EU und Stromsparpläne

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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon elfenpfad » Montag 4. Juli 2011, 12:11

Mal wieder etwas von mir ;)

Delon hat geschrieben:m Endeffekt wird der Strom, durch das Stromsparen teurer!

Gruß:Delon

Nach der Theorie, die man hier im Bericht von Welt online nachlesen kann, verführt billigere Energie zum Mehrverbrauch - könnt Ihr dem zustimmen??? Würdet Ihr, falls Ihr einige Stromsparstrategien schon verinnerlicht habt und konsequent durchführt, diese dann wieder aufgeben ???

Hinzu kommt, dass sich Energie, wenn sie effizienter angeboten wird, dadurch auch verbilligt. Billigere Energie aber verführt zum Mehrverbrauch ein Effekt der in der Wissenschaft als Rebound- oder Backfire-Effekt gut dokumentiert ist. Auch das senkt den Erfolg verordneter Effizienzvorgaben.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... schen.html
"Nur das Denken, das wir leben, hat einen Wert.
Hermann Hesse, Demian, Gesammelte Werke Bd. 5"
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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Der Neandertaler » Montag 4. Juli 2011, 14:22

Liebe Britta.
Britta hat geschrieben:In Europa sind wir da noch ziemlich gut dran. Bei uns in der Gegend gab es das letzte schlimme Hochwasser im 13. Jh.
Genau, um eine Südseeinsel ... davon gibt es genug, um eine mehr oder weniger ist es nicht schade ... machen eh die Wenigsten Urlaub. Dafür ist es hier schön warm, die Winter sind wieder richtige Winter.
Britta hat geschrieben:Dazu kommen noch die von Menschen gemachten Katastrophen.
Was oder wiehoch bitteschön ist der Anteil des Menschen daran? Wiehoch soll man ihn einschätzen?
Gut am Erdbeben in Basel konnte man ihn benenen, auch am Rheinhohwasser geht das.
    Basel wollte ein Erdwärme-Projekt durchführen. Am 15.01.2007 bebte im Raum Basel - im Umkreis von 15 Km waren die Erschütterungen noch zu spüren - um 1:09 Uhr bebte dort erneut die Erde.
    der Schweizerische Erdbebendienst gab die Stärke mit 3,2 an.
    Das Epizentrum lag beim Bohrloch des Basler Geothermieprojektes ... im Stadtteil Kleinhüningen.

    Einmol im Jahr küt der Rhin aus'm Bett ... dann wenn 'er Huhwasser hät.und die haben den Wahlkampf von Obama unterstützt, sitzen praktisch mit in der Regierung.
    (Einmal im Jahr kommt der Rhein aus dem Bett ... dann wenn er Hochwasser hat.)
    Für alle die, die kein Kölsch verstehen.
    Ein Liede der Black Fööss
Bei allen anderen Vorhaben wäre ich sehr, sehr, sehr mißtrauisch. Der Trend ist klar!
Britta hat geschrieben:... die Ölkonzerne haben alles, von der Förderung über die Herstellung bis zum Verkauf, unter sich.
Und genau dies ist das Problem! Das ist es, worum ich Europa, warum ich Brüssel dankbar bin ... für ihre Politik, die (noch) nicht so tief im Lobbyismus der Großkonzerne eingebunden, eingeengt ist, wie unsere Politiker, wie unsere Regierenden. Sie kann daher den (deutschen) Konzernen vorschreiben - letztlich mit Strafzahlungen an Deutschland gerichtet, sie kann den Konzernen so Druck machen. Druck, zur Veränderung .. bishin zur Zerschlagung.
s.: Microsoft

Daß die Auswirkungen dieser Politik, dieser Vorschriften auch in dem einen oder anderen Fall und auch letzlich den Verbraucher treffen, ... kann man bedauern, tu ich auch, läßt sich aber selten ändern. Hauptsache die Großen müssen mitmachen ... letzlich umdenken, weil auch der Druck der Verbraucher zu groß wird.
    der Kunde ist immer noch König, der Kunde - als gesamt-Gesellschaft - hat eine immense Macht ... wenn er sich dieser bloß bewußt würde.
Bei Einigen habe ich den Eindruck:
    Sie wollen dies nicht zur Kenntnis nehmen ... sie wollen alles beim Alten belassen ... sie wollen lieber weiterjammern.
Es ist ja auch so einfach, Andere für das eigene (vermeintliche) Schicksal verantwortlich zu machen.
Ein Déjà-vu-Erlebnis. Das hatten wir doch schonmal ...
das Ende war schrecklich.
Britta hat geschrieben:und die haben den Wahlkampf von Obama unterstützt, sitzen praktisch mit in der Regierung.
Aus diesem Grunde heraus, möchte ich unser Wahlsystem behalten ... auch, wenn wir die Parteien mit unseren Steuergeldern finanziern. Dies ist immer noch billiger, als sich in eine Politik zu begeben, die letztlich von der Wirtschat abhängig ist. Dann können wir ja gleich z.B. Herrn Ackermann als Bundeskanzler aufstellen, einen, der nur nach dem letzlichen Gewinn schaut ... einer, der nach utilitaristischem Ansatz, Nutzen handelt.
"Handle so, daß das größtmögliche Maß an Glück entsteht!"
Glück? ... für wen? ... die Gesellschaft? ... den Einzelnen? ... etwa die Wirtschaft?, die Konzerne?
Britta hat geschrieben:Ich denke nicht, dass Gaddafi der böse Mensch ist, als der er in unseren Medien beschrieben wird.
Alles Klar! Es geht auch weniger um Gut und Böse ... es geht um's Prinzip. Ich glaube auch nicht alles, was in der Zeitung steht, nur weil es in der Zeitung steht! Die Wahrheit liegt - hatte ich nebenbei schon erwähnt? - sie liegt irgendwo in der Mitte ... also zwischen Gut und Böse. Die Welt ist nicht mehr - wie zu Zeiten des Kalten Krieges - Schwarz oder Weiß ... sie grau, sie ist bunt ... sie ist aber auch leider oft dreckig, seeeeehr dreckig.
Britta hat geschrieben:Was ist eigentlich die Voraussetzung für Demokratie und in welchen Ländern gibt es echte Demokratie?
Gute Frage ... nächste Frage! Wer stellt die Regeln für solch einen Prozess auf?
Noch besser:
    Wer bestimmt überhaupt, was Demokratie überhaupt ist? Wer sie benötigt?
Möchtest Du diese Festellungen der UNO übertragen? ... der Politik? ... letztlich den "Großen Führen"?
Gut, von der Deffinitation her steht dies fest:
    Demokratie ist die Herrschaft des Volkes über seinerselbst.
Aber da fängt es doch auch schon an:
    Einge wollen keine Überlegungen verschiedenster Art anstellen, Andere können es nicht ... hoffentlich nur aus Zeitmangel heraus nicht.
    Wiederum Andere möchten sich nur mit Sachen beschäftigen und Entscheidungen treffen, über "Probleme" die sie nur direkt und persönlich betreffen ... Visionen?, bleiben dabei außen vor.
Wir haben nunmal eine parlamentarische Demokratie, in der eine Vertretungspolitik geleistet wird - bisher sind wir damit gut gefahren. Unser Wahlsystem ist eine Hybrid-System, eine Art Zwitter. Einerseits wählen wir denjenigen, der unsere Meinung am Ehesten vertritt, darüberhinaus wählen wir eine Partei. In der irrigen Annahme, daß diese alleine regiert, daß sie alle ihre, unsere Forderungen, Wünsche und Hoffnungen umsetzen kann und wird. Kleinere Parteien sollen - durch die 5%-Hürde ... in manchen Bundesländern sowie auf kommunaler Ebene sieht das anders aus; sie fällt weg - diese sollen so verhindet werden. Damit soll eine Zersplitterung des jeweiligen Parlamentes - wie in der Weimarer-Republik - verhindert werden ... Nachvollziehbar. Andererseits:
    Daß wir ein solches System haben - ein Hybrid - ist dem geschuldet, daß man damit ein wenig den Willen des Volkes repräsentiert wissen will; das Parlament soll sich dementsprechend zusammensetzen.
Zum Thema Vorurteile in der nächsten Folge mehr ... jetzt bin ich zu müde und Müdigkeit kann ich nicht brauchen ... kann nicht klar denken ... wenn auch so schon nicht?
Britta hat geschrieben:Ich lese zwangsläufig die Überschriften der Bildzeitung, wenn ich mal S-Bahn fahre und mein Gegenüber die Zeitung liest. Da ist man oft besser informiert, wenn man in Foren die Threadüberschriften liest. :mrgreen:
Wieso? dann weißt Du zumindest ob Florida-Rolf noch lebt? Was nun letztendlich mit Ullalas Dienstwagen ist ... wo der steht ... wenn überhaupt?
Wer unser nächster Bundeskanler wird!
Harald Schmidt? Dieter Bohlen? Kübbelböck? Horst Schlämmer?
oder doch Heike Engelke? ... Juppi Hesters?
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Britta » Dienstag 5. Juli 2011, 01:41

Hallo Neandertaler,
Der Neandertaler hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:
In Europa sind wir da noch ziemlich gut dran. Bei uns in der Gegend gab es das letzte schlimme Hochwasser im 13. Jh.


Genau, um eine Südseeinsel ... davon gibt es genug, um eine mehr oder weniger ist es nicht schade ... machen eh die Wenigsten Urlaub. Dafür ist es hier schön warm, die Winter sind wieder richtige Winter.

Hab ich nicht gesagt.

Nur nehmen die Leute es meist erst wahr, wenn sie direkt davon betroffen sind.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:
Dazu kommen noch die von Menschen gemachten Katastrophen.


Was oder wiehoch bitteschön ist der Anteil des Menschen daran? Wiehoch soll man ihn einschätzen?

Ich meinte Katastrophen wie Fukushima.


Der Neandertaler hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:
... die Ölkonzerne haben alles, von der Förderung über die Herstellung bis zum Verkauf, unter sich.


Und genau dies ist das Problem! Das ist es, worum ich Europa, warum ich Brüssel dankbar bin ... für ihre Politik, die (noch) nicht so tief im Lobbyismus der Großkonzerne eingebunden, eingeengt ist, wie unsere Politiker, wie unsere Regierenden. Sie kann daher den (deutschen) Konzernen vorschreiben - letztlich mit Strafzahlungen an Deutschland gerichtet, sie kann den Konzernen so Druck machen. Druck, zur Veränderung .. bishin zur Zerschlagung.
s.: Microsoft

Kann, ja. Aber es sieht nicht so aus, als wolle das irgendwer in absehbarer Zeit tun.


Der Neandertaler hat geschrieben:
Daß die Auswirkungen dieser Politik, dieser Vorschriften auch in dem einen oder anderen Fall und auch letzlich den Verbraucher treffen, ... kann man bedauern, tu ich auch, läßt sich aber selten ändern. Hauptsache die Großen müssen mitmachen ... letzlich umdenken, weil auch der Druck der Verbraucher zu groß wird.
    der Kunde ist immer noch König, der Kunde - als gesamt-Gesellschaft - hat eine immense Macht ... wenn er sich dieser bloß bewußt würde.
Bei Einigen habe ich den Eindruck:
    Sie wollen dies nicht zur Kenntnis nehmen ... sie wollen alles beim Alten belassen ... sie wollen lieber weiterjammern.

Der Verbraucher hat nur ein gewisses Einkommen zur Verfügung. Wenn nichts mehr da ist, ist nichts mehr da. Da kann er zwar noch mit Hilfe von Krediten eine zeitlang weiter zahlen, aber irgendwann geht nichts mehr.


Der Neandertaler hat geschrieben:
Es ist ja auch so einfach, Andere für das eigene (vermeintliche) Schicksal verantwortlich zu machen.
Ein Déjà-vu-Erlebnis. Das hatten wir doch schonmal ... das Ende war schrecklich.

Was hatten wir denn nicht schon alles schonmal? Selbst bei den alten Römern gab es Finanzkrisen. (Wieso hatten wir die eigentlich nicht im Lateinunterricht?)

Der Neandertaler hat geschrieben:
Aus diesem Grunde heraus, möchte ich unser Wahlsystem behalten ... auch, wenn wir die Parteien mit unseren Steuergeldern finanziern. Dies ist immer noch billiger, als sich in eine Politik zu begeben, die letztlich von der Wirtschat abhängig ist. Dann können wir ja gleich z.B. Herrn Ackermann als Bundeskanzler aufstellen, einen, der nur nach dem letzlichen Gewinn schaut ... einer, der nach utilitaristischem Ansatz, Nutzen handelt.

Ich könnte mir zwar was besseres vorstellen, aber es ist wohl ganz okay.


Der Neandertaler hat geschrieben:
"Handle so, daß das größtmögliche Maß an Glück entsteht!"
Glück? ... für wen? ... die Gesellschaft? ... den Einzelnen? ... etwa die Wirtschaft?, die Konzerne?

Eigentlich für Alle. Scheint leider nicht zu funktionieren.


Der Neandertaler hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:
Ich denke nicht, dass Gaddafi der böse Mensch ist, als der er in unseren Medien beschrieben wird.


Alles Klar! Es geht auch weniger um Gut und Böse ... es geht um's Prinzip. Ich glaube auch nicht alles, was in der Zeitung steht, nur weil es in der Zeitung steht! Die Wahrheit liegt - hatte ich nebenbei schon erwähnt? - sie liegt irgendwo in der Mitte ... also zwischen Gut und Böse. Die Welt ist nicht mehr - wie zu Zeiten des Kalten Krieges - Schwarz oder Weiß ... sie grau, sie ist bunt ... sie ist aber auch leider oft dreckig, seeeeehr dreckig.

Sie war auch zu Zeiten des kalten Krieges nicht nur schwarz oder weiß.

Der Neandertaler hat geschrieben:Gute Frage ... nächste Frage! Wer stellt die Regeln für solch einen Prozess auf?

Geld?


Der Neandertaler hat geschrieben:
Noch besser:
    Wer bestimmt überhaupt, was Demokratie überhaupt ist?

Erfunden haben's wohl die Griechen. Die Idee, dass die Mehrheit entscheidet. Geht aber nur, wenn die Mehrheit auch weiß, was sie tut.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Wer sie benötigt?

Zur Zeit mit Waffengewalt der Stärkere in Libyen. In Ägypten wissen die selbst was sie wollen.


Der Neandertaler hat geschrieben:
Möchtest Du diese Festellungen der UNO übertragen? ... der Politik? ... letztlich den "Großen Führen"?

Nein, man sieht, was dann passiert. Demokratie muß wachsen. Will man ein wirklich demokratisch eingestelltes Volk, das die Demokratie auch verteidigen kann, braucht es auch Bildung.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Gut, von der Deffinitation her steht dies fest:
    Demokratie ist die Herrschaft des Volkes über seinerselbst.
Aber da fängt es doch auch schon an:
    Einge wollen keine Überlegungen verschiedenster Art anstellen, Andere können es nicht ... hoffentlich nur aus Zeitmangel heraus nicht.
    Wiederum Andere möchten sich nur mit Sachen beschäftigen und Entscheidungen treffen, über "Probleme" die sie nur direkt und persönlich betreffen ... Visionen?, bleiben dabei außen vor.
Wir haben nunmal eine parlamentarische Demokratie, in der eine Vertretungspolitik geleistet wird - bisher sind wir damit gut gefahren. Unser Wahlsystem ist eine Hybrid-System, eine Art Zwitter. Einerseits wählen wir denjenigen, der unsere Meinung am Ehesten vertritt, darüberhinaus wählen wir eine Partei. In der irrigen Annahme, daß diese alleine regiert, daß sie alle ihre, unsere Forderungen, Wünsche und Hoffnungen umsetzen kann und wird. Kleinere Parteien sollen - durch die 5%-Hürde ... in manchen Bundesländern sowie auf kommunaler Ebene sieht das anders aus; sie fällt weg - diese sollen so verhindet werden. Damit soll eine Zersplitterung des jeweiligen Parlamentes - wie in der Weimarer-Republik - verhindert werden ... Nachvollziehbar. Andererseits:
    Daß wir ein solches System haben - ein Hybrid - ist dem geschuldet, daß man damit ein wenig den Willen des Volkes repräsentiert wissen will; das Parlament soll sich dementsprechend zusammensetzen.
Zum Thema Vorurteile in der nächsten Folge mehr ... jetzt bin ich zu müde und Müdigkeit kann ich nicht brauchen ... kann nicht klar denken ... wenn auch so schon nicht?

Ist schon alles nachvollziehbar. Nur würde ich dann z.B. gerne die Minister selbst wählen, und auch den Kanzler(in) direkt. Es werden da immer wieder Leute Minister, die noch nicht mal einen Wahlkreis haben, weil die regierende Partei das so bestimmt.


Der Neandertaler hat geschrieben:
Wieso? dann weißt Du zumindest ob Florida-Rolf noch lebt? Was nun letztendlich mit Ullalas Dienstwagen ist ... wo der steht ... wenn überhaupt?
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Nein, sowas interessiert mich nicht. Man bekommt es so nebenbei mit.

Mein Tag hat auch nur 24 Stunden. :(
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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Der Neandertaler » Dienstag 5. Juli 2011, 09:57

Guten Morgen liebe Britta,
so, nun kann es weitergehen ... meine sensorische Aura ist wieder im Lot:
eines vorweg ... Politiker fangen auch immer so an - wollt ich schon immer mal probieren:
Vorurteile?
Jeder Mensch hat Vorurteile. Nur wird der Begriff heutzutage leider (fast) immer negativ gebraucht, er wird so verstanden. Wobei ich allerdings in Deinem Fall, in meiner Ausührung, den Schwerpunkt mehr auf "Gaddafi-freundlich" legen wollte; Antiamerikanismus ergibt sich eher zwangsläufig und nebenbei.
Wenn wir beiläufig von "den Amis" reden, meinen wir in erster Linie die Politk(er), weniger das gemeine Volk.
Ich hab noch nicht bewußt mit US-Amerikanern zu tun gehabt, von daher kann ich weder Positives noch Negatives über sie sagen - wahrscheinlich würde es Positiv sein.
... ich liebe euch doch alle!
sagte Honneker ...
der muß es ja wissen, er hat's ja allen gezeigt.

Britta hat geschrieben:Wenn du mir erklären kannst, warum ich US-Politik gut finden sollte ...
Nein, kann ich nicht ... würde ich aber auch nicht. Auch ist meine Meinung über US-amerikanische Politik etwas klischeehaft, zugegeben:
Es war schon immer Strategie amerikanischer Politik:
erst alles zerstören, dann ganz neu aufbauen.
Das hat im 2. Weltkrieg funktioniert. In Vietnam hat US-Politik einen Dämpfer bekommen - sie haben ein Trauma entwikelt, das hat in Korea nicht ganz funktioniert.
Beides - Vietnam und Korea - war wohl eher dem Kalten Krieg mit seinen Stellvertreterkriegen geschuldet.
In Afghanistan sollte es aber besser laufen. Allen diesen Vorgängen liegt eines zugrunde:
    man wollte diesen Völkern Demokratie bringen, verordnen, ihnen diese letztlich überstülpen.
Aber:
    Demokratie muß von innen kommen, muß sich aufbauen - vom eigenen Volk her - muß gelebt werden.
Immer müssen Andere für US-amerikanisches Vorhaben, für die Folgen dieser Politik zahlen und unter den Folgen leiden.
Von daher kann auch ich der US-Politik kaum etwas Gutes abgewinnen. Aber im Gegenteil dazu, finde ich in Deiner Haltung eher den "guten Despoten", den braven Provokateur. Jemanden, der (fast) unschuldig in die Fänge und in's Visier, in das Fadenkreuz des bösen Westens gekommen ist. Fast zwangsläufig kann man den Eindruck bekommen, Du suchtest förmlich die Fehler des Westens - fast so, als erhofftest Du diese.
Niemand ist so, wie er in Medien dargestellt wird - im positiven wie im negativen Sinne. Besonders im Krieg, wo bekanntlich die Wahrheit als Erstes stirbt, dann gilt dies besonders, dann sollte man erst recht aufmerksam sein und nicht alles glauben. Niemand ist nur gut oder nur schlecht.
Hast schon recht! Ist alles richtig!
Aber nur, weil die eine Seite sich unlauter benimmt, weil sie heuchlerisch vorgeht, deswegen gleich den Gegenpart einnehmen, letztlich Partei für den Anderen, den vermeintlich Guten ergreifen? ... das halte ich - gelinde gesagt - für ebenso unlauter, letztlich für recht gefährlich. Weil daraus schnell eine falsche Ideologie entstehen kann.

Kritik angekommen? - nicht bös verstehen!!!!
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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Der Neandertaler » Dienstag 5. Juli 2011, 12:17

Liebe? Britta,
mit dem Beispiel von der Südseeinsel wollte ich lediglich dokumentieren - wenn auch etwas komliziert ... sagt man mir öfters, daß wir inetwa die gleiche Richtung laufen.
Britta hat geschrieben:Ich meinte Katastrophen wie Fukushima.
Da scheinen wir uns wohl verpaßt zu haben? Dies ist für mich keine Katastrophe im eigentlichen Sinne, das ist schlichtweg: Dummheit! Ignoranz!
"Der Mangel an Urteilskraft ist eigentlich das, was man Dummheit nennt, und einem solchen Gebrechen ist gar nicht abzuhelfen."
Immanuel Kant
Brüssel? ... Druck?
Brüssel wollte, daß die Konzerne ihre Gas- und Strom-Netze verkaufen. Als Kompromiss wurden die Netze in eigene Gesellschaft ausgegliedert ... sie sind aber unabhängig vom Mutterkonzern.
Brüssel sorgte dafür, daß die Telephonkosten im Ausland gesenkt wurden und werden. Du bekommst heute mehr Schadenersatz ... für verlorenes Gepäck bei Flügen oder bei Verspätungen der Bahn etc.
Wobei die Bahn ja immer noch 100%ig dem Bund gehört,
Berlin dürfte wohl also weniger an einer derartigen Lösung interssiert sein.
Beispiele, in denen Brüssel dafür gesorgt hat, daß Konzerne für ihre Kunden etwas tun, gibt s wohl einige. Auch jetziges Vorhaben - unser Thema, von elfenpfad vorgeschlagen - gehört wohl dazu.
Ich sag's ja, schlechtes Beispiel ... wenn auch nur angedeutet:
    Microsoft drohte wohl nicht die Zerschlagung - wenn dies so rüberkam? ... tut mir leid - aber jeder, der heute Windows neu installiert, kann zwischen mehreren Browsern wählen. Die Möglichkeit der Auswahl mußte Microsoft einräumen - dank Brüssel. Ein einzelner Staat wäre wohl zu dieser "Drohung" gegenüber Microsoft kaum in der Lage gewesen.
Britta hat geschrieben:Der Verbraucher hat nur ein gewisses Einkommen zur Verfügung. Wenn nichts mehr da ist, ist nichts mehr da.
Schon klar! Sollten wir uns aber nicht lieber parallel über Hilfen finanzieller Art für den Verbraucher unterhalten? Konzerne schlagen Kosten auf den Preis um, klar. Wenn ich aber ständig Maßnahmen, sinnvolle Maßnahmen deswegen überdenke und nicht umsetze, weil Otto-normal-Zahler dadurch zu hohe Auswirkungen zu fürchten hat, wenn ich dies bedenke, darf ich überhaupt nichts andenken und umsetzen.
Britta hat geschrieben:Sie war auch zu Zeiten des kalten Krieges nicht nur schwarz oder weiß.
aber einfacher.
Heutzutage ist alles recht kompliziert geworden ... oder wir machen es erst so. Politik lebt vom Kompromis; "Reformer" und Demagogen aber bieten uns einfache Lösungen für recht komplizierte Probleme an. Das paßt nicht zusammen! Einige erkennen dies, Andere wiederum nicht; noch sind Erstere in der Mehrheit. Die Bildung, die Du in anderen Ländern einforderts, zu recht einforderst, brauchst Du zuerst hier. Wobei ich schon glaube, daß "die Mehrheit auch weiß, was sie tut.", aber, bist Du sicher, daß diese Mehrheit, die durch Wahlen entsteht, auch die Mehrheit des Volkes ist? Insofern kann ich Deinen Wunsch nach Direktwahl der Minister oder des Bundeskanzlers / der Kanzlerin schon nachvollziehen. Aber schon rein theoretisch ist dies schlecht möglich bzw. zeitaufwendig.

Stell Dir dochmal folgendes Szenario vor - Vorsicht! mußt auch wieder wegstellen:
    Es gibt zwei Bewerber für's Kanzleramt: A (SPD) - B (CDU) dazu alle vorhandenen Parteien. Kandidat A gewinnt; die SPD stellt also den Bundeskanzler. Im Parlament gibt es aber eine Mehrheit für ... CDU/CSU/FDP. Nun müßte der Kanzler nicht nur im Parlament "seine" Mehrheit für "sein" Gesetz suchen - was ja heutzutage auch schon sein muß - er müßte erstmal eine Mehrheit innerhalb der Regierung suchen. Eine Mehrheit, die "sein" Gesetz unterstützt respektive erstmal formuliert, so wie er es möchte. Umgekehrt entsteht das gleiche Problem, denn der Kanzler hat qua Gesetz die Richtlinienkompetenz. Glaubst Du nicht auch, daß sich beide - Regierung und Kanzler - nicht schon aus parteitaktischen Gründen gegenseitig blockieren würden?
Szenario 2:
    Diesmal werden erst die Parteien gewählt - diese bilden die Regierung und stellen danach einen Kandidaten zur Wahl des Bundeskanzlers vor. Mangels Alternative hast Du lediglich einen Kandidaten, nämlich den, auf den sich die Regierungsparteien geeinigt haben.
Wieoft möchtest Du in beiden Fällen zur Wahl schreiten? Wieoft, bis die "richtige" Konstellation feststeht? Solltest Du bei dem 2. Szenario trotzdem mehrere Kandidaten haben wollen, würde das Problem aus Szenario 1 entstehen.

In der Frage der Ministerwahl:
    Wer soll dies überprüfen, die Kompetenz der vorgesehen Minister? In Brüssel erledigen dies die Europaabgeordneten. Aber ich würde mir nicht anmaßen, die Fachkompetenz eines Ministers zu beurteilen, schon garnicht im Vorhinein
    ... meckern, im Nachhinein ist viiiiel schöner!
Desweiteren wählen wir ja schon heute den Kandidaten, der im jeweiligen Wahlkreis zur Verfügung steht, der in das jeweilige Parlament einziehen soll - wenn Dein Kandidat nicht dabei ist, der in's Parlament einzieht ... dumm gelaufen ... hättest eben mehr Werbung machen sollen.
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Britta » Dienstag 5. Juli 2011, 22:14

Liebster? Neandertaler

Der Neandertaler hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:
Ich meinte Katastrophen wie Fukushima.


Da scheinen wir uns wohl verpaßt zu haben? Dies ist für mich keine Katastrophe im eigentlichen Sinne, das ist schlichtweg: Dummheit! Ignoranz!
"Der Mangel an Urteilskraft ist eigentlich das, was man Dummheit nennt, und einem solchen Gebrechen ist gar nicht abzuhelfen."Immanuel Kant

Es sind Katastrophen und es ist auch Dummheit, Ignoranz und Gier.

Der Golf von Mexico mit der Deepwater Horizon, der Zustand von BP's Pipelines in Canada, Shell in Nigeria und gerade hat Exxon Mobile den Yellowstone River verschmutzt. Dazu Fukushima, Tschernobyl... - gibt es bald noch ein Plätzchen auf der Erde, dass der Mensch nicht beschmutzt hat? Was muß noch passieren, bis man erkennt das Profit um jeden Preis auch das baldige Ende von Profit bedeutet, sodass am Ende niemand mehr "profitiert".

Oder der tolle Biosprit, von dem man gerade festgestellt hat, dass er unsere Autobahnen auflöst. :lol:
http://kreisanzeiger-online.de/2011/07/ ... -gesperrt/
In Zusammenarbeit mit dem Autobahnmeister der AM Kirchheim musste festgestellt werden, dass der ausgetretene Biodiesel-Kraftstoff die Fahrbahnoberfläche derart zersetzt hat, dass eine unmittelbare Erneuerung der Fahrbahndecke erforderlich wird.

EU-Richtlinie?

Der Neandertaler hat geschrieben:
Brüssel? ... Druck?
Brüssel wollte, daß die Konzerne ihre Gas- und Strom-Netze verkaufen. Als Kompromiss wurden die Netze in eigene Gesellschaft ausgegliedert ... sie sind aber unabhängig vom Mutterkonzern.

Ja, war eine richtig sinnlose Tat.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Ich sag's ja, schlechtes Beispiel ... wenn auch nur angedeutet:
    Microsoft drohte wohl nicht die Zerschlagung - wenn dies so rüberkam? ... tut mir leid - aber jeder, der heute Windows neu installiert, kann zwischen mehreren Browsern wählen. Die Möglichkeit der Auswahl mußte Microsoft einräumen - dank Brüssel. Ein einzelner Staat wäre wohl zu dieser "Drohung" gegenüber Microsoft kaum in der Lage gewesen.

Microsoft ist wieder was extra. Gates ist der einzige, der in neuerer Zeit den Aufstieg in den Entenhausener Club der Milliardäre geschafft hat. Die wollten ihn da erst nicht haben, hatten aber so lange geschlafen und sich auf ihren Lorbeeren ausgeruht, dass sie Jahre brauchten um aufzuholen. Es ging nicht ohne. Jetzt ist er also Mitglied im Club, hat seine Stiftung gegründet wie es Sitte ist und verfüttert Monsanto-Genfood an die Afrikaner.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Schon klar! Sollten wir uns aber nicht lieber parallel über Hilfen finanzieller Art für den Verbraucher unterhalten? Konzerne schlagen Kosten auf den Preis um, klar. Wenn ich aber ständig Maßnahmen, sinnvolle Maßnahmen deswegen überdenke und nicht umsetze, weil Otto-normal-Zahler dadurch zu hohe Auswirkungen zu fürchten hat, wenn ich dies bedenke, darf ich überhaupt nichts andenken und umsetzen.

Wer soll denn die finanziellen Hilfen für die Verbraucher zahlen? Warum muß eigentlich immer der Verbraucher solche Maßnahmen zahlen? Die Unternehmen machen ja Gewinne. Die sollten sie reinvestieren.

http://www.verivox.de/nachrichten/strom ... 65714.aspx
Leipzig/Saarbrücken - Zwei Milliarden Euro Mehreinnahmen können die Stromkonzerne im kommenden Jahr erwarten: Zwei Milliarden Euro, die deutsche Stromkunden nach einer im Auftrag der Grünen erstellten Studie im Jahr 2011 zu viel zahlen werden. Das berichten die "Leipziger Volkszeitung" und die "Saarbrücker Zeitung" in ihren Dienstagsausgaben.

...Beschaffungskosten für Strom sind bis zu 40 Prozent gesunken
...Gewinne der Energieriesen so hoch wie nie zuvor


Alles für die Aktionäre - so wie bei Tepco - bloß keinen Cent in die veralteten Anlagen investieren. Sicherheit kostet Geld.

Das ist schon wieder so ein verzwicktes Thema...
Ich kann es nicht ändern, du auch nicht. Die Politik könnte es, aber die ist Komplize der Konzerne.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Sie war auch zu Zeiten des kalten Krieges nicht nur schwarz oder weiß.
aber einfacher.
Heutzutage ist alles recht kompliziert geworden ...

Nein, es ist dasselbe Spiel, nur haben sich die Namen der Spieler geändert. Es ist uns nur nicht bewußt, weil damals gab es noch schwarz/weiß TV und kein Internet. Wir haben es nicht so mitbekommen. Heute sind wir besser informiert, weil wir mehr Möglichkeiten haben.

Der Neandertaler hat geschrieben:oder wir machen es erst so.

Schieb es auf Colour-TV. ;)

Der Neandertaler hat geschrieben:
Politik lebt vom Kompromis; "Reformer" und Demagogen aber bieten uns einfache Lösungen für recht komplizierte Probleme an. Das paßt nicht zusammen! Einige erkennen dies, Andere wiederum nicht; noch sind Erstere in der Mehrheit. Die Bildung, die Du in anderen Ländern einforderts, zu recht einforderst, brauchst Du zuerst hier.

Ob zuerst oder gleichzeitig, hauptsache es gäbe dies.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Wobei ich schon glaube, daß "die Mehrheit auch weiß, was sie tut.",

Ich bin da eher pessimistisch. Gestern unterhielten wir uns über den A380 und darüber, dass dieser in Frankreich zusammengebaut wird. Da kam tatsächlich die Frage, wenn die Singapur Airlines nun einen A380 bestellt, wie denn dieser dann nach Singapur kommt. :shock:

Der Neandertaler hat geschrieben:
aber, bist Du sicher, daß diese Mehrheit, die durch Wahlen entsteht, auch die Mehrheit des Volkes ist?

Nein, ich bin eher sicher, dass sie es nicht ist. Mancher macht sein Kreuzchen aus Sympathie und überlässt die Politik dann den Politikern. Das ist Demokratie, wie die meisten sie kennen. Aber meckern.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Insofern kann ich Deinen Wunsch nach Direktwahl der Minister oder des Bundeskanzlers / der Kanzlerin schon nachvollziehen. Aber schon rein theoretisch ist dies schlecht möglich bzw. zeitaufwendig.

Der Zeitaufwand sollte egal sein. Wahlen sind doch wichtig, oder? ;)

Der Neandertaler hat geschrieben:
Stell Dir dochmal folgendes Szenario vor - Vorsicht! mußt auch wieder wegstellen:
    Es gibt zwei Bewerber für's Kanzleramt: A (SPD) - B (CDU) dazu alle vorhandenen Parteien. Kandidat A gewinnt; die SPD stellt also den Bundeskanzler. Im Parlament gibt es aber eine Mehrheit für ... CDU/CSU/FDP. Nun müßte der Kanzler nicht nur im Parlament "seine" Mehrheit für "sein" Gesetz suchen - was ja heutzutage auch schon sein muß - er müßte erstmal eine Mehrheit innerhalb der Regierung suchen. Eine Mehrheit, die "sein" Gesetz unterstützt respektive erstmal formuliert, so wie er es möchte. Umgekehrt entsteht das gleiche Problem, denn der Kanzler hat qua Gesetz die Richtlinienkompetenz. Glaubst Du nicht auch, daß sich beide - Regierung und Kanzler - nicht schon aus parteitaktischen Gründen gegenseitig blockieren würden?

Ja, so würde das ablaufen, weil ja jeder immer das Sagen haben will. Wenn aber der Kanzler direkt gewählt wäre, hätte er ja die Mehrheit des Volkes hinter sich. Als oberstes Amt sollten dann die Abgeordneten ihren Job tun, indem sie ihm helfen so gut wie möglich zu regieren, nach eigenem besten Wissen und Gewissen, ohne Fraktionszwang. Wäre ja ihre Pflicht, den Auftrag des Wählers zu erfüllen. Aber ja, ich weiß - Utopia.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Szenario 2:
    Diesmal werden erst die Parteien gewählt - diese bilden die Regierung und stellen danach einen Kandidaten zur Wahl des Bundeskanzlers vor. Mangels Alternative hast Du lediglich einen Kandidaten, nämlich den, auf den sich die Regierungsparteien geeinigt haben.
Wieoft möchtest Du in beiden Fällen zur Wahl schreiten? Wieoft, bis die "richtige" Konstellation feststeht? Solltest Du bei dem 2. Szenario trotzdem mehrere Kandidaten haben wollen, würde das Problem aus Szenario 1 entstehen.

Das ist, was mich an Parteien so stört. Aber man könnte es auch noch ganz anders regeln. Also, Regierungschef und Minister direkt wählen und von den Parteien die Abgeordneten nur in beratender- oder Kontrollfunktion. Politiker sollten erwachsen genug sein, miteinander zurecht zu kommen. Und eigentlich machen sie ja eh dieselbe Politik, egal welche Partei dran ist, es ändert sich nichts. Wenn also eh alle dasselbe machen, warum können die dann nicht miteinander auskommen und zusammen regieren - so ganz demokratisch?

Der Neandertaler hat geschrieben:
In der Frage der Ministerwahl:
    Wer soll dies überprüfen, die Kompetenz der vorgesehen Minister? In Brüssel erledigen dies die Europaabgeordneten. Aber ich würde mir nicht anmaßen, die Fachkompetenz eines Ministers zu beurteilen, schon garnicht im Vorhinein
    ... meckern, im Nachhinein ist viiiiel schöner!

Kann man aber schon beurteilen, wenn man sich ein bischen mit den Menschen befasst, die da kandidieren. Mir gefiel z.B., dass de Maizière Innenminister war. Bei der Bundeswehr gefällt er mir jetzt nicht so. Kam durch eine Forendiskussion, wo jemand voll über ihn abgelästert hat und ich das nachgeprüft habe. Der User meinte da, er de Maizière wäre voll in den Sachsensumpf verstrickt. Stimmte aber nicht - er hat ihn aufgeklärt. Dazu war es aber nötig, erstmal gewisse Dinge zu verschweigen und Informationen erstmal nicht weiter zu geben, da noch nicht bekannt war, wie weit das reicht. Hat er richtig gut gemacht. (Bin trotzdem kein CDU-Wähler, aber wenn es hier Direktwahlen gäbe, würde ich auch schonmal CDU-Kandidaten wählen, wenn es die besten für ein Amt wären)

http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_de_Maizi%C3%A8re
In seiner Zeit als sächsischer Innenminister (2004 bis 2005) soll Thomas de Maizière gesetzliche Vorschriften nicht eingehalten haben. Gottfried Teubner (CDU), der Chef der Parlamentarischen Kontrollkommission (PKK) des Landtags in Sachsen, wirft Thomas de Maizière im Juni 2007 vor, dass sein Verschweigen geheimer Verfassungsschutzakten gegenüber der PKK „glatter Rechtsbruch“ gewesen sei. Diese geheimen Akten sollen Hinweise auf die Verstrickung von sächsischen Justizbeamten, Polizisten und Politikern sowie wirtschaftlich tätigen Bürgern in eine Reihe von schweren Straftaten der organisierten Kriminalität bis hin zu Mord und Kinderzuhälterei enthalten („Sachsensumpf“). Die Staatsanwaltschaft, deren Dienstherr Thomas de Maizière als Justizminister von 2002 bis 2004 war, prüfte daher 2007 eine Anzeige gegen ihn


Der Neandertaler hat geschrieben:
Desweiteren wählen wir ja schon heute den Kandidaten, der im jeweiligen Wahlkreis zur Verfügung steht, der in das jeweilige Parlament einziehen soll - wenn Dein Kandidat nicht dabei ist, der in's Parlament einzieht ... dumm gelaufen ... hättest eben mehr Werbung machen sollen.

Selbst wenn dein Kandidat ins Parlament einzieht, bestimmt die Partei wer ein Ministeramt bekommt und wer nicht. Wenn also dein gewählter Kandidat kein Ministeramt bekommt, sitzt er halt in der 2. Reihe und hat auch nicht viel zu melden.
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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Der Neandertaler » Mittwoch 6. Juli 2011, 08:28

Liebe Britta,
irgendwie scheinen wir aneinander vorbei zu reden:
    In meinem Szenario 1 würde der Bundeskanzler direkt vom Volk gewählt. Gut, er könnte auf den Rückhalt des (Wahl-) Volkes verweisen, dies würde aber wohl wenig bringen, da, wie Du richtiger Weise aufzeigst, jeder mitreden bzw. mitbestimmen will ... Parteitaktik halt.

In Punkto erwachsene Politiker, gebe ich Dir recht. Allerdings möchte ich Dir in Punkto "Minister direkt wählen" insofern widersprechen, alsdaß noch nicht erklärt hast, ob Du beabsichtigst den Ministern ein bestimmtes Resort zuzuweisen ... vor deren Wahl? Ob Du also die Parteien - oder wen auch immer - verpflichten möchtest, vor der Wahl klar zu stellen, für welches Resort dieser oder jener Minister vorgeschlagen wird ... welches Amt er bekleiden soll. Auch frage ich mich grundsätzlich, was das bringen soll, denn durch den Vorschlag, auf diese Art Minister zu bestimmen, dies würde doch die ganze Sache eventuell noch komplizierter machen, da ja dann unter Umständen etwa der Finanzminister von der CDU wäre, wohingegen etwa der Familienminsterposten von der SPD besetzt würde. Das Chaos wäre perfekt!
Sei mir nicht böse, aber diese Art Vorschläge gehören - meiner Meinung nach - auf den Schrotthaufen.
Über Plebizite, über direkte Demokratie in gewißem Rahmen, über Verbesserungen sollte man getrost nachdenken, da gebe ich Dir recht ... das wäre zunehmend die Pflicht derer, die die Verantwortung und die Legimitation auf breitere Schultern verteilen möchten, die mehr Rückhalt haben möchten.
Britta hat geschrieben:Wenn also dein gewählter Kandidat kein Ministeramt bekommt, sitzt er halt in der 2. Reihe und hat auch nicht viel zu melden.
Dies liegt aber an dem Kandidaten selber, ob er seine Meinung sagt oder nicht.
Du hast insofern Recht, wenn Du subjektiv auf das Verhalten, das passive Verhalten der Politiker durch den Parteienzwang hinweist. Allerdings würde ich primär die Listen abschaffen.
Das BVerfG hat ja das negative Stimmengewicht beanstandet, welche eine Partei unter Umständen benachteiligt. Dies sollte erst der erste Schritt sein. Die CDU möchte gerne die Überhangmandate, die Möglichkeiten diese zu erhalten, dies möchte die CDU gerne beibehalten; sie erhofft sich dadurch - durch Überhangmandate - die nächste Regierung wieder stellen zu dürfen.
Britta hat geschrieben:Gestern unterhielten wir uns über den A380 und darüber, dass dieser in Frankreich zusammengebaut wird. Da kam tatsächlich die Frage, wenn die Singapur Airlines nun einen A380 bestellt, wie denn dieser dann nach Singapur kommt. :shock:
Über die A380!!!
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

Die Welt ist so geräumig und der Kopf ist so beschränkt.

Zpět k budoucnosti ke nejlebší čas.


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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Britta » Mittwoch 6. Juli 2011, 09:36

Lieber Neandertaler,

Der Neandertaler hat geschrieben:
irgendwie scheinen wir aneinander vorbei zu reden:
    In meinem Szenario 1 würde der Bundeskanzler direkt vom Volk gewählt. Gut, er könnte auf den Rückhalt des (Wahl-) Volkes verweisen, dies würde aber wohl wenig bringen, da, wie Du richtiger Weise aufzeigst, jeder mitreden bzw. mitbestimmen will ... Parteitaktik halt.

In Punkto erwachsene Politiker, gebe ich Dir recht. Allerdings möchte ich Dir in Punkto "Minister direkt wählen" insofern widersprechen, alsdaß noch nicht erklärt hast, ob Du beabsichtigst den Ministern ein bestimmtes Resort zuzuweisen ...

Nein, wir reden nicht aneinander vorbei. Ich habe nur ein paar Gedanken dazu ausgelassen - ausser, dass mir dieses Parteidenken zuwider ist. Es ist auch eigentlich sinnlos, darüber nachzudenken, weil die Umstände eh anders sind.

Warum muß die Partei immer die Richtung vorgeben? In der Beziehung ist es in einem funktionierenden Unternehmen mit Abteilungsleitern, die sich zusammensetzen und Strategien und Problemlösungen erarbeiten müssen, um die Firma voranzubringen, egal welcher 'Partei' sie angehören, besser.

Der Neandertaler hat geschrieben:
vor deren Wahl? Ob Du also die Parteien - oder wen auch immer - verpflichten möchtest, vor der Wahl klar zu stellen, für welches Resort dieser oder jener Minister vorgeschlagen wird ... welches Amt er bekleiden soll. Auch frage ich mich grundsätzlich, was das bringen soll, denn durch den Vorschlag, auf diese Art Minister zu bestimmen, dies würde doch die ganze Sache eventuell noch komplizierter machen, da ja dann unter Umständen etwa der Finanzminister von der CDU wäre, wohingegen etwa der Familienminsterposten von der SPD besetzt würde. Das Chaos wäre perfekt!

Ja, Parteidenken halt.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Sei mir nicht böse, aber diese Art Vorschläge gehören - meiner Meinung nach - auf den Schrotthaufen.
Über Plebizite, über direkte Demokratie in gewißem Rahmen, über Verbesserungen sollte man getrost nachdenken, da gebe ich Dir recht ... das wäre zunehmend die Pflicht derer, die die Verantwortung und die Legimitation auf breitere Schultern verteilen möchten, die mehr Rückhalt haben möchten.

Sie gehören auf den Schrotthaufen, weil eben die Umstände nicht gegeben sind, viele keine Meinung haben - möglicherweise noch nicht mal das Interesse oder die geistigen Voraussetzungen, und Demokratie eigentlich mehr unbewußt ohne direkte Beteiligung des Volkes einfach da ist und weniger gelebt wird denn durch Gesetze und Staatsorgane geregelt wird. Die meisten Menschen haben andere Sorgen. Warum sollten sie sich über ihre eigene Verantwortung bewußt sein oder werden?

Der Neandertaler hat geschrieben:
Dies liegt aber an dem Kandidaten selber, ob er seine Meinung sagt oder nicht.
Du hast insofern Recht, wenn Du subjektiv auf das Verhalten, das passive Verhalten der Politiker durch den Parteienzwang hinweist. Allerdings würde ich primär die Listen abschaffen.

Bei uns ist es noch nicht mal möglich, die Listenwahl des Betriebsrates abzuschaffen.

Debatten im Bundestag habe ich mir viele angeschaut. Da sind schon gute Reden dabei, aber auch die bewirken nichts. Die können reden was sie wollen und egal wie gut ihre Argumente sind, die Regierung interessiert es nicht. Erst wenn die Medien das eine oder andere Argument aufgreifen und Stimmung machen.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Das BVerfG hat ja das negative Stimmengewicht beanstandet, welche eine Partei unter Umständen benachteiligt. Dies sollte erst der erste Schritt sein. Die CDU möchte gerne die Überhangmandate, die Möglichkeiten diese zu erhalten, dies möchte die CDU gerne beibehalten; sie erhofft sich dadurch - durch Überhangmandate - die nächste Regierung wieder stellen zu dürfen.

Erste Schritte? :mrgreen: Klingt so, als gäbe es die Bundesrepublik Deutschland erst seit einem Jahr.
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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Le.Mar. » Dienstag 19. Juli 2011, 16:23

Ladys first: Ja, liebe Britta, ich würde trotz billigem strom meine ergriffenen stromsparmaßnahmen bei behalten! wer anders denkt, will kein strom sparen, sondern nur billige energie verbrauchen! :geek:

der Neandertaler hat da was in einem nebensatz erwähnt, das mMn ein sehr wichtiger aspekt in unserer gesellschaft ist: Gruppengefühl!
kaum einer ist sich bewußt welche macht eigentlich die masse hat! leider! aber so, wie unsere Medien, Politik und andere Meinungsbildenden uns täglich einen krankhaften individualismus implizieren, scheint es schon bei den anfängen zu scheitern.
eine gruppe gleichgesinnter galt mal als stark. eine große massen an gleichgesinnten, bedeutete mal eine starke Macht. heutzutage sind menschen die gleich ticken entweder in einer sekte oder im Irrenhaus! individualisten werden zu randgruppen abgestempelt und gruppenzwang nennt sich "Tokio-Hotel-Fans" :lol:
vieleicht wär ein herr Ackermann als Bundeskanzler gar nicht mal so schlecht. wenn wir endlich begreifen das ein staat wie ein unternehmen funktioniert und der monetäre nutzen im vordergrund stehen würde, dann müßten wir uns eingestehen, das unser Bildungssystem schrott und unsere auslastung der Produktionskräfte unrentabel ist. ein Betrieb auf Pump ist ein ruinöses gehabe! (wenn ich so meine GmbH führen würde, wär ich schon längst pleite!)

Kosten die nötig sind, Ausgaben die notwendig sind und Gewinne die realistisch sind!
egomane bereicherung durch maximales Gewinndenken führt zwangsläufig in den Feudalismus. Ausbeutung fängt bei der Arbeitskraft an und hört bei der Umwelt auf!

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Re: EU und Stromsparpläne

Beitragvon Britta » Dienstag 19. Juli 2011, 20:18

Hallo Le.Mar.
Le.Mar. hat geschrieben:
Ladys first: Ja, liebe Britta, ich würde trotz billigem strom meine ergriffenen stromsparmaßnahmen bei behalten! wer anders denkt, will kein strom sparen, sondern nur billige energie verbrauchen! :geek:

Denkt wer anders? :shock:

Le.Mar. hat geschrieben:
der Neandertaler hat da was in einem nebensatz erwähnt, das mMn ein sehr wichtiger aspekt in unserer gesellschaft ist: Gruppengefühl!
kaum einer ist sich bewußt welche macht eigentlich die masse hat! leider! aber so, wie unsere Medien, Politik und andere Meinungsbildenden uns täglich einen krankhaften individualismus implizieren, scheint es schon bei den anfängen zu scheitern.
eine gruppe gleichgesinnter galt mal als stark. eine große massen an gleichgesinnten, bedeutete mal eine starke Macht. heutzutage sind menschen die gleich ticken entweder in einer sekte oder im Irrenhaus! individualisten werden zu randgruppen abgestempelt und gruppenzwang nennt sich "Tokio-Hotel-Fans" :lol:

Wie man an Ostdeutschland gesehen hat, werden sich die Menschen ganz schnell wieder bewußt, welche Macht die Gruppe hat, wenn es ihnen nur stark genug stinkt.

Le.Mar. hat geschrieben:
vieleicht wär ein herr Ackermann als Bundeskanzler gar nicht mal so schlecht. wenn wir endlich begreifen das ein staat wie ein unternehmen funktioniert und der monetäre nutzen im vordergrund stehen würde, dann müßten wir uns eingestehen, das unser Bildungssystem schrott und unsere auslastung der Produktionskräfte unrentabel ist.

Ein Staat kann unternehmerisch tätig sein, sollte aber nicht zu einem Unternehmen verkommen. Es kommt auch viel mit darauf an, welche Politiker in welchen Ämtern sitzen. Sind ja auch nicht alle gleich helle. Aber Ackermann als Bundeskanzler? Laß mal gut sein. :mrgreen:

Le.Mar. hat geschrieben:
ein Betrieb auf Pump ist ein ruinöses gehabe! (wenn ich so meine GmbH führen würde, wär ich schon längst pleite!)

Ist leider unser System und begünstigt die Banken.

Le.Mar. hat geschrieben:
Kosten die nötig sind, Ausgaben die notwendig sind und Gewinne die realistisch sind!
egomane bereicherung durch maximales Gewinndenken führt zwangsläufig in den Feudalismus. Ausbeutung fängt bei der Arbeitskraft an und hört bei der Umwelt auf!

Und irgendwann sind wir dann am Ende. Ein Umdenken kann ich leider nirgends erkennen. Auch das Ende der AKW's ist nicht wirklich ein deutliches Signal dafür, dass es besser werden wird.
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