Günter Grass und sein Gedicht

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Re: Günter Grass und sein Gedicht

Beitragvon Der Neandertaler » Donnerstag 12. April 2012, 15:06

Liebes,
meine Äußerungen waren nicht gegen irgendjemanden gerichtet - weder gegen Russland oder die USA oder ein anderes Land - meine Vergleich mit den Interessen und dem Ölpreis ...
Britta hat geschrieben:Das Interesse der Russen am Ölpreis ist genauso hoch, wie das der Saudis, Bahrains oder Nigerias.
diesen Vergleich und den Hinweis auf Russland:
    Selbstverständlich profitieren "alle Ölexportierenden Länder", das war auch nicht die Frage und der Hintergrund, sondern ...
      da Du immer auf die eventuellen Interessen des bösen Westens verweist, deshalb - und nur deshalb - habe ich Russland in's Spiel gebracht.
Britta hat geschrieben:In Bezug auf Gaza Verteidigung gegen Raketen, die eh nie jemanden treffen?
Ich habe nie behauptet, daß nicht auch Unschuldige in Mitleidenschaft gezogen werden, daß nicht die Zivilbevölkerung getroffen wird, daß sie nicht am Meisten leidet! Es ging lediglich um die Frage, ob Israel mit Vernichtung gedroht hat?

Daß ein Land Interessen hat, ... verständlich, klar! Jedes Land und jeder Einzelne hat Interessen:
    der Westen, genauso wie Russland, respektive die UdsSr, als sie Afganistan überfielen - auf Hilferuf des damaligen Präsidenten, aber auch genauso wie ... die Saudis, oder ...
    an weitergehenden Spekulationen beteilige ich mich nicht, da dies, meiner Meinung nach, recht schnell eine gewiße Nähe zu Verschwörungstheorien bekommt - also eine faden Beigeschmack.
Britta hat geschrieben:Und der Libanonkrieg war eigentlich nur eine Vorbereitung auf das, was jetzt mit Syrien und Iran bevorsteht.
Ich halte zwar unser Politiker - wie auch die anderer Länder und Völker - nicht für dumm - auch wenn sie, nach unserem Verständnis, recht kompliziert und unverständlich reagieren, aber:
    da Außenpolitik, wie Du selber immer zugibst, recht schnellebig und wenig vorhersehbar ist, glaube ich erstens nicht, daß zu damaliger Zeit - wann immer das auch ist - daß zu dieser Zeit im Einzelnen vorhersehbar war, daß sich die Geschichte mit Iran - oder jegliche andere auch, daß sich dies alles und in allen Facetten so entwickelt. Von daher glaube ich zweitens nicht, daß irgendjemand dies oder etwas anderes so geplant hat. Darauf zu setzen und darauf zu wetten, wär unverantwortlich, ein Spiel mit vielen Unbekannten - ein Spiel mit dem Feuer wäre nichts dagegen.
Britta hat geschrieben:In Iran ist zu erwarten, dass aufgrund der Bedrohung alle internen Streitigkeiten vergessen sind und egal welcher Partei und Religion die Leute angehören, alle hinter der iranischen Regierung stehen.
Wäre das nicht auch einen Gedanken wert?
Daß Ahmadinedschad dies , daß "alle hinter der iranischen Regierung stehen", daß er darauf setzt.
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Re: Günter Grass und sein Gedicht

Beitragvon Elfer » Donnerstag 12. April 2012, 20:51

Im Nahen Osten trägt kaum einer keine Schuld an der aktuellen Situation.

Palästina hat 1988 eine Unabhängigkeit erklärt. Die Autonomie wurde Palästina 1994 gewährt. Aber das alles macht noch keinen Staat, wenn das Staatsgebiet fehlt.

Was die Grenzen angeht, so haben jüdische Siedler damit offensichtlich nicht viel am Hut.

Hier aber die Schuld hin und her zu schieben, macht nicht viel Sinn. Wer erstschlagfähige Waffen einsetzt, muss sich Kritik gefallen lassen. Ebenso derjenige, der sie, um den Konflikt und die prekäre Lage wissend, zur Verfügung stellt. Manchmal kommt es mir vor, als vermische man das Verteidigungsrecht mit einem „Angriffsrecht“.

Egal, wer sich hier zum Fachmann ernennt, ich glaube nicht mehr wirklich, dass in NO noch einer durchblickt, wer wann wie agiert und damit eine Reaktion provoziert hat und umgekehrt.

Was auf beiden Seiten als Vergeltung oder Verteidigung deklariert wurde, musste beim Betrachter aus der Ferne zu oft als Aggression empfunden werden.

Die starren Fronte, wie sie auch hier im Forum bestehen, wo mit Pauschalisierungen gearbeitet wird, ist symptomatisch für die Situation im Krisengebiet.

Was hat Grass falsch gemacht? Er hat Israel und den Iran kritisiert und fordert Kontrollmaßnahmen beider Länder durch beide Länder sowie einen Gewaltverzicht.

Nein, Israel steht offensichtlich außerhalb jeder Kritik. Mit dieser Einstellung ist keine Annäherung möglich. Ebenso wenig möglich wie durch eine starre Haltung der Gegner Israels.

Grass bekennt sich zu seiner Schuld und zur Schuld „DER Deutschen“. Ein Antisemit, der sich dem Land Israel verbunden fühlt. Grass nimmt die Welt in die Verantwortung, sich an einer Konfliktlösung zu beteiligen.

Grass spricht nicht davon, dass Israel den Iran auslöschen will, er spricht davon, dass ein Atomarschlag dies könnte. Wie kann man aus dieser naheliegenden Konsequenz Antisemitismus ableiten?

Diesen Vorhalt kann er nur Israel machen, da es keinen unwiderlegbaren Beweis für iranische Atombomben, jedoch das Wissen um die israelischen Atombomben gibt.
Dies schließt nicht die Möglichkeit aus, dass der iranische Hassprediger auf einer Bombe sitzt.

Grass beschreibt die Gründe seines Schweigens aus meiner Sicht nachvollziehbar, weil ich in der öffentlichen Diskussion und der Politik genauso dies nachvollziehen muss.

Dass ein Krieg in Nahost den Weltfrieden gefährdet, sollte bei all der Kritik an Grass nicht verdrängt werden. Dieser würde durch einen atomaren Erstschlag erheblich gefährdet, aber auch durch eine atomare Vergeltung oder Verteidigung, wäre es wohl dahin.

Ich empfinde die Worte Grass eher als Mahnung. Eine Mahnung an alle Beteiligten in Nah-Ost und dem Rest der Welt, nicht zuzuschauen und zu warten, bis es zu spät ist.
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Re: Günter Grass und sein Gedicht

Beitragvon Elfer » Donnerstag 12. April 2012, 20:52

Der Streit zwischen Günter Grass und Israels Regierung erreicht eine diplomatische Dimension. Israels Innenminister Jischai, der Grass ein Einreiseverbot erteilt hat, bietet ihm ein Gespräch unter Bedingungen an - "in einem neutralen Land".(...)

Dann bietet Jischais Sprecher an: "Wenn er (Grass) daran interessiert sein sollte, mit dem Schreiben antisemitischer Gedichte aufzuhören, werde ich ihm gerne in einem neutralen Land erklären, warum ein Mensch, der sich freiwillig zu den SS-Totenkopfverbänden unter der Leitung des Nazis Heinrich Himmler gemeldet hat, kein Recht hat, in das Land eines Volkes zu reisen, dessen Vernichtung er mitbetrieben hat."
Jischai erklärt, sein einziger Fehler sei gewesen, dass er das Einreiseverbot gegen Grass nicht schon mit seinem Amtsantritt vor drei Jahren verhängt habe. Der Innenminister von der strengreligiösen Schas-Partei hatte Grass am Sonntag zur Persona non grata erklärt.


Das ist verlogener antidemokratischer Gedankenmüll. Wer solche Sprüche klopft sollte sich nicht das Recht herausnehmen, über jemand anderen das Schwert zu schwingen.

Jischai ist erst nach dem Gedicht eingefallen Grass die Einreise zu verweigern. Vorher hat ihn seine Lebensgeschichte zumindest öffentlich nicht interessiert. Wer so dummdreist daher kommt, schadet sich und seinem Volk. Nun zu suggerieren, er habe eine Einreiseverbot schon vor drei Jahren erwogen, ist mehr als verlogener Müll.

Es wird Zeit, dass man alle Vergehen Israel öffentlich aufbereitet und beklagt. Denn, wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein. Die israelische Arroganz ist langsam grenzwertig. Ich verliere jedes Verständnis für die dargebotenen Haltungen und Verfehlungen.

Der Stasi-Vergleich des G. Grass bedient allerdings ein ähnliches Niveau. Er spielt die beleidigte Leberwurst.
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Re: Günter Grass und sein Gedicht

Beitragvon Britta » Donnerstag 12. April 2012, 21:37

Hallo Neandertaler,

Der Neandertaler hat geschrieben:meine Äußerungen waren nicht gegen irgendjemanden gerichtet - weder gegen Russland oder die USA oder ein anderes Land - meine Vergleich mit den Interessen und dem Ölpreis ...

Britta hat geschrieben:Das Interesse der Russen am Ölpreis ist genauso hoch, wie das der Saudis, Bahrains oder Nigerias.
diesen Vergleich und den Hinweis auf Russland:
    Selbstverständlich profitieren "alle Ölexportierenden Länder", das war auch nicht die Frage und der Hintergrund, sondern ...
      da Du immer auf die eventuellen Interessen des bösen Westens verweist, deshalb - und nur deshalb - habe ich Russland in's Spiel gebracht.

Sind wir uns dann aber soweit einig, dass der Ölpreis keine Rolle spielt, da der böse Westen davon genauso profitiert, wie die bösen Russen?

Der Neandertaler hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:In Bezug auf Gaza Verteidigung gegen Raketen, die eh nie jemanden treffen?
Ich habe nie behauptet, daß nicht auch Unschuldige in Mitleidenschaft gezogen werden, daß nicht die Zivilbevölkerung getroffen wird, daß sie nicht am Meisten leidet! Es ging lediglich um die Frage, ob Israel mit Vernichtung gedroht hat?

Israel droht Iran - und dass wäre Vernichtung.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Daß ein Land Interessen hat, ... verständlich, klar! Jedes Land und jeder Einzelne hat Interessen:
    der Westen, genauso wie Russland, respektive die UdsSr, als sie Afganistan überfielen - auf Hilferuf des damaligen Präsidenten, aber auch genauso wie ... die Saudis, oder ...
    an weitergehenden Spekulationen beteilige ich mich nicht, da dies, meiner Meinung nach, recht schnell eine gewiße Nähe zu Verschwörungstheorien bekommt - also eine faden Beigeschmack.


Ich brauche dazu keine Verschwörungstheorie, die Fakten sprechen für sich.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Und der Libanonkrieg war eigentlich nur eine Vorbereitung auf das, was jetzt mit Syrien und Iran bevorsteht.
Ich halte zwar unser Politiker - wie auch die anderer Länder und Völker - nicht für dumm - auch wenn sie, nach unserem Verständnis, recht kompliziert und unverständlich reagieren, aber:
    da Außenpolitik, wie Du selber immer zugibst, recht schnellebig und wenig vorhersehbar ist, glaube ich erstens nicht, daß zu damaliger Zeit - wann immer das auch ist - daß zu dieser Zeit im Einzelnen vorhersehbar war, daß sich die Geschichte mit Iran - oder jegliche andere auch, daß sich dies alles und in allen Facetten so entwickelt. Von daher glaube ich zweitens nicht, daß irgendjemand dies oder etwas anderes so geplant hat. Darauf zu setzen und darauf zu wetten, wär unverantwortlich, ein Spiel mit vielen Unbekannten - ein Spiel mit dem Feuer wäre nichts dagegen.

Für mich ist das kein Spiel mit vielen Unbekannten.

Die USA importieren derzeit jeden Tag 13,5 Millionen Barrel Öl. Ein Barrel, das sind 158,987 Liter. Die 13,5 Millionen Barrel sind ca. 60% des täglichen Bedarfs, den die USA an Erdöl hat. Sei es für den Verkehr, Farbe, Chemikalien, Kunststoffe, Verpackung oder sonstwas. Die USA sind das Land der Erde, dass den größten Bedarf an Rohöl hat. 2,8 Milliarden Liter Öl täglich, 1,022 Billionen Liter jährlich, Tendenz steigend...

Hinterlässt ganz schöne Hohlräume in der Erde, dieser Bedarf - und das ist ja nur das Öl. Es gibt noch viele andere Rohstoffe, für die in Afrika und anderswo gemordet wird - und selten Erden in China unterliegen bereits Ausfuhrbegrenzungen.

Der Bedarf steigt in allen Ländern der Erde an. Es ist wie eine Sucht, nur dass es nicht um Rauschgift geht, sondern um Öl. Süchtige sind abhängig und bereit, für ihre Sucht alles zu tun. Sie stehlen, sie betrügen und sie morden und sie denken dabei nicht an Demokratie, Recht und Gesetz, nur an ihren "Stoff" - und genau das tun die USA.

Dass der Rohölbedarf ständig steigt, ist schon seit Jahrzehnten abzusehen. Die Kapazitätsgrenze für unsere Welt ist bald erreicht. Wenn auf dem Markt nicht mehr genug der Droge für Alle vorhanden ist, dann gilt es eben die Konkurrenz auszustechen. Die Hauptkonkurrenz ist China, mit seiner enorm wachsenden Wirtschaft.

China hatte in Libyen groß investiert, ebenso in Syrien, im Iran, in Nigeria und sowieso in allen Ländern, in denen momentan Unruhen stattfinden, von denen die Presse nicht so viel berichtet, wie z.B. Mali, Nigeria, Pakistan. Länder die mit China Geschäfte machen, solltest du dir mal genauer ansehen.

Von Nigeria wird uns da in den Medien was von einer Organisation erzählt, die Christen mit Bomben in die Luft sprengt, nennt sich Boko Harram. Bei genauem Hinsehen entpuppt sich diese Terrororganisation als von den USA ausgebildet und finanziert. Nur warum tun die das, wo doch der nigerianischer Diktator als "Verbündeter" gilt? Ist aber ganz einfach: Das nigerianische Volk ist so ausgebeutet und unzufrieden - staatliche Bibliotheken haben noch nicht mal mehr Geld für Bücher, weil dummes Volk sich eben besser regieren lässt - dass sich so langsam Widerstand formatiert und sich die Regierung nicht mehr so lange halten kann. Da organisiert man lieber selbst die Revolution um alles unter Kontrolle zu halten.

In Mali hat man gerade die touareg-freundliche Regierung gestürzt - die Touareg, die Gaddafi in seinem Kampf gegen ebenfalls von den USA ausgebildete Terroristen unterstützten. Terroristen, die die von Gaddafi erbeuteten Waffen in Konvois nach Mali schafften - die Medien berichteten darüber.

Es geht um Afrikas Bodenschätze und darum, China aus dem Geschäft zu drängen - für nichts anders wurde AFRICOM ins Leben gerufen, als für das Sicherstellen der größten Weltrohstoffquellen für die USA.

Man muß sich bei den Nachrichten eigentlich nur immer die Frage stellen, ob es Sinn macht oder nicht. Macht es z.B. für Assad in Syrien Sinn, auf der anderen Seite der Grenze auf "Zivilisten" zu schiessen, wo er doch eigentlich Probleme mit sehr gut bewaffneten Terroristen hat, die bis in die Hauptstadt Damaskus hinein Autobomben zünden, Züge in die Luft jagen und er seit Monaten die Armee im Einsatz hat, um diese zu bekämpfen?

Und warum ist Assad und was er "Zivilisten" antut fast täglich in den Medien, aber über Bahrain hören wir nichts und niemand bedroht Bahrain?

Was muß eigentlich passieren, damit jeder begreift, was für ein Spiel in der Aussenpolitik gespielt wird?

Das schöne ist, dass irgendwann das Öl alle ist und dann haben wir es wieder so gemütlich, wie zu Neandertalers Zeiten. Dann müssen Menschen nicht mehr sterben, weil es in dem Land in dem sie leben Öl gibt. Aber dann gibt es irgendetwas Anderes, was Andere haben wollen.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:In Iran ist zu erwarten, dass aufgrund der Bedrohung alle internen Streitigkeiten vergessen sind und egal welcher Partei und Religion die Leute angehören, alle hinter der iranischen Regierung stehen.
Wäre das nicht auch einen Gedanken wert?
Daß Ahmadinedschad dies , daß "alle hinter der iranischen Regierung stehen", daß er darauf setzt.

Ich weiß nicht, ob ihm das so wichtig ist ob er darauf setzt oder nicht. Viel lieber wäre es ihm bestimmt, wenn die Kriegstreiber endlich aufhören, sein Land zu bedrohen.
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Re: Günter Grass und sein Gedicht

Beitragvon Britta » Donnerstag 12. April 2012, 21:53

Elfer hat geschrieben:
Der Streit zwischen Günter Grass und Israels Regierung erreicht eine diplomatische Dimension. Israels Innenminister Jischai, der Grass ein Einreiseverbot erteilt hat, bietet ihm ein Gespräch unter Bedingungen an - "in einem neutralen Land".(...)

Dann bietet Jischais Sprecher an: "Wenn er (Grass) daran interessiert sein sollte, mit dem Schreiben antisemitischer Gedichte aufzuhören, werde ich ihm gerne in einem neutralen Land erklären, warum ein Mensch, der sich freiwillig zu den SS-Totenkopfverbänden unter der Leitung des Nazis Heinrich Himmler gemeldet hat, kein Recht hat, in das Land eines Volkes zu reisen, dessen Vernichtung er mitbetrieben hat."
Jischai erklärt, sein einziger Fehler sei gewesen, dass er das Einreiseverbot gegen Grass nicht schon mit seinem Amtsantritt vor drei Jahren verhängt habe. Der Innenminister von der strengreligiösen Schas-Partei hatte Grass am Sonntag zur Persona non grata erklärt.


Das ist verlogener antidemokratischer Gedankenmüll. Wer solche Sprüche klopft sollte sich nicht das Recht herausnehmen, über jemand anderen das Schwert zu schwingen.

Jischai ist erst nach dem Gedicht eingefallen Grass die Einreise zu verweigern. Vorher hat ihn seine Lebensgeschichte zumindest öffentlich nicht interessiert. Wer so dummdreist daher kommt, schadet sich und seinem Volk. Nun zu suggerieren, er habe eine Einreiseverbot schon vor drei Jahren erwogen, ist mehr als verlogener Müll.

Die Geschichte von Grass und seiner SS-Zugehörigkeit ist nun schon länger bekannt. Als "Promi" der Grass nunmal ist, hätte Israel da eher reagieren müssen, mit dem Einreiseverbot. So macht es den Eindruck: Wer die israelische Regierung kritisiert wird bestraft, egal was die israelische Regierung tut, denn israelische Regierungen dürfen generell nicht kritisiert werden und Strafe muß da sein. Eine Warnung an jeden weiteren Kritiker...

Kritik wird nicht geduldet.
Elfer hat geschrieben:
Es wird Zeit, dass man alle Vergehen Israel öffentlich aufbereitet und beklagt. Denn, wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein. Die israelische Arroganz ist langsam grenzwertig. Ich verliere jedes Verständnis für die dargebotenen Haltungen und Verfehlungen.

Das ist Politik und das man sie nicht versteht liegt meist daran, dass die wahren Gründe tatsächlich wo ganz anders liegen, als man der Öffentlichkeit weismachen will.
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Re: Günter Grass und sein Gedicht

Beitragvon Der Neandertaler » Freitag 13. April 2012, 13:39

Liebe Britta.
Britta hat geschrieben:Sind wir uns dann aber soweit einig, dass der Ölpreis keine Rolle spielt, da der böse Westen davon genauso profitiert, wie die bösen Russen?
    Vollkommen!
Abgesehen davon, daß, um beim Beispiel: "Naher Osten" zu bleiben, daß man in der dortigen Lage keinesfalls von einseitiger Schuld sprechen kann. Es gibt nicht den Einen, den alleinig Schuldigen.
Besonders:
    wie weit soll man in der Schuldensuche zurück - geschichtsmäßig?
Britta hat geschrieben:Israel droht Iran
Liebes, wenn Du schon den Unterschied machst -
    Du sagtest, daß es Dir bei dem Gass'schen-Gedicht klar war, daß er die israelische Regierung meinte und nicht das israelische Volk, als er die Kritik an Israel aussprach, ...
ich mach es nun umgekehrt:
    Israel droht nicht dem iranischen Volk mit Vernichtung - wäre auch vermeßen ... bei der iranisch zahlenmäßigen Überlegenheit, auch weniger der dortigen Regierung mit Destruktion, sondern sein angedrohter Erstschlag richtet sich gegen die Zerstörung der (eventuell) vorhandenen Atomanlagen.
Wobei:
    die Atomanlagen sind schon da, vielleicht auch nur zur zivilen Atom-Nutzung gedacht und geeignet, aber ... Iran hat nun - nachweislich - soviel Uran bis auf 20% angereichert, ... soviel kann in den angegebenen und vorhandenen Atomanlagen nie und nimmer verarbeitet werden. Vielleicht ist da unten ja noch mehr?
Zumindest ist das die Befürchtung der anderen Länder - und dabei dreht es sich nicht nur um die üblichen Verdächtigen:
Israel und der Westen
Bedenken und Befürchtungen haben Russland, China und auch einige arab. Länder ebenfalls - wenn auch aus verschiedenen Gründen:
    die arab. Länder wegen dem dann drohenden Verlußt hegemonialer Macht - wenn Iran die Bombe bekommt.
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

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Re: Günter Grass und sein Gedicht

Beitragvon Der Neandertaler » Freitag 13. April 2012, 16:11

Hi Elfer.
Elfer hat geschrieben:Jischai ist erst nach dem Gedicht eingefallen Grass die Einreise zu verweigern.
[...]
Der Stasi-Vergleich des G. Grass bedient allerdings ein ähnliches Niveau. Er spielt die beleidigte Leberwurst.
Der Fall nimmt in der Tat immer absurdere Züge an - nur noch peinlichere:
    Erst versucht Günter Grass in seinem "Gedicht" indirekt Israel mit dem Iran auf eine Stufe zu stellen,
    eine Demokratie mit einer ... na ja, einer Regierung mit diktatorischen Zügen, zumindest gelenkter Demokratie
    dann erklärt ihn Israel, aufgrund seiner Vergangenheit, zur "person non grata",
    eigentümlich: recht spät, mit, wie Britta bemerkte, merkwürdigen und bedenkenswerten Ein-, Aus- und Anblicken
    aber jetzt vergleicht Grass die israelische Haltung, dessen Vorgehen mit der Haltung der DDR oder sonstiger Diktaturen.
    Das trägt nicht zur Versachlichung bei, sondern, dies ist eine Haltung eines verborten, dummen Jungen.
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Re: Günter Grass und sein Gedicht

Beitragvon Britta » Freitag 13. April 2012, 17:48

Seitdem ElBaradei nicht mehr der Chef der IAEA ist, hat sich die Berichterstattung der Behörde in Bezug auf Iran ziemlich gesteigert.

Neuer Chef ist seitdem Yukiva Amano, ein ehemaliger japanischer Diplomat, der damals die Wahl gegen Abdul Minty gewonnen hatte und, wie durch die Wikileaks cables bekannt wurde, hatte er vor der Wahl den USA vollste Unterstützung in Sachen Iran zugesagt.

Die Aussage der cables lässt befürchten, dass Amano in Bezug auf Irans Atomwaffenprogramm nicht unabhängig und fair urteilt. Seitdem er den Chefposten übernommen hat, wird Irans Verhalten stärker kritisiert, werden die Drohungen gegen Iran immer heftiger, wird seitens der IAEA ständig auf Iran eingeschlagen.

Die Vorwürfe gegen Amano und die IAEA, die von den USA gewünschten Ergebnisse zu liefern, häufen sich jedenfalls genauso, wie die immer kritischer werdenden Berichte der IAEA zu Iran, die aber keinerlei Fakten aufweisen.

So wurden z.B. im November 2011 jede Menge Dokumente über Geheimdiensterkenntnisse erneut veröffentlich, die darauf hinweisen, dass Iran Atombomben baut und diese Dokumente werden von der derzeitigen IAEA-Spitze als glaubwürdig beurteilt. Die Dokumente waren aber schon zu ElBaradei’s Zeit veröffentlicht und ElBaradei hatte sie damals als „dubios“ bezeichnet.

Man muss sich die Frage stellen, warum man diese Dokumente nun nochmals der Öffentlichkeit vorführt, wo die Dokumente doch bereits vor Jahren gesichtet wurden. Die IAEA hatte damals diese Dokumente von Israel erhalten und ihre Echtheit bezweifelt.

Viele Experten haben in letzter Zeit Kritik an der IAEA geübt. So sagt z.B. Robert Kelley, ehemaliger Waffenexperte, der damals die WMD’s des Irak finden sollte, dass es besorgniserregende Parallelen zu den damaligen Massenvernichtungswaffen im Irak gäbe. Man hätte nichts aus den damaligen Lügen gelernt. Amano berufe sich auf eine kleine Gruppen von Leuten und deren Meinungen, die nicht überprüft werden würden.

Auch Hans Blix, ehemaliger Waffeninspekteur, hat sich zu Amano und der IAEA kritisch geäußert.

http://www.guardian.co.uk/world/2012/ma ... -iran-iaea

"There is a distinction between information and evidence, and if you are a responsible agency you have to make sure that you ask questions and do not base conclusions on information that has not been verified.

The agency has a certain credibility. It should guard it by being meticulous in checking the evidence. If certain governments want a blessing for the intelligence they provide the IAEA, they should provide convincing evidence. Otherwise, the agency should not give its stamp of approval."


Die IAEA hat bisher nicht auf die Kritik, die von allen Seiten kommt, reagiert, denn man möchte eine öffentliche Debatte darüber vermeiden.

Ob Amano einen guten Job macht? Er sollte sich wohl etwas mehr um das Fukushima-Problem kümmern – eine schlimmere Bedrohung, wie nicht vorhandene Atombomben, angesichts der Probleme in Gebäude Nr. 4.

Damals jedenfalls reagierte er sehr langsam und nicht entschlossen genug, wie ihm Kritiker vorwerfen. Und in Bezug auf Iran, wo es letztendlich um Krieg oder Frieden und um viele Menschenleben geht, sollte er alles was darauf hindeutet, dass Iran Atomwaffen entwickelt, lieber mehrmals prüfen, bevor er ohne stichhaltige Beweise auf Iran eindrischt. Zumal das eindeutige Urteil der US Geheimdienste lautet: Iran hat sein Atomwaffenprogramm im Jahre 2003 eingestellt.

Die Hauptprofiteure von Amano als Chef der IAEA sind jedenfalls die japanische Atomindustrie, die Dank ihm öffentlich nicht besonders kritisiert wurde und die US-Aussenpolitik, der er in die Hände spielt.

Die einseitige Berichterstattung der IAEA in Punkto Iran wird besonders deutlich, wenn man an das denkt, was die Medien in Bezug auf die Besichtigung der Militärbasis Parchin berichten.

Bereits im Januar fragte die IAEA danach, Parchin zu besichtigen. Da aber im Iran Wahlen bevorstanden, befürchtete die Regierung dass sich dieser Besuch auf das Wahlergebnis auswirken könnte und bat darum, den Besuch auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, woraufhin die IAEA zustimmte. Dann wollten sie aber doch plötzlich Parchin sofort besichtigen und das wurde ihnen mit Hinweis auf die Vereinbarung verwehrt. Daraufhin wurde in den Medien groß getönt, Iran habe etwas zu verbergen, man habe der IAEA verweigert, Parchin zu besichtigen – was eben nicht wahr ist.

Wenn man bedenkt, welche Auswirkungen Sanktionen oder gar Krieg für die betroffenen Menschen haben können, so ist es umso wichtiger, eine neutrale IAEO zu haben, deren Erkenntnisse über Krieg und Frieden entscheiden. Neutral ist die IAEO aber unter Amano nicht.
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Re: Günter Grass und sein Gedicht

Beitragvon Britta » Freitag 13. April 2012, 17:59

Der Neandertaler hat geschrieben:Abgesehen davon, daß, um beim Beispiel: "Naher Osten" zu bleiben, daß man in der dortigen Lage keinesfalls von einseitiger Schuld sprechen kann. Es gibt nicht den Einen, den alleinig Schuldigen.
Besonders:
    wie weit soll man in der Schuldensuche zurück - geschichtsmäßig?

Es ist mir eigentlich egal, wer schuld ist. Irgendwann ist es mal genug. Wenn ich weiß, dass es da einen Konflikt gibt und es Interesse gibt, diesen zu lösen, dann kann ich das auch.

Ich sehe aber nicht, das es ein solches Interesse gibt - weder zur Lösung des Palästinakonfliktes, noch zu Iran. Man legt geradezu alles daran, diesen Krieg herbeizuführen, obwohl der Ausgang gar nicht kalkuliert werden kann.

Die Kriegstreiber scheinen blind zu sein.

Der Neandertaler hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Israel droht Iran
Liebes, wenn Du schon den Unterschied machst -
    Du sagtest, daß es Dir bei dem Gass'schen-Gedicht klar war, daß er die israelische Regierung meinte und nicht das israelische Volk, als er die Kritik an Israel aussprach, ...

Ja, mir passiert es auch immer wieder. Natürlich muß es heissen: Die israelische Regierung droht Iran. - sorry. :oops:

Der Neandertaler hat geschrieben:ich mach es nun umgekehrt:
    Israel droht nicht dem iranischen Volk mit Vernichtung - wäre auch vermeßen ... bei der iranisch zahlenmäßigen Überlegenheit, auch weniger der dortigen Regierung mit Destruktion, sondern sein angedrohter Erstschlag richtet sich gegen die Zerstörung der (eventuell) vorhandenen Atomanlagen.
Wobei:
    die Atomanlagen sind schon da, vielleicht auch nur zur zivilen Atom-Nutzung gedacht und geeignet, aber ... Iran hat nun - nachweislich - soviel Uran bis auf 20% angereichert, ... soviel kann in den angegebenen und vorhandenen Atomanlagen nie und nimmer verarbeitet werden. Vielleicht ist da unten ja noch mehr?

Die 20% sind für einen Forschungsreaktor. Zum Atombomben bauen reicht das nicht.

Der Neandertaler hat geschrieben:Zumindest ist das die Befürchtung der anderen Länder - und dabei dreht es sich nicht nur um die üblichen Verdächtigen:
Israel und der Westen
Bedenken und Befürchtungen haben Russland, China und auch einige arab. Länder ebenfalls - wenn auch aus verschiedenen Gründen:
    die arab. Länder wegen dem dann drohenden Verlußt hegemonialer Macht - wenn Iran die Bombe bekommt.

Ich kann nicht sagen, wieviel davon Geschwätz ist.

Zu der Atombombe und über die IAEA habe ich im Post vorher bereits genug geschrieben.
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Re: Günter Grass und sein Gedicht

Beitragvon Britta » Dienstag 17. April 2012, 21:51

Was ist eigentlich tatsächlich los im Iran?

Die Israelis führen schon seit Jahren verdeckte Operationen im Iran durch. Spionage, Sabotage und gezielte Tötungen.

In der Nähe der nuklearen iranischen Anlagen sind sie dabei gerne. Da findet man auch die iranischen Physiker, denen man Bomben an die Autos klebt.

Nun hat Israel erklärt, diese Operationen zurückzufahren. Ihnen gehen langsam die Ziele aus:

http://globalspin.blogs.time.com/2012/0 ... z1r0o1Mcvy

Israel’s intelligence services have scaled back covert operations inside Iran, ratcheting down by “dozens of percent” in recent months secret efforts to disable or delay the enemy state’s nuclear program, senior Israeli security officials tell TIME. The reduction runs across a wide spectrum of operations, cutting back not only alleged high-profile missions such as assassinations and detonations at Iranian missile bases, but also efforts to gather firsthand on-the-ground intelligence and recruit spies inside the Iranian program, according to the officials.

The new hesitancy has caused “increasing dissatisfaction” inside Mossad, Israel’s overseas spy agency, says one official. Another senior security officer attributes the reluctance to Prime Minister Benjamin Netanyahu, who the official describes as worried about the consequences of a covert operation being discovered or going awry. Netanyahu was Prime Minister in 1997 when a Mossad attempt to assassinate senior Hamas official Khaled Meshaal in Amman Jordan ended in fiasco. Two Mossad operatives were captured after applying a poison to Meshaal’s skin, and returned to Israel only after Netanyahu ordered the release of the antidote. The Prime Minister also was forced to release Hamas’ spiritual leader Sheik Ahmed Yassin from an Israeli prison, dramatically boosting the fortunes of the religious militant movement.


Jedenfalls wurde eine vom Mossad trainierte Einheit, die einen Atomphysiker mit einer Autobombe tötete, von den Iranern erwischt. Natürlich glaubte man den Iranern nicht:


Iranian intelligence already has cracked one cell trained and equipped by Mossad, Western intelligence officials earlier confirmed to TIME. The detailed confession on Iranian state television last year by Majid Jamali Fashid for the January 2010 assassination by motorcycle bomb of nuclear scientist Massoud Ali Mohmmadi was genuine, those officials said, blaming a third country for exposing the cell.

In that case, the public damage to Israel was circumscribed by the limits of Iran’s credibility: Officials in Tehran routinely blame setbacks of all stripes on the “Zionists” and “global arrogance,” their labels for Israel and the United States.


Nun sollen die Israelis Angst haben, dass den Iranern noch jemand in die Hände fällt, oder dass sie etwa Beweise für die Aktivitäten des Mossad finden:


But that could change if the Islamic Republic produced a captured Israeli national or other direct evidence – something on the lines of the closed circuit video footage and false passports that recorded the presence of Mossad agents in the Dubai hotel where Hamas arms runner Mahmoud al-Mabhouh was found dead in his room in January 2010. Difficult-to-deny evidence of Israeli involvement trickled out for weeks; Netanyahu was Prime Minister then as well.

Verstehe ich allerdings nicht, denn auch das würde die Weltöffentlichkeit nicht glauben.


Some warn that the assassinations already run that risk. After the most recent killing, of nuclear scientist Mostafa Ahmadi-Roshan in January, the United States “categorically” denied involvement in the death and issued a condemnation. Western intelligence officials say he was at least the third Iranian scientist killed by Mossad operatives, who lately are running short of new targets, according to Israeli officials.


Während der Mossad keine Ziele mehr zu finden scheint, sieht es bei den Amerikanern ganz ander aus. Die haben nämlich beschlossen, ihre verdeckten Operationen zu erhöhen. Aber dazu später.

Die Iraner scheinen auch nicht untätig und auf Rache für die getöteten Wissenschaftler aus zu sein:

The covert campaign also invites retribution from Iran’s own far-reaching underground. In the space of just days last month, alleged Iranian plots against Israeli targets in Thailand, Azerbaijan, Singapore and Georgia were announced as thwarted, and Indian officials blamed Iran for a nearly fatal attack that went forward in New Delhi. The wife of an Israeli diplomat was injured by a magnetic bomb attached to her car by a passing motorcyclist, the precise method Israeli agents are alleged to have used repeatedly on the crowded streets of Tehran.


Zumindest behauptet Indien, dass die Iraner dahinter stecken. Kann aber genauso gelogen sein, wie die Story mit dem iranischen Gebrauchtwagenhändler und dem mexikanischen Drogendealer, die angeblich den saudischen Botschafter ermorden wollten.

Auch wenn die Israelis jetzt ihre Aktivitäten innerhalb Irans zurückfahren, so werden die USA dafür einspringen:

http://thehill.com/blogs/defcon-hill/op ... s-in-iran-
American intelligence agencies are ramping up intelligence and sabotage missions focused on Iran's nuclear program, just as Tehran prepares to renew talks with Western powers over the effort.

Iranian officials are scheduled to meet with the so-called P5+1 group — the five permanent United Nations Security Council countries plus Germany — on Friday in Istanbul, Turkey, to discuss the country's nuclear program.

But the U.S. intelligence community has not been wasting any time in trying to weaken Tehran's position long before they return to the negotiating table.

Officials from the National Security Agency have increased efforts to intercept email and electronic communications coming from Tehran, according to reports in Monday's Washington Post.

The CIA and other agencies have also ramped up sabotage missions in the country, geared toward disrupting Iran's ongoing nuclear work.

To do that, the agency has leaned upon its partnerships with allied intelligence services in the region to recruit operatives for intelligence and sabotage missions inside Iran, the Post reports.


Die Amerikaner ärgern sich immer noch über die "verlorene" Drone, deren Steuerung von den Iranern übernommen wurde und die sie einfach nicht zurück geben wollen. Die Iraner sollen die Russen und Chinesen einen Blick drauf werfen lassen haben, so wie schon Pakistan es mit dem getarnten Black Hawk in Abbottabad gemacht hat.


U.S. intelligence officials have pressed ahead with these operations, despite an incident in which Iranian forces captured a highly-classified American intelligence drone last December.

The loss of the RQ-170 Sentinel was a setback for U.S. intel operations in and above Iran and a supposed intelligence boon for Tehran and its allies.

Reports claim that Russia and China requested to examine the so-called "Beast of Kandahar" drone in an attempt to reverse-engineer a number of its capabilities.

However, losing the Sentinel was not enough to throw American intel missions in the country offtrack.


Die Iraner haben angeblich zugesagt, ihr Urananreicherungsprogramm für 20%iges Uran zu stoppen, sobald sie genug für ihre medizinischen Forschungen erzeugt haben. Das bedeutet aber nicht den Stop der Anreicherung für den Energiebereich.
On Monday, Tehran floated a proposal saying it would stop work on enriching 20 percent uranium — which is viewed as the step below weapons-grade uranium — once Iran had enough stockpiled for its medical research.

But under the terms of the deal, Iran would still be allowed to enrich low-grade uranium to support ongoing energy development plans.

Wenn Iran zustimmen würde, Uran für die Atomkraftwerke vom Westen zu kaufen, dann wäre Iran in Sachen Energie vom Westen abhängig. Daher ist verständlich, dass Iran das benötigte Uran selbst anreichern will, um unabhängig zu bleiben. Der komplette Stop der Urananreicherung ist für Iran nicht verhandelbar.
People who lie to others have merely hidden away the truth, but people who lie to themselves have forgotten where they put it.
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Britta
 
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