EU und Stromsparpläne

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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Der Neandertaler » Montag 27. Juni 2011, 12:12

Hallo Le.Mar.
Dieses Phänomen, dieses Gehabe, diesen Vorgang - (Klein) Konzerne gehören zu (Groß) Konzernen - dies gibt es in der Wirtschaft mehreremale:
    ob in der Reisebranche, oder in der Ölindustrie (Tankstellen), in allen diesen Fällen haben wir eine Situation, die schon am Rande eines Oligopol ist.
(Thomas Cook gehört zur Hälfte Lufthansa, Condor gehört zu Thomas Cook, Aral gehört zu BP, etc.)

Fast jede nichtkonzerngebundene Tankstelle ist weitgehend vom Rotterdamer Ölhafen abhängig; viele dieser Tankstellenbesitzer beziehen ihr Benzin von ein und der selben Raffinerie, diese wiederum gehören einigen wenigen Großkonzernen. Die Konkurrenz drückt sich also lediglich in einigen €-Cent aus ... wenn überhaupt. Oder ob es einzelne Stadtwerke sind, die sich von einzelnen Teilen der Großern Vier zumindest teilweise abhängig machen.
Ich gebe Dir recht:
    ein Wettbewerb entsteht so nur vordergründig, scheinbar. Dies grenzt schon an Volksverdummung.
Aber andersherum:
    Wenn Firmen, die etwa auf ihr Image wert legen, sie dieses also nicht beschädigt wissen wollen - etwa durch Billigprodukte, die, so meint der Verbraucher, nicht von dieser hohen Qualität sein können - wenn diese Firmen zu diesem Zweck etwa einen Betrieb gründen, um ihre Produkte unter anderem Namen verkaufen zu können - ohne den beschriebenen und ungewünschten Nebeneffekt zu erzielen, ist dies sicher keine schlechte Sache, letztendlich also Positiv.
    Selbstverständlich geht dies auch in der umgekehrten Reihenfolg:
    selbes Produkt - neuer (Teil) Betrieb - neuer Name - lezttlich aber teurer
    Beides grenzt schon an Täuschung, an Vortäuschung falscher Tatsachen. Täuscht auch nur Wettbewerb vor. Stimmt, ist aber Realität.
    Wenn etwa bei ALDI oder LIDL Markenware unter der Hausmarke angeboten wird, oder seinerzeit bei QUELLLE Markenware unter UNIVERSUM
Wenn jeder dies aber wüßte, ... würde dies was ändern? Ich glaube:
Nein!
Wenn man weiterhin davon ausgeht, daß sich Preise aus Kosten plus Gewinn zusammensetzen, sich aber nur letzterer "moralisch gut, moralisch vertretbar"schmälern läßt, ... durch Verzicht, - Verzicht des Unternehmers, daß Kosten unter anderem Lohnkosten enthalten, welche sich nur durch Entlassungen vermindern lassen, ... oder durch billigere Löhne, wenn man dies alles berücksichtigt, ist es unter diesen Umständen wenig verwunderlich, daß es Firmen gibt, die diese, von Dir beschriebene, Praxis betreiben.
Abbau von Arbeitsplätze im normalen Lohnsektor, Vergrößerung des Niedriglohnsektors, ect.
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Britta » Montag 27. Juni 2011, 12:19

Hallo Le.Mar,

Le.Mar. hat geschrieben:
YELLO = EnBW
E-wie Einfach = E-ON
eprimo = RWE
Vattenfall läßt sich nicht so leicht in die karten schauen. sind aber bestimmt in diesem spiel dabei.

Danke für die Info.

Le.Mar. hat geschrieben:aber selber GOOGELN macht auch spass! ;)

Klar, wenn man Zeit hat. Hab ich leider im Moment nicht so... :(
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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Der Neandertaler » Montag 27. Juni 2011, 12:37

Liebe Britta.
Monopole, zumal wenn es Staatsmonopole waren und nun privatisiert oder aufgeteilt wurde - Post in Telekom und Gelbe Post - , diese haben eine großen, fast entscheidenen Nachteil:
sie tragen unter Umständen "Altlasten" mit sich herum.
    eventuelle Rentenzusagen - in einer gewißen Höhe ... früher Pensionen, als die Beschäftigten noch Beamte waren, Arbeitsplatzsicherheiten, soziale Zusagen, die über den gesetzlichen Rahmen hinausgehen - wie etwa 13. Monatsgehalt als Weihnachtsgeld ... gesetzlich vorgeschrieben ist ... Nichts!, außer es steht im Tarifvertrag, etc.
"Altlasten", welche letztendlich über "sinnvollen" und "moralisch vertretbaren" Wettbewerb entscheiden können.
Firmen, die diese nicht haben, können nunmal ihre Produkte billiger anbieten. Folgerichtig kommt es eben zu einer Wettbewerbsverzerrung, zu den von Le.Mar. beklagten - zu recht beklagten - Folgen. Somit bezahlen wir - als Gesellschaft - für die Fehler der Vergangenheit.
Britta hat geschrieben:Was war das früher ohne Strom so einfach, und die Emallie-Schilder waren noch dazu schön. Heute sind es Sammlerstücke.
An diese Zeiten kann ich mich auch noch erinnern ... waren nicht die schlechtesten Zeiten, wenn man so bedenkt ... aber, alles kommt wieder, glaube mir.
Diese Schilder hätte ich in Anbetracht dessen am Besten auch gesammelt ... stattdessen hab ich Briefmarken gesammelt ... paßten besser in's Album. Viele sammeln alles Mögliche:
Bierdeckel, Schuhe, Handtaschen, Kühlschränke ... gute Geldanlage.
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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Le.Mar. » Dienstag 28. Juni 2011, 20:31

sehr geehrter herr Neandertaler! ;)

mich stört keines wegs, das sich firmen kleine töchter zu legen, um besondere felder abzudecken oder spezifisch für eine bestimmte gruppe dienstleistungen anzubieten. mir gehen auch die spiele der Saturn-Media AG völlig am Ar... vorbei. 8-)
mein kritikpunkt ist eher der umstand, das sich diese großkonzerne anscheinend einen spass daraus machen, soziale sytheme zu unterwandern und somit zum scheitern eines NOCH ganz gut funktionierenden (aber sichtlich kränkelnden) sozialstaat mit beitragen.

ein extremes beispiel ist hier der Herr Schlecker mit seinem arbeitsplatzauslagern!
http://www.welt.de/wirtschaft/article58 ... tml#reqRSS

darum geht es mir.

mfg
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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Der Neandertaler » Mittwoch 29. Juni 2011, 07:08

Hallo Le.Mar.
Ich habe Deinen Kritikpunkt schon verstanden. Es ist ja auch nicht so, daß ich diesen nicht teile, oder die gängige Praxis gutheiße. Auch wenn ich so geantwortet habe wie ich geantwortet habe.
Nochmal:
    Konzernausgliederungen, oder sonstige (Neu) Gründungen, die dazu geignet sind, wettbewerbsfähiger zu werden - wie auch immer, sei es durch niedrigere Preise oder durch untertarifliche Löhne, die letztendlich dazuführen, daß eigene Angebote billiger oder unter anderem Namen angeboten werden (können), halte ich zwar für an Volksverdummung grenzend ... da stimme ich Dir ausdrücklich zu, und im Falle der untertariflichen Löhne oder der Streichung sonstiger sozialer Zahlungen, all dieses finde ich zutiefst und moralisch gesehen abartig, hast schon recht, dies ändert aber nichts an der Tatsache, daß diese Praxis heutzutage an der Tagesordnung ist - also Gang und Gäbe ist. Auch ist es ja nicht illegal, was diese Firmen machen - sie reizen in der Regel lediglich ein geltendes Gesetz aus.
    dies geht ja auch alles aus dem von Dir verlinkten Bericht hervor - dürfte also nichts Neues sein.
Was der Tenor meines Berichtes sein sollte - vielleicht habe ich mich da etwas undeutlich ausgedrückt -:
    ich kann und will mich nicht in den allgemeinen Volkssport des Jammerns einklinken, eine Sache, die mir etwas zuwider ist. Moralisch und ethisch bedaure ich dieses Gehabe und den Vorgang einzelner Firmen und Institutionen auch, da ich aber leider nichts dran ändern kann, außer zum Beispiel ich kaufe in diesen Geschäften nichts mehr, sobald ich dies gewahr werde, werde ich dies wohl oder übel akzeptieren müssen.
    Eine Kaufzurückhaltung bei diesen Handelsketten kann sich natürlich nur der leisten, der es sich leisten kann; sprich:
      bei nötigem Kleingeld.
Wer diese Praxis ändern oder verhindern möchte, muß dafür sorgen, daß die Gesetze geändert werden.
Ansonsten ...
    das Gebiet der Zeit- und Leiharbeit wird sich weiter ausdehnen, denn, wenn wir - als Gesamt-Gesellschaft - weiterhin "Geiz ist geil" rufen, dürfen wir uns nicht wundern, daß unsere Elektronik-Geräte oder sonstiges aus China kommen, unsere Textilien aus Indien oder sonstwoher kommen, oder die Fleischfabriken weiterhin vermehrt auf Billiglöhner oder Aufstocker setzen, um uns alles so billig wie möglich anbieten zu können. Der nächste Skandal wartet schon - egal wie er aussehen wird.

P.S.:
    Wär aber nicht nötig gewesen!
    Ich danke Dir trotzdem, daß Du mir verbal Respekt zukommen läßt ... durch die Andrede.
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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Le.Mar. » Mittwoch 29. Juni 2011, 09:21

Hi Neandertaler!

bei den netten zwiegesprächen sollte unser verhältnis doch einen gewissen respekt hergeben. :ugeek:

du sprichst da etwas an, das sich eigentlich jeder mal RICHTIG durch den kopf gehen lassen sollte. NICHT JAMMERN! WAS MACHEN!
gut, beim thema strom kann man entweder nen billiganbieter anheuern (mit der gefahr der oben erläuterten konsequenzen), sparen wär das naheliegenste und moralisch vertretbarste. der einzige wirklich radikale ansatz, nur leider nicht für jeden finanzierbar, ist der bau eines 0 - Energiehauses. totale unabhängigkeit von stromanbietern und ein reines gewissen. leider sind diese dinger sehr teuer und noch nicht ausgereift. die meisten strotzen vor individuellen ideen und handwerklich geschickten lösungen der eigentümer.
nur bei den durchschnitlichen mietnomaden bleibt der schwarze peter hängen, denn kaum ein immobilienbesitzer ist in der lage seinen kompletten bestand zu sanieren.

was bleibt also?

:evil: unabhängige, durch den verbraucher durchgeführte, gezielte demolative aktionen der Verwaltungen und Chefetagen :twisted: muhahahah

...vllt. hast du ja einen weniger radikalen vorschlag.

aber letzlich haben wir für die friedlichen lösungen ja unsere Elfe (gruß am Rand), sie macht das mit schweizer gelassenheit und viel liebe bestimmt mit links! :oops:

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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Der Neandertaler » Mittwoch 29. Juni 2011, 15:05

Hallo Le.Mar.
Nein, einen Vorschlag, wie es anders, gar besser gemacht werden kann oder soll, den hab ich auch nicht. Aber ich hab ein Problem:
Grundsätzlich, wenn ich - ich: nicht nur persönlich, wenn ich über etwas berichte, was ich getan und vollbracht habe, fördere ich damit zwei Reaktionen seitens Anderer zutage. Die Einen werden sagen:
"Boa, perfekt! Respekt!"
Andere widerum:
"So ein Aufschneider! Angeber!"
meistens und in der überwiegenden Mehrheit sind es Reaktionen der zweiten Kategorie.
Aber da Du dies Ansprachst, da Du von mir einen Vorschlag oder dergleichen haben möchtest - bitte:
    Ich habe mir auf meiner Terasse eine Solaranlage aufgebaut. Überschüßige Energie wird in Autobatterien gespeichert. Ein Grund auch, warum ich unser lieben Britta an anderer Stelle nichts entgegenhalten konnte - bezüglich des Einsparzwangs ... da ich nie eine Föderung angenommen habe, somit auch niemand weiß, daß ich solch eine Anlage besitze - ist der, daß ich dieses Stück für Stück aufgebaut habe. Gut, damit betreibe ich weitgehend nur Geräte, die ich außerhalb der Wohnung, also auf der Terrasse, benutze ... vorerst. Ich benötige allerdings abundzu immer noch elektrischen Strom aus der Steckdose. Allerdings werde ich versuchen, dieses System auszubauen ... dank der Solarfolie dürfte dies wenig bis gar keine Schwierigkeiten bereiten.
    Wobei ich noch Bedenken habe:
      wenn ich dies ausbaue, ich mich also weitgend von unseren Stadtwerken unabhängig mache, weniger Strom verbrauche, ... ich weiß nicht inwieweit unsere Stadtwerke dann mosern und mir einen anderen, finanziell schlechteren Tarif anbieten ... weil seitens der Wohnungsbaugesellschaft mit den Stadtwerken Sondertarife vereinbart wurden.
Eine andere Möglichkeit sehe ich nur noch in der Einsparung von Energie - worunter besonders die Häuserdämmung hervortritt. Dort liegt das größte Potential.
Etwa - um mit ein paar zahlen zu nerven ... mehr als sonst schon:
    ungedämmt gehen
      durch das Dach etwa 22%
      durch den eventuell vorhandenen Keller 15%
      sowie die - schon vorhandenen - Wände etwa 30%
    verloren. Alleine durch (richtiges!) Lüften gehen etwa 13% verloren, und durch veraltete Technik sogar bis zu 30%
Wohlgemerkt, ungedämmt ... je nach Dämmung, kann man etwa durchschnittlich ??? sparen.
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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Britta » Mittwoch 29. Juni 2011, 17:56

Hallo lieber Neandertaler,

Der Neandertaler hat geschrieben:Liebe Britta.
Monopole, zumal wenn es Staatsmonopole waren und nun privatisiert oder aufgeteilt wurde - Post in Telekom und Gelbe Post - , diese haben eine großen, fast entscheidenen Nachteil:
sie tragen unter Umständen "Altlasten" mit sich herum.
    eventuelle Rentenzusagen - in einer gewißen Höhe ... früher Pensionen, als die Beschäftigten noch Beamte waren, Arbeitsplatzsicherheiten, soziale Zusagen, die über den gesetzlichen Rahmen hinausgehen - wie etwa 13. Monatsgehalt als Weihnachtsgeld ... gesetzlich vorgeschrieben ist ... Nichts!, außer es steht im Tarifvertrag, etc.
"Altlasten", welche letztendlich über "sinnvollen" und "moralisch vertretbaren" Wettbewerb entscheiden können.

Damals hat man manche Beamte gerne vorzeitig in Rente geschickt.

Trotzdem sind die Geschäfte der Privaten rentabel genug.

Über Post und Telekom habe ich mich schon reichlich geärgert und eigentlich bin ich ein Privatisierungsgegner, gerade was Strom, Wasser und Bahn betrifft.


Der Neandertaler hat geschrieben:Firmen, die diese nicht haben, können nunmal ihre Produkte billiger anbieten. Folgerichtig kommt es eben zu einer Wettbewerbsverzerrung, zu den von Le.Mar. beklagten - zu recht beklagten - Folgen. Somit bezahlen wir - als Gesellschaft - für die Fehler der Vergangenheit.

Firmen die diese nicht haben, haben Tochtergesellschaften gegründet, Personal abgebaut und die in den Tochtergesellschaften beschäftigten Mitarbeiter erhalten für die gleiche Tätigkeit weniger Lohn, weniger Urlaub und weniger soziale Leistungen. Da ist immer von Wettbewerb mit dem Ausland die Rede und deswegen muß der Kündigungsschutz abgeschafft werden, Lohnnebenkosten einseitig nur für die Arbeitnehmer erhöht werden, die Regelungen für Zeitarbeit gelockert werden, etc. und all das führt dazu, dass das Durchschnittseinkommen der Bevölkerung sinkt und damit die Kaufkraft und die Binnennachfrage. Das geht nur eine zeitlang gut, indem man mehr exportiert, aber da ist dann die ausländische Konkurrenz, die ebenfalls wegen der ausländischen Konkurrenz die Kosten und damit die Löhne senken muß und am Ende beißt sich die Katze in den Schwanz und verursacht dadurch eine Weltwirtschaftskrise. Das ist vorhersehbar. Dazu kommt noch die Finanzpolitik, wo Staaten, Kommunen und ihre Bürger auf Pump leben und irgendwann die Zinsen und Raten nicht mehr zahlen können.

Verdienen bis zum Schluß - also, bis gar nichts mehr geht - tun diejenigen Branchen, die unverzichtbares verkaufen, wie eben Energie.


Der Neandertaler hat geschrieben:Ich habe mir auf meiner Terasse eine Solaranlage aufgebaut. Überschüßige Energie wird in Autobatterien gespeichert. Ein Grund auch, warum ich unser lieben Britta an anderer Stelle nichts entgegenhalten konnte - bezüglich des Einsparzwangs ... da ich nie eine Föderung angenommen habe, somit auch niemand weiß, daß ich solch eine Anlage besitze - ist der, daß ich dieses Stück für Stück aufgebaut habe

Auf das bischen Förderung kann man ja auch eigentlich wirklich verzichten. Ich wollte eine Anlage, mit der ich im Katastrophenfall wenigstens bei Sonnenschein unabhängig bin und im Normalfall den Strom verkaufen kann. Aber es ist mehr 'nice to have' wie denn unbedingt notwendig und da ich immer noch plane ins Ausland zu gehen und eben nicht alles so gepasst hat, wie ich es mir vorstellte, konnte ich darauf verzichten. Die Anlage kann ich mir auf mein Häuschen im Ausland auch noch montieren. ;)

Der Neandertaler hat geschrieben:An diese Zeiten kann ich mich auch noch erinnern ... waren nicht die schlechtesten Zeiten, wenn man so bedenkt ... aber, alles kommt wieder, glaube mir.
Diese Schilder hätte ich in Anbetracht dessen am Besten auch gesammelt ... stattdessen hab ich Briefmarken gesammelt ... paßten besser in's Album. Viele sammeln alles Mögliche:
Bierdeckel, Schuhe, Handtaschen, Kühlschränke ... gute Geldanlage.

Ich habe das ganze Haus voll mit solchen Schildern - zu Dekozwecken.
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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Der Neandertaler » Donnerstag 30. Juni 2011, 09:47

Liebe Britta.
Von einem Katastrophenfall muß und braucht man hierzulande wohl wirklich nicht ausgehen, aber ich glaub, ich weiß was Du meinst.
Aber da wir nun schonmal beim Thema Energie sind:
Britta hat geschrieben:Verdienen bis zum Schluß - also, bis gar nichts mehr geht - tun diejenigen Branchen, die unverzichtbares verkaufen, wie eben Energie.
Es ist ja auch nicht so einfach, sein Verhalten - bezüglich Energie sparen und Umweltbewußtsein, sein Tun daran auszurichten. So richtig aufgekommen ist doch das Thema Energiesparen erst, seitdem auch dem Letzten so richtig bewußt ist, daß es einen Klimawandel gibt, und daß der Mensch daran nicht ganz unschuldig ist.Die Frage ist nur:
Wieviel Anteil hat er daran, für welchen Teil ist er schuldig?
Allerdings ist die Beantwortung dieser Frage auch irrelevant. Irrelevant insofern, weil der Verbrauch von Energie selten bis auf Null gesenkt werden kann.
    Autos wird es weiterhin geben; keine moderne Gesellschaft kann auf Mobilität verzichten.
    Waren müssen transportiert werden; jeder möchte auch zukünftig immer und überall verschiedene Produkte kaufen. Strom wird auch weiterhin benötigt - insofern hast Du recht - die Frage ist nur:
    Wieviel? Und welcher Art? - wie er hergestellt wird?
Ich kann zwar entscheiden, was und wieviel ich kaufe und verbrauche - etwa Strom, oder Benzin - allerdings, bis auf Null werde ich den Verbauch wohl kaum verringern können. Auch hat mein Verhalten selten einen direkten Einfluß, keinen direkt ersichtlichen Erfolg - eher nachhaltig. Etwa kann ich Strom sparen, was ja theoretisch zur CO²-Verringerung beträgt - aber auch nur theoretisch - denn überschüßige Verschmutzungszertifikate, mit denen gehandelt wird, können von Anderen aufgekauft werden und benutzt werden; sie können daher mehr klimaschädliches CO² in die Luft pusten ... daher sinkt durch Stromsparen nicht zwangsläufig der CO²-Ausstoß.
Durch den Kauf von Bio-Obst und Gemüse wird auch nicht zwangsläufig etwas für die Umwelt, die Natur getan. Dies muß ja transportiert werden, der Transport - vielleicht sogar aus Spanien - geht auch wieder zulasten der Umwelt - aber das Gewissen ... das ist rein, reiner als die Schuhe der Leute.
Du siehst also, liebe Britta, verdient wird immer - wenn der Umsatz sich verrringert, wird einfach der Preis erhöht, und schon stimmt der Gewinn wieder. Andererseits:
Kann ich, jeder lediglich bestimmen, wofür ich mein Geld ausgebe.
Den Toyota-Prius vor der Tür, kann jeder sehen, aber wenige nur die fair-gehandelten Produkte bei mir zu haus.
Wandel durch Handel!
Loha
, nennt man diese Leute, die sich so verhalten.
Die Verschmutzungszertifikate und deren Handel tragen im seltesten Falle zum Umsteuern, zur CO²-Veringerung bei. In Sachen Ökostrom hat eher die Enspeisevergütung zum Umsteuern beigetragen. Ebenso wird ein derartiger Handel mit Zertifikaten im Flugverkehr weniger einen ökologischen Lenkungseffekt haben - eher wird eine Besteuerung auf Flugbenzin dazu beitragen, da durch eine derartige Steuer Flüge teurer werden. Aber grundsätzlich:
    eine Individualisierung von Verantwortung wird wohl wenig taugen ... im Gegensatz zu einer politischen Regulierung.
Fazit:
    verkauft wird immer, wie Du sagst. Verzichtbar? ... teilweise ... bis zu einem gewissen Grad.
Britta hat geschrieben:Damals hat man manche Beamte gerne vorzeitig in Rente geschickt.
Dies sind zum Beispiel die "Altlasten" von denen ich sprach; diese Zahlungen hatte PIN-Mail AG oder TNT - im Gegensatz zur Post - nicht zu tragen, daher konnten sie Briefe auch billiger befördern ... auch wegen der nichtvorhanden Tarifgebundenheit, also geringeren Löhnen.
    PIN-Mail - intelligente Dienstleistungen AG:
      eines der ersten privaten Postunternehmen - gegründet 1999 - wurde 2006 von den Verlagen Axel Springer, WAZ und Holzbrinck aufgekauft. Seit 2008 eine vollständige Tochter der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck.
    TNT-Post - TNT Post Holding Deutschland GmbH
      ebenfalls ein privates Postunternehmen - ein Joint-Venture zwischen Hermes und dem niederländischen Mutterkonzern TNT N.V.. Der internationale Versand erfolgt über Spring Global Mail, ein Joint Venture von TNT Post und der britischen Royal Mail Group.
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon elfenpfad » Donnerstag 30. Juni 2011, 20:36

Hier ist ja eine rege Diskussion im Gange, seht interessant nachzulesen : ) Auf ein paar Punkte möche ich nach und nach gern eingehen;

Der Neandertaler hat geschrieben:Hallo .
elfenpfad hat geschrieben:Ja, in diesem Bereich könnte man eine ganze Menge sparen! Leuchtreklame und Schaufensterbeleuchtungen müssten meiner Meinung nach zumindest wirklich nicht die ganze Nacht bis am Morgen eingeschaltet sein.
Solange sich aber immer noch das Gerücht hält, daß es für eine Birne - auch Leutstoffröhre bzw. dessen Dimmer - schädlicher ist, wenn man diese Ein- und Ausschaltet, sie also eine längere Lebensdauer hat, wenn man dies nicht tut, solange wird sich an dieser Praxis wenig ändern. Auch will man - in Sachen Leuchtreklame - ein Zeichen setzten ... Präsenz zeigen ... sich in Erinnerung halten.
elfenpfad hat geschrieben:Dazu kommt der grössere Energieverbrauch durch die Rechnungserstellung (Papier, Strom) - es summiert sich alles.
Da es in Deutschland bisher immer noch so ist, daß Service seperat (ab)gerechnet wird, wird selbstversändlich die Rechnung im ersten Moment höher ausfallen, Klar! Aber ...
    Es braucht nur jemand herkommen und diesen "Service" auch als Service anbieten, also kostenlos, andere werden nachziehen. Und glaube mir:
      dieser Jemand wird kommen!
Schon aus Imagegründen werden die Anderen dieses tun. Aus psychologischen Erwägungen heraus werden Konzerne immer bemüht sein, ihr Produkt - hier Strom - nicht über ein gewißes Preisniveau steigen zu lassen. Ansonsten können Produkte nicht verkauft werden ... Firmen gehen unter Umständen pleite.
elfenpfad hat geschrieben:Diese Massnahmen haben noch einen positiven wirtschaftlichen Nebeneffekt: es braucht Arbeitskräfte!
Dies ist es auch, was jeder, der sich über etwa die Häuserdämmung ägert und sagt, daß dies lediglich Geldmacherei ist und die als Unverschämtheit tituliert, ja als Beleidigung und Bevormundung ansieht, der vergißt diese, von Dir erwähnte Folge.


Hallo Neandertaler

Solange sich aber immer noch das Gerücht hält, daß es für eine Birne - auch Leutstoffröhre bzw. dessen Dimmer - schädlicher ist, wenn man diese Ein- und Ausschaltet, sie also eine längere Lebensdauer hat, wenn man dies nicht tut, solange wird sich an dieser Praxis wenig ändern. Auch will man - in Sachen Leuchtreklame - ein Zeichen setzten ... Präsenz zeigen ... sich in Erinnerung halten.

Schaufensterbeleuchtung brennt doch nicht 24 Std. am Tag, bezw. ist es nicht nötig tagsüber,oder gibt es das tatsächlich?
Sonst spielt das Argument doch eh keine Rolle, wird einfach eher abgeschaltet, so wie ich es mir vorstelle. So gegen 2/3 Uhr morgens, wer dann noch unterwegs ist, geht weniger auf Schaufensterbummel.
Es braucht nur jemand herkommen und diesen "Service" auch als Service anbieten, also kostenlos, andere werden nachziehen. Und glaube mir:[list]dieser Jemand wird kommen!

Mir ging es ja nur um Stromsparen und nicht Stromersparnis ( aslo ohne Einbezug der Serviceleistung) dabei.
Dies ist es auch, was jeder, der sich über etwa die Häuserdämmung ägert und sagt, daß dies lediglich Geldmacherei ist und die als Unverschämtheit tituliert, ja als Beleidigung und Bevormundung ansieht, der vergißt diese, von Dir erwähnte Folge.

Ja, auch wenn ich das Problem der Finanzierung durchaus auch sehe dabei, so wie Britta mal ansprach auch. Auch wenn es sich für einen Hausbesitzer eines Eigenheimes durchaus zum finanziellen Vorteil über längeren Zeitraum entwickelt, durch geringeren Stromverbrauch. Dämmen und moderne Isolationsfenster machen einiges aus diesbezüglich.

Grüssli : )
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