- "Die Liebesfreuden, die wir zusammen genossen, sie brachten so viel beseligende Süße, ich kann sie nicht verwerfen, ich kann sie kaum aus meinen Gedanken verdrängen...
Sogar mitten im Hochamt drängen sich diese wollüstigen Phantasiegebilde vor und fangen meine arme Seele ganz und gar."
- Héloise -
Rückblick - in eine Zeit des finstersten Mittelalters:Fulbert (1060 - 1142) - Onkel und Vormund Héloisas (1095 - 1164) - bittet um 1117 Peter Abaelard (1079 - 1142) - Philosoph und Theologe, dieser möge seine Nichte unterrichten.
Héloise war damals etwa 18 Jahre alt und - für ein Mädchen der damaligen Zeit - ungewöhnlich gebildet. Mit ihr kann sich Lehrer Abaelard gut austauschen, ihre Beziehung ist voller Wissbegierde.nicht nur in allgemeinen Fragen und Gedanken, etwa der Literatur
Onkel Fulbert bemerkte die Beziehung erst, als Héloise bereits schwanger war. Héloise sollte sich - auf Geheiß Abaelards - in ein Kloster zurückziehen. Daraufhin läßt der wütende Onkel, nach einigem Hin und Her, Abaelard entmannen.
Eunuchal tief be- und getroffen, trat Abaelard alsbald als Mönch in die Abtei Saint-Denis ein.
"Zunächst ist es erstmal nur ein Wort!"
- Richard David Precht -
- Publizist populärwissenschaftlicher Bücher zu philosophischen Themen -
- Richard David Precht -
- Publizist populärwissenschaftlicher Bücher zu philosophischen Themen -
Da wir aber versuchen drei ganz verschiedene Zustände mit diesem einen Wort zu beschreiben, wird's kompliziert.
- So kannten etwa die alten Griechen ebenfalls verschiedenen Zustände, drückten diese aber mit unterschiedlichen Worten aus - im Gegensatz zu uns:
- Eros -- für das Leidenschaftliche
Philía -- für den Wunsch der gegenseitigen Anerkennung und des gegenseitigen Verstehens
Agape (lat.: caritas) -- für das Selbstlose, das Fürsorgliche; das Wohl des Anderen im Blick
- sie könnten nicht gegensätzlicher sein.
In der Tat haben Frauen und Männer - nach Auffassung von Evolutionspsychologen - unterschiedliche "Steinzeit-Psychen" und lassen sich bei der Partnerwahl davon beinflußen. Dabei sollen Frauen auf starke oder statushohe Beschützer-Typen reagieren; Männer dagegen auf junge, hübsche Frauen. Diese Vorlieben haben sich über Millionen von Jahren von unseren Vorfahren auf uns weitervererbt.
Schönheit gilt bei beiden Geschlechtern offenbar immer noch als Indiz für "gesunde Gene".
Humanethologen bestätigen dies.
Humanethologen bestätigen dies.
Familiäre Liebe, Freiheitsliebe, Gottesliebe, Objekt- und Ideenliebe
"universale Liebe" ist die "Finalität der Evolution" und "Selbsttranszendenz des Universums"
- ... so bezeichnet Jean Émile Charon (1920 - 1998) - Philosoph und Metaphysiker die "Objektlose Liebe"
? Ist die Evolution am Ende angelangt?
Wer ist der Mensch?
Woher kommt er?
Wer ist der Mensch?
Woher kommt er?
- ? Warum ist er nicht da geblieben?
- Pathologische Selbstliebe („Eigenliebe“) wird als Narzissmus bezeichnet.
Selbstsucht bedeut Selbsthaß
... zumindest nach Auffassung von Erich Fromm
deutsch-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe.
Nächster Versuch:... zumindest nach Auffassung von Erich Fromm
deutsch-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe.
- "Wenn ... Individuen einer Species ... nothwendig in zahllosen Richtungen und Graden auseinander gehen müssen, ... dann müssen auch unter allen Individuen einige stets weniger als andere der Gefahr ausgesetzt sein, dass ihr Gleichgewicht durch eine besondere einwirkende Kraft ... vollständig zerstört werde. ... Die nothwendige Folge wird sein, dass jene Individuen, deren Functionen am meisten von dem Gleichgewichte mit dem modificirten Aggregate äusserer Kräfte abweichen, zu Grunde gehen müssen, während dagegen jene fortleben werden, deren Functionen am ehesten dem Gleichgewicht mit dem abgeänderten Aggregate äusserer Kräfte nahe kommen.
Dieses Überleben der Passendsten (engl.: Survival of the Fittest) aber hat auch die Vermehrung der Passendsten zur Folge. ...
Dieses Überleben der Passendsten ... ist dasselbe, was Herr Darwin als Natürliche Zuchtwahl (engl.: Natural Selection) ... bezeichnet hat.“
Dieser Begriff wurde später interpretiert als:
der Stärkste gewinnt, nur er überlebt.
Wenn man dies nun alles betrachte, ich meine: den "Ehrenmord", die Gefühlswelt der alten Griechen und die spätere Umdeutung von "Survival of the Fittest", wenn man dies alles bedenkt, ergeben sich nun einige Fragen:- ? sind wir zu oberflächlich?
- ich meine:
unsere Sprache ist doch recht umfangreich und unser Handeln erzeugt recht tiefgreifende Einschnitte
immerhin galt unsere Nation mal als Dichter und Denker.
? oder sind wir kleinlich?
? in angesichts von "der Stärkste gewinnt" - gilt dies auch in der Liebe
s.: Fulbert, Abaelard und Héloise
- ? sind Onkels immer die Bösen?
- ? haben die alle einen schnittigen Onkel?