Wie kann die FIA entscheiden, dass dieser Grand Prix stattfindet? Ganz einfach: Geld ist wichtiger wie Demokratie und Freiheit.
Die FIA, deren Chef Bernie Eccelstone ist, hat so große Namen wie McLaren, Williams, Ferrari und Red Bull.
Letztes Jahr waren es die Fahrer, die gegen den Grand Prix in Bahrain protestierten und nicht in einem Land fahren wollten, wo friedliche Demonstranten zusammengeschossen werden. Dieses Jahr dagegen war von den Fahrern kein Wort in den Medien zu hören.
Es geht um 450 Millionen Dollar für die TV-Übertragungsrechte, hauptsächlich von der BBC und Rupert Murdochs BskyB. Noch profitabler sind die Werbeeinnahmen von Marlboro, Benetton, Credit Suisse, Siemens, Sony, etc., die ca. 900 Millionen Dollar einbringen. Der Bahrain Grand Prix ist eine gute Einnahmequelle.
Letztes Jahr hatte der abgesagte Grand Prix für 400 Millionen Dollar Verlust gesorgt und durch die instabile Lage im Land bleiben auch Investoren fern und investieren lieber in anderen Golfstaaten wie Qatar oder Dubai. Dieses Jahr soll wohl der Eindruck entstehen, in Bahrain wäre alles "in Ordnung", denn dass das Rennen stattfindet erweckt den Eindruck, das Alles im grünen Bereich ist, während tatsächlich nichts normal ist und täglich Menschen sterben.
Bahrain hat jede Menge Werbeagenturen beauftragt, dem Land ein besseres Image zu verpassen. Einer der PR-Beauftragten ist der frühere Chef von Scotland Yard, John Yates, der auch in den Worldcom-Abhörskandal verwickelt ist. Der nennt die Protestler Jugendliche, die Molotov-Cocktails werfen und sagt aus, er fühle sich in Bahrain sicherer wie in London. Dabei ignoriert er, dass die Hälfte aller Toten in Bahrain an Tränengas starben.
Und dann wäre da noch das Netz persönlicher Beziehungen der Al Khalifa Monarchie zur FIA:
Jean Todt, der derzeitige Präsident der FIA wurde mit Hilfe der Al Khalifas 2009 gewählt. Er hatte die Unterstützung von Shaikh Abdullah Bin Isa Al Khalifa, dem Bruder des Königs, der auch Chef der Automobile Federation of Bahrain ist. Bahrains Kronprinz Salman Bin Hamad al Khalifa ist der Chef der Formel1-Stecke und Aktionär des ART Grand Prix Teams, das Nicolas Todt, dem Sohn von Jean Todt, gehört. Kronprinz Salman ist auch ein enger Freund von Bernie Ecclestone.
Eccleston sagte den Medien, alle Teams wären glücklich dort zu sein und es würde nichts passieren, es wäre alles ruhig und friedlich. Kronprinz Salman hätte ihm das versichert.
Die Al Khalifas sind sehr reich. Sie haben ihr Vermögen in ca. 35 internationalen Konzernen investiert, so z.B. in die McLaren Gruppe, wo sie über 50% der Anteile besitzen...
Don't race over our blood
So lautet der Slogan der Protestbewegung, den alle Beteiligten zu ignorieren scheinen.
In Syrien wäre das nicht passiert...