Versuch über eine neue Kreuzestheologie

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Re: Versuch über eine neue Kreuzestheologie

Beitragvon lesslow » Dienstag 10. August 2010, 00:40

Ist das der Paulus, der es auch zur Doktrin machte, dass es ausreiche an Jesus zu glauben, anstatt auch so zu handeln!??
„Ich habe an vielen Dingen keine Freude und glaube an viele Dinge nicht, die der Stolz der heutigen Menschheit sind; ich glaube nicht an die Technik, ich glaube nicht an die Idee des Fortschritts, ja nicht einmal an die Demokratie, ich glaube weder an die Herrlichkeit und Unübertrefflichkeit unserer Zeit, noch an irgendeinen ihrer hochbezahlten Führer, während ich vor dem, was man so ‚Natur‘ nennt, eine unbegrenzte Hochachtung habe.“ - Hermann Hesse
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Re: Versuch über eine neue Kreuzestheologie

Beitragvon GambitPi » Dienstag 10. August 2010, 00:48

Ja. Der Paulus ist das.
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Re: Versuch über eine neue Kreuzestheologie

Beitragvon lesslow » Dienstag 10. August 2010, 01:40

Na seit dem Paulus fiel das Christentum ja ohnehin auf den Kopf und verlor seine Ursprünglichkeit.
Haben wir es nicht auch ihm mit zu verdanken, dass die Römer das Christentum für sich einnahmen und es zur Machtausübungen umbauten?
„Ich habe an vielen Dingen keine Freude und glaube an viele Dinge nicht, die der Stolz der heutigen Menschheit sind; ich glaube nicht an die Technik, ich glaube nicht an die Idee des Fortschritts, ja nicht einmal an die Demokratie, ich glaube weder an die Herrlichkeit und Unübertrefflichkeit unserer Zeit, noch an irgendeinen ihrer hochbezahlten Führer, während ich vor dem, was man so ‚Natur‘ nennt, eine unbegrenzte Hochachtung habe.“ - Hermann Hesse
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Re: Versuch über eine neue Kreuzestheologie

Beitragvon GambitPi » Dienstag 10. August 2010, 01:51

Meinst du sowas:
1 Jede Seele unterwerfe sich den übergeordneten staatlichen Mächten! Denn es ist keine staatliche Macht außer von Gott, und die bestehenden sind von Gott verordnet.
2 Wer sich daher der staatlichen Macht widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil1 empfangen.
3 Denn die Regenten sind nicht ein Schrecken für das gute Werk, sondern für das böse. Willst du dich aber vor der staatlichen Macht nicht fürchten, so tue das Gute, und du wirst Lob von ihr haben;
4 denn sie ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. Wenn du aber das Böse tust, so fürchte dich! Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst, denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe2 für den, der Böses tut.
5 Darum ist es notwendig, untertan zu sein, nicht allein der Strafe3 wegen, sondern auch des Gewissens wegen.
6 Denn deshalb entrichtet ihr auch Steuern; denn es sind Gottes Diener4, die eben hierzu fortwährend beschäftigt sind.
7 Gebt allen, was ihr ihnen schuldig seid: die Steuer, dem die Steuer; den Zoll, dem der Zoll; die Furcht, dem die Furcht; die Ehre, dem die Ehre gebührt! (Römer 13,1-7) ?

Ich denke über Paulus, den Saulus - aber das ist vielleicht ein anderes Thema (?) :
Er erhielt den Auftrag, die dem wahren Judentum abtrünnige Sekte zu zerstören und ich denke er hat bis zum Schluß getreu dieses Auftrags und erfolgreicher, als man sich das wahrscheinlicher je vorstellen konnte an der Abschaffung des "jesuitischen" Christentums gearbeitet.
Nichts deutet auf etwas anderes hin.
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Re: Versuch über eine neue Kreuzestheologie

Beitragvon lesslow » Dienstag 10. August 2010, 02:22

Ja, soetwas denke ich auch über ihn. Jedoch habe ich es bisher nicht mit einem direkten Auftrag in Verbindung gesetzt, wobei du recht hast, und dies naheliegend scheint.

Dies erinnert mich z.B. auch an den Fall der King-James-Bibel. Dieser englische König Jacob lies die Bibel übersetzten, im Sinne der königlichen Herrschaft, und verbreitete diese. Diese Version der Bibel ist auch jene, die heute noch weitgehend in den USA benutzt wird.


Aber zurück zum Thema. Ich konnte noch nie etwas von dieser Kreuzestheologie für mich gewinnen. Wie konnte man 1. ein Mordinstrument und einen ermordeten Heiligen zum Zentrum des Glaubens und der Zusammenkunft machen, und 2. wieso ist solle der Tod von zentralerer Bedeutung sein, als die Auferstehung und die Überwindung des irdischen Todes?

Zum Thema Indien kann ich nur sagen, dass die Inder - vielmehr die Yogis und praktizierenden Mystiker -, meines Erachtens nach, mehr vom ursprünglichen Christentum verstehen, als der heutige Christ selbst. Ich meine, dass die alten spirituellen Traditionen der Inder zum Teil noch die Schlüssel zu der Bilderwelt und den Symbolen bewahrt haben, die das Christentum entweder lange verloren haben, oder aber in ihren Kammern vor den Menschen verbergen.
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Re: Versuch über eine neue Kreuzestheologie

Beitragvon elfenpfad » Dienstag 10. August 2010, 13:22

GambitPi zitierte:
Da nahmen sie den Leichnam Jesu und banden ihn in Leinentücher mit wohlriechenden Ölen, wie die Juden zu begraben pflegen.

Dazu hab ich auch noch etwas gefunden, dass diese Theorie erstärkt, dass Jesus noch lebte:

Danach bat Josef von Arimathäa, der ein Jünger Jesu war, doch heimlich, aus Furcht vor den Juden, den Pilatus, dass er den Leichnam Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leichnam Jesu ab. 39 Es kam aber auch Nikodemus, der vormals in der Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte Myrrhe gemischt mit Aloe, etwa hundert Pfund. hat geschrieben:
Johannes 191.30

Das klebrige Gel der Aloe Vera wurde schon in der Antike für die Heilung von Hautwunden/Entzündungen angewendet. Und Myrrhe pries schon Hippokrates als desinfizierendes Mittel an, dass vorzüglich bei der Wundheilung hilft. Beides, Aloe und Myrrhe, wurd vor allem zur Behandlung von grossflächigen Wunden eingesetzt, weil sie sich bestens zu Salben und Tinkturen verarbeiten liess.
Dass er nicht tot war, wird auch hier in einem griechischen Urtext von Markus angesprochen, es heisst dort wörtlich übersetzt : Apostelgeschichte 2.22-36 :
Ihr habt ihn durch die Hand von Gesetzlosen angeheftet und hochgehievt (gekreuzigt) Aber Gott hat ihn wieder aufstehen lassen, indem er die Wehen des Todes löste.
Er gab ihn nicht preis in den Hades hinein, und sein Fleisch schaute nicht die Verwesung.


Und dann gibt es ja noch diese Geschichte, dass er ein paar Tage später in Galiläa seine Jünger aufsuchte und mit ihnen ass. Das ist auch sehr interessant, denn die erkannten ihn erst gar nicht bezw. waren sie sehr erschrocken und hielten ihn für einen Geist. Und er zeigte ihnen seine Wunden als Beweis.

lesslow hat geschrieben
Ich konnte noch nie etwas von dieser Kreuzestheologie für mich gewinnen.

Ich auch nicht, denn sie beeinhaltet ja diese Idee der "Erbsünde", ein aus dem Erlösungsbegriff hergeleitetes Dogma

lesslow hat geschrieben
Zum Thema Indien kann ich nur sagen, dass die Inder - vielmehr die Yogis und praktizierenden Mystiker -, meines Erachtens nach, mehr vom ursprünglichen Christentum verstehen, als der heutige Christ selbst. Ich meine, dass die alten spirituellen Traditionen der Inder zum Teil noch die Schlüssel zu der Bilderwelt und den Symbolen bewahrt haben, die das Christentum entweder lange verloren haben, oder aber in ihren Kammern vor den Menschen verbergen

ja, seh ich auch genau so, deshalb freu ich mich schon, wenn das Thema Indien und Jesus evtl. Wirken dort, evt. wieder einbezogen wird. Wäre vielleicht ja sogar einen eigenen Thread wert :)

Vieles an Ursprünglichkeit findet sich allerdings aber auch in den Apokryphen, die ja leider nicht in den Entstehungsprozess der Bibel in deren Kanon aufgenommen wurden. Dort findet sich einiges von der urpsprünglichen Lehre Jesus.
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Re: Versuch über eine neue Kreuzestheologie

Beitragvon lesslow » Dienstag 10. August 2010, 16:51

elfenpfad hat geschrieben:ja, seh ich auch genau so, deshalb freu ich mich schon, wenn das Thema Indien und Jesus evtl. Wirken dort, evt. wieder einbezogen wird. Wäre vielleicht ja sogar einen eigenen Thread wert :)


Was ich nich als zwangsläufiges Indiz dafür sehe, dass Jesus tatsächlich dort war. Aber der Geist dieser Spiritualität ist dort noch sehr ursprünglich.


elfenpfad hat geschrieben:Vieles an Ursprünglichkeit findet sich allerdings aber auch in den Apokryphen, die ja leider nicht in den Entstehungsprozess der Bibel in deren Kanon aufgenommen wurden. Dort findet sich einiges von der urpsprünglichen Lehre Jesus.


Die Ich-Bin-Texte dort in den Apokryphen ähneln auch, auf äußerst bemerkenswerterweise, denen der Advaita-Vedanta.
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Re: Versuch über eine neue Kreuzestheologie

Beitragvon elfenpfad » Donnerstag 12. August 2010, 13:38

lesslow hat geschrieben
Was ich nich als zwangsläufiges Indiz dafür sehe, dass Jesus tatsächlich dort war. Aber der Geist dieser Spiritualität ist dort noch sehr ursprünglich.

Auch ich sehe dies nicht als zwangsläufige Indiez an. Es gibt ein paar Punkte, die in dem Video und in dem von mir angesprochenen Buch aufgezeigt werden, die sehr denkenswert sind.
Einen unumstösslichen Beweis bieten diese auch nicht, den könnte evtl, die Öffnung des angeblichen Jesus - Grabes in Kashmir liefern. Dagegen wehrten sich bisher einige Menschen vehement anscheinend.
Die Ich-Bin-Texte dort in den Apokryphen ähneln auch, auf äußerst bemerkenswerterweise, denen der Advaita-Vedanta.

Ja, allerdings, das ist sehr bemerkenswert und interessant zum nachlesen und vergleichen
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