Mein erstes Leben

Beobachtungen und Blindstudien, Expeditionen, Experimente, Messungen und Prognosen, Peer-Review, Simulationen, Tierversuche und das Suchen nach Lösungen zu wissenschaftlichen Problemstellungen

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Re: Mein erstes Leben

Beitragvon pseudonymous » Donnerstag 5. August 2010, 11:20

Ich tue mich immer schwer zu glauben, dass man "ohne" Gehirn Erinnerungen, oder Gedanken haben kann.

Damit meine ich Situationen z.B. Nahtod Erlebnisse, wo man dann über dem Körper schwebt.
Genauso dann auch mit den Rückführungen... derzeit besitzt man ein anderes Gehirn, wie man,- wenn es so wäre im früheren Leben gehabt hat.

Andersrum, wenn man im Grunde aus irgendeiner "Kraft", Atome oder sonstwas besteht und nach dem Tod als "Information" durch die Materie schwirrt, oder von einem Leben ins nächste inkarniert... dann müsste man doch bei Rückführungen vor Informationen nur so platzen.

Wie kommt also dieses eine bestimmte Vorleben an die Oberfläche?!
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Re: Mein erstes Leben

Beitragvon Britta » Donnerstag 5. August 2010, 11:55

pseudonymous hat geschrieben:Wie kommt also dieses eine bestimmte Vorleben an die Oberfläche?!


Es soll ja auch Leute geben, die sich an viele 'vorherige' Leben erinnerten.
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Re: Mein erstes Leben

Beitragvon pseudonymous » Donnerstag 5. August 2010, 11:59

Damit ist die Frage auch nicht beantwortet.
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Re: Mein erstes Leben

Beitragvon Iapetus » Donnerstag 5. August 2010, 12:03

Britta hat geschrieben:
Iapetus hat geschrieben:Selbst wenn sich Menschen unter Hypnose an Gegebenheiten vor ihrer Geburt erinnern bedeutet das nun nicht dass dieses Wissen auch wirklich einem früheren Leben entspringt. Man kann die Information sonst wo her haben, z.B. aus einer längst vergessenen Dokumentation im Fernsehen.

Diese Informationen könnten auch in unseren Genen gespeichert sein und die Erinnerungen an frühere Leben sind die Erinnerungen unserer Vorfahren.



Ich denke nicht dass konkrete Erinnerungen an Namen und Orte für die Nachkommen abrufbar in den Genen gespeichert werden können. Wohlaber ist denkbar dass bestimmte Vorstellungs- und Denkstrukturen genetisch implementiert sind, welche als archetypische Urmotive im Unterbewussten in Erscheinung treten.
Insbesondere bei der Betrachtung verschiedener Religionen und Mythen fällt auf, dass häufige Übereinstimmungen hinsichtlich der Motive bestehen. Dies lässt sich durchaus mit einen kollektiven, möglicherweise genetisch implementierten, Urbewusstsein erklären.

Der Inhalt jener Visionen die an ein vermeintlich früheres Leben mahnen könnte wohl von unterbewussten Urmotiven beeinflusst sein, aber dass hierbei konkrete Informationen wie Namen, Daten und Orte abrufbar sind halte ich für Unsinn.
Hingegen ist der Glaube an die Existenz von Reinkarnation bzw. an ein Leben nach dem Tod seinerseits ganz klar ein solches archetypisches Urmotiv. Wie gesagt halte ich ebenso den Glauben an eine höhere Sinnordnung für eine tiefe archetypische Hoffnung des Menschen.


Archetypus :
"Als Archetypus oder Archetyp (griechisch: Urbild, Mehrzahl: Archetypen) bezeichnet die Analytische Psychologie die im kollektiven Unbewussten angesiedelten Urbilder menschlicher Vorstellungsmuster. Archetypen sind psychische Strukturdominanten, die als unbewusste Wirkfaktoren das Bewusstsein beeinflussen, dieses präfigurieren und strukturieren. […]
Ein Archetyp als solcher ist unanschaulich, eben unbewusst, ist in seiner Wirkung aber in symbolischen Bildern erfahrbar wie beispielsweise in Träumen, Visionen, Psychosen, künstlerischen Erzeugnissen, Märchen und Mythen."
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Re: Mein erstes Leben

Beitragvon elfenpfad » Donnerstag 5. August 2010, 12:25

pseudonymous hat geschrieben:
Wie kommt also dieses eine bestimmte Vorleben an die Oberfläche?!

Ich könnte mir vorstellen, dass jeweils bei einer Rückführung dasjenige Vorleben grad zum "Vorschein kommt", dass direkt mit unserer momentan zu bewältigenden Lernaufgabe eng verknüpft ist.
"Nur das Denken, das wir leben, hat einen Wert.
Hermann Hesse, Demian, Gesammelte Werke Bd. 5"
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Re: Mein erstes Leben

Beitragvon lesslow » Donnerstag 5. August 2010, 12:55

Archetypische Symbole unterscheiden sich doch stark von konkreten Inhalten, die sich auf ein mögliches früheres Leben beziehen.
Archetypische erscheinungen sind nicht selten, wenn man in tranceähnliche Zustände eintaucht.

In dem Buch "das Abenteuer der Selbstentdeckung" beschreibt Grof beide dieser Erscheinungen, sowohl Archetypische Konstrukte, als auch anscheinende Traumata, die mit einem möglichen früheren Leben zu tun haben.

http://books.google.com/books?id=ZbTTox ... &q&f=false
„Ich habe an vielen Dingen keine Freude und glaube an viele Dinge nicht, die der Stolz der heutigen Menschheit sind; ich glaube nicht an die Technik, ich glaube nicht an die Idee des Fortschritts, ja nicht einmal an die Demokratie, ich glaube weder an die Herrlichkeit und Unübertrefflichkeit unserer Zeit, noch an irgendeinen ihrer hochbezahlten Führer, während ich vor dem, was man so ‚Natur‘ nennt, eine unbegrenzte Hochachtung habe.“ - Hermann Hesse
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Re: Mein erstes Leben

Beitragvon lesslow » Donnerstag 5. August 2010, 13:08

Stanislav Grof hat geschrieben:2. Past-Life Experiences
There exists a category of transpersonal experiences that has very direct relevance for the problem of survival of consciousness after death. It involves reliving or remembering vivid episodes from other historical periods and various parts of the world. The historical and geographical universality of these experiences suggests that they represent a very important cultural phenomenon. They also have critical implications for understanding the nature of consciousness, psyche, and human beings and for the theory and practice of psychiatry, psychology, and psychotherapy. For Hindus, Buddhists, and also for open-minded and knowledgeable consciousness researchers, reincarnation is not a matter of belief, but an empirical issue, based on a variety of experiences and observations. According to Christopher Bache, the evidence in this area is extremely rich and extraordinary.14Careful study of the amassed evidence is absolutely necessary to make any valid conclusions in this area. As we will discuss later, the beliefs concerning the issue of reincarnation have great ethical impact on human life and our relationship to the world.

Past-life memories in children.
Many instances exist of small children who seem to remember and describe their previous life in another body, another place, and with other people. These memories emerge usually spontaneously shortly after these children begin to talk. They often present various complications in the life of these children and can be even associated with "carry-over pathologies", such as phobias, strange reactions to certain people, or various idiosyncrasies. Cases like these have been described by child psychiatrists. Access to these memories usually disappears between the ages of five and eight.
Ian Stevenson, professor of psychology at the University of Virginia in Charlottesville, has conducted meticulous studies of more than three thousand such cases (see his books Twenty Cases Suggestive of Reincarnation, Unlearned Language, and Children Who Remember Previous Lives 15), reporting only those that met his high research standards.

Birthmarks.
Possibly the strongest evidence in support of the reincarnation hypothesis is the incidence of striking birthmarks that reflect injuries and other events from the remembered life. Stevenson’s cases were not only from "primitive", "exotic" cultures with a priori belief in reincarnation, but also from Western countries, including Great Britain and the USA. His research meets high standards and received considerable esteem. In 1977, the Journal of Nervous and Mental Diseases devoted almost an entire issue to this subject and the work was reviewed in the Journal of the American Medical Association.

Past-life memories in adults.
Spontaneous vivid reliving of past-life memories occurs most frequently during spontaneous episodes of NOSC (which may be classed as spiritual emergencies); however, various degrees of remembering can also happen in more or less ordinary states of consciousness in the circumstances of everyday life. Academic psychiatry and current theories of personality are based on the "one-timer view". Traditional professionals are aware of the existence of past-life experiences, but treat them indiscriminately as indications of serious psychopathology.
Past-life experiences can be elicited by a wide variety of techniques that mediate access to deep levels of the psyche, such as meditation, hypnosis, psychedelic substances, sensory isolation, bodywork, and various powerful experiential psychotherapies (primal therapy, rebirthing, or Holotropic Breathwork). They often appear unsolicited in sessions with therapists who do not aim for them and do not even believe in them, catching them completely off guard. Their emergence is also completely independent of the subject’s previous philosophical and religious belief system. In addition, past-life experiences occur on the same continuum with accurate memories from adolescence, childhood, infancy, birth, and prenatal memories that can be regularly reliably verified; sometimes they coexist or alternate with them.16
There are important reasons to assume that past-life experiences are authentic phenomena sui generis that have important implications for psychology and psychotherapy because of their heuristic and therapeutic potential:
1. They feel extremely real and authentic and often mediate access to accurate information about historical periods, cultures, and even historical events that the individual could not have acquired through ordinary channels.
2. In some instances, the accuracy of these memories can be objectively verified, sometimes with remarkable detail.
3. They are often involved in pathodynamics of various emotional, psychosomatic, and interpersonal problems. It seems to matter little to the psyche whether the pathogenic forces are related to events from ancient Egypt, Nazi Germany, prenatal life, birth of the individual, or from the infancy and childhood in the present lifetime.
4. They have a great therapeutic potential, more powerful than memories from the present lifetime.
5. They are often associated with inexplicable meaningful synchronicities.

The criteria for verification are the same as those for determining what happened last year: Identify specific memories and secure independent evidence for at least some of them. Naturally, past-life memories are more difficult to verify. However, I have myself observed and published several remarkable cases, where most unusual aspects of such experiences could be verified by independent historical research.17


http://twm.co.nz/Alt_Cosmol.html
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Re: Mein erstes Leben

Beitragvon pseudonymous » Donnerstag 5. August 2010, 13:10

Wie gesagt halte ich ebenso den Glauben an eine höhere Sinnordnung für eine tiefe archetypische Hoffnung des Menschen.


Genau, weil man so den Gedanken der eigenen Endlichkeit besser verkraften kann.
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Re: Mein erstes Leben

Beitragvon lesslow » Donnerstag 5. August 2010, 13:16

The Share Guide: Do you think past life memories are a result of people having actually lived previous lives or could they relate to tapping into the collective consciousness?

Stanislav Grof: Past life memories are experiences that often happened in other centuries and frequently in other countries that we know nothing about. And so in that sense, it comes from the collective unconscious. But does this prove that we have lived before as a separate unit of consciousness? I would have to say no. It's a very good hypothesis that explains certain observations, but it is still a hypothesis, and there's always more than one to explain the facts. In the history of humanity, there have been incorrect hypotheses to explain observations, such as Aristotle who believed that the earth was the center of the universe. Reincarnation is our hypothesis to explain the characteristics of past life experiences that have been verified as fact, with clear information about certain cultures and historical periods. And these experiences also seem to be connected to various forms of emotional and psychosomatic disorders. Those are all facts that anybody who is open-minded and interested can verify by their own research. But that's not necessarily proof that we have lived before. Even in India, the cradle of ideas about reincarnation and karma, this would be considered a very low-level, popular explanation of these kinds of experiences. The high level spiritual teachings of India will tell you that there's only one entity that ever incarnates, which is Brama. The whole universe is just one being that assumes these different roles--the split units of Brama take on autonomous identities. So the experience of being separate is an illusion; we are all manifestations of the same being.

http://www.shareguide.com/Grof.html

Weitere Texte von Grof:
http://www.stanislavgrof.com/articles.htm
„Ich habe an vielen Dingen keine Freude und glaube an viele Dinge nicht, die der Stolz der heutigen Menschheit sind; ich glaube nicht an die Technik, ich glaube nicht an die Idee des Fortschritts, ja nicht einmal an die Demokratie, ich glaube weder an die Herrlichkeit und Unübertrefflichkeit unserer Zeit, noch an irgendeinen ihrer hochbezahlten Führer, während ich vor dem, was man so ‚Natur‘ nennt, eine unbegrenzte Hochachtung habe.“ - Hermann Hesse
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Re: Mein erstes Leben

Beitragvon elfenpfad » Donnerstag 5. August 2010, 13:31

lesslow hat geschrieben:Archetypische Symbole unterscheiden sich doch stark von konkreten Inhalten, die sich auf ein mögliches früheres Leben beziehen.
Archetypische erscheinungen sind nicht selten, wenn man in tranceähnliche Zustände eintaucht.

In dem Buch "das Abenteuer der Selbstentdeckung" beschreibt Grof beide dieser Erscheinungen, sowohl Archetypische Konstrukte, als auch anscheinende Traumata, die mit einem möglichen früheren Leben zu tun haben.

http://books.google.com/books?id=ZbTTox ... &q&f=false


Ja, seine Bücher sind sehr zu empfehlen :)


Stanislav Grof sagte übrigens einmal zum Thema Reincarnation :

Die Überzeugungen bezüglich Reinkarnation haben großen ethischen Auswirkungen auf das menschliche Leben und unsere Beziehung zur Welt.
"Nur das Denken, das wir leben, hat einen Wert.
Hermann Hesse, Demian, Gesammelte Werke Bd. 5"
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