Moin Hartmut,
Spacerat hat geschrieben:nocheinPoet hat geschrieben:Man macht ein Beispiel so einfach wie es nur geht, alles andere lässt man eben weg.
Das ist mal ein entschiedener Satz. Aus meiner Sicht lässt du (und andere) einen entschiedenen Teil weg. Nicht ich ignoriere einen Unterschied von 0,14 sonst was bei der Zahl Pi sondern du. Im Gegensatz zu dir, lasse ich die Ausrichtung der Objekte, welche sich nicht ändert, wenn man sie aus einer Bewegung betrachtet, eben nicht weg. Für mich (und andere) ist genau diese Ausrichtung für die Unterscheidung zwischen Schein und Sein zu unterscheiden entscheidend. Genau so entlarvt man Bewegungen, auf denen sich tatsächlich zu keiner Zeit irgendwann ein Objekt bewegt.
Mit „und andere“ meinst Du alle Physiker und Studenten der letzten 400 Jahre und alle die es sonst noch verstehen?
Eventuell fügst Du auch nur unnötiges hinzu, wie gleich bei den länglichen Photonen? Aber gut, Du gehst ja nun mal echt in den Dialog, finde ich gut, darum mal weiter und ein neuer Ansatz, die Frage ist, wann hat etwas eine Wirkung? Wann ist es entscheidend wichtig? Nun willst Du zur absoluten Bewegung noch eine absolute Ausrichtung im Raum haben.
Eigenschaften von Objekten kann man am Objekt messen, man musst da generell im Ruhesystem des Objektes, da hat man dann Ladung und Masse und Temperatur um ein paar Eigenschaften zu nennen, solche dem Objekt eigene Eigenschaften nennt man intrinsisch. Nun lese ich eben bei Wikipedia dazu nach, dass man diese nicht von außen messen können soll, das ist nicht ganz so in meinen Sinne und meinem Verständnis, dem muss ich mal nachgehen und einen Physiker befragen, eventuell passt auch „immanent“.
Die Ausrichtung eines Objektes kannst Du immer nur in Bezug zu etwas angeben, Du kannst auch ein Ruhesystem definieren und sagen, das Objekt (von mir aus ein Stab) ist parallel zur y-Ache ausgerichtet. Nun kommt ich und definiere auch ein Ruhesystem das ist aber gegenüber Deinem nun um 90 Grad verdreht, ich sage, der Stab ist nun parallel zur x-Achse ausgerichtet, und wenn nun Kurt noch kommt und sein Ruhesystem des Stabes gegenüber unseren um 45 Grad gedreht ist, wird er erklären, wir beide sehen das falsch. Und dann gibt es ja im Raum drei Achsen,...
Wer hat dann nun Recht und wie könnte man am Objekt selber sein Ausrichtung messen?
Eben, gar nicht, denn der Raum hat keine Richtung nach der man sich orientieren könnte. Du ich und Kurt können die Masse messen, die Temperatur, die Ladung, können die Farbe bestimmen (messen die Frequenz der abgegebenen Strahlung) und wir drei können uns darauf einigen, denn diese Eigenschaften sind nicht relativ sondern absolut und dem Objekt eigen. Ausrichtung und Geschwindigkeit sind das nicht, das sind Relationen, diese Eigenschaften sind nicht dem Objekt selber eigen.
Es ist wichtig, dass Du das verstehst.Spacerat hat geschrieben:Als nächstes stellen wir uns mal Photonen als Stäbchen, statt als Kugeln oder Punkte vor und beziehen das mal auf Lichtuhr und MMI. An der Ausrichtung der "Stäbchenphotonen" sieht man sofort, in welche Richtung die Photonen eigentlich unterwegs sind und dass es sich bei der Schräge, auf welcher lt. Wikipedia c herrschen soll, um eine optische Täuschung handeln muss und das Licht dort deswegen scheinbar mit √ (c²+v²) unterwegs und im selben Verhältnis rotverschoben sein muss und auch darf. Nur so kommt man ohne hypothetische ZD oder LK auf die ständigen Nullergebnisse bei MMEs. Die vernünftigste Erklärung dafür überhaupt.
Dir ist doch schon beim Schreiben klar gewesen, dass ich da widersprechen werde und Dir nicht zustimmen, oder?
Ich will noch gar nicht zu den Photonen und in die SRT, da klemmt noch zu viel ganz unten klassisch. Betrachteten wir mal einen Deiner „schrägen“ Regentropfen an der Scheibe, Du darfst da einen vom Regen nehmen, der Deiner Meinung nach ja real schräge fällt und ich nehme einen meiner Tropfen aus der Dusche und denn lasse ich nun mal im Zug innen an der Scheibe schräge runter laufen. (Warum er im Zug nun schräge läuft ist egal, wenn das Auto fährt ist es auch egal, ob gezogen, oder mit Diesel oder Benzin, die Art des Antriebes kannst Du eben nicht aus der Bewegung selber messen).
Dein Regentropfen läuft nun genauso wie mein Tropfen schräge von oben nach unten über die Scheibe, wir können den messen und die Bewegungsgleichung dazu im Ruhesystem des Zuges aufstellen:
x = t
y = - t + 10 cm
Diese gilt für beide Tropfen.
So und nun kommst Du, warum sollte mein Tropfen real und nicht scheinbar schräge über die Scheibe laufen und Deiner nicht real und nur scheinbar schräge? Beide haben dieselbe Bewegungsgleichung, an den Tropfen selber kannst Du nicht messen, ob er vom Regen oder aus der Dusche kommt.
Beide Tropfen bewegen sich im Ruhesystem des Zuges mit der o.g. Gleichungen. Und eben weil das so ist, bewegt sich Dein Tropfen nun mal im Ruhesystem des Zuges real schräge und nicht scheinbar schräge. Wir können später noch gerne mal auf „Scheinbares“ zusprechen kommen, wenn wir dann soweit sind. Physikalisch ist die Sache eindeutig.
Ganz deutlich, wenn Du am Objekt selber alleine nicht die Eigenschaft messen kannst, dann hat diese keine „entscheidenden“ Anteil, sondern gar keinen. Denn man kann ja eben daran nichts entscheiden. Beide Tropfen bewegen sich real schräge über die Scheibe, wie es zu dieser Bewegung gegenüber der Scheibe kam ist irrelevant,
Seven of Nine, tertiäres Attribut von Unimatrix 01, nickt zustimmend.
Spacerat hat geschrieben:Wenn man bei Punkten bleiben will, hilft da evtl. der Computer, genauer gesagt der Bildschirm. Aus wie vielen Punkten besteht eine Linie, die einmal von x1 = 0; y1 = 0 bis x2 = 100; y2 = 0 und ein anderes mal von x1 = 0; y1 = 0 bis x2 = 100; y2 = 100 geht. Die Anzahl der Punkte ändert sich nicht, nur deren Abstände (von 1 zu √ (2)).
Der Raum ist kein Computerbildschirm, letzterer hat ja eine feste Anzahl an Pixel. Aber zur Länge, die Strecke die ein Objekt, hier der Tropfen, über die Zeit zurücklegt ist auch relativ, dass hast Du hoffe ich mit Deiner Aussage erkannt, es gibt keine wirkliche absolute Streckenlänge welche ein Objekt über die Zeit real absolut im Raum zurücklegt. Im Ruhesystem der Erde ist sie eben kürzer als im Ruhesystem des Zuges. Beide Streckenlängen haben nur in ihrem Bezugssystem eine Aussage. Wir können gerne auch Anstelle der Fensterscheiben zwei Monitore setzen, wie beim Kratzer ist die Strecke über die sich der Tropfen bewegt relativ und nur vom Bezugssystem abhängig. Wir können auch ein Bezugssystem definieren, in dem diese Strecke 0 ist. Genau, das Ruhesystem des Tropfen selber.
Spacerat hat geschrieben:… und nun kommt die physikalische Relevanz meiner Ausführungen und, mal weg von Regentropfen, zu dem, was meines Erachtens nach mit durch GT hergeleiteten Geschwindigkeiten los ist. Anfangs mal die Frage: Hast du eine Geschwindigkeit schon mal als Frequenz betrachtet? Was ist eine Frequenz? Nicht zufällig ein Zählwert in einem Zeitabschnitt, z.B. zurückgelegte Streckenabschnitte (Meter) pro Sekunde? Okay, schlechtes Beispiel für den Anfang, nehmen wir Photonen pro Sekunde, so kommen wir jedenfalls auf etwas anderes ebenso entscheidendes, nämlich dem Abstand der einzelnen Photonen bzw. dem Begriff Wellenlänge.
Habe ich nicht und das ist auch physikalisch falsch, die Einheit für Geschwindigkeit ist Strecke/Zeit die Dimension [L/T] und Frequenz hat da 1/Zeit, damit hat sich das schon erledigt. Die Einheiten von Frequenz und Geschwindigkeit sind nicht gleich, da gibt es nichts zu debattieren, kannst Dir da echt die Zeit sparen weiter drüber nachzudenken.
Spacerat hat geschrieben:Wenn man jetzt eine ruhende Lichtuhr und eine bewegte Lichtuhr betrachtet, wie viele Photonen befinden sich in einem Zeitabschnitt zwischen den Lichtuhr-Spiegeln (also da bewege sich jetzt mal nicht nur ein Lichtpunkt, welcher sich nur mit c bewegen kann)? Sicher ändert sich, analog zum Beispiel mit dem Computerbildschirm, deren Anzahl nicht, wohl aber ihre Abstände und das auch nur rein rechnerisch. Was haben wir nun?
Gleichbleibende Frequenz bei längerer Wellenlänge, also gleiche Anzahl Streckenabschnitte wobei die Streckenabschnitte jedoch länger sind. Genau daraus ergibt sich für eine Bewegung mehr Strecke im selben Zeitabschnitt, ergo eine höhere Geschwindigkeit. Natürlich ergibt sich diese Geschwindigkeit auch nur rein rechnerisch, aber ich lehne es ab, eine solche nun auch noch Scheingeschwindigkeit zu nennen, Differenzgeschwindigkeit ist schon okay. Regentropfen, Photonen, Pipapo ändern weder ihre Ausrichtung, noch ihre tatsächliche Geschwindigkeit, nur weil man sie aus einer Bewegung her betrachtet.
Nun ja, erstmal baust Du den Teil hier auf eine falsche Annahme auf, Frequenz ist nun mal keine Geschwindigkeit, und damit ist das eh hinfällig, und dann ist die Frage ob die Lichtuhr ruht oder bewegt ist, weiterhin eine des Bezugssystems. Du kannst die Annahmen, oder Postulate die Du belegen willst, nicht als Tatsache und Basis für eine den Beleg nehmen.
Es bleibt weiterhin so, es gibt physikalisch keine absolute Bewegung eines Objektes, Du kannst nicht aus einer absoluten Bewegung heraus etwas betrachten. Du gibt hier die „absolute Bewegung“ schon mit als Tatsache vor, um dann diese selber als Tatsache zu begründen. Du ruhst immer in Deinem Ruhesystem, gegenüber anderen Systemen kannst Du bewegt sein und das in beliebigen Geschwindigkeiten, es gibt keinen Weg da nun eine absolute wahre reale Geschwindigkeit zu ermitteln, und alles anderen in den ganzen Systemen zu „Scheingeschwindigkeiten“ zu erklären, auch nicht zu Differenzgeschwindigkeiten. Denn letztere ist nur die Addition zweier Geschwindigkeit in einem System und nicht eine Geschwindigkeit in einem System. Ein Objekt kann in einem Inertialsystem keine Differenzgeschwindigkeit haben, dazu brauchst Du dann in diesem System ein weiteres Objekt und dieses sollte dort auch bewegt sein, sonst ist die Differenzgeschwindigkeit gleich der dortigen Geschwindigkeit.
Spacerat hat geschrieben:Alles was man auf diesen schrägen Strecken sieht, ist zu viel Schein und zu wenig Sein. Durch "alles Andere weg lassen" wird meiner Meinung nach viel zu viel weggelassen und dadurch verliert man die Fähigkeit, zu unterscheiden, wann die GT und wann die LT gilt und "physical Correctness" kann da nicht mehr gegeben sein. "Experimentell bestätigt" heißt in diesem Zusammenhang nur, dass man die ein oder andere Interpretation der Messergebnisse rein intuitiv für die richtigen hält.
Das passt nun mal wieder so gar nicht zusammen. Also die GT und auch die LT nimmt man nicht um Geschwindigkeiten zu addieren. Man transformiert damit Koordinaten aus einem Bezugssystem in ein anderes, nicht mehr und nicht weniger. Die LT nimmt man, wenn sich die Systeme mit sehr hoher Geschwindigkeit zueinander bewegen oder wenn es ganz extrem genau sein muss, wie bei GPS zum Beispiel. Die GT wenn die Geschwindigkeiten weit unter der des Lichts liegen.
Da geht noch immer einiges sehr wild durcheinander …
Spacerat hat geschrieben:Wenn ich es hinbekäme, t' = (t – vx/c²) / √ (1 – v²/c²) nach v aufzulösen, hätte ich sicher auch eine Möglichkeit, meine eigene Geschwindigkeit gegenüber einer gemeinsamen Umgebung zu errechnen (v_eigen = v_relativ ± v_gemessen). Bei WolframAlpha kenne ich mich mit der Syntax nicht aus und händisch ist mir das grad' bissl viel. Und ja, mit Umgebung ist natürlich das das Szenario umgebende Medium inkl. Refraktionsindex gemeint. Und so wie ich es bei Wikipedia z.B. verstanden habe, wurden bei H&K sowie beim Maryland-Experiment die Uhren am Ende des Experiments verglichen (beim Maryland auch während). Zumindest hätte man lt. SRT da gar keine Zeitunterschiede mehr messen dürfen, weil sie eben wechselseitig ausfallen sollten. Da aber (einseitig) etwas gemessen wurde, traf die ZD aus einem anderen Grund ein und das bestätigt höchstens die LT.
Nun ja, also die Formel hast Du ja nun und zu dem Beitrag von Dir dann später was. Und Dir ist ja sicher auch schon klar, dass ich Dir da nicht zustimmen werde und entgegnen werde.
Lieben Gruß
Manuel