EU und Stromsparpläne

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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Der Neandertaler » Sonntag 24. Juli 2011, 14:40

Hallo Le.Mar.
Daß unser Bildungssystem nicht in Ordnung ist, dieses einer Überholung bedarf, dürfte jedem einleuchten. Daß dies einer generellen Überarbeitung bedarf, angepaßt an die Anforderungen der künftigen (Arbeits-)Welt, selbstverständlich nur unter Berücksichtigung der Interessen Kinder - also eventuell spielerische Lerninhalte, sofern es sich um vorschulische Lerninhalte handelt, alles dies wird letztlich deutlich. Auch, daß dies leider seit einigen Dekaden der Politik und diversen "Fachleuten" lediglich als ideologisches Spielfeld diente, dürfte bekannt und erkennbar sein ... dafür bedarf es keinen ökonomischen Hintergrund.

Egal wie Du Deinen Betrieb führst oder Herr Ackermann die Deutsche Bank, der „Erfolg“ ist unmittelbar; zumindest läßt sich dieser in etwa abschätzen … manchmal recht zutreffend genau … in Euro und Cent.
Damit hast Du aber auch schon das hüpfende Komma – den springenden Punkt:
    einen Staat, eine Gesellschaft kann man selten so führen wie einen Betrieb, der lediglich auf schnellen Gewinn aus ist … auf Bilanzen - zumal wenn "der Staat" dabei auf Ausgleich, Solidarität und Soziales setzt, ja achten muß. Gut, zu wünschen wäre allemal, wenn Betriebe in der heutigen Zeit ebenfalls vermehrt auf letzgenannte Eigenschaften achten würden.
In einem Betrieb hast du zudem immer jemanden der letzlich bestimmt; der Bundeskanzler hat zwar die Richtlinienkompetenz, aber dies besagt in der Politik recht wenig … die Mehrheit entscheidet.
Bundesmerkel ... Kompetenz?
Der Bundestag sagt: JA!; der Bundesrat sagt: NEIN! - also muß ein Kompromiss her … heraus kommt meist leider nichts Eindeutiges, meist lediglich ein fauler Kompromiss.
    Bundesrat: wenn die Bundestags-Opposition im Bundesrat eine Mehrheit besitzt, wird dieser meist als Opposition zur Regierung genutzt, anstatt etwas für die Bundesländer zu tun – somit wird er leider in letzter Zeit immer vermehrter der Parteipolitik geopfert.
Dies dürfte es inetwa sein, was Du meinst … vermute ich mal.
Aber einen Ökonomen als Bundeskanzler … ?
Quereinsteiger könnten wir zwar in der Politik vermehrt brauchen, aber ... Quertreiber haben wir genug.
Pfarrer, Juristen, Physikerin, ...
Etwa unser Herr Köhler als damaliger Bundespräsident, er ist gelernter Ökonom - er war zuvor geschäftsführender Direktor des IWF … und was kam als Bundespräsident rauß? Er rechnete kühl - im Sinne der CDU … fast zu kühl … er hat sich verrechnet und erkältet … danach war er verschnupft - hörte sich schon die ganze Zeit recht seltsam an - und ward niemehr gesehen.
Und wenn er nicht gestorben ist … dann rechnet er noch heute. So enden alle Märchen …
nur daß dies kein Märchen war ... Thriller wäre zuviel gesagt ... Komödiant wär besser.

Unsere liebe Britta hat mal wieder vollkommmen recht:
laß man stecken!

Fazit:
    Ob also bei allem Tun "der monetäre nutzen im vordergrund stehen" muß? ... weiß ich nicht - wage ich zu bezweifeln.
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Der Neandertaler » Sonntag 24. Juli 2011, 15:46

Liebe Britta.
Britta hat geschrieben:
Le.Mar. hat geschrieben:Ladys first: Ja, liebe Britta, ich würde trotz billigem strom meine ergriffenen stromsparmaßnahmen bei behalten! wer anders denkt, will kein strom sparen, sondern nur billige energie verbrauchen! :geek:
Denkt wer anders? :shock:

Britta sieh es mal andersherum:
Nach dem ersten Schock - etwa den jeweiligen Ölkriesen in den 70er Jahren - oder diverser Preiserhöhungen - etwa für Zigaretten ... oder ... ach, denk Dir selber was anderes aus - nachdem sich das Individuum an derartige Zustände gewöhnt hat, geht alles wieder wie vorher ... geht wieder alles seinen sozialistischen Gang.
Alles wie zuvor!

Also wird es auch hier, nachdem Energie wieder verbilligt angeboten werden würde, wird es auch in diesem Segment eine Anpassung geben ... eine Gewöhnung, ein Nachlassen der Sparanstrengungen.
Britta hat geschrieben:Wie man an Ostdeutschland gesehen hat, werden sich die Menschen ganz schnell wieder bewußt, welche Macht die Gruppe hat, wenn es ihnen nur stark genug stinkt.
Du solltest aber nicht die damalige Gesellschaft der damaligen DDR mit der hiesigen verwechseln.
Dem Kommunismus, dem realexistiereden Sozialismus des damaligen Ostblocks war Individualismus immer suspekt, dieser war nicht gewünscht. Daher gab es innerhalb der damaligen DDR-Gesellschaft größeren Zusammenhalt ... mehr als in unserer Gesellschaft. Ich weiß auch nicht, ob dieser Zusammenhalt der jetzigen dortigen Bevölkerung, unter heutigen Bedingungen, ob ein solcher nochmals stattfinden würde.
Britta hat geschrieben:Ein Staat kann unternehmerisch tätig sein, ...
... kann, sollte aber nicht. Denn zu fragen bleibt immer:
Ist der Staat der bessere Unternehmer?
Ich würde sagen: NEIN!
Die DDR ist nicht umsonst untergegangen, sie war marode, auch weil es offiziell keine Arbeitslosigkeit geben durfte - also alle Betriebe allen werdenden Arbeitslosen irgendeine Tätigkeit geben mußte. Mein Schwager in der Tschechei zum Beispiel - er war auch LKW-Fahrer:
    Eines Tages sagte der Arzt zu ihm:
    Du fährst mir kein LKW mehr!
    Sein Betrieb mußte ihm eine andere Tätigkeit geben - bei gleichbleibender Bezahlung, versteht sich.
    vor diesem Hintergrund entstehen auch vermehrt Forderungen nach einem Aufleben, bzw. dem Nachtrauern der DDR
    Was war das Ende vom Lied? Morgens fuhr er auf eine Baustelle, schloß das Tor auf, kam wieder nachhaus. Abends fuhr er wieder auf die Baustelle und schloß das Tor wieder zu.
    Fertig!
    Dafür brauchte er kein Geld mitbringen ... er bekam seinen Lohn, aber er hatte Arbeit!
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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon elfenpfad » Sonntag 24. Juli 2011, 17:07

Le.Mar. hat geschrieben:Ladys first: Ja, liebe Britta, ich würde trotz billigem strom meine ergriffenen stromsparmaßnahmen bei behalten! wer anders denkt, will kein strom sparen, sondern nur billige energie verbrauchen! :geek:

Britta hat geschrieben:Denkt wer anders? :shock:



Le.Mar. hatte wohl unsere Namen verwechselt ;) In diesem von mir reingestellten link ging es um das Thema, und es wurde behauptet, dass billige Energie zu Mehrverbrauch verführt. Deshalb stellte ich die Frage in meinem Beitrag. Ich stell ihn nochmals rein :



elfenpfad hat geschrieben:Nach der Theorie, die man hier im Bericht von Welt online nachlesen kann, verführt billigere Energie zum Mehrverbrauch - könnt Ihr dem zustimmen??? Würdet Ihr, falls Ihr einige Stromsparstrategien schon verinnerlicht habt und konsequent durchführt, diese dann wieder aufgeben ???

Hinzu kommt, dass sich Energie, wenn sie effizienter angeboten wird, dadurch auch verbilligt. Billigere Energie aber verführt zum Mehrverbrauch ein Effekt der in der Wissenschaft als Rebound- oder Backfire-Effekt gut dokumentiert ist. Auch das senkt den Erfolg verordneter Effizienzvorgaben.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... schen.html


Grüssli ;)
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Hermann Hesse, Demian, Gesammelte Werke Bd. 5"
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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Der Neandertaler » Sonntag 24. Juli 2011, 19:27

Hallo Elfenpfad.
Unsere Elfi ist ja auch noch da - Dich haben wir ja ganz vergessen ... den Anlaß unserer Unterhaltung ... nee, nicht ganz.
Elfenpfad hat geschrieben:Le.Mar. hatte wohl unsere Namen verwechselt ;)
Kann ja virtuell schonmal passieren. Manche Männer sprechen ja auch im Schlaf und murmeln von ... Helga, obwohl die Frau Inge heißt.
Schlaf: Ein Euphemismus - "Worte von guter Vorbedeutung" ... wohl weniger, diese Deutung stimmt wohl nicht ganz.
Schlafmütze! ... und hinterher ... nach dieser Deutung?
die innere Uhr ist für einen regelmäßigen Schlaf-/Wachrhythmus verantwortlich -
für die innere Uhr wiederum der Hormonhaushalt ... beides scheint in diesem Fall durcheinander.

    Kurze Frage zwischendurch:
      Warum können etwa 75% der Männer nach dem Sex nicht einschlafen?
        >>>> Sie müssen noch nach Hause fahren! <<<<
Oder sie verwechseln das Parfüm - statt Rosenwasser bringen sie Fliederduft.
Falsche Veranstaltung:
    Statt roter Rosen schenken sie weiße Callas oder Lilien.
      klassischerweise sind dies Zeichen für Reinheit, werden aber auch als "Totenblumen" bezeichnet
Aber zum Thema - zurück, marsch, marsch:
    Solange Energie vermehrt verteuert wird - auch für den industrialisierten Sektor, der ja, wie in dem genannten Beitrag gesagt, den Hauptverbraucher darstellt - solange wird jeder versuchen, Energie effizienter einzusetzen, eventuell zu sparen.
      verteuert: nicht nur direkt, also Strom und sonstige Energie wird verteuert, sondern auch durch Steuern:
      Öko-Steuer und dergleichen.
    Umgekehrt wird (fast) jeder in seinen Sparanstrengungen nachlassen, wenn sich die Umstände zum Positiven - sprich: zum Billigeren - wenden.
    Und wer zuerst nur nachläßt, wird später nachläßig ... noch viel, viel später auch mehr verbrauchen!
    kann schon sein ... durchaus denkbar.
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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Britta » Sonntag 24. Juli 2011, 20:51

Hallo Neandertaler,

Der Neandertaler hat geschrieben:
Nach dem ersten Schock - etwa den jeweiligen Ölkriesen in den 70er Jahren - oder diverser Preiserhöhungen - etwa für Zigaretten ... oder ... ach, denk Dir selber was anderes aus - nachdem sich das Individuum an derartige Zustände gewöhnt hat, geht alles wieder wie vorher ... geht wieder alles seinen sozialistischen Gang.
Alles wie zuvor!

Ja, die Ölkrise damals war ja auch keine richtige Krise, sondern eine künstlich geschaffene. Einmal war es die Abschaffung des Goldstandards und die Durchsetzung höherer Preise fürs Öl. Damals gab es die Verpflichtung, Währungen gegen Gold zu tauschen - zum Preis von 35 Dollar pro Feinunze. In den 60er Jahren stieg dann das Handelsbilanzdefizit der USA an und die Goldvorräte schmolzen genauso dahin, wie das Vertrauen in den US-Dollar. (Die Franzosen bekamen ihre Dollars nicht mehr gegen Gold getauscht.) Mit der Abschaffung der Goldbindung konnte man die Dollardruckmaschinen erst so richtig anwerfen. Hat ja jetzt auch 40 Jahre gut geklappt. Es gibt kaum ein wichtiges Unternehmen weltweit, in dem die US-Banker mit ihrem massig gedruckten Dollar sich nicht eingekauft haben.

In der Zwischenzeit machte man gute Geschäfte mit Öl und gerade die Amerikaner fuhren die dicksten und durstigsten Autos. Die Ölbranche hatte kein Interesse an sparsamen Fahrzeugen, denn das hätte weniger Profit bedeutet. Die US-Banken sind die Hauptaktionäre bei den Ölgesellschaften, den Agrargesellschaften (wie Monsanto, dessen Pflanzen Dünger auf Erdölbasis brauchen) UND den US-Autobauern - wie praktisch. Klar hätten sich die Menschen damals schon für sparsame Autos entscheiden können, aber dass das nicht passierte, dafür sorgte schon die Werbung. Bis vor ein paar Jahren war es in Amiland noch so, dass wer nicht mit einem SUV zur Schule gebracht wurde, komisch angeschaut wurde. Marketing ist schon gut.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Also wird es auch hier, nachdem Energie wieder verbilligt angeboten werden würde, wird es auch in diesem Segment eine Anpassung geben ... eine Gewöhnung, ein Nachlassen der Sparanstrengungen.

Wenn ich mir ein sparsames Auto und Energiesparlampen und Haushaltsgeräte gekauft habe, die sparsam sind, dann können meine Sparanstrengungen erstmal nicht nachlassen. Gewohnheiten wie etwa den TV nicht auf standby zu lassen und keine Lampe unnötig brennen zu lassen, gehen auch nicht so schnell verloren.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Du solltest aber nicht die damalige Gesellschaft der damaligen DDR mit der hiesigen verwechseln.
Dem Kommunismus, dem realexistiereden Sozialismus des damaligen Ostblocks war Individualismus immer suspekt, dieser war nicht gewünscht. Daher gab es innerhalb der damaligen DDR-Gesellschaft größeren Zusammenhalt ... mehr als in unserer Gesellschaft. Ich weiß auch nicht, ob dieser Zusammenhalt der jetzigen dortigen Bevölkerung, unter heutigen Bedingungen, ob ein solcher nochmals stattfinden würde.

Der Zusammenhalt kommt meist aus der Not und hat nichts mit Kommunismus oder Kapitalismus zu tun. Wenn es den Menschen schlecht geht, halten sie zusammen und unterstützen sich gegenseitig.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Ein Staat kann unternehmerisch tätig sein, ...
... kann, sollte aber nicht. Denn zu fragen bleibt immer:
Ist der Staat der bessere Unternehmer?
Ich würde sagen: NEIN!

In gewissen Bereichen schon. Energie- und Wasserversorgung, Müllabfuhr und öffentlicher Verkehr gehören für mich zu den Bereichen, die nicht privatisiert werden sollten.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Die DDR ist nicht umsonst untergegangen, sie war marode, auch weil es offiziell keine Arbeitslosigkeit geben durfte - also alle Betriebe allen werdenden Arbeitslosen irgendeine Tätigkeit geben mußte. Mein Schwager in der Tschechei zum Beispiel - er war auch LKW-Fahrer:
    Eines Tages sagte der Arzt zu ihm:
    Du fährst mir kein LKW mehr!
    Sein Betrieb mußte ihm eine andere Tätigkeit geben - bei gleichbleibender Bezahlung, versteht sich.

Und, ist doch in Ordnung, wenn er sich bei seiner Arbeit für die Firma die Gesundheit ruiniert hat, ist das doch in Ordnung.

Der Neandertaler hat geschrieben:
vor diesem Hintergrund entstehen auch vermehrt Forderungen nach einem Aufleben, bzw. dem Nachtrauern der DDR
Was war das Ende vom Lied? Morgens fuhr er auf eine Baustelle, schloß das Tor auf, kam wieder nachhaus. Abends fuhr er wieder auf die Baustelle und schloß das Tor wieder zu.
Fertig!
Dafür brauchte er kein Geld mitbringen ... er bekam seinen Lohn, aber er hatte Arbeit!

Ist doch schön für ihn. Wäre ihm langweilig gewesen, hätte er bestimmt noch was anderes machen können.
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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Der Neandertaler » Montag 25. Juli 2011, 01:10

Liebe Britta.
Britta hat geschrieben:Wenn ich mir ein sparsames Auto und Energiesparlampen und Haushaltsgeräte gekauft habe, die sparsam sind, dann können meine Sparanstrengungen erstmal nicht nachlassen. Gewohnheiten wie etwa den TV nicht auf standby zu lassen und keine Lampe unnötig brennen zu lassen, gehen auch nicht so schnell verloren.
Oooh, da kennst Du meine Kollegen schlecht. Einige haben, genau wie ich, z.B. ihr Auto auf Autogas umgerüstet. Und sind nun der Meinung, da sie billiger tanken können sie mehr fahren.

Selbstverständlich:
    Not schweißt zusammen - klar - und hat auch wenig "mit Kommunismus oder Kapitalismus zu tun" - auch klar!, dies ist auch eher eine Folge des jeweiligen Systems, alles richtig!
    Genau dies wollte ich auch damit dokumentieren.

Und ebenso klar:
    Daß meinen Schwager solch ein, wie von mir beschriebenes Leben erfreut hat, dies kann sich bestimmt jeder vorstellen. Wer möchte nicht für Nichtstun auch noch Geld bekommen? Aber wenn man an das Große-Ganze denkt, sieht die Sache anders aus. Dann wird man zwangsläufig fragen:
    Wielange dies funktioniert?
    Wenn die individuellen Ansprüche nicht zu hoch sind, wird man durchaus mit einem geringeren Lohn auskommen - der Lohn eines Arbeiters war zu dieser Zeit dort nicht sehr hoch. Aber egal wie hoch er auch war, man konnte wenig dafür kaufen. Dies lag weniger an den dortigen Preisen - Brot im Durchschnitt etwa 20 Pfennig, Miete für eine Durchschnittswohnung etwa 40 DM ... alles ca.-Preise ... umgerechnet - es gab halt weniger zu kaufen ... wenig, womit die Bevölkerung etwas anfangen konnte ... man mußte kaufen was gerade vorhanden war, ob man's gerade brauchte oder nicht ... man konnte es ja tauschen ... mußte man auch, wenn man das haben wollte, was man brauchte ... irgendjemand besaß es schon.
      der Onkel meiner Frau - zwar selber Architekt - hat sich ein Haus gebaut aber kaum eine Krone und noch weniger Heller dort hinen gesteckt - so heißt die dortige Währung: tschech. Kronen und Heller
      lief fast alles nur über Tauschhandel.
... oder sparen:
    wenn der Sohn oder die Tochter dort ein Auto haben sollte, mußten dessen Eltern teilweise schon bei dessen Geburt eines bestellen.

      Ich benötige dringend einen Elektriker - so schnell wie möglich!
      Gerne, am Freitag kann er kommen!

      Wann, diese Woche?
      Nein, nächstes Jahr im Mai ... am 21.

      Geht nicht, da kommt schon der Maler.
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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Britta » Montag 25. Juli 2011, 06:57

Hallo Neandertaler,

Der Neandertaler hat geschrieben:
Oooh, da kennst Du meine Kollegen schlecht. Einige haben, genau wie ich, z.B. ihr Auto auf Autogas umgerüstet. Und sind nun der Meinung, da sie billiger tanken können sie mehr fahren.

Okay, sowas gibts auch :roll:

Der Neandertaler hat geschrieben:
Und ebenso klar:
    Daß meinen Schwager solch ein, wie von mir beschriebenes Leben erfreut hat, dies kann sich bestimmt jeder vorstellen. Wer möchte nicht für Nichtstun auch noch Geld bekommen? Aber wenn man an das Große-Ganze denkt, sieht die Sache anders aus. Dann wird man zwangsläufig fragen:
    Wielange dies funktioniert?

Mir wäre das zu langweilig. Aber er wird sich wohl anderweitig Beschäftigung gesucht haben.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Wenn die individuellen Ansprüche nicht zu hoch sind, wird man durchaus mit einem geringeren Lohn auskommen - der Lohn eines Arbeiters war zu dieser Zeit dort nicht sehr hoch. Aber egal wie hoch er auch war, man konnte wenig dafür kaufen. Dies lag weniger an den dortigen Preisen - Brot im Durchschnitt etwa 20 Pfennig, Miete für eine Durchschnittswohnung etwa 40 DM ... alles ca.-Preise ... umgerechnet

Es reichte wohl zum Leben.

Der Neandertaler hat geschrieben:
- es gab halt weniger zu kaufen ... wenig, womit die Bevölkerung etwas anfangen konnte ... man mußte kaufen was gerade vorhanden war, ob man's gerade brauchte oder nicht ... man konnte es ja tauschen ... mußte man auch, wenn man das haben wollte, was man brauchte ... irgendjemand besaß es schon.
    der Onkel meiner Frau - zwar selber Architekt - hat sich ein Haus gebaut aber kaum eine Krone und noch weniger Heller dort hinen gesteckt - so heißt die dortige Währung: tschech. Kronen und Heller
    lief fast alles nur über Tauschhandel.
... oder sparen:

Das funktioniert heute bei uns auch noch oder genauso wieder. ;)

Der Neandertaler hat geschrieben:
    wenn der Sohn oder die Tochter dort ein Auto haben sollte, mußten dessen Eltern teilweise schon bei dessen Geburt eines bestellen.

      Ich benötige dringend einen Elektriker - so schnell wie möglich!
      Gerne, am Freitag kann er kommen!

      Wann, diese Woche?
      Nein, nächstes Jahr im Mai ... am 21.

      Geht nicht, da kommt schon der Maler.

Da ist es gut, wenn man einen Elektriker im Freundeskreis hat. :?
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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon elfenpfad » Montag 25. Juli 2011, 13:02

elfenpfad hat geschrieben:Nach der Theorie, die man hier im Bericht von Welt online nachlesen kann, verführt billigere Energie zum Mehrverbrauch - könnt Ihr dem zustimmen??? Würdet Ihr, falls Ihr einige Stromsparstrategien schon verinnerlicht habt und konsequent durchführt, diese dann wieder aufgeben ???


Hallo @Le.Mar. @Neandertaler @Britta - vorab schonmal danke für Eure Stellungsnahme zu meiner obigen Frage.


Le.Mar. hat geschrieben:ich würde trotz billigem strom meine ergriffenen stromsparmaßnahmen bei behalten! wer anders denkt, will kein strom sparen, sondern nur billige energie verbrauchen! :geek:

Britta hat geschrieben:Wenn ich mir ein sparsames Auto und Energiesparlampen und Haushaltsgeräte gekauft habe, die sparsam sind, dann können meine Sparanstrengungen erstmal nicht nachlassen. Gewohnheiten wie etwa den TV nicht auf standby zu lassen und keine Lampe unnötig brennen zu lassen, gehen auch nicht so schnell verloren.

Ja, ich würde das auch auf jeden Fall beibehalten. Entweder hat man sich solche sinnvollen Massnahmen verinnerlicht und die Wichtigkeit derselben erkannt, oder eben nicht. Im Hinblick auf die gerade wieder aktuelle Atomkraft - Diskussion stellt es eine unverzichtbare Vorgehensweise dar, die sich alle Menschen bewusst werden sollten.

DerNeandertaler hat geschrieben:Umgekehrt wird (fast) jeder in seinen Sparanstrengungen nachlassen, wenn sich die Umstände zum Positiven - sprich: zum Billigeren - wenden.
Und wer zuerst nur nachläßt, wird später nachläßig ... noch viel, viel später auch mehr verbrauchen!
kann schon sein ... durchaus denkbar.

Denkbar ist es schon, weil leider dieses Bewusstsein und diese selbstverständliche Verinnerlichung, die ich oben ansprach, noch nicht in allen Köpfen Platz gefunden hat.
Die Frage ist, ob eine gewollte Verteuerung als wirklich sinnvolle erzieherische Massnahme anzusehen ist ? Ich denke nicht. Da müssen andere Strategien eingesetzt werden, die schon von Kindesbeinen an greifen sollten - nicht zuletzt die Vorbildsfunktion in der Gesellschaft/Umfeld eines Kindes.


Grüssli an Euch und noch viel Spass weiterhin beim diskutieren. : )
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