorarbeit muss eine eigenständige Leistung sein. Dafür unterschreibt man bei der Abgabe. Wenn nun herauskommt, dass es fast ausschließlich cut-'n-paste ist, dann hat er einfach nicht die Leitung erbracht, die zur Erlangung eines Doktorgrades erforderlich ist. Und er hat den Promotionsausschuss getäuscht, indem er die Arbeit als deine eigene Leistung ausgegeben hat.

Die Urheberrechtsverletzungen interessieren den Promotionsausschuss nicht. Das ist eine privatrechtliche Sache, die mit dem Doktortitel nichts zu tun hat.


V.a. die Anzahl der übernommenen Passagen macht mich auch etwas stutzig: man fragt sich, ob es denn da überhaupt noch eigene Leistungen gibt oder ob da - vermutlich auf die Schnelle - eine Arbeit zusammenkopiert wurde.
Aber das wird ja nun eh untersucht werden.
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Re: Die Plagiatsvorwürfe gegen Karl-Theodor zu Guttenberg

Beitragvon Britta » Samstag 19. Februar 2011, 19:20

Tachyon hat geschrieben:
Naja, wie wahrscheinlich ist es denn, dass all diese Passagen zufällig mit den älteren Quellen übereinstimmen? Dass hier abgeschrieben wurde, ist so eindeutig, dann man es den Medien kaum verübeln kann, wenn sie von einem Plagiat ausgehen. Wie würdest du denn die Übereinstimmungen erklären? Zufall?


Ich kann mir da kein Bild machen, denn ich kenne die Arbeit nicht und habe auch nicht selbst nach diesen Passagen gegoogelt. Mir fiel nur in den Medien gleich beim ersten genannten Beispiel eines Textes, den er angeblich als seinen eigenen ausgegeben hat, auf, dass da eine Fußnote angebracht war, was ja der Aussage des als Beispiel dienenden Textes eigentlich widersprach.

Ich habe keine Vorstellung von der Masse der Texte - nur die Aussagen der Medien, und die übertreiben gerne.
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