nocheinPoet hat geschrieben:Wo sind die Beweise für diese Aussage?
Darum sehe ich wenig Sinn darin, das ganz nun im Detail zu zerlegen und die Brüche erneut zu hinterfragen.
Die Beweise für diese Aussagen...
Da muß ich wohl erstmal etwas Hintergrundwissen vermitteln.
Selbst der Wiki-Artikel über Gaddafi weiß nicht viel schlimmes zu berichten. Da heißt es zwar, er wird beschuldigt..., er soll gemacht haben... - aber Beweise für schlechte Taten oder üble Verbrechen fehlen letztendlich.
http://de.wikipedia.org/wiki/Muammar_al-GaddafiDie Libysche Bevölkerung besteht aus 140 Stämmen. Der Stamm, der gegen Gaddafi 'revoltiert' nennt sich Harabi und kommt aus Derna und Benghasi und Umgebung. Abdel Mustafa Jalil und Abdel Fatah Younis sind auch von diesem Stamm. Jalil war früher Justizminister und Younis hat damals zusammen mit Gaddafi 1969 die Macht in Libyen übernommen. Schon komisch, dass er nach so vielen Jahren jetzt Anführer der Rebellen ist. Die Harabi stellen zurzeit den überwiegenden Teil der Anführer der Revolution.
Unsere Medien berichteten von Gaddafis Söldnern, zu erkennen an der dunkleren Hautfarbe. Die Rebellen zeigten der Presse getötete Söldner. Sehr wahrscheinlich waren das aber gar keine, sondern Stammesangehörige der Fezzan. Die Harabi und die Obeidat sind den dunklehäutigen Fezzan feindlich gesonnen - aus rassistischen Gründen.
http://en.wikipedia.org/wiki/FezzanWenn nun von dunkelhäutigen Söldnern die Rede ist, so sind das unter anderem libysche Fezzan. Es gab auch jede Menge Gastarbeiter aus dem Tschad und anderen afrikanischen Ländern, die ebenfalls eine dunkle Hautfarbe haben.
http://www.blackagendareport.com/conten ... erspectiveMit den Harabi hat es sich Gaddafi verscherzt, weil er diesem reichen Stamm ein bischen seines Vermögens genommen hat, um es an ärmere Stämme zu verteilen. Natürlich weil er sich deren Unterstützung kaufen wollte...
Zwei Journalisten, David Blundy und Andrew Lycett, die echt keine Gaddafi-Freunde oder gar Anhänger der libyschen Revolution sind, wissen folgendes über Libyen zu berichten:
“The young people are well dressed, well fed and well educated. Libyans now earn more per capita than the British. The disparity in annual incomes... is smaller than in most countries. Libya's wealth has been fairly spread throughout society. Every Libyan gets free, and often excellent, education, medical and health services. New colleges and hospitals are impressive by any international standard. All Libyans have a house or a flat, a car and most have televisions, video recorders and telephones. Compared with most citizens of the Third World countries, and with many in the First World, Libyans have it very good indeed.” (Source: Qaddafi and the Libyan Revolution)
Die jungen Leute in Libyen sind also gut angezogen, gut genährt und gut gebildet. Die Libyer haben mehr pro Kopf Einkommen wie die Briten, die Einkommensunterschiede sind kleiner wie in den meisten Ländern. Libyens Reichtum wurde fair durch das ganze Land verteilt. Die Schulen und Krankenhäuser sind eindrucksvoll und können mit den internationalen Standard mithalten. Alle Libyer haben ein Haus oder eine Wohnung, ein Auto und fast alle haben Fernseher, Videorekorder und Telefone.
http://en.wikipedia.org/wiki/David_Blundyhttp://en.wikipedia.org/wiki/Andrew_Lycetthttp://www.amazon.de/Qaddafi-Libyan-Rev ... 0316100420 Actually, in truth, there are people all over Africa and the African Diaspora who support and respect Muammar Qaddafi as a result of his invaluable contribution to the worldwide struggle for African emancipation.
“It is a myth that the Africans fighting to defend the Jamahiriya and Muammar Qaddafi are mercenaries being paid a few dollars.”
Over the past two decades, thousands of Africans from all over the continent were provided with education, work and military training – many of them coming from liberation movements. As a result of Libya's support for liberation movements throughout Africa and the world, international battalions were formed. These battalions saw themselves as a part of the Libyan revolution, and took it upon themselves to defend the revolution against attacks from within its borders or outside.
Viele Menschen aus ganz Afrika kamen nach Libyen, erhielten dort Ausbildung, Arbeit und militärisches Training. Viele von ihnen Mitglieder von Befreiungsbewegungen. (Es gibt ja noch mehr Afrikanische Länder mit vom Westen unterstützten Diktatoren). Als Ergebnis für Libyens Unterstützung für die Befreiungsbewegungen durch ganz Afrika, wurden internationale Battalione geformt. Diese sehen sich selbst als Teil der Libyschen Revolution und wollen diese nun verteidigen. Sie wollen dafür kein Geld. Die Koalition der Willigen versucht, Libyens Grenzen gegen die ganzen Freiwilligen abzuriegeln, die jetzt Gaddafi zu Hilfe kommen wollen und ihn um jeden Preis verteidigen wollen, wenn es sein muß bis zum Tod. Ganz schön harte Wahrheit...
Der böse Diktator ist er wohl nur in unseren Medien.
Die Rebellen sind Rassisten. Sie fühlen sich mehr arabisch wie afrikanisch und richteten lt. obigem Link ein Massaker an afrikanischen Gastarbeitern aus dem Tschad und dem Sudan an, mit der Begründung, sie würden Truppen für Gaddafi stellen. Diese 'Rebellen' unterstützt die Allianz gerade mit Waffen und aus der Luft.
African Migrants under Attack
As African fighters from Chad, Niger, Mali, Ghana, Kenya and Southern Sudan (it should be noted that Libya supported the Sudanese People’s Liberation Army under John Garang in their war of liberation against Arab hegemonists in Khartoum, while all other Arab leaders backed the Khartoum regime) fight to defend this African revolution, a million African refugees and thousands of African migrant workers stand the risk of being murdered as a result of their perceived support for Qaddafi.
One Turkish construction worker described a massacre: “We had 70-80 people from Chad working for our company. They were cut dead with pruning shears and axes, attackers saying: ‘You are providing troops for Qaddafi. The Sudanese were also massacred. We saw it for ourselves.”
Aber es kommt noch schlimmer. Hier eine Studie von West Point:
http://tarpley.net/docs/CTCForeignFighter.19.Dec07.pdfDie Studie wurde ausgearbeitet aufgrund von Dokumenten, die man bei AlQuaida fand und die Daten über die Identität von 700 AlQuaida-Kämpfern im Irak enthielten. Nach dieser Studie sind die AlQuaida-Mitglieder aus Libyern fast ausschliesslich vom Stamme der Harabi. Aus Saudi Arabien kamen 41% Selbstmordattentäter, aus Libyen mit nur 6 Mio. Einwohnern kamen 18,8%. Derna hat die höchste Konzentration von Jihadisten, die im Irak kämpften. Benghasi ist ebenfalls eine Hochburg. Libyen stellt mehr Kämpfer pro Kopf an Einwohnern, wie der ganze Rest der anderen Herkunftsländer.
Derna ist eine Stadt mit 80,000 Einwohnern, Riyadh in Saudi Arabien, von wo eine ähnliche Anzahl Kämpfer (52) für AlQuaida kommt, wie aus Derna, hat 4 Millionen Einwohner. Benghazi, die Hauptstadt der Rebellen, sandte 21 Kämpfer. Tripolis taucht in der Statistik nicht auf.
In Benghazi und Derna gibt es viele Extremistenschulen, an denen Theologie und Politik gelehrt wird. In der West Point Studie heißt es:
Both Darnah and Benghazi have long been associated with Islamic militancy in Libya
Die libyschen Rekruten aus Derna und Benghazi sind für die Aktivitäten und die Organisation von AlQuaida der wichtigste Bestandteil - sie sind gemäß der West Point Studie... die Zentrale.
In der Studie heißt es:
“The Libyan Islamic Fighting Group’s unification with al-Qa’ida and its apparent decision to prioritize providing logistical support to the Islamic State of Iraq is likely controversial within the organization. It is likely that some LIFG factions still want to prioritize the fight against the Libyan regime, rather than the fight in Iraq. It may be possible to exacerbate schisms within LIFG, and between LIFG’s leaders and al-Qa’ida’s traditional Egyptian and Saudi power-base.”
Sieht man die gewaltsame antiamerikanische Natur dieser 'Rebellen' so kann man erahnen, dass die Waffen, die diese vom Westen erhalten haben, bald gegen den Westen selbst gerichtet werden. Dazu kommt noch, dass lt. UN-Resolution 1970 diese Rebellen bald die beschlagnahmten Vermögen des libyschen Staates erhalten sollen.
Nun mal zu den Rebellenführern und ehemaligen Regierungsmitgliedern Jalil und Younis:
die LIFG (Libyan Islamic Fighting Group) ist die Elite des Harabi Stammes. Hillary Clinton traf sich in Paris mit Mahmoud Jibril, aus den Wikileaks-Dokumenten bekannt als Favorit der USA. Wenn aber die Revolution siegen würde, wären Jalil und Younis die neuen Führer des Libyschen Volkes. Beide sind vom Stamm der Harabi und nicht repräsentativ für alle Libyschen Stämme. Kein anderer Stamm wäre in der libyschen Regierung vertreten.
Die Rebellenführung besteht aus 31 Männern, von denen nur wenige Namen bekannt sind. Man möchte die Namen der anderen nicht nennen, weil Gaddafi ja 'Rache' nehmen könnte. Angeblich wären diese aus ganz Libyen und repräsentativ. Die Namen, die bekannt sind, sind aber schonmal alle Harabi. Die Namen, die bekannt sind wären: Mustafa Abduljaleel; Ashour Hamed Bourashed aus Derna; Othman Suleiman El-Megyrahi aus Batnan; Al Butnan von der ägyptischen Grenze und Tobruk; Ahmed Abduraba Al-Abaar aus Benghazi; Fathi Mohamed Baja aus Benghazi; Abdelhafed Abdelkader Ghoga aus Benghazi; Omar El-Hariri für militärische Angelegenheiten; Dr. Mahmoud Jibril, Ibrahim El-Werfali und Dr. Ali Aziz Al-Eisawi für auswärtige Angelegenheiten.
Die oben verlinkte Studie könnte noch interessant werden, wenn die vollständige Namensliste der 31 bekannt wird.
Man sollte jedenfalls AlQuaida nicht benutzen um eine unabhängige Regierung zu stürzen und das Land zu balkanisieren, wenn man seit 9/11 vorgibt, AlQuaida zu bekämpfen. Der Libyen Krieg ist die Verbrüderung mit Terroristengruppen, die Obama bei seiner Rede 2009 in Kairo schon angekündigt hatte.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 24,00.htmlAus heutiger Perspektive betrachtet...
Auch ansonsten gerne mit Terroristen:
http://tarpley.net/2008/02/03/obama-cam ... terrorism/Am 10 Juli 2009 berichtete dann der London Daily Telegraph, dass die Libyan Islamic Fighting Group mit der AlQuaida gebrochen habe. Auch bei uns berichten die Medien jetzt über die von der AlQuaida Abtrünnigen:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34253/1.htmlDer Libyer Noman Benotman ist Analyst der Londoner Quilliam-Foundation. Er war bis zum Jahr 2002 Mitglied der terroristischen "Libysch-Islamischen Kampfgruppe (LIFG)" und in Afghanistan Ausbilder in einem Al-Qaida-Trainingslager. Dort traf er mehrfach al-Qaida Chef Osama Bin Laden.
Inzwischen hat Benotman dem Terrorismus abgeschworen, schrieb mehrere Briefe an die al-Qaida Führer und rief sie auf, den Terror zu stoppen. Benotman lebt und arbeitet heute in London gilt als einer der besten Kenner des Terrornetzwerkes al-Qaida und der libyschen Islamistenszene. Er analysiert den militanten Islamismus und erarbeitet De-Radikalisierungsprogrammen für Islamisten. Am Montag kehrte Noman Benotman von einem zehntägigen Aufenthalt in Libyen zurück. Telepolis sprach mit dem Ex-Dschihadisten über die Rolle al-Qaidas in den arabischen Revolten
Jaja, während andere Moslem-Führer AlQuaida schon lange kritisieren und man diesen Heuchelei unterstellt, so glaubt man solchen Leuten wie Benotman ganz selbstverständlich, wenn er sagt, was die Koalition braucht - eine Ausrede, warum man Terroristen unterstützt. Sind ja plötzlich alle Demokraten geworden.
In der Zwischenzeit (also, seit dem 'Ausstieg' von Benotman) kam raus, dass einige LIFG Anführer immer noch zu AlQuaida gehören, gerade als Gaddafi im Februar die LIFG-Mitglieder nach 15 Jahren Knast begnadigt hat, was eine humanitäre Geste sein sollte, kam raus, dass Abu Yahya al-Libi und Abu Laith al-Libi - beide LIFG-Mitglieder, AlQuaida Leute sind.
http://en.wikipedia.org/wiki/Abu_Yahya_al-LibiWährend also die NATO für die Rebellen in Libyen kämpft, kämpfen deren Verwandte in Afghanistan und Irak gegen NATO-Truppen.
Das versuchte Attentat von 1995, wo der britische Geheimdienst 100.000 britische Pfund an die AlQuaida zahlte, hatte ich hier bereits erwähnt. Damals war der Plan, Gadaffi zu ermorden. Danach sollte der libysche Widerstand in Stammeskämpfe verwickelt werden und die AlQuaida möglicherweise die Regierung von Libyen übernehmen. Das hätte für die Briten oder für die Koalition der Willigen den Vorwand gegeben, in Libyen einzumarschieren und sich die Kontrolle über die Ölfelder zu holen. Dieses Ziel von damals hat man auf heute vertagt.
http://www.guardian.co.uk/uk/2000/apr/1 ... rtontaylorWas heute passiert ist fast die genaue Wiederholung des damaligen Planes, nur dass man heute gleich mit dem Bombardement aus der Luft anfängt. Es hat nichts mit humanitärer Hilfe oder Verhinderung eines Massakes zu tun.
People who lie to others have merely hidden away the truth, but people who lie to themselves have forgotten where they put it.