Fukushima Daiichi
Block 1
Keine Änderung
Block 2
Nach letzten Mitteilungen (TEPCO 15 Uhr Ortszeit) wurde eine Druckentlastung des Containments bis 11 Uhr Ortszeit abgeschlossen.
Block 3
In japanischen Pressemeldungen wurde berichtet, dass gegen 9 Uhr Ortszeit das Entlastungsventil des Reaktors repariert und dadurch der Druck im Reaktor abgesenkt wurde. Seitdem wird von einer Einspeisung von Meerwasser berichtet. Die Brennelemente seien zur Hälfte bedeckt.
Fukushima Daini
Nach einer Pressemeldung wurden in den Blöcken 1, 2 und 4 Pumpen von Kashiwazaki Kariwa angeliefert und stehen für den Fall, dass die Notkühlung ausfällt, bereit.
Onagawa 1-3 und Tokai
Nach Presseangaben seien in der Anlage Tokai zwei Dieselgeneratoren ausgefallen, ein Dieselgenerator sei funktionsfähig. Von zwei Pumpen zur Kühlung stehe eine nicht zur Verfügung. Nach anderen Pressemeldungen gibt der Betreiber an, dass die Kühlung des Reaktors gewährleistet ist. Auf der Betreiberseite finden sich keine Angaben.
2 Anlagensituation
Fukushima Daiichi
Nach Informationen der IAEA sind die Notstromaggregate als Folge des Tsunami ausgefallen. Es sind mobile Notstromaggregate auf die Anlage gebracht worden. Derzeit findet die Koordination der notwendigen Arbeiten zur Absicherung der Kühlung des Brennelementbeckens statt.
Block 1
Der Druck im Containment in Block 1 kann laut Presseinformation bis zu 8,4 bar angestiegen sein (Auslegungsdruck 4 bar). Eine gefilterte Druckentlastung des Containments wurde vorbereitet und vermutlich ab 14:30 Uhr Ortszeit am 12.03.11 durchgeführt (lt. Information TEPCO von 15:00 Uhr Ortszeit am 12.03.11). Der Zeitpunkt der Druckentlastung stimmt in etwa mit dem Anstieg der Ortsdosisleistung überein.
Nach Pressemitteilungen wurde die Evakuierung um den Standort auf 20 km ausgedehnt. Fernsehbilder zeigen inzwischen eine Explosion am Block 1 am Reaktorgebäude. Dies wurde durch eine IAEA Incident und Emergency Center Meldung bestätigt.
...
INES Einstufung
Das Ereignis in Block 1 wurde aufgrund der Freisetzung außerhalb der Anlage vorläufig nach INES 4 eingestuft. Grund für die Einstufung ist eine Freisetzung. Nach INES Handbuch bedeutet dies eine Freisetzung von einem Äquivalent von ca. 10 bis 100 Terabecquerel Jod-131.
Block 2
Der Füllstand im Reaktordruckbehälter von Block 2 liegt unter dem Normalfüllstand. Er fällt jedoch nicht. Eingespeist wird mit einem Notkühlsystem. Nach einer Pressemitteilung von (TEPCO von 13:00 Uhr Ortszeit am 13.3.2011) wurden Vorbereitungen zur Druckreduzierung des Containments getroffen. Nach letzten Mitteilungen (TEPCO 15 Uhr Ortszeit) wurde eine Druckentlastung des Containments bis 11 Uhr Ortszeit abgeschlossen.
Block 3
Für Block 3 wird von TEPCO sowie von verschiedenen Presseagenturen und Wikipedia unter Berufung auf TEPCO berichtet, dass gegen 5:30 Uhr Ortszeit am 13.03.2011 das Notkühlsystem versagt habe und damit keine Einspeisung in den Reaktor möglich sei. Gegen 8:30 Uhr soll nach der Presseagentur Kyodo mit Berufung auf staatliche Stellen die Druckentlastung in Block 3 begonnen haben. Nach einer Pressemitteilung von TEPCO soll die Druckentlastung um 9:20 Uhr (nach englischer Fassung 8:41 Uhr) Ortszeit erfolgreich beendet worden sein. Um 9:25 Uhr soll boriertes Wasser in den Reaktor eingespeist worden sein (mit „Abwasserpumpen“). Nach TEPCO-Angaben wurde das Containment-Sprühen wieder eingestellt. TEPCO habe nach Kyodo um 11.06 Uhr Ortszeit am 13.03.2011 gemeldet, dass MOX-Brennelemente mehr als 3 Meter aus dem Wasser ragen. Nach Angaben von AFP soll um 6:00 Uhr deutscher Zeit der japanische Regierungssprecher Edano gesagt haben, dass sich eine Kernschmelze in Block 3 möglicherweise ereignet habe.
Nach einer Pressemitteilung von TEPCO von 13:00 Uhr Ortszeit am 13.3.2011 (05:00 Uhr MEZ) fielen beide Hochdruckeinspeisesysteme aus. Ebenso fiel auch das Notkühlsystem aus. Um 08:41 Uhr Ortszeit am 13.03.2011 (00:41 Uhr MEZ) wurde danach mit der teilweisen Druckentlastung des Containments begonnen und um 09:20 Uhr Ortszeit am 13.03.2011 (01:20 Uhr MEZ) erfolgreich abgeschlossen. Dabei wurde Aktivität freigesetzt. Danach wurde um 09:25 Uhr Ortszeit (01:25 Uhr MEZ) Borwasser eingespeist und später versucht, mit einer Feuerlöschpumpe Meerwasser in den Reaktor einzuspeisen. (In einer vorherigen Pressemitteilung von TEPCO von 12:00 Uhr Ortszeit am 13.3.2011 (04:00 Uhr MEZ) wurde ohne weitere Zeitangaben nach dem Ausfall des Notkühlsystems ein Sicherheits- und Entlastungsventil von Hand geöffnet, um den Druck im Reaktordruckbehälter abzubauen.) Die Druckentlastung des Reaktors ist für die Einspeisung erforderlich.
Nach einer weiteren Meldung des Betreibers fiel im Rahmen der Widerherstellung der Einspeisung der Füllstand, sodass auch aufgrund der angestiegenen Ortsdosisleistung eine vergleichbare Situation wie im Block 1 nicht ausgeschlossen werden kann.
In japanischen Pressemeldungen wurde berichtet, dass gegen 9 Uhr Ortszeit das Entlastungsventil des Reaktors repariert und dadurch der Druck im Reaktor abgesenkt wurde. Seitdem wird von einer Einspeisung von Meerwasser berichtet. Die Brennelemente seien zur Hälfte bedeckt.
Fukushima Daini
Ein kleinerer Brand im Hilfsanlagengebäude Block 1 wurde innerhalb von 2 Stunden gelöscht (Quelle: European Clearinghouse). Nach Informationen des Betreibers TEPCO sind jetzt auch in der Anlage Fukushima Daini Probleme bei der Kühlung aufgetreten. In den Blöcken 1, 2 und 4 wurde die Kondensationskammertemperatur von 100°C überschritten. Zu Block 3 gibt es keine Angaben hierzu. Es wird berichtet, dass Block 3 einen kalten unterkritischen Zustand erreicht hat. Der Füllstand in den Reaktordruckbehältern in den vier Blöcken fällt nicht. Die Stromversorgung aus einem externen Netz ist in diesen Blöcken vorhanden. Entgegen ersten Angaben wird für Block 1 berichtet, dass bei einem Steuerstab die Rückmeldung für das vollständige Einfahren dieses Stabes zeitweise nicht vorhanden war.
In einer Pressemitteilung wird genannt, dass eine (vermutlich) Nebenkühlwasserpumpe durch Meerwasser überflutet wurde und dadurch nicht mehr funktionsfähig war. Nähere Informationen liegen uns nicht vor. Es wurden Evakuierungsmaßnahmen im 10 km-Radius um die Anlage veranlasst. Eine Druckentlastung des Containments wird nach TEPCO Informationen für alle 4 Blöcke vorbereitet. Nach IAEA Angaben von 2:34 Uhr (deutscher Zeit) hat entgegen einer früheren IAEA Mitteilung bisher noch keine Druckentlastung in den Blöcken 1, 2 und 4 stattgefunden.
Nach einer Pressemeldung wurden in den Blöcken 1, 2 und 4 Pumpen von Kashiwazaki Kariwa angeliefert und stehen für den Fall, dass die Notkühlung ausfällt, bereit.
Onagawa und Tokai
Die Standorte Onagawa und Tokai haben nach derzeitigen Informationen keine akuten sicherheitstechnischen Probleme. In der Anlage Onagawa wurde in der Turbinenhalle ein Brand detektiert und gelöscht. Nach unseren Informationen sind die Anlagen in einem stabilen Zustand, es ist keine Radioaktivität ausgetreten und es hat keine Evakuierung stattgefunden.
Nach Angaben der japanischen Homepage des Betreibers von Onagawa wird berichtet, dass alle 3 Anlagen im Zustand abgeschaltet und kalt (unter 100°C) sind. Die Anlage wird derzeit überprüft. An einer Messstelle des Standorts ist am 12.3. um 23:08 Uhr Ortszeit ein Wert von 21µSv/h gemessen worden. Aufgrund einer Grenzwertüberschreitung wurde dies den Behörden gemeldet. Da an der Abluftüberwachung der Anlage allerdings nur leicht erhöhte Werte festgestellt wurden, wird geschlossen, dass es sich nicht um eine Freisetzung von der Anlage Onagawa handelt. Der Messwert ist inzwischen auf 8,4 µSv/h zurückgegangen.
Nach Presseangaben seien in der Anlage Tokai zwei Dieselgeneratoren ausgefallen, ein Dieselgenerator sei funktionsfähig. Von zwei Pumpen zur Kühlung stehe eine nicht zur Verfügung. Nach anderen Pressemeldungen gibt der Betreiber an, dass die Kühlung des Reaktors gewährleistet ist. Auf der Betreiberseite finden sich keine Angaben.
Nach Presseangaben, Pressemeldungen und Aussagen der Betreiber.