Libyen-Krise

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Re: Libyen-Krise

Beitragvon Trigemina » Dienstag 29. März 2011, 18:53

nocheinPoet zu Brittas Texten hat geschrieben:So ich habe das nun mal ganz durchgelesen, und finde da nur Aussagen, Beweise für die von mir unterstrichenen Behauptungen kann ich im Text nicht entdecken. Das ist für mich so einfach alles erstmal eine VT. Und ich habe schon mehrfach auf die Logikbrüche solche Aussagen hingewiesen. Aber egal was man dazu sagt, das haben die „Bösen“ dann eben extra nur gemacht, damit es dann so aussieht, sie haben nicht das ganze so geplant. Kann man es so nicht wegbügeln, ist es eben gelogen und manipuliert.

Darum sehe ich wenig Sinn darin, das ganz nun im Detail zu zerlegen und die Brüche erneut zu hinterfragen.


Meinst du mit Logikbrüchen deine wenig adäquaten Quervergleiche mit Familienmassakern, wo unverzüglich dagegen vorzugehen ist? Wo Gefahr in Verzug ist, soll selbstverständlich ohne zu zögern schnell eingegriffen werden um den Aggressor zu überwältigen! Das heisst aber nicht, dass gleich der ganze Rest der Familie mit Waffengewalt zugedeckt werden soll! Den Logikbruch sehe ich wohl eher bei dir! :shock:


Diejenigen, welche diesen kriegerischen, völkerrechtsverletzenden und gegen die UNO-Charta verstossenden Libyen-Einsatz aus weit hergeholten humanitären Gründen gutheissen, mögen doch bitte sehr mal folgende (von den Mainstream-Medien natürlich unterdrückten) Aspekte in ihr Repertoire aufnehmen:

- bis vor kurzem tätigte Sarkotzy noch Bombengeschäfte mit Ghadhafi, bis er über Nacht zum diktatorischen Bösewicht umdefiniert wurde

- humanitäre Gründe vorzuschieben ist Euphemismus in seiner verwerflichsten Form und gehört in die gleiche Neusprech-Schublade wie "Krieg ist Frieden"

- ähnlich wie im Irak (angebliche Massenvernichtungswaffen) werden Gründe (sprich Lügen) vorgeschoben, die nicht haltbar sind, und selbst wenn sie es wären: man hätte schon viel früher handeln können

- die hauptsächlich hinter Ghadhafi stehende libysche Bevölkerung wird schon gar nicht gefragt sondern hinter ihren Köpfen entschieden, was angeblich gut für sie sein soll

- die verzerrende Berichterstattung der Journaille (Aufständische/Rebellen = gut, Ghadhafi = schlecht) differenziert weder nach der wahren Motivation der beteiligten Parteien (Öl und Wasser) noch lässt sie sich darüber aus, wer die Drahtzieher und Profiteure dieses weiteren Krieges auf der Erde sind. Wieviele Kriege wollt ihr eigentlich noch? Darf's vielleicht wieder ein totaler sein?

- kein Wort über das grösste Freiluft-Konzentrationslager der Welt im Gaza. Offensichtlich gilt humanitärer Beistand nur für Länder und Völker, die per definitionem dazu auserkoren worden sind

- und wie sieht überhaupt der Schutz der libyschen Bevölkerung aus, wenn dieser mit abgereicherter Uranmunition (DU=depleted Uranium-238) ganze Landstriche verstrahlt und viele Menschen nachhaltig (über eine längere Zeit) krank macht/tötet?

http://www.radio-utopie.de/2011/03/29/a ... more-51166

- um wieder aufs Öl zurückzukommen: mit welchem Recht können die Koalitionstruppen die Eigentumsrechte den Rebellen überschreiben und somit wieder in bewährter Raubrittermanier das Öl billig abschöpfen?

- auch dieser Krieg ist nicht kostenfrei. Im Hinblick auf die verschuldeten Staaten (Stichwort Fiat Money) wird er über sinkende Sozialleistungen und Privatisierungen in fast allen Bereichen finanziert


Hier ein Radiobericht von SR DRS (Echo der Zeit):
Wird die Uno-Resolution zu weit ausgelegt?

Mich erschreckt es, wieviele naive Leute auf diese menschenverachtende Propaganda reinfallen und sich diesen medial verbreiteten Mist zu ihrer millionenfach geklonten Meinung machen.

Gruss
Ich bin klein im Universum, aber das Universum ist gross in mir!
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Re: Libyen-Krise

Beitragvon Uli » Dienstag 29. März 2011, 20:25

Trigemina hat geschrieben:
- die hauptsächlich hinter Ghadhafi stehende libysche Bevölkerung wird schon gar nicht gefragt sondern hinter ihren Köpfen entschieden, was angeblich gut für sie sein soll


Wer's denn glaubt ... . Ist ja nicht so einfach, gegen ihn zu sein.


Trigemina hat geschrieben:- kein Wort über das grösste Freiluft-Konzentrationslager der Welt im Gaza. Offensichtlich gilt humanitärer Beistand nur für Länder und Völker, die per definitionem dazu auserkoren worden sind


Wie üblich bist su schnell bei der Hand mit einseitigen Darstellungen und kernigen Sprüchen. :(
Israel hat von Gaza aus unzählige Male terroristische Attacken und Raketenangriffe erfahren; die Blockade ist reine Selbstverteidigung. Anscheinend wird von Israel erwartet, terroristische Angriffe einfach hinzunehmen und zuzuschauen, dass die in Gaza federführende terroristischen Hamas die Beendigung des Staates Israel zum Ziel hat. Die Zeiten, in denen die Juden sich wehrlos zur Schlachtbank führen ließen, sind - Gott sei dank - vorbei.

Trigemina hat geschrieben:- und wie sieht überhaupt der Schutz der libyschen Bevölkerung aus, wenn dieser mit abgereicherter Uranmunition (DU=depleted Uranium-238) ganze Landstriche verstrahlt und viele Menschen nachhaltig (über eine längere Zeit) krank macht/tötet?

http://www.radio-utopie.de/2011/03/29/a ... more-51166

daraus hat geschrieben:Als Emitter von Alphastrahlen hat DU eine Halbwertszeit von 4,5 Milliarden Jahren.


Eine bedrohlich große Zahl?
Die Wahrheit ist, du musst also ziemlich lange warten, um mal ein Atom zerfallen zu sehen. :)
Das Zeug ist also praktisch stabil; was für eine Bedrohung soll das sein?

Gruß,
Uli
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Re: Libyen-Krise

Beitragvon Britta » Dienstag 29. März 2011, 23:29

nocheinPoet hat geschrieben:
Unverblümte Lügen der internationalen Medien hat geschrieben:
Bomben und Raketen werden als Instrumente des Friedens und der Demokratisierung gepriesen: Hier geht es nicht um ein Eingreifen aus humanitären Gründen.

Wo sind die Beweise für diese Aussage?

Darum sehe ich wenig Sinn darin, das ganz nun im Detail zu zerlegen und die Brüche erneut zu hinterfragen.


Die Beweise für diese Aussagen... :?

Da muß ich wohl erstmal etwas Hintergrundwissen vermitteln.

Selbst der Wiki-Artikel über Gaddafi weiß nicht viel schlimmes zu berichten. Da heißt es zwar, er wird beschuldigt..., er soll gemacht haben... - aber Beweise für schlechte Taten oder üble Verbrechen fehlen letztendlich.

http://de.wikipedia.org/wiki/Muammar_al-Gaddafi

Die Libysche Bevölkerung besteht aus 140 Stämmen. Der Stamm, der gegen Gaddafi 'revoltiert' nennt sich Harabi und kommt aus Derna und Benghasi und Umgebung. Abdel Mustafa Jalil und Abdel Fatah Younis sind auch von diesem Stamm. Jalil war früher Justizminister und Younis hat damals zusammen mit Gaddafi 1969 die Macht in Libyen übernommen. Schon komisch, dass er nach so vielen Jahren jetzt Anführer der Rebellen ist. Die Harabi stellen zurzeit den überwiegenden Teil der Anführer der Revolution.

Unsere Medien berichteten von Gaddafis Söldnern, zu erkennen an der dunkleren Hautfarbe. Die Rebellen zeigten der Presse getötete Söldner. Sehr wahrscheinlich waren das aber gar keine, sondern Stammesangehörige der Fezzan. Die Harabi und die Obeidat sind den dunklehäutigen Fezzan feindlich gesonnen - aus rassistischen Gründen.

http://en.wikipedia.org/wiki/Fezzan

Wenn nun von dunkelhäutigen Söldnern die Rede ist, so sind das unter anderem libysche Fezzan. Es gab auch jede Menge Gastarbeiter aus dem Tschad und anderen afrikanischen Ländern, die ebenfalls eine dunkle Hautfarbe haben.

http://www.blackagendareport.com/conten ... erspective

Mit den Harabi hat es sich Gaddafi verscherzt, weil er diesem reichen Stamm ein bischen seines Vermögens genommen hat, um es an ärmere Stämme zu verteilen. Natürlich weil er sich deren Unterstützung kaufen wollte...

Zwei Journalisten, David Blundy und Andrew Lycett, die echt keine Gaddafi-Freunde oder gar Anhänger der libyschen Revolution sind, wissen folgendes über Libyen zu berichten:

“The young people are well dressed, well fed and well educated. Libyans now earn more per capita than the British. The disparity in annual incomes... is smaller than in most countries. Libya's wealth has been fairly spread throughout society. Every Libyan gets free, and often excellent, education, medical and health services. New colleges and hospitals are impressive by any international standard. All Libyans have a house or a flat, a car and most have televisions, video recorders and telephones. Compared with most citizens of the Third World countries, and with many in the First World, Libyans have it very good indeed.” (Source: Qaddafi and the Libyan Revolution)

Die jungen Leute in Libyen sind also gut angezogen, gut genährt und gut gebildet. Die Libyer haben mehr pro Kopf Einkommen wie die Briten, die Einkommensunterschiede sind kleiner wie in den meisten Ländern. Libyens Reichtum wurde fair durch das ganze Land verteilt. Die Schulen und Krankenhäuser sind eindrucksvoll und können mit den internationalen Standard mithalten. Alle Libyer haben ein Haus oder eine Wohnung, ein Auto und fast alle haben Fernseher, Videorekorder und Telefone.

http://en.wikipedia.org/wiki/David_Blundy
http://en.wikipedia.org/wiki/Andrew_Lycett
http://www.amazon.de/Qaddafi-Libyan-Rev ... 0316100420

Actually, in truth, there are people all over Africa and the African Diaspora who support and respect Muammar Qaddafi as a result of his invaluable contribution to the worldwide struggle for African emancipation.

“It is a myth that the Africans fighting to defend the Jamahiriya and Muammar Qaddafi are mercenaries being paid a few dollars.”

Over the past two decades, thousands of Africans from all over the continent were provided with education, work and military training – many of them coming from liberation movements. As a result of Libya's support for liberation movements throughout Africa and the world, international battalions were formed. These battalions saw themselves as a part of the Libyan revolution, and took it upon themselves to defend the revolution against attacks from within its borders or outside.

Viele Menschen aus ganz Afrika kamen nach Libyen, erhielten dort Ausbildung, Arbeit und militärisches Training. Viele von ihnen Mitglieder von Befreiungsbewegungen. (Es gibt ja noch mehr Afrikanische Länder mit vom Westen unterstützten Diktatoren). Als Ergebnis für Libyens Unterstützung für die Befreiungsbewegungen durch ganz Afrika, wurden internationale Battalione geformt. Diese sehen sich selbst als Teil der Libyschen Revolution und wollen diese nun verteidigen. Sie wollen dafür kein Geld. Die Koalition der Willigen versucht, Libyens Grenzen gegen die ganzen Freiwilligen abzuriegeln, die jetzt Gaddafi zu Hilfe kommen wollen und ihn um jeden Preis verteidigen wollen, wenn es sein muß bis zum Tod. Ganz schön harte Wahrheit...

Der böse Diktator ist er wohl nur in unseren Medien.


Die Rebellen sind Rassisten. Sie fühlen sich mehr arabisch wie afrikanisch und richteten lt. obigem Link ein Massaker an afrikanischen Gastarbeitern aus dem Tschad und dem Sudan an, mit der Begründung, sie würden Truppen für Gaddafi stellen. Diese 'Rebellen' unterstützt die Allianz gerade mit Waffen und aus der Luft.

African Migrants under Attack

As African fighters from Chad, Niger, Mali, Ghana, Kenya and Southern Sudan (it should be noted that Libya supported the Sudanese People’s Liberation Army under John Garang in their war of liberation against Arab hegemonists in Khartoum, while all other Arab leaders backed the Khartoum regime) fight to defend this African revolution, a million African refugees and thousands of African migrant workers stand the risk of being murdered as a result of their perceived support for Qaddafi.

One Turkish construction worker described a massacre: “We had 70-80 people from Chad working for our company. They were cut dead with pruning shears and axes, attackers saying: ‘You are providing troops for Qaddafi. The Sudanese were also massacred. We saw it for ourselves.”



Aber es kommt noch schlimmer. Hier eine Studie von West Point: http://tarpley.net/docs/CTCForeignFighter.19.Dec07.pdf

Die Studie wurde ausgearbeitet aufgrund von Dokumenten, die man bei AlQuaida fand und die Daten über die Identität von 700 AlQuaida-Kämpfern im Irak enthielten. Nach dieser Studie sind die AlQuaida-Mitglieder aus Libyern fast ausschliesslich vom Stamme der Harabi. Aus Saudi Arabien kamen 41% Selbstmordattentäter, aus Libyen mit nur 6 Mio. Einwohnern kamen 18,8%. Derna hat die höchste Konzentration von Jihadisten, die im Irak kämpften. Benghasi ist ebenfalls eine Hochburg. Libyen stellt mehr Kämpfer pro Kopf an Einwohnern, wie der ganze Rest der anderen Herkunftsländer.

Derna ist eine Stadt mit 80,000 Einwohnern, Riyadh in Saudi Arabien, von wo eine ähnliche Anzahl Kämpfer (52) für AlQuaida kommt, wie aus Derna, hat 4 Millionen Einwohner. Benghazi, die Hauptstadt der Rebellen, sandte 21 Kämpfer. Tripolis taucht in der Statistik nicht auf.

In Benghazi und Derna gibt es viele Extremistenschulen, an denen Theologie und Politik gelehrt wird. In der West Point Studie heißt es:

Both Darnah and Benghazi have long been associated with Islamic militancy in Libya


Die libyschen Rekruten aus Derna und Benghazi sind für die Aktivitäten und die Organisation von AlQuaida der wichtigste Bestandteil - sie sind gemäß der West Point Studie... die Zentrale.

In der Studie heißt es:

“The Libyan Islamic Fighting Group’s unification with al-Qa’ida and its apparent decision to prioritize providing logistical support to the Islamic State of Iraq is likely controversial within the organization. It is likely that some LIFG factions still want to prioritize the fight against the Libyan regime, rather than the fight in Iraq. It may be possible to exacerbate schisms within LIFG, and between LIFG’s leaders and al-Qa’ida’s traditional Egyptian and Saudi power-base.”

Sieht man die gewaltsame antiamerikanische Natur dieser 'Rebellen' so kann man erahnen, dass die Waffen, die diese vom Westen erhalten haben, bald gegen den Westen selbst gerichtet werden. Dazu kommt noch, dass lt. UN-Resolution 1970 diese Rebellen bald die beschlagnahmten Vermögen des libyschen Staates erhalten sollen.

Nun mal zu den Rebellenführern und ehemaligen Regierungsmitgliedern Jalil und Younis:

die LIFG (Libyan Islamic Fighting Group) ist die Elite des Harabi Stammes. Hillary Clinton traf sich in Paris mit Mahmoud Jibril, aus den Wikileaks-Dokumenten bekannt als Favorit der USA. Wenn aber die Revolution siegen würde, wären Jalil und Younis die neuen Führer des Libyschen Volkes. Beide sind vom Stamm der Harabi und nicht repräsentativ für alle Libyschen Stämme. Kein anderer Stamm wäre in der libyschen Regierung vertreten.

Die Rebellenführung besteht aus 31 Männern, von denen nur wenige Namen bekannt sind. Man möchte die Namen der anderen nicht nennen, weil Gaddafi ja 'Rache' nehmen könnte. Angeblich wären diese aus ganz Libyen und repräsentativ. Die Namen, die bekannt sind, sind aber schonmal alle Harabi. Die Namen, die bekannt sind wären: Mustafa Abduljaleel; Ashour Hamed Bourashed aus Derna; Othman Suleiman El-Megyrahi aus Batnan; Al Butnan von der ägyptischen Grenze und Tobruk; Ahmed Abduraba Al-Abaar aus Benghazi; Fathi Mohamed Baja aus Benghazi; Abdelhafed Abdelkader Ghoga aus Benghazi; Omar El-Hariri für militärische Angelegenheiten; Dr. Mahmoud Jibril, Ibrahim El-Werfali und Dr. Ali Aziz Al-Eisawi für auswärtige Angelegenheiten.

Die oben verlinkte Studie könnte noch interessant werden, wenn die vollständige Namensliste der 31 bekannt wird.

Man sollte jedenfalls AlQuaida nicht benutzen um eine unabhängige Regierung zu stürzen und das Land zu balkanisieren, wenn man seit 9/11 vorgibt, AlQuaida zu bekämpfen. Der Libyen Krieg ist die Verbrüderung mit Terroristengruppen, die Obama bei seiner Rede 2009 in Kairo schon angekündigt hatte.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 24,00.html

Aus heutiger Perspektive betrachtet...

Auch ansonsten gerne mit Terroristen: http://tarpley.net/2008/02/03/obama-cam ... terrorism/

Am 10 Juli 2009 berichtete dann der London Daily Telegraph, dass die Libyan Islamic Fighting Group mit der AlQuaida gebrochen habe. Auch bei uns berichten die Medien jetzt über die von der AlQuaida Abtrünnigen: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34253/1.html
Der Libyer Noman Benotman ist Analyst der Londoner Quilliam-Foundation. Er war bis zum Jahr 2002 Mitglied der terroristischen "Libysch-Islamischen Kampfgruppe (LIFG)" und in Afghanistan Ausbilder in einem Al-Qaida-Trainingslager. Dort traf er mehrfach al-Qaida Chef Osama Bin Laden.

Inzwischen hat Benotman dem Terrorismus abgeschworen, schrieb mehrere Briefe an die al-Qaida Führer und rief sie auf, den Terror zu stoppen. Benotman lebt und arbeitet heute in London gilt als einer der besten Kenner des Terrornetzwerkes al-Qaida und der libyschen Islamistenszene. Er analysiert den militanten Islamismus und erarbeitet De-Radikalisierungsprogrammen für Islamisten. Am Montag kehrte Noman Benotman von einem zehntägigen Aufenthalt in Libyen zurück. Telepolis sprach mit dem Ex-Dschihadisten über die Rolle al-Qaidas in den arabischen Revolten


Jaja, während andere Moslem-Führer AlQuaida schon lange kritisieren und man diesen Heuchelei unterstellt, so glaubt man solchen Leuten wie Benotman ganz selbstverständlich, wenn er sagt, was die Koalition braucht - eine Ausrede, warum man Terroristen unterstützt. Sind ja plötzlich alle Demokraten geworden. :?

In der Zwischenzeit (also, seit dem 'Ausstieg' von Benotman) kam raus, dass einige LIFG Anführer immer noch zu AlQuaida gehören, gerade als Gaddafi im Februar die LIFG-Mitglieder nach 15 Jahren Knast begnadigt hat, was eine humanitäre Geste sein sollte, kam raus, dass Abu Yahya al-Libi und Abu Laith al-Libi - beide LIFG-Mitglieder, AlQuaida Leute sind.

http://en.wikipedia.org/wiki/Abu_Yahya_al-Libi

Während also die NATO für die Rebellen in Libyen kämpft, kämpfen deren Verwandte in Afghanistan und Irak gegen NATO-Truppen.

Das versuchte Attentat von 1995, wo der britische Geheimdienst 100.000 britische Pfund an die AlQuaida zahlte, hatte ich hier bereits erwähnt. Damals war der Plan, Gadaffi zu ermorden. Danach sollte der libysche Widerstand in Stammeskämpfe verwickelt werden und die AlQuaida möglicherweise die Regierung von Libyen übernehmen. Das hätte für die Briten oder für die Koalition der Willigen den Vorwand gegeben, in Libyen einzumarschieren und sich die Kontrolle über die Ölfelder zu holen. Dieses Ziel von damals hat man auf heute vertagt.

http://www.guardian.co.uk/uk/2000/apr/1 ... rtontaylor

Was heute passiert ist fast die genaue Wiederholung des damaligen Planes, nur dass man heute gleich mit dem Bombardement aus der Luft anfängt. Es hat nichts mit humanitärer Hilfe oder Verhinderung eines Massakes zu tun.
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Re: Libyen-Krise

Beitragvon Trigemina » Mittwoch 30. März 2011, 00:50

Uli hat geschrieben:Wie üblich bist su schnell bei der Hand mit einseitigen Darstellungen und kernigen Sprüchen. :(
Israel hat von Gaza aus unzählige Male terroristische Attacken und Raketenangriffe erfahren; die Blockade ist reine Selbstverteidigung. Anscheinend wird von Israel erwartet, terroristische Angriffe einfach hinzunehmen und zuzuschauen, dass die in Gaza federführende terroristischen Hamas die Beendigung des Staates Israel zum Ziel hat. Die Zeiten, in denen die Juden sich wehrlos zur Schlachtbank führen ließen, sind - Gott sei dank - vorbei.


Und wie so oft siehst du die Kehrseite der Medaille wieder mal nicht: Du stellst die hilflosen (und dennoch nicht rechtzufertigenden) Raketenangriffe der Palästinenser als terroristischen Akt hin, währenddessen der eigentliche Terror seitens der Israeli vonstatten geht durch permanentes Vorenthalten/Verknappen von lebenswichtigen Gütern. Übrigens sind diese selbstgebastelten Kassam-Raketen alles andere als zielgenau noch besonders effektiv. Die Anzahl der damit getöteten Menschen beträgt 7(!). Insbesondere wehre ich mich gegen die Verhältnislosigkeit israelischer Rachaktionen im Verhältnis von mindestens 1:500.

Uli hat geschrieben:
Radio Utopie hat geschrieben: Als Emitter von Alphastrahlen hat DU eine Halbwertszeit von 4,5 Milliarden Jahren.


Eine bedrohlich große Zahl?
Die Wahrheit ist, du musst also ziemlich lange warten, um mal ein Atom zerfallen zu sehen. :)
Das Zeug ist also praktisch stabil; was für eine Bedrohung soll das sein?


Nicht unbedingt die ionisierende Strahlung von abgereichertem U-238 ist gefählich, sondern die chemische Giftigkeit dieses Isotops, das sich als Feinstaub in den Lungen festsetzt und durch Winde in weite Teile verfrachtet wird.

Kaum zu glauben mit welcher Naivität du das alles noch rechtfertigst!

Gruss
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Re: Libyen-Krise

Beitragvon Uli » Mittwoch 30. März 2011, 09:36

Trigemina hat geschrieben:Und wie so oft siehst du die Kehrseite der Medaille wieder mal nicht: Du stellst die hilflosen (und dennoch nicht rechtzufertigenden) Raketenangriffe der Palästinenser als terroristischen Akt hin, währenddessen der eigentliche Terror seitens der Israeli vonstatten geht durch permanentes Vorenthalten/Verknappen von lebenswichtigen Gütern. Übrigens sind diese selbstgebastelten Kassam-Raketen alles andere als zielgenau noch besonders effektiv. Die Anzahl der damit getöteten Menschen beträgt 7(!). Insbesondere wehre ich mich gegen die Verhältnislosigkeit israelischer Rachaktionen im Verhältnis von mindestens 1:500.


Natürlich ist es legitim, die israelische Politik zu hinterfragen; mich stört hier einfach wieder der Slang deiner "Parolen". Ich finde es unerträglich, dass gleich völlig unangemessene Vergleiche mit den NS-Verbrechen herangezogen werden, wenn du Israel kritisierst ("KZ" etc.). Das ist zugleich zynisch gegenüber den Israelis wie die NS-Verbrechen relativierend. Das ist wie diese unsägliche Aussage eines unserer Politiker, Israel sei ein "Tätervolk". Jetzt denk doch einfach mal 10 Minuten drüber nach anstatt mir gleich wieder schnippisch eins überzuziehen.
Solche Parolen sind keine Diskussionsgrundlage sondern zielen darauf ab, die kritisierte Seite zu diskriminieren!

Uli hat geschrieben:
Radio Utopie hat geschrieben: Als Emitter von Alphastrahlen hat DU eine Halbwertszeit von 4,5 Milliarden Jahren.


Eine bedrohlich große Zahl?
Die Wahrheit ist, du musst also ziemlich lange warten, um mal ein Atom zerfallen zu sehen. :)
Das Zeug ist also praktisch stabil; was für eine Bedrohung soll das sein?


Trigemina hat geschrieben:Nicht unbedingt die ionisierende Strahlung von abgereichertem U-238 ist gefählich, sondern die chemische Giftigkeit dieses Isotops, das sich als Feinstaub in den Lungen festsetzt und durch Winde in weite Teile verfrachtet wird.

Kaum zu glauben mit welcher Naivität du das alles noch rechtfertigst!

Gruss


Kaum zu glauben, wie bereitwillig und unkritisch du jedeweden Antiamerikanismus aufgreifst.
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Re: Libyen-Krise

Beitragvon elfenpfad » Mittwoch 30. März 2011, 17:59

Westlicher Libyen-Einsatz - Das Bombengeschäft , und der Luftkrieg als Werbeplattform für Waffensysteme

Der Luftkrieg gegen das libysche Regime ist auch eine Waffenshow westlicher Rüstungskonzerne: Mehrere neue Systeme, darunter der "Eurofighter", werden erstmals im Kampf eingesetzt - und so im Einsatz vorgeführt. Das Problem: Es scheint kaum ernstzunehmende Gegner zu geben.


http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 95,00.html

Wie praktisch doch so ein Einsatz ist, kann man doch mal reallive - mässig die neusten Waffengattungen ausprobieren, und der Rubel rollt dann auch vielleicht :shock:
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Re: Libyen-Krise

Beitragvon Trigemina » Mittwoch 30. März 2011, 18:45

Uli hat geschrieben:Natürlich ist es legitim, die israelische Politik zu hinterfragen;


Na dann...
mich stört hier einfach wieder der Slang deiner "Parolen". Ich finde es unerträglich, dass gleich völlig unangemessene Vergleiche mit den NS-Verbrechen herangezogen werden, wenn du Israel kritisierst ("KZ" etc.). Das ist zugleich zynisch gegenüber den Israelis wie die NS-Verbrechen relativierend.


Und wie zynisch ist es gegen die Palästinenser, wenn ihnen ähnliches widerfährt wie den Juden im 3.Reich? Dieses Freiluft-Konzentrationslager (nichts anderes ist der Gaza-Streifen) ist eine Schande für Israel, genauso wie es eine Schande für die Nazis war, wie sie mit den Juden umgingen! Israel hat den Atomwaffensperrvertrag nach wie vor nicht unterzeichnet und besitzt an die 200 atomare Gefechtsköpfe.

Das ist wie diese unsägliche Aussage eines unserer Politiker, Israel sei ein "Tätervolk". Jetzt denk doch einfach mal 10 Minuten drüber nach anstatt mir gleich wieder schnippisch eins überzuziehen.
Solche Parolen sind keine Diskussionsgrundlage sondern zielen darauf ab, die kritisierte Seite zu diskriminieren!


Israel ist - auf die aktuelle Zeit bezogen - in der Tat mit den kriegstreibenden Amerikanern ein übles Tätervolk! Das hat man auch im Libanon-Krieg 2006 gut gesehen.

Uli hat geschrieben:
Trigemina hat geschrieben:Nicht unbedingt die ionisierende Strahlung von abgereichertem U-238 ist gefählich, sondern die chemische Giftigkeit dieses Isotops, das sich als Feinstaub in den Lungen festsetzt und durch Winde in weite Teile verfrachtet wird.

Kaum zu glauben mit welcher Naivität du das alles noch rechtfertigst!


Kaum zu glauben, wie bereitwillig und unkritisch du jedeweden Antiamerikanismus aufgreifst.


Nenn es meinetwegen Antiamerikanismus. Ich nenne es ein Kriegsverbrechen übelster Art, die Bevölkerung systematisch mit DU-Munition zu vergiften!

Gruss
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Re: Libyen-Krise

Beitragvon elfenpfad » Mittwoch 30. März 2011, 20:11

Uli hat geschrieben:
Trigemina hat geschrieben:

Uli hat geschrieben:
Radio Utopie hat geschrieben: Als Emitter von Alphastrahlen hat DU eine Halbwertszeit von 4,5 Milliarden Jahren.


Eine bedrohlich große Zahl?
Die Wahrheit ist, du musst also ziemlich lange warten, um mal ein Atom zerfallen zu sehen. :)
Das Zeug ist also praktisch stabil; was für eine Bedrohung soll das sein?


Trigemina hat geschrieben:Nicht unbedingt die ionisierende Strahlung von abgereichertem U-238 ist gefählich, sondern die chemische Giftigkeit dieses Isotops, das sich als Feinstaub in den Lungen festsetzt und durch Winde in weite Teile verfrachtet wird.

Kaum zu glauben mit welcher Naivität du das alles noch rechtfertigst!

Gruss


Kaum zu glauben, wie bereitwillig und unkritisch du jedeweden Antiamerikanismus aufgreifst.


Das hat mit Antiamerikanismus nun garnichts zu tun !

Schon im kosovo - Einsatz wurde diese umstrittene Uran - Munition heiss diskutiert. Im Gegensatz zur NATO, die die von geringen Mengen hochgiftigen Spuren hochgiftigen Plutoniums sprechen, welche unbedeutend seien, ist diese Aussage höchst umstritten, wie man hier nachlesen kann:

Die Nato hat offiziell bestätigt, dass die umstrittene Uran-Munition auch geringe Mengen hochgiftigen Plutoniums enthält. "Es ist schon lange bekannt, dass es Spuren von Uran-236 und Plutonium in abgereichertem Uran geben kann", hieß es in einer Erklärung des Bündnisses in Brüssel. Experten zu Folge seien die gefundenen Mengen aber so gering, dass sie "kein Grund zur Besorgnis" seien. Der Nato-Sprecher verwies darauf, dass eine entsprechende Untersuchung der US-Regierung seit Dezember im Internet zugänglich ist (http:// http://www.gulflink.osd.mil/du_ii/ ). 0,8 Prozent der Strahlung rührten unter anderem von Plutonium her.

In dem umfangreichen Dokument wird freilich nur kurz erwähnt, dass abgereichertes Uran Spuren von Spaltprodukten wie Neptunium, Plutonium und Americium enthalten könne. Der Strahlenschutz-Koordinator der Berliner Charité, Peter Wust, sagte dem Tagesspiegel, schon ein Millionstel Gramm Plutonium verursache eine deutliche Strahlenbelastung. Spuren davon könnten die Leukämie-Fälle bei Kosovo-Soldaten erklären. Bevor aber der Anteil nicht genau feststehe, müsse man sich mit Behauptungen "in beide Richtungen zurückhalten".

Ein Schweizer Labor hatte in Nato-Munition aus dem Kosovo geringe Mengen von Uran 236 gefunden. Dieses Uran-Isotop ist, anders als die in der Munition bisher entdeckten abgereicherten Formen von Natur-Uran, ein Abfallprodukt der Atomindustrie. Somit könne eine Verunreinigung mit gefährlichem Plutonium nicht mehr ausgeschlossen werden.

Im Bundestag hat das Thema zu einem heftigen Schlagabtausch geführt. Verteidigungsminister Rudolf Scharping wies den Vorwurf zurück, Gefahren verharmlost und jetzt nur auf öffentlichen Druck hin gehandelt zu haben. Die gefundenen Plutonium-Spuren besäßen eine ganz neue Dimension. Dafür nehme er auch in Kauf, dass es "in den USA die eine oder andere Verstimmung gibt", sagte Scharping. Zur weiteren Untersuchung hat das Ministerium einen Arbeitsstab eingerichtet, den der langjährige Herausgeber der Wochenzeitung "Die Zeit", Theo Sommer, leiten soll.

http://www.tagesspiegel.de/politik/uran ... 95254.html
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Re: Libyen-Krise

Beitragvon Britta » Mittwoch 30. März 2011, 20:52

elfenpfad hat geschrieben:Westlicher Libyen-Einsatz - Das Bombengeschäft , und der Luftkrieg als Werbeplattform für Waffensysteme

Der Luftkrieg gegen das libysche Regime ist auch eine Waffenshow westlicher Rüstungskonzerne: Mehrere neue Systeme, darunter der "Eurofighter", werden erstmals im Kampf eingesetzt - und so im Einsatz vorgeführt. Das Problem: Es scheint kaum ernstzunehmende Gegner zu geben.


http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 95,00.html

Wie praktisch doch so ein Einsatz ist, kann man doch mal reallive - mässig die neusten Waffengattungen ausprobieren, und der Rubel rollt dann auch vielleicht :shock:

Ja, Waffenshow und Testareal. Das ist nichts neues. Im Libanonkrieg wurden 2006 auch schon neueste Waffen getestet.

1997, gerade auf der Höhe des Monika Levinski Skandals, wollte Clinton Libyen sogar mit Nuklearwaffen angreifen. Man hatte gerade die Bunker Buster Mini Nukes erfunden, die man dann doch erst in Afghanistan und an Saddam ausprobierte. Gegen Nordkorea als Testgebiet entschied man sich, nachdem man errechnet hatte, dass der Fall Out Japan erreichen würde.

http://www.iacenter.org/depleted/penbombs.htm
http://books.google.ca/books?id=2wsAAAA ... ya&f=false

Die Idee, die wieder verworfen wurde, kam damals von Assistant Secretary of Defense Harold Palmer Smith.

Es ging um eine angebliche Giftgasfabrik in Tarhuna. Dazu muß man sagen, dass solche Anlagen Dual-Use Güter sind. Wenn also ein Land eine solche Anlage kaufen möchte, heißt dass nicht automatisch, dass man damit Giftgas herstellen will. In diesem Fall:

http://www.focus.de/politik/deutschland ... 61720.html

aus dem eine riesige Affäre gemacht wurde, ging es tatsächlich um das 'Great Manmade River Project'.
Experten sind sicher, daß sie für das Projekt Tarhuna bestimmt sind. Dort, rund 65 Kilometer südöstlich von Tripolis, wurden gigantische Stollen in einen Berg getrieben. Als Tarnung für die Beschaffung von Tunnelbohrmaschinen und anderem Spezialgerät diente ein anderes libysches Großprojekt, der „große, von Menschenhand gemachte Fluß“ (Great Manmade River), ein gigantisches unterirdisches Röhrensystem, durch das Grundwasser aus dem Süden des Landes durch die Sahara in die Küstenregion gepumpt wird.

Man hatte Gaddafi vorgeworfen, dass als Tarnung zu benutzen.

Also, dass hier ist die 'Giftgas-Fabrik': http://de.wikipedia.org/wiki/Great-Man- ... er-Projekt
Das Great-Man-Made-River-Projekt (GMMRP oder GMMR) in Libyen ist das weltweit größte Trinkwasser-Pipeline-Projekt zur besseren Wasserversorgung der Bevölkerung und der Landwirtschaft.

In übermannsgroßen Rohren wird fossiles Grundwasser aus tief liegenden Speichergesteinen (Kufra-Becken, Sirt-Becken, Murzuk-Becken, Hamadah-Becken und Jufrah-Becken) der Wüste Sahara in Richtung der libyschen Küste geleitet und versorgt bereits seit einigen Jahren die beiden Großstädte Tripolis (seit 1996) und Benghasi sowie die gesamte Küstenregion mit Wasser. Die Pipeline verläuft parallel zu großen Teilen der Küste Libyens und transportiert täglich mehr als 6 Mio. m³ Trinkwasser. Die Wasser- und die damit verbundene Lebensqualität hat sich seitdem dort erheblich verbessert.


Auch heute noch glauben viele, dass Gaddafi in Rabta eine Giftgas-Fabrik bauen wollte. Es ging dabei um dieselben Wirtschaftsgüter. http://wolfgang-huste-ahrweiler.de/2011 ... ried-wolf/


Die entscheidende Geschichte hinter der Geschichte taucht nicht auf. Die Mittelstandsfirma Imhausen wäre allein nie in der Lage gewesen, das gewaltige Rabta-Geschäft zu stemmen. Tatsächlich stammten die Pläne für das »Chemie-Werk« von der Salzgitter Industriebau GmbH (SIG). Deren Muttergesellschaft, die Salzgitter AG, war eine hundertprozentige Tochter des Bundes. Um eine Verwicklung des bundeseigenen Konzerns in das Giftgasprojekt in Libyen zu vertuschen, wurde das Rabta-Projekt gedoubelt; man erfand ein Projekt gleichen Namens (»Pharma 150«) in Hongkong. Formal lieferte die SIG jahrelang Pläne und Ausrüstungsbestandteile an »Pharma 150« in Hongkong. Tatsächlich gab es dort nur eine Briefkastenfirma mit einem 50-Quadratmeter-Büro. Die Salzgitter AG mußte schließlich eingestehen, daß der Staatskonzern seit 1985 Informationen über den tatsächlichen Ort der Anlage hatte. Andere deutsche Großunternehmen, darunter die – ebenfalls staatliche – Preussag AG und der Stahlkonzern Thyssen waren am Bau der C-Waffen-Fabrik beteiligt.


Nach wochenlangem Leugnen– der damalige Kanzleramtsminister Wolfgang Schäuble warnte wiederholt vor »voreiligen Verurteilungen« – mußte die Regierung Kohl ihre tiefe Verstrickung in das C-Waffenengagement des Oberst Ghaddafi eingestehen.


Aber warum hätten Kohl und Schäuble (in diesem Fall...) wochenlang lügen sollen?

Bis heute kann niemand wirklich sagen, dass Rabta eine C-Waffenfabrik war.

Das fossile Wasser in den verschiedenen Brunnenfeldern ist von sehr unterschiedlicher Qualität. Besonders in dem Brunnenfeld von Tazerbo ist das Wasser mit Eisen, Mangan und CO2 stark belastet. Um Schäden an der Pipeline zu vermeiden wurden an den 108 Brunnen eigene Wasseraufbereitungsanlagen installiert. Jeder Brunnen und damit auch jede Wasseraufbereitungsanlage in diesem Feld hat eine Leistung von 420m³/h. Wegen der riesigen Dimension des Brunnenfeldes (1000km²) und der immensen Förderleistung von 1,08 Millionen m³/Tag konnte eine zentrale Wasseraufbereitungsanlage nicht eingesetzt werden.


Wasser ist im Wüstenland Libyen sehr wichtig.

http://www.globalsecurity.org/wmd/systems/b61-11.htm

1986 hatte man Libyen schonmal bombardiert, wegen dem Anschlag auf die Discothek 'La Belle', für den man Libyen verantwortlich machte.

http://de.wikipedia.org/wiki/La_Belle_%28Diskothek%29
Als Auftraggeber des Attentats wird die Regierung Libyens vermutet.


Bereits am Tag nach dem Anschlag beschuldigte US-Präsident Ronald Reagan den libyschen Staatschef Muammar al-Gaddafi, das Attentat angeordnet zu haben, um damit die Versenkung zweier libyscher Kriegsschiffe durch US-amerikanische Streitkräfte im März 1986 im Rahmen der Operation Attain Document zu rächen. Daraufhin beschossen US-Kampfflugzeuge am 15. April 1986 in der Operation El Dorado Canyon die libysche Hauptstadt Tripolis, wodurch auch zahlreiche Zivilisten (die offiziellen Zahlen schwanken zwischen 15 und 36) getötet wurden, darunter eine Adoptivtochter Gaddafis....

Wegen Beihilfe zu den Morden wurden Youssef Chraidi, Musbah Abulgasem Eter und Ali Chanaa zu 14 bzw. 12 Jahren Gefängnis verurteilt. Die fünfte Angeklagte Andrea Häusler (Schwester von Verena Chanaa) wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen. ...

...Der Bundesgerichtshof bestätigte den politischen Aspekt der Tat. Die Richter gaben dem Staat Libyen eine Mitverantwortung an dem Attentat.


Chraidi und Chanaa sind Palästinenser.

http://www.focus.de/magazin/archiv/peri ... 59470.html
Der Kronzeuge im Berliner „La Belle“-Verfahren, ein libyscher Überläufer namens Musbah Abulgasem Eter, versteckt sich seit einigen Tagen bei seiner Familie in Deutschland. Unter Polizeischutz wartet er auf das neue Verfahren wegen des Bombenanschlags vom 5. April 1986.

Eter hatte sich bei der deutschen Botschaft in Malta gemeldet. Bei der ersten Vernehmung im September belastete er drei ehemalige Freunde. Er gab an, daß der tödliche Sprengsatz von der Prostituierten Verena Chanaa und ihrer Schwester Andrea Häusler in der überfüllten Disco abgelegt worden sei. Als Hintermann nannte er Ali Chanaa, Mitarbeiter des libyschen Geheimdienstes in Ostberlin. Der „La Belle“-Haftbefehl, bisher nur auf den Palästinenser Yasser Chraidi ausgestellt, wurde kürzlich auch gegen die von Eter Beschuldigten verhängt.


Hm, Wikileaks auf DDR-Deutsch: http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479 ... ntent.html
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Re: Libyen-Krise

Beitragvon Britta » Mittwoch 30. März 2011, 22:03

Londoner Libyen-Konferenz: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 66,00.html

Da heißt es so schön:

Über 40 Außenminister und Vertreter internationaler Organisationen diskutierten am Dienstag in der britischen Hauptstadt, wie es in dem nordafrikanischen Land weitergehen soll. Es sei der Beginn des "politischen Prozesses", sagt der britische Premier David Cameron.


Der Beginn des politischen Prozesses...

Der Leser stellt sich darunter etwas ganz anderes vor, denn die Infomation, wer NICHT an dieser Konferenz teilgenommen hat, wird ihm einfach vorenthalten, also unter den Teppich gekehrt.

Nicht teilgenommen hat die Afrikanische Union - aus Protest. Ebenso Russland. Ägypten und einige andere arabische Länder blieben dieser Konferenz ebenfalls fern.
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