Leben im schwarzen Loch

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Re: Leben im schwarzen Loch

Beitragvon Yukterez » Montag 4. Juni 2012, 03:24

ralfkannenberg hat geschrieben:Und die Dichte steigt, wenn die Masse zunimmt und/oder das Volumen, d.h. der Radius abnimmt. Eine Vergrösserung des Radius bewirkt m.E. also genau den gegenteiligen Effekt.

Es steht eh in der Rechnung oben, aber sagen wir´s mal andersrum:

Nimmst du eine Dichte von 7.2882 x 10^-27 kg/m^3 und gibst ihr einen Radius von 15.5 Mrd Lichjahren, dann kriegst du über sr=2GM/c^2 ein schwarzes Loch von 10^53 kg Masse heraus (siehe die letzte Rechnung vom letzten Posting)

Wir haben unsere Singularität zwar 4π Steradiant am Horizont ausgebreitet, bei einem SL das ins Universum eingebettet ist, ist diese aber im Zentrum als Punkt anzutreffen. Nicht das SL selbst ist die Singularität, sondern die Singularität sitzt im SL drinnen ! Die Singularität hat eine unendliche Dichte und Masse, das SL selber jedoch nicht; das kann in normalen, endlichen Zahlen gerechnet werden, und je grösser das SL, desto freundlicher diese Zahlen (8
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Re: Leben im schwarzen Loch

Beitragvon ralfkannenberg » Montag 4. Juni 2012, 09:39

Yukterez hat geschrieben:Wenn man den Radius nur gross genug macht, wird sogar die geringste Dichte zu einem SL, das meinte ich damit; da der Schwarzschildradius ein Radius ist, fällt die Dichte bei steigender Masse kubisch ab

Hallo Yukturez,

könntest Du das bitte nochmals prüfen ? Meines Wissens fällt sie nur quadratisch ab, da sich noch ein M herauskürzt.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Leben im schwarzen Loch

Beitragvon Yukterez » Montag 4. Juni 2012, 18:31

Hast recht, ich meinte man muss am Ende durch die Kubikmeter dividieren. Am besten wir machen mal einen Dichteplot (x-Achse: Masse in kg, y-Achse: Schwarzschilddichte in kg/m³)

Bild

Die Dichte nimmt also mit steigender Masse quadratisch ab und im Vergleich zum Radius kubisch.
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Re: Leben im schwarzen Loch

Beitragvon ralfkannenberg » Mittwoch 6. Juni 2012, 21:00

Hallo Yukturez,

für den Ereignishorizont eines Schwarzen Loches gilt:

r_s = 2GM/(c^2), also r_s ≈ M*1.485*10^(-27)*(m/kg)

Setzen wir da nun die Masse des Universums ein, also 10^53 kg und runden wir der Bequemlichkeit halber die 1.485 zu 1.5 auf, so erhalten wir:

r_s_universum =
= 1.5 * 10^53 * 10^(-27) * kg*(m/kg)
= 1.5 * 10^26 m
= 1.5 * 10^10 Lichtjahre, da 1 Lichtjahr ≈ 10^16 m
= 15 Milliarden Lichtjahre.

Das ist ja ungefähr der Hubble-Durchmesser und ein solcher Zufall stinkt doch zum Himmel ... - was habe ich falsch gerechnet ?


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Re: Leben im schwarzen Loch

Beitragvon nocheinPoet » Mittwoch 6. Juni 2012, 21:09

Und bei welcher Frequenz wird ein Photon zum SL? ;)
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Re: Leben im schwarzen Loch

Beitragvon Yukterez » Donnerstag 7. Juni 2012, 06:53

ralkannenberg hat geschrieben:Das ist ja ungefähr der Hubble-Radius und ein solcher Zufall stinkt doch zum Himmel ... - was habe ich falsch gerechnet ?

Das stimmt schon, der Hubbleradius ist der Schwarzschildradius, das meinte ich ja mit

Yukterez hat geschrieben:Am schönsten zum drin wohnen sind folgerichtig die supermassiven schwarzen Löcher; und je kleiner sie sind, desto weniger Freiraum darinnen. Am besten ist natürliches ein nicht-rotierendes schwarzes Loch von der Ausdehnung unseres Hubble-Radius (:

_________

nocheinPoet hat geschrieben:Und bei welcher Frequenz wird ein Photon zum SL?

Ob ein Photon zu einem SL werden kann müsste man ausrechnen, aus mehreren wollte man schon welche erzeugen. Die maximale Energie eines Photons haben wir neulich auf AU ausgerechnet, die beträgt in etwa 10 hoch 10 Joule das entspricht M = 1/9000000 kg mit einem SR von 2*G*M/c^2 = 1.6501e-034 m was in etwa das 10-fache des Planckmeters wäre (:
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Re: Leben im schwarzen Loch

Beitragvon Uli » Donnerstag 7. Juni 2012, 19:00

Yukterez hat geschrieben:
nocheinPoet hat geschrieben:Und bei welcher Frequenz wird ein Photon zum SL?

Ob ein Photon zu einem SL werden kann müsste man ausrechnen, aus mehreren wollte man schon welche erzeugen.


Wovon sprichst du?

Yukterez hat geschrieben:Die maximale Energie eines Photons haben wir neulich auf AU ausgerechnet, die beträgt in etwa 10 hoch 10 Joule das entspricht M = 1/9000000 kg mit einem SR von 2*G*M/c^2 = 1.6501e-034 m was in etwa das 10-fache des Planckmeters wäre (:


Ihr denkt, ein Photon ist für einige Beobachter, in deren IS seine Frequenz nicht so hoch ist, nur ein Photon und in anderen Inertialsystemen, in denen seine Frequenz hoch genug ist, aber ein schwarzes LocH????? ... also je nach Beobachter beides gleichzeitig.

Ich halte das für inkonsistent und abwegig.
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Re: Leben im schwarzen Loch

Beitragvon Yukterez » Freitag 8. Juni 2012, 00:25

Wovon sprichst du?

Freilich müsste das Photon zuerst seine Energie freisetzen; solange es ein Photon ist hat es keine reale sondern nur potentielle Masse und ist daher gravitationslos. Heizt man aber ein Teilchen mit Lasern so weit auf, dass der Energiegehalt seiner Masse höher der Schwarzschildmasse wird hat man in der Theorie ein SL. Das praktische Problem dabei wäre, von allen Seiten gleichermassen zu bestrahlen damit das aufzuheizende Teilchen nicht weggeschleudert wird.

Ihr denkt, ein Photon ist für einige Beobachter, in deren IS seine Frequenz nicht so hoch ist, nur ein Photon und in anderen Inertialsystemen, in denen seine Frequenz hoch genug ist, aber ein schwarzes LocH????? ... also je nach Beobachter beides gleichzeitig.
Ich halte das für inkonsistent und abwegig.

Es ist so, dass man auch die Energiedichte dazurechnen muss wenn man einen Schwarzschildradius ermisst. Je mehr masselose Photonen in einer Metrik drinnen sind, desto mehr Masse M kannst du in die Formel SR=2*G*M/c^2 einsetzen.
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Re: Leben im schwarzen Loch

Beitragvon Uli » Freitag 8. Juni 2012, 10:30

Yukterez hat geschrieben:
Wovon sprichst du?

Freilich müsste das Photon zuerst seine Energie freisetzen; solange es ein Photon ist hat es keine reale sondern nur potentielle Masse und ist daher gravitationslos. Heizt man aber ein Teilchen mit Lasern so weit auf, dass der Energiegehalt seiner Masse höher der Schwarzschildmasse wird hat man in der Theorie ein SL. Das praktische Problem dabei wäre, von allen Seiten gleichermassen zu bestrahlen damit das aufzuheizende Teilchen nicht weggeschleudert wird.

Ihr denkt, ein Photon ist für einige Beobachter, in deren IS seine Frequenz nicht so hoch ist, nur ein Photon und in anderen Inertialsystemen, in denen seine Frequenz hoch genug ist, aber ein schwarzes LocH????? ... also je nach Beobachter beides gleichzeitig.
Ich halte das für inkonsistent und abwegig.

Es ist so, dass man auch die Energiedichte dazurechnen muss wenn man einen Schwarzschildradius ermisst. Je mehr masselose Photonen in einer Metrik drinnen sind, desto mehr Masse M kannst du in die Formel SR=2*G*M/c^2 einsetzen.


Ich glaube, du hast mein Argument nicht verstanden: es gibt das Relativitätsprinzip. Ob ein Photon hochfrequent ist oder nicht (viel Energie hat oder nicht), das ist relativ, d.h. hängt vom Beobachter ab.
Ein SL sein oder nicht, ist aber nicht relativ. Ein Photon kann nicht zu einem SL werden.
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Re: Leben im schwarzen Loch

Beitragvon nocheinPoet » Freitag 8. Juni 2012, 11:02

Eben, ein Elektron auch nicht. Das spannende an der Sache ist aber, ein Elektron hat ein Ruhesystem, es hat eine "Ruhemasse", also eine absolute Größe. Ein Photon hat das nicht, somit ist die Energie eines Photons alleine vom Betrachter abhängig, was schon seltsam ist. Man kann die Masse eines Elektrons angeben, und auch die Energie, bei einem Photon geht das so nicht. Frei nach dem Motto, wenn es keiner beobachtet, ist es auch nicht da... :D
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