Supergau im AKW Fukushima

[Elfer]

Japan muss ein Wendepunkt sein. Nach vielen Lippenbekenntnissen muss nun gehandelt werden. Das heisst aber nicht, dass morgen alle AKW herunter gefahren werden.

Hochgradig kontaminiertes Wasser fließt in den Pazifik und ins Grundwasser. Man wird sehen wie wirksam der Verdünnungseffekt im Pazifik ist.

Blinder Aktionismus ist aber der schlechteste Ratgeber. MIr ist kaum eine Energieform bekannt, bei der man bei seiner Gewinnung nicht über Umwelteinflüsse nachdenken muss.

So kann es aber nicht weiter gehen.

[Artie]

Japan muss ein Wendepunkt sein. Nach vielen Lippenbekenntnissen muss nun gehandelt werden. Das heisst aber nicht, dass morgen alle AKW herunter gefahren werden.

Hochgradig kontaminiertes Wasser fließt in den Pazifik und ins Grundwasser. Man wird sehen wie wirksam der Verdünnungseffekt im Pazifik ist.

Blinder Aktionismus ist aber der schlechteste Ratgeber. MIr ist kaum eine Energieform bekannt, bei der man bei seiner Gewinnung nicht über Umwelteinflüsse nachdenken muss.

So kann es aber nicht weiter gehen.

Korrekt.
Egal welche Form der Energiegewinnung, jede wandelt um. Windkraftwerke nehmen Wind aus der Energie, Gezeitenkraftwerke aus den Gezeiten, usw. usw. dabei "schwächen" Sie den Effekt.
Atomkraft im Moment wird von uns nur in seiner gefährlichsten und schmutzigsten Form betrieben.

Ich würde von der Regierung verlangen langfristiger zu denken und sich nicht so offensichtlich die Taschen vollzustopfen.

[Britta]

Während Tepco Freiwillige sucht, die die Katastrophe bekämpfen, macht sich das Management aus dem Staub:

http://www.n-tv.de/Spezial/Japanische-F ... 10866.html

Die Ratten verlassen das sinkende Schiff...

Ja ... eine gewaltige Fluchtwelle, die Japan verlässt: schon 270 Auswanderungseinträge; da werden von den 120 Millionen Einwohnern bald alle weg sein.
Wies sind das Ratten? Weil laut Artikel "Topmanager" dabei sind?

Einfache Leute können es sich kaum leisten Japan zu verlassen und im Ausland neu anzufangen. Und es sind die einfachen Leute, die sich als Freiwillige nach Fukushima melden, sie sind aus der Arbeiterklasse. Da wird keiner dieser Topmanager hin wollen.

Eine Meldung auf N-TV in den letzten Tagen war, dass Zertifikate ausgestellt werden und nur Menschen ohne Strahlenbelastung in die Notaufnahmelager dürfen.

Ich frage mich, wenn die Katastrophe tatsächlich so endet, dass ganz Japan hochgradig verstrahlt ist, was passiert dann mit den Japanern? Welches Land würde sie aufnehmen? Kann es soweit kommen?

Aber auch Hong Kong wird mit Atomenergie versorgt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Ling%27ao

Die Energie wird in das Hongkong-Guangdong-Guangxi-Netz geleitet. Etwa 70 % der Netz-Energie kommen nach Hongkong, wo das KKW Ling'ao zu etwa 30 % zur Energieversorgung beiträgt (Jahr 2000).

Es hat eben nicht nur der böse Westen AKWs.

Wie kommst du nur auf den bösen Westen?

[Delon]

Radioaktives Wasser aus Fukushima wird ins Meer abgelassen

In der schwer beschädigten Atomanlage von Fukushima lässt der Betreiber Tepco radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer ab. Es müssten mehr als zehn Millionen Liter belastetes Wasser aus dem Atomkraftwerk abfließen, teilte das Unternehmen mit. Regierungssprecher Yukio Edano sagte, es gebe keine Alternative zu der Maßnahme. Mehr als drei Wochen nach dem schweren Erdbeben und dem anschließenden Tsunami im Nordosten Japans versuchen Experten, die Lage in dem Atomkraftwerk in den Griff zu bekommen. Zuletzt richteten sich die Bemühungen darauf, ein Leck im Boden der Anlage abzudichten. Wegen der ungelösten Atomkrise bezweifelt die Regierung derweil, die eigenen Klimaschutzziele einhalten zu können. Regierungssprecher Yukio Edano sagte, es könne sein, dass die Zusagen zur Verringerung des Kohlendioxyd-Ausstoßes überdacht werden müssten. Die Folgen der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe würden sich auf verschiedene Sektoren des Landes stark auswirken.

http://www.dw-world.de/dw/function/0,,8 ... 59,00.html

Welche erschreckenden Folgen das hat, wird sich noch zeigen.

[elfenpfad]

Radioaktives Wasser aus Fukushima wird ins Meer abgelassen
Welche erschreckenden Folgen das hat, wird sich noch zeigen.

Hoffentlich nicht das, was Trigemina auch schon angesprochen hatte :/

Wenn das nur nicht in biblische Ausmasse ausartet, wonach ein Drittel der Meere Blut wird, und wer daraus seine Nahrung bezieht (Fische, Meeresfrüchte), stirbt (Offenbarung, Kapitel 8, die ersten 6 Posaunen).

[JGC]

Hi Leute..

Ich persönlich finde das Geschehen in Japan auch sehr schlimm, doch habe ich das Gefühl, das wir uns jetzt nicht von dem Geschehen in die "Höhle" zurück drängen lassen müssen.

Es muss einfach eindeutig das Atomkonzept völlig neu überarbeitet werden, weil ich nicht glaube, das wir wirklich bereit sind, auf Atom-Strom zu verzichten..

ich meine, woher kriegen wie denn sonst den Strom?

Etwa von Frankreichs AKW´s?

Wenn wir wirklich ganz ohne Kernkraft leben wollen, dann bedeutet das eine Menge neuer Talsperren(und wer will dann freiwillig umziehen?)

Noch mehr Windkrafträder und noch viel mehr Solarzellen und am allermeisten Lithiumakkus, um die Energie auch verfügbar zu halten. Das sind alles nicht so leichte Sachen, weil diese Materialien auch erst gefördert werden müssen und dann auch in die entsprechenden Teile gefertigt werden müssen, was auch nicht gerade umweltfreundlich und ressourcensparend ist...


Daher dachte ich eigentlich daran, die Idee aus den 60ern nach zu gehen, welche darin bestanden, ein AKW auf einem künstlichen See als schwimmende Insel an zu legen, dann wäre das Erdbebenproblem schon mal gegessen und dann eine Notfalleinrichtung, die es erlaubt, den Reaktor selbst mitsamt seiner Kühl-Konstruktion im See zu versenken, damit die Kühlung nicht ausfällt Und das natürlich die Brennkammer selbst SO gestaltet wird, das alleine die Konfektionsströmung dafür sorgen kann, das der Kern genügend gekühlt werden kann, für den Fall, das mal alle Stricke reißen sollten.

Was das Abfallproblem angeht..

Man sollte wirklich versuchen, den aktiven Müll in sogenannte Subduktionszonen zu verbringen, damit dieser strahlende Abfall in den Erdmantel transportiert werden kann, wichtig wäre dabei nur, das nicht zu viel Abfall an ein und der selben Stelle verbracht werden, wir wollen doch keine künstlichen Vulkane schaffen..

Letztlich denke ich also, das wir schon mit Atomkraft umgehen könnten, wenn wir es nur wirklich wollten(und es vielleicht auch sollten, schon alleine wegen der Treibhausgase)

Doch wie gesagt, dazu müsste das gesamte Atomkonzept auf völlig neue Füße gestellt werden!

Wie auch immer, ich finde, dazu sollte auch mal das Volk und all die Wissenschaftler zusammen diskutieren und befragt werden, WIE sie es denn gerne hätten. Denn letzltlich ist alles nur eine Frage der Entscheidung und dem Umstand, das man danach auch zu einer einmal getroffenen Entscheidung auch stehen kann und keine kalten Füße kriegt, nur weil es mal nicht so läuft...


In diesem Sinne.......................JGC

[elfenpfad]

Noch mehr Windkrafträder und noch viel mehr Solarzellen und am allermeisten Lithiumakkus, um die Energie auch verfügbar zu halten. Das sind alles nicht so leichte Sachen, weil diese Materialien auch erst gefördert werden müssen und dann auch in die entsprechenden Teile gefertigt werden müssen, was auch nicht gerade umweltfreundlich und ressourcensparend ist...

Interessant ist in Bezug auf Solarzellen dieses schweizer Projekt :

Ein Team des Schweizer Zentrums für Elektronik und Mikrotechnik (CSEM) entwickelte die «Solar Islands» – Solarinseln, die auf einer Überdruck-Luftschicht liegen.

Eine Gruppe von Solarinseln könnte bis zu einem Gigawatt Leistung bringen. So viel wie ein Kernkraftwerk. (Fotomontage: CSEM) Eine Gruppe von Solarinseln könnte bis zu einem Gigawatt Leistung bringen. So viel wie ein Kernkraftwerk. (Fotomontage: CSEM)

Ein Luftkissen auf dem Wasser erzeugt weniger Reibung als eine fix installierte Anlage. Damit lässt sich also Antriebskraft sparen und die Solarinseln können sich auf dem Meer mit der Sonne drehen. Ihr Standort hat einen weiteren Vorteil: Die Weltmeere sind riesig. Und je grossflächiger die Solarkraftwerke, desto mehr Sonnenlicht können sie aufnehmen. Aus diesem Grund wären Solarinseln auch in der Wüste denkbar. Das CSEM testet das Projekt bereits im arabischen Emirat Ras al-Khaimah – dort schwimmt die Insel auf einem ringförmigen Flüssigkeitskanal.

Theoretisch könnte eine Solarinsel von zwei Kilometern Durchmesser die Leistung eines kleinen Kernkraftwerks erbringen. Ein Durchmesser von nur zehn Metern würde genügen, vier Wohnungen mit Energie zu versorgen. Ein bestechendes Konzept für Hauseigentümer. Vielleicht schwimmen schon bald Solarinseln auf den Flachdächern Schweizer Städte.
http://www.20min.ch/news/story/15678494

Hier Infos über das Versuchsprojekt der schweizer Firma CSEM über Solarinseln im Golf

Zudem kommen kostengünstige, flache Spiegel zum Einsatz, die nach dem Fresnel-Prinzip in schmalen Lamellen angeordnet sind. Dieses Konstruktionsprinzip erlaubt eine sehr hohe Ausnutzungder Fläche. Alle verwendeten Materialien sind in Massen verfügbar
http://www.solar-islands.com/press/2008 ... slands.pdf

Interessant auch dieses Projekt deutscher Konzerne:

Es ist ein Mega-Projekt der Energietechnik: Deutsche Konzerne wollen in der Sahara eine Solaranlage von der Größe Mallorcas bauen und damit Europa mit Energie versorgen. Doch das Desertec-Konzept des deutschen Industriekonsortiums ist umstritten. Viele Experten lassen kein gutes Haar an der visionären Idee.

http://www.welt.de/wirtschaft/article39 ... ringt.html

Es sollte eigentlich für die Zukunft möglich sein, auf Atomkraft zu verzichten, Projekte gibt es genug. Und die dringende Notwendigkeit besteht, wie man wieder bei diesem verheerenden Unglück in Japan sieht.

[JGC]

Hallo Elfenpfad..

Ich sehe, das sind schon ganz nette Ideen..

Wenn diese auch noch sturmsicher sind und im Notfall bei Hurrikans unter die Wasseroberfläche abtauchen können, dann wäre das sicher eine Perspektive..

Und das Sahara-Projekt hat meiner Ansicht nach deshalb schlechte Kritiken, weil in der Tat die Leitungslänge der Übertragung der jeweils gewonnenen Energien vom Erzeugerstandort bis zum Verbraucher doch enorm lang ist.

Aber egal, WAS man tut, das wichtigste scheint mir, uns zu entscheiden, WAS wir jeweils machen. Und ich denke, letztlich wird es der richtige Mix sein, der über Bestand oder Verwerfen der jeweiligen Technologie entscheidet.

Mal sehen wie es weiter geht.

[Britta]

http://www.koreatimes.co.kr/www/news/na ... 84705.html

Wegen radioaktivem Regen wurden in Korea jetzt 130 Schulen geschlossen.

In Gyeonggi Province, about 130 pre-, elementary and middle schools were closed after the regional educational office allowed school heads to close them if they deemed it necessary. More than 40 others shortened school hours.

Alle laufen jetzt in Korea mit Regenschirmen rum und manche Eltern packen ihre Kinder auch in Regenmäntel und Gummistiefel. Manche tragen Atemschutzmasken.

[Artie]

Ja, netter Link, aber da steht auch, das das ein Angstreaktion ist:

“Even if a person drinks 2 liters of such rainwater every day for a year, the exposure concentration level will be 0.037 millisievert (mSv), far lower than the 1 mSv government safety standard,

Ich gehe auch auf die Anti AKW Demos, aber Panik ist die falsche Reaktion.