Daß Politik teilweise ein schmutziges Geschäft ist, wissen wir, respektive kann man annehmen. Auch, wer gute Parteifreunde hat, braucht kaum schlechte Feinde. Und wer im Rampenlicht der Öffentlichkeit steht, muß nicht nur Kritik ertragen - teilweise durchaus ausschließlich polemischer Natur - sondern, er muß zwar nicht unbedingt Vorbild sein, sollte aber doch das verkörpern, was er für seine Person verspricht und von anderen verlangt.
Daß Guttenberg auch nur ein Mensch ist - Menschen machen nunmal Fehler, richtig! Aber er suggerierte doch der Öffentlichkeit, daß er anders ist, daß er glaubwürdiger ist. Er beweist doch momentan alle Kriterien, die wir unseren Politikern zuschreiben - mehr Schein als Sein.
- gute Mine zum bösen Spiel machen - nur das zugeben, was nicht mehr zu leugnen ist - Politiker kleben an ihren Stühlen - etc.
Das mit der Kampagne mag durchaus zutreffen, aber erst im Nachhinein - entstanden ist alles doch etwas anders - nicht als Kampagne gedacht:
- Am 16.2.2011 brachte die Süddeutsche Zeitung einen Artikelin dem schrieb sie:
"Der 38-jährige Jura-Professor .... Fischer-Lescano hatte die 475 Seiten bereits hinter sich, jetzt wollte er eine Rezension schreiben.
Bei solchen Arbeiten hat es sich Fischer-Lescano zur Gewohnheit gemacht, zu prüfen, ob sich der Autor für sein Werk bei anderen bedient hat. Reine Routine. Der Wissenschaftler gab Satzteile aus dem Text in die Google-Maske ein, mit der man nach Wortgruppen suchen kann - und landete einen Treffer. Die Suchmaschine warf einen Artikel der NZZ am Sonntag aus. Guttenberg hat ihn offenbar in großen Teilen wörtlich übernommen, ein Hinweis darauf aber fehlt. Davon überrascht, dehnte der Professor seine Suche aus. Das Ergebnis ließ keinen Zweifel zu:
Bei solchen Arbeiten hat es sich Fischer-Lescano zur Gewohnheit gemacht, zu prüfen, ob sich der Autor für sein Werk bei anderen bedient hat. Reine Routine. Der Wissenschaftler gab Satzteile aus dem Text in die Google-Maske ein, mit der man nach Wortgruppen suchen kann - und landete einen Treffer. Die Suchmaschine warf einen Artikel der NZZ am Sonntag aus. Guttenberg hat ihn offenbar in großen Teilen wörtlich übernommen, ein Hinweis darauf aber fehlt. Davon überrascht, dehnte der Professor seine Suche aus. Das Ergebnis ließ keinen Zweifel zu:
- An acht Stellen offenbarten sich in Guttenbergs Doktorarbeit Textpassagen, denen ein sauberer wissenschaftlicher Nachweis fehlte."
Ein gezielte Kampagne setzt aber doch einen Vorteil voraus, einen Vorteil, den sich jemand davon verspricht. Bei der Opposition doch eher weniger zu suchen. Warum hat sich Gabriel recht weitgehend zurückgehalten? LINKE? GRÜNEN?
Wenn Guttenberg nun gegen die bösen, bösen Medien zurück(aus)tritt, entspricht das doch wieder der Natur eines "normalen" Politikers, der sich immer mißverstanden fühlt.
Auch sollte er diese "Nachläßigkeit" nicht mit Überbelastung zu erklären versuchen. Ich glaube, jede Hausfrau, Ehefrau und Mutter, die nebenbei noch arbeitet, hat zumindest die gleiche Belastung.
Adel verzichtet - Adel vernichtet
Liebe Britta:
Es ist nicht das erste Mal, daß Stammtischgeplauder treffsicher übertreibt.Britta hat geschrieben:Am Stammtisch ist man sich inzwischen sicher, dass das auf die Mehrheit der Doktoren-Titel zutrifft. Aber da übertreibt man ja auch gerne.
Man darf durchaus annehmen, daß auch in diesem Bereich - der Dissertationen - geschummelt wird, aber gleich die Mehrheit?
Dies würde die große Mehrheit der ehrlichen Studenten beleidigen!
Studenten, die eine gute Arbeit erbrachten, hervorgegangen aus eigener interlektuellen Leistung.
- Obwohl, jeder hat bestimmt schonmal irgendwo abgeschrieben:
- damal in der Schule - Hausaufgaben, ... oder zumindest etwas bei der Steuer
- Bei der Beurteilung des Falls des Herrn zu Guttenbergs - ob Plagiat, oder nicht, und wenn ja, in welchem Umfang -, kam es wohl weniger auf den Vorgang selbst an, sondern eher auf die Beurteilung der Glaubwürdigkeit dzw. der Ehrlichkeit dieser Person.