Libyen: Streubomben und Seriennummern

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Re: Libyen: Streubomben und Seriennummern

Beitragvon albedo » Samstag 12. November 2011, 17:07

Hallo Ralf,

ralfkannenberg hat geschrieben:es ging mir bei der Threaderöffnung nicht darum, Britta in irgendeine Schublade zu platzieren, sondern es ging mir darum, nach welchen Kriterien man sich Argumente erarbeiten kann, die auf einer ausgewogenen und qualifizierten Quellenlage beruhen.


Britta schiebt nur vor auf belastbare seriösen Quellen zurück greifen zu können. Ihre verweisende Links
sind alles andere als glaubwürdig.

ralfkannenberg hat geschrieben:Erst wenn man das konsequent umgesetzt hat, hat man ein Instrumentarium zur Hand, mit dem man dann die Güte der Argumente selber beurteilen kann; gewiss - es gibt es Indikatoren, die schon frühzeitig einen Trend angeben können.


wer in Gaddafi, wie Britta, den Menschenfreund und nicht den Diktator erkennt, solange werden Deinen ehrlichen Bemühungen ernsthafter Aufarbeitung Makulatur bleiben.

freundliche Grüße
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Re: Libyen: Streubomben und Seriennummern

Beitragvon albedo » Samstag 12. November 2011, 17:19

Britta hat geschrieben:Ja, Gaddafi war ein Menschenfreund.

Und ein Diktator.
Ob seine eingesperrten Gegner Ihre Ansicht teilen ist zu bezweifeln.

Britta hat geschrieben:Gaddafi wurde keineswegs vom Westen geschätzt.

von Frankreich aber und Freund BungaBunga schon.
Britta hat geschrieben:Seit 42 Jahren hat der Westen sich über Gaddafis Revolution geärgert, Die Geschäfte mit Libyen liefen niemals gut.

wo und durch wen haben Sie das erfahren können? Oder handelt es sich nur um Ihre gefühlte Meinung?

Britta hat geschrieben:Im Gegensatz zu Ländern wie Nigeria war Gaddafi nämlich nicht der Typ, der sich die Öleinnahmen mit dem Westen teilte und das Volk leer ausgehen lies.

was für ein Typ ist Gaddafi den gewesen?

Britta hat geschrieben:Ich denke ich habe genug geschrieben und zitiert und man kann ein gutes Bild davon bekommen, wie die Geschäfte des Westens mit Libyen so liefen und dass das libysche Volk am Ölreichtum des Landes reichlich Anteil hatte.

nein, Sie haben nur Ihre persönlichen politischen Befindlichkeiten ins Netz gestellt. Mehr nicht.

Britta hat geschrieben:Es gab keinen Konflikt. Es gab lediglich die Durchsetzung militärisch/strategischer Ziele unter einem Vorwand. Es gab diese Demokratiebewegung in Libyen nicht.

verstehe, die NATO allein hat den Krieg angezettelt.

Britta hat geschrieben:Auch Ihnen wird vielleicht irgendwann mal ein Licht aufgehen.


Britta, es bleibt dabei, Sie sind tendenziell und unglaubwürdig.

freundliche Grüße
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Re: Libyen: Streubomben und Seriennummern

Beitragvon Britta » Samstag 12. November 2011, 18:00

albedo hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Ja, Gaddafi war ein Menschenfreund.

Und ein Diktator.
Ob seine eingesperrten Gegner Ihre Ansicht teilen ist zu bezweifeln.

Kannst du dir denn eigentlich vorstellen, dass in libyschen Gefängnissen ganz normale Verbrecher saßen, wegen Mord, Raub, Vergewaltigung etc.?

Glaubst du tatsächlich, in Libyens Gefängnissen hätten nur Gaddafi-Gegner eingesessen, weil sie politisch verfolgt wuden, oder hälst du es auch für möglich, dass die "politischen" Gefangenen da drin saßen, weil sie tatsächlich Gewalt ausgeübt haben?

Wer saß z.B. nur für seine Haltung gegen Gaddafi unschuldig im Gefängnis, ohne sich groß eines Verbrechens schuldig gemacht zu haben? Nenn mir mal ein paar Namen, sofern du das denn kannst.

Dann reden wir weiter. ;)

albedo hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Gaddafi wurde keineswegs vom Westen geschätzt.

von Frankreich aber und Freund BungaBunga schon.

Ja, und weil die so gute Freunde waren, haben sie sich am Libyen-Angriff beteiligt?

Tatsache ist, dass nur noch Italien ein wenig vom libyschen Öl abbekommen hat. Das war aber nicht mehr viel. Die Geschäfte mit China gewannen von Jahr zu Jahr an Bedeutung.

Die Franzosen hatten Gaddafi immer wieder hingehalten, als es um ein französisches Atomkraftwerk ging, mit dem Gaddafi Meerwasser in großem Stil entsalzen wollte, um die Wüste zu bewässern. Dieses Hinauszögern hat Gaddafi schon registriert und die Konsequenzen daraus gezogen. Auch die Chinesen bauen Atomkraftwerke...

albedo hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Seit 42 Jahren hat der Westen sich über Gaddafis Revolution geärgert, Die Geschäfte mit Libyen liefen niemals gut.

wo und durch wen haben Sie das erfahren können? Oder handelt es sich nur um Ihre gefühlte Meinung?

Es handelt sich nicht um meine gefühlte Meinung, sondern um Informationen aus den Wikileaks cables, wo es hauptsächlich ums Geschäftliche geht. Da ist alles ganz genau aufgelistet. Ich habe es oft genug zitiert.

albedo hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Im Gegensatz zu Ländern wie Nigeria war Gaddafi nämlich nicht der Typ, der sich die Öleinnahmen mit dem Westen teilte und das Volk leer ausgehen lies.

was für ein Typ ist Gaddafi den gewesen?

Er war ein Träumer und er wollte es jedem Recht machen - vor allem dem kleinen Volk, nicht den großen Tieren der Bankenwelt. Vor allem aber war er ein aufrichtiger Mensch. Bei ihm wußte man eigentlich immer, woran man ist.

albedo hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Ich denke ich habe genug geschrieben und zitiert und man kann ein gutes Bild davon bekommen, wie die Geschäfte des Westens mit Libyen so liefen und dass das libysche Volk am Ölreichtum des Landes reichlich Anteil hatte.

nein, Sie haben nur Ihre persönlichen politischen Befindlichkeiten ins Netz gestellt. Mehr nicht.

Nein, ich habe das auch mit genug Beispielen belegt, unter anderem mit dem HDI.

albedo hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Es gab keinen Konflikt. Es gab lediglich die Durchsetzung militärisch/strategischer Ziele unter einem Vorwand. Es gab diese Demokratiebewegung in Libyen nicht.

verstehe, die NATO allein hat den Krieg angezettelt.

Ja, und er war seit Jahren geplant.

albedo hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Auch Ihnen wird vielleicht irgendwann mal ein Licht aufgehen.


Britta, es bleibt dabei, Sie sind tendenziell und unglaubwürdig.

Das ist ihre eigene, persönliche Meinung, mit nichts belegt. Aber Sie können diese gerne behalten.
People who lie to others have merely hidden away the truth, but people who lie to themselves have forgotten where they put it.
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Re: Libyen: Streubomben und Seriennummern

Beitragvon albedo » Samstag 12. November 2011, 22:38

Britta hat geschrieben:Kannst du dir denn eigentlich vorstellen, dass in libyschen Gefängnissen ganz normale Verbrecher saßen, wegen Mord, Raub, Vergewaltigung etc.?

sicher, und das sogar in Deutschland.
Auch wenn Sie es nicht wahr haben wollen britta, Gaddafi war ein Diktator, Libyen fernab jeder Rechtsstaatlichkeit.

Britta hat geschrieben:Glaubst du tatsächlich, in Libyens Gefängnissen hätten nur Gaddafi-Gegner eingesessen, weil sie politisch verfolgt wuden, oder hälst du es auch für möglich, dass die "politischen" Gefangenen da drin saßen, weil sie tatsächlich Gewalt ausgeübt haben?

Glauben können Sie in der Kirche. Niemand behauptet und schreit heraus alle Gaddafi-Gegner sind doch Gutmenschen.
Nochmal, zum besseren Verständnis. In Diktaturen verschwinden politische Gegner, wenn Sie Glück haben , in dreckigen Gefängnissen. Politische Gegnern werden elementare rechtsstaatlich Rechte vorenthalten.

Wollen Sie ernsthaft bestreiten Gaddafi sei kein Diktator gewesen? Oder, gibt es evt auch nette Diktatoren?
Ich bin gespannt wie Sie es damit halten.

Britta hat geschrieben:Wer saß z.B. nur für seine Haltung gegen Gaddafi unschuldig im Gefängnis, ohne sich groß eines Verbrechens schuldig gemacht zu haben? Nenn mir mal ein paar Namen, sofern du das denn kannst.
Dann reden wir weiter. ;)

nicht schlecht britta. Nur, Diktaturen führen, bis auf eine, damals, keine Kassenbücher mit Namen, wo in dunklen Verliesen ihre Gegner für immer verschwanden oder verscharrt worden sind.

Britta hat geschrieben:Ja, und weil die so gute Freunde waren, haben sie sich am Libyen-Angriff beteiligt?

nicht jede Freundschaft bleibt ewig geschlossen.

Britta hat geschrieben:Tatsache ist, dass nur noch Italien ein wenig vom libyschen Öl abbekommen hat. Das war aber nicht mehr viel. Die Geschäfte mit China gewannen von Jahr zu Jahr an Bedeutung.
Die Franzosen hatten Gaddafi immer wieder hingehalten, als es um ein französisches Atomkraftwerk ging, mit dem Gaddafi Meerwasser in großem Stil entsalzen wollte, um die Wüste zu bewässern. Dieses Hinauszögern hat Gaddafi schon registriert und die Konsequenzen daraus gezogen. Auch die Chinesen bauen Atomkraftwerke...

Tatsache ist, was Sie schreiben nicht mehr wie Allgemeinplätze sind.

Britta hat geschrieben:
albedo hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Seit 42 Jahren hat der Westen sich über Gaddafis Revolution geärgert, Die Geschäfte mit Libyen liefen niemals gut.

wo und durch wen haben Sie das erfahren können? Oder handelt es sich nur um Ihre gefühlte Meinung?

Es handelt sich nicht um meine gefühlte Meinung, sondern um Informationen aus den Wikileaks cables, wo es hauptsächlich ums Geschäftliche geht. Da ist alles ganz genau aufgelistet. Ich habe es oft genug zitiert.

ebenfalls nichts relevantes.

Britta hat geschrieben:
albedo hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Im Gegensatz zu Ländern wie Nigeria war Gaddafi nämlich nicht der Typ, der sich die Öleinnahmen mit dem Westen teilte und das Volk leer ausgehen lies.

was für ein Typ ist Gaddafi den gewesen?

Er war ein Träumer und er wollte es jedem Recht machen - vor allem dem kleinen Volk, nicht den großen Tieren der Bankenwelt. Vor allem aber war er ein aufrichtiger Mensch. Bei ihm wußte man eigentlich immer, woran man ist.

tatsächlich


Britta hat geschrieben:
albedo hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Ich denke ich habe genug geschrieben und zitiert und man kann ein gutes Bild davon bekommen, wie die Geschäfte des Westens mit Libyen so liefen und dass das libysche Volk am Ölreichtum des Landes reichlich Anteil hatte.

nein, Sie haben nur Ihre persönlichen politischen Befindlichkeiten ins Netz gestellt. Mehr nicht.

Nein, ich habe das auch mit genug Beispielen belegt, unter anderem mit dem HDI.

Sie haben Gaddafi nur schön geredet.

Britta hat geschrieben:
albedo hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Es gab keinen Konflikt. Es gab lediglich die Durchsetzung militärisch/strategischer Ziele unter einem Vorwand. Es gab diese Demokratiebewegung in Libyen nicht.

verstehe, die NATO allein hat den Krieg angezettelt.

Ja, und er war seit Jahren geplant.

und Sie sind dahinter gekommen oder wer?

Britta hat geschrieben:
albedo hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Auch Ihnen wird vielleicht irgendwann mal ein Licht aufgehen.

Britta, es bleibt dabei, Sie sind tendenziell und unglaubwürdig.

Das ist ihre eigene, persönliche Meinung, mit nichts belegt. Aber Sie können diese gerne behalten.


was läßt Sie glaubhafter sein wie der Spiegel?
Spiegel online hat geschrieben:Über 40 Jahre lang hat Muammar al-Gaddafi Libyen regiert. Oppositio­nelle ließ er einkerkern, während sich sein Clan bereicherte.

http://www.spiegel.de/thema/muammar_al_gaddafi/

mit freundlichem Gruße
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Re: Libyen: Streubomben und Seriennummern

Beitragvon Der_Dscho » Samstag 12. November 2011, 23:17

Hi,

Britta hat geschrieben:Wer saß z.B. nur für seine Haltung gegen Gaddafi unschuldig im Gefängnis, ohne sich groß eines Verbrechens schuldig gemacht zu haben? Nenn mir mal ein paar Namen, sofern du das denn kannst.


Passt vielleicht nicht ganz, ist aber in dem Kontext durchaus interessant:

aus: http://de.wikipedia.org/wiki/HIV-Prozess_in_Libyen
...
Die Freigelassenen, die stets ihre Unschuld betont hatten, erhoben schwere Foltervorwürfe gegen Libyen. Im August desselben Jahres räumte der Sohn des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi, Saif al-Islam al-Gaddafi, schließlich ein, dass die Krankenschwestern und der Arzt gefoltert und politisch missbraucht worden seien....


auch nicht unwichtig: http://de.wikipedia.org/wiki/HIV-Prozes ... ve_Libyens

Der Spiegel schrieb mal dazu: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 88,00.html
und auch: http://www.sueddeutsche.de/politik/krie ... -1.1137447 Da hast du auch einen Namen: Abu Bakr Tabib

Dscho
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Re: Libyen: Streubomben und Seriennummern

Beitragvon Britta » Sonntag 13. November 2011, 00:33

albedo hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Kannst du dir denn eigentlich vorstellen, dass in libyschen Gefängnissen ganz normale Verbrecher saßen, wegen Mord, Raub, Vergewaltigung etc.?

sicher, und das sogar in Deutschland.
Auch wenn Sie es nicht wahr haben wollen britta, Gaddafi war ein Diktator, Libyen fernab jeder Rechtsstaatlichkeit.

Ich habe nie behauptet, dass Libyen ein Rechtsstaat gewesen wäre. Nur eine Diktatur war das heutige Libyen ebenfalls nicht.

albedo hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Glaubst du tatsächlich, in Libyens Gefängnissen hätten nur Gaddafi-Gegner eingesessen, weil sie politisch verfolgt wuden, oder hälst du es auch für möglich, dass die "politischen" Gefangenen da drin saßen, weil sie tatsächlich Gewalt ausgeübt haben?

Glauben können Sie in der Kirche. Niemand behauptet und schreit heraus alle Gaddafi-Gegner sind doch Gutmenschen.
Nochmal, zum besseren Verständnis. In Diktaturen verschwinden politische Gegner, wenn Sie Glück haben , in dreckigen Gefängnissen. Politische Gegnern werden elementare rechtsstaatlich Rechte vorenthalten.

Wollen Sie ernsthaft bestreiten Gaddafi sei kein Diktator gewesen? Oder, gibt es evt auch nette Diktatoren?
Ich bin gespannt wie Sie es damit halten.

Ein Diktator ist für mich jemand, der gegen den Willen der Mehrheit des Volkes an der Macht ist. Da das Volk aber mehrheitlich hinter Gaddafi stand, Libyen aus vielen Stämmen besteht, die ebenfalls mehrheitlich hinter ihm standen, ist er für mich kein Diktator.

albedo hat geschrieben:[
Britta hat geschrieben:Wer saß z.B. nur für seine Haltung gegen Gaddafi unschuldig im Gefängnis, ohne sich groß eines Verbrechens schuldig gemacht zu haben? Nenn mir mal ein paar Namen, sofern du das denn kannst.
Dann reden wir weiter. ;)

nicht schlecht britta. Nur, Diktaturen führen, bis auf eine, damals, keine Kassenbücher mit Namen, wo in dunklen Verliesen ihre Gegner für immer verschwanden oder verscharrt worden sind.

Die USA und der Westen hatten so viel Spione im Land, da muß sich doch wenigstens ein Name finden lassen?

Ich könnte sogar mehrere Namen von Aktivisten nennen, die gegen Gaddafi intrigiert haben und mit dem Ausland, dass seinen Sturz sosehr herbeigewünscht hat zusammenarbeiteten. Genau genommen saßen die aber nicht wirklich unschuldig hinter Gittern, denn wäre das in Deutschland so gelaufen, wären sie auch ein Fall für den Verfassungsschutz gewesen.

albedo hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Tatsache ist, dass nur noch Italien ein wenig vom libyschen Öl abbekommen hat. Das war aber nicht mehr viel. Die Geschäfte mit China gewannen von Jahr zu Jahr an Bedeutung.
Die Franzosen hatten Gaddafi immer wieder hingehalten, als es um ein französisches Atomkraftwerk ging, mit dem Gaddafi Meerwasser in großem Stil entsalzen wollte, um die Wüste zu bewässern. Dieses Hinauszögern hat Gaddafi schon registriert und die Konsequenzen daraus gezogen. Auch die Chinesen bauen Atomkraftwerke...

Tatsache ist, was Sie schreiben nicht mehr wie Allgemeinplätze sind.

Soll ich die entsprechenden Seiten nochmal verlinken? Ich ging davon aus, dass das ausreichend bekannt ist, wenn man den Libyen-Thread mitgelesen hat.

albedo hat geschrieben:ebenfalls nichts relevantes.

man kann es natürlich ignorieren, wenn es zuviel verlangt ist, sich damit zu beschäftigen.

albedo hat geschrieben:und Sie sind dahinter gekommen oder wer?

Schonmal was von Wesley Clark gehört?

http://de.wikipedia.org/wiki/Wesley_Clark
Wesley Kanne Clark, KBE (* 23. Dezember 1944 in Chicago, Illinois) ist ein General a. D. der US Army. Als Supreme Allied Commander Europe (SACEUR) war er 1999 auch Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte im Kosovokrieg. Im Jahre 2004 bemühte er sich um die US-Präsidentschaftskandidatur der Demokraten, gab aber nach den mäßigen Erfolgen in den Vorwahlen auf.


http://www.youtube.com/watch?v=fSNyPS0fXpU

albedo hat geschrieben:was läßt Sie glaubhafter sein wie der Spiegel?
Spiegel online hat geschrieben:Über 40 Jahre lang hat Muammar al-Gaddafi Libyen regiert. Oppositio­nelle ließ er einkerkern, während sich sein Clan bereicherte.

http://www.spiegel.de/thema/muammar_al_gaddafi/

Der Spiegel, wie alle anderen Medien auch, hat während des Libyenkrieges genug Falschmeldungen gebracht, sich auf jede Erfolgsmeldung der Rebellen, und sei sie noch so klein gewesen, prompt reagiert.

Hat der Spiegel für seine "Bereicherungs- und Einkerkerungsstory Beweise? Wenn ja, welche? Aber bitte hieb- und stichfest.
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Re: Libyen: Streubomben und Seriennummern

Beitragvon Britta » Sonntag 13. November 2011, 00:51

Auch Hi,

Der_Dscho hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Wer saß z.B. nur für seine Haltung gegen Gaddafi unschuldig im Gefängnis, ohne sich groß eines Verbrechens schuldig gemacht zu haben? Nenn mir mal ein paar Namen, sofern du das denn kannst.


Passt vielleicht nicht ganz, ist aber in dem Kontext durchaus interessant:

aus: http://de.wikipedia.org/wiki/HIV-Prozess_in_Libyen
...
Die Freigelassenen, die stets ihre Unschuld betont hatten, erhoben schwere Foltervorwürfe gegen Libyen. Im August desselben Jahres räumte der Sohn des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi, Saif al-Islam al-Gaddafi, schließlich ein, dass die Krankenschwestern und der Arzt gefoltert und politisch missbraucht worden seien....

Nein, es passt nicht ganz, da es keine Libyer waren und schon gar keine Oppositionellen. Es ging ja um den Vorwurf, er würde seine Gegner dafür ins Gefängnis werfen, nur weil sie seine Gegner sind.



Der_Dscho hat geschrieben:auch nicht unwichtig: http://de.wikipedia.org/wiki/HIV-Prozes ... ve_Libyens

Der Spiegel schrieb mal dazu: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 88,00.html
und auch: http://www.sueddeutsche.de/politik/krie ... -1.1137447 Da hast du auch einen Namen: Abu Bakr Tabib

Dscho

Was sind die Motive - darüber läßt sich streiten. Es ist leider nicht festzustellen, was hinter den Kulissen los war. Libyen hatte da schon jahrelange Sanktionen hinter sich, in der westlichen Presse wurde immer wieder über Gaddafi hergezogen, Libyen wurde immer wieder bombardiert und bei einem dieser Bombenangriffe kam seine Adoptivtochter ums Leben, ihn selbst versuchte man mehrmals umzubringen. Vielleicht hat er ja überall Feinde gesehen. Vielleicht war auch speziell was mit Bulgarien. Die hatten so in der Zeit illegale Waffengeschäfte mit Syrien - vielleicht war da ja ein Deal geplatzt. Vielleicht brauchte er die Krankenschwestern auch nur als Druckmittel.

Abu Bakr Tabib: Ich finde über ihn nur was aus der jetzigen Kriegszeit.
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Re: Libyen: Streubomben und Seriennummern

Beitragvon ralfkannenberg » Montag 14. November 2011, 10:49

Der_Dscho hat geschrieben:Hi Ralf,

ralfkannenberg hat geschrieben:sondern es ging mir darum, nach welchen Kriterien man sich Argumente erarbeiten kann, die auf einer ausgewogenen und qualifizierten Quellenlage beruhen.


und genau da liegt einer der Hasen im Pfeffer. Sicherlich wird es stellenweise gute Dokumente geben, aber die werden wohl kaum öffentlich gehandelt. Ein solch sensibler und gewinnträchtiger Bereich wie der internationale Waffenhandel spielt sich nicht dort ab, wo jeder zuschauen kann.

Was will ich damit ausdrücken? Der Ruf nach irgendwelchen "offiziellen" Dokumenten ist aus meiner Sicht nahezu sinnlos. Wir werden also wohl mehr auf Indizien angewiesen sein.

Hallo Dscho,

das steht ja nicht im Widerspruch zu meinen Aussagen. Wenn die Quellenlage unsicher ist, so ist der Interpretations-Spielraum entsprechend grösser. Wobei das noch lange nicht heissen muss, dass der Aussagegehalt deswegen reduziert ist - denn möglicherweise kann man auf gute Indizienketten oder auf bekannte Argumentationsschemata, die in die Irre führen, zugreifen.

Zudem wäre es schon ein gewisser Gewinn in dieser Diskussion, wenn zumindest ein Konsens darüber bestehen würde, welche Pro-Ghadhafi-Quellen unsicher sind.

Dieser Konsens kann ja durchaus beinhalten, dass auch die oftmals genannten westlichen Qullen keineswegs so hieb- und stichfest sind wie oftmals dargestellt. Auch eine solche Erkenntnis ist ein grosser Gewinn, denn derzeit läuft es ja vornehmlich so, dass jemand "was gehört", was gelesen oder im YouTube was gesehen hat und das dann als Quelle zur Stützung seiner Ansicht "verkauft".

Und die Gegenseite argumentiert letztlich gleich, d.h. da hat man auch etwas gesehen und gelesen und lehnt deswegen das vorgängig genannte Argument ab.

Mit dieser Methodik kann man ad infinitum weitermachen, jeder kennt irgendwelche Quellen, die er selber für "gut" einstuft, und dann werden Argumente hin- und hergeworfen, ohne das sie wirklich bearbeitet würden.

Das bringt so ausser einer netten Plauderei also gar nichts, d.h. mit der reinen Betrachtung von Inhalten kommt man auf diese Weise (Hin- und Herwerfen der Arguemnte) nicht weiter. Deswegen muss man sich eben überlegen, woher diese Inhalte kommen, nach welcher Methodik diese Quellen qualifiziert werden und wie diese Inhalte präsentiert werden, insbesondere mit welchen Vorbehalten.

Deswegen hatte ich versucht, aus der Libyen-Debatte ein Thema herauszugreifen, bei der konkrete Daten involviert sind, und dies zu vertiefen, weil mir hier die Chance gegeben schien, eine bessere Quellenlage zu erarbeiten. Das ist übrigens nicht schlimm, wenn wir erkennen, dass das auch grosse Probleme bereitet - denn dann sehen wir einmal mehr die Problematik. Insbesondere die Problematik, die sich ergibt, wenn man sich auf Quellen zu verlassen versucht, die noch schlechter abgesichert sind.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Libyen: Streubomben und Seriennummern

Beitragvon ralfkannenberg » Montag 14. November 2011, 10:54

albedo hat geschrieben:wer in Gaddafi, wie Britta, den Menschenfreund und nicht den Diktator erkennt, solange werden Deinen ehrlichen Bemühungen ernsthafter Aufarbeitung Makulatur bleiben.

Hallo albedo,

hier liegt ein Missverständnis vor: Von einer Aufarbeitung sind wir noch weit weit entfernt und ich denke, das ist auch nicht die Aufgabe von Internet-Usern. Eine Aufarbeitung kann also nicht mein Ziel sein, und tatsächlich geht es mir primär um einen weit früheren Schritt, nämlich um die Frage, wie man Argumente und Quellen bewerten kann.

Das wird zwar gewiss nicht zu einer objektiven Aufarbeitung führen, hilft aber, Ballast abzuwerfen, und zwar den Ballast der Argumente, die auf unsicheren Quellen und/oder auf unsicheren Argumenten beruhen.


Freundliche Grüsse, Ralf
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