News of the World Skandal

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News of the World Skandal

Beitragvon Britta » Donnerstag 14. Juli 2011, 08:50

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 88,00.html

Premierminister Cameron fordert eine Untersuchung, Bürger sind alarmiert: Schnüffler des Revolverblatts "News of the World" haben systematisch Handy-Mailboxen angezapft - betroffen waren offenbar auch Familien von Terroropfern und eines ermordeten Mädchens. Medienmogul Murdoch muss ernste Folgen für sein Geschäft fürchten.

Eigentlich fordert Cameron die Untersuchung nur weil er muß und auch schockiert ist er nicht, denn er weiß es schon lange. 2006 waren die Abhörpraktiken in Murdochs Medienimperium bereits bekannt geworden. Inzwischen sind es 7.000 Fälle.

Murdoch, auf du und du mit der politischen Elite (nicht nur in GB), gilt als Königsmacher. Lance Price, ehemaliger Medienberater von Tony Blair, nannte ihn "das 24 Mitglied im Kabinet". Seine Gegenwart wäre immer fühlbar gewesen.

Es hatte immer wieder einzelne Zivilklagen gegen News of the World gegeben und nach und nach liessen sich die gängigen Praktiken nicht mehr verheimlichen. Es hat lange gedauert bis man reagierte. Zu eng waren die Beziehungen der Konservativen und Labour zu Murdoch und man stellte die Aussagen der Polizei, dass es sich nur um einzelne Reporter handele, die darin verwickelt wären, nicht in Frage, auch nicht als herauskam, dass Schmiergelder in Höhe von mehreren 10.000 Pfund für solche Aussagen gezahlt wurden. Fall für Fall wurde heruntergespielt, bis das ganze Ausmaß bekannt wurde.

Premierminister Cameron gab dann auch am Freitag zu, dass alle unter einer Decke steckten.

“The truth is, we have all been in this together—the press, politicians and leaders of all parties—and yes, that includes me.”

Diese Erklärung kam gleichzeitig mit der Verhaftung von News of the World Editor Andy Coulson, der bis zu seinem Rücktritt im Januar Kommunikationsdirektor von Cameron war.

Unter der Vorgängerregierung hatte es bereits eine halbherzige Untersuchung gegeben. Für die Ergebnisse hatte sich niemand interessiert. Weder Regierung noch Opposition hatten den Fall aufgegriffen.

Laut einem Bericht des Guardian nutzte Murdoch seinen politischen Einfluss, um den Skandal zu vertuschen: http://www.guardian.co.uk/uk/2011/apr/0 ... rdon-brown
Rupert Murdoch used his political influence and contacts at the highest levels to try to get Labour MPs and peers to back away from investigations into phone hacking at the News of the World, a former minister in Gordon Brown's government has told the Observer.

The ex-minister, who does not want to be named, says he is aware of evidence that Murdoch, the chairman of News Corporation, relayed messages to Brown last year via a third party, urging him to help take the political heat out of the row, which he felt was in danger of damaging his company.

Der Guardian stellt auch die Frage, wie Cameron Andy Coulson, nach dem er wegen eines Abhörskandales zurückgetreten war, zum Kommunikationsdirektor machen konnte.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 61,00.html

Auch auf dem entscheidenden US-Markt weht Murdoch der Wind immer schärfer ins Gesicht. Am Dienstag forderte der Vorsitzende des Handelsausschusses im Senat, Jay Rockefeller, eine Untersuchung der Vorwürfe, die "News of the World" habe New Yorker Polizisten nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 Geld angeboten, um an Telefondaten der Terroropfer zu gelangen. "

...Den Großteil erwirtschaftet er ohnehin in den USA mit den Fernsehsendern Fox und Fox News, dem Hollywood-Studio Twentieth Century Fox und dem Verlag Dow Jones, der unter anderem das "Wall Street Journal" herausgibt.

Na dann...
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Re: News of the World Skandal

Beitragvon Britta » Sonntag 17. Juli 2011, 21:35

http://nachrichten.t-online.de/polizei- ... 5640/index

Rebekah Brooks, die frühere Chefredakteurin von "News of the World" und zurückgetretene Vorstandsvorsitzende von News International, ist in der Affäre um abgehörte Telefone und bestochene Polizisten festgenommen worden.


In seiner kurzen Amtszeit traf sich Premierminister Cameron bereits 26x mit News of the World Angehörigen, darunter 2x mit Rebecca Brooks, im Landhaus des Premierministers - eine Ehre, die nicht jedem zuteil wird. Auch mit Murdochs Sohn James und dem bereits verhafteten Andy Coulson traf Cameron sich im Landhaus. Seit Mai gab es 15 private Meetings zwischen Cameron und News of the World Angehörigen. Wohl schon in Panik, dass man den Skandal nicht mehr lange vertuschen kann.

Im November 2005 bekam die königliche Familie mit, dass ihre Voicemails gehackt wurden, als Prinz William sich am Knie verletzte und die Presse das plötzlich gleich wußte. 2007 wurde der News of the World Angestellte Clive Goodman des Hackens von Telefonen und Mails beschuldigt und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. 2008 zahlte der Angestellte Gordon Tayler 700.000 Pfund Strafe wegen Telefon-Hacking. Im März 2010 zahlte News of the World 1 Mio. Pfund für die Einstellung eines Gerichtsverfahrens. Im September 2010 gab der ehemalige Angestellte Sean Hoare zu, dass das Telefon-Hacking gängige Praxis bei News of the World ist. Solche Dinge passierten ständig. Unglaublich dass man nicht eher etwas unternommen hat.

Nun ermittelt in den USA auch das FBI gegen Murdochs Medienimperium, wegen dem Abhören von Telefonen der 9/11 Opfer, nachdem der US-Kongress das verlangte.

Die NOTW-Chefetage hatte auch beste Beziehungen zu Scottland Yard und mit der Metropolitan Police dinierte man regelmäßig. Sir Paul Stephenson, Metropolitan Police Commissioner, traf sich in der Zeit der Ermittlungen 18x mit NOTW-Angestellten zum Mittag- oder Abendessen. Anscheinend um zu beraten, wie man den Skandal am Besten vertuschen kann, statt aufzuklären - bei der Beweislage. Gerade kam die Meldung im TV, dass Stevenson auch zurückgetreten ist.


Premierminister David Cameron kam unter Beschuss als an die Öffentlichkeit kam, dass er sich in nur 15 Monaten Amtszeit 26 Mal offiziell mit Medienmogul Rupert Murdoch, dessen Sohn James oder anderen Top-Managern der Murdoch-Zeitungsholding News International getroffen hatte. Erst im März hatte es noch ein offizielles Treffen mit Andy Coulson gegeben, der als Camerons Regierungssprecher im Abhörskandal im Januar zurückgetreten war.

Oppositionschef Ed Miliband forderte in einem Interview mit dem "Observer" am Sonntag, die Gesetze zur Medienkonzentration müssten verschärft werden. Murdochs Marktmacht sei "gefährlich", sagte der Labour-Politiker. "Er hat zuviel Macht über das öffentliche Leben in Großbritannien." News International kontrollierte bisher 37 Prozent des britischen Zeitungsmarktes. Murdoch gehören zusätzlich 39 Prozent am Fernseh- und Telekommunikationskonzern BSkyB.

Leider wird Milibands Forderung ungehört bleiben. :?

Als Leser kann man es sich eigentlich nur verkneifen, sich bei solchen Medienmogulen zu informieren.
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Re: News of the World Skandal

Beitragvon Elfer » Donnerstag 21. Juli 2011, 08:53

Dieser Skandal kennzeichnet einen von vielen Konflikten, denen wir in der "modernen" Gesellschaft ausgeliefert sind.

Wir finden sie im Medienrecht, im Versammlungsrecht, vor den Gerichten, einfach überall.

Wir wollen in bestimmten Bereich die größtmögliche Freiheit erhalten. Lassen wir mal die wirtschaftlichen Aspekte weg, mit denen es leichter fällt, sich diese Freiheit zu garantieren.

Den Medien schaut man seit Jahrzehnten nicht auf die Finger. Was natürlich auch das Entstehen dieser Mogule begünstigt. Man tat es anfangs und teilweise bis heute nicht, weil man sich der Pressefreiheit verpflichtet fühlt oder dies zumindest behauptet.

Nun, wollen wir die Medienrechte einschränken? Müssen sie nun ihre Quellen einem Ausschuß offen darlegen? Sie werden laut protestieren, vielleicht sogar zu Recht.

Hier kommt natürlich noch ein anderer Aspekt hinzu. Der wirtschaftliche, ohne den eine so aufwändige Informationsbeschaffung gar nicht möglich gewesen wäre und allein, ohne Hilfe von Dritten schon mal gar nicht.
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Re: News of the World Skandal

Beitragvon Britta » Donnerstag 21. Juli 2011, 11:07

Elfer hat geschrieben:Dieser Skandal kennzeichnet einen von vielen Konflikten, denen wir in der "modernen" Gesellschaft ausgeliefert sind.

Wir finden sie im Medienrecht, im Versammlungsrecht, vor den Gerichten, einfach überall.

Es zeigt die korrupten Beziehungen zwischen Medien, Polizei und Staat (bei den Briten) und es zeigt auch, dass kein Politiker heute mehr Karriere machen kann, wenn er bei den Medien keinen Rückhalt hat (überall).

Wer eine Politik machen würde, die dem Denken der Besitzer der Medien zuwider ist, hat keine Sendezeit. Das ist undemokratisch und ist der eigentliche Skandal. So beeinflussen Medienkonzerne unsere Politik und der Wähler braucht sich nicht wundern, warum sich nie was ändert, wenn unsere Politiker erstmal durch das Raster der Medien müssen, bevor sie gewählt werden dürfen. Ohne Medien bleiben Politiker nunmal unbekannt.

Bei diesen Beziehungen der Medien zur Politik ist das Medienrecht wohl so ausgefallen, wie die Medien es wollen.

Wenn kriminelle Menschen, die keine Skrupel haben das Gesetz zu brechen, bestimmen was der Mainstream zu denken hat, was kommt dabei heraus?

Es bleiben Medien wie das Internet zur Meinungsbildung - was wieder andere Gefahren bringt. Schöner wäre es, man könnte sich auf Anständigkeit im Main-Stream Journalismus verlassen.

Elfer hat geschrieben:
Wir wollen in bestimmten Bereich die größtmögliche Freiheit erhalten. Lassen wir mal die wirtschaftlichen Aspekte weg, mit denen es leichter fällt, sich diese Freiheit zu garantieren.

Den Medien schaut man seit Jahrzehnten nicht auf die Finger. Was natürlich auch das Entstehen dieser Mogule begünstigt. Man tat es anfangs und teilweise bis heute nicht, weil man sich der Pressefreiheit verpflichtet fühlt oder dies zumindest behauptet.

Diese Pressefreiheit ist bei Medienmogulen nicht mehr gegeben, wie man sieht. Pressefreiheit, Meinungsvielfalt - das gibt es doch bei dieser Machtkonzentration schon lange nicht mehr. Alle berichten dasselbe und die Unterschiede sind so klein, dass es im wesentlichen keinen Unterschied mehr gibt.

Elfer hat geschrieben:
Nun, wollen wir die Medienrechte einschränken? Müssen sie nun ihre Quellen einem Ausschuß offen darlegen? Sie werden laut protestieren, vielleicht sogar zu Recht.

Ich habe mir gestern die Anhörung Camerons vor dem Kommitee angetan - zumindest zeitweise, bis mir die Füsse eingeschlafen sind. Die tun sich gegenseitig nicht weh und decken sich gegenseitig. Noch dazu ignorieren sie die eindeutigen Beweise und reden um den heissen Brei rum. Die britischen Politiker sind sowas von lasch. Das sie ihn nicht mit Wattebällchen beworfen haben, war Alles.

Polizeichef Stephenson hatte wohl vor 2 Jahren versucht, den Guardian davon zu überzeugen, seine Ermittlungen einzustellen. Er hatte sich im Dezember 2009 mit Guardian-Mitarbeitern getroffen und ihnen erklärt, ihre Artikel über die Abhöraffaire seien übertrieben und inkorrekt. Auf die Frage des Guardian, ob er sich denn die Beweise angesehen hätte, antwortete er, er habe dafür seine Mitarbeiter und berief sich dabei speziell auf Yates, der auch Coulsons Verwicklungen in kriminelle Aktivitäten deckte. Yates deckt Stephenson und Stephenson deckt Yates und beide deckten Coulson. Ihrer Aussage widersprechen und genau das Gegenteil aufzeigen tun sichergestellte E-Mails aus Downingstreet No. 10. Diese E-Mails zeigen, dass es eine direkte Verbindung zwischen Cameron und den kriminellen Aktivitäten der 'News of the World' gab.

http://www.metro.co.uk/news/869828-john ... id-cameron

Die Metropolitan Police hatte Wallis angeheuert. Es ging nicht darum, vor Cameron zu verheimlichen dass Wallis in kriminelle Aktivitäten bei der NotW verwickelt war, sondern darum, so zu tun, als ob Cameron das nicht hätte wissen können. Es sollte nicht angesprochen werden.

aus der E-Mail von Llewellyn, No. 10:
'I don't think it would really be appropriate for the PM, or anyone else at No.10, to discuss this issue with you and would be grateful if it were not raised please


Jedenfalls versprach Cameron Aufklärung und Aufarbeitung innerhalb von 12 Monaten. Bei der Beweislage eine unnötig lange Zeit. Bis dahin hat die Öffentlichkeit wohl schon wieder alles vergessen. Die Medien werden schon nicht groß über ihren eigenen Skandal berichten.

Elfer hat geschrieben:
Hier kommt natürlich noch ein anderer Aspekt hinzu. Der wirtschaftliche, ohne den eine so aufwändige Informationsbeschaffung gar nicht möglich gewesen wäre und allein, ohne Hilfe von Dritten schon mal gar nicht.

Nicht ohne Hilfe von jeder Menge Dritten.

Die Beziehungen zwischen Medien und Politik und Polizei in England gibt es seit mehreren Jahrzehnten. Bisher war von mehreren zehntausenden Pfund die Rede. Das dürfte, wegen der langen Zeit die das schon geht, viel zu niedrig sein.

Und es geht nicht nur um Geld, sondern auch um Karriere. Wer nicht mitmacht, kommt nicht weit - wie in der Politik. Ein Selbstläufer der Korruption.

http://www.bbc.co.uk/news/uk-12296392

Was draus lernen wird die Welt nicht. Es wird so weitergehen und sich nichts ändern, ausser dass einer der großen Medienmogule ein etwas angekratztes Image hat.
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Re: News of the World Skandal

Beitragvon Elfer » Sonntag 24. Juli 2011, 09:58

Die Forderung den Markanteil im Medienbereich durch Gesetze zu regulieren finde ich gar nicht so schlecht. Damit greift man zumindest nicht so tief in die Ausübung/Informationsbeschaffung und Berichterstattung der Journalisten ein.

Die Macht der Medien wir vielerorts deutlich, auch in Italien, wo es sie bereits zu einer Verschmelzung von Medien und Regierung gekommen ist. Bei dem Marktanteil könnte man duchaus davon ausgehen, dass der freie Journalismus und eine unabhängige Berichterstattung unmöglich ist.
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Re: News of the World Skandal

Beitragvon elfenpfad » Sonntag 24. Juli 2011, 17:22

Wie sagte doch schon dieser Herr so trefflich zum Thema "Pressefreiheit" ? ^^

Die Freiheit der Presse im Westen, wobei die viel besser ist als anderswo, ist letztlich die Freiheit von 200 reichen Leuten ihre Meinung zu veröffentlichen.

Peter Scholl-Latour,
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Hermann Hesse, Demian, Gesammelte Werke Bd. 5"
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Re: News of the World Skandal

Beitragvon Britta » Sonntag 24. Juli 2011, 20:58

elfenpfad hat geschrieben:Wie sagte doch schon dieser Herr so trefflich zum Thema "Pressefreiheit" ? ^^

Die Freiheit der Presse im Westen, wobei die viel besser ist als anderswo, ist letztlich die Freiheit von 200 reichen Leuten ihre Meinung zu veröffentlichen.

Peter Scholl-Latour,

Ja, deswegen kann ich den Freewayblogger verstehen, der ein großes Schild an der Autobahn aufstellte, auf dem stand:



I'm tired to hear what rich people think


http://www.freewayblogger.com/archive.htm
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Re: News of the World Skandal

Beitragvon Britta » Sonntag 24. Juli 2011, 21:25

Elfer hat geschrieben:
Die Forderung den Markanteil im Medienbereich durch Gesetze zu regulieren finde ich gar nicht so schlecht. Damit greift man zumindest nicht so tief in die Ausübung/Informationsbeschaffung und Berichterstattung der Journalisten ein.

Mehr Vielfalt fände ich in Ordnung - im Sinne der Pressefreiheit. Aber dem Kartellamt schien das nie so wichtig zu sein, bei all den genehmigten Zusammenschlüssen der letzten Jahrzehnte.

Elfer hat geschrieben:
Die Macht der Medien wir vielerorts deutlich, auch in Italien, wo es sie bereits zu einer Verschmelzung von Medien und Regierung gekommen ist. Bei dem Marktanteil könnte man duchaus davon ausgehen, dass der freie Journalismus und eine unabhängige Berichterstattung unmöglich ist.

Schon Rockefeller erkannte damals nach dem Ludlow-Massaker, wie wichtig die Presse ist. Er fing dann an, die Zeitungen zu kaufen, damit niemand mehr was schlechtes über ihn schreiben konnte. Und klar sorgt man dann dafür, dass die Presse es so darstellt, wie die Besitzer das sehen wollen.

Nur fängt es ja eigentlich schon bei den Presseagenturen an: http://de.wikipedia.org/wiki/Dpa


Der Agentur wurde ebenfalls zu große Regierungsnähe und entsprechende Färbung der Berichterstattung vorgeworfen.


Täglich gibt es ca. 800 Pressemitteilungen. Wenn ich mir dann anschaue, was es davon bis in die TV-Nachrichten so schafft (und alle berichten dasselbe) und das gelegentlich der Wetterbericht länger dauert, wie die Nachrichten, dann frage ich mich schon was das soll. :?

Gut und unparteiig informiert ist jedenfalls anders.
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Re: News of the World Skandal

Beitragvon Elfer » Montag 25. Juli 2011, 21:51

Leute, wir sind weg vom Thema. :D
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Re: News of the World Skandal

Beitragvon Britta » Dienstag 26. Juli 2011, 07:12

Elfer hat geschrieben:Leute, wir sind weg vom Thema. :D

Das mag daran liegen, dass die Ereignisse in Oslo gerade alles überschatten. :(

Dann mal zurück zum Thema: http://www.ftd.de/it-medien/medien-inte ... 83473.html

Nach dem britischen Boulevard-Blatt "News of the World" gerät auch die Konkurrenz vom "Daily Mirror" ins Zwielicht: Am Wochenende behauptete ein Ex-Reporter des "Mirror" in einem Interview mit der britischen Zeitung "Independent", Telefonhacking sei auch dort weit verbreitet gewesen.
Telefonhacking sei zu seiner Zeit "endemisch" gewesen, sagte James Hipwell dem "Independent". Damit hätten sich die Mitarbeiter des täglich erscheinenden Boulevardblatts, das nach eigenen Angaben rund 3,5 Millionen Leser erreicht, der gleichen illegalen Abhörpraktik schuldig gemacht wie die Reporter der "News of the World". Sie sollen sich unerlaubt in die Anrufbeantworter von rund 4000 Personen eingewählt haben, darunter Angehörige von Opfern der Londoner Terroranschläge 2005 und Prominente wie Hugh Grant.


Alles und Jeden abzuhören scheint gängige Praxis bei der britischen Presse gewesen zu sein.

Und bei uns regen sich die Leute über Vorratsdatenspeicherung auf. :mrgreen:
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