Liebster? Neandertaler
Der Neandertaler hat geschrieben:Britta hat geschrieben:
Ich meinte Katastrophen wie Fukushima.
Da scheinen wir uns wohl verpaßt zu haben? Dies ist für mich keine Katastrophe im eigentlichen Sinne, das ist schlichtweg:
Dummheit! Ignoranz!"Der Mangel an Urteilskraft ist eigentlich das, was man Dummheit nennt, und einem solchen Gebrechen ist gar nicht abzuhelfen."Immanuel Kant
Es sind Katastrophen und es ist auch Dummheit, Ignoranz und Gier.
Der Golf von Mexico mit der Deepwater Horizon, der Zustand von BP's Pipelines in Canada, Shell in Nigeria und gerade hat Exxon Mobile den Yellowstone River verschmutzt. Dazu Fukushima, Tschernobyl... - gibt es bald noch ein Plätzchen auf der Erde, dass der Mensch nicht beschmutzt hat? Was muß noch passieren, bis man erkennt das Profit um jeden Preis auch das baldige Ende von Profit bedeutet, sodass am Ende niemand mehr "profitiert".
Oder der tolle Biosprit, von dem man gerade festgestellt hat, dass er unsere Autobahnen auflöst.
http://kreisanzeiger-online.de/2011/07/ ... -gesperrt/In Zusammenarbeit mit dem Autobahnmeister der AM Kirchheim musste festgestellt werden, dass der ausgetretene Biodiesel-Kraftstoff die Fahrbahnoberfläche derart zersetzt hat, dass eine unmittelbare Erneuerung der Fahrbahndecke erforderlich wird.
EU-Richtlinie?
Der Neandertaler hat geschrieben:
Brüssel? ... Druck?
Brüssel wollte, daß die Konzerne ihre Gas- und Strom-Netze verkaufen. Als Kompromiss wurden die Netze in eigene Gesellschaft ausgegliedert ... sie sind aber unabhängig vom Mutterkonzern.
Ja, war eine richtig sinnlose Tat.
Der Neandertaler hat geschrieben:Ich sag's ja, schlechtes Beispiel ...
wenn auch nur angedeutet:
Microsoft drohte wohl nicht die Zerschlagung - wenn dies so rüberkam? ... tut mir leid - aber jeder, der heute Windows neu installiert, kann zwischen mehreren Browsern wählen. Die Möglichkeit der Auswahl mußte Microsoft einräumen - dank Brüssel. Ein einzelner Staat wäre wohl zu dieser "Drohung" gegenüber Microsoft kaum in der Lage gewesen.
Microsoft ist wieder was extra. Gates ist der einzige, der in neuerer Zeit den Aufstieg in den Entenhausener Club der Milliardäre geschafft hat. Die wollten ihn da erst nicht haben, hatten aber so lange geschlafen und sich auf ihren Lorbeeren ausgeruht, dass sie Jahre brauchten um aufzuholen. Es ging nicht ohne. Jetzt ist er also Mitglied im Club, hat seine Stiftung gegründet wie es Sitte ist und verfüttert Monsanto-Genfood an die Afrikaner.
Der Neandertaler hat geschrieben:
Schon klar! Sollten wir uns aber nicht lieber parallel über Hilfen finanzieller Art für den Verbraucher unterhalten? Konzerne schlagen Kosten auf den Preis um, klar. Wenn ich aber ständig Maßnahmen, sinnvolle Maßnahmen deswegen überdenke und nicht umsetze, weil Otto-normal-Zahler dadurch zu hohe Auswirkungen zu fürchten hat, wenn ich dies bedenke, darf ich überhaupt nichts andenken und umsetzen.
Wer soll denn die finanziellen Hilfen für die Verbraucher zahlen? Warum muß eigentlich immer der Verbraucher solche Maßnahmen zahlen? Die Unternehmen machen ja Gewinne. Die sollten sie reinvestieren.
http://www.verivox.de/nachrichten/strom ... 65714.aspxLeipzig/Saarbrücken - Zwei Milliarden Euro Mehreinnahmen können die Stromkonzerne im kommenden Jahr erwarten: Zwei Milliarden Euro, die deutsche Stromkunden nach einer im Auftrag der Grünen erstellten Studie im Jahr 2011 zu viel zahlen werden. Das berichten die "Leipziger Volkszeitung" und die "Saarbrücker Zeitung" in ihren Dienstagsausgaben.
...Beschaffungskosten für Strom sind bis zu 40 Prozent gesunken
...Gewinne der Energieriesen so hoch wie nie zuvor
Alles für die Aktionäre - so wie bei Tepco - bloß keinen Cent in die veralteten Anlagen investieren. Sicherheit kostet Geld.
Das ist schon wieder so ein verzwicktes Thema...
Ich kann es nicht ändern, du auch nicht. Die Politik könnte es, aber die ist Komplize der Konzerne.
Der Neandertaler hat geschrieben:Britta hat geschrieben:Sie war auch zu Zeiten des kalten Krieges nicht nur schwarz oder weiß.
aber einfacher.
Heutzutage ist alles recht kompliziert geworden ...
Nein, es ist dasselbe Spiel, nur haben sich die Namen der Spieler geändert. Es ist uns nur nicht bewußt, weil damals gab es noch schwarz/weiß TV und kein Internet. Wir haben es nicht so mitbekommen. Heute sind wir besser informiert, weil wir mehr Möglichkeiten haben.
Der Neandertaler hat geschrieben:oder wir machen es erst so.
Schieb es auf Colour-TV.
Der Neandertaler hat geschrieben:
Politik lebt vom Kompromis; "Reformer" und Demagogen aber bieten uns einfache Lösungen für recht komplizierte Probleme an. Das paßt nicht zusammen! Einige erkennen dies, Andere wiederum nicht; noch sind Erstere in der Mehrheit. Die Bildung, die Du in anderen Ländern einforderts, zu recht einforderst, brauchst Du zuerst hier.
Ob zuerst oder gleichzeitig, hauptsache es gäbe dies.
Der Neandertaler hat geschrieben:
Wobei ich schon glaube, daß "die Mehrheit auch weiß, was sie tut.",
Ich bin da eher pessimistisch. Gestern unterhielten wir uns über den A380 und darüber, dass dieser in Frankreich zusammengebaut wird. Da kam tatsächlich die Frage, wenn die Singapur Airlines nun einen A380 bestellt, wie denn dieser dann nach Singapur kommt.
Der Neandertaler hat geschrieben:
aber, bist Du sicher, daß diese Mehrheit, die durch Wahlen entsteht, auch die Mehrheit des Volkes ist?
Nein, ich bin eher sicher, dass sie es nicht ist. Mancher macht sein Kreuzchen aus Sympathie und überlässt die Politik dann den Politikern. Das ist Demokratie, wie die meisten sie kennen. Aber meckern.
Der Neandertaler hat geschrieben:
Insofern kann ich Deinen Wunsch nach Direktwahl der Minister oder des Bundeskanzlers / der Kanzlerin schon nachvollziehen. Aber schon rein theoretisch ist dies schlecht möglich bzw. zeitaufwendig.
Der Zeitaufwand sollte egal sein. Wahlen sind doch wichtig, oder?
Der Neandertaler hat geschrieben:Stell Dir dochmal folgendes Szenario vor -
Vorsicht! mußt auch wieder wegstellen:
Es gibt zwei Bewerber für's Kanzleramt: A (SPD) - B (CDU) dazu alle vorhandenen Parteien. Kandidat A gewinnt; die SPD stellt also den Bundeskanzler. Im Parlament gibt es aber eine Mehrheit für ... CDU/CSU/FDP. Nun müßte der Kanzler nicht nur im Parlament "seine" Mehrheit für "sein" Gesetz suchen - was ja heutzutage auch schon sein muß - er müßte erstmal eine Mehrheit innerhalb der Regierung suchen. Eine Mehrheit, die "sein" Gesetz unterstützt respektive erstmal formuliert, so wie er es möchte. Umgekehrt entsteht das gleiche Problem, denn der Kanzler hat qua Gesetz die Richtlinienkompetenz. Glaubst Du nicht auch, daß sich beide - Regierung und Kanzler - nicht schon aus parteitaktischen Gründen gegenseitig blockieren würden?
Ja, so würde das ablaufen, weil ja jeder immer das Sagen haben will. Wenn aber der Kanzler direkt gewählt wäre, hätte er ja die Mehrheit des Volkes hinter sich. Als oberstes Amt sollten dann die Abgeordneten ihren Job tun, indem sie ihm helfen so gut wie möglich zu regieren, nach eigenem besten Wissen und Gewissen, ohne Fraktionszwang. Wäre ja ihre Pflicht, den Auftrag des Wählers zu erfüllen. Aber ja, ich weiß - Utopia.
Der Neandertaler hat geschrieben:Szenario
2:
Diesmal werden erst die Parteien gewählt - diese bilden die Regierung und stellen danach einen Kandidaten zur Wahl des Bundeskanzlers vor. Mangels Alternative hast Du lediglich einen Kandidaten, nämlich den, auf den sich die Regierungsparteien geeinigt haben.
Wieoft möchtest Du in beiden Fällen zur Wahl schreiten? Wieoft, bis die "richtige" Konstellation feststeht? Solltest Du bei dem
2. Szenario trotzdem mehrere Kandidaten haben wollen, würde das Problem aus Szenario
1 entstehen.
Das ist, was mich an Parteien so stört. Aber man könnte es auch noch ganz anders regeln. Also, Regierungschef und Minister direkt wählen und von den Parteien die Abgeordneten nur in beratender- oder Kontrollfunktion. Politiker sollten erwachsen genug sein, miteinander zurecht zu kommen. Und eigentlich machen sie ja eh dieselbe Politik, egal welche Partei dran ist, es ändert sich nichts. Wenn also eh alle dasselbe machen, warum können die dann nicht miteinander auskommen und zusammen regieren - so ganz demokratisch?
Der Neandertaler hat geschrieben:In der Frage der Ministerwahl:
Wer soll dies überprüfen, die Kompetenz der vorgesehen Minister? In Brüssel erledigen dies die Europaabgeordneten. Aber ich würde mir nicht anmaßen, die Fachkompetenz eines Ministers zu beurteilen, schon garnicht im Vorhinein ... meckern, im Nachhinein ist viiiiel schöner!
Kann man aber schon beurteilen, wenn man sich ein bischen mit den Menschen befasst, die da kandidieren. Mir gefiel z.B., dass de Maizière Innenminister war. Bei der Bundeswehr gefällt er mir jetzt nicht so. Kam durch eine Forendiskussion, wo jemand voll über ihn abgelästert hat und ich das nachgeprüft habe. Der User meinte da, er de Maizière wäre voll in den Sachsensumpf verstrickt. Stimmte aber nicht - er hat ihn aufgeklärt. Dazu war es aber nötig, erstmal gewisse Dinge zu verschweigen und Informationen erstmal nicht weiter zu geben, da noch nicht bekannt war, wie weit das reicht. Hat er richtig gut gemacht. (Bin trotzdem kein CDU-Wähler, aber wenn es hier Direktwahlen gäbe, würde ich auch schonmal CDU-Kandidaten wählen, wenn es die besten für ein Amt wären)
http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_de_Maizi%C3%A8reIn seiner Zeit als sächsischer Innenminister (2004 bis 2005) soll Thomas de Maizière gesetzliche Vorschriften nicht eingehalten haben. Gottfried Teubner (CDU), der Chef der Parlamentarischen Kontrollkommission (PKK) des Landtags in Sachsen, wirft Thomas de Maizière im Juni 2007 vor, dass sein Verschweigen geheimer Verfassungsschutzakten gegenüber der PKK „glatter Rechtsbruch“ gewesen sei. Diese geheimen Akten sollen Hinweise auf die Verstrickung von sächsischen Justizbeamten, Polizisten und Politikern sowie wirtschaftlich tätigen Bürgern in eine Reihe von schweren Straftaten der organisierten Kriminalität bis hin zu Mord und Kinderzuhälterei enthalten („Sachsensumpf“). Die Staatsanwaltschaft, deren Dienstherr Thomas de Maizière als Justizminister von 2002 bis 2004 war, prüfte daher 2007 eine Anzeige gegen ihn
Der Neandertaler hat geschrieben:
Desweiteren wählen wir ja schon heute den Kandidaten, der im jeweiligen Wahlkreis zur Verfügung steht, der in das jeweilige Parlament einziehen soll - wenn Dein Kandidat nicht dabei ist, der in's Parlament einzieht ... dumm gelaufen ... hättest eben mehr Werbung machen sollen.
Selbst wenn dein Kandidat ins Parlament einzieht, bestimmt die Partei wer ein Ministeramt bekommt und wer nicht. Wenn also dein gewählter Kandidat kein Ministeramt bekommt, sitzt er halt in der 2. Reihe und hat auch nicht viel zu melden.
People who lie to others have merely hidden away the truth, but people who lie to themselves have forgotten where they put it.